1855 / 109 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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er fie bei Gelegénheit der Berathung in das Budget - Comité vorbringen müsse? Lord Palmerston ertheilte ibm zur Antwort, ‘er möge selbst sehen, wann er einen Tag für seine Resolutionen finde.

Der langjährige Vertreter der Universität Oxford, Sir Robert Harry Jnglis, ist im Alter von 69 Jahren gestorben.

Die von dem Reform-Meeting in der London Tavern vorgestern an- genommenen Resolutionen lauten vollständig also: „Beschlossen: 1) Daß das Unheil, welches das Land in der Führung des gegenwärtigen Krieges zu erdulden gehabt hat, der unzureihenden und dem Wesen nach keiner Verantwortlichkeit unterworfenen Leitung der verschiedenen Staats-

Verwaltungs-Departeimnents beizumessen ist und eine durchgreifende Um-.

gestaltung des Administrativ-Systems erforderlich macht. 2) Daß das wahre Mittel der Abhülfe “des Systems der s{lechten Verwal- tung, das ein so befklagenswerthes Opfer an Arbeitskräften,

Geld und Menschenleben verursaht hat, darin gesucht wer- den muß, daß man dem Staatsdienste ein größeres Maaß bon Erfahrung und praktischer Tüchtigkeit zuführt; daß der Ausschluß derjenigen vom Amte, welche in hohem Grade die zur Führung der An- elegenheiten in einem großen kommérziellen Lande erforderlichen prakti- Ie Eigenschaften besißen, ein Schimpf für dessen JFntelligenz und ein Verrath an seinen Juteressen ist ; daß wir zwar jeden Wunsch in Abrede stellen, die aristokratischen Klassen von der Betheiligung an dem Rathe der Krone auszuschließen, es aber für unsere Pflicht halten, gegen die Prätensfionen irgend einer Section des Volkes auf Monopolisirung der Verwaltungs-Functionen Protest einzulegen. 3) Daß eine -Association gebildet werde, um durch alle verfassungsmäßig statthafte Mittel die Er- reihung adminiftrativer Reformen herbeizuführen; daß die Association die „Verwaltungs-Reform- Association“. genannt werde und daß die nahbenannten Gentlemen mit der Befugniß, ihre Zahl ‘zu er- weitern, zu einem Ausschusse zusammentreten, um Geldbeiträge zu sam- meln, eine Adresse an die Wählerschaften des Landes zu ditmcilhs und im Allgemeinen die Zwecke der Association zur Ausführung zu bringen.“

Das Transports{chiff „Dunbar‘““ kam am vorigen Freitag von London in Plymouth an, mit der dritten Abtheilung der polnischen Legion unter Befehl des Hauptmanns Kosiecki. Am 5ten Nach- mittags verließen 195 Mann, 8 Weiber und 8 Kinder, die vor Kurzem D in Plymouth gewesen waren, den „Royal William“/ und begaben sich an Bord des „Dunbar““. Ehe sie das ersterwähnte Schiff verließen, hielt Fürst Ladislaus Czartoryski e:e* Anrede an sie und vertheilte Fahnen, auf welchen die Wappen Cuglands, Frankreichs, der Türkei und Polens im Verein zu er- blickden waren. Den Fürsten begleitete der polnishe Priester Em- merich Podolski, Fünf Offiziere kamen auf der Eisenbahn an, um den Befehl über die ehemaligen Gefangenen zu übernehmen.

Jn Spithead is gestern Abend das Schiff „Entreprise“, Ca- pitain Collinson, welches bei der leßten Nordpol- Expedition bethei- ligt war, angekommen. Es hatte auf seiner Rückfahrt China und das Vorgebirge der guten Hoffnung berührt. Die „Entreprise“ ward am 20, Dezember 1849 zugleich mit dem „Jnvestigator“ (Capitain M’Clure) zur Aufsuchung Sir John Franklin?s aus- gesandt ; doch gelang es ihr nicht, irgend etwas von der verlorenen Expedition zu entdecken.

