1855 / 132 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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, daß, so weit Capitain Watson in Betracht fomme, ihnen der Abs- sende (i daß a aber a seines Amtes fe zu sagen, welches

istehe ; / Ls ea bex Ober - Befehlshaber in Betreff der freien Passage russischer E E administrativen Reform haben so eben einen Sieg errungen, indem Herr Tite, einer der Vice-Präsidenten des Reformvereins, bei dem Wahlkampfe zu Bath den Regierungs- Kandidaten, Herrn A mit 1179 gegen 1129 Stimmen aus eshlagen hat. \ ven Felde e Mi „„Rosamond“ ist von Sheerneß nah Ports= mouth beordert worden,“ um zwei Mörserböte nach dem Séhwarzen Meere zu s{leppen. Außerdem sind zwölf Mörserböte nah Sheer= neß beordert, wo sie sich an die nah der Ostsee bestimmte Escadre des Contre-Admirals Baynes anschließen sollen. Spanien. Der „Indep. belgê“ schreibt man aus Madrid vom 1. Juni: „Die Cortes beauftragten gestern in geheimer Sigzung nach sehr lebhaften Erörterungen eine Kommission, Romero Ortiz und Montemar,- zwischen denen Tags zuvor ein bedauerliher Auf= tritt (eine Prügelei) stattfand, vor sih zu bescheiden. Nachdem beide Deputirte, die ihrer Parteistelung nah zur äußersten Linken gehören und beide früher Redacteure der „Nacion‘“ waren, thre

Erklärungen abgegeben hatten, entshied die Kommission, daß

Ortiz seine Stelle als Deputirter niederlegen müsse, was auch alsbald geschah. Man spricht von einem Duell auf Säbel, das heute zwishen beiden Gegnern stattfinden soll. Gestern duellirten si, in Folge eines Wortwechsels im Konferenzsaale, Ge- neral Concha und Orense auf Pistolen, ohne einander zu treffen. Hier sind neue Verhaftungen erfolgt; die bedeutendsten davon betroffenen Personen sind ein Oberst, ein Palast-Beamter, bei dem man Briefe des Herzogs von Rianzares und 40,000 Duros gefun- den hat, und ein früherer Offizier Cabrera’s. Die heutige amt- liche Zeitung erklärt den ganzen Militair-Bezirk von Valencia, mit Ausnahme des südlichen Theiles, in Belagerungszustand.““

Lord Howden, der bekanntlih längeren Urlaub erhielt, hatte der Königin am 34. Mai Hrn. Otway als interimistishen britischen Geschäftsträger vorgestellt. :

Eine telegraphische Depesche aus Madrid vom 4, Juni lautet: „Die amtliche Zeitung veröffentliht das Dekret bezüglih der Sus- pension ‘der constitutionellen Garantieen. Das Reglement der Nationalgarde ist in konservativem Geiste.

Türkei. Zu den \{hon erwähnten Nachrichten aus Konstan- tinopel, den 28, Mai, welhe der Dampfer „Imperatrice““ nah Triest überbracht hat, werden noch von der „Wiener Ztg.“ folgende hinzugefügt: In Kars befinden sich zur Zeit nur 5000 Türken. Aus Beirut vernimmt man vom 22sten v. Mts,, daß zu Da- maskus zwischen dem Gouverneur und dem britischen Konsulate eine Mißhelligkeit anläßlich der Uebergriffe, die einige von englischen Werbungsagenten acquirirte Rekruten sih erlaubt hatten, vorge=- fommen war. Auch zu Aleppo und in Syrien überhaupt }ößt

diese Art. der Werbung auf mancherlei Schwierigkeiten. Beduinen

beunruhigen wieder die Gränze, weshalb die gewöhnlihen Kara-

vanenzüge vorläufig unterbleiben.

Der „Moniteur“ vom bten bringt folgenden Bericht des Gene=- rals Pelissier:

„Hauptquartier, vor Sebastopol, 26. Mai 1855. Herr Marschall ! Seit der Wegnahme der russishen Contre - Approchen vor der Central- Bastion in der Naht vom 2. Mai und der durch unsere Truppen er- folgten Beseßung dieses so wichtigen Werkes war der Feind, um unsere Fortschritte aufzuhalten, uns in der Flanke zu fassen gesonnen, seine Anstrengungen auf der Seite der Quarantaine zu machen und dort neue Linien von Contre - Approchen zu errihten. Er faßte den Plan, durch ein Faschinenwerk die Embuskaden im Hintergrunde der Bai mit denen der großen Seite des Kirchhofes zu .ver- binden und diese Arbeit durh einen langen Verbindungsweg „auf der rechten Lünette der Centralbastion zu befestigen. Jn der Nacht vom

21sten auf den 22sten stellte er diesen Waffenplay her, der für unsere |.

