1855 / 105 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Jemand einen ähnlichen Antrag gestellt habe. Auch sei derselbe durch- aus unstatthaft. Die, Regierung werde ktie dirGigten Berichte nicht des Oberst Sibthorp zog aus dieser | arung Zes Schluß, daß die Merzig ein ‘bbses Gêéwissen habe Und bei Oa, übel fähren würde. Er seines Theiles *betrarhte ‘die ganze Ge-

e als ‘einen im Finstern s{leichenden \chmußigen indel.—

( E i i _ Im Oberhause beantragte gestern Lord Viyvian die Vorlegung von Wstén, aus denen bdîe Zähl dex nah der Krim äbgescndten Kävallerie- Münns{tifken und Pferde, ‘ind ‘die Zeit thres-Abgänges zu erséheu ist, näht indeß seinen ‘Antrag zutück, nahbem Lörd Pañmure jar gegen die ‘Veröffentlichung derartiger Listen in ‘dem gegenwärtigen ‘Momente votestirt, die gewünschte Auskunft ‘aber in Webereinstimmmig'mit'einigen chon vorher von Lord Ha rdinge- gemachten Angaben mündlich evtheilt hatte. Es. geht daraus. hervor, daß fich in der Krim jeßt ungefähr 1300 englishe Kavalleristen befinden, von denen aber - nux ungefähr 450 be- riften sind, Die aùs England abgegangenen Verstärkungen belaufen si auf 750, die áús Ostindien kommenden beiden Negiménter züsaitimen auf ungefähr 1000 Pferde, \o ‘daß binnen Kurzem die Kävallerie auf unge- fähr 3000 Mann verstärkt und dur die mitterweile ‘angekauften Pferde vollkommen bérîtten gemacht sein wird. : i Jum -Verlauf seiner gestrigen -Ausfagen vor dem Krim - Comité be- {werte fih Six John Bourgoyne noch darüber, daß das vor Se- bästopol verwendete Ingenieurcorps sowohl an Mannschaften wie an Öf- A Vai? zu {wach sei. Die Jnfanterie und Artillerie erklärte er für chr gut, méinte aber, däß die Organisátion des Heeres Überhaupt bedeu- er Verbksserung bedürfe; gegén die Zusammenseßung des General- skabes, \o wie der Dibifions--und Brigade-Skäbe, hatte ‘er dagegen nichts einzuwenden. Die Kaballerie will er duréh éine leichtere Gättüng diesér Wäsfffe- erseßt wissen; besonders aber klagte er über ‘die schlechte Einrich- t der Jntkendantur , die ganz auf militàirishen. Fuß geséßt werden « “Was den Belagerungs - Park betreffe, so habe ©7s “an Pfer- den gefehlt, auch sei die Zahl der Geschüße beim Beginne des Bom- bárdements am 17. Oktober zu klein und ihr Kaliber im All- gemeinen zu {wäch dhewesen; man hâbe E nur zébnzöllige und erst später dreizehtzöllige Mörser gehäbt ; “indeß haben allerdings ‘die Nüssen auch nur über wenige Mörser zu verfügen. Die Zünder ‘der englischen Bomben" seien nicht so gut gewesen, als'fie hätten sein sollen; indeß haben die Russen auch nur s{lechte Zünder gehabt. Die Verschanzungen, welche die Russen um Seba inde] aufgeworfen haben, erklärte der Geñéxal für Befestigungen voù sehr untergeordneter Be- schäfenheit, und als man ihm etnwandte, daß“ fie doch bisber stark" genug gêtvesen seien, ‘allèn Angriffen ‘zu widerstehen, gab ‘r aks Grund ‘dafür añ, ‘daß dié Nússen ein sebr ftarkes- Heer zur Vertheidigung hrer Festungs- werke ‘disponibel haben ünd über- 300 bis 400 Gefehüye ver igen fönnen. Daß das Elend ‘des britischen Heeres während des Winters seinen Grund hauptsächlich in -der übergroßen Anstrengung der Soldaten ünd nebenbei in Mangel-.an genügender Bekleidung und an, Feuerung gehabt habe, er- klärte er au .als seine Meinung. Was den Flankenmarsch -von der Alina nah der Súdseite von Sobastopol betrifft, so erkannte Sir John Bourgdhne an, daß die érste Jdee dazu bón ihm aiüsgégangen sei ünd vérsiherte, daß die später gemachten Eg ihn nicht hinderten, dfe- sen Entf{hlúuß auth jeßt noch ls ‘vernunftgémäß anzusehen.

