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Circular - Depesche des Königl. großbritannishen Staats- Secretairs dex auäwärtigen Angelegenheiten an die verschiedenen
englischen Gesandten mitzutheilen : b Cecttar: un Á L den 6. Juni 1855. Das Kaiserliche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten in St. Petersburg hat kürzlih ein Aftenstück verbreitet, welches eine angebli bon Capitain Watson von Jhrer britishen Majestät Schiff „Jmipérieuse“ erlassene Mittheilung entdält, die derselbe an die russischen ebôrden in Baltish- ort erlassen haben soll, und in welcher folgende Stelle vor- ommt: „daß fremde, d. h. neutrale Schiffe, welche zu der Zeit fich in Baltish - Port befinden, den Hafen verlassen dürfen, aber nur in Ballast oder mit Ladung, welche nicht russisches Eigenthum ist“, und in Folge dieser Notification von Seiten des Capitain Watson publizirt das kaiser- liche Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten eine Warnung an die Neutralen, und erlaubt sich die Schlußfolge, daß die britische Regie- rung den Grundsaß, welchen Jhre Majestät in Jhrer Declaration vom 28. März niedergelegt, nämlich „daß Jhre Majestät fich des Rechtes be- giebt, Feindes Gut, mit Ausnabme von Kriegs - Contrebande, am Bord neutraler Schiffe zu konfisziren“, aufgegeben S6 “Hg 5 Nach einer anderen Stelle der Darstellung des kaiserlichen Mini- steriums der auswärtigen Angelegenheiten soll Capitain Watson, in Ant- wort auf die Anfrage, ob die neutralen Schiffe, welchen erlaubt wörden, nach der Blokade - Erklärung in Ballast oder mit Ladung von Baltish- ort abzureisen, solches thun könnten, ohne Gefahr, von einem der Kreuzer hrer Majestät, denen fie auf dem Meere begegnen möchten, angehalten zu werden, erflärt haben, daß er dies nicht versprechen könne, da viel- leicht der die britische Flotte kommandirende Admiral später andere Ver- fügungen anordneu könne. N! i ; / Jhrer Majestät Regierung ist keineswegs erstaunt darüber, daß eine solche Publication von Seiten des Ministeriums der auswärtigen Ange- legenheiten in St. Petersburg zu einigen Besorgnissen der neutralen
ten, daß die kaiserl. russishe Regierung eîne den russischen Behörden ge- machte Notification, welche für den Handel der mit England “sich im Frieden befindlichen Mächte von Juteresse war, in entstellter (misrepre- sented) Weise mittheilen würde. j F Zum Glück für die Erforschung der Wahrheit und zur Ven nEE der Verlegenheit, welche diese russische Mittheilung den neutralen Mäch- ten zu bereiten geeignet war, befindet sih Jhrer Majestät Schiff „Jmpé- rieusc* gegenwärtig im Hafen von Portsmouth, wo dasselbe in Folge einer KFollifion mit einem anderen Schiffe von der Flotte in der Ostsee fi auszubessern genöthigt ist. Die britishe Regierung hat daher Gele- enheit gehabt, fih mit Capitain Watson in direkte Communication zu Then und ih genau davon zu unterrichten, was bei der bewußten An- elegenheit fich zugetragen; die neutralen Nationen werden demnach er-
ahren, daß die von der kaiserlih russishen Regierung der Welt mitge- | (
theilte Darstellung, so wie die daraus hergeleiteten Schlüsse gänzlich un- gegründet find. - |
n Betreff des ersten Punktes, 'nämlich des angeblichen Verbots | der
usfuhr russisher Produkte durch Neutrale aus von britischen Kriegsschiffen blokirten Häfen, hat Capitain Watson der britischen Ne- gierung ein vom 1sten d. datirtes Schreiben von Lieutenant v. Kanßow vom Schiffe „Jmperieuse“ vorgelegt, welcher von Capitain Watson be- auftragt war, mit den russischen Behörden in der Ostsee zu kfommunizi- ren, also lautend: i
„Im Hafen liegende und mit russischen Produkten (Roggen und Genever) beladene neutrale Schiffe hatten Erlaubniß zum Auslaufen und benugten dieselbe zur Abfahrt nah ihren verschiedenen Bestim- mungen. Der Gouverneur fragte mih, ob ih es versprechen wolle,
daß fie niht molestirt oder angehalten würden, worauf ich erwie- | derte, daß die Proclamation Jhrer Majestät klar und genau abgefaßt sei und daß er sich danah zu richten habe, und daß fie, im Fall fie | J aufgebracht werden sollten, von dem Admiralitäts - Gerichtshof abgeur- | | Linie auslaufen, marschirte.
