1855 / 129 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

998

Finanz - Miuistexinzun.

Verfügung vom 19. April 1855 betreffend die Erhebung des Durchgangszolles.

Bei Abmessung des zu erhebenden Durchgangszolles kommt es, wie ih a E eit auf den Bexicht vom 17. v, M. erwidere, nit auf die shließlihe Bestim oder die ursprüng- liche Herkunft der transitirenden 2 e ondern lediglich äuf den Punkt an, wo die Waarey die Gränze beim Caga gs überschreiten, beziehungsweise, wo“ fie. eingehen. ist daher sowohl. für diejenigen Waaren, welche aus dem Auslande eingegangen sind und über Myslowiß ausgeführt werden sollen, gleih- viel, ob dieselben zum Verbleiben in Oesterreich oder für Polen und Rußland bestimmt sind, als auch für solche Waaren, welche, aus dem gebundenen Verkehre Oesterreichs stammend, über Myslowiß eingehen und zur Durchfuhr durch das Zollvereinsgebiet bestimmt siñd, nur der vertragêsmäßige Saß von 34 Sg zoll für den Centner zu erheben.

Berlin, den 19, April 1855.

Der General-Direktor der Steuern.

An das Haupt - Steueramt für ausländische Gegenstände hierselbst, |

Befkfanntmáchunsg. Die planmäßige 23ste Ziehung der 106 Serien, weléhe die am 15. Oktober b, J. und an den darauf E E Tagen zur Ber-

loosung kommendèn 10,600 SeehandlungszPrämienscheine énthalten,

wird ‘am: : 2. JUltî T Jahres, Vormittags 9 Uhr, im großen au ferenzlgale des Seehandlungs- Gebäudes stattfinden, wovon das betheilkgte Publikum hiermit in Kenntniß geseßt wird.

Berlin, den 8, Mai 1855,

General - Direction der Seehandlungs - Sozietät. Camphausen, Remmert,

Abgereist: Se, Excellenz. der Königlich spanische Staats- minister de Collantes, nach Dresden.

Der Ober-Präsident der Rheinprovinz, von Kleist - Rebow, nach Koblenz.

Berlin, 5. Juni, Se. Majestät der König habeu Aller gnädigst geruht: dem Hguptmänn a. D. von König zu Luxem- burg die Erlaubni zur Anlegung des von des Königs der Nieder- lande Majestät ihm verliehenen Ritterkreuzes vom Orden der Eichen- Krone zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Potsdam, 5. Juni. Se. Majestät der König haben gestern die gewöhnlichen Vorträge entgegengenom= men und geht es mit dem Befinden Sr. Majestät gut.

L Sous E E ,, Pv. C.“ wírd- am 4. Juli zu Wien renz des deu - ósterreidchisckch j eröffne ANnEA \ch - österreichischen Postvereins emel, 2. Juni. Nach hier eingetrofffener Nacri t die Besaßung eines vor Lihau laeadeL enatisdie REE schiffes gestern ein russishes Dampfschi aus- Libau heraus- eholt, aus dem der Besiber schon lange vorher diè Ma- Deatie g Marg rege raf in Sicherheit bringen lassen, ussische r: ha ei dieser Gelegenheit in Libau nicht L E E i A ch h n in nigEeverg, 4, Jum, Nach hier eingegangenen Nachrichten aus Petersburg vom 31sten v. Mts. ruft po Kaiserlidie tes die fleinrussishen Kosaken von Tschernigow und Poltawa auf, in die Reihswehr einzutreten, die sofort organisirt werden soll. : | (Tel. Dep.)