Frankreich. Paxis, 3. Mai. Der „Moniteur“ enthält die Erklärung, daß überall die Bevölkerung sich in die Kirchen ge= drängt hat, um Gott ‘für die Errettung des Kaisers zu danken. Der Kaiser habe zwar jede offizielle Adresse abgelehnt, allein er habe do -nicht ohne tiefe Rührung die freiwillige Aeußerung der Nationalgesinnung erblicken können.

Der Polizei - Präsident ‘Pietri wiederholt die Warnung vom 11, Oktober 4854, daß kein Mensch dem Kaiser auf seinen Spazier-

ängen Bittschriften überreichen oder ihn anreden darf. Alle Bitt-

fbr ten könne man bei den Kastellanen ‘der Kaiserlichen Residenzen abgeben, bei- eiligen Mittheilungen sei jeden Morgen von 10 bis 11 Uhr der dienstthuende Adjutant zu sprechen. er diese Vor-= \{hriften nit befolgt, soll unverzüglih verhaftet und auf das Poli- zei-Präsidium gebracht werden. Pianori wird am 7ten vor ‘den Assisen erscheinen. Er soll eingestanden haben , daß er von Rom über Corsica, Marseille und London nach Paris gekommen, wo er in eiter feinen Straße des Magdalenen-Viertels wohnte.

Der -,„Moniteur“’ bringt folgendes Schreiben des Generals Canrobert an den Kriegsminister vom 16, April:

»Herr- Marshall! „-Jch habe die Ehre , Ronen übér unsere Opera- tiónen bot der Festung Bericht zu exstaiten. h einem, den Tag über mit märkirter Ueberlegenheit unterhaltenen Feuér haben wir in den Näh- ten vom Iten bis zum 12tén unsere Zugänge in der Richtung ‘nah der Mastbästion bbtdesBöben, indem wir mit den durch Reserbe untérstüßtén Vorpostén, welche dér Feind in seinen Embuskäden aufgestellt, zu kämpfen hätten. Jn der Nacht vom 13ten auf den 14ten hat der General Pélissier wirksame Dispositionen getroffen, um uns des Térrains zu ver- fichern, auf wélchem das Geniecorps gegen die Ceñnträlbastion -vorrücken müßte. Dié Operation bestand in zwei Theilen: die der Nechten, vor dém T, fourde -durch den Genétal--Nivet, die der Linken gegen den Kirh- tat dur den Genexal Breton geleitet. “Bei der ersteren wurden dîe eindlihen Embuskaden mit großer Kraft von 4 Compagnicén des 46stén Régünents unter «dem Béfehle des Bataillonschefs Julien und ciner

Compagnie des Zten er-Regiments (Lieutenant Cógri) U

Dér Widerstand des Feindes war sehr bestig und seine Resérve gin. méhrere wieder zur Offeusibe E fonnte abéèr über die Entschlossenheit unserer kämpfenden ‘Compagnieen keinen Sieg erringen. Sie Haben l “Unterstüßt but ein Détachémént der Frembenlegion {Capitain Robert), Zivei Cóimpagnieen „dés

| wurden, haben sprechen

“sten Regiments (Capitain Beauregard) und ei ; láten Regünents ieutenant Sauve) b j Ae Sem pagnie des

uve) Auf ibrem Die Embuskäden wurden, troy i Fesgtcit, threr Confeeain gehalten.

ft

geräumt. Auf der linken Seite "und im Nütén oüvbeit bie:Géilieäi E dtei Cdmpagniken ‘bom 26sten Negimént ‘untex dém B L cen pitains Michel gedeckt, der vortreffliche Dispósitionèn ‘etri und an ‘der Spie feiner Truppén*vérwündet towrde. Währenbd/diese-Votäär sih ‘ereigneten, ließ der Genexäl Bréton ‘auf der litiken Seite älle tw kaden des'Kirchhofs dur sechs Compagüiiéen ‘vom 98ftên dein Befehle des Bataillonshefs Greinion mit gleicher Eitérgie ‘und demselben E wegnehmen. Diese “Compagknieeh , "die Währétd dg Kampfes 'nôh durch ¡wei atdére vöm Iten Jager Bätäillon 'bérstärrt

