1855 / 122 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Gi L O I

T men n0-r Ken EZe A. E Lebt ad rir: A E SA T ser umerm

j f bg F N. B F & M f ftc L E M- d H: M4 (ur F - E R e E e ER s w " 2 T F L f Wi f B B f i 18

5 » eat einrr mern 2 i E S E E S EZ E E E E S D E T C E L T E E R R r S Ps ck E E Ri. ch2 gu É S J, L Rin: E E E E I

940

des Landgrafen Alexis hierzu zwar im Allgemeinen an, die hohe Versamm ee beshloß jedoch, zunächst die Meoering, DeR pa fürstenthums um eine Erklärung zu ersuchen. Auf Grun (- Î weiteren Vortrags von derselben Kommission über den „deu N Wohlthätigkeitsverein in Konstantinopel“ wurde der Beschluß gefaßt, die Regierungen mit Ausnahme von Oesterreich und Rouen; die dort s{on Spitäler Een zur Unterstüßung jenes Vereins «aufzufordern. Es folgte erichterstättung des Militairaussusses über die Herwaliang der Bundesfestung Mainz pro 1854 und die weitern Erfordernisse für 1855. Die Vorlagen wurden für res erkannt. Derselbe Aus\huß hielt einen Vortrag, betreffend die Inspicirung der Festung Landau im Jahre 1854, worauf die h. Versammlung der baierishen Regierung den Dank für die der Festung gewidmete Sorgfalt votirte und beschloß, derselben es zu überlassen, weitere Anträge für die erforderlihen Herstellungen in der Festung zu stellen. Oldenburg legte den Abschluß einer auf die Befehlführung der dritten Brigade der zweiten Division des 10ten Armee-Corps bezüglichen Convention vor. Endlich folgte Abstimmung über den Antrag des Aus\chusses in Betreff der authentischen Interpretation des Beschlusses wegen Schuß gegen den Nachdruck, wonach es den ECinzelnregierungen überlassen bleiben soll, geeignete Maßregeln in ihren Staaten zu treffen. Der Antrag erhielt die Zustimmung der hohen Versammlung nicht. Die nächste Sißzung des Bundestags wird, wie wir hören, erst am 8. Juni stattfinden, E

Baden. Karlsruhe, 23, Mai. Dem Vernehmen nach ist das zwischen Oesterreich und dem päpstlihen Stuhle abgeschlossene Konkordat von Herrn Staatsrath Brunner der Großherzoglichen Regierung mitgetheilt worden. Ueber die Aufnahme, welche dasselbe hier gefunden hat, verlautet no- nichts. (St. A. f. W.)

Großbritannien und Jrland. London, 23, Mai. Das Hauptmoment der gestrigen Unterhaus -Sigung bildete die An- fündigung nit einer Jnterpellation über die Kriegsfrage, sondern einer ein bestimmtes Mißtrauens-Votum gegen das Ministerium involvirenden Resolution von Seiten des Herrn Disraeli, Zur Motivirung seiner An- kündigung bemerkte derselbe, die gegenwärtige Lage der Dinge erscheine ihm so kritis, daß die Ehre und der Ruf des Hauses nicht gestattet, stillschwei end darüber wegzugehen. Er sage das insbesondere mit Nücksicht auf den Ver- lauf der vorgestrigen Debatte (über Hrn. Gibsons Antra auf Geneh- migung der russischen Vorschläge). Die Regierung habe sich borgestern so zweideutig ausgesprochen und ihr Verhalten sei so entmuthigend ge- e daß ex seinerseits dem Antrage auf Vertagung während des