Danzig, 3. Juni. Heute ist die preußische Korvette „Ama = F n Pr e E Auch das englische Kriegésdampf-

M. e wre d rn wi Or Zig gestern wieder unsern Hafen verlassen.

Düsseldorf, 4, Juni. Die hie j ; heute nahstehendes Séreiben: viesige Zeitung veröffentlicht

Unmöglich kann ich Düsseldorf verlassen, ohne meinen ch Düsse : erzlihft und innigsten Dank für die vielen Beweise L Liebe und in uE

1 keit, die“ mir _ hiér wieder Theil wurden und dies i aher Wäss öfténtlich andt xehen. Sehr glücklich fühlte id mi in welcher i Z

f, an. Dur@hgangs-.

er in der Stadt, e o lange Zahre lebte und so txeu in ihrem Andenken bewa L Cs waren gleiche Gefühl mich denen ih wieder kam, als die sind, mit denen -ih- jeßt scheide, denn nit Anhänglichkeit und der herzlichste Dank werden stets in mir leben gle, Wiederséhen wird nicht ausbleiben! Düsseldorf, den 3. Zuni 1855 j Friedrich, Prinz von reußen Sachsen. Meiningen, 2. Juni, Bei unserem Landt ist ein Antrag auf Aufhebung déêr Léhusqualität, “s nerer auf Wiedereinführung dêr Prügel straf Die Frau Prinzessin Marianne der Niederlän : Los lere s abgestattet und is gestern Abend wieder q gerei (Leipz. Ztg. y Baden. Karlsruhe, 1, Juni, Das gestern erschienen Regierungsblatt enthält die Einberufung des landständistey Dan chusses zur Prüfung der Staatsrechnungen auf den Lten uni,

Hesterreich.

(ge

A Nachstehende Depesche wixd von Blättern mitgetheilt : mehren Wien, 17. Mai.

Hochgeborner Graf! Das Königl. preußische Kabinet kenn Hrn. v. Bismarck den Vorgang, der in Frankfurt hinfichtlich e Kaiserl. russischen Geschäftsträger, Hrn. Glinka, von scinem Hofe aufge: tragenen rittes beobachtet worden is. Wir nebmen gern Akt davon r. ‘b. Bismarck eine Diskussion am Bunde über diesen Schritt des russishen Hofes nicht beantragt hat, und wir zweifeln nit, daß eine solche; von Preußen so; wenig wie von Oestreich für angezeigt gehalten wexden wird. Auch von den übrigen deutshen Höfen glauben idir L A daß sie diesem abermaligen -Versuche Rußlands. die besondern deutschen YUeressen von den allgemeinen europäischen zu tren- nen, keine Foige geben werden wollen, da Rußlauds Zweck dabei ny ip kann, die Uneinigkeit in Deutschland zu erbalten und wo ¡h

ch der Entschließungen der deutschen ese zu verfichern, ehe das cubllg Ergebuiß: der wiener Konférénzeñn vorliegt und wir in den Stand geseht sind , uns gegén unsere Bundesgenossen über das Ganze der Lage und übex deren wahre Anforderungen an ‘Deutschland auszusprechen, Um indessen keinen Zweifel über den Gesichtspunkt zu lassen, unter welchem die Erklärung Rußlands fich uns darstellt, richten wir-an untere Vextreter in Deutschland das beifolgende Rundschreiben. Wir

diesem Anlasse gegen den Herrn Minister - Präfidenten unsere zuversiht: liche Hoffnung auszusprechen, daß-die-Anfichten des Königlich preußischen Kabinets hierin mit unsern eigenen zusammentreffen. Empfangen x. (gez.) Graf Buol. Sr. Excellenz des Frhrn. Grafen Esterhazy in

Berlin.

Wien, 4, Juni. Heute Mittag 1 Uhr wurde die fun fzehnte Konferenz-Sigung abgehalten. Dem Vernehmen nah, war es, wie bekanntlich erwartet gewesen „. die formelle Schluß -Sißzung, Wei- teres is noch unbekannt. (Tel. Dep.)

Belgien. Brüssel, 2, Juni, Senatésißung verlas der Minister des welche die legislative erklärt,

Die Repräsentanten-Kammex din gestern den Geseßentwurf wegen der Erweiterung der Befestigungen von Antweryen ein- stimmig genehmigt und den dazu nöthigen Kredit verwilligt, nahdem der Kriegsministex-in- geheimer Sizung die Nothwendig- feit dieser Maßregel auseinandergeseßt hatte. Die legislative Session für dieses Jahr is darauf durch einen Königlichen Beschluß geschlossen wordeu.

