1855 / 136 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Belgieu. Brüssel, 9, Juni. Der Herzog und die Her- zogin von Braßalit werden bis zum 20sten d. von ihrer Reise nah dem Orient hier zurüdckerwartet. z

Spanien. Die „Madrider Zeitung“ vom 9, Juni sagt, es sei wahrscheinlich, daß die Bank einwilligen werde, das Semester der auswärti gen Schuld zu bezahlen. Die Banden sind voll-

ändi ichtet. j Y Rat pariser Privat - Korrespondenzen aus Madrid vom

6, 1i war ein Dekret bezüglich der Nationalgarde, welches dis Boinadberpsklhhing zum Eintritte in dieselbe aufhebt, indem künftig nur Steuerpflichtige, oder deren Söhne, in ihren Reihen zugelassen werden sollen, die nächste Veranlassung zum Rücdktritte der fünf Minister, da diese Maßregel von der Miliz sehr gemiß-= billigt wird und \{on manthe Oberoffiziere ihre Grade nicht fer- ner bekleiden zu wollen erklärt haben, Die Unzufriedenheit dauerte übrigens fort, als man überzeugt war, daß das neue Kabinet die Maßregel, vorbehaltlih späterer Abänderungen, ausführen lassen werde, Die Cortes \{heinen mit der Wahl der neuen Minister nicht sonderlich zufrieden zu sein.

Türkei. Der am 31. Mai von Konstantinopel abge- segelte „Clyde“ und der am 4, Juni abgegangene „Sinai“ sind fast gleichzeitig im Hafen von Marseille am 11. Juni eingetroffen, Die von diesen Paketbooten mitgebrachten neuesten Nachrichten aus der Krim sind folgende: Der General Morris hatte an der Spite einer starken Kavallerie - Division am reten Tschernaja= Ufer eine Rekognoszirung bewerkstelligt und jenseits der Berge, die sie begränzen, ein großes verschanztes Lager konstatirt, worin sich ein russishes Heer von 80—100,000 Mann fkon- zentrirt fand. Ehe der General Canrobert sich in Marsch seßte, um es anzugreifen, hat er Brüccken über die Tschernaja werfen und Batterieen errichten lassen, um den Uebergang der verbündeten Truppen zu {üben ; er hat sogar das Flußbett auf einem Theile seines Laufs trocken legen lassen. ;

Man hat sich in Kert\ch der Korrespondenz zwischen dem Gouverneur dieser Stadt und dem Oberbefehlshaber in Sebastopol bemächtigt. Diese Korrespondenz bestätigt eine große Erschlaffung und das Vorhandensein zahlreiher Krankheiten in der Garnison dieses leßtern Plazes. Der Oberbefehlshaber ordnete an, 16,000 neue Betten in den verschiedenen russischen Hospitälern, dié auf der Halbinsel Kertsh vorhanden sind, herstellen zu lassen.

Eine Depesche des Czars , die von I Rd abgesandt und am Abend vor der Einnahme des Plapes in Kertsch angekommen war , befahl, Schiffe in der Einfahrt der Meerenge von Jenikale zu versenken, um damit eine neue Verpfählung herzustellen. Die Verbündeten haben in Kerts{ch und Jenikale einen großen Vorrath von Steinkohlen und Schlachtvieh gefunden. Kanonierschaluppen nehmen in der Nähe von Arabat Nacforshungen vor, in der Hoff- nung, andere Depots zu entdecken. Die leßten Nachrichten bestäti- gen, daß die Verbündeten einen nahen Angriff gegen Arabat beab- sichtigen.

