1855 / 141 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Löhen, 15. Juni, ca um 2 Uhr Nachmittags beehrten mit Jhrem Besuche Se. Königliche Hoheit der Prinz Friedrich Wilhelm, von Steinort zu Wasser kommend, unsere Stadt, und begaben Sih, hdem Sie beim hiesigen Landrath Bieliyÿ abge- stiegen waren und Sich die Spißen der hörden hatten vorstellen lassen, um 25 Uhr nah der Feste ofen und von da über Stür- lack na Rastenburg. Die Stadt war festlich genü. (K. H. Z.)

Man schreibt der E C.“ aus Memel unter dem 15. d. M.: „Heute früh um 5 Uhr is die en E Se vette „Archer““, - Capitain Heathcote, hier in den Hafen eingelaufen, um, wie es heißt, die etwas beshädigte Maschine auszubessern, Als heute Nachmittags der hiesige Kommandant das Schiff besuchte, wurden ihm zu Ehren 11 Schüsse abgefeuert, die von der Citadelle aber nicht erwiedert wurden, da sie niht ihr, sondern dem Besuch galten. Die Korvette hat {hon wieder geheizt und .\heint bald wieder fort- gehen zu wollen. E Telegraphenverbinduùg ist jeßt vollendet und gestern durch dieselbe zum ersten Male mit Gumbinnen cor- respondirt worden,“

Paderborn, 18, Juni. Gestern Abend traf Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen mit dem Bahüzuge von Hamm

ier ein, Jn dem Gefolge Sr. Königlichen Hoheit befanden sich

Se. Excellenz der kommandirende General des 7ten Armee-Corps, General-Lieutenant Roth von Séthreckenstein, General-Major Prinz Cro9, \o wie der Präsident der Königlichen Regierung zu Minden, Herr Peters. Heute Morgen inspizirte der Prinz drei Schwadronen des Sten Husaren-Regiments, so wie das 8te Husaren-Landwehr- Regiment und das hiesige Bataillon 15ten Landwehr - Jnfanterie- Regiments. Se. Königliche Hoheit seßte um 10 Uhr seine Reise über Hamm nach Bielefeld fort. (Westf. Z.)

Holstein. Kiel, 17. Juni. Es liegt seit Freitag Abend die ganze vom Contre-Admiral Baynes befehligte englische Flotten- Abtheilung im innern Hafen. Dieselbe besteht aus den fünf Linienschiffen - „Pembroke“, „Hawke“, „Russell“, „Cornwallis“/ und „Hastings“, sämmtlich Schraubenschiffe von 60 Kanonen; ferner die Schrauben=-Korvette „Falcon“ von 16 Kanonen und 6 Mörsern, und fünf Kanönenböte, Als Flaggenschif dient die Räderfregatte „Retribution““ von 28 Kanonen. Bis zum t 36 N ohe werden die Sthiffe wahrscheinlih hier bleiben. (H. N.)

Sachsen. Weimar, 16. Juni. Die Deputirten der Eise- Gee Kirchenkonferen z sind wieder in ihre Heimath zurück=

ekehrt, sehr befriedigt, wie man hört, ‘von dem Resultate der dies-

fäbrigen Versammlung. Hauptgegenstand der Berathung war. das Sectenwesen in der protestantischen Kiréhe, gegen welches allge- meine Maßregeln verabredet worden sind, die-den Regierungen em- pfohlen werden sollen. Jn Betreff der wihtigen Kirchenverfassungs- frage find Beschlüsse gefaßt worden, welche auf die Einführung der Presbyterial- und Synodalverfassung in den Ländern gerichtet sind, wo diesè noch nicht existirt. Auch die Gesangbuchsfrage wurde wie- der besprochen, aber der Antrag Weimars, einen nohmaligen Nach- trag von neuen trefflichen Kirchengesängen anfertigen zu lassen, ist nicht angenommen worden. (Fr. P. Ztg.) :

Baiern. München, 18. Juni. ‘Jn Anbetracht der fort- während hohen Futterpreise und der legthin gemachten Erfahrung

der Möglichkeit der {nellen Béischaffung von Zugpferden ‘im Falle des Bedarfs is der Verkauf der dienstuntauglichen Pferde der Kavallerie - Regimenter, so wie der theilweise Verkauf von Train- pferden angeordnet worden. (Tel. Dep. d. Fr. J.)