Angriffe auf der Linken so drohend und dem Feinde zu großen Truppen- sammlungen und bedeutenden Ausfällen so günstig war.

Die Gefahr ‘dieser Arbeit der Russen war augenscheinlih, ich ahnte auf der Stelle die Ausdehnung derselben und befahl dem General de Salles, Kommandanten des 1. Corps, diese Position wegzunehmen und die neuen Arbeiten gegen den Feind selbst zu kehren. Es war dieses ein \{chwieriges Unternehmen, denn man mußte fich auf einen lebhaften Wider- stand und einen beftigen Kampf unter dem Feuer furhtbarer Batterieen gefaßt machen.

Der Divifions-General Paté wurde mit dieser Operation beauftragt.

Zwei Angriffe wurden organifirt, einer auf die Embuskaden im Hinter- |

grunde der Bai, der andere auf die Embuskaden des Kirchhofes, indem man durch den südöstlichen Winkel dieser Einfriedigung vordrang. Sie sollten gleichzeitig ausgeführt werden.

Nachdem dem Feinde ‘die neuen P Emekgtenls genommen worden, mußte man mit hinreichender Kraft vordringen, um die Arbeit zu s{üßen

und das russishe Werk zu dem unsrigen zu machen. Aber die Ent- | | schiffen und 10 englischen, darunter mehrere Kanonenboote.

wickelung ‘dieser Linien war“ ungeheuer, man mußte sich auf zwei auf-

einanderfolgende Phasen in der Action géfaßt machen : auf: eine Schlacht |

und auf die Arbeiten. Der Kam f fand in der Nacht vom 22sten auf | i ¿ p Ÿ y D ihre Pflicht gethan haben, auch hat uns Admiral Lyons herzlih uppen

den 23sten statt, er begann um 9 Uhr Abends. _ Unser Angriff zur Linken wurde=vom Brigade - General Beuret ge- leitet und von 3 Compagnieen des 10. Jäger-Bataillons zu Fuß, 3 Ba-

taillonen des 2. Regiments der Fremdenlegion und 1 Bataillon des 9g Linien-Negiments ausgeführt.

Der Angriff auf der Rechten, dem General de la Mötterouge an- vertraut, zählte die Elite - Compagnie des 1. Negiments der Fremden legion, die von 2 Bataillons des 18ten und 2 Bataillons Garde-Volti-

eurs als Reserve ron: wurden. Andere Bataillons waren marsch- fectig, im Fall der General einer Verstärkung bedürfen sollte.

Sei -es, daß der Feind einen bedeutsamen Angriffsplan gefaßt hatte oder daß er in einer einzigen Nacht seine Linien durch eine große An- strengung vollenden wollte, indem er seine Arbeit durch eine kräftige Demonstra- tion und einen wirksamen Schuß gegen unsere Unternehmungen deckte, genug, ex war in großer Anzahl bereit, uns zu émpfangen. Es mochten nach un- serer Schäßung ungefähr 20 Bataillons fein, die unsere Soldaten zu be- kämpfen ünd zurückzudrängen hätten. Nach Aussage der Gefangenen wa- ren es 26 Bataillons. j

Das Treffen begann auf das Signal der Generals Paté mit einem unbeschreiblihen Ungestüm. “Nach Verlauf von einigen Minuten waren alle Embuskaden der Nechten in unsern Händen. Die alten Soldaten der Fremdenlegion hatten Alles genommen, und vom 28sten Linien- Regiment unterstüßt, seßten sie si vor den russischen Werken fest und s{üßten unsere Arbeiter. Aber es dauerte nicht lange, \o dran: gen furchtbare russishe Massen durch die Schlucht der Quaran- taine und machten uns mit gewaltiger Unerschrockenheit dag Terrain streitig. Die beiden Bataillons vom 28sten, ein Ba- taillon vom 18ten Regiment und die Voltigeurs der Garde kamen nach-

einander ins Gefecht, das bis zum da dauerte, Fünfmal wurden -

die entferntesten Embuskaden von den Nussen genommen und wiedergenom- men. Dieses Bajonettgemenge war schrecklich, Zwei andere Bataillons von demn Garde-Voltigeurs, das 9e Bataillon der Jäger zu Fuß und das 80ste Linien-Negiment betraten ferner das Schlachtfeld, theils um am Kampfe Theil zu nehmen, theils um die Todten und Ver-