Helgoland, 5. Mai. Vorgestern landeten hier 14 englische Offi-

ziere. Unter ihnen befindet sich ein Proviant- und ein Zahlmeister.-

Die Equipirung sämmtlicher Herren, die vollständige Haushalts-Aus- rüstungen und theilweise auch ihre Familien mitbrahten, läßt auf einen längeren Aufenthalt \{hließen. Gestern wurden sämmtliche Sffentliche Lokale besihtigt und für die Unterbringung mit Beschlag belegt, so z. B. auch der große Raum, in dem die Badekarren der Bade-Actiengesellschaft aufbewahrt werden. Die in Aussicht stehende Besagung wird auf 5 6000 Mann angegeben. Für die nächsten Tage Le eman die Ankunft bedeutender Proviantmittel. (Alt. N.) rankreich. Paris, 8. Mai. Sämmtliche Pariser Blät- ter veröffentlihen die folgende, ihnen „mitgetheilte“/ Anzeige: „Die ePatrie “’, der „Constitutionnel ‘’ und das „Pays“ haben am 6óten und 7. Mai Nachrichten aus der Krim gemeldet, welche auf tele- raphischem Wege eingetroffen sein sollten z die Negierung hat diese tachrihten nit erhalten. Die leßten, im Kriegs - Ministerium eingetroffenen Depeschen sind vom 6. Mai um Mitternaht und enthalten nur den Militairdienst betreffende Einzelnheiten. Jede der Regierung zugehende Nachricht, welche ohne Nachtheil für die Kriegs-Operationen veröffentliht werden kann, wird sofort in den „Moniteur“ eingerüdckt, die übrigen Blätter sprechen nur unter ihrer privaten Verantwortlichkeit.“

Der heutige „Monitenr“’ meldet, daß Graf Colonna Wa- le wski zum Minister der auswärtigen Angelegenheiten an die Stelle des Venn s H B, gus ntlassung angenom- men, ernannt worden ijt. Der Senator Graf Per signy ist zum E in E C A 1M Es (SOE D

e von dem Admiral Penaud befehligte Flotten - Division hat die Dünen am 6. Mai verlassen, um nah T Dae zu ntl

Türkei. Aus Konstantinopel wird der „Pr. C.“ unter dem 26sten v. M. gemeldet, daß die französischen Kavallerie-Regi- menter , welche in Adrianopel und andern Punkten Rumelions überwintert hatten, nah der Hauptstadt des türkischen Reiches her- angezogen werden, um sih dem dort befindlichen Reserve-Heere anzu- schließen. Dasselbe besteht zur Zeit noch aus\{ließlich aus Jufanterie mit einigen Genie-Truppen und wird auf etwa 20,000 Mann geschäßt.

Ueber Syrien waren in Konstantinopel, nach den Veri mittheilungen, welche der „Pr. C.“ von dort bis zum 6 A, M t en, Nachrichten aus Bagdad vom 19, März eingegangen, welche Näheres über die Unterdrückung des Kurden - Aufstandes

durch die Truppen Reschid Pascha?s, des Gouverneurs von Bagdad '

melden, Am 11. Márz hatte man am leßteren Ort die Kunde er- halten, daß es dem Liwa (General - Major) Mehemed Pasha mit einem Truppencorps von nur 3000 Mann da er eine R serve in Mossul gelassen hatte gelungen war, den aufständischen Kurdenhäuptling Jesdeschir Bey (der in’ anderen Berichten Sisdeschir auch Kireddin Bey genannt wird) an der Spibe eines Insurgen- ten-Haufens von angeblich 15— 16,000 Mann in einer hartnädigen und blutigen Schkaht zu \{chlagen. Es soll eine große Menge der aufständishen Kurden getödtet und der übrige Theil ganz zersprengt sein. Mehemed Pascha war am Tage nach dieser Schlacht ohne weiteren Widerstand zu finden, in Dschesireh eingerüdt, Au eine andere Expedition gegen die Kurden, aus zwei unvollständigen Bataillonen Jufanterie mit wenigen Geschügen bestehend, die über Aleppo nah Mesopotamien gerihtet wurde, soll mit Erfolg gegen die Aufrührer operirt haben, so daß die Jnsurrection als unter- dne U wird. ; er englische Kriegsminister veröffentliht folgende De Lord Raglan?’s vom 24. April: E agten ven

