1855 / 61 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Bajonnet auf vie Russen, welche sie warf und die Redoute einnahm. Diese ist gänzlih zerstört, und die Franzosen hatten dabei etwa 100 Todte. Der „Constitutionnel“ berichtet dagegS- die Franzosen hätten nicht nur die Redoute, sondern auch den Thurm Malakoff genommen, von wo aus sie nun den Kriegshafen, in welchem die russische Flotte liegt, beschießen können. Andere Berichte sagen, die Russen hätten den Thurm Malakoff selbsst| demolirt. ind Omer Pascha hat an Lord Raglan folgenden Bericht über den Angriff der Russen auf Eupatoria am 17, Februar erstattet : = Mylord! J habe die Ehre, Ew. Herrlichkeit zu benachrichtigen, daß der Feind am 17. Februar des Morgens Eupator1a angegriffen hat. Die dazu bestimmten Truppen hatten vor sechs Tagen das vrager vor Seba- stopol verlassen und andere Truppen, die aus Perekop und Simferopól kamen, hatten si mit ihnen in “der Nacht des 16ten und am 17ten Morgens- auf dem Terrain, welches hinter den von Eupatoria

befindlichen Anhöhen elegen ist, vereinigt. So viel man ver- de t konnte "en ae den Angaben von Gefangenen, zählte der

Teind 36 Bataillone Jnfanterie, 6 Regimenter Kavallerie, 400 Kosaken, 0 Stü L Dae und einige reitende- Artillerie, welche in Reserve stand. Der Angriff begann mit Tagesanbruch mittelst einer starken Ka- nonade, während welcher der Feind selbst 32-Pfünder benußte. Anfangs zeigten sih die Russen in großer Zahl auf unserer ganzen Stellung, da sie aber merkten, daß unser linker Flügel dur Kriegsschiffe geschügt war, welche sich beim ersten Kanonenshuß auf diesen Punkt hinbegeben hatten, so konzentrixten sie sich gegen unjer Centrum und den rechten Flügel. Darauf forderte ih den im Dienste ältesten englischen Seeoffizier auf, nach dem reten Flügel das Kanonenboot „Viper“ zu senden und neben dem französischen Oampfer „Veloce“ und dem turfischen Dampfer „Schefaer

an dessen Bord der Vice - Admiral Ahmed ‘Pascha sich befand, Stellung zu nehmen. Zur selbigen Zeit verstärkte ih den rechten Flügel durch einige Bataillone nfanterie und einige Stück Artillerie, welche ich vom linken Flügel zurückzog. Der Feind sehte aus der von seiner Artillerie eingenommenen Stellung sein Feuer ohne Unterbrechung fort; darauf versuchte seine Jufanterie, indem sie Bretter und Leitern mit fich führte, drei Mal unsere Werke zu stürmen. Jedesmal wurde fie zurückgeworfen und gezwungen, sih unter unserem Feuer zurückzuziehen ; aber sie konnte diese rückgehende Bewegung unter dem Schuße ihrer Artillerie und starker Massen Kavallerie ausführen. Unsere Kavallerie, welche in diesem Augenblicke

nicht mehr als 2—300 Pferde zählt, und welche die russische Jnfanterie beim |

Beginn ihres Rückzugs angriff, durfte nicht wagen, fie weiter zu verfolgen, in Gegenwart so bedeutender Massen. Diese Ueberlegen eit des Feindes an Artillerie und Kavallerie hat uns gehindert, die Nussen auf ibrem Rück- zuge zu beunruhigen. Nach einem 4{stundigen Kampfe fingen fie an fich in drei verschiedenen Richtungen zurückzuziehen, gegen die Brücke des Safik-Sees, gegen Topmamaiï und auf der Straße nah Perekop. J Fe liideya Grund, mit der?Haltung meiner Truppen an diesem Tage zu-