wundeten wegzuschaffen. Alle thaten ihre Pflicht. Die - Werke

des Feindes selbst zu vernichten ,- so daß er sich in denselben nicht halten konnte, war unsere erste Aufgabe. Die FJngenieurs konnten also während dieses Kampfes nichts unternehmen, und wir muß- ten . den zweiten Theil auf die nächste Nacht verschieben. Bei Tages- anbruch hatten die Russen den Kampf aufgegeben, und unsere Bataillons N in die Laufgräben zurück. Auf der Linken wurden die Embus- kaden mit-demselben Ungestüm genommen. Auch dort bewiesen die Russen eine außerordentliche Zartnäckigkeit; zahlreiche Angriffe mit dem Bajonett fanden statt, Nach 2 Stunden zog sich der entmuthigte Feind zurück, und unser Genie-Corps führte seine Arbeiten in dene rue Debbineninet, das wir g erobert hatten.

Jn der folgenden Nacht mußte das kräftig Begonnene vollendet werden. Jch befabl einen zweiten Kampf und erwartete dur unsere muthige Junfanterie den Sieg. Der Dibisions-General Levaillant erhielt den Befehl dazu mit 10 Bataillons, worunter 2 von den Garde - Voîti-

eurs als Reserve ; vier von diesen Bataillons unter General Couston

battvk den Auftrag, die am Abend zuvor eroberten Punkte auf der äußersten Linken zu decken. Die sechs anderen unter General Duval sollten ‘auf der Rechten das mit der großen Kirhbofsmauer parallel laufende Faschinenwerk wieder nehmen, den Feind schlagen und unsern Jungenieurs- die Niederlassung daselbst sihern. Der Kampf begann zur selben Stunde, wie am Abend zuvor, den tapfern Bataillons bom 46sten, 98sten, 1á4ten und 80sten konnten die Russen nicht widerstehen, die Embusfaden wurden genommen. Der überall zurütkgetriebene Feind unterhielt einstweilen noch ein Gewehrfeuer, das allmälig ausging. Die Ingenieurs konnten ihre Arbeiten unverzüglich beginnen, troß dem Kar- tätschenfeuer aus der Festung und den von dort geshleuderten Geschossen aller Art. Oberft Guerin und Kommandant Durand de Villers führten die Arbeiten mit eben so viel Umsicht als Kraft.

Unser Erfolg is also ein vollständiger. Das Werk, durch welches die Nussen unsern Angriff zu bemmen suchten , ist unser, seine Faschinen decken uns, seine Embuskaden find gegen sie gerichtet, und die wir nicht benußen konnten, find geshleift. Allerdings hat es uns viel Menschen gekostet, doch muß ih darüber erst den Bericht des Generals de Salles abwarten. Gestern is auf wiederholtes Ansuchen des Generals Osten- Sacken ein Waffenstillstand eingetreten. Der Feind hat über 1200 Lei- hen von uns erhalten, und dieses Blutbad erinnerte uns an manche frü- here Kämpfe gegen die Russen, so wie jeßt hat auch damals unsere Jn- fanterie den Sieg davon getragen. Die Russen haben mindestens einen vierfachen Verlust, so daß diese Treffen für eine Schlacht gelten können. General le Boeuf bât mit der Artillerie die Schlucht, wo der Feind seine Nescrve sammelte, förmlich beherrscht, und so oft die russischen Massen sih zu einem Angriff formirten, haben unsere Geschüße blutige Furchen gezogen. Für die Verwundeten geschieht alles Mögliche in bester Ordnung

Der Ober - Befehlshaber Pelissier.

Der französische Marine - Minister hat folgenden Bericht des Vice - Admirals Bruat erhalten : j

Von Bord des „Montebello“, 26, Mai, vor Kertsch. T Expedition gegen Kertsch ist am 20sten beschlossen worden, G Einschiffung hat am 21sten Abends angefangen und die p fahrt am 23sten stattgefunden , die Landung am 2ásten bei Kam esch Burnu. Am 25stten hat man YJenikale beseßt, nachdem Ta durch Kertsch marschirt war und die in der Umgegend bo

| Ak - Burnu gelegenen Batterieen beseßt hatte. Am 25sstten 1 r | mit Admiral Lyons in das Asowsche Meer ein, von wo Pri i

kleines Geshwader nah Berdiansk und Arabat abgeschickt haben. dd in der Nacht abgefahren und besteht aus 4 französischen Dampf-Krieg

i “hrt Expedition is \o glücklich gelungen, weil fie ras ansgeführ m O di Tduppen unter Befehl des Generals d'Autemarrée

tükt. Gleich am ersten Tage hat die Landung der französischen Trup? ie ¿uts ineines Generalstabs - Chefs, des Schiffs - Capitains Jurier