fingstfestes nicht werde beitreten können, ohne daß vorher etwas gesche» [4 wäre, das Herz des Landes gewissermaßen wieder zu beleben und die Stellung des Landes mit Bezug auf die Kriegs- und Friedensfrage wieder klar zu machen. Die Erfahrung des Jahres 1853, wo es eben- falls unmöglich gewesen sei, von den Ministern genügende Aus- kunft über die damals obschwebenden wichtigen L lungen zu erlangen, mahne daran, fih nicht länger hinhalten zu lassen. Das Haus habe damals die größte Langmuth bewährt und die Folge davon sei ge- wesen,- daß das Land (dem Ausdrucke Lord Clarendons dens dem Kriege zugetrieben sei und sih endlich in einen Krieg verwickelt gefunden habe, obne éinen klaren Begriff über Ziel und Zweck desselben zu besizen. Der Krieg nehme mittlerweile immer größere Dimenfionen an und doch sehe das Land jeßt, daß man fich gleichzeitig abermals auf Friedens- Unterhandlungen eingelassen habe, Unterhandlungen, welche si noch immer in bensciben Händen befinden, wie die L und in derselben Stadt und unter dem Einflusse und den Jn- \spirationen desselben Hofes geführt werden. Die Folgen davon könnten möglicherweise sein, daß das Land, wie es im vorigen Jahre rathlos dem Kriege zutrieb, so. in diesem Jahre dem Frieden, viel- leiht einem schmachvollen Frieden zutreiben würde. Man habe vorgestern gesagt, daß die wiener Konferenz, wenn auch geschlossen, do nicht auf- ehört habe zu existiren uud jeden Augenblick wieder ins Leben treten öônne. Das könnte möglicherweise gerade während der Pfingst - Vakanz geschehen und das Haus dann mit der Erklärung überrascht werden, daß der Friede unter Bedingungen geschlossen worden sei, welche dem Lande keineswegs zusagen. Wenigstens dieses Haus müsse für einen solchen Fall von dem Vorwurfe frei dastehen, daß es die Schuld der vorherrschenden Unsicherheit und Fweideutigkeit getheilt habe. Deshalb wolle er die Gelegenheit benußen, um das Haus auf- zufordern, daß es über das Verhalten und die Sprache der Re- gierung sein Votum abgebe, und werde zu dem Zwecke am 2ästen, wenn ihm Hr. Layard den Vorrang lassen wolle, eine dahin abzielende Resolution beantragen. Nachdem Hr. Layard seine völlige Ueberein- ftimmung mit den Ansichten des Hrn. Disraeli ausgesprochen - und sich bereit erflärt hatte, dessen Antrag am 24sten den Vorrang zu bewilligen, nahm Lord Palmerston das Wort. Hr. Disraeli, sagte er, scheine u glauben, daß vorgestern ein abgekartetes Spiel aufgeführt worden ei. Wenn das der Fall, so verdienen die Schauspieler, die jeßt ihr Spiel dem Hause vorführen, jedenfalls das größere Lob. Natürlich fônne die Regierung Nichts dagegen haben, wenn Hr. Disraeli am 2Asten einen Antrag der angeführten Art vorbringen wolle, aber gegen den Vorwurf, daß ihr Verhalten und ihre Sprache zweideutig und \{hwankend gewesen seien, müsse er Protest einlegen. Sie würde ibre Pflicht gegen das Staats - Jnteresse gröblich verleßt haben, wenn fie über ihre Beziehungen zu anderen Regierungen anders, als mit der nöthigen Rückfihtnahme fich ausgesprochen hätte. Daß das Still- schweigen des Hauses im Jahre 1853, wie Herr Disraeli behaupte, dazu beigetragen habe, das Land dem Kriege entgegenzutreiben, sei ganz unbe- gründet, im Gegentheil habe das Haus dur seine Besonnenheit damals mit dazu beigetragen, die Chancen zur Erhaltung des Friedens zu ver-

mehren. Jeßt wolle man der Regierung einen Vorwurf daraus machen daß fie die Unterhandlungen und zwar in Wien, wo fie im vorigen ahre scheiterten, wiedèr aufgenommen habe; der Vorwurf würde aber mit Re t die S eccno nur dann treffen, wenn sie fih bon einer Macht wie Oestrei

welche ihre Ansichten theile und ihre Friedensbestrebungen zu unterstüßen nas wie vor bereit sei, rückfichtslos abgewendet hätte. Allerdings aber würde die E zu tadeln fein, wenn sie fih unbedingt df Oesterreich bex- a

en und die Maßregeln zu kräftiger Fortseßung des Krieges bernach-

lässigt hätte. Diesen Vorwurf könne man ihr aber niht machen. Was endlich die Besorgniß betreffe, daß die Regierung die Pfing «Vakanz dazu benuyen könnte, einen s{chmachvollen Frieden zum Abschlusse zu bringen so könne er nur dem Hause die Versicherung geben, daß, so lange Die: jenigen, welche jeßt die Regierung führen, an der Spitze der Geschäfte stehen, das Land nicht zu befürchten brauche, daß ein Frieden werde gee G werden, der nicht ehrenvoll für das Land ist, genügende Sicher: heit für die Zukunft gewährt und die Zwecke erfüllt, zu welchen der Krieg begonnen worden ift.