theilt (judged) werden würden.
Auf den zweiten Punkt, nämlich, daß Capitain Watson es ablehnte, eine Verficherung zu ertheilen, daß Schiffe, welhen er Erlaubniß gegeben, von Baltish-Port abzugehen, nicht weiter belästigt werden sollten, bemerkte derselbe Offizier, Lieutenant v. Kanßow: „daß der Gouverneur seine Er-
laubniß für vier Fischerböte ohne Deck erbeten, si nach Riga begeben | zu dürfen, und daß, nachdem ih Sie (Capitain Watson), davon in Kennt- | | e meinen beiden NEEE in den gúten, den d / | Positionen von Kamara auf, wobei ih eine Höhe beseßte, welche den Jhre Erlaubniß mittheilte, daß dieselben abgehen könnten, indem ih ibn Î E Mis | vorgerüdckte Position ist, die heute beseßt wurde. Fischerböte, aber daß Sie nicht dafür | N ,
S so wie auch mit den Namen der im Hafen liegenden neutralen Schiffe und dem Jnhali ihrer Ladungen bekannt gemachl, ih demselben
ebenfalls in Kenntniß sehte, daß Sie nicht die Absicht hätten, die Sradt zu molestiren, so wenig wie die einstehen könnten, daß Böte dieser Art anderweitig belästigt werden dürf- ten, da der Hôchstkommandirende erwartet werde und andere Befehle er- theilen könne.“
Die- Regierun g russischen Regierung în dieser Angelegenheit zu kommentiren, aber ih in- struire Sie, dieser Depesche die möglichst größte Publicität in dem Lande, wo Sie afkkreditirt sind, zu geben.“ (unterz.) Clarendon.
Türkei. Die „Mil. Ztg.“ \hreibt: „Wern wir die Ereig-
nisse auf dem Kriegsshauplaße in der Krim während der lebten | 14 Tage in ihrem Zusammenhange auffassen, so können wir nicht verkennen, daß sich in dieser Periode die Wagschaale auf die Seite | Den Uebergangsmoment bilden die Be= | Obgleich am ersten Tage die |
der Alliirten geneigt hat. gebenheiten vom 23. und 24, Mai, Franzosen ungeachtet \{werer und blutiger Opfer (wenn man sie nach der Zahl der “in Konstantinopel eingetroffenen Verwundeten beurtheilt) ihren Zweck, die Russen mit Gewalt aus ihren Verschan-
zungen herauszuschlagen, keineswegs erreiht haben, so ist doch That=-
sache, daß die Leßteren das begonnene Werk nit vollenden und be-
haupten konnten, - Es war dies seit längerer Zeit das erste
die Russen von ihrem bisher mit so viel Glück nnd Be scg e da Direktion des Generals Todleben behaupteten, so zu sagen ag ressi- ven Defensivsystem abstehen mußten. Die Ereignisse vom 6 und 7. Juni bezeichnen einen zweiten Schritt ver Alliirten. Nachdem * sie am 23, Mai auf ihrer linken Flanke die Russen an einem wej- teren Vordringen außerhalb der Hauptbefestigungen verhindert hatten, griffen sie durch das Bombardement des bten und dur den Angriff des 7. Juni die auf der rechten Flanke in leßterer Zeit mit \o viel Geschick vorgeschobenen Werke der Russen an und beseßten sie, wie es scheint, mit empfindlichen Opfern Wenn man bedenkt, daß diese Ereignisse ¿ich mit einex Vorrückung im Tschernaja - Thale gegen Tschorgun und mit einer Detachirung von ungefähr 15 bis 20,000 Mann na Kertsh zusammenfallen, so ist niht zu bezweifeln, däß es den Alliirten gelungen ist, für den Augenbli auf diesem Kriegs\hauplaße eine bedeutende Ueberlegenheit in den Streitkräften zu erlangen, Unbestritten bleibt es, daß die R ihr aggressives Contre-Approchen- System haben aufgeben und sich blos auf die Vertheidigung der Festung selbst beschränken müssen z die Alliirten, von den ihre Stel