Beweise ibres Müthes ‘ünd thréèr Ausdäuér an den Tag'gelegt. Das 98ste (23ste leichte) Nèeglikent ‘hät bier ein “6lth- zendes Debut gemacht. Dér Feind hat troß seines heftigen Feuers ‘bor damn ‘die Unstigen fich kéinen Augétibli® zurückzögen, weihen müsen Diese ‘Embuskaden' wurden eben so twe die der in ‘béset _üñd ‘ivégs gérälinit. "Gedeckt dur diese zweifathe, ‘glücklih ‘geleitéte Operátioh konnte das Genfecorps seine Arbeiten “mit Thätigkeit fövtkführèn. Eg wurde . eine neue Parallele gèzogén, "wvorans “dir Uns ‘einén ér- hebliehen Le véxsprehen. Wir haben “în diesem nächtlithen Kämpfe, der ein sehr heftiger war - üúnd unsern Trüppén zür größten Ehre gereicht, einen Verlust von 40 Todten, darunter 4 Offiziere, und 17 Versbundéêten erlitten. ‘Was Unsere Zugänge zur Mästbästion bétrifft, fo machte die Wirkung ‘dér feindlithen Artillerie, die in geringer Entfernung agirte, dieselben fast ‘unmöglih, wenigstens föären dieselben nur unter der Bedingung ausführbar, ‘daß wir beständige Verluste erlittèn. Jn diéfér Lage haben wir ‘versucht, inmitten dèr dritten Párallele ünd dêm berbôr- a ito Winkel ‘der Bästion Einen neuüèn Letfgreben hit Sti, Ats erer Miñnenöfén zu bilden, ‘dîé {it dièféin Behitfe fédr bottheilhäft dilfs gestellt wären. Ain 15ten Abends würde Feier angelegt und ‘die Oht- ráätidn “ging glücklih vön statten, "Die -Offiziére 1nd Säppeuve des'Genie- córps ‘konnten sich ‘alsbald in ‘déx mindefténs ‘4 Metres tiefen -Höhlith aufstellen, eine Höhlüng, derén Besiß uns bêt Feiñd- ni{t'ftreitkig geit a Séine-Truppén zoge si în die Festungstérkezutl ind bégännekn ein ehr {ebhaftes- Muskéten- ünb'Kanoneifeuér. hisereMöbrser sandten cinénH vón Böinben auf diese Trüppenntässén, ‘nnd'b6ön E E Untkróöffijler habe ih erfahren, däß die Gärnifdn Unpfindliche Verkiiste ‘erlitten d Unsere Arbeiter waren, ohgleih "in ‘itr s{ivitrtigen "Pöfitiön, bie Nacht auf diesem bestritténèn Térráin thätig , um 0 wit ‘als möglich die Krönung der Schitßschärtên zu vbolrnvcn at uis „igug L&ufgrabén mit der ‘dritten ‘Parallele Fu verbinden. "Diese Naht die Truppen diese Arbeit rit Eifér fortgeseht. Hündért Elitesöldatén vom 74. Regiment hatten heute während des Tages diese vierte ‘Parälltle bésezt. JZümitten “diesér "Känipfe Und hilihfamen Atbeiten háben unsére ‘Truppen immer ‘die fésteste ' Hältung ‘und bön besten “Geist gezéigt. Dér General Pelissier, weler ben linkên Flügel béfehligt, tf im hö&fsten Oráde dáämit ‘zurrieden. Auf dex ‘Netten, näh der Seite ‘des Maläköff thürins ‘hat ‘die Ueberlegénheit unserer Artillerie 'sich ebetfalks betvhrt, abér ohne ‘das Feuer des Feïndes zum Schiveigen "bktngen zu könnén, mit Ausnahme der ‘beiden Eontre-Apptkocchén der Kielshlüuht, @us welhén seit zivei Táägón nicht mehr gefeuèrt wird. Auf béidéèn Seiten üh- pa Angriffs gehen wir langsam voran, vervollständigen unféte ‘hbr- aiidènen Laufgräben und '{berlassen ichts dèm Zufall. Eine fieue Batterie bor der Contre - Appróche des grünen Mäiñnelon hat gestèkn Mökgen ‘ihr ee éröffnét Und etne gute Wirkung gèihan. Nah Ve- richten von Desettéëten bat ‘die ‘Garnison bedeutende Verltfte zéhäbt, und die Marine-Känöntere, wélche ihr gän) befondèrs von Rügen find, häben féhr gelitten. Die Central - und die Maftkbastiän find fehr beschä- digt. Bre Bewaffnung ist oft dienstunfähig, aber die fast uners{chöþf- lichèn ‘Hülfsmittel dér Festun in Bé&zug @uf Artillerie haben noch nit abgéenoimninen und jede Na@t find tausende von Arbeitern bes{äftigt die nóthwendig gewbördenèn Verbesserungen vorzunehmen.“

