1883 / 173 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 26 Jul 1883 18:00:01 GMT) scan diff

et am T ener E E E IBZCRE 7 M

die konservativen Organe, der „Daily Telegraph“ einge-

\{lossen, auf den entgegengeseßten Standpunkt, und greifen

Wri Premier-Minister aus dieser Ursache in sehr scharfer eise an.

Die „Times“ ist gleihfalls sehr zufrieden damit, daß das vorläufige Abkommen zwischen der englischen Regierung und Herrn von Lesseps zurückgezogen ist. Nach ihrer Ansicht soll dadur, daß die Regierung das provisorishe Abkommen fallen läßt, auch die Anerkennung nichtig werden, welche die englische Regierung auf Grund des Gutachtens der Kronjuristen dem Privileg des Herrn von Lesseps gewährt hat.

26. Juli. (W. T. B.) Wie aus Durban von heute gemeldet wird, bestätigt sich die Nachricht von dem Tode Cetewayos vollständig. Gleichzeitig mit ihm wurden -auch alle seine Frauen und viele seiner Führer getödtet. Die Schaaren des Häuptlings Usibepu dringen überall siegreih im Zululande vor.

Frankreich. Paris, 24. Zuli. (Köln. Ztg.) Die Regierungsvorlage betreffs der Absendung einer Gesun d- heitskommission nah Egypten, welhe über die Cholera Beobachtungen anstellen soll , wurde von dem betreffenden Kammerausshusse gutgeheißen. Die Kommission soll zwei Monate in Egypten verweilen. Der verlangte Kredit beträgt 50 000 Fr. Die Kammer genehmigte heute die vier direkten Steuern. Die Erledigung drängte, da die Generalräthe die Steuern in ihrer nähsten (August-) Session in ihren einzelnen Departements vertheilen müssen. Der Senat fette heute die Berathung der Gerichts- reform fort. Er kam aber nit über den Artikel 2 hinaus. Das Gesetz enthält 27 Artikel und da es noch einmal der Kammer vorgelegt werden muß, ist es fraglich, ob cs noch in diefer Sesfion zur endgültigen Annahme gelangen wird.

25, Juli. (Wes. Ztg.) Der Kriegs-Minister, General Thibaudin, wird in den nähsten Tagen Paris ver- lassen, um eine längere Jns\pektion der Festungen und der Vertheidigungslinien an der Ostgrenze und den Alpen- departements vorzunehmen, Dem Vernehmen naH wäre tie Dauer dieser Jnipektionsreise auf etwa sechs Wochen bemessen.

(W. T. B.) Die Deputirtenkammer seßte die Berathung der Eisenbahn-Konventionen fort. Der Kriegs-Minister und der Arbeits-Minister führten den Nach- weis, daß die Konventionen allen eventuellen Bedürfnissen der nationalen Vertheidigvung Rehnung tragen. Der Arbeits- Minister sagte, die Sace sei so geregelt, daß in der Zeit von Mittags bis 6 Uhr Abends ein ministerieler Befehl hinreiche, um eine Anzahl von Militärzügen bereit stellen zu lassen, welche jeder Eventualität die Spiße zu bieten im Stande jeien. Die zahlreihen zu dem Geseßentwurfe vorliegen- den Anträge wurden theils zurückgezogen, theils abgelehnt. Der Anfang der Sißzung war dur einen Zwischen- fall in Anspruch genommen worden, welhen der De- putirte Laisant hervorgerufen hatte. Derselbe hatte in einem Morgenblatte einen Artikel veröffentlicht, O welchein die Kammer als ehrlos und an die großen Eisen- bahngesellshaften verkauft bezeichnet wird. Einige Deputirte wollten die Angelegenheit von der Tribüne herab zur Sprache bringen, der Präsident Brisson erwiderte indeß, die Kammer werde ohne Zweifel ihr Urtheil dahin abzeben, daß von Außen her kommende Angrisfe, welche sie niht für werth halte, um sie den ordentlichen Gerichten zu übergeben, auch die eigene Jurisdiktion der Kammer niht in Bewegung seßen könnten. (Beifall.) :

Der Munizipalrath hat mit 50 gegen 13 Stinimen das Projekt einer Anleihe von 220 Millionen abgelehnt.

