1855 / 119 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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einnehmen. Dies Kriegs\hiff hat die mit Salz beladene russische Sloop „Emma Glu S H der Insel Oesel aufgebracht und 8 mecklenburger Seeleute hier ans Land geseht, welche zu dem von derselben Korvette G0 Be R medcklenburger Schiffe aul Friedrih““, Capitain Fenga, gehören.“ :

Y A 241, Mai. Die Fregatte „Thetis“/ hat nunmehr 30 Kanonen auf unserer Rhede eingenommen und ist man jet beshäf- tigt, die Munition derselben an Bord zu bringen, Die Korvette „Amazone“ und das Transportshiff} „Merkur“ liegen bereits see- fertig vor der Festung Weichselmünde und erwarten weitere Ordres. Die Kriegsschiffe „Gefion“, „Danzig“ und „Hela“ liegen noch ab= getakelt an der Marin-Werste. (Danz. D.)

Holstein, Kiel, 22, Mai. Die französische Escadre, welche hier im Hafen lag, is gestern Abends abgesegelt. Auch die hier noch befindlih gewesenen englishen Schiffe haben den Hafen ver-

lassen. (H. B. H. E eimar, 20. Mai. Heute Abend is Seine

Sachsen. | Majestät der König von Sachsen auf seiner Rundreise an die

Höfe des Sachsen-Ernestinishen Fürstenhauses | in Begleitung des General=Lieutenants von Reichard hier angekommen. Der Königliche Gast wird morgen hier verweilen und den 22. Mai, vom Groß- herzog begleitet, nach Eisena reisen und die Wartburg in Augen- {hein nehmen, von dort aber sich nach Meiningen und Koburg be-

geben, (D. A. Z.) : Hessen. Mainz, 20. Mai. Heute Abend is der General- ier angelangt. Der

Lieutenant von Hirschfeld von Koblenz h Zweck der Hierherkunst des Generals ist Jnspection der hiésigen preußishen Garnisontruppen, welche morgen und übermorgen statt- finden wird. (Fr. J.) ;

Desterreih. Wien, 22, Mai. Die o eben erschienene „Oesterreichische. Correspondenz“ meldet, daß gestern seitens Oester- reichs ein Vorschlag in Betreff des dritten Garantiepunktes er- neuert motivirt nach London und Paris abgegangen sei, Die „„Correspondenz“’ fügt hinzu, daß, nachdem die Waffenehre ge- wahrt sei, man eine allséitige friedliche Gesinnung erhoffen dürfe. (Tel. Dep.) :

Schweiz. Freiburg, 19. Mai. Der große Rath bes{loß mit 46 gegen 18 Rückberufung dês Bischofs Marilley?s nach Abschluß eines Konkordates, Die Minderheit wollte einfache Rü- berufung. Der Majoritätsbes{chluß entspriht dem Antrag des Staatsrathes. (N. Z. Z.)

Frankreich. Paris, 21, Mai. Der heutige „Moniteur“ enthält nachstehendes Schreiben des Generals Canrobert vom 8, Mai an den Kriegsminister :

Herr Marschall! Mein Brief bom 4. d. M. hat Sie bon unsern glän- zenden Kämpfen am 1. und 2. Mai in Kenntniß geseßt. Die Anstrengungen, welche der Feind machte, um das bon unsern Truppen eroberte Werk theils durch ungestüme Angriffe, theils durch ein äußerst heftiges Feuer wieder zu nehmen, welches die Behauptung desselben erschwerte, find ver- geblich gewesen. Wir sind Herren dieser Position geblieben, welche jest einen umfangreichen Waffenplaß bildet, dessen Brustwehren den feind- liden Kanonenkugeln E Unser Verlust ist gegenwärtig bedeutend weniger empfindlih; derselbe wird lediglith durch die Hoblgeschosse ver- anlaßt, welche die Belagerten in ziemlih großer Zahl hereinwerfen.

Außerdem hat der General Canrobert am Sten d. die Volti- geurs der Garde, die sich am 2. Mai besonders ausgezeichnet haben, dem Kaiser empfohlen.

Ferner meldet dasselbe Blatt, daß durch ein Kaiserliches Dekret der R Canrobert zum Größfreuz der Ehrenlegion ernannt worden ist,

Der GEIE Botschafter, Lord Cowley, hat die Ehre ge- habt, dem Kaiser die in Paris eingetroffenen Mayors der Haupt- städte Englands vorzustellen.