lungen bedrohenden Vorwerken befreit, können jeyt zu einem regu-
lairen Angriff auf die Bastionen selbst und zu einem Versuche, die Festung zu cerniren, {reiten Jhre numerishe Ueberlegenheit wird ihnen dazu behülflih sein, jedoch sind es keine Untérnehmun- gen von ‘einem Tage, die ihnen zu vollführen bleiben. Fürst Gort- ako} wird gewiß diese Frist niht unbenußt verstreihen lassen,
| um neue Truppenmassen an sich zu ziehen, welche das Gleichgewicht
wieder herstellen, bevor entscheidende Ereignisse zur Reife gebracht
Mächte Anlaß gegeben, welche vernünftiger Weise nicht erwarten konn- | werden fönnen.
Lord Panmure hat den Londoner Blättern folgende Depesche Lord Raglan’s vom 8. Juni mittheilen lassen:
„Die in der lezten Nacht errungenen Vortheile sind glänzend. Man fann die Energie und Bravour der Truppen nicht zu sebr loben. Den Franzosen ist es gelungen , fich der Werke des grünen Mamelon zu be- mächtigen, so wie derjenigen, welche rechts von dieser Stellung liegen und unter dem Namen der weißen Werke befannt find. Sie haben dort 62 Geschüße, worunter §8 Mörser à la Coehorn, genommen ; 400 Gefangene find in ihren Händen geblieben. Nichts gleicht der beim Angriff von unsern Verbün- deten erwiesenen Tapferkeit. Wir haben ungefähr 400 Mann an Todten und Verwundeten verloxen. — So eben erhalte ih Bericht über neue im Asowshen Meere von dem Capitain Lyons und dem Capitain Sedaiges errungenen Erfolge. Die Städte Taganrog, Mariapol und Genitschi
— nach den franzöfishen Berichten bekanntlich Yeisf) sind angegriffen, die öffentlichen Gebäude und zahlreihen Magazine verbrannt worden. Wir haben nur einen Verwundeten.“
Ein Bericht des Oberkommandanten des sardinischen Ex- peditionscorps, General de la Marmora, welcher an den Kriegê- minister gerihtet und Kadikoi den 25, Mai datirt ist, meldet die Ankunft der piemontesishen Truppen auf dem Kriegsschauplage und belobt die von dem Kriegsminister getroffenen Dispositionen. Von der Occupation des linken Tschernaja «- Ufers, an welcher die Piemontesen Theil nahmen, sprechend, sagt der Bericht des
Meine Kolonne, don zwei englischen Batterieen, einem Lanzier- und einem Chasseur - Regimente verstärkt, marschirte auf dem rechten Flügel. Bei Tagesanbruch kamen wir auf den hochliegenden Pofitionen bon Kamara an. Das dte I TRA - Bataillon war bei der englischen
nfanterie, welche unter dem Befehle des Generals Sir Colin Campbell auf den Höben, die von der äußersten Rechten der Balaklava deckenden j l 0 Meine Truppen fanden keinen Widerstand, die russishen Vorposten zogen fich vor uns zurück und einige ihrer Jnfanterie- Bataillons, welche auf dem rechten Ufer dex Tschernaja standen, gingen
| Generals:
| zurück, während ih nach bewerkstelligtem Uebergange über den Fluß mit
der englischen Kavallerie vorrückäte, um die zu den stärksten russischen Positionen und zum Baidar - Thale führenden Wege zu rekognosziren. Gegen Mittag ging ih über die Tschernaja zurück und ich stellte mih luß beherrschenden
russischen Pofitionen zu meiner Rechten sehr nahe und die am weitesten
