1855 / 148 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Angekomment Sé, Excellenz der Staatsminister und Minister

des Jnneru von Westphalen, aus der

Der Erb - Kämmerer im Herzogthum Magdeburg, Fréèiherr

von Plothg, von Parey. Abgereist: Der Fürst Adam Czar

Der General - Major und Kommandant von Danzig, S chach

von Wittenau, nach Danzig.

Preußen.

ten und dem Herrn Finanz - Minister. wieder ein leichter Fieber-Anfall ein. Die preußische Regierung hat es

lassen, dem Lehrerstande, soweit es die Umstände gestattén, ein ge-

nügendes Auskommen zu sihern. Unterm 1852 erließ der Minister der geistlichen

Anorduung sind schon jeßt als sehr erfreul

Grundlage jener Verfügungen sind seit Mitte des Jahres 1852 im

Umfange des Staates an dauernden j Zulagen regulirt worden:

für Lehrer an Gymnasien.............. » Schullehrer - Seminarien

» » » Elementarschulen Aus einigen lirten Summen, ihr Geldmittel für. diese betreffenden Anstalten

aber auf Grundlage jener Anorduungen, sprehend bewährt haben, mit Regulirung

weit sie wirklich ungenügend sind, fortgefahren. Aus Frankfurt a. M. wird der „H. B. H.“ vom 26\ten der Wortlaut nacsteheuder preußischen Depesche vom 19ten Mai d. J. zur Vers entlihung mitgetheilt: „Ew. Excellenz gefällige Jmmediat - Berichte Nr. 30 und 31 vom 15ten d. sind richtig hier eingegangen und Sr. Majestät dem Könige,vor- Wir haben daraus ersehen, daß

D, M.

gelegt worden. Excellenz den Wunsch ausgesprochen hat, Preu Bunde zur Zeit feine Vorlage über die

tischen Verhä

läsfig erscheinen ließen, sowohl Preußen als Verbündeten ausführlihe Mittheilungen vorher mit uns darüber ins niht nöthig, Ew. Excellen wir alle Mittheilungen dies Prüfung, sein werden, die Auffassungen den diesseitigen Anfichten, die erkannten, öfter als einmal verlautbarten und r säßen beruhen, in Einklang zu bringen.

Vorläufig hat uns Graf Esterhazy nunm wiener Protokolle übergeben d. M. datirten Cirkularé ‘an die Kaiseri. geknüpft, worin ausgeführt ift, daß die nux in und mit Nüdcksicht darauf, daß das wiener K doch nicht für geschlossen halte, von diesem eig sehen werde.

Ew. Excellenz wollen dem lung unseren Dank ausdrücken. Vervollständigung derselben, wie gesagt, m

er Art entgegennehm

Manifestation am Bunde unsererseits zu

stellen, obliegt, was aber auch die vollkomme linie gegen weiter gehende ; Zweifel sein. Auch das wiener Kabinet weiß, da

gaben wir an unsern vertrags - und bundesmäßig übernommenen Ver- pflichtungen mit gewissenhafter Treue fesihalteg 9

daher gegen Ew. Excellenz die uns Verständig i l zu dürfen, daß die Mittheilungen, Grundsäßen entsprechen werden , bon denen durchdrungen von dem großen und edlen

einigen und in sich starken Deuts@&lan luß des April - Vertreges, R Vereinbarungen haben leiten lassen.