Spanien. Aus Madrid {reibt man unterm 46. Mai: Die drei von der Budget-Kommission bezeichneten Deputirten, die das Madoz’she Finanzprojekt über eine vorshußweise Zwangs= erhebung zu prüfen haben, sind demselben entgegen, was der Re- gierung große Verlegenheit bereitet, da sie keinen andern Ausweg fennt und alle ihr gemachten Anlethe-Offerten zu lästig sind. Madoz Rücktritt wird daher jeßt als sehr wahrscheinlich betrachtet, Pacheco hat Befehl erhalten, die päpstliche Protestation gegen das Güterverkagufs - Geseß als nit gerechtfertigt zurückzuweisen; dem Nuntius Franchi i von dieser Jnstruction Kenntniß gegeben wor= den. Die Cortes votirten heute die -jährlihe Apanage des Infanten Francisco de Paula, Obeims der Königin. Er erhält 15 Millionen Realen mit der Verpflichtung, jedem seiner 6 Kinder erster Ehe davon 120,000 Realen abzugeben.

Die Budget - Kommission hat ihre Arbeiten beendigt. Sie beantragt die Unterdrückung der Gesandtschaftsposten in Dresden und Parma. Die Gesandtschaft in Bern wird nach Frank -= line t übersledeln, damit Spanien beim deutschen Bunde repräsen-

, Nath Mitheilungen, welche der „Pr. C.“ qus Malaga vom 5, Mai vorliegen, begannen die Seeräubereien der Rifennios in der Nähe der spanischen Festung Melilla wieder häufiger zu werden, Zu Anfang Aprils war eine spanische Felucke und gegen Ende des-

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selben Monats ein französischer Kauffahrer von den Marokkanern geplündert worden, ‘Die Mannschaft des französischen Schiffs wurde gefangen genommen und konnte nur gegen ein Lösegeld von 25,000 Fr. befreit werden. Das der Segel Taue, Anker und Ketten beraubte Fahrzeug, in dessen untersten Räumen sich zwei Schiffsjungen zu verbergen gewußt hatten, trieh in der zweiten Nacht in die hohe See, wo es von einem dänischen Schiffe bemerkt wurde, welches dasselbe nah Malaga {leppte Erst wenige Wochen vor diesen seeräuberischen Ueberfällen hatte ein spanischer Offizier aus* Melilla eine kleine Expedition auf zwei Küstenwachtbooten mit 40 Mann Besaßung gegen die Piraten unternommen. Er war an verschiedenen Punkten gelandet hatte Getreidevorräthe und Kähne dieser marokkanischen See, räuber verbrannt und fünf Mann gefangen genommen aber au seinerseits drei Leute verloren und eine Wunde erhalten, Die bald darauf erneuerten Piraterieen zeigten , daß solche verein- zelte kleine Unternehmungen dem Unfug nicht zu man hofft daher, daß die spanische Regierung umfassendere Maß- regeln dagegen treffen werde. f

Italien. Turin, 18. Mai. Der jüngste, drei Monat alte Sohn des Königs von Sardinien ist gestorben, (Oesterr, C.

Nußland und Polen. St, Petersburg, 16. Mai, Nah der am 30. April (12, Mai) mitgetheilten telegraphischen Depesche aus Sebastopol ist aus Taman? ein Berich! des General- Adjutanten Chomutoff vom 24, April eingegangen, über die Folgen des Bombardements von Noworossisk dur die yver- bündeten Flotten am 28, Februar dieses Jahres, Der General- Adjutant Chomutof\ hat am 2. April den - Zustand der Festungswerke und der Garnisonen in Noworossiisk und Anapa besichtigt und hat dieselben in guter Orduung gefun- den ; die Truppen sind guten Muthes und bereit, dem Feinde zu begegnen. Bedeutende Beschädigungen sind in Noworossiisk nicht angerihtet, Der General-Adjutant Chomutoff {ließt seinen Be- riht mit der Angabe, daß am 23, April um 7 Uhr Morgens auf den Höhen von Bugas eine feindliche Flotte von 48 Fahrzeugen verschiedener Größe erschien ; dieselbe näherte sich sehr langsam der Küste auf 8 Werst und vershwand gegen 2 Uhr Nachmittags aus dem Gesichte, Diese Flotte ist mit dem auf ihr befindlichen Lan- dungs - Detachement, nah der leßten telegraphischen Nachricht vom General-Adjutanten Fürsten Gortschakoff, nach Sebastopol zu- rückgekehrt. (Ru}}. Jnv.)