Ein zweiter Béricht des Generals Canrobert, vor Se- bastopol vom 16. April, meldet, vaß General Bizot gestorbén ist und zwar als Liebling -der ganzen Armee, als úunermüdlich thä- tiger Krieger. Das Jngenieur-Corps leistet Ausgezeichnetes, Und die Offiziere werden der Beförderung empfohlen. j

Italien. Turin, 2, Mai. Die ministerielle Krisis wähtt fort. Marquis von Vilbamarina, Gesandter Piemonts in Patis, welcher ‘vön dem "Könige berufen worden, ist in Turin

angekomnten,

úürfkei. Die „Milit. Ztg.“ urtheilt über «die Belagerung von Sebastopol: „Das einzige wenig wiegende Resultat, welthes dié'Alliirten in der Zeit ‘voin 9. dis 23, April vor Sebästopol wirkli erzielt haben, is die ‘Eröbekung ‘dés ‘Terrains ‘zwischen der Vorstadt üund dem Malakoffthurme. e Russen können jeßt die Verbîhndung mit den Vershänzungen am Sapunberge nur auf dér Seeseite unterhälten. Die Alliirten sind ohne Unterläß bemüht, die Laufgräben der -vierten Parallele so bald als möglich herzustellen. Der xrussishe Ober - General ist aus seiner -Defensive noch nicht getreten; die ‘neueste Stellung seiner Truppentheile: än der Tschere näja ‘und auf den Baidarhböhea mit 65/000 Mann'urd 200 Kanonen ist nux dä@rauf bérechnéêt, die Absicht der Alliitten, ‘burth tre Ote, rationen gegén die ‘slidlihe Seite der Seefestüng ‘nd ‘éventu al gegén ‘die Belbekposition ‘eine völlständige Certirung von Sebästöp auszuführen, zu veréiteln. Der Plan der Alllirtèn und bezieht M weise der Russen liegt daher klar am Tage, Bis inklusive den 29, April hat auf dem Kriegsshauplähße kein Ereigniß vön Bébeu- tung stattgefunden. Die Allitrten 2rwätkên ‘neue ' fstärkungen an Truppen, und auch neue Weisungenz erstere langen in Kamiesh

Négimeüt untér

d Balaklaya, beinahe - täglich, anz die Befehle aus: Paris und

fönnen stündlih eingeholt werden, weil der unterseeische e R Ma alaklava. bis Varna und via Bukarest nach dem

en v et is. Westen var N Mai, wird berichtet: Am 24. April. hosen die Türken, von. der Festung Zabl jak mehrere Kauouenkugeln gegen ¿in angränzendes Montenegrinérdorf ab, Die Montenegriner, wux- den von dem; beabsichtigten Sturme durch den Fürsten, abgehalten, welcher zuvor ven Erfolg einer Verhandlung mit dem neuernannten Statthalter, von Skutari abwarten will.

Rußland und Polen. Die. nahfolgende -telegraphische Depesche. theilt die „Wiener Zeitung“ mit; i

General Lüders berichtet aus Kischeneff 18. (30.) April: Bis

"iâten (26sten) ist die Situation in Sebastopol dieselbe geblieben, Bie E st t Der Feind arbeite tardiin an seinen

und Approchen. Wir machen ihm -duxch unsere vorgeschobenen, res und | angie viel zu schaffen, Der Feind hat Age Ver- fickungen aus Eupatoria erhalten; die unsrigen find ganz nahe.