ieden zu sein. Obgleich aufgestellt hinter Werken, die nur halb vollen- det und noch nit vollständig mit Geschüß versehen waren, haben sie tapfer Feen gemacht und fih sehr fest benommen. Wir haben keinen zahlreichen Verlust erlitten, doch ist er immerhin ein beklagenswerther. Wir empfinden \{chmerzlich den Tod des General-Lieutenants Selim- Pascha, Kommandanten der ägyptischen Truppen. Wir haben außerdem 8&7 Todte und 277 Verwundete ; 79 Pferde sind etödtet und 18 verwundet worden. Unter den Getödteten befinden sich { Offiziere; 10 find ver- wundet, darunter Soliman Pascha; 13 Bewohner der Stadt sind ge- tödtet und 11 verwundet. Jch halte es für meine Pflicht das hier be- ndliche franzöfische Detachement ehrenvoll zu erwähnen, wle die Kriegs- chiffe „Curaçao“, „Furious“, „Valourous" und „Viper:“ Auch muß ih den türkishen Dampfer „Schefaer“ lobend nennen, wie die energische Unterstüßung des französischen Dámpfers „Veloce“, welche alle kräftig dazu beigetragen haben, die Anstrengungen des Feindes zu nichte zu machen. Das französische Detachement hat 4 Todte und 9 Verwundete. Der Verlust der Russen muß beträchtlih gewesen sein. Nach den Be- richten der Civilbehörden von Eupatoria, welche die Todten zu beerdigen garen, find 453 getödtet worden. Jhre Artillerie hat 300 Pferde ver- oren. Sie haben eine große 1g ihrer

: ¿ Todten und fast alle ihre Bles- firten mitgenommen. Wir haben sieben Gefangene gemaht. J habe die Ehre 2c.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 6. März.

Die hiesigen Blätter enthalten nachstehende Tagesbefehle an das russische Heer:

i l I Tapfere Krieger, getreue Vertheidiger der Kirche, des Thcones und des Vaterlandes! N

Dem allmächtigen Gott hat es gefallen, Uns mit dem herbstên,

\{chwersten Verluste heimzusuchen. Unser gemeinsamer Vater und Wohl-

thâter ist uns genommen.

Mitten unter unermüdlichen e für die Wohlfahrt Rußlands und den Ruhm der russishen Waffen ist Mein geliebtester Vater, der Herr und Kaiser Nikolai Pawlowitsch, in gegangen.

Seine leßten Worte waren: „Jh danke Mein er herrlichen treuen Gardé, die Rußland im und treuen Armee und Flotte; J ch bete zu Gott, daß er in ihnen beständig dieselbe Bravheit, denselbenyzGeist erhalte, wodur sie sich unter Mir auszeichneten. So lange dieser Geist fih erhält, ist die Ruhe des Neichs na außen wie nah innen gefichert, und dann wehe den Feinden dessel- ben! Jch habe Meine Truppen geliebt, wie Meine Kinder, habe ge- e wie J ch nur konnte, ihre Lage zu verbessern! wenn Mir nicht Alles E Na ist, so ïag es nit ‘am mangelnden Wunsche, sondern Dar ren ch entweder nichts Besseres wußte, oder nicht mehr zu thun

Möget ihr diese unvergeßlichen Worte für immer in euren Herzen

das ewige Leben hinüber-

auf

Jahre 1825 gerettet hat, go danke der tapfern a

bewahren, als den Beweis S einer aufrichtigen Liebe zu Euch, weldhe ch in vollem Maße theile, und als das Úntérpfand eurer Ergebenheit gegen Mich und Rußland. a

Tapfere Krieger, wackere Kampfgeuossen eures in, Gott ruhenden ey, habensten Führers !

Jhr habt euch den leßten Ausdruck Seiner zärtlichen väterlichen Ciebe zu euch ins Herz geprägt.

Als Merkmal A Liebe, verleihe Jh euch, Truppen der Garde und Grenadier-Regiment des Generalissimus Fürsten

1stes Kadetten-Corps i Majestät, welche der Kaiser,

Ssuworow, dieselben eigenen Uniformen Sr. euer Wohlthäter, Selbst zu tragen geruhte : bewahret dieses Unterpfand und möge es unter euch bewahrt bleiben als ein Heiligthum, als ein aug künftigen Geschlehtern unvergeßliches Denkmal.

Außerdem befehle Jch: t

1) Jn den Kompagnieen und Escadrons, welche den Namen Seiner Kaiserlichen Majestät getragen haben, sollen alle Grade auf den Epay- letten und Achsclklappen die Namenschiffre des Herrn Und Kaisers

Februar 1855 in den Armee-Listen verzeichnet standen.