Das „Marine-Journal“ enthält folgende Nachrichten von den Ufern des Baltischen Meeres: Am 5. April gegen Mittag näberten fich dem Hafen von Libau zwei englische Kriegsdampfer; sie zogen die Blokade- Flagge auf und nôthigten durch Kanonenschüsse und Signale drei Kauf- Fahrer, die auf den Hafen zusteuerten, ibren Cours zu ändern und in See zu gehen. Bis 6 Uhr Abends kreuzten die Dampfer im Angesichte bon Libau. Bis zum 12. (24.) April fuhred englische Kriegsdampfer fort, bor dem Hafen von Libau zu kreuzen. Außerdem befanden fich An- gefihts der Stadt Windau am 7. April neun, am 10ten sechs, am 11ten sieben und am 12ten drei feindlihe Dampfer. An den Horizonten bon Spitham, Pakerort und Reval wurde am Morgen des 21. April eine Schrauben-Fregatte bemerkt, welche nah Osten -ging, und nachdem sie den Meridian von Nargen erreicht hatte, 15 Werst von dieser Jnsel um- kehrte und nah Westen zu lavirte. Auf der Revalschen Rhede liegt uur längs des Ostufers ein {maler Eisstreif, der auf 5 Werst die Jnsel Wulf berührt und von ihr ab in fast dichter Masse sih näch Osten zu ausbreitet. *

Am 17. (29.) April wurde von der Jusel Gull-O e- aus gemeldet, daß drei feindlihe Schrauben - Lg um Hangö-Udd herum fkreuzten und dann im Westen verschwanden. :

Am 22. April (4. Mai), wurden vom Nebvalschén Telegraphen aus, nordwestlich von der Jusel Nargen, einige Schiffe gesehen, die langsam nach Osten zufuhren; um 4: Uhr konnte man {hon 9 Schraubenschiffe und zwei kleine Dampfer unterscheiden, welche den Meridian von Nargen erreichten, in der Absicht, auf demselben zu wenden. Und in der That steuerte der vordere, seinen Curs nach Süden rihtend, zwischen der Jnsel und ihren Dünen an die Stelle, wo im vorigen Jahre die feindliche Escadre lange stand. Um 62 Uhr Morgens warf das leßte der Schiffe Anker an der Ostseite des Nordendes von Nargen, und da sah man, daß die eingetroffene englische Escadre aus 12 Dreideckern, (worunter der „Duke of Wellington“ unter der weißen Flagge des Contre-Admiral Dundas ), 7 zweideckigen Schraubenschiffen (worunter eins unter der rothen und eins unter der blauen Contre-Admirals-Flagge) und 2 zwel- mastigen Näder-Dampfschiffen bestand. Bald trennte si eins der leb- teren von der Escadre und ging nah Nordost, allein um 2 Uhr Nach- mittags kam es zurück; ein anderes machte in langsamer Fahrt eine Recognoscirung längs der Jusel Nargen und legte sih an der westlichen Durchfahrt vor Anker.

Nach brieflihen Berichten aus Pakerort waren dort gestern von

Spitham noch folgende Depeschen eingegangen: um 7X Ubr Abends c „eine Abtheilung von 5 Fahrzeugen hat sich mit dem Feinde vereinig ' und um 95 Uhr: „der Feind hat in einer Stärke von 10 Schrauben schiffen den Mexidian passirt.“ Heute um 72 Uhr Morgens, als S trübe Witterung sich aufflärte, ging von Spitham folgende Depesche e! s: „gestern haben 10 Schraubenschiffe und 2 Dampfer den Meridian at sirt“ und um 10 Uhr Maxgens und 6 Uhr Abends aus Pakerort: ai O sieht ein kreuzendes Dampfschiff.“ Am Horizonte von Spitham wu den ganzen Tag über nichts fichtbar. ischen Ein der „Pr. C,“ vorliegendes Schreiben von der russi

steuern vermögen;