Großbritaunien

Am Schlusse der gestrigen Junern eine Verfügung, Session von 1854 1855 für geschlossen

und Jrland. London, 2, Juni,

| Graf v. Persigny hat gestern seine erste Audienz bei der Königin

gehabt unp derselben seine Kreditive als französischer Botschafter

an ihrem Hofe überreicht. ; | Das „Morning Chronicle“ meldet: Es ist der Befehl ertheilt Helgolaud Waffen und Uniformen

worden, der Fremden-Legion zu zu liefern. Ueber 1000 (?) Mann sind bereits auf der Jusel an- gekommen, und noch tägli trifft eine bedeutende Anzahl ein, Das zu diesem Dienste verwandte Kriegs\hiff} „Otter“ fährt beständig zwischen Cuxhaven und Helgoland hin und her und bringt nah leßterwähntem Orte Freiwillige, die troß der Opposition, welche eige der deutschen Regierungen ihrer Anwerbung enk- gegensehe : in beträchtlichen Schaaren elbabwärts reisen. Die von der englischen Regierung den Werbe=Offizieren bewilligte Prämie beläuft sich auf 95 Pfv: für 10 Mann, den Transport nach dent Hauptquartier mit eingerechnet, Man zählt darauf, daß 3 Ba- taillone bereit sein werden, am 30, Juni ins Feld zu rüden, Die Aufhebung des Zeitungsstempels in- England wird dié Zahl der Zeitschriften merklich erhöhen und es möglich machen, dieselben zu- wohlfeileren Preisen, als bisher, auszugeben. In Manchester sind bereits 2 neue Journale aufgetauht, ‘und man kündigt das demnäcstige Erscheinen dreier anderen an, Die „Times i weissagen, es werde vor Ablauf tes Jahres 1855 in jeder Stad von 2000 Seelen, in welcher sich eine Druckerei befindet, mindestens ein Wochenblatt erscheinen. L t Die „Times“ meldet aus Bombay vom 30. April, baß dor

eine starke Expedition bereit sei, um auf den ersten Befehl na

ersuhen Ew, 2c., dasselbe dem Fxbrn. b. Manteuffel mitzutheilen und bei

#4

ab en ‘und eine Offénsiv - Bewegu dem pers Mgerbenen S d roten Gébiet auszuführen, És

egen ann bereit, welchè auf aht {wer armirten Danipf- de s Fléinén Dam) fhifen, zehn wöhlbéwaffneten Fluß- | rzeugen únb zwölf Ka tet eingeshifft werdén sollen. nyr d ubreic. Der „Monitéúur“ vom 2. Juni veröffentlicht das Veseb, welches vie Stadt Paris zur Kontxrahirung einer Ay- ses¿ von 60 Millionen autorisirt, Eine vom offiziellen Blatt gleich- en veröffentlichte Anzeige enthält, daß die öffentliche Subseription a 44ten d. M. eröffnet werden wird. Es werden 150,000 Obli ationen in Appoints zum Nominalwerth von 500 Fr. zu 400 Ft. Tusgegebeiïtz jede Actie trägt einen festen Zins von 15 Fr., mik