Italien. Rom, 25, Juli. (W. T. B.) Das „Amts- blatt” veröffentlicht die Ernennung der Unter-Staatssefretäre Solidati, Correale und Vacchelli in den Ministerien für Justiz, öffentlihe Arbeiten und Ackerbau.

Die „Presse“ meldet: Am Sonnabend Abend trafen, von Monza kommend, König Humbert und seine Schwester, die Königin Maria Pia, mit den beiden Prinzen von Portugal in Turin ein. Königin Margherita war an demselben Tage von Monza mit dem Prinzen von Neapel in Venedig eingetroffen, wo sie ebenfalls glänzend empfangen wurde.

Türkei. Konstantinopel, 26, Juli. (W, T. B.) Die Quarantänedauer ist für niht verdächtige egyptische Provenienzen auf 14, für verdächtige auf 20 Tage ausgedehnt worden. Außerdem tritt eine 24stündige Observation in den Dardanellen ein. Edhem Pascha erhielt den Großkordon des Nischan-Jmtiaz:-:Ordens.

Vulgarien. Sofia, 24. Juli. (Wien. Abendpost.) Fürst Alexander ist hier eingetroffen und feierlih empfangen worden,

Dänemark. Kopenhagen, 23. Juli, (H. Corr.) Von dem Könige wurde heute Mittag der außerordentliche \sia- mesishe Gesandte, Prinz Prisdang, empfangen.

Zur Weitersührung der Verhandlungen über den Han- delsvertrag mit Spanien ist der Geschäftsträger am hicsigen und Stockholmer Hofe, L. de Castellanos’, hier ein- gelrofsen.

Amerika. New-York, 23. Juli. (Allg. Corr.) Der „Telegraphstrike“, wie man sich ausdrückt, ist unver- ändert. Die feiernden Telegraphisten erwarten zuversichtlich, daß sie mit ihren Forderungen durchdringen werden. Die Baltimore und Ohio Telegraphengeselischaft, welche die meisten Lüden in ihrem Personal zählt, Feht bereits mit den Strikenden in Unterhandlung. Die Western Union Company dagegen, bei Weitem die ausgedehnteste, zeigt noch keine Neigung, in Bausch und Bozen die Forderungen der ausze schiedenen Beamten zu bewilligen ; wohl sucht sie im Einzelnen mit ihnen sit zu verständigen. Die Logen der Knights of. ae haben den Telegraphisten ihre Unterstüßung ver- prochen.

Afrika. Egypten. Alexandrien, 23. Juli. (Wiener Abendp.) Der Khedive begab sih mit den Ministern Nach- mittags nah Kairo, um die Differenzen zwischen der Sani- tätskommission und der einheimishen Verwaltung hinsichtlich dcr Gesundheitsmaßregeln zu beseitigen.

25. Juli. (W. T. B. Telegramm des „Reuterschen Bureaus.) Die egyptishe Regierung hat das An- erbieten Englands, Aerzte von Bombay nah Egypten senden zu wollen, abgelehnt. Der Khedive hat sein Palais in Zsmailia dem General Stephenson als Quartier für das Susscx-Regiment zur Verfügung gestellt.

Kairo, 23. Zuli. (Wien. Abendp.) Sherif Pascha ist gestern Abends hier eingetroffen. Nach seiner Ankunft

fand ein Ministerrath statt, in welchem beschlossen wurde, eine außerordentlihe Sanitätskommission einzuseßen, welhe aus den egyptishen Ministern und den Generalen Stephenson, Evelyn, Wood, Baker Pascha, Salem Pascha und Osman Pascha bestehen soll. Der Khedive ist Abends angekommen und enthusiasiish empfangen worden.