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nthält Folgendes: „In der uns nahe gelegenen Grenz- a M D is die Garnison nur unbedeutend; die früher ur Grenzwache benußten Kosaken sind zurückgezogen und an deren Stelle etwa 100 Mann, theils Husaren, theils Baschkiren gerüdckt, Diese Truppe, unterstüßt- von einer gut einexercirten, mit Doppel- ewehren bewaffneten Abtheilung von Forstbeamten bildet mit den immer in gewisser Entfernung aufgestellten Eskadrons Husaren eine Kette, vid sich bis über Libau hinauszieht und ihre Stüßte in der hinter ihr aufgestellten Jnfanterie und Artillerie findet. Libau selbst ist ohne alle Besaßung. Das Verfahren der Engländer in neuester Zeit hat untex den russischen Grenzbewohnern, wie Reisende erzählen, großen Unwillen erregt. Zwischen Libau und - Polangen gerieth nämlich ein ‘englishes Schiff auf Strand, dessen Mannschaft ge- rettet, mit Lebensmitteln versehen und nach ihrer Heimath entlassen wurde, Vor einigen Tagen nun kommt ein englisches Kriegs\hiff} ganz nahe an die Küste, wo das Wrack liegt, warnt dur einige Kanonenschüsse die spärlich umherwohnenden Strand- hewohner, sich zu nahen, und seßt ein Boot mit bewaffneter Mann= haft aus, welhe jene Schiffsüberreste anzünden und si dann wieder zurückziehen.“ | L Amerika. Nach dem gegen Ende des vorigen Jahres zwischen der argentinischen Republik und dem Staate Buenos Ayres geschlosse- nen Frieden, ist auch die Anèrkennung des neuen Staates Buenos Ayres schon von mehreren Seiten erfolgt. Schon ha- hen Frankreich, Nordamerika, Brasilièên und Sardinien diesen diplo- matischen Aft erfüllt und ihre Agenten gleichzeitig bei der Regie- rung des Staates Buenos Me und bei dem Präsidenten der Argen- tina beglaubigt. Die Ankunft eines englischen Geschäftsträgers

und Generalfonsuls für beide Staaten wird binnen Kurzem er: wartet. (Pr. C.)

Tri est, Mittwoch, 23, Mai, Morgens, (Tel, Dep. d. C. B.) Der fállige Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nachrichten aus Konstantinopel bis zum 14ten d. Nach den Be- rihten der „Triester Zeitung““ wären sämmtliche französische Re- servetruppen abgegangen. Wie es hieß, gehe Reschid Pascha nicht nah Wien. Der Karavanen-Verkehr mit Persien dauere ununter= hrohen fort. Der französishe Gesandte Bourrée sei in Teheran angekommen. Die Berichte aus der Krim gehen bis zum 12ten d, Das Wetter war sehr ungünstig.

Aus Smyrna wird vom 16ten d, gemeldet, daß der Stand der Saaten günstig, der Jmporthandel lebhaft seiz die österreichische Flotte wird erwartet,

Die Eisenbahn von Triest nach Laibach wird im Jahre 1856 vollendet sein, i

London, Mittwoh, 23, Mai, Morgens. (Tel, Dep. d. C, B,) Jn der so eben beendigten Nachtsißung des Unterhauses flndigte Disr ael i an, daß er am nächsten Donnerstage die Kriegs= und Ftiedensfrage vorbringen werde, Palmerston erklärte sich bereit zu antworten, worauf Lay ard auf seine zu stellende Motion verzichtet, d

Statistische Mittheilungen.

Der vor einiger Zeit angekündigte neue, berbesserte und vermehrte Abdruck der in den preußischen Staaten bestehenden allgemeinen Pol i- jei-Geseße und Verordnu ngen, zusammengestellt im Auftrage des Königlichen Ministeriums des Innern und herausgegeben vom Kanzlei- Rathe Rauer, ist nunmehr erschienen und ausgegeben worden.