Ew. Excellenz- sind ermächtigt ,

Berlin, den 19. Mai 185 ú (

An den Königl. Wirklichen Geheimen Rat Herrn Grafen b. eni E zu Wien Ld

N ichtamtliches. Potsdam, 27. Juni. Se. Majestät der König nahmen gestern Vormittag die gewöhnlichen Vorträge ent- gegen, und arbeiteten demnächst mit dem Herrn Minister-Präsiden- Nachmittags trat leider

O S fehlt noch die Angabe der regu- etrag wird obigen Zahlen hinzutreten. Die Zulagen werden theils aus den Fonds der entnommen, theils werden sie von den Ge- meinen, theils aushülfsweise aus der Staatskasse gewährt. Voll- ständig ist dem Bedürfniß hiermit noch nicht abgeholfen, es wird

i Gestaltung der allgemeinen poli- tnisse machen, ‘da das österreichische Kabinet binnen Ku rzem, und sobald seine neuesten Besprechungen mit dèn Westmächten es ihm zu-

Vernehmen zu seßen beabsichtige. zu wiederholen, mit wie lebhaftem Znteresse

von bundesfreundlihem Wohlwollen geleitet, aufrichtig bemüht des Kaiserlich österreichishen Kabinets mit auf den von Sr. Majestät -dem König klar

und daran die Mithéilung eines vom 1áten Gesandtschaften in Deutschland ) Communication der Protokolle Folge der im Parlamente geshehenen Vorlage derselben stattfinde

Herren Grafen Buol für diese Mitthei- Wir igen otha E gestellten evhastem Fnterefse entgegen.

Dem Wunsche des Kaiserlich östecreihischen Kabinets, Zut MELRA Aner l enthalten, willfahren wir gern. Unsere deutschen Verbündeten werden über unsere Auffassung von dem- Jenigen, was Deutschland, um seine wirklihen Jnteressen ficherzus -

Zumuthungen bildet, kaum

sehr willkommene Hoffnung einer gung ausgesprochen hat, so glauben wir zuversichtlich annehmen die uns in Aussicht

als bei den späteren sich daran knüpfenden

gegenwärtigen Erlaß dem Herrn Grafen Buol auf dessen UES zur Ab Griftnabme zu argen.

1150

Provinz Westfalen.

toryski, nah Dreóôden.

sih stets angelegen sein 6. März und 19. Mai

2c. Angelegenheiten ‘An- ordnungen an die Provinzial-Behörden, um diesem wichtigen Zwede nach bestimmt und detaillirt vorgezeihneten Grundsäßen eine kräf- tige Förderung zu Theil werden zu lassen.

Die

rfolge dieser ih zu bezeihnen.

Auf ährlihen Gehalts-

57,776 Rthlr., T7 » 121,155 »

welche sih als zweckent- der Lehrergehälter, \o

raf Buol gegen Ew,

ßen möge seinerseits dem

feinen übrigen deutschen zu machen, sich auch ch habe

en und wie wir bei deren

uhig festgehaltenen Grund- ehr auch den Abdruck der

abinet die vai N entlih als verfrüht ange-

n berechtigte anf n ß und unter welchen Maß-

und wenn Graf Buol ellt sind, den Se. Majestät der König,

riedensberufe eines s, sich sowohl beim Ab-

gez.) Manteuffel,“

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esandten 2c, 2c.

} ging gestern 6 Uhr Nachmittags au (Ost. 1979

SE euge Ihre ¿

zejsin Friedrich der Niederland d |

Viarie dler an. nde und die Prinzessin Tochter offe abstiegen,

St. Petersbur

des 7ten Husaren - Regiments von hier nach

verbleibt auf ein

Dagegen verläßt

ra a "M bac in Garnison lag, wadron fol durch eine Artillerie - Abtheilung er

Great ies heilung erseßt werden,

hat aus Anlaß der vorgestrigen einen Generalpardon für die ungehorsam ausgebliebenen Militair- dienstpflichtigen erlassen. *

sind größtentheils beendigt.

ordentlichen Landtages weitere Zusäße und Abänderungen zum Militair-Strafgesez- buch hat sih die erste Kammer allen Beschlüssen der zweiten Kam- mer angeschlo}sen,

heit die Prinzessin von angekommen. deren Erscheinen in unserer Mitte sondere aber von den Armen und