Niederlande. Haag, 16. Juni. Der König ist von seiner Reise nach Luxemburg und Limburg zurückgekehrt. Dagegen hat die Prinzessin Marianne nach kurzem Verweilen Holland wieder verlassen, um für längere Zeit in Deutschland zu wohnen. Die amsterdamer Gesellschaft „Vereinigung für Volksfleiß“ hielt dieser Tage eine Sihung, worin ein Mitglied in sehr ausführlichem Vor- trage eine Reihe von Maßregeln vorschlug, die er für geeignet

hält, die deutsche T den niederländischen Häfen zuzu= wenden. Die Berichte über die Aerndte - Aussichten lauten aus allen Theilen des Landes sehr befriedigend. Nach der amtlichen

eitung haben in den fünf ersten Mönaten dieses Jahres die

taats - Einnahmen, mit der nämlichen Periode von 1854 ver- glichen, um etwa 550,000 Gulden zugenommen, wovon 400,000 auf die indirekten Steuern treffen.

Spanien. Aus Madrid vom 16. Juni wird telegraphisch emeldet: 7,Die heutige Corteé - Sihung hat kein Juteresse darge- oten, Die Kammer hat sich blos mit Jnterpellationen und Peti-

dts befaßt- Ju Hinsicht der Finanzfrage ist noch ni@hts ent- e s /

Italien. Turin, 12. Juni, Alessandro La Marmora, Kommandant der - sardinischen Division (also niht der Chef der Truypen), starb in: Balaklava auf dem Krankenbette, Jn Ab- wesenheit des Königs, der nah Paris und London geht, soll Eugen Prinz von-Carignan die Regierungsgeschäfte zu, leiten bestimmt sein.

‘S pezta; 42. Juni, H m d: viex Sekunden anhaltendes Erdbeben tatt. e Zeitung von Parma vom 11, i

von der Herzogin - Regentin, vaß der Belagerungszustand in ihreu

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eute Morgen um 23 Uhr fand ein"

abschneidet. ‘rieen gesprengt, die

Juni. rg ein Dekret a

Staaten mit dem 17, Juni aufhören und der Gang der ordent-

Tichen Gerichte am 18ten wieder in Kraft treten soll.

Türkei. Konstantinopel, 7. Juni, Dur den rus passiren beinahe täglih Truppenschiffe, Zu L vie ne Nachshübe und Reserven äm Bord p Wiewohl die Armee der Verbündeten vor Sebastopol mit 200,000 Mann zu ho be rechnet zu sein \{eint, kann es dennoch kaum bezweifelt werden, daß man die Absicht hegt, sie auf diesen Stand zu bringen und nahe daran ist, denselben zu realisiren. Dagegen erfährt man hier nihts von einer Da Varna, über welche vordem Gerüchte im Umlauf waren. (Osts. Z)

Die „Milit. Ztg.“ schreibt : Wir erhalten heute (15. Junÿ von unserem Korrespondenten aus Balaklava, welcher uns über den neuen Feldzugsplan der Alllirten in der Krim son früher Daten lieferte, die sich durch die mittlerweile stattgehabten Ereignisse als richtig herausstellten, folgende Andeutungen : Die mit großer Umsiht vorgenommenen Rekognoszirungen an der T\schernaja sollen die pontischen Feldherren zu der Ueberzeugung gebracht i aben, e an eine Pr Bud der russischen Verschanzun- gen, welche den Zugang auf die Bergebene Inkerman - Kamishli vollkommen beherrschen, nicht zu denken sei. Die drei Corps-Kom- mandanten Pelissier , Raglan und La Marmora errihten Brüden- köpfe und Kommissariats - Depots bei Brod, Kameny Most und Tschorgun und befestigen einige Anhöhen. Omer Pascha lagert auf den Anhöhen zwishen Kamara und dem Belagerungsplateau.