1ienloosen. pr j 4, Juni, Heute hielt der Káäiser auf dem Marsfélde

in b, (Tel. Dep.) | h Spanien. (May rid, 29, Mai. Die bedeutendste Niederlage

rano den Insurgenten beigebracht. Die heutige offizielle G cign meldet e „Die Bande der Gebrüder Marco, seit dem Morgen des 27sten verfolgt, wurde am 28sten Náchmittags bei dem Dorfe Avanto von der Kolónne des Generals Serrano geschlagen und glnzlich zerstreut, Die Milizen dreier Orte sind zur Verfolgung der ölüchtlinge abge- zogen. Zut gleihem Zwecke is Major Villänueva mit Linien- truppen und Milizen von Calatayud abgegangen. Oberst Matio hat die von Alcanez gekommenen Rebellen zerstreut und is in ihrer Verfolgung begriffen.“ Nach heute angelangten Depeschen aus Calatayud war die Niederlage der Marcoschen Bande vollständig. Serrano faud sie in günstiger Stellung auf einer steilen Anhöhe; seine Truppen griffen aber entschlossen an, warfen den Feind, der 0 Gefangene. verlor, und erbeuteten viele Waffen und Munition. Gurrea?s Verlust béi Carinena betrug 7 Todte, worunter seine zwei Adjutanten, und 6 Verwundete, | 2

Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 1, Juni meldet: „Mad oz wird morgen den Cortes seinen Geseß- Entwurf bezüglich einer Zwangs -Anleihe“ von 200 Millionen Realen vor= legen, Die Rebellen von Aragonien, lebhaft verfolgt, zerstreuen sih. Die anderen Provinzen sind ruhig.“ :

Türkei. Der „Alexandre“ ist am 2, Juni in Marseille aus Könstantinopel eingetroffen, von wo er am 24. v. M. abge- gatigen war. Man hatte Nachrichten aus der Krim votn 22. Mai. Sit melden, daß die Generale d’Autemarre und Brown den Besehl über die ( bekanntlich mittlerweile mit Erfolg zur Aus- führung gebrahte —) zweite Expedition gegen Kertsch erhalten ha- veuz sie haben auch s{chon die erste Expedition befehligt, Sie füh- ren 6000 Franzosen, 600 Türkcn und 3000 Engländer, Omer Pasch a wurde mit 25,000 Türken und 40 Geschüßen in Kamiesh erwartet. Diese Truppen werden in Eupatoria durch die Aegypter und Tunesen erseßt werden, welche aus dem Lager vor Sebastopol abziehen. Die Truppen des Observations - Corps, welhe bestimmt sind, eine Vorwärtsbewegung zu machen, versahen sich mit Lebensmitteln und zeigten außerordentlichen Kampfeifer., Vor Sebastopol sollen 60,000 Mann stehen bleiben. :

Bei Abgang des „Alexandre“ hatte man in Konstantinopel Nachrichten von der Armee in Asien erhalten. General Williams beendigte die Befestigung von Erzerum und wollte alêdann zur Befestigung von Kars übergehen. Russische Verstärkungen wurden in Tiflis erwartet, um von dort nah der Krim dirigirt zu wer- den (?), Man fürchtete in Tiflis einen kombinirten Angriff. der M tiGenzee unter Schamÿl und der türkischen Armee auf die

tadt,

Die „London Gazette“ theilt eine furze Depesche Lord Ra gla ns vom: 19, Mai mit, welche ein Schreiben des in .Simpheropol- in der Gefangenschaft befindlichen Ingenieur-Capitains Montagu und éine von demselben eingesandte Namens = Liste von gefangenen Engländern enthält, die entweder im Hospital in Simpheropol oder auf dem Wege von Sebastopol nah Simpheropol gestorben sind, Die Liste, welche 25 Namén enthält, ist nach der mündlichen Nittheilung eines englischen Husaren aufgemacht und nicht voll- ständig. Capitain Montagu fügt derselben folgende Mittheilung hinzu: „Wie man mir gesagt hat, ist den Gefangenen, welche krank im Hospital ind, dieselbe, wenn: niht größere Aufmerksamkeit von Seiten der Behörden zu Theil geworden, als ihren eigenen Sol- datenz sie’ erhalten fortwährend Geschenke u. #. w, von den Besuchern. Es‘ sind hier fünf oder sieben Leute, die mit der ersten Gelegenheit nah Odessa geshick werden sollen, um von dort nach England gebraht zu werden, da sie für ten Dienst nicht mehr tauglich sind.“