Nußland uud Polen. St. Petersburg, 13, Juni. Aus Sebastopol wird vom 8ten d. gemeldet: Nach einem zwel-
| fegigee a: m griffen am 7ten, Abends E Fr i \ | | französishe Divisionen die Redouten Kamtschatka , Selengin®l,
hrer Majestät verzichtet darauf, das Verfahren der | Volhynien und eine
| Bastion Nr. 1 an
| die Redoute - Kamtschatka dur die
| men, aber die feindlihen Reserven bemächtigten sich derselben von
Batterie zwischen Selenginsk und der und beseyten diese Werke. Zwar wurde Unsrigen wieder genom-
Neuem. Wir behaupteten nur die Batterie. Der Verlust des Gein- des übersteigt den unsrigen und beträgt 2500 Mann. An Gefan- genen büßte er 275 Mann ein, worunter 7 Offiziere, ferner 2 fran- z6sishe Gebirgskanonen. Auf allen anderen Punkten der Krim ist nichts Bemerkenswerthes vorgefallen. : Ebendaher vom 9, Juni wird gemeldet : Die Kanouade dauert hauptsächlich gegen die Bastion Kornilof und gegen die Bastion Nr. -3 fort. Der Feind hat einen Waffenstillstand zur Beerdigung einer Todten verlangt. 4000 Mann. (H. B. H.)
_ (ett, und die Dampfer „Mogulschü“,
Sein Verlust vom 7. Juni übersteigt
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__ g, Juni. Von Seiten des Skt, Petersburger Militair=
- erneurs wird bekannt gemacht :
Oeneral- Se Nes E E s Juni) bileb- die feindliche lotte in ihrer
ren Stellung, Um 5 Uhr- Nachmittags trennten sich von ihr 2 [e schiffe, 1 Fregatte, 1 Dampfschiff, 1-Kanonierboot und 1 Transport- if unter en glisher Flagge, und gingen in See. i
(Schluß des gestern abgebrochenen Artikels.) Der allgemeine Gáng der Besezung von Kert\ch dur den Gon war folgender : Am 12. (24.) Mai zeigte sich mit Tagesanbruch auf der Höhe der Straße von Kertsh eine Escadre bon 0 bis 80 Wimpelu. Gegen Mittag trennte si ‘von ihr ein Kanonierboot, das sich der Pauls-Batte- ie auf eine Entfernung von 2500 bis 3000 Faden näherte und feuerte ; nsere Batterie erwiderte mit einer Salve aus 68pfündigen Karonaden. Gleich zeitig mit diesem Feuern, das nur eine Viertelstunde währte, näherte
‘in Theil der feindlichen Escadre dem Vorgebirge Kamysch - Burun (sud westlich von der Batterie). Die Schiffe stellten sich parallel dem Ufer auf, eröffneten eine starke Kanonade und seßten sechs Bataillone Jnfan-
je auf einma i an v4 “Da vernagelte der Commandeur der leßteren, gemäß dem vom
General - Lieutenant Baron Wrangel erhaltenen Befehl, die Geschüye, |
e die Pulverkeller und zog sich auf dem Wege nach Feodosia zu- A sich nit dem Gros des Detachements zu vereinigen. ' Nachmittags stellten die Befehlshaber der Batterieen Mak - Burun, Go- rodowa und Karantinnaja das Feuer ein, vernichteten die Kriegs- vorráthe, machten die Geschüße unbrauchbar, und \hlugen dann dens
ben Weg ein. : / , : e eet in die Bucht von Kertsch ein, aus welther gleichzeitig unser
Oampfschisf „Argonaut“, mit dem Stabschef der tshernomorishen Küsten- |
linie an Bord, herausfuhr. Der Feind eröffnete sein Feuer, allein die Batterie von Jenikale brachte die Boote durch einige Schüsse zum Schweigen und zum Nückzuge; der „Argonaut“ gab ihnen, als er weiter herausgekommen war, leichfalls eine Salve, durch welche in einem der Boote die Maschine beschädigt wurde. Jnzwischen hatten sich 6 feindliche Dampfer in einer Linie aufgestellt in der Absicht, dem „Argonaut“ den