Die Resolution, welche Herr Disraeli heute Abend im Unterhause beantragte, lautete also: "„Beschlossen, daß dieses Haus fih nicht ber- tagen kann, ohne sein Mißfallen über die zweideutige Sprache und dag unsichere Verhalten der Regierung Jhrer Majestät, in Betreff der großen Kriegs - und Friedensfrage, auszusprechen; und - daß unter diesen Um- ständen diefes Haus es als eine Pflicht empfindet, zu erklären , daß es fortfahren wird, Jhrer Majestät jede Unterstüßung bei Weiterführung des Krieges zu gewähren, bis Jhre Majestät, in Verein mit ibren Ver- blindeten, für dieses Land einen sicheren und ehrenvollen Frieden erlan- gen wird.“ Als Amwendement zu diesem Antrag hat Sir Francis Ba- ring, der Whig - Partei angehörend, folgende Resolution angekündigt: „Beschlossen, daß dieses Haus, da es zu seinem Bedauern gesehen hat, daß die wiener Konferenzen zu einer Beendigung der Feindseligkeiten nicht geführt haben, es als eine Pflicht empfindet, zu erklären, daß u. \. w,“

Admiral Lyons hat bei der englischen Admiralität darauf gedrungen, daß man ihm eine Anzahl Schraubenschiffe zusende , die er unumgänglich nöthig habe, Jn Folge davon sind die Fregatten „Cornwallis““, „Pembroke“, „Hawke“, „Hastings“ und „Russell“ von je 60 Kanonen nah dem Schwarzen Meere beordert worden. Man glaubt, daß sie es französishe Truppen nah der Krim bringen jollen. Auch die Dampf-Fregatte „Odin“ mit 16 und die Damps- Sloop „Rosamond“’ mit 6 Kanonen segeln am Sonnabend von Portsmouth nach dem Schwarzen Meere, wohin sie die Mörser- boote „Hardy“, „Growler“/, „Firm“, „Flamer““, „Blazer“ und „Boxer““ geleiten.

Frankreich. Paris, 24, Mai. Der „Moniteur“ be- richtet heute, daß der Kaiser mit der Kaiserin gestern den Jndustrie- palast besucht haben. Prinz Napoleon und alle- übrigen Mitglieder der Kaiserlihen Kommission empfingen sie, Die Qs ist in den leßten Tagen rasch gefördert worden. Der Kaiser besuhte vorzugsweise die Abtheilungen von England, Oesterreih und Preußen. Viele der auswärtigen Kommissarien und Aussteller find dem Kaiser vorgestellt worden, Am nächsten Montag is freier Eintritt in beiden Ausstellungen.

Spanien. Jn der Cortes-Sißung vom 19, Mai wurde die zehnte Grundlage der Verfassung, welche die Umgränznng der Wahl- bezirke betrifft, ive Debatte genehmigt. Auch die elfte Orund- lage, welche die Dauer jeder Legislatur auf drei Jahre festsebt, ward angenommen, nahdem ein Vorschlag von Rios Rosas, die Dauer auf fünf Jahre zu erweitern, mit großer Mehrheit durch- gefallen war. Ueber die näheren Feststellungen hinsihtlich des Zwangsvorschusses von 150 Mill, Realen hatte sich Madoz am 19ten mit der Cortés - Kommission noch nicht einigen können; der Minister will, daß blos jene Bürger, die 500 Realen und mehr an jährlichen Steuern entrichten, Zwangsvorshuß leisten sollen, während die Kommission alle mit 200 Realen und höher Besteuer- ten demselben unterwerfen möchte. Madoz hat erklärt, daß er ab- treten werde, wenn der Kongreß sih für die Ansiht der Kommission entscheide. Jn Aragonien hat man eine Waffen- und Muni- R over iggF der Carlisten entdeckt; mehrere Personen wurden verhastet.

Eine Madrider Depesche vom 22, Mai ‘lautet: Das Geseh über den Verkauf von Kirchengüteru soll mit dem 1. Jun! in Vollzug geseht werden. :

Der „Constitutionnel“ vom 25sten erhält aus Madrid, den 23. Mai, folgende Depesche: „Gestern Abend haben 70 Soldaten von der Kavallerie zu Saragossa revoltirt. Sie haben die Stadt verlassen mit dem Rufe: „es lebe der König“. Der General be- findet sich auf ihrer Verfolgung mit Truppen und Milizen, Diese ist eine carlistische Bewegung !