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raviere, begonnen. Jch hakte meine Flagge auf dem „Laplace“ de la. i voran, um die Batterieen von Ak-Burnu zu rekognosziren, heren ‘inen Pulverthurm die Nussen schon gesprengt hatten. Der Bos that dies bei mehreren andern, als er sih umgangen sah, und verließ die Positionen. Kurz darauf fuhr ein leichtes englisches Kanonenboot auf Jenikale zu, um einem rusfischen Dampfschiffe, welches von Kertsch in das Usowsche Meer fahren wollte, den Weg zu verlegen. Es entstand ein ziemli gel ges Gefecht, und die Batterieen bon Jenikale nahmen daran Theil. Jch ließ den „Fulton“ hinzufahren, und als dieser einem lebhaften Feuer ausgeseßt war , folgte ihm die „Megère.“ Doch das russische Schiff, welches die Kasse aus Kertsh fortshaffte, kam durch, nux daß wir zwei Boote mit fkostbaren Gegenständen und «inem Theil- der Civil- und Militair - Archive nahmen. Die zu Land und zu Wasser überraschten Russen waren in- solcher Nerwirrung,- daß sie bald einem längern Widerstande entsagten und nit einmal die im Hospital der Citadelle befindlihen Verwundeten von Sebastopol mitnahmen. Sie zündeten ihre beträchtlichen Magazine bei Kertsh an, sprengten ein Magazin, daß 33,000 Kilo Pulver enthielt, so daß mehrere Häuser dadurch untergingen und die 10 Seemeilen davon liegenden Schiffe es spürten. Der Feind hat eingebüßt: 160,000 Säcke nit Hafer, 360,000 Eädcke Getraide, 100,000 Säcke Mehl. Eine Gießerei- Merkstätte ift verbrannt. Drei Dampfer, darunter ein Kriegsschiff, sind von den Nussen selbst in den, Grund gebohrt, 30 Transportschiffe ver- nihtet, mindestens eben so biele genommen, 100,000 Kilo Pulver sind in die Luft gesprungen. Eine Niederlage von Haubißen und Kugeln

istirt nicht mehr. Wir haben 60 bis 80 Kanonen erobert, die sehr exist d) h h l 19 | Polen feine Civilprozesse mehr vorgenommen werden ollen,

hôn und bon großem Kaliber sind. Der Vice-Admiral B rua t.“ Die den Londoner Blättern am Sten zugegangenen amt -= lihen Mittheilungen über die neuesten Vorfälle an der t \cher-= kessishen Küste lauten: vollständig also : 1. Depesche Lord Raglan's bom 3. Juni. Die Nachrichten aus

gertsch sind vom 2. Juni; Alles hat seinen zufriedenstellenden Fortgang. |

Capitain Moore war aus Tscherkessien eingetroffen mit der Nathricht, daß Sudschak-Kale am 28. Mai geräumt worden sei. Die Russen hatten dio- Hauptgebäude niedergebrannt und 60 Kanonen nebst 6 Mörsern, nachdem sie dieselben unbrauchbar gemacht, im Stiche. gelassen.

2, Depesche des Contre-Admirals Fe vom 4. Juni. Capitain Moore von Jhrer Majestät Schiff „Highflyer“, der so eben - von der tcherkessishen Küste zurückgekehrt ist, berichtet, daß der Feind Sudschuk- Kale vollständig geräumt hat, nachdem von ihm alle öffentlichen Gebäude, 60 Kanonen und 6 Mörser zerstört worden waren. Der Feind scheint s{ch in Anapa zu concentriren und seine dortigen Festungswerke zu ver- stärken. Das Fort auf dem Wege zwischen Sudshuk-Kale und Anapa ist ebenfalls geräumt worden.

Nußland uud Polen. St, Petersburg, 2. Juni: Von Seiten des St, Petersburger Militair-General-Gouverneurs erhalten die hiesigen Blätter folgende Bekanntmachung: Heute am 19, (31.) Mai find folgende telegraphische Nachrichten eingegangen : Der Feind steht in seiner früheren Position und in derselben Stärke= zahl, Die feindlichen Schiffe heizen und lichten die Anker, Vom Kronstädter Telegraphen aus sind deutlih zwei Fregatten und zwei Dampfschiffe zu seben.