„My Lord, nichts Wesentliches hat sich ereignet, seitdem ih Ety, Herrlichkeit am 21sten meinen Bericht abgestattet habe. Die rusfische Schüßengrube, unmittelbar vor der in der Nacht vom 19ten genommenen ist am Morgen des 19ten durch eine Abtheilung Freiwilliger zerstört worden. An der Spigze derselben befand fich der Lieutenant und Adjutant Walker, vom 30. Regiment, der ein vortrefflicher Offi: zier sein und sich bei dieser Gelegenheit in der muthvollsten Weise benommen haben soll. Man fand die Grube leer, und da sie ohne Nußen war, wurde fie ausgefüllt und dem Boden gleich gemaht. Der Feind tôrte die Arbeit niht. Jch {ließe dje zu meinem Bedauern {were

erlust-Liste bei. Je mehr wir uns dem Plaße nähern, desto größerer Verlust ist zu besorgen. Bis jeßt ist derselbe geringer gewesen, als zu erwarten war. Unterz. Raglan.“ Die Verlust - Liste bezieht sich nur auf die drei Tage vom 20sten bis zum 22sten und weist 7 Getödtete und 42 Verwundete, unter Leßteren den Oberst-Lieutenant Shearman vom 62sten Jnfanterie-Regiment, nach.

Einer Nachricht aus Konstantinopel entnimmt die „Milit, Dg daß daselbst der französishe General Regnault de St, Jean d' r am Bord des Dampfers „, Pactolus‘’ am Tage der Ministerkrisis Oen war, General Regnault i| Komman- dant der Kaiserlichen Garde und des französischen Reservecorps im Orient. Jn seinem Gefolge befand sich ein zahlreicher General- Quartiermeisterstab. Gleichzeitig mit dem „Pactolus ‘““ trafen im Bosporus die englischen Dampfer „Alma“ und „Great Britain“ mit Ergänzungstruppen für das Corps des Lord Raglan ein.

Die französishen Genietruppen, unter dem Befehle des Ge- nerals de Lorme, haben nur unbedeutende Arbeiten gegen die russi- {hen Werke Nr. 3, 2 und 1 (Hafenvorstadt) ausgeführt. Einem (deutshen) Briefe aus Balaklava entnehmen wir, daß dort Vor- bereitungen zur Aufnahme von frishen ‘45,000 Mann, die aus dem Bosporus eingeschifft werden sollen, getroffen werden, Wajr- sheinlich werden darunter die französishen Reservetruppen und das piemontesische Hülfscorps gemeint sein. Die große Masse von Palck- thieren, die sih in Balaklava bereits befinden, deuten darauf hin, daß sih die Alliirten durch offensives Vorgehen gegen die russische Entsab-Armee Luft zu machen beabsichtigen.“

Der „Indus“ ist am 7, Mai“ in Marseille mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 30. April eingetroffen. Omer Pascha hat eine Rekognoszirung in der Umgêgend von Eupatoria vorgenommen und is bis S ak vorgedrungen. Die Russen haben das Gefeht, welches er ihnen anbot, niht angenommen ; nihts- destoweniger erwartet man einen Angriff von ihrer Seite. An 28sten hat ein lebhaftes Kleingewehrfeuer vor Sebastopol R das Geschüßfeuer ist weniger intensiv gewesen. Zwei