Aus Varna vom 31, Mai wird den „Times““ telegraphirt: Am 44, Mai nahmen die Franzosen in der Stärke von 35,000 Mann eine Rékogmoszirung über die Tshernaja vor und errich- teten ein Lager zu Tschorgun. 2000 Mann des türkischen Kon= ents sind angekommen, Die Franzosen haben zu Kertsh Verh Asen erbeutet. Ge enwärtig befinden sich 24 Dampfer der

eten im Asowschen Meere. 2 fran gern Morning Chronicle‘ meldet die Aufstellung eines ‘anzösischen Corps bei Tschorgun in folgender Depesche aus Wien

vom 1, Zuniz „Nach (nicht beglaubigten) Berichten aus der Krim oll eine Offensiv-Bewégung ber Ruffen stattfinden, Cin französi= Armee-Corps, 30/000 ‘Mann stark, ift ám 24. Mai über dié chernäja gegángen und hak fh um däs Dorf Tschörgün vér“ shänzt. Das scárdfiisché Kontingent vient dirsem französischen Corps zum Soutien und lagert dtessetts dèr Tschérnája, Die Kerts{ch- Expédition stand im Begriff, zurückzukehren. Jn Kertsch und Jeni- fale wird eiue Pole Garnison zurüdcbleiben,““ ;

Nußland und Polen. St. Petersburg, 4. Juni, Aus Sebastopol vom 1. Juni wird berihtet: Der Feind hat in Bérdiansf zwei Häuser, einige Klstenfahrzeuge und ein beträcht- liches Lager von Getraide verbrannt.

Am 29, Maiï steckteit 17 feindlihé Fahrzeuge bei Jenitschesk Transport- und Getraide-Schiffe an der Küste in Brand. Zwei unserer Geschüße zwangen die Schalúppen, die das Feuer anlegten, sich zurückzuziehén. m_ 30, Mai is} gegen Jenitschesk nichts un= ternommen worden, (Tel. Dep.)

28, Mai. Von Paferort und Krasnaja -gorka sind engli- \he Kreuzer signalisirt worden. Die russische Flotte in Krönstadt soll sih zwischen den Forts Krönslott, Konstantin urid Mentschiko} aufstéllen. Die Schiffszchl im Kröristädter Hafen is dieselbe, wie im vorigen Jahre. Eine Division liegt tn Sweaborg. Die Cir- culation der Dampfer zwischen hier und Kronstadt findet gleichwie im vorigen Jahre statt. Zwischen hier und Gatschina sind täglich zweimalige Commuhnicationen seit dem 15. d, M. hergestellt worden. Der Kaiser wird sich sedoch-nicht nach Gatschina begeben, Großfürst Konstantin hat Kronstadt Und Strelna besucht. General v. Grabbe, bekanntlih Commandeur der Truppen in Esthland, sendet gli Berichte von Reval, Die Telegraphen der Nord- und Westküste des Finnischen Meerbusens sind sehr thätig. Die Erklärung Pe- tersburgs in Kriegszustand sollte in diesem Monat erfolgen. Das Gouvernement Petersburg is bereits in Kriegszustand erklärt. Der General - Gouverneur von Moskau hat eine Verfügung er- lassen in Anlaß der am Geldinárkte daselbst ershiénenen öster- reithishen Zwanzigér, wonach dieselben niht, wie bisher häufig vor= fam, zu 32 Kop., sondern zu 27 Kop, Cours haben sollen. —— Das Kriegs-Departement hat #0 eben Lieferungen für 74 Militair-La=- zarethe ausgeschrieben. 18 derselben: gehören zum Bereich der hie= sigen Vérpflegungs-Kommission. Die Lieferungssumme- beläuft fich auf ca. 3 Millionen. Nach Ablauf der 12wöchentlihen Trauer legt vie Armee seit gestern Halbtrauer an.