Landtages 20. August festgeseßt; das betreffende allerhöchste Dekret wird dem-

Aufenthalte haben Se. Majestät der

Der „Morning Chronicle“’ vom 23 R welche demnächst die englishe Armee vor Sebastopol erhalten Regimenter in England und Jrland erlassen zur Einschiffung bereit halten sollen ; das 51ste, das 80ste und 94ste Infanterie-Regiment, - und außer- dem 1200 Mann Kavallerie, und Gibraltar, der Lord - Ober - Commissair der ionischen Jnseln haben gleichfalls Befehl erhalten, sofort alle Mannschaften von

nach dem Kriegsschauplaß zu senden. schiedenen Punkten das 13te, 31ste, 48ste, 54ste und 66ste Jnfan- terie-Regiment und das 92ste Hochländer einschiffen. Die gesamm- ten Verstärkungen sollen 13,000 “Mann betragen. Dazu kommen

nur ihre Transportschiffe erwarten.

Memel, 24. Juni.” Die Korvette „Desperate“ Ca , G / , pt.

p hiesiger Rhede vor Ange Königsberg, 26. Juni, Gestern -Abend famen Königlichen Hoheiten der Prinz und Gg Prem Die hohen Herrschaften , welche’ im Köni

werden heute Morgen 9 Uhr Jhre Reise nte fortseßen, Gd Ztg.)

0, Juni. Heute Morgens rüdte : eine Schwadron ' Mainz aus, Dieselbe Jahr als Garnison in dieser Bundesfestun die Abtheilung des Sten Kürassier - Regiment2.

Mainz. Die hier abgerüdte

Bonn,

Sachsen. Dresden, 26, Juni. Die Erste Kammer he-

willigte gestern (in Uebereinstimmung mit den Beschl en der 2wwei- ten Kammer) 26,500 Rthlr. j rien Geer Bii- lungen in das neue Museumsgebäude und genehmigte entwurf über Expropriationen zu Eisenbahnzwecken. Der Antra der Zweiten Kammer, s heben, wurde wiederholt abgelehnt.

zur Einräumung dreier

Kunstsamm- den Geseg

im neuen Museum ein _{Dr. J) Se. Königliche Hoheit der Großherzog

Wiederkehr seines Geburtsfestes

Eintrittsgeld zu er. Weimar, 25. Juni.

Altenburg, 25. Juni. Die Wahlen zu unserem Landtage

Hessen. Darmstadt, 26. Juni. Die erste Kammer is n ihrer Prien Sigung sämmtlichen abweichenden Beschlüssen der weiten Kammer über das Wahlgesey beigetreten. Es is omit eine Vereinbarung erzielt und die Hauptaufgabe dieses außer- gelöst, Auch bezüglih des Entwurfs über

Baden. Karlsruhe, 2. Juni, Se.

Königliche Hoheit

der Regent hat sich heute früh zum Besuch Jhrer Königlichen Hoheit der Prinzessin von hierher zurückgekehrt.

Preußen nach Baden begeben, und ist Abends (Karlsr. Z.)

Baden, 24. Juni. Gestern Abend is Jhre Königliche Ho- Preußen zur Badekur wieder hier Dem Vernehmen nah wird die ho verehrte Frau, ets von allen Ständen, insbe- leinen, herzlih begrüßt wird, tesmal einen längeren Aufenthalt , der vorerst auf zwei Monate estimmt ist, in unserem Thale nehmen, (Köln. Z.)

Vaiern. München, 25. Juni, Die Einberufung des ist, dem Vernehmen nah, definitiv agt den

chst

erscheinen, -

Ueber das Befinden Sr. Majestät des Königs waren in

legterer Zeit in hiesigen und auswärtigen Blättern mehrfache Be- rihte enthalten. wir jedoch versichern, da tion fühlten, und mit

rung die allerhöchsten Appartements nicht verließen, jedoch während ungestört den Geschäften oblagen.

Nach eingezogener genauer Erkundigung können Se. Majestät nur eine leite Jndisposi- üdsiht auf die -höchst ungünstige f ort- (Bair. Bl.)