Am 9ten und 10ten dauerte das Bombardement der Alliirten auf die zwishen der Thurmbastion und dem Redan situirte Bastion

Nr. 3 fort, augenscheinlich nur zu dem Zwedcke, sich auf den An-

höhen des rechten Ufers der Kielbuht und auf dem Terrain zwi- schen den zwei Schluchten festzuseßen und unter dem Schutze des Feuers Laufgräben zu ziehen. Die regelmäßige Belagerung der Bastionen Nr. 1 bis 3 und der dazwischen liegenden kleineren Werke dürfte nun beginnen. Das Terrain auf dem Glacis is librigens, wie jenes ivisiben der Centralbastion und dem Kirhhofe, Stein- boden. Wir bemerken, daß der Rayon, wo am 23. Mai die blu- tige Schlacht statt hatte, weder von den Verblindeten, s von den Russen beseht E. Die Franzosen scheinen den Angriff auf die Stadt vom linken Flügel aus aufgegeben zu haben, und belagern mit ganzer Macht die Karabelnaja, deren vorzüglichstes Werk das Fort Paul mit 108 Kanonen ist, Es wird . wiederholt versichert, daß die Russen nicht nur dieses von der Defensivkaserne und vielen Redouten umgebene sehr feste Fort, sondern auch die andern unterminirten äufierén Falle in die Luft zu sprengen gedenken, Ein Sturm von S

der Alliirten dürfte daher {werlich erfolgen, wohl aber ein Zer- Per auf weite Distanz. : :

er

Pelissier in Folge der Affairen vom bis 24, Mai mit. lautet wie folgt :

„Armee des Orients! Glänzende Waffenthaten Ion neuerdings unsere Adler ehrenvollst ausgezeichnet, und nochmals die Ueberlegenheit der franzöfishen Junfanterie dargethan. Die nächtlichen Gefechte bom 22. und 23. Mai, unter der geschidten Leitung des Befehlshabers des ersten Corps, Divisions-General de Salles, und der unter ihm komman- direnden Divisions - Generale Páté und Lebvaillant, werden den glän-

zendsten Erinnerungen aus diesem Kriege zugezählt werden. “Sie haben uns in Befig eines Vorwerkes geseßt vön beträchtlihem Umfange, das

der Feind mit langen Rg ta Ernen nzan errichtet hatte, und zu dessen |

Vertheidigung fast alle seine Bataillone waren aufgerufen worden. Mit Stolz führe ih die Corps an, die in diesem Kampfe erschienen oder da- bei vèrtreten worden find, wo fie, Einer gegen Mehrere, mit einer Festig- keit und einem Feuer gefochten haben, welche weder das wilde Geschrei des Feindes, noch seine dichten Massen, noch das verdoppelte Feuer der Musketen und Haubißzen außer Fassung bringen konnten. Diese Corps find: das 1ste und 2te Regiment der Voltigeure der kaiserl. Garde, die 14., 18., 28., 43., 46., 79., 80. und 98. Linien-Regimenter, das 1ste und 2te Regiment der Fremdenlegion, das _6te, 9te und 10te Bataillon der Jäger zu guß, as Genie und die Artillerie der Belagerung. Die materielle Wir ung, die dies ergiebt, hat meine Hoffnungen übertro}sen. Bestimmte Nachweisungen, welhe aus der Anzahl der Todten zu \ ßen, welhe der Feind auf sein Begehren unter unseren Augen, bo unseren Trancheen geholt hat, vergewissern mich, daß sein Verlust den unserigen um das vierfache übersteigt, und in Bezug auf ihn diesem Doppelgefechte. die Bedeutung einer verlornen Schlächt giébt. Schon am andern Tage 25sten haben zwei Le Dibifionen unter Gn Befehl des Generals Canrobert, die Kavallerie der Generale Morris ga Allonville, das türkische Heer unter S. H. Omer Pascha und endli E piemontesische Armee unter dem Kommando des Generals La Marmyre si an der Tschernaja festgeseßt und die Linie der russischen Meme droht, nachdem sie seine Posten am reten Ufer und die Vorhut (det vier Bataillonen, die er in Tshorgun' hatte, vertrieben. Endlich Dettsch eine Depesche des Admiral Bruat vom. 25. Mai, daß die gegen Rent und E ausgerückten Expeditionskolonnen diese beiden Städte n a