Weg zu verlegen ; allein von dem dreifachen Feuer, aus Jenikale, von | der A terie Tschuschká ( auf der Landzunge Taman ), und vom Dampf-
iffe „Molodjeß“ empfangen, mußten ie zurückgehen. Hierauf ging O laat wt J addoun Dampfichifen, die mit Leuten von den Transportschiffen bemannt waren, in's A owsche Meer. Der Kampf der Uferbatterieen mit den feindlichen Dampfs iffen in der Straße von Kertsch, dauerte bis 9 Uhr Abends. Mit Einbruch der Nacht sprengte der Kom- mandeur der Vershanzung von Jenifale, der Unter-Lieutenant Zecha- nowitsch von der 17ten Artillerie-Brigade, den Pulverkeller, vernagelte die Geschüße und {lug die Richtung auf der dem Asowschen Meere zu- nächst liegenden Straße ein. Die in Kertsch liegenden, Privatpersonen gehö- renden, Fahrzeuge mit Waizen, Roggen, Hafer und Gerste, 12 bis 15 an dex Zahl, wurden verbrannt ; die Transportschiffe mit ihrer Ladung ver-
vet m See gehen konnten, in die Luft gesprengt. Diejenigen Einwoh- N denen es debalic war, verließen die Stadt; die Ortsbehörde und Polizei entfernten sih spät am Abend des 12. Mai, nachdem sie die Kronsborräthe, so wie die Privatdepots zerstört. hatten. Mit der Däm- merung des 13. (25.) Mai erneuerte die auf Taman errichtete Batterie Tschuschká ihr Feuer aùf die feindlichen Dampfschiffe ; als si aber Landungstruppen gegen dieselbe in Bewegung seßten, war die Garnison gezwungen, fie zu verlassen und in die Luft zu - sprengen. Am Morgen des 13. Mai wurde die Stadt Kertsch vom Hr beseyt, der bei Jenikale 8000 Mann aufstellte ; eben so viel stehen bei Kertsch und Kamys- Burun; an demselben Tage
ing eine Eskadre von 20 Wimpeln ins Asowsche Meer. Die am Ufer fedüiden feindlichen Truppen unternahmen feine Bewegungen ins ZJnnere des Landes; der General - Lieutenant Baron Wrangel beobachtet fie mit ¡wei Detachements, die gegen Kertsch und Feodofia hin aufgestellt sind.
Was Genitschesf - betrifft, so hat der vom General - Adju- tanten Fürsten Gortschakoff dahin beorderte R E La- banoff - Rostowski diese Stadt mit einem Bataillon Jufanterie nebst einigen Geschüßen besezt; die bei Genitschesk liegenden 150 Fahrzeuge verschiedener Größe hat er ins Ssfiwasch (faules Meer) und die Strabe von Genitschi geführt, welche an ihrem s{malsten Punkte gesperrt iff. Weitere Angaben über Operationen des Feindes gegen Berdjansk und Genitschesk als die schon in den telegraphischen Depeschen vom 17. und 20. Mai enthaltenen, find bis jeßt nicht eingegangen. s
Helsingfors, 1. Juni. Am 26. Mai sandten 2 feindliche Dampffregatten, welche bei Hangöudd liegen, 6 bis 8 bewaffnete Boote ab und nahmen 1 Schooner und 1 Galeas, welche hier zu Hause gehören, die Mannschaften retteten sih größtentheils ans Land, Zwei Offiziere stiegen ans Laud und zogen Erkundigungen ein, Später besuchten die feindlichen Boote Tvärminnes und nahmen dort 2 vor Anker liegende Schooner und 1 Galeas. Von der Fregatte stiegen Einige ans Land, gingen aber bei Annäherung von Kosaken wieder an Bord. Von Björks , südlich von Wiborgs Wiek, \{reibt man, daß Pfingsten feindliche Schiffe sich zuerst ge- zeigt und einige russische Schiffe genommen hätten. (Osts. Ztg.)