Lemberg, 25. Juni. Nach viertägigem Kaiser Lemberg heute um früh im besten Wohlsein verlassen und die Reise nah

Desterreich. Uhr

Zloczow fortgeseßt.

rland. London, 25. Juni.

Großbritannien und en zählt die bedeutenden Ver-

soll, auf, indem er bemerkt, daß gestern der Befehl an die ist, welhe sich es sind dies das 1ôte,

Die Gouverneure von Malta

von den Reserve-Bataillonen

ren Garnison-Regimentern und au ' Man wird auf diesen ver-

Feld-Batterieen und ‘eine Abtheilung reitender Artillerie , welche

Nah offizieller Angabe star- ben im piemanterin Expeditionsheere vom 13, Mai bis Sten

Italien. Turin, 23. Juni.

M. 283 Mann. Genesen sind 37, in Behandlung verblieben 449, Den sardinische Telégraphenbeamten ist die Bewahrung des

1151

nstgeheimnisses aus Anlaß eines vorgekommenen. Falles neuer- tin] Oa s éinges{härft worden, s É

Frankreich. Paris, 26. Juni, Die E nah Egaux bonnes abgereist, is in Bordeaux eingetroffen. (Tel. Dep.) v

Griechenland. Nah Privatmittheilungen der „Pr. C, aus Athen von Mitte dieses Monats soll der König von Griechenland, wegen angegriffenen Gesundheits ustandes, eine Badereise nah Karlsbad beabsichtigt, jedoch aus Rücksicht darauf, daß die politishen Verhältnisse seine persönliche Anwesenheit in. Griechenland gegenwärtig besonders wünschenswerth erschei- nen ließen, auf die Unternehmung dieser Reise für jeßt ver- zihtet haben. Was die neue Zusammenseßung des Ministe- riums, unter Verbleiben des Herrn Maurokordatos an der Spiye desselben, betrifft, so sprach sich die öffentliche Meinung in Athen über diese Rekonstruirung dahin aus, daß ihr das System zu Grunde liege, in den freundlichen Beziehungen zu Frankreih und England möglichst das Gleichgewicht zu halten und daher gleich viel Mitglieder von den beiden griehishen Par- teien, welche in ihren Tendenzen zur Beachtung der Rathschläge jener beiden Mächte hinneigen, in das griechische Kabinet aufzu-

men.’ 3 "A Túürkei. Der französische „Moniteur“ vom 25sten-d. M.

eröffentliht folgenden (telegraphish gestern erwähnten) Bericht, rann ah Pelissier unterm 141,-Juni an den Kriegs- ister gerichtet hat: Mee Marschall | Meine beiden telegraphischen Depeschen vom 7. und vom 8. Juni und mein Brief: vom Iten desselben Monats Is Sie furz von unserem glänzenden Gefechte vom 7; Juni in Kenntniß geseßt. Heute“ nun habe ich die Berichte des Generals Bosquet, so wie die verschiedenen Mittheilungen, welche ih erwartete, erhalten und bin im Stande, Jhnen jenen Kampf, welcher durch den Glanz, den er unseren Waffen verleiht, so wie durch. die Wichtigkeit der erzielten Nesultate ein wahrer Sieg ist, in seiner Gesammtheit und seinen Einzelheiten zu schil- dern, Am 6. Juni, um 3 Uhr Nachmittags, eröffnete, wie ich die Ehre hatte, Jhnen zu melden, unsere Artillerie auf dem rechten Flügel unserer Angriffslinie ihr Feuer auf den Plaß, die englischen Batterieen eröffneten das ihrige in demselben Augenblicke. und wurden sofort von einem Theile unserer Batterieen auf dem linken Flügel der Angriffslinie unterstüßt. Dieses Geshüßfeuer ward während der ganzen. Nacht vom 6teñ auf den 7ten und während des leßteren Tages Es fortgeséßt und um 3 Uhr Nachmittags durch das aller unserer Batterieen auf dem linken Angriffs-Flügel vervollständigt, so daß von jenem Augen- blicke an die Stadt von einem Feuergürtel umgeben war, welcher sich, im Osten bei unseren Batterieen an der Kielbucht beginnend, westlich bis:yach der Quarantaine-Bucht hinzog. Jn jenem Augenblicke nahm die Aus- führung der zwishen Lord Naglan, Omer Pascha und mir für den