. Aus Liegniß gebt uns folgende Med watina der Schenkungen für kfirchliche, gemeinnüßige und milde Zwecke zu, welche wäh- rend des Jahres 1854 im dortigen Regierungs-Bezirk stattgefunden haben. Es wvurden geschenkt: a) Von Verstorbenen 4266 Nthlr., b) von Leben- zun 1433 Nthlr, zusammen 5699 Rthlr. Von dieser Summe gelangten 7 Nthlr, zur zinsbaren Anlegung und 442 Nthlr. zur fofortigen erwendung, Jn Bezug auf die Bestimmung derselben fielen an evan- gesche Kirchen 2571 “Rthlr., an evangelische Schulen 2417 Ntblr., an atholische Schulen 50 Rthlr. und an andere wohlthätige Anstalten 661 Nthlr. (Pr. C,) 6

d Q Man \chreibt der „Pr. C.“ aus Memel unter dem 18. d. M:.: le Tiefe unseres Fahrwassers hat wieder nicht unbedeutend zugenom- N die Natux selb

trursahten Schaden allmälig beseitigen.

G“ nach, C

t April wurden über die Gränze eingeführt 632 Schfl: Weizen, 0 Schfl. Noggen, 14,729 Schfl, Gerste, dagegen zum Ausgange de- R 6323 Schfl. Weizen , 19,549 Sch{fl. Noggen und 12,8992 Schfl, Fsrte: Die Zufuhr von russishen Produkten ist jeßt nur gering,

die hiesige Nhederei gestalten sich die Verhältnisse bis jeßt außer-

Die leßte Peilung wies bereits

ordentlich ungünstig; die Höhe der Heuer, die kostspielige Verprovianti- |!

im vergangenen Spätherbste

st hilft den durch die Versandungen im Frühjahre | 328 Schiffe sind bisher ein- und 306 ausgegangen. Jm |

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rung der Schiffe lassen bei dem fortwährenden Sinken der Frachten und dem Mangel an Ladegut keinen Gewinn verhoffen.

Zu der mehrmals erwähnten hamburger Sammlung offizieller Aktenstücke in Bezug auf Schifffahrt und Handel in Kriegszeiten, von welcher erst vor wenigen Wochen das 8te Heft erschienen, hat Dr Ado{ph Soetbeer so eben eine sehr {äßenswerthe Ergänzung geliefert unter dem Titel: Grundzüge des See-Völkerrechts der Gegenwart. Als Einleitung und Negister zu der Sammlung offizieller Aftenstücke in Be- zug auf Handel und Schifffahrt in Kriegszeiten. Heft I—VIII. Februar 1854 April 1855. (Hamburg 1855.) Diese Arbeit hat den Zweck, die hauptsächlihsten Grundsäße und Bestimmungen, welche aus der Ge- sammtheit jener Aktenstücke hervorgehen und für fünftige Fälle nicht ohne praktische Wichtigkeit sein dürften, überfihtlich I NeT en. Zuerst führt der Verfasser die Beschränkungen auf, welche die fkrieg- führenden Mächte- dem Verkehr der eigenen Unterthanen vorschrieben; daran reiht er die Zugeständnisse, welche die friegführenden Mächte den Unterthanen der feindlichen Staaten gewährten, so wie die Nechte, welche dieselben hinsfihtli®ß des neutralen Handels in Anspruch nahmen; endlich folgen die ben Seiten der neutralen Staaten, hinfichtlih des Verkehrs ihrer Unterthanen in Kriegszeiten , so wie zur Aufrechthaltung der Neu- tralität getroffenen Anordnungen. Die vier lezten Nubriken erörtern das Vérfahreit: welches von den Prisengerichten befolgt wurde, im All- gemeinen, so wie die Grundsäe, die in den besonderen Fällen von diesen Gerichten geltend gemaht wurden. Das Ganze {ließt mit einem Gene- ralregister für die Sammlung, d. h. mit einer Ueberficht aller von den friegführenden und neutralen Staaten in Bezug auf diese Materien seit Februar v. J. erlassenen Verordnungen und Bekanntmachungen, geordnet nah den verschiedenen Staaten und dem Datum der betreffenden Erlasse. (Pr. C.)

Beru, im Mai. Die Gesammt-Einnahmen der eidgenösfischen Zoll- Verwaltung vom Jahre 1854 blieben hinter denjenigen früherer Jahre urüdck , erreihten aber doch die Summe bon 5,550,574 Fr., wobon ,030,264 Fr. allein auf die Einfuhrzölle fallen. Die Ausgaben beliefen fih in Allem auf 3,214,469 Fr., wovon 2,474,324 Fr. an die Kantone für Zoll - Auslösung vergütet und an den Schnee ruh auf dem St. - Gotthard verwendet wurden. Der Reinertrag der Zölle steigt auf die

Summe von 2,336,105 Fr.