— Nachrichten aus War s{chau vom 11. d. M. zufolge, war der Chef der Artillerie der russishen Central - Armee, General=
leutenant Sta den, von Lublin dort angekommen und der General= Stabsarzt der aktiven Armee, Geheimerath Tschetyrkin, nach Lublin abgereist, (Pr. C.)
Y änemark.# Nyhor g, 13, Juni. Die von dem Contre- cgmiral Baynes befehligte englische Escadre, bestehend aus sieben l «Kanonenschiffen (\. g. Blokschiffen) und 9 Dampf-Kanonenböten, egt jeßt bei Knudshoved vor Anker. (H. B. H.)
Amerika. Der „Baltic““ ist mit New-Yorker Nathiih-
l aus, von denen eins der Batterie in den Rücken gesandt |
Um 1 Uhr |
Gegen 2Uhr Nachmittags drangen 2 feindliche Schrauben- |
| ‘ten vom’ 30. Mi in Liverpool angekommen. Aus den Vereinigten „Staaten selbst wird nichts von Bedeutung gemeldet. — Lady | Franklin hat Befehl gegeben , zu Ehren ihres Gemahls ein | Denkmal auf Beehy Jsland neben dem Denkmale des Lieutenants | Bellot zu errichten. Die Nachrichten aus San Fraucisco sind vom 1, Mal. | Die Legislatur hatte beschlossen, eine Kopfsteuer von 50 Doll. von | jedem einwandernden Chinesen zu erheben, Die Walkersche, nah Nicaragua bestimmte Expedition war noch nit abgegangen. Aus Mexico wird gemeldet, daß es den Insurgenten ge- þ lungen sei, am 49. Mai bei Zamora das von Santa Anna gegen sie geführte Truppencorps zu theilen; die Insurgenten sollen in bedeutender Stärke bei Zamora stehen. Bei Guanasuato sollen die Regierungstruppen einen Sieg davongetragen haben.
Nach Berichten von- den Sandwich-Inseln hatte der neue König das Parlament eröffnet. Jm Hafen von Honolulu lag cine große Anzahl von englishen und französishen Kriegsschiffen, die gegen Petropawlowsk bestimmt sein sollen.
Königsberg, Mittwoch, 13, Juni, Avends, (Tel, Dep. d. | C. B.) Petersburger Nachrichten melden, daß ein Kaiserliches Manifest, datirt vom 2. Juni, erschienen ist, welches von der Thronfolge handelt. Nach demselben soll bei einem etwaigen Ab= | leben des regierenden Kaisers Größfürst Konstantin bis zur Groß=
| jährigfeit des ältesten Sohnes des Kaisers die Regentschaft über= nehmen. Diese Regeutschaft wird dem Großfürst Konstantin au
| bis zur Volljährigkeit des zweiten Sohnes des Kaisers, übertragen,
| falls der älteste Sohn versterben sollte, ‘Die Vormundschaft führt
| die Gemahlin des Kaisers.
Paris, Mittwoch, 13. Juni. (Tel. Dep. d. C. B.) Man
" versichert, daß sich die Kaiserin in interessanten Umständen befinde.