Angriff verabredeten und unsererseits von dem General Bosquet forg- fältig N riteraläta Anordnungen ihren Anfang. Es handelte sid darum, rechts am Gegen-Front der Kielbuht die Werke, welhe wir die weißen Werke oder die vom 22. und 27. Februar zu nennen pflegen, und im Centrum decn vor dem Malakoff-Thurme - gelegenen grünen Hügel zu nehmen,, während - ihrerseits die Engländer zu unserer Linken fih in Besiß der bor dem großen Sägewerke gelegenen sogenannten Steinbxüche seyen sollten. Jeder dieser Angriffe war von dem anderen durch cine Sluchi mit steilen und“ felsigen Abhängen getrennt, und zwar der auf die weisen Werke von dem auf den Malakoff-Thurm dur die A N

leßterer von dem englischen Angriffe durch die sararelngla - Q E Diese Schluchten hatten den Nachtheil, daß sie die Angriffe isolir eni allein ihre gedeckten Theile I Ste Moser alu le und: starke egen das feindliche Feuer geschüßte Reserven au en.

4 Die 2te, Zte Ae und f Division des 2ten Corps waren zum An- griffe ausersehen worden. Um halb 5 Uhr Nachmittags Cte bier Divisionen ihre Stellungen für den Kampf ein, und zwar die Fes sionen Mayran (3te) und Dulac (Âte) bei ‘der Kielschlucht, u ie Divisionen Camou (2te) und Brunet (dte) im Centrum. Der At: ral. Mayran sollte auf der neben der Kielbucht gelegenen Berne ie gleichzeitigen Angriffe gegen die weißen Werke vom 22. und 2 ret rihten. Die von dem General von Lavarande befebligte 1. Brigade seiner Divifion, bestehend aus einem Theile des 19ten ßjäger- Bataillons ( Kommandant Caubert ), dem 2ten Zuaven - ataillon (Oberst Saurin) und dem Aten Marine-Regiment (Oberst-Lieutenant von Cendrecourt), beseßte unsere Laufgräben an der Kielshlucht. Diese Pam war mit dem Angriff auf das Werk vom 27. Februar beauftragt. Link, von der Brigade des Generals von Lavarande befand sih die 2te Bri- gade der Division Mayran unter Befehl des Generals de aill y, be- stehend aus dem Neste des 19ten Fußjäger-Bataillons, dem 9sten Linien- Negimente (Oberst Danner) und dem 1sten Bataillon des 97sten Negi- ments. ‘Diese Kolonne sollte das Werk bom 22. Februar nehmen. Die Division Dulac bildete die Reserven dieser beiden Angriffe, die 1ste Bri- gade dieser Division unter Befebl des Generals de Saint Paul sollte si nah der Offensibbewegung der beiden ersten Kolonnen in den Parallelen der“ Kielschlucht aufstellen, während die von dem General Bis son be- fehligte 2te Brigade derselben Division die zweite Reserve bildete. Außerdem waren das Lte Bataillon des 97sten Linien-Regiments und ein Bataillon des 61sten Regiments unter Befehl des Oberst- Lieutenants Larrouy d’Orion vom 97sten Regiment in der Kiel- {lucht versammelt worden, um den Feind zu umgehen und ihm nah Wegnahme der weißen Werke den zug abzuschneiden. Die Opera- tionen im Centrum waren dem General Camou anvertraut. Die exste Brigade seiner Division. unter Befehl des Generals v. Wimpffen deseste