Die Zahl der verbündeten Truppen, welche das Thal von Ka- mara an den Ufern der Tschernaja beseßt hatten, bestehen aus 50,000 Mann. Wasser und Hg]z ist dort im Ueberfluß vorhanden. Die Wasserleitung, welche zum Schiffswerftshafen führt und die früher von den Verbündeten abgeleitet worden war, um - Sebasto- pol des Wassers zu berauben, is für den Dienst des Lagers wiederhergestellt worden, Die russishe Armee steht in Massen zusammengezogen hinter den Bergen. Die franz zösishen Gefangenen , . die „ausgeliefert wurden, sagen aus, daß die im Innern der Krim zusammengezogenen russi- hen Truppen bedeutend sind. Ueber Perekop stoßen die Versiär- kungen zu den Russenz über Kaffa, Kerts{h 2c. erhielten sie nur Lebensmittel. Nah Briefen aus Kertsh können die Alliirten drei russishe Dampfer noch benutzen, die von der abziehenden Beman- nung nur unvollkommen verbrannt worden sind. Die Verbündeten fanden außerdem in Kertsh eine Werkstätte für Ausbesserung der Dampfer. Nachdem sie Arabat bombardirt, sind die Franzosen nah Jenikale zurückgekehrt, um einen Angriff auf die Russen in Cir- fassien vorzubereiten. Der Sultan hat eingewilligt, daß 3000 Mann türkisher Truppen die Cadres der anglo-türkishen Reserve- Armee am Bospor bilden sollen. Die türkischen Offiziere werden dur englische erseßt, sobald die lezteren im Stande sein werden, das Kommando in der türkishen Sprache zu flihren.

Der französische Marineminister hat vom Vice-Admiral Bruat folgende Depesche empfangen : „Meerenge Kertsch, 7. Juni 1855, Der Kommandant de Sedaiges uud der Capitain Lyons melden, daß die Expedition der allürten Flotten gegen Taganrog, Mariapol und Nadaísk (Geisk), welche am 3ten, 5ten und 6ten d. Mts. statt- fand, vollkommen gelungen is, Die zahlreichen Proviant-Magazine der m Regierung sind verbrannt; dies is für den Feind ein unermeßliher Verlust, Die Operationen sind áuf allen Punkten mit einer seltenen Kraft geleitet und ausgeführt worden. Die Alliirten haben nur zu Taganrog Widerstand gefunden, wo der

Feind 3500 Mann versammelt hatte. Sie haben nur einen Ver- wundeten gehabt. ““

* und kleinen Sprengungen, welche unsern Verschanzungen keinen

Nah dem pariser „Moniteur“ vom 11. Juni hat der Kriegs Minister am 10. Juni Morgens folgende telegraphische Depes à bai von Varna am 8. Juni, 5 Uhr Abends, abgegangen ift R

alten: E

Gestern Abend, den 7, Juni, haben wir 62 Kanonen in de eroberten Redouten genommen, Dreizehn Offiziere- sind zu Gefan, genen gemaht, Unser Verlust, dessen Zahl ih- noch nit enne ist n, wie sich einem großen Erfolge gegenüber erwar. ten ließ.

Die englische Admiralität hat am 12. Juni Abends einen Rapport erhalten, nach welchem Anapa geräumt und von den Cirkassiern beseßt worden sei, Nach demselben retixirten die Russen wahrscheinlih über den Kuban,

NAußland und Polen. St. Petersburg, 5, Juni Der Kaiser hat heute mittelst Tagesbefehls sich zufrieden erklärt mit der abermaligen Besichtigung der Lunetten, Batterieen auf Ly\y-Nos der Landzunge von Kronstadt und dem Fort Paul 1. Der General der Artillerie, Yermoloff, hat, wegen ges{wächter Gesundheit, si vom Kommando der Reichswehr von Moskau zurückgezogen und ist durch heute veröffentlichten Tagesbefehl seines Postens enthoben worden. An seine Stelle wurde General-Lieutenant Graf Strogonoff bisher Chef der Reichswehr von Nischegorod, auf den erledigten Posten berufen. General Bevouder, bisheriger Commandeur der 1. Gardedivi- ston in Reval, ist hier eingetroffen, nachdem er seinem Nachfolger die Di vision übergeben, Er ist vom Kaiser in einer Audienz empfangen und be- giebt sich alsbald nach Polen, zur Uebernahme seines neuen Kommandos des 2ten Armee-Corps, Der die Formation der Kosakenreihs- wehr anordnende Ukas ruft einen Keim ins Leben, an dem si die sonst noch beabsichtigte Mobilisation der Kosakenheere heranbilden soll, Der stellvertretende Kosaken-Ataman Chomutoff ist beschäftigt, die tshernomorishen und donishen Kosaken, wie man behauptet, vollständig kriegsfähig zu machen und diese irregulaire aber qus dauernde und leichte Kosaken - Reiterei der {weren Kavallerie im Süden Rußlands einzureihen. Auf den rauhen Gefilden zwischen Kaukasus und Duniestr, wo in der grauen Vorzeit alle Fehden zu Pferde ausgefochten wurden, wird sonach Rußland eine respektable Masse Reiterei in Bewegung seßen. (H. B. H,)