Leipzig, 13. Juni. Leipzig - Dresdener 204 Br., 2035 G. Sächsisch - Baiersche 784 Br., 784 G. Süchsisch - Schlesische 100 Ber. Löbau-Ziitauer 39% Br. Magdeburg-Leipziger 3115 Br. Berlin-* "halt, 151 G. Berlip - Stettiner 164 G. Köln- Mindener 150 Br., 149 G. Thüringer 1074 Br., 107 G. Altona-Kieler —. Anhalt - Dessauer Lan- desbank- Actien 1335 Br. Braunschweiger Bank-Actien Lit. A. 18 Br.z B. 1165 Br., 116 G Weimarsche Bank - Actien Lit. A. 106% G.z3
„Doneß“ und „Berdjansk“, die |
B. 104%.G.. VYiener Banknoten 823 Br., 825 G. Oesterreich. Sproz. Metalliques 65% Br., 644 G. 1854er Loose 85% Br. 18Mer National- Anleihe 692 Br., 69 G. Preussische Prämien - Anleihe 116 Br.
Wien, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 1 Uhr. (Tel, Dep. d. C. B.} Nordbahn fest. Alles Andere matt.
Schluss - Course: Silberanleihe 95. Sproz. Metallig. 795. 4¿proz. Metalliques 69. Bank - Actien 993. Nordbahn 2113. 1839er Loose 1241. 1854er Loose 1034. National - Anlehen 845. Oesterreichische Staats - Eisenbahn - Actien 317. London 12, 02. Augsburg 1247. Hamburg 90% Paris 1447. Gold 285. Silber 243.
Amaterdant, Mit:woch, 13. Juni, Nachmittags 4 Uhr. (Tel Dep. d. C. B.) Die Börse war günstig gestimmt und das Geschäft lebhaft.
Schluss - Course: Sproz. österreichische National - Anleihe 665. 5proz. Metalliques Litt. B. 72. S5proz. Metalliques 62. 25proz. Metalliques 315. f1proz, Spanier 185i. S3proz. Spanier 305. Mexikaner
| 202. Holländ. Integrale 63#.
Getreidemarkt. Weizen, geringes Geschäft bei unveränderten Preisen. Roggen ohne Geschält, Raps, prò Oktober 865. Küböl, pro Okiober 505.
Paris, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Consols von Mittags 12 Ubr waren 915 eingetroffen. Die 3proz. eröffnete zu 69, 85, sank aut 69, 55 und stieg, als Consels von Mittags 1 Uhr 92 gemeldet wurden, auf 69, 65. Dieselbe sehloss träge zur Notiz. Schluss-Course: 3proz. Rente 69, 65. 4iproz. Rente 94, 25. 3proz. Spanier 30%. 4Aproz. Spanier 184. Oesterr. Staats - Eisenbahn- Actien 690,
London, Mittwoch, 13. Juni, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Geringes Geschäft. Consols 915. 1proz. Spanier 185. Mexikaner 215. Sardinier 86. S5proz. Russen 100. 43proz. Buss. 895.
Getreidemarkt. Von Weizen starke Zufuhren, Markt aber wenig besucht. Preise und Stimmung gegen vergangenen Montag un-
verändert bei geringem Geschäft. (Obige Depesche ist wegen Gewitterstörung verspätet eingetroffen.) | Liverpool, Mittwoch, 43. Juni. (lel. Dep. d. G. B.) Baum- w olle: 5000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.
Königliche Schauspieie,
Freitag, 15. Juni. Im Schauspielhause, Mit aufgehobenem Abonnement: Emilia Galotti, (Herr Bogumil Dawison: Marinelli.) Kleine Preise.
Sonnabend, 16. Juni, Jm Opernhause. Mit aufgehobenem Abonnement. Faust. (Hr. Bogumil Dawison; Mephistopheles.) Anfang 6 Uhr, Kleine Preise,
Die eingegangenen Meldungen um Billets sind mit Ausnahme zum Parquet, zu welchem die Gesuche zu zahlrei waren, berüdck- sichtigt. Die niht berüsihtigten Meldungen sind zur nächsten
Wiederholung dieser Vorstellung notirt,