Nathrichten. aus. Warschau. vom 2ten d, M, zufolge, ar der Kaiserlich, Russishe Genexal-Adjutant Diakosf von Moskau; dort angekommen. Am: 7ten: wind: die Polnische, Bauk zu War- sau über ihrs, vorjährigen Gescháfte öffentliche Rechnung ablegen. Die Weichsel war. vow- neuem im Steigen , ihr- Wasferstand hatte- am N2ten- bei Warschau die- Höhe von 12 Fuß 9 Zoll erreicht.

Schweden kes Mai en, de: to g N i a

e telegraphischer Nachr on gestern e Einsahrt nah R frei von Eis. und. die Fahrt bis Härlamxa,, 2 Meilen diesseits. Laudsort, z/ bei Sandhamn: liegt dagegen uoch starkes. Eis und das Meer is mit Treibeis, bedeckt. Bei Furusund lie ebenfalls ziemlich festes Eis, doch sind in der See mehrere. Oess- nungen sichtbar, Leute, welhe hier heute von Skärgärd anfamen, berichten- zuglei, daß das Eis an mehreren Stellen im Skärgärd- eine- Dickde von- 1 bis 14 Ellen hat und im Allgemeinen noch. landfest is: Das Dampfschiff „Louise“, welches gestern eine Fahrt nah dem Skärgärd unternahm, fand das Fahrwässer zwi- {hen der Hauptstadt und Högarn, offen, wo mgn ziemlich starkes Eis fand, Mehrere: unserer Dampsschisfe tref ag in: Ord, nung und zur Reise gerüstet und wahxscheinlih. wird wenigstens. das. äußere Fahrwasser in einigen Wochen offen- sein, (Hels. Av.)

Dánuemark. Kopenhagen, 3. Mai. „Flyveposten““ mel- det; Nachdem der Gefanuntvevsa ungs - Entwurf von der Regie- rung ausgearbeitet ist, wixd bestimmt erzählt, daß der Reichstag ausgelöst und Neuwahlen zum 15. Juni ausgeschrieben wexden solten. (— Dasselbe meldet auch ein Kopenhagener Koxrespondent

. des „Alt. M,“ )

Paris, Sonnabend, 5. Mai, Morgens. (Tel, Dep, d, C. B,) Der heutigs,,Mouiteur“’ enthält ein Dekret, durch welches ver bis- herige Direktor im Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten, Hexr Thouyenel, zum Gesandten in Konstantinopel ernannt wird.

Der „Moniteur“ enthält ferner zwei telegraphische Depeschen

des Generals Canrobert aus dem Lager vor Sebastopol vom | Jn der Depesche vom 2. Mai meldet Can- |

2, und 3. Mai, robert: Wix haben eine sehr solid errichtete Contre-Approche, die vor der Central - Bastion aufgebaut war, genommeu und hierbei 8 fleine Mörser erobert. Unser Verlust war gering, der Feind hat stark gelitten. Die. Depesche Canrobert’ s vom 3ten meldet : Gestern Nachmittags 4 Uhr machte der Feind einen Ausfall, um die Werke wieder zu nehmen. Die Gärden haben den Feind mit dem Bajonnuette zurückgestoßen und auf den Plah zurückgeworfen, ü

Die 3proz. wurde gestern Abend zu 69, 20: gehaudelt.

London, Sonnabend, 5. Mai, Morgens 2 Uhr. (Tel. Dep. d, C. B,) Jun der so eben stattfindenden Sißung des Parlaments beklagt Disraeli die verzögerte Vorlage der Wiener Protokólle, Palmerston verspricht sie baldmöglichst und äußert, daß die Hoff- nung zum Frieden wohl \{hwach, jedoch nicht aufgegeben sei. Peel sagt, die Regierung hoffe zuversichtlich die Fremdenlegion auszurüsten, Agenten der Regierung rekrutiren in verschiedenen Theilen Deutschlands. Binuen zwei Monaten wurden 10,000 Mann neue englishe Truppen nach der Krim geschickt-, und wurde die VNiliz um 5412 Mang vermehrt,

Lo.udon, Sonnabend, 5, Mai, Morgens. (Tel, Dep. d. C, B.) Eine eingetroffene offizielle Depeshe Lord Raglan's aus Bala- Nlava vom 2ten d. meldet , daß in der Nacht vom 1, zum 2, Magi ein für die Alliirten glänzendes Gesecht in der Front und auf dex linken Seite statthatte, Sämmtliche Schüßengruben wurden atta- tirt, aht leihte Mörser genommen , 200 Russen gefangen,

| unv ändert. Gers:e und

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Gewzsorbes und, Handels-Nachrichten.