7. Juni. Die „Deutshe St. Petersburger Ztg.“ ver- öffentlicht heute nachstehende Bekanntmachung des St. Petersburger Militair-General-Gouverneurs vom sten d, M. :

Der Jngenieur-General Dehn theilt mit: daß im Laufe des 23sten Mai (dAten d. M.) die feindliche Flotte in ihrer früheren Stellung bver- harrte und nur einige Schiffe die Anker lichteten, um fi in derselben Linie, nur weniger eng, aufzustellen. Am Abend stießen zur Flotte noch 1 Fregatte und 3 Kanonierboote.

6 g Herner enthält dasselbe Blatt eiùñe Bekanntmachung, worin es eißt: f

„Die heldenmüthigen Vertheidiger Sebastopols, die wie ein unzerstör- barer Damm gegen die Feinde Rußlands dastehen, haben durch ihre bei- spiellose Tapferkeit, Beharrlichkeit und Selbstverleugnung längst die dank- bare Vewunderung aller echten Söhne des Vaterlandes fich erworben. Es bietet sih jeßt, dem Allerhöchsten Willen Sr. Majestät des Kaisers e. eine Gelegenheit, diese Dankbarkeit durch wohlthätige Werke aus- zudrüdcken.

Sehr viele bei der Vertheidigung Sebastopols thätige Seeleute hatten dort ihre Häuser und ihre Habe, die sie im Verlauf ihres {weren Dienstes gesammelt hatten und ihren Familien hofften binterlassen zu können. Jhrer Häuser und ihrer Habe verlustig, find fie obendrein noh gezwungen, Schulden zu machen, um ihre Familien- weiter von Sebasto- pol wegschicken zu können. Auf diese Weise opfern unsere heldenmüthi- gen Seeleute niht nur ihr Leben, sondern auch das Vermögen der ZJhri- gen auf dem Altare des Vaterlandes.

Jn Beachtung der tapferen Thaten und materiellen Verluste der tapferen Marine-Soldaten, hat Se. Majestät der Kaiser, unabhängig bon den Maßregeln, welche die Regierung zur Schadloshaltung ihrer Familien trifft, Allerhöchst geruht, zu genehmigen : daß zum Besten derselben, dur das Ministerium des Junern, eine durchgängige Subscription im Neiche eröffnet werde,“ Li

Unter Nachrichten aus der Krim wird Folgendes veröffentlicht: Das heute eingegangene Journal des General-Adjutanten Fürsten Gortschakoff enthält einige Details über die am 12. (24) bis zum 17. Mai vor Sebastopol, Eupatoria, Kertsch und Genitschesk vorgekom- menen Operationen. Diese Angaben werden hiermit zur Ergänzung der früher veröffentlihten telegraphischen Depeschen mitgetheilt :

Vor Sebastopol - war das Feuer im Verlaufe der genann- ten Zeit von beiden Seiten mäßig; alle Beschädigungen, _ welche der Feind in den Bastionen 5 und 6 und in der Redoute Sue angerichtet, wurden ausgebessert; am 9. Mai wurde der von E angelegte von der Bastion 5 zum Kirchhof führende Laufgraben vere