Griechenland. Wie man der „Triest. Ztg.“ aus Athen, 18, Mai, schreibt, haben die Kammern ein. Gesey angenommf?, dur welches Capitaine, die ihre in den Donaufürstenthümern auf- genommenen Schiffsladungen in einem anderen, als dem von den Konsular=-Aemtern bezeichneten Hafen löschen- oder selbe an eine der Pérsonen abliefern würde, an welche die Ablieferung ykterfas: s mit Gefängniß von 6 Monaten bis 5 Jahren und überdies m dem Verluste des Capitainpatents bestraft werden. iy

Türkei. Mittelst der „Germania“ gehen der „Triester Z- vom 23. _Mai Bülletins aus Kamiesch bis zum 12ten d. P: drt welchem Tage das Feuer an der linken Flanke fast ganz au geh

941

hatte. Was auf andern Punkten vorging, wußte man dort nicht. Das Wetter war überaus s{lecht. Der Regen strömte unter hef= tigem Sturme vom Himmel, und im Kothe von Kamiesch bis zum Lager war kaum durhzukommen. Jn der Nacht auf. den bten war- fen sih die Engländer auf die russischen Embuscaden, um sie mit dem Bajonette anzu reifen, und führten auch ihren Vorsah troß der feind- lichen Uebermacht aus, Eine halbe Stunde lang dauerte das gegensei- tige Musketenfeuer ohne entscheidendes Ergebniß fort. Die Engländer machten hierauf tapfer von ihrem Bajonette Gebrauch, und, von allen Seiten gedrängt, ließen die Russen endlich zum Rückzuge blasen. Dagegen begannen nun ihre Geschüße zu spielen, so daß die Engländer für gut fanden, sich zurückzuziehen, nachdem sie jedoch zuvor die feindlichen Werke zerstört hatten. Mittlerweile wurden die Russen auch am linken Flügel durch die Franzosen zu= rüdgeshlagen. -— Ju der Nacht auf den 10ten ging es wieder sehr heiß her. Diesmal galt es dem Angriffe auf das Centrum. Zwei Stunden lang dauerte die Kanonade und das Pelotonfeuer, ungeachtet des strömenden Regens und des heftigen Windes, ununterbrochen fort, Die Russen hatten einen Ausfall gegen die englischen Tran- cheen unternommen und sich unter lautem Geschrei auf die Brust- wehren geworfen. Die Engländer mußten der Uebermacht weichen und sich zurückziehen, hielten aber, als sie Verstärkung bekamen, tapfer Stand und richteten ein wahres Blutbad unter dem Feinde an, der nach lebhaftem Gefehte endlih den Engländern weichen mußte, welche freilih ihren Sieg mit theuren Verlusten erkauften, Auch am 11ten machten die Russen einen Ausfall, der aber eben- falls an der Tapferkeit und dem Muthe der Engländer scheiterte, Auf der französishen Seite ging nihts Erhebliches vor. Jn- deß fehlt es im Lager niht an Al Ar Gauinden, und man sucht si so gut als möglich zu belustigen. Sogar Komödie wird gespielt, Die Zuaven des zweiten Regiments haben ein Theater errichtet, und geben hier zahlreich besuhte und beifällig aufgenommene Vor- ellungen. y Die „österr. Milit. Ztg.“ erhielt am 23sten d. M. von hren Korrespondenten aus Varna, Simferopol und Odessa Briefe, aus denen sie Folgendes mittheilt: „Varna, 16. Mai. Die Ausschif= fung der piemontesischen Hülfs- und der französischen Reservetrup- yen geht zwar nicht so {nell vor sich, wie es der ungestüme neu- ernannte französische Generalissimus Pelissier wünsch{t, sie dürfte aber bis 28sten d. M. beendet sein. Die Pfingstfeiertage wird die „Balaclava-Armee“‘ aller Wahrscheinlihkeit na in Waffenruhe zubrin= en, Aber dann geht es los, Es kann als gewiß gelten, daß nur die orpsfommandanten und Admirale den von Paris und London an die pontischen Feldherren abtelegraphirten Kriegsplan kennen und berathen haben, Der Ober cierál Canrobert hat Bedenken getra- gen, diesem Plane seine Zustimmung zu gebenz die englisch - fran- zösischen Genie-Offiziere haben ihm mit dem elf Tage andauernden Bombardement einen fatalen Streich gespielt; sie sprahen von Zerstörung Sebastopols, von Breschen und Sturmkolonnen, und am elften Tage befand sich General Canrobert wie am.9. April auf demselben Playe. Auch nicht ein einziges größeres Fort wurde zerstört oder erobert. Die Forcirung der Infermanspässe und der an den Wasserscheiden (Anhöhen) Belbeg und Alma situirten Schanzen dürfte gleichfalls kein leichtes Spiel sein. Diese russischen Positionen von drei Seiten, nämlich von Kaffa, Balaklava und Eupatoria aus anzugreifen, scheinen die Alliirten aufgegeben zu haben. Von Eupatoria aus soll aber eine Bewegung stattfinden ; zu dem 8000 Mann starken türkischen Kavallerie-Detahement wür= den 8000 ‘andere Reiter stoßen; es sind dort bereits mehrere tau- send Trainpferde ; zwei Divisionen französisher Truppen könnten binnen 24 Stunden dahin geworfen werden; mit 70,000 Mann fönnte dann gegen Simferopol oder gegen das Almalager vorge- ree werden, um die Russen aus diesen Schwerpunkten zu n. Aus S imferopol liegt uns eine Mittheilung vom Sten d. . vor, Wir entnehmen derselben das Jnteressanteste in Folgen- Ee, jer nas FIL S N de vürije e “l, M net und dadurch ‘die glichkeit erreicht werden, da Scdricten aus der Krim nach Wien und Berlin in wenigen Cpnden zur Kenntniß kommen. Nach einer amtlich gepflogenen thebung hat sich die tatarische Bevölkerung aus niht weniger als 260 Auls den Alliirten angeschlossen und die Sache Rußlands aetatheh. Der Kaiser hat nun verordnet, daß nah beendetem rriege diese verlassenen Auls den griechishen Freiwilligen als Be- ti tee emen werden sollen. General Wagner ist bedeu- Der Vice-König von Aegypten hat tie Fortseßung der Eisen- gin von Cairo bis Suez ea und bereits mittelst eines in O Si Briggs et Comp. die nöthigen Rails u. \. w. , estellt, Ga e nach französischen Blättern angeblich in der „London Kei e veröffentlichte leßte Depesche Lords Raglan über die {ch-Expedition, welche auch in die gestrige Nummer d, Bl. über-