atterieen sind in den Werken der vierten Parallele angelegt worden. Jngenieur-Offiziere der verbündeten Heere sind abgegan- gen, um Kaffa zu rekognosciren, Dreißigtausend Mann stehen im Begriff, aus dem Lager von Maslak nah der Krim aufzu- brehen, sobald das sardinische Kontingent eingetroffen ist, Das „Journal de Constantinople“’ sagt, daß Vorbereitungen getroffen werden, um bei Varna ein Lager für 25,000 Pferde der französi- {hen Kavallerie und Artillerie einzurichten. Es \chließe daraus, daß binnen Kurzem ein beträchtlihes Heer in der Bulgarei zusammen- gebracht sein wird. Jm Bosporus liegt nur noch ein einziges Kriegs {i der verbündeten Flotte, das die Flagge desContre-Admirals Boxer führt.

Der Befehlshaber des ersten Corps der Orient-Armee, General Pelissier, hat folgende General-Ordre in Betreff der Parlamen-

taire erlassen: Vor Sebastopol, 20. April 1855. Der General en chef hat v \sch{lossen, daß die Communicationen mit dem Feinde in Zukunft nich a zu Lande stattfinden sollen, sondern daß die Parlamentaire bor e Hafen in Kähnen mit einander zu verkehren haben. Demgemäß empfieh der Kommandant des 1sten- Corps ausdrücklih den in den Laufgräben befindlichen Oberoffizieren, keinen rusfischen Parlamentair mehr zu empfan-

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weder auf der Rechten und im Certrum der Angriffswerke des ersten orps wo dies ohnehin verboten war, noch auch neben dem Kirchhof an an bisher zu diesem Zwecke bestimmten Orte. Jedes Zuwiderhandeln

; eahndet werden. wit engee und Polen. Skt. Petersburg, 3. Mai. Der Generalgouverneur des östlichen Sibiriens hatte dem Minister der Reichsdomainen angezeigt, daß in Folge des von Angehörigen remder Nomadenstämme geäußerten Wunsches, für die Dauer des Krieges als Freiwillige in den Heeresdienst zu treten, von ihm die Aufnahme solcher Leute fremden Stammes zum Kriegsdienst unter dem Bedinge verfügt sei, daß dieselben ihre Entlassung aus der Oemeinde nachweisen und weder unter einer gericht- lihen Anklage stehen, noch - mit ihren Steuerzahlungen im Rüfstande geblieben sind. Obschon nun in den am 30. März 41854 Allerhöchsst bestätigten Vorschriften über die Annahme der Reihsbauern, welche als Freiwillige in den Kriegsdienst für die Dauer des Krieges eintreten wollen, der fremden Stamm- genossen nicht gedacht ist, fo hat doch der Minister der Reichsgüter, in Erwägung, daß diese Leute bei den folgemäßigen F E oft miethweise in den Dienst eingereiht wurden, für angemessen erachtet, die Aufnahme von fremden Stammgenossen zum Kriegs=- dienste als Freiwillige niht nur nicht zu behindern, sondern dazu aufzumuntern. Der hierauf bezüglihe Erlaß an den General- gouverneur von Ostsibirien ist von Sr, Majestät dem Kaiser bestä= tigt worden. (Russ. Jnv.) N In Wars chau ist, nach Berichten vom 7. d. M,, an die- sem Tage ein Manifest des Kaisers Alexander 11. bekannt gemacht worden, durch welches ein ähnliher Gnadenakt, wie für die russi= hen Unterthanen im Kaiserreih mittelst des Manifestes vom 8, April Erlaß oder Milderung von Strafen und Niederschlagung von Steuer-Rückständen nun auch zu Gunsten der Unterthanen im Königreich Polen, unter Berüsichtigung der besonderen ört- lihen - Verhältnisse dieses Landes, verkündet wird. Der General- Stabsarzt der aktiven Armee, Geheimerath Tschetyrkin, war von Warschau nah der Festung Zamosc, und der bei der russischen Ge-

sandtschaft in Rom angestellte Legations - Secretair Miatleff nach .