2) Dieselbe Namenschiffre sollen, wenn sie dieselbe hatten, beibehal: Person Sr. Kaiserlichen Majestät attachirten Generale und Flügel - Adjutanten, welche sich bei Sr. Ma:

Nikolai 1.- tragen, so lange “vi Einer von denen übrig ist, die am 18,

ten sowohl die der als auch die General - jestät befanden.

Und so möôge- denn für immer in unseren Neihen fortleben das ge: heiligte Andenken Nikolai des Ersten und mdge sein ein Schrecken der Feinde und ein Ruhm des Vaterlandes.

St. Petersburg, den 19. Februar 1859. / Se. Kaiserliche Majestät haben Allerhöcchs| geruht zu befehlen: Anlaß des Hinscheidens Ihres geliebtesten Vaters, des Kai- sers Nikolai Pawlowitsch, gejegneten und ewig ruhmwürdi- gen Andenkens, vom 19, Februar an auf sechs Monate Trauer anzulegen. i ]

Mittelst Allerhöchsten Tagesbefehls im Mi{itair-Ressort vom 19, Februar 1855 haben- Se. ‘Majestestät der Kaiser geruht, die Würde des Chefs aller der Regimenter der Leibgarde anzunehmen, als deren Chef der in Gott ruhende Herr und Kaiser Nikolai Pawlowitsh sich zählte, und ferner des Chefs des Leib - Garde- Sapeurbataillons , der 1sten Leib - Garde - Artillerie - Brigade und des 1sten Kadettencorps. Zu gleicher Zeit behält Se. Ma- jestät ‘der Kaiser die Würde des Chefs der übrigen Regimenter der Garde und Armee und des Kadetten-Corps von Alexandrowsk-Brest, deren Chef Allerhö Sie bis jeyt zu sein geruhten, ausgenommen: des Leib-Kürassier-Regiments Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thron- folgers Cesarewitsch, zu P TLEanD wird Jhre Kaiserliche Majestät die Herrin und Kaiserin aria Alexandrowna, und des Ulanen-Regiments Sr. Kaiserlichen Hoheit des Thronfolgers Cesa- rewitsh, zu dessen Chef ernannt wird Seine Kaiserliche Hoheit der Thronfolger Cesarewitsch Nikolai Alexandrowitsch.

Ernannt werden: Se. Kaiserliche Hoheit der Thronfolger Cesarewitsch Nikolai Alexandrowitsch zum Ataman sämmtlicher Kosaken-Heere. Das Mitglied des Reichsraths, General-Adjutant, General der Kavallerie Graf Rüdiger zum Ober - Kommandi- renden des Garde- und Grenadier-Corps, und bleibt derselbe Mit- glied des Reichsraths und General-Adjutant, Der General-Lieute- nant Jurgewitsh ‘und der Ihren Kaiserlichen Hoheiten dem Thron- folger Cejarewitsh Nikolai Alexandrowitsch und den Großfürsten Alexander Alexandrowitsch und Wladimir Alexandrowitsch attachirle General-Lieutenant Sinowjew werden beide zu General-Adjutanten Sr. Kaiserlichen Majestät ernannt, der leßtere bleibt Jhren Kaiser- lichen Hoheiten attachirt. j

9, März. Aus Sebastopol geht folgende Meldung t: Jn der Nacht vom 28. Februar zum 1. Márz haben unsere Truppt! vor derjenigen Redoute, welche sie einige Tage früher vor der linken Flanke der Befestigungen von Sebastopol aufgeworfen hatten, no eine zweite Redoute errichtet. wesen, unsere Arbeiten zu hindern. i Aus Odessa-hat die „Oester. Milit. Ztg.“ Briefe bis zum 27sten v. M,, welche seit der leßten Affaire bei upatoria nichts von Bedeutung berichten. Jm Hauptquartier hieß es, die russischen Truppe" werden um Mitte März zwei Armeen bilden, deren eine unter Kow- mando des General-Adjutanten Osten-Sacken längs der Tscherna)? und auf Balaklava zu, die andere unter General Read auf Cup0- toria ihr Augenmerk richten. sollte. . Mittlerweile (die j richten aus der Krim waren bis zum 23sten bekannt) das Observations - Corps des General Pawlosf bei E die gehofften Verstärkungen aus Baktschiserai, am 19ten leihte Kavallerie - Division des General - Lieutenants Rüz Simferopol eingetroffen, und nahm auf der Straße nah Su nud die Quartiere. Auch das Dragoner-Corps hat bereits den Ih df bei Perekop überschritten. Ihre Kaiserlichen Hoheiten Die l zu fürsten Michael und Nikolaus waren den 21sten aus SebastopE V Simferopol eingetroffen und hatten sich nah Po der i tigen Spitäler des andern Tages wieder nah Seba opol A enden Die Thätigkeit behufs der Enrollirung der dem Aufgebote p(andi hat begonnen. In allen Gouvernements-Städten Groß-RU sind Kommissionen eingeseßt, welche die Anmeldungen