degangen ist, hat si als eine Erfindung des engli lattes „Standard“ eta rfindung des englishen Blatte

Nußland und Polen. St. Petersburg, 25, Mai, Nach Berichten aus Sebastopol war bis zum 19, Mai das Feuer des Feindes ziemlich s{chwach und unser Verlust mäßig. Beiderseits ist man damit beschäftigt, die vorhandenen Batterieen auszubessern und neue zu errihten. Funfzehntausend Mann sardinisher Trup- pen sind vor Sebastopol eingetroffen. Die türkischen Truppen hatten sich wieder nah Eupatoria eingeshiff}t. (Tel. Dep.)

Der früher schon erwähnte kaiserlihe Erlaß eines Gnaden=- aftes in Bezug auf Finnland lautet nah dem amtlichen Blatte ,„Tidningar““ wie folgt :

1) Denjenigen Einwohnern dieses Landes, welche bis Dato noch unerlaubter Weise im Auslande fich aufhalten, soll es freistehen , inner- halb zweier Fee bei Vermeidung von Strafe oder Kriegsdienst zurück- zukehren, falls fie fich nicht eines der unten angeführten Verbrechen schuldig gemacht haben. Auswärtigen, denen der Weg in ihr Vaterland versperrt sein sollte, haben sich dort an unsere Gesandten oder Konsuln zu wenden. 2) Alle solche Personen , die wegen anderer als der unten genannten Verbrechen zu Gefängniß- oder sonftigen Strafen verurtheilt find, sollen frei gegeben werden, wenn fie bereits die Hälfte der Straf- zeit überstauden haben, sonst aber soll ihre Strafe nach Umständen

emildert werden. 3) Von dieser allgemeinen Amnestie werden alle die- jenigen ausgeschlossen, welhe zur Todesstrafe oder zu Zwangsarbeit auf Lebenszeit verurtheilt sind, ferner solche, die fih während ihrer Strafzeit neuer Vergeben s{uldig gemacht haben, endlich auch diejenigen, deren Verbrechen Beleidigung der Eltern, Fälschung oder gröbere Betrügereien waren. 4) Alle Forderungen der Krone unter dem Betrage von 600 Silberrubeln, die fich von Kronabgaben her datiren und über zehn Jahre alt find, werden dèn Schuldnern, wenn dieselben nicht wegen irgend welcher Verbrechen verurtheilt worden find, geschenkt und erlafsen.