Rom abgereist. h;

Schweden und Norwegen. Aus Farösund wird un- term 19, April gemeldet, daß am vorhergehenden Tage die beiden englischen Dampfforvetten „„Cossak‘’ und „„Tartar“’, jede mit einem Kohlenshif} im Schlepptau, auf der äußeren Rhede angekommen waren. Zufolge Berichten von Fischern aus Aland sind die Jnseln von russshen Truppen entblößt; die Fischer erzählen ebenfalls, daß englische Schiffe \{chon bei Rödhamn, eine halbe Meile von Led- sund, angekommen wären, und den Einwohnern Salz zu ziemlich niedrigen Preisen verkauft hätten.

merika. Der „Washington“ (am 8ten Abends auf der Weser angekommen) bringt New-Yorker Nachrichten vom 21. April. Nach dem Washington - Korrespondenten des „New-York Herald“ soll das amerikanische Kabinet in Betreff der Cubafrage ganz eini sein. Commodore M°’Cauley's Instructionen find nicht der Art, dah sie einen Casus belli herbeiführen könnten. Er sollte nur im Falle unzweifelhafter völkerrechtwidriger Uebergriffe zur Gewalt schreiten, Das Kabinet ist entschieden dafür gestimmt, die freundschaftlichen Beziehungen zu Spanien aufrecht zu erhalten.

Nach Berichten aus Mexico ist Santa Anna aus der Haupt- stadt nah Tacubaya abgereist. Die Unruhen im Lande dauern fort. Es sind Differenzen mit dem spanischen Gesandten entstanden, die sch auf seinen nicht der Etiquette entsprechenden Empfang beziehen,

Paris, Donnerstag, 10. Mai, Morgens. (Tel, Dep. d. C. B.) Der heutige „Moniteur“ enthält eine Depesche aus der Krim vom gestrigen Tage, vom Iten 10 Uhr Morgens, welhe meldet, daß der sardinische General La Marmora mit 4000 Piemontesen ein- getroffen sei. Der „Constitutionnel“ sagt, daß Pianori die Cassation gegen sein Urtheil eingelegt habe.

In der Passage gestern Abend geringes Geschäft. Die Spe- aa waren unschlüssisg und wurde die 3 pCt. zu 68, 50 gemacht,

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Statistische Mittheilungen.

Eine vergleichende Zusammenstellung der in den Jahren 1844 bis inkl. 1854 dem Betriebe ‘erdffneten ewalil hen und Ee chen desenbahnen hinsichtlih der Längen und Baeiehs-CHntemen ührt zu e Resultate, daß die Ausdehnung der englischen Eisenba nen etwa um RIA Vierfache zugenommen hat, während in Preußen die Meilenzahl der

senbahnen in demselben Zeitraum um das Neunfache gestiegen ist. Jn ngland hatten im Jahre 1844 die Eisenbahnen eine Länge von 380,30 freußischen Meilen, 1854 1561,35 Meilen. Jn Preußen betrug die Mei- enzahl im Jahre 1844 nur 56,48 Meilen , ‘im vergangenen Fahre aber chon 490,74 Meilen. Am günstigsten stellt sih" die Vergleichung für das

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: Ae mde lieferte 27,341 Ctr. zum Werth von 9726 Fl.