Aus der Ostsee melden Briefe vom 28. Mai englischen Blättern: Die englische Flotte lag an diesem Tage bei Seskar vor Anker, wohin sie am 26. von Nargón aus aufgebrochen war. Am 27, Morgens, als sie die Jnsel Hogland passirte, kamen 8 bis 9 Segel, nah SO. steuernd, in Sicht. Sofort wurde Jagd auf sie gemacht. In einer Stunde war ihnen der Rückzug abgeschnitten, und die lotte ankerte etwas über 3 deutsche Meilen von Kronstadt entfernt in offener See, doch war Land rings herum in Sicht. Der „Arion ‘’ wurde zum Rekognosziren ausgeschickt, fuhr 14 deutsche Meile bis an Kronstadt hinan (zum Sollbuckim - Leuhtthurm), wo man deutlih die russishe Flotte vor Anker schen konnte. Magi- cienne‘““ und Merlin‘ fingen Abends bei der Biorka - Bucht vier große Boote von je 60—70 Tonnen mit Regierungs - Vorräthen, theils Mehl-, zumeist Planken und Bauholz. Der „Arion““ zählte in Kronstadt 6 vollständig ausgerüstete Linienschiffe, 6 andere ab- getafelt, und 14 bis 15 Fregatten und Dampfer in Bau begriffen.

Ueber den vorgestern {hon mitgetheilten Ukas wegen Ein- berufung der kleinrussishen Kosaken der Gouvernements Poltawa und Tshernigow wird dem „H. B. B.“ aus Petersburg den 31, Mai noch Folgendes mitgetheilt: Es werden vier Regimenter im

0uvêrnement Poltawa und zwei in dem von Ts{hernigow nah Maßgabe des Satzes zu 12 von 1000 Seelen ausgehoben, 'Da das é‘giment, aus sechs Sotnien und einer Reserve-Sotnie bestehend,

im Ganzen mit Offizieren die Stärke von 1083 Mann haben soll,

iy ergiebt das eine Reitereimasse von etwa 6500 Mann, die, wie vage or schrift lautet, vorläufig zu gestellen sind. Die Gouvernements aben nah Empfang des Ukases sofort mit der Formation dieser thbite vorzugehen, deren Bewaffnungs - und Equipirungskosten Q durch die Einzahlungen der Stellenden, theils aus der i Ar gedeckt werden sollen. Die Kosaken-Reichswehr wird ih F Monat verproviantirt; deren beliebige Verwendung behält Di er Kaiser vor. Nach Beendigung des Kriegs, während dessen a die Streiter abgabenfrei sind, werden sie nah Hause ent- e Jür die Gefallenen werden Quittungen ertheilt, die später werk en Gemeinden anstatt Rekruten bei Rekrutirungen eingeliefert i können. Die Uniform is die der regulairen Kosaken, nur

fizirt nah der jeßigen Uniform - Reform in der Armee, statt

Jacke: Waffenrock. Dié Bewaffnung besteht in Pike, Pistole, Säbel und e H

Nachrihten aus Warschau vom 5. Juni zufolge, war dort am Tage vorher der Prinz Á exander von Ge bei Rhein nebst seinem Adjutanten, dem Baron Reizenfels, von St. Petersburg angekommen und hatte an- demselben Tage seine Reise nach Deutschland fortgeseßt. Der Feldmarschall Fürst Paskewits\ch, der am 4ten in Begleitung des General-Adjutanten Froloff, des General-Lieutenants Abramowitsh, des General-Majors Fürsten Bebutoff, des ehemaligen General - Lieutenants Hurko, der Geheimen Râthe Fondukley, Eljasewitsch, Otshkin, Lashtshynski und Badeni, des wirklichen Staatsrathes Niepokoyczyzki und des Kammerjunkers Paniutin von Skierniewice nach Warschau zurückgekehrt war, hat .sich am 5ten Morgens, begleitet vom General-Adjutanten Sroloff, nach Luzk- in Wolhynien begeben. Fn Warschau wurde am 5. d. ein Kaiserl, Ukas vom 9. Mai publizirt, wonach mit Rücksiht darauf, daß unter den gegen=- wärtigen Umständen diejenigen Einwohner des Kaiser - und König- reihs, welche sich in den Reihen der aktiven Armee oder sonst im Militairdienft befinden, in Prozessen vor den Gerichten des Königreihs Polen, wenn ste als Parteien dabei betheiligt sind, ihre Vertheidigung und Rechtsansprüche niht genügend wahrnehmen fönnen, vom Tage der Publication dieses Ufases an im. Königreich