die - Paralle es- Gegenforis: Malakoff ; rechts nahmen die algeri Lirailleure (Dberst Nose), im Centruni G, 50fte Linien-Regimènt (Oberst

v. Brancion) und links das 3te Zuaven- Regiment (Oberst Polhès) ihre Stellung ein, Die bon dém General Vergé befehligte 2te Brigabe der Divifion Camou stand als Reserve in der Karabelnaja-Schlucht und war bereit, die erste Brigade in den Parallelen zu ersezen. Die unter Befehl ihres Chefs gleichfalls in der Karabelnaja - Schlucht versam- melte Divifion Brunet sollte als zweite Reserve dienen. Zwei Bataillone der Kaisergarde, das eine ein Grenadier-, das andere ein Sendáïnien« Datatilon , waren für diesen Angriff dem General Camou zur Verfügung gestellt worden. Alle diese Truppen- Abtheilungen erhielten ihre Vervollständigung dur die türkische Divifion Osman Pascha’s, welche der Generalisfimus Omer Pascha von seinem Heere an der Tschernaja entsandt hatte und die ihre Stellung auf den Höhen von Jukerman einnahm. Um 6; Uhr befand fich Lord Raglan in der Nähe des englischen Observatoriums, während ich bei der Schanze vor der Nedoute Victoria ankam, von wo ich, der mit Sr. Herrlichkeit getroffenen Verabredung gemäß, die als Angriffs-Signal dienenden Rake- ten steigen ließ. General Bosquet, welcher sich in der benachbarten Lancastér - Batterie befand, hatte die lezten Berichte empfangen; Alles war bereit, und die Truppen brannten vor Kampflust und waren von der größten Siegesgewißheit erfüllt.

__ Beim Ausfsteigen der ersten Nakete bricht die Brigade Lavarande, thren General an der Spiße, aus der zweiten Parallele der Kielschlucht hervor und nimmt das Werk vom 27. Februar im Sturmschritte. Troß des Kartätschen- und Sehr euers, dur welches fie auf der Strecke von 200 Metres, die sie bis dahin zurückzulegen hat, eine große Anzahl von Menschen einbüßt, dringt die Kolonne durch Schießscharten und Breschen in die Batterie ein. - Ein Kampf Mann gegen Mann entspinnt fih auf allen Punkten; eine große Anzahl der Vertheidiger wird auf dem Fleck getödtet, und bald sind wir Herren der Vershanzung. Auf dasselbe Signal und mit demselben Ungestüm hatte fich die Brigade Failly auf das - Werk vom 22. Februar ‘gestürzt. Die Entfer- nung ist doppelt so weit, der Weg schwieriger und das Flankenfeuer aus dem anderen Werke sehr mörderish; nihis jedoch hält diese uner- shrockdene Brigade auf. -Jn fkompakter Masse langt fie bei der Bat- terie an, erflettert die Brustwehr unter einem rollenden Feuer und bricht den verzweifelten Widerstand des Feindes, bis sie im Junern des Wer- kes steht. An zwei Punkten zurückgetrieben und von den Unsrigen nabe bedrängt, fliehen die Russen in Unordnung zum Theil nach einer seit dem 2, Mai gebauten, zur Vertheidigung des Endes der Kielshlucht bestimm- ten kleinen Batterie, zum Theil nach der Brücke, die über die Bucht führt, dur welche diese Schlucht in den großen Hafen von Sebastopol ausläuft. Ein Theil unserer Soldaten, der fih zur Verfolgung des Feindes hinreißen läßt, bemächtigt fich der Batterie pom 2. Mai, dessen Geschüße er sofort vernagelt. Da diese Batterie sih jedoch 500 Metres weit von dem Werke des 22. Februar, dem von unsern Linien- am weitesten entfernten, befindet und unter dem doppelten Schuße der Werke der Ring- mauer und. der nördlich von der Rbede gelegenen Forts- steht, so kann man unmöglich daran denken, sie beseßt zu halten. Als Gencral Mayran eine russische Kolonne heranrücken fieht, welche die Batterie vom 2. Mai wieder nehmen will, so befiehlt er einen“ Bajonett - Angriff, welcher diese Kolonne in den Plaß zurückwirft, wobei uns 60 Gefangene, darunter 3 Offiziere in die Hände fallen. Darauf sammelt er die am weitesten vorausgeeilten Truppen und führt sie in die Werke vom 22. und 27. Fe- bruar zurück, welche definitiv in unserem Besiße bleiben. Die beiden in der Kielschlucht versammelten und von dem Obersten Larrouy d’Orion befehligten Bataillone waren nichts weniger als unthätig. Die Schlucht in dem Augenblicke hinabsteigend, wo die Offensive auf dem Bergkamme sich bemerflih machte, dringen sie bis zur Wasserleitung, steigen über den Abhang zur Nechten und schneiden dem aus den beiden ersten Werken vertriebenen Feinde den Rückzug ab. Diese Flanken - Bewegung, welche mii eben so viel Nacbdruck wie Geschicklichkeit ausgeführt wurde, und durch welche uns 400 Gefangene, darunter 12 Offiziere, in die Hände fielen, gereiht dem Oberst - Lieutenant Larrouy d’Orion zur größten Ehre, weshalb ich Ew. Excellenz diesen Offizier besonders empfehle.