‘tet und die Schanzkörbe hinter die Befestigung gebracht; in der

der Bastionen 5 und 6 und der Redoute errichteten wir neue Battericen, um die Approchen zu beschießen, welhe der Belagerer vom Kirhho! e aufzuwerfen beginnt. Außerdem haben wir 7 neue Logements aufgef) sf um die Erdwälle von den Verschanzungen Wolynsk und Sselengi

stärker zu decken. i de ohne

Der unterirdische Krieg gegen die Bastion 4 wurde vom Fein lichen Erfolg geführt; wir lieferten glückliche Quetshminen in die fen inen Trichter, und der Belagerer agirte mit steinschleudernden Gal Schaden

zufügten.

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upatoria machten unsere Vorposten in der Nacht vom 14ten s ag A Ag einen Angriff auf einen abgesonderten türkishen Posten,

Ortschaft Ssaky stand. Auf den entstandenen Allarm führte der i e Sala i Bataillone, 12 Eskadronen mit 10 Geschüßen

der F i : b aufen Baschi-Bozuks. Nachdem eine Stunde lang Schüsse und Sri Gau pr Up die Türken nah Eupatoria zurück mit Hinter-

assung von 6 Todten und 3 Gefangenen; Unser Verlust beträgt 4 Ge-

tödtete. Nachrichten aus Warschau vom 10. Juni zufolge, waren

daselbst der General-Major Aureggio 1, Chef der Ingenieure der aftiven russishen Armee, von Neu-Georgiewsk, der General-Major Kowalenski, Chef des Stales der Ingenieure derselben Armee, von Brzesc=Litewski, der General-Major Sebastianoff von Lublin, der Wirkliche Staatsrath Fürst Golizyn von St. Petersburg und der Civil - Gouverneur des Gouvernements Lublin, Staatsrath Mazkiewicz, von Brzesc-Litewski angekommen, der General-Major Kursel Il. aber von Warschau nah der Festung Neu - Georgiewsk abgereist, (Pr. C.) P Dánemark. Helsingör, 10. Juni. l ßishe Korvette „Amazone““ passirte am 7ten nordwärts,

(Osts. Z.)

Wien, Dienstag, 12. Juni, Abends. (Tel, Dep. d, C. B.) |

Nah dem so eben erschienenen Abendblatt der offiziellen „Wiener Zeitung“ reist der Kaiser heute Abend zur Besichtigung der Truppen nach Galizien ab und wird muthmaßlich erst in vier Wochen nach Wien zurüdckehren, ?

Triest, Dienstag, 12. Juni, Abends. (Tel. Dep. d. C. B.) Der Dampfer aus der Levante ist eingetroffen und bringt Nach- rihten aus Konstantinopel vom 4ten. Nach denselben wurde Halil Pascha abgeseßt und Mehemed Kibrisli zum Marineminister und Ruschdi Pascha zum Kriegsminister ernannt, Beide Leßt=- genannten gehören, den Briefen der „Triester Zeitung“ zufolge, der alttürkischen Partei an und wäre durch deren Ernennung eng- lischer Einfluß bemerklih. Es hieß gerüchtweise bei Abgang des Dampfers in Konstantinopel, daß Ali Pascha seine Stellung als Großwesir nicht mehr einnehme.

In der Nacht vom 28sten zum 29sten v, M. fand zu Brussa abermals ein Erdbeben statt, Jm Ganzen sind durch diese Erd-

ershütterungen 80,000 Menschen obdachlos geworden. Abd el- Kader wird von Brussa nah Konstantinopel übersiedeln,

Aus Athen vom 8ten wird gemeldet, daß der Herzog und die Herzogin von Brabant von Athen nach Neapel abgereist seien, und daß die griechishe Ministerkrisis fortdauere.