Jahr 1448 heraus, wo die Länge der- preußischen Eisenbahnen 34,08 ÞECt. der englischen betrug, 1852 war der Prozentsaß auf 26,08 herunterge- gangen, aber im leßten Jahre stieg er wieder anf 31,43. Mit der Aus- dehnung des Eisenbahnneßes in England trat eine Verminderung der Betriebs - Einnahmeu , pro Meile gerechnet, ein; denn während im Jahre 1845 diefelben fich auf 105,121 Rthlr. herausstellten, betrugen sie im verflossenen Jahre nur §81,704 Nthlr. Jn Preußen dagegen haben die Betriebs-Einnahmen mit der Ausdehnung der Eisenbahnen eine nicht unbedeutende Vermehrung erfahren. Sie stiegen von 28,977 Rthlr. pro Meile im Jahre 1844 bis zu 47,224 Rthlx. im vergangenen Jahre, und während sie im Jahre 1844 nur 28,55 pCt. der englischen Betriebs-Ein- nahmen ergaben, erreichten fie im leßten Jahre bereits 57,80 pCt. Die Betriebs - Einnahmen der preußischen Eisenbahnen betrugen im Jahre 1844 1,636,599 Rthlr., 1845 2,923,859 ztbie. 1846 3,893,003 Nthblr., 1847 7,379,874 Rthlr., 1848 8,888,251 Nthblr., 1849 10,782,998 Rthblr., 1850 13,004,418 Rthlr., 1851 14,281,739 Nthlr., 1852 16,540,277 Nthlr, 1853 18,550,882 Rthlr. und im vergangenen Jahre circa 23,175,000 Nthlr. (Pr. C.)

Unter den im Jahre 1854 in sämmtlichen Zollvereins» Staaten zur Verzollung gelangten wichtigeren Gegenständen nimmt außer den bereits aufgeführten auch der Kaffee eine hbervor- ragende Stelle ein. Bei einer Steuer von 5 Rthlr. pro Centner wur- den an Kaffee und Kaffee - Surrogaten im leßten Jahr in Preußen 632,314 Ctr. verzollt, in Baiern 55,275 Ctr., in Sachsen 83,554 Ctr., in Hannover 79,277 Ctr., in Württemberg 27,521 Ctr., in Baden 53,622 Ctr., in Thüringen 31,184 Ctr., in Braunschweig 20,016 Ctr., in Frankfurt a. M. 67,203 Ctr. Die Gesammt - Einfuhr belief sich auf 1,120,700 Ctr. gegen 646,785 Ctr. im Jahre 1853, also ein Mehrbetrag von 473,915 Ctr. An Kakao in Bohnen und in Schaalen kamen im

- Ganzen 16,062 Ctr. zur “O gegen 14,311 Ctr. im Vorjahr. Die

RNeis- Einfuhr erhob fich auf 499,003 Ctr., 123,914 Ctr. mehr, als im Jahre vorher. Davon wurden in Preußen verzollt 323,680 Ctr., gegen 266,953 im Jahre 1853; in Baiern 19,787 Ctr., in Sachsen 19,293 Ctr., in Hannover 26,918 Ctr., in Baden 25,853 Ctr., in Thüringen 8108 Ctr., in Braunschweig nur 5893 gegen 10,180 im Vorjahr, in Frankfurt 26,695 Ctr. gegen 13,434 im nh 1853. -An Wein und Moft wurden theils in cœässern, theils in Flaschen überhaupt 233,951 Ctr. verzollt, gegen 226,944 Ctr. im Vorjahr. Davon kamen über die preußische Gränze 172,632 Ctr. Durch Baiern wurden eingeführt 9499 Ctr. gegen 9906 im Jahre vorher, durch Sachsen 8947 Ctr., durch Hannover 11,021 Ctr. in Fässern und 1438 Ctr. in Flaschen, durch Württemberg 1333 Ctr., durch Baden 4347 Ctr., durch Braunschweig 3822 gegen 6708 im Vor- jahr, durch Frankfurt 7789 Ctr. und zwar 5270 Ctr. in Fässern, 2514 n Flaschen. Ueberhaupt gingen von dem zur Verzollung kommenden Wein 190,860 Ctr. in i und 43,086 Ctr. in Slaschen ein. (Pr. C.)