Den. neuesten Nachrichten aus dem Regierungs - Bezirk Minden zufolge, dauert die Stockung im Leinendandel noch immer fort, weshalb auch zur Zeit viele Weber und Spinner, namentlich aus dem Kreise Bielefeld, auf den Ziegeleien an der Elbe, in Holstein und Jütland ihren Erwexb suchen; " diesen bei der starken Bevölkerung nothwendigen Arbeiterverdienst zu erleichtern, ist man zuv- Zeit damit be- schäftigt, ein Büreau für Arbeitsuchende als Kreis-Jnstitut einzurichten. Auch, kann gls erfreuliches Ereigniß bexihtet werden, daß bei Biele- feld die Vorarbeiten der neuen Ravensberger Maschinen - Spinnerei in Angriff genommen worden sind. Eben so ist“ die Vergrößerung der Spwune Vorwärts.“ in Folge des Ueberganges- derselben an eine Actien - Gesellschaft in der Entwickelung begrüfen. Auf - der

Legge zw Bielefeld wurden im Febxuar dieses Jahues 4489 und

de, im. ersteren. Monat. 82° im zweiten 853% Stück mehr als in den entsprehenden Monaten des vergangenen Jahres gelegget; Der Verkehr auf den 5 Leggen des Kreises Lübbecke endlich ist in den beiden leßten Monaten ziemlich bedeutend gewesen. Es wurden 479,745 Ellen verschiedener Leinen im Werthe von 40,565 Rthlr. 23 Sgr. 10 Pf. gelegget und wgesepe, Um die Leinen-Jndustric West- fahlens wieder zu heben , hat: neuerdings die Verbesserung dex Flachs- kultur. und: Flachsbereitung sich: mehr und- mehr als -eine cothvenpcgMit herausgestellt. Hievauf binzuwirken, hat sich zu Minden eiue Gesellschaft unter dem Namen „Westfälische Flachsbau gesellschaft“ gebildet, welche. den. Mittelpunkt füx alle Bestrebungen: bilden. soll, die die Kultur und. Bereitung des Flachses, im Auge haben. Sie, soll: ferner das Organ für. die Bedürfyisse. der shau- treibenden, Kreise dex Provinz {sein und. die. etwa erforderlichen, Mittel zux Verbesserung nah allen. Seiten hin. zu schaffen. versuhen. Sie soll endlich. ihre Thâtigkeit: allein diesem Kulturs. und Industriezweige, zuwenden, (Pr. C.)

Die. Guano-Einfuhx in Großbritannien und Jrland, welche. im. Jahre 1853 gegen das Jahr 1852 etwas. abgenommen. haite, ist dagegen im Jahre 1854; beinghe- auf. das. Doppelte der Einsuhr von 1853 gestiegen. Es wurden nämli, in- dem Vereinigten. Königreich. im ersten dieser drei Jabre 129,889. Tonnen- jenes, Düngstoffes eingeführt, im folgenden. Jahre nur 123,166 Tonnen, üm leßtverflossenen: aber, 235,111 Tonnen. Von. dieser lezteren Quantität kamen allein aus Peru 221,747 Tonnen, über das’ Doppelte des: Betrages, der im Jahre 1 bon dort bezogen wurde. Die Erwartungen, weélche- man, von- anderen Bezugs- Gegenden. gehegt hatte, sind niht,.in Erflillung gegangen; die Guango- Sendungen: aus Pons haben sehr nachgelassen, und die, Zufuhr nut reh ae aus Bolivien hat im vorigen Jahre fast ganz. aufgehört. (Pr. C)