4 48 Meere einmal beseyt, und daß die allürte Flotte Vesiß vom Asowschen Mer:

genommen, ein Resultat, dessen Wicht gkeit Niemand bei der cungslinien

phen wies un m B (e sere Liu gea hat ee seine Bao

Damit sie nicht in unsere H agazine von Kertsch, welce 600,000 âde Hafer,

Korn und Mehl enthielten, in Brand gefteckt, drei seiner

ke Nr. 1- bis 3 im bringe

onstitutionnel““ theilt den T agasbesrhi des Generals

lie:

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L, A ffe verbrannt. Von den lehten find dreißi einé große Angabl Manet s Ensemble unserer Situation fe 4

gene # dèr sein, und in Hinsicht des Nésultats unserer aus- nid bein: Unstrengungen gebé ih bier n utrauen s erkennen, welches die ganze Armee theilen wird. ereits ist der Feind in den wichtigsten Bebingun en feme Tas erreicht: der Augenblick nahet, wo wir j 18 Herz tressen . d E ‘Rußland und Polen. St. Petersburg, 12, Juni, Laufe des 7. Juni find keine Veränderungen in der Stellung

der feindlichen Flotte er olgt. Am 9. Juni um 3 Uhr gingen 4 feindlihe Dampfer auf das nördliche Fährwasser zu, kehrten aber um, als sie die Annäherung unserer Kanonierboote bemerkten. Um 6 Uhr näherten sich 3 Dampfer der großen Rhede und zogen sich leiéhfalls auf die Eskadre zurück. Abends gingen ein englisches

chraubens{chiff} und ein Kanonierboot in See- E

Das heutige „Journal de St. Petersbourg““ enthält in einem Leitartikel eine (telegraphish bereits gestern erwähnte) Kritik der vier Garantiepunkte und eine Erörtêrung der bekannten bereits mit- getheilten Note des Grafen Walewski vom 23, Mai. ziellen Deductionen, namentlich aller nach ausführlicher Darlegung der durch das russishe Protektorat in den Fürstenthümern für Land und Bewohner bewirkten. Vortheike und pro und coatras über den dritten und vierten Garantiepunkt kommt dieser offiziós gehaltene Artikel zu dem Schluß, daß im Grunde genommen Rußland und die Westmächte über den ersten und zweiten Garantiepunkt einig seien, daß der dritte von beiden Theilen als halb gelöst zu betrah- ten wäre, und der vierte moralisch seine Erledigung in dem Be- dürfniß zur Sicherung der Garantieen der Christenheit dur die europlischen Großmächte finden dürfte, Was den dritten Garantie- punkt speziell betrifft, so sieht das offizielle Organ in demje- nigen Vorschlag, wona im Falle neuer Differenzen im Oriente vor einer Entscheidung durch das Schwert die Friedens - Vermittelung

aller bei der orientalishen Frage kontrahirenden Parteien versucht |

werden solle, jene halbe Lösung. Man könne russischer Seits nicht mehr thun, als bereits geschehen, indem man der Pforte das Recht des Sé(hließjens und Oeffnens der Dardanellen anheim gestellt, Nach Allem hält der betreffende Artikel die Wiederaufnahme der Friedens - Konferenzen möglich, mit der Ehre Rußlands B und im Falle des reellen Willens der Westmächte ausführbar. Was aber das Wichtigste sein dürfte, ist die im Eingange des Artikels emahte Bemerkung, bas bei der RitterinehanE der diplomatischen Berbindunges die Aufga e vorläge, auf dem Wege einer ruhigen Erörterung, wie- die erwähnte, die Verständigung anderweitig anzubahnen, Der Attaman des donischen Heeres, General Andrianoff beruft in einem Befehl vom 27. Mai c. die Stanizen des Gouvernements Neu = Tscherkask im Orte gl, N. behufs der Küstenvertheidigung des Asowschen Meeres zusammen, und der General Graf Rüdiger erläßt einen Befehl an das Garde=- und Grenadiercorps, worin er demselben unter Da auf die praktischen Magen im Kriege die nöthige Gesehtsruhe em-

pfiehlt, auch die Chefs dahin instruirt, don den Meldungen dur | lotte nur

e die Cordonposten iter die Bewegungen der feindlichen dann Anzeige: zu machen, falls ‘si diese Bewegungen auf eine ver- suhte Landung u. dgl. bezögen,- dagegen keine Meldung zu machen, wenn solche nur der russishen Flotte gelten sollten oder wenn die