Alexander.

einsreib"

Der Feind is niht im Stande ge

liegt die

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und die Leute nah den Sammelpläßen Nowgorod und Moskau senden. Das Corps der inneren Reichswache wird, so wie die Oränz- und Forstmiliz, auf Kriegsfuß geseht. Diese innere Wache hildete bisher 50 Bataillone Infanterie, 98 Artillerie-, 7 Arsenal- aboratorien=-, 25 Arbeiter-Compagnieen, dann 2 Belagerungs- Parks und sollte nach dem Etat 78,000 Mann stark sein. Dieser Stand war bisher kaum zur Hälfte erreicht und diese Hälfte zählte » Jnyaliden. Die anbefohlene allgemeine Landesbewaffnung {soll qu hier den nöthigen Ersaß bieten. General Lüders befindet sich noh En B Odessa, in welcher Stadt der Handel nunmehr ganz ieder Ueg!.

das Odessa, 25. Februar. Nachdem die in der ersten Hälfte dieses Monats eingetretene Kälte mit ziemlich starken Frösten uns verlassen hatte und wir hofften , nit allein die eislos gebliebene Rhede rein lassen und unsere Häfen von Eis befreien , trat plöulich in der Nacht vom (9ten zum 20sten abermals Kälte mit starkem Schneefall ein, der (lle unsere Straßen überschüttete. Seitdem stellten sich auch an- haltende Fröste ein , die niht allein unsere beiden Häfen, sondern qu die Rhede und das Meer, so weit das Auge reiht, mit Eis hededten. Diese natürliche Blokade überhebt die alliirten Westmächte der Blokade durch ihre Schiffe, welche denn auch thatsächlich jeßt iberflüssig wäre. unserer Getreidepreise in der handelslosen Zeit zu geben, theile ich die amtliche Brodtaxe unseres General-Gouverneurs für den Monat Februar mit: 1 Pfund Roggenbrod 14 Kopeken (= 5 Sgr. prenß. (our.), 1 Pfund Weizenbrod erster Qualität 15 Kop. Die Fleisch=- axe bestimmt: für 1 Pfund Fleis erster Qualität 34 Kop. (also (1; Sgr. preuß. Cour.) u. \. w.z für-einen Eimer Wasser 15 Kop. hiernah haben wir allerdings nicht über Theuerung zu klagen, aber pir verdienen auch mit einem Worte gar nichts. (H. B. H.)

Dánemark. Kopenhagen, 9. Márz. Ein Autrag zur dritten Berathung des Finanzgeseßes: Die Bewilligung der Aus- gaben für den Reichsrath zu verweigern, ward heute im Volks- {hing mit 57 gegen 23 Stimmen verworfen.

Das neueste Bülletin über das Befinden des Königs lautet: „Frederiksborg, 8. März, Abends, Se. Majestät haben eine ruhige Naht gehabt; der Schlaf war nur zweimal durch Husten unter- hrohen. Kein Fieber. Allgemeines Befinden gut. Lund,“

E E

Telegraphische Depesthen.-

Düsseldorf, 11. März. Nachdem die hiesige Rheinschifs- \rúde seit dem 17. Januar dieses Jahres ausgefahren gewesen, ist dieselbe bis heute Morgen 105 Uhr wieder aufgefahren und dem Yublikfum zum Verkehre übergeben worden. Wasserstand im hiesigen Yegel 15 Fuß 8 Zoll.

Deuß, 11. März. Die Brückenverbindung zwischen Cöln- und Deuß is so eben 6 Uhr Nachmittags, nach einer 53tägigen Unterbrechung, wieder hergestellt. :

Aachen 11. März. Die Aachen - Düsseldorf-Ruhrorter Eisen- hahn is heute bis Station Troînpet fahrbar geworden. Zwischen Trompet und Homberg steht das Wasser noch über den Schienen, beginnt aber bei dem Fallen des Rheins dur die Chunberger Sdleuse abzufließen.