Während diejer Vorgänge an der Kielshlucht hatte fich am grünen Hügel ein Kampf entsponnen, der sich durch noch merkwürdigere Wendun- gen auszeichnete. Beim Aufsteigen der Raketen aus der Redoute Victoria rüdckte General von Wimpffen mit seiner Brigade aus den Laufgräben, welche auf unserer Seite die Basis des grünen Hügels umgeben, d. h. aus dem Waffenplatze zur Linken und aus dex dritten Parallele Victoria. Drei Kolonnen stürzen-zu gleicher Zeit auf das feindliche Werk und nehmen zwei vorgeschobene Einschnitte, so wie die auf dem Wege liegenden star- fen Verhaue. Das Kartätschenfeuer der Nedoute und das- Kreuzfeuer des großen Sägewerkes- und der links vom Malakoff-Thurm gelegenen Batterieen vermag ihren Marsch nicht aufzuhalten. Zur Rechten bemäch- tigt fich der Oberst Rose an der Spiße algerischer Tirailleure einer an die Redoute stoßenden Batterie von 4 Geshüßen. Der Oberst Brancion im Centrum mit“ dem 50. und der Oberst von Pothè's zur Linken mit dem 3. Zuaben-Regiment greifen die Nedoute selbst ents{lossen an, stürzen sich in den Graben, ersteigen die Brüstung und hauen die russi- schen Kanoniere an ihren Geschüßen nieder. Der Oberst von Brancion, welcher die Ehre hatte, seinen Adler zuerst auf der Nedoute aufzupflanzen, fiel bei diesem Sturme unter den feindlihen Kar- tätshen und fand ein glorreihes Grab in seinem Triumphe. Es war der gemessene Befe] ertheilt worden, nit über die Kehle des Werkes hinaus zu gehen und dort sogleich. ein Logement gegen das Feuer und die Angriffe bom Plaße aus zu errihten. Allein von ihrer Kampfeslust fortgerissen, verfolgen unsere Soldaten die Russen bis zum Graben der Batterie Malakoff, ungefähr 400 Metres von dex Redoute, und suchen mit ihnen bis innerhalb der Ringmauer einzudringen. Wie das nit anders sein konnte, sahen fie fich genöthigt, sich unter dem hef- tigen Feuer der ganz in der Nähe auf den Wällen versammelten“ feind- lihèn Reserven zurückzuziehen. Die beiden Flügel dex franzöfischen Linie bewegen fih rückwärts, während der Belagerte eine starke Kolonne frischer