Meldung telegraphisch möglich wäre. Die erse Druschine der Milizen vom Gouvernement St. Peters-

nebs Train stand am §8. d. Mts, zur Musterung vor Sr.

bur Majestät dem Kaiser. (K. H. Z.) :

Nachrichten aus Warschau vom 16. Juni zufolge war der faiserlich russishe General - Adjutant Grünwald von Krakau wieder dorthin zurückgekehrt, der General - Major Chalanski von Warschau nach der Festung Neu - Georgiewsk und die Gemahlin des fkaiserlichen General - Adjutanten und Oberbefehlshabers des Garde- und Grenadier-Corps, Grafen Rüdiger, nachck Brüssel

abgereist, (Pr. C.) ' L Däncmark. Kopenhagen, 18. Juni. Der König ist

auf dem Wege von Skodsborg nah Kopenhagen mit dem Pferde gestürzt, okneitènste Folgen. Der König ist zu Wagen nah Skods- borg ote. (Tel. Dep.) : A merika. In der Thronrede, mit welcher der K giser von Brasilien am 3, Mai die diesjährige Session der gesebgebenden Ver- sammlung dieses Reichs eröffnet hat, wird unter Anderem die Besei- tigung der Störungen verklindet, welche in den Verhält= nissen Brasilien s-zu Paraguay eingetreten waren, Dieser Freistaat hatte, wie die Thronrede erklärt, Genugthuun für das be- leidigende Verfahren gegen den brasilianischen Geschäftsträger gegeben Die Lösung der außerdem zwischen beiden Staaten schwebenden Fragen Wird von den darüber eingeleiteten Verhandlungen gehofft. Ueber das Nähere der “in ersterer Hinsicht erfolgten Verständigung liegen uns Privat =Mittheilungen aus Rio Janeiro vom 14. Mai vor, sigen gufolge dle tégierung von Paraguay am 23, März dem bra- u {hen Gesandten und Besehlshäber des dorthin gesandten Ex-

péditions-Geshwaders, Pedro Ferreira de Oliveira, it und |

sie bei dem Verfahren

vhne Zöger iftli Flärt hatte, va ge I N M (t. gehabt, dem Lande,

gegen den Geschäftsträger Leal nie die A

| vor Anker lag Nach spe=-

welches er vertreten, die geringste Beleidigung zu noch die guten gen zwishen Brasilien und Par s zu stóren,- und daß sie bereit sei, den genannten over jeden anderen Agenten zu empfangen, welchen die faiserlihe Re- MEnns bei ber Republik zu beglaubigen für- gut befinden möchte. er Gesandte Ferreira de Oliveira nahm diese Erklärung mit Aus- drüdcken der Zufriedenheit an, forderte aber außerdem, daß die Re- S der Republif die brasilianishe Flagge auf dem Gebiet von araguay aufzichex und mit 21 Kanonenschlissen begrüßen lasse, Der Präsident der Republik willigte in diese Forderun und am 25, März wurde die Flagge bei Sauen gang auf dem Quai der Hauptstadt aufgepflanzt, mit der begehrten Salve begrüßt, wehte sodann daselbst den ganzen Tag hindurch und emp ug bei Sonnenuntergang von neuem eine leiche Zahl von Salutshüssen. Das brasilianishe Kriegs-Dampf= chiff „Hpiranga“’ erwiderte beide Salven, indem es vor Assumpcao und die Flagge des Oberbefehlshabers der Kaisear= lichen Flottenabtheilung ausgezogén hatte. Am 10, Mai brachte das von Buenos - Ayres kommende englishe Dampfschiff Ca= milla ‘’ no weitere Nachrichten aus Paraguay nach Rio Janeiro, ie reichten bis zum 21, April, Danach stand der Abschluß eines Handels - und Schifffahrts - Vertrages zwishen Brasilien und Paraguay nahe bevor, Der Be- fehlhaber des brasilianischen eschwaders bemühte sich, von der Regierung Paraguay?s die Erlaubniß zu erhalten, einige Schiffe seiner Flottenabtheilung von geri: gem Tiefgange den Paraguay- Fluß hinauf bis in das brasilianische Gebiet zu senden. Zu gléi= cher Zeit hatte er Befehl ertheilt, daß die tiefgehenden Schiffe seiner Flotte den La Plata hinabfahren sollten, weil die Jahres- zeit sich nahte, in denen die dortigen Ströme an Wasser ti las (Pr. C,)