Paris, Sonntag, 14. März. (Tel, Dep. d. C. D). Der „Moniteur de l’armée“’ fündigt die Bildung einer Reserve-Armee in Konstantinopel an, die aus verschiedenen Divisionen zusammen-

geseht werden soll.

Auf dem Boulevard wollte man wissen, daß der Vertrag mit Preußen abgeschlo}sen sei. In Folge dessen wurde die 3 proz. An-

“fangs zu 69, 50 gehandelt, stieg auf 69, 70, fiel wieder auf 69,

65 und {loß in fester Haltung zu 69, 70.

R

Gewerbe- und Handels-Nachrichten.

lu Verlin, 12, März. Jn mehreren Blättern sind ungenaue Mitthei- G über die Thätigkeit der Königlichen Münze übergegangen. Es wurde behauptet, daß in der lezten Zeit täglich nux etwa 40,000 Nthlr

rge worden seien und daß daher die Münze, obgleich sie die nôthi- da Einrichtungen zur täglichen Herstellung von 100,000 Rthlr. besiße, en Anforderun Wir können

diesen Mittheilungen folgende , geschöpfte tägliche Lieferung bon

Angabe ent ; Ai gegenstellen. - Zunächst ist eine “bi

100,000 Thalern nur s p erzielen, wenn aussließlich ist n und Zwei - Thalerstücke geprägt werden. Dieses Maximum uebi n in der jüngsten Zeit allerdings nicht verwirklicht worden; doch (alie. in den leßten Monaten täglich im Durchschnitte 50—60,000 ge- ie A Da das Silber nur bei Tageslicht geprägt werden kann, so ist ïe Arbeitszeit in den Winter-Monaten eine sehr beschränkte, und hierin

Veranlassung, daß nicht alle Lieferungen in gewünschter Schnel-

en des Geldverkehrs nicht entsprochen habe. aus zuverlässiger Quelle

das Thauwetter werde |

Um Ihnen einen Maßstab zur Beurtheilung |

ligkeit ‘ausgeführt werden konnten. Jm Allgemeinen hat keine Bestellun über 14 Tage auf e Erledigung zu warten eda und L EO bleibt schon fein Lieferschein länger als 3 A Tage liegen. Noch be- merken wir, daß zur Zeit ' stattfindet, vielmehr nur prägt werden. (Pr. C.)

Frankfurt a. O., 10. März. Ungeachtet die Ungunst der politischen und anderer Verhältnisse auf unsere jeßt für den Großhandel beendigte

Reminiscere-Messe nachtheilig zu wirken drohten, so kann fie jedo, im Allgemeinen beurtheilt, als eine mehr als gute Mittelm esse be- zeichnet werden. Es waren mehr als 100,000 Centner Waaren am Markte, die größeren Theils raschen und lohnenden Absaß fanden. Jn Tuchen ist viel abgesezt und ist gute Waare auch entsprechend be- zahlt worden, dagegen waren die Preise für geringere Waaren, wovon viel am' Plage war, gedrückt, mit Ausnahme von Militairtuchen, die ras und zu guten Preisen fast nah allen Ländern verkauft wurden.

EnglischeundfranzösisheManufakturwaarenwaren diesmal sehr gesucht und ist ‘darin ebenso wie in rheinishen und westfälischen bedruckten Nesseln, ein lebhaftes Geschäft gemaht worden namentlich haben die vielen: hier anwesenden Polen und Ost--und Westpreußen davon bedeutende Posten gefauft, wogegen der Absaß in berliner Callicots

Leinen und _sächsischen Manufaktur, sowie in seidenen und halb- seidenen Waaren nur mittelmäßig war, und Vieles zu gedrüdckten Preisen verkauft wurde, mit Ausnahme jener in s{hwarzer Farbe, die zu Ende der Messe sehr gesucht waren und fich hôher verwert eten. Besser war der Handel in furzen, Eisen-Stahlwaaren und wurde in Por- zellan, Steingut und Glas ziemlich viel umgeseßt.

. Für Posamentier-Waaren, die überhaupt nicht mehr wie frü- her beliebt sind, war die Messe nicht bedeutend. Jn Leder aller Art ist es im Allgemeinen gut gegangen und wurden Ochsen-, Kuh- und

RNoßhäut e, wovon nicht viel am Plaße war, zu guten Preisen verkauft. Kalbfelle waren viele hier und sind zu sehr guten Preisen verkauft worden, wohingegen für Hammel-, Schaf- und Ziegen felle nur mittelmäßige Preise bewilligt wurden.