Zeitungsstimuten.

Der „Metallarbeiter“ äußert über den vierten,

auf das Jahr 1882 bezüglihen Jahrgang der „Amtlichen Mit- theilungen aus den Jahresberihten der mit Beaufsichtigung der Fabriken betrauten Beamten“: __ Als Summe der in Rede stehenden Berichterstattung ergiebt si ein Aufschwung der industriellen Thätigkeit, der nahezu alle Gebiete des Großgewerbes umfaßt und dessen allmählich vorschreitender Gang eine fidere Bürgschaft für eine solide, von augenblicklihen Verkbält- nissen unabhängige Weiterentwickelung bietet. „Mit besonderer Deut- lichkeit führt dann der Bericht aus stellen die gemachten Fortschritte sich in den Industriebezirken des Rheinlandes dar. In dem Bezirk Düsseldorf hat die Zahl der Ar- beiter sid im Verlauf der letzten fünf Jahre von 13839 auf 18 136, die Summe der gezahlten Löhne von 11 364000 M4 auf 16 494 000 Æ gehoben ; der mittlere Durchschnitt des Jahresverdienstes, der früher 817 F betrug, ist auf 909, d. h. auf 112 % gestiegen. Aus den Regierungsbezirken Cöln und Coblenz wird berihtet, daß das Bild, welches die Industrie daselbst bietet, ein ret erfreuliches zu nennen ist." Zum Sclusse heißt es: „Das Vertrauen unserer Industriellen auf eine dauernde, stetig fortschreitende Besserung ter Verkehrslage festigt fih immer mehr und tritt durch Vergrößerung:n und Erweiterungen bestehender Anlagen, dur nit unerhebliche Ver- mehrungen der Arbeiterzabl und Anderes mehr in vielen Industrie- ¿weigen recht deutlich zu Tage.“

An anderer Stelle heißt es: „Wenn auch nicht gerade die Lohn- säße für Tages- und Akkordleistung absolut in die Höhe geganger find, fo war doch wenigstens kein Mangel an Arbeit, wie das in früheren Jahren öfters der Fall war. Es hat im Gegentheil in einzelnen Industrciezweigen der Arbeiter durch Ucberstunden oder durd Uebernabme von Afkordarbeit einen größeren Verdienst ge- winnen können."

__— Die „Deutsche volkswirthschaftlihe Corre- 1pondenz“ schreibt über den deutsch:-\spanishen Handels- vertrag:

. . . Daß russischer Roggensprit, der in Hamburg rektifizirt wird, dadurch kein deut|cher geworden ist, sollte eigentlid an si {on cin- leuWten; troßdem fann eingeräumt werden, daß 5 bis 6 Hamburger Rektificatcure durch diese Bistimmung hart betroffen werden. Aber welche Interessen denen dieser wenigen Hamburger Firmen gegenüler- stehen, darüber soll uns das doch gewiß freikändleriscbe Aeltestzn- Kollegium der Berliner Kaufmannschaft belehren, welches in seinem Jahresberichte pro 1882 sagt :