Das Dampfschiff „Arago“ bringt New-Yorker Nachrichten vom 2, Juni. - Nach einer Mittheilung aus Washington soll die Nicaragua - Expedition des Obersten Kinney definitiv aufgegeben worden sein. Die arktishe Expedition zur Aufsuchung des Dr. Kane sollte am 2. d. M. abgehen. Die neue Passagier-Akte findet in allen ihren Bestimmungen eben sowohl auf den Trans- port chinesisher Auswanderer nah Kalifornien Anwendung, als für Europäer. Dies geht auch speziell aus Section 18 der Akte hervor, worin es heißt, daß die Afte für alle Schiffe von an- deren Theilen der Welt, welche niht benannt sind, sechs Monate nach ihrer Bestätigung in Kraft treten solle. er Secretair des Schap-Amtes hat sich wiederholt dahin erklärt, daß er sich res an das Geseß halten werde und keine Ausnahme gestatten könne. Wenn die Akte auch die Folge hat, die Einwanderung der Chinesen in Kalifornien bedeutend zu ershweren und zu beschränken, so dürfte dies den jeßt bei der Regierung vorherrschenden Ansichten durchaus entsprechen.

“Mexiko, 19, Mai, Gutem Vernehmen nach will die mexi- kanishe Regierung von der Ausführung der im vorigen Jahre er- lassenen Navigations-Akte Abstand nehmen und, ohne dieselbe offiziell zu widerrufen, die Bestimmungen derselben in Bezug auf den aus= wärtigen Handel und die mit den fremden Staaten abzuschließenden - Schifffahrtsverträge außer Kraft seßen, Jn diesem Sinne sollen auch die mexikanischen Minister und Konsular-Agenten im Auslande instruirt sein. Jn Betreff des Vertrages mit Belgien sind bisher keine weiteren Schritte gele, da der Präsident uoch #mmer ah= - wesend ist; nach Rückkehr desselben wird man jedoch die Ratifikation möglichst zn fördern suchen.

Aus M ex iko wird vom 21. Mai gemeldet, daßSanta Auna von seiner Expedition nach Michoacan noch nit zurückgekehrt war. Raubanfälle und Hinrichtungen kommen tägli vor.

Nach Berichien aus Havanna vom 25, Mai war der Bela- Rec as am 23. aufgehoben worden.

uenos-Ayres, 2, Mai. Der Zustand unserer politischen Verhältnisse hietet heut weniger Veranlassung zu befriedigenden Mittheilungen dar. Eine Jnvasion der Jndier hatte an der süd= westlichsten Grenze stattgefunden, welche bis auf 80 Meilen von hier vorgedrungen, und wie gewöhnlich alles auf ihrem Marsche ver= heert und andriem -ca, 80,000 Stück Hornvieh und ca, 60,000 Pferde mit sih geführt haben.

Der Streit zwischen Entrerios und Corrientes ist noch nit beendigt, beide Provinzen stehen unter den Waffen, eine Ueberschrei- tung der Grenzen hat jedoch nit stattgefunden.

Die Aussichten auf eine friedlihe Beilegung der bestehenden Differenzen zwishen Paraguay und Brasilien erhält sich; die beiden Punkte, die Ausweisung des brasilianishen Ministers Leal sowohl, als auch die Schifffahrt auf den inneren Flüssen, sollen bereits er- ledigt sein, indeß blieb die wichtigste Frage, die wegen Feststellung der Grenzen, noch schweben,

London, : Dienstag , 419. Juni , Morgens, (Tel. Dep. d, C. B,) Der Roebudck sche Untersuchungs-Auss{huß tadelt in sei= nem Berichte die Krim-Expedition als unvorsichtig geführt,