“An Ha senfellen und anderen Rauchwaaren war die Quan- tität groß, erstere wurden indessen vernachläsfigt, während die leßteren, namentlich Jltis, zu guten Preisen verkauft wurden. Pferde- und Kuhhaare waren ziemlih im Preise, dagegen waren die Preise für Schweine borsten gedrückt und fehlte es für Daunen und Bettfedern an Käufern. Honig und Wach s war wenig am Plaße, und waren die Preise nur mittelmäßig, ebenso waren nur ca. 3000 Centner Wolle hier, wovon die Schurwolle zu besseren Preisen bezahlt wurde. An A f waren ca. 1400 Stúck am Markte und darin ein lebhafter

andel, fie waren sehr gesucht und theuer. Der Verkehr bei der hiesigen Bank-Kommandite war sehr belangreih und noch bedeutender als bei der vorigjährigen Reminiscere-Messe.

eine Neuprägung von Friedrichsd'or nicht mehr bie eingehenden nicht mehr vollwichtigen uwge-

Leipzig, 10. März. Leipzig -. Dresdener 199 Br., 198 G- Sächsisch-Baiersche 78% G. Säüchsisch - Schlesische 4100; Br. Löbau- Zittauer 35% G. Magdeburg - Leipziger 993 Br. Berlin - Anhaltische 4324 Br. Berlin - Stettiner 1464 Br. Thüringer 101 Br., 1005 G. Altona - Kieler 1154 Br. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 135 Br, Braunschweiger Bank-Actien 111 Br. VVeiínarische Bankactien 98; Br., 98 G. Wiener Banknoten 795 Br., 79; G. 9proz. Oesterreichische Metalliques 655 G. 185der Loose 85; G. Preussische Prämien-

Anleibe 105 Br., 1047 G. E

40. März, Nachmittags 5 Uhr 30 Min. Geschäft, aber fest schliessend. _Mexikaner 205

London, Sonnabend, (Tel. Dep. d. C. B.) Sehr wenig Schluss - Course: Consols 92%. Aproz. Spanier 18. Sardinier 854. S5proz. Russen 99. 4lproz. Russen 89.

Liverpool, Sonnabend, 10. März. (Tel. Dep. d. C. B.) Baumwolle: 8000 Ballen Umsatz. Preise fest.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 13. März. Im Opexnhause. (50ste Vorstellung) : Oberon, König der Elfen, romantische Feen - Oper in 3 Abthei= lungen, nach dem Englischen des I. R. Planché, für die deutsche Bühne überseßt von Th. Hell. Musik von C. M. von Weber. Ballets vom Königl. Balletmeister Hoguet. Mittel-Preise,

Jm Schauspielhäuse. (64ste Abonnements = Vorstellung): Er muß auf’s Land, Lustspiel in 3 Abtheilungen, frei nah dem Fran=- zösischen des Bayard und de Vailly, von W. Friedrich. Hierauf: Die Cifersüchtigen, Lustspiel in 1 Akt, von R. Benedix. Kleine

reife.

N Mittwoch, 14. März. Im Schauspielhause (65e Abonne= ments-Vorstellung.) Zum ersten Male: Die Verleumdung. Schau= piel in 5 Akten, nach Scribe, von A. Herrmann. Jn Scene ge= m vom Regisseur Düringer. di

Beseßung: Raymond, Minister, Hr. Hendrichs. Cácilie von Mornas, seine Mündel, Fräul. Fuhr. Marquise von Save-= nay, ihre Tante, Frau Werner. Guibert, Banquier, Hr, von La-= dmilate. Hermine, seine Frau, Raymond’s S@hwester, Fräul. Viereck. Alfred von Villefranche, (Cáciliens Verlobter, Hr. Com- men. Vicomte von St. André, Hr. Berndal. Coquenet, ein Diepper Bürger, Hr. Döring. Belleau, Aufwärter im Gasthofe, Hr. Schmidt, Badegäste, Hr. Woytasch, Hr. Hildebrandt, Hr. Ostermeyer Il. 2e. Das Stück spielt in einem Gasthofe in

Dieppe. Kleine Preise,