Marktpreise, Berlin, den 5. Mai

Zu Lande: Roggen 2 Rihir. 22 Sg». 6 Pf: anch 2 Kthlr. 12 Sgr. 6-Pf. Grosse Gerste 1 Kthlr. 25 Sgr, 8 Pf, auch: 1 Bthlr. 23 Sgr. 9 Pf Hafer f Rtllr. 17: Sgr. 6 Pf, auch 1- Rhlr. 14 Sgr. 3 Pf Erbsen 2 Kthlr, 18- Sgr. 9 Pf, auch 2- Rthlr. 16 Sgr. 3-PE

Leipzig, 4. Mai, Leipzig - Dresdener 1987 Br., 1973 G. Si1chsisch - Baiersche 785 G. Sächsisch - Schlesische 100 Br., 997 G. Löbau -Zutauer 403 Br. Magdeburg - Leipziger 298; G. Berlin.- An- baltische, 436% G. Berlin - Stettiner 1525 Br., 151; G, Köln- Min- dener 1297 G, Thüringer 1017 G. Altona- Kieler 118% G, Anhalt- Dessauer Landesbank - Actien 132 Br. Braunschweiger Bank - Àcti Lit A, 114 Br.; B. 112 G. VVeimarsche Bauk-Acticn 985 Br., 98% É. Wiener Banknoten 80% Br., 7975 G.

°° Smyrna, 25. April. Wechsel - Cours: London 116— 1165 Piaster. Frankreich 184—185 Para. Triest 3880—382 Para.

Frankfurt a. MM., Freitag, 4. Mai, A4acbmittags #4 Uhr. (Tel. Dep. d. C, B} Die Börse war in günstiger Stimmung. chÉchluss- Course: Nordbahn 49. Sproz. Metalliques 62. 4#ÿproz. Metalliques 54. Oesterreich. 1854er Loose 78%. Sproz. National- Anlehen 66%. Bank- Actien 924, Oesterreich. Staats-Eisenbahn-Actien 133. 3proz. Spanier 30%. Aproz. Spanier 17%. Kurhessische Loose 355. Wien 935. Ham- burg, 875. Paris 93%. Amsterdam 985. Ludwigshafen Bexbach 1263. Bankantheile 65 pC:. Neueste Preussische Anleibe 1074.

Amsterdam , Freitag, 4. Mai, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Lebhaste Börse. Schluss-Course: Sproz. üsterreichi- sche National - Anleihe 64: Sproz. Metalliques Litt. B. 725#. S5proz. Metalliques 60. 25proz. Metalliques 34. _ 1proz. Spauier 185. 3proz. Spanier 317. Holländische Integrale 62 f.

Getreidemarkt. Weizen unverändert, wenig Geschäft. Boggen flau, obne Umsatz. Raps, pro Herbst 8iz. Rüböl, pro Herbst 48.

Paris. Freitag, 4. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) In Folge der von Lord Clarendon in gestriger Nachtsitzung des Oberbauses «¿emachten Erkläiung eröffnete die Börse in günstiger Hal- tung, und wurde die 3proz. zu 69 gemacht. Nachdem Consols von Mittags 12 Uhr 7 pt. niedriger (885) eintrafen, wich die Rente auf 68, 90, sank dnn auf 68, 70, hol sich aber, als Gerüchte von eimer Niederlage der Russen in der Krim zirkulirten und Consols von Mittags 1 Uhr 4 pCt. höher (88%) gemcldet wurden, auf 69, 10 und schloss bei sebr. lebhastem Geschäft und in sehr fester Haltung zur Notiz. Schluss - Course : ua. Rente 69, 05. 4i¿proz. Rente 94. Silber-

anleihe 83. Oesterreichische Staats-Eisenbahn Actien 636, 25.

London, Freitag, 4. Mai, Nachmittags 3 Uhr. (fel. Dep. d. C. B.) Consols 86%. Aproz. Spanier 18. Mexikaner 20%. Sardinier 85. Gproz. Russen 98. 4iproz. Russen. 885. i Getreidemarkt. Men flau, wenig Käufer, Preise jedoch

e U A E G B

„Av erpo reit „- Mar. (Tel. Dep. d. G, B. a u) - wolle: O O Ba len t Preise belm dit 5 höher als am Yer- gangenen Freitage. :