Paris, Mittwoch, 13. Juni, Morgens. (Tel. Dep. d. C, B,) Der heutigè „M oniteur“ enthält eine Depesche des Generals Pelissier aus der Krim vom 11ten d. Nach derselben seßten sich die Alliirten in den neuen Werken fest und wurden bei der Affaire vom 7ten 502 Russen zu Gefangenen gemacht und 73 Ka-

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nonen erobert, Neue Batterieen wurden vorbereitet, Die Räumung Anapas von Seiten der Russen geshah am 5. Juni.

Die 3proz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 69 90 gemacht.

Leipzig, 12. Juni. Leipzig - Dresdener 203; Br., 202% G- Sächsisch-Baiersche 784 Br., 784 G. Süchsisch - Schlesische 1004 Br. Löbau-Zittauer 39% Br., 39: G. Magdeburg-Leipziger 312 Br. Berlin- Anhalt. 1495 Br., 149 G. Berlin-Stettiner 164 Br. Thüringer 107 G. Anhalt - Dessauer Landesbank - Actien 1332 Br. Braunschweiger Bank- Actien Lit. A. 1184 Br.; B, 145k. G. VVeimareche Bauk-Acüieuw Lit. A. 4075 Br., 107 G.; B. 1054 Br., 105 G. Wiener Banknoten 82 Br., 81% G. Oesterreich. Sproz, Metalliques 65 Br. 1854er Loose 857 G. 1854er National - Anleihe 694 Br., 68% G. Preussische Prämien - An- leihe 116 G,

°° Smyrna, 30. Mai.

Weechsel-Cours: London 116:— 1167

| Piaster; Frankreich 183—182 Para; Triest 375 Para. Die Königl. preu- |

Amsterdam , Dienstag, 12. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die Börse hatte eine niedrige Tendenz bei geringem Geschäft. Schluss - Course: Sproz. österreichische National - Anleihe 6677. 5proz. Metalliques Litt. B. 722, Iproz. Metalliques 61%. 2¿proz. Metalliques 31/7. Aproz. Spanier 18. 3proz. Spanier 305. 4zproz. Russen 88. Sproz. Stieglitz 81. Mexikaner 205. Londoner Wechsel, kurz 11, 85 Hamb. Wechsel, kurz 352. Holländ. Integrale 63.

Paris, Dienstag, 12. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Die 3proz. wurde vor der Börse zu 69, 80 gemacht, Consols von Mittags 12 Uhr waren 915 gemeldet. Die 3proz. begann zu 69, 55 und stieg auf das Gerücht von einem grossen Siege an der Tschernaja auf 69, 90. Dieselbe sank auf 69, 80 und schloss belebt und sehr sest zur Notiz. Consols von Mittags 1 Uhr waren gleichfalls 917 einge- troffen. Schluss-Course: 3proz. Rente 69, 85. 4{proz. Rente 94, 85. 3proz. Spanier 30%. Silber - Anleihe 87. Oesterr. Staats - Eisenbahn- Actien 652, 50.

London, Dienstag, 12. Jani, Nachmittags 5 Uhr 30 Minuten. (Tel. Dep. d. C. B.) Börse bei geringem Geschäft etwas fester. Schluss- Course: Consols 945. 1proz. Spanier 183. Mezikaner 215, Sardi- nier 86. 5proz. Russen 100. 4{proz. Russen 894.

Hamburg 3 Monat-VVechsel 13 Mk. 6% Sch. Wien 12 FL 20 Kr.

Liverpool, Dienstag, 12. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Baunm- wolle: 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen vergangenen Freitag theilweise 5 höher.

Königliche Schauspiele.

Donnerstag, 14, Juni. Jm Opernhause. (102te Vorstellung) : Oberon, König der Elfen. Romantische Feen -=Oper in 3 Abthei- lungen, nach dem Englischen des J. R. Planché, für die deutsche Bühne überseßt von Theodor Hell. Musik von Carl Maria von Weber, Ballets vom Königlichen Balletmeister Hoguet. (Frl. Tietjens: Rezia, als leßte Gastrolle.) Mittel - Preise.