Der „Nussische Juvalide“ theilt aus déèm Operations - Journal des Fürsten Gortschakoff über die Ereignisse vor Sebastopol vom 12. bis 19. Mai Folgendes mik: „Die gegen die Bastionen 4 und 5 und die Redoute Shwarz gerichteten Arbeiten des Belagerers sind niht nur nicht vorgerückt, sondern auch alle seine Versuche, von- der Bastion 5 gegenüber durch ihn beseßten Logements aus Approchen auszuführen, sind durch das Feuer unferer Feftungswérke vereitelt worden. Was die Bat- terie betrifft, welche der Feind dem vortspringenden Winkel der Bastion 4 gegenüber zu erbauen begann, so läßt die Langsamkeit dieser Arbeiten wohl daran zweifeln, daß sie wirfklih errichtet werden wird. Der Feind führt seine Befeftigungsarbeiten außerhalb unserer Schußlinie aus zwischen der Kamiesch- und Schüßenbucht; in gleichck Weise érrveitert ex die Tran- cheen und erhöht die Brustwehren der Batterieen gegênüber den An- griffsfronten der Festung. Die Artillerie des Belagerers operixte in der leßten Zeit sehr s{chwach, und der dur sie verursahte Schaden war un- bedeutend; unser Verlust überstieg an einigen Tagen nicht 3 Todte und 19 Verwundete. Wir unsererseits haben die den Bastionen 4 und 5 nächstliegende Batterie vollendet und mit Geschüßen vom größten Kaliber bewaffnet; außerdem wurden hier auch Blendagen für die Artillerie- Bedienung erbaut. Zux besseren Einheit des Kommando's is der Oker- Befehl über die erste und zweite Abtheilung unserer Vertheidigungslinie dem General - Lieutenant Chruleff übertragen, alle Truppen dagegen, welche an der dritten, vierten und fünften Abtheilung stehen, dem General - Major Fürsten Urussoff untergeordnet worden.“ Ueber die während dieser Tage gemachten Ausfälle berichtet dex Oberbefehlshaber Folgendes: „Am 13. Mai, Abends gegen 10 Uhr, versammelten sich 160 zzreiwillige vom minsfischen Ansonieile e und podolishen Jäger- Regiment unter dem Kommando des Lieutenants Ssutkowo, unterstüzt durch ein Bataillon vom minskischen Jnfanterie-Regiment, unter Anfüh- rung des Majors Rudanowsky, in Â. ma Logements vor dem Kirchhofe zwischen den Bastionen 5 und 6. Jn zwei Kolonnen getrennt krochen unsere unershrockenen Frèiwilligen till an die französische Tranchee beran, als fie aber von dem feindlichen Posten bemerkt waren, stürzten sie mit Hurrahgeschrei in die Tranchee selbst, woselbst sich ein heftiges Hand- gemenge entspann. Der Feind exöffnete ein Feuer, und nah cinem al- gemeinen Allarmsignal eilten auch Neserven zu dem bedrohten Punkt her- bei; da zogen ‘sih unsere Freiwilligen, nachdem sie, so biel sie konnten, die Arbeiten des Belagerers vernichtet und ihm einen beträchtlichen Ver- lust beigebracht hatten, unter dem Schuße ihrer Festungswerke zurü. Jn derselben Nacht, um 2 Uhr, ward an der bvorderen Tranchee, gegen- über der Redoute Schwarz, ein zweiter Ausfall gemacht. 110 Freiwillige vom Kolyma- Jäger-Negiment, von einem Bataillon: desselben Regiments

, unterstüßt, unter dem Kommando des Majors Koleßnikoff, stürzten si

auf die erwähnte Tranchee und trieben die Franzosen aus dersel- ben hinaus, wobei sie an- 50 Mann niedermachten.. Zwei Compagnieen des genannten Regiments beseßten die von den Belagerern zwischen den Trancheen errichtete Verbindung, warfen die Schanzkörbe aus einander und kehrten erst um, als si überlegene feindliche Kräfte zeigten. Ju der Nacht vom 18ten zum 1Iten machte der Feind, aus seinen Approchen