bei denen dergleichen Personen entweder als Kläger oder Verklagte betheiligt sind, ausgenommen Sachen, bei denen es sich um Eigenthums - Verlegung, um Alimente, um Zin- sen, Prozente, Mieths- oder Pachtzins, um den Dienstlohn höherer oder niederer Beamten, um Zahlungen für gelieferte Lebens= mittel, Kleidung und Feuerung, um Verwaltung von untheilbarem Vermögen, und um Ausstreichung von Vermerken, Bestätigung oder Aufhebung von Beschlaglegungen zum Zweck der Restituirung han- delt, so wie mit Ausnahme allèr vor die Handelsgerichte gehóören- den Angelegenheiten. Jn allen Streitsahen ohne Ausnahme kann der Antrag auf einstweilige Sicherstellung des streitigen Gegen- standes oder untheilbaren Vermögens, also auf hypothekarische Ver= merke, Beschlaglegung, Stellung von Vermögen unter die Ver= waltung einer dritten Person, angebracht werden. Die Verhand= lungen im Hypothekenwesen sollen nach wie vor ihren Gang nehmen. Eine Execution soll auch in Folge {hon gefällter Urtheile, wenn Personen, die im Militairdienst stehen, dabei betheiligt sind, bis auf weitere Verordnung nit stattfinden, außer in den nach obigen An= gaben ausgenommenen Streitsachen. Do auch in diesen soll mit der Execution nicht bis zu gewaltsamer Expropriation von unbeweg= lihem Gut vorgegangen werden. Gehalte, Pensionen und Diâten, welche von Personen, die im Militairdienst stehen, bezogen werden, sind während der Dauer dieses-Gerichtsstillstandes von der Beschlag-= nahme befreit, und bereits. erfolgte Erkenntnisse dieser Art verlieren für diese Zeit ihre Kraft, (Pr. C.)

Wien, Freitag, 8. Juni. (Tel, Dep. d. C. B.) Einem stark verbreiteten und allgemein geglaubten Gerüchte zu folge hätte die Regierung eine Reduction des Heeres um 100,000 Mann be- {lossen und werde der Stand der orientalishen Angelegenheit demnächst den deutschen Höfen ausführlich dargelegt werden. Man glaubt, daß “diese Angelegenheit in einem unlängst stattgehabten Ministerrathe zur Sprache gebracht wurde. :

London, Freitag, 8. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C. B.) Eine telegraphishe Depesche Lord Raglan's meldet, daß am 6, Juni Nachmittags das Bombardement von Sebastopol erneuert begonneit worden is.

In der Nachtsibung des Parlaments prophezeit und befür= wortet Roebuck bei der Debatte über die Kriegs= und Friedens- frage den Nationalitätenkrieg. Derselbe tadelt Russell?s diplo- matishes Handeln. Es traten viele Redner auf, und da noch viele Reden zuy erwarten, wurde die Debatte erneut vertagt.

Gewerbe-=- und Handels-Nachrichten.

Die vor Kurzem erschienene Uebersicht der S 1854 in der \schweizerischen Eidgenossenschaft zur Ein-, Aus- und Dur ch- fuhr verzollten Waaren weist in der Schweiz sechs verschiedene Zoll- ebiete nah. Das erste umfaßt die Gränzlinie der Kantone Bérn, So- othurn , Basel und Aargau Das zweite die Kantone Zürich, Schaff- hausen und Thurgau. Das dritte St. Gallen und Graubünden. Das vierte die Gränzlinie des Kantons Tessin, Das fünfte die Bränzen der Kantone Waadt und Neuenburg. Das sechste endlich die Gränzlinie von Genf und Wallis. Zu den Hauptartikeln der Einfuhr gehörte zunächst Vieh. An Kleinvieh wurden im Ganzen 64,351 Stück gegen 75,144 im Jahre 1853 importirt. Die Einfuhr von Großbieh umfaßte 65,522 Stück gegen 67,193 im“ Vorjahr. Pferde wurden 3573 beim Transport verzollt,

während sich im Jahr vorher die Zahl derselben auf Z799 belief. Be- sonders R RgN sind noch 51,951 Stü Kleinvieh gegen 53,112 im