Freitag, 15. Juni. Im Schauspielhause. Mit aufgehobenen Abonnement : Emilia Galotti, Trauerspiel in 5 Abtheilungen, von G, E. Lessing. (Herr Bogumil Dawison: Marinelli.)

Kleine Preise. Die eingegangenen Meldungen um Billets sind berücksihtigt

Oeffentlicher Anzeiger.

[1006] Steckbrief [999]

Steckbriefs- Erledigung.

tions - Verfahren Theil zu nehmen, da sonstige

Der Knecht Franz Ferdinand Albrecht aus Gollnow, daselbst am 5. Juni 1835 ge- boren, hat si der Vollstreckung ‘der ihm dur rechtskräftiges Erkenntniß vom 15. März d. F. aon einfachen Diebstahls im Rückfalle zuer- kannten zweimonatlichen Gefängnißstrafe durch die Flucht entzogen und ist uns sein Aufenthalt unbekannt.

Sämmtliche Gerichts- und Polizei - Behörden werden - ersucht, auf den 2c. Al brecht zu vigi- liren, ihn im Betretungsfalle festzunehmen und Uns bon der Verhaftung sofort Nachricht zu geben, Signalement kann nicht angegeben werden.

augard, den 5, Juni 1855. i Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

[1000]

M einer Untersuchungssache soll der Bäcker- zu ¡Friedri Wilhelm Hoepner aus W men (Königreih Sachsen), der sih jeßt her eUpen auf Wanderung befindet, als Zeuge : Gee iverden. j rd um Auskunft über denkt jetzigen Auf- enthaltsort des Hoepner ersuch. leBis

Sorau, den 11. Juni 1855.

Der Staats - Anwalt

Hesse.

Der hinter den Schuhmacher - Gesellen Carl Wilhelm Panz ki aus Brieg erlassene Steck- brief vom 13. Januar 1855 ist erledigt.

Schweidniß, den 3, Juni 1855. Königliches Kreisgericht, I. Abtheilung

[992] Bekanntmachung.

Der Bedarf an eisernen Bettstellen für die Casernements Brieg, Glaß, Cosel und Silber- berg zum Betrage von 352 Stück foll im Wege der Submisfion sichergestellt werden und if zl diesem Behufe ein Termin auf

Den 20 Unt C: in unserem Geschäftslokale, Kirchstraße Nr. 29, hierselbst anberaumt worden. /

Bietungslustige fordern wir auf, ihre Offer- ten versiegelt und portofrei unter der Aufschrift

„Submission, die Lieferung von eisernen

Bettstellen betreffend“,

bis um 10 Uhr Vormittags an dem genannten Tage an uns einzusenden und bleibt es dem Submittenten überlassen, in dem Termine per- fónlih zu erscheinen, um für den Fall, daß übereinstimmende Mindestforderungen gestellt werden sollten, an dem abzuhaltenden Licita-

Nachgebote nicht berücksichtigt werden können.

Die Lieferungsbedingungen find in unserem Geschäftslokale und bei den Königlichen Gar- nison - Verwaltungen zu Neisse, Schweidniß, Glay, Cosel, Silberberg und Brieg ausgelegt.

Bei sämmtlichen Königlichen Garnison - Ver* waltungen können auch Probe-Bettstellen ange- sehen werden.

Breslau, den 8. Juni 1855. Königliche Jntendantur des 6ten Armee-Corps.

[1001]

Es sollen am 27. Juni 1855, Vormits- tags 10 Uhr, im Deutschen Hause in Fürsten- wle, aus dem Reviere Hangelsberg , Unter- forst Berkenbrück, Jagen 2 und 3

circa 126 Eichen Nußstücke, 34 Stück Eichen Schiffs - und Kabnknicee und 5 Klaftern Eichen Nußholz öffentlich meistbietend gegen gleih baare Be-* zahlung verkauft werden.

* Hangelsberg, den 11. Juni 1855, È Der Oberförster Richtêkr.J

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