Amerika. Aus Buenos-Ayres liegen der „Pr. C.“ Privatmittheilungen vom ten und aus Montevideo vom 6. April vor, Darnach hatte die Regierung des ersteren Staates den Kammern einen Gesep-Entwurf vorgelegt, der den Zweck hat, dem Papiergelde

| dieser Republik einen festen Werth zu geben. Es sollten nämli

300 Pesos Papiergeld einer Unze oder 16 Pesos Gold gleihkommen. Das jepzige Papiergeld soll dann gegen neues eingelöst und auf diesem der gesezlihe Werth desselben bezeihnet wer= den. Aus der Provinz Entrerios, einer der Vereinigten Provinzen des La Plata, war wieder eine Invasion in eine andere dieser Provinzen, Corrientes, gemacht worden, aber fehl= geschlagen ; General Caceres, der Anführer, der an der Spiße von 200 Mann dort einfiel, um den Präsidenten von Corrientes zu stürzen, wurde nah Entrerios zurückgeworfen und daselbst von der Regierung in Haft genommen. Jn Montevideo, der Hauptstadt der Republik Uruguay, hatte der Finanzminister den Kammern das Budget für das Jahr 1856 vorgelegt; in demselben waren die Staats - Einnahmen auf 2,132,800 Pesos, die Ausgaben auf 3,280,745 Pesos veranschlagt; es blieb also ein Defizit von 1,147,945 Pesos. Um ihren Finanzverlegenheiten abzuhelfen, hat d1e Regierung von Uruguay durh ihren Gesandten in Rio Janeiro, Don Andre Lamas, \{chon unterm 15. Januar einen Kontrakt mit dem brasilianischen Banquiér Baron Maua abgeschlossen, der nun zu Montevideo offiziell veröffentlicht worden ist. Jn Gemäßheit desselben verpflichtete sih Leßterer, der genannten Regierung 400,000 spanische Thaler als Darlehen auszuzahlen, die Hälfte davon im Gebruar d, J. und die andere Hälfte in drei gleichen Raten in den nächsten drei Monaten. Dagegen erhält der Darleiher 12 pCt, jähr- liche Zinsen für die ganze Summe vom 41. Januar d, J. ab bis zum Augenblick der respektiven Amortisirungen und außerdem eine Provision von 25 pCt. Zur Sicherstellung . des Dar- lehens verpfändet die Regierung den ganzen Ertrag der Stempel= und Patent-Steuern vom 1. Februar d. J. an, und um die Ein- nahme aus diesen Abgaben zu erhöhen, verpflichtet sie sih, den Kam- mern die Auferlegung einer Stempelgebühr auf Briefe, welche nah dem Auslande bestimmt sind, vorzuschlagen. Der neunte Artikel des Kontrakts lautet : „Die Regierung der Republik erkennt dem Dar- leiher das Recht zu, den offiziellen Schuß seines Landes anzurufen und diesem das Recht, / zu interveniren und die Republik durch alle völkerrehtlich gestattete Mittel zu nöthigen, alle und jede Bedin=- gung dieses Kontraktes getreu zu erfüllen, falls wider alles Ver=- hoffen die Republik eine derselben zu erfüllen unterlassen sollte.“

Par is, Freitag, 25. Mai, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Nach einer hier eingetroffenen Depesche General Pelissier?s wären Vorwerke vor Sebastopol von den Alliirten genommen z die ganze russishe Garnison wäre ausgerückt, um dieselben wieder zu nehmen, wurde jedoch zurückgeschlagen und blieben die Werke in den Hän- den der Sieger. Man hoffte Tages darauf den Malakoff-Thurm nehmen zu können.

London, Freitag, 25. Mai, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Jn so eben beginnender Sipung des Unterhauses sagte Palmerston: Die Wiener Konferenzen seien niht erneuert. Englands Vertreter könne ihnen ohne neue Jnstructionen nicht beiwohnen. Die gestrige Debatte wurde hierauf fortgeseßt.

London, Sonnabend, 26, Mai, Morgens, (Tel, Dep. d. C, B.)