Vor Kurzem hat die Königl. baiershe General - Verg- werks- und E T Md minilxatian eine Uebersicht der Pro- duction des Vergwerks-, Hütten- und Salinen-Betriebes im baiershen Staat für das- Verwaltungsjahr 1852/53 ausgegeben. Zu- folge derselben belief fich der Gruben- Ertrag in Baiern während dieser Zeit auf einen Werth von 1,048,246 Fl. Am reisten war die Aus- deute an Oker und Farberde. Jn 156 Werken wurden davon 3,331,822 Ctr. im Werth von 714,303 Fl. gewonnen. Von Eisenerzen wurden in 145 Werken 1,074,317 Ctr. zum Werth von 184,399 Fl. zu Tage geför- dert. Der Ertrag an Gold, so wie an gold- und filberhaltigen Erzen, be- lief fih auf 16,377 Fl. An Bleierzen wurden nur 482 Ctr. zum Werth von 425 Fl. gewonnen. Der Hüttenbetriéb lieferte einen Gesammtertrag bon 4,978,957 Fl. An Noheisen wurden 368,283 Ctr. zum Werth von 1,166,123 Fl. gewonnen. Der Werth der Gußwaaren aus Erzen belief sih für 75,522 Ctr. auf 440,828 Fl. Die Gußwaaren aus Noheisen hatten bei 48,166 Ctr. einen Werth von 317,372 Fl. An Stab- und gewalztem Eisen wurden in 28 Hütten 329,992 Ctr. zum Werth von 2,992,191 Fl. produzirt. An Eisenblech lieferten 2 Hütten 22,867 Ctr. im Werth von 246,775 Fl. Eisendraht wurde in 10 Werken hergestellt, und zwar im Betrage von 10,120 Ctr. zum Werth von 130,800 Fl. Die Stahlfabrication stellte in 2 Hütten 1212 Ctr. zum Werth von 25,66 Fl. her. Jn Kaufblei arbeitete nur eine Hütte; ihr Ertrag is nicht angegeben. Drei Alaun- werke lieferten 98 Ctr. zum Werth von 813 Fl. An Eisen-Vitriol wur- den 6853 Ctr. im Werth von 22,859 Fl. gewonnen. Der Gesammt- ertrag des Salinen - Betriebes stellte fich auf 3,897,666 Fl. Davon famen 21,569 Fl. auf 27,637 Ctr. Steinsalz, die in 1 Werk zu Tage gefördert wurden. Die Ausbeute an Kochsalz belief sih in 7 Salinen auf 837,096 Ctr. im Werth von 3,800,712 Fl. Viehsalz wurden 43,514. Ctr. im Werth von 65,657 Fl. produzirt. Die Production des Uéberhaupt ergab sih- der Ertrag des Bergwerk-, Hütten- und Salinen-Betriebes am Productionsorte auf 9,924,869 Fl. Dabei waren im Ganzen 693 Gruben und Werke in Betrieb und 10,632 Arbeiter, zu denen noch 25,358 Familienglieder gehörten, bei der Gesammt-Production Ros.

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Während im dritten Quartal des vorigen Jahres zu New- Orleans, des damals dort sehr stark herrshenden gelben Fiebers wegen, fast gar keine europäishen Auswanderer landeten, kamen deren im leßten Quartal des Jahres daselbst 21,312 an, bedeutend Zwei Drittel jener Zahl, 14,876, warew Deutsche, davon 8205 Männer und 6671

mehr als im ersten und zweiren Quartal von 1854.

rauen. Aus Frankreich - langten nur 2668 Auswanderer an (1733

änner, 935 Frauen), aus Jrland 2511 (1368 Männer und 1143 (Frauen), aus England 438 (229 Männer und 209 Frauen), aus Spa- nien 120 (102 Männer und 18 Frauen). Die Deutschen gehen fast alle weiter. nah dem Westen, besonders nah den Gegenden am oberen Mis- sfippi. «Dagegen bleibt von den franzöfischen, irischen, englischen und panischen Auswanderern, die in New - Orleans landen, der größte Theil im Staat Louisiana, dessen Einwohnerzahl fih im Jahre 1850 auf 517,739,