Eine Vergleichung der Zahl der Schiffe, welhe im Jahre 1854 bon Liverpool nah Australien abgegangen, mit der Zahl der im Jabre vorher von dort nah derselben Bestimmung abgefertigten, so wie des Gesammt-Tonnengehaltes, welchen die Zahl der Schiffe des einen und des anderen Jahres in fi faßte, zeigt, daß in Liverpool die Zahl der Schiffe von größeren Dimensionen in fortwährender Zunahme begriffen 1. :: Ja Fahne 1853 gingen 257, im Jahre 1854 nur 194 Schiffe, also 63 weniger» von da nach Australien ; der Gehalt dieser leßteren Zahl belief fih aber auf 170,824 Tonnen und überstieg den der ersteren, welche zusammen nur 136,571 Tonnen hielten, um 34,271 Tonnen. Die im legtverflossenen Jahre aus dem Hafen von London nach Australien expedirten Schiffe waren durchs{nittlich von ermgerer Größe, als die von Liverpool, denn dort hatten 461 Schiffe die Zahl. der von London im Jahre 1854 nach Australien abgefertigten zusammen nur 270,346 Ton- nen Gehalt, also kamen 586 Tonnen im Durchschnitt auf jedes derselben, während auf jedes "derjenigen, die in eben dem Jahre von Liverpool nach Australien abgingen, 880 Tonnen im Durchschnitt kommen. Der meiste Verkehr findet mit den australishen Häfen Melbourne, Sydney, Adelaide und Geelong statt, die anderen Hafenorte Australiens haben nur einen geringen Antheil an dieser Bewegung, die übrigens in den leßten Mo- naten des vorigen Jahres sehr merklich nachließ, weil die Märkte jener Kolonie dermaßen mit eingeführten Fabrikaten und Lebensmitteln über- füllt find, daß diese selbst zu niedrigeren Preisen als denen, welche fie- in den Verschiffungshäfen hatten, keine Käufer mehr fanden und ganze Las dungen wieder zurügeschifft werden mußten. Die schnellsten Fahrten nah Australien machten die liverpooler Schiffe, welche nur 69 bis 74 Tage von Liverpool nach Melbourne und 63 bis 73 zu der NRückfahrt brauchten, während die londoner Schiffe mindestens 78 Tage unterweges wären. (Pr. C.)

Leipzig, 22. Mai. Leipzig - Dresdener 202 Br., 23014 G. Sächsisch - Baiersche 78% Br., 78! G. Sächsisch - Schiesische 100% Br., 1007 G. Löban-Zitauer 40% Br., 40 G. Magdeb'rg-Leipziger 309 G. Berlin- Anhaltische 441% Br., 1414 G. Berlin- St-ttiner 158 G. Köln- Mindener 142 G. Thüringer 1037 G. Altona-Kieler 124% Br., 1233 G. Anhait-Dessauer Land«esbank- Actien 136 Br., 1357 G. Braunschweiger Bank - Acuen Lit. À. 1154 Br., 115 G.; B. 113-G. Weimarsche Bank-Actien Lit. A. 41 35 G.; B. 1015 G. VViener Banknoten 805 Br., 807 G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 643 Br., 64: G. 1854er Loose 80% G. 1854er Na'ional - Anleihe 68% Br., 68 G. Preussische Prämien-Anleihe 107% Br., 1077 G.

Frankfurt a. FM., Dienstag, 22. Mai, Nachmitt. 2 Uhr. (Tel. Dep. d. C B.) Siaats - Eisenbahnactien nach Börsenschluss 130%. Schluss-Course: Nordbahn 515. Sproz. Metalliques 625. Oesterreichische 1854er Loose 79%, Iproz. National - Anlehen 665. Bankactien 927. Oesterreichische Staats-Eisenbahn - Actien 1-9 3p'oz. Spanier 31. 4proz. Spanier 185. Kurhessische Lovse 35%. Wien 93%. Hamburg 87%. London 117%. Paris 93%. Ludwigshafen - Bex- bach 1347. Franktfurt-Hanau 914. Bankantheile 62 pCi. Neveste preussìsche Anleihe 108#.

Amzsterdäarnn, Diens'ag, 22, Mai, Nachmittags 4 Uhr. (Tef. Dep. d. C. B.) Günstige Stimmung, lebhastes Geschäst. Schluss - Course ;