„Den Hauptantheil an dem Niedergang des hiesigen wie über- baupt des Spriterports des deutschen Steververeins hat die Kon- turrenz des russishen Spiritus verschuldet. Der russische Spiritus, der einige Zeit durch \{lechte Ernten den deutschen Markt nicht be- läftigte, strömt wieder in großen Massen dem Hamburger Plate zu. und zu Preisen, die jede Konkurrenz des deutschen Sprit und Spiritus überhaupt ausschließen. So kommt cs, daß wir auch des überaus regen Spritexports nad Spanien verlustig gehen, wel{en die Hamburger Spritfabriken eben nur durch den cussi- \cben Spiritus vollständig beherrschen. Leider tritt bei Spanien für uns der Umstand binzu, daß bei den immensen Quantitäten Sprit, die dieses Land bezieht, die Qualität eine ganz untergeordnete Rolle spielt und einzig und allein der billigste Preis den Ausschlag giebt; nur der Cherrydistcikt bezieht feine Qualitäten, aber in einer Ziffer, die nur einen verschwindend kleinen Brucbtheil ausmacht. Unsece Spiritusinduftrie geht unter den gegebenen Um- ständen einer mißliben Lage entgegen. Das wird au unsere Regierung nit verkennen. Diese Industrie ist aber eine der werthvollsten für unsere Landroirtbschaft, ja für die Gesanmmtwirthschaft der Nation. Die Kartoffel läßt sih auf allen Bodenarten, ganz besonders in leichtem Boden, gewinnen. Sie hat außerdem einen unermeßlichen Werth als Vorfrucht für die Futterwirthscaft, hat allein die vermehrte Fleish- produktion für inländischen Konsum und sür Export ermöglicht. Der Ertrag der Brennereien ist der Hebel für die wichtigsten Melioratio- nen geworden, hat dem Landwirth Mittel und Ermuthigung gebracht, solche Meliorationen zu unternehmen. Es wird also eine dringende Aufgabe sein, den Spiritus- und Spriterport möglichst auf gleicher Höhe wie bisher zu erhalten.“ :

Ob diesem Urtbeil gegenüber die Herren Freihändler ihr Lamento fortseßen werden, bleibt abzuwarten; dann wird man ihnen aber in Zahlen belegen, wie groß das Interesse der einen und der anderen Partei in diesem Falle ist; beabtet möge doch aber auch werden, daß fast keine Zollgeseßgebung die Provenienz einer Waare als aus dem Veredelungslande herrührend annimmt, es sei denn, daß durch die Veredelung die Waare in eine höhere Zollstufe gekommen sei.

Was endlich die Bindung des Roggenzolls angeht, so soll damit sämmtlichen Gelüsten der agrarishen und induftriellen Sw@wutzöllner, durch weitere gezenseitice Konzessionen cinen höheren Zollshuß zu erlangen, ein Ende bereitet sein so sagen die freihändlerischen Blätter. In dem dem Handelsvertrag angefügten Schlußprotokoll heißt es nun aber ausdrüdlich :

„daß dic Bindung des deutsben Zolls für Roggen nur für solchen Regen zugestanden ist, welcher nahweislich in Spanien produzirt worden ist.“

Solli- darnach den Freibändlern noch zweifelhaft sein, daß diese Stipulation die Haltlosigkeit ihrer Deduktion darthut, so wollen sie gütigst weiter beahten, daf! das Interesse der Londwirthschaft weit mehr auf (Frhöhung des Zolles für Weizen, Gerste, Hafer gerichtet ist, als auf diejenige des Kornzolles. Man möge sih gütigst ec- innern, welhe Berechnungen man freihändlerischerseits selbs aufge- stelli hat, daß dieselben nich: rictig waren, thut dabei nihts zur Sache —, um die Schädlichkeit des Noggenzolls speziell für die Land- woirthshaft zu beweisen. Der Bindung dieses Zolles bis 30. Juni 1887 vermögen wir, ganz abgesehen von der obigen Klausel des Nane, handelépolitish nicht die mindeste Bedeutung bei- zulegen. j

Das Gesammtfazit ist also, daß durch die von Deutscland in diesem Handelsvertrage gemachten Konzessionen gegen das Prinzip des gleihmäßfigen Schußes der nationalen Arbeit aller Art in keiner Weise verstoßeu ist, daß andererseits unscren Jnvustrien und unserer Land- wirthschaft (Spiritus) wichtige Konzessionen von Spanien gemacht sind. Unseres Erachtens könnten Schußzöllner und Freihändler in praktischer Beziehung mit den Stipulationen des Vertrages woßl zu- frieden sia, in theoretischer vermögen wir einen Bruch mit unseren Prinzipien nicht zu entdecken.

Der „Wiesbadener Zeitung“ wird aus Gießen geschrieben :

Das llg Cisenhüttenwerk hat der Handelskammer folgenden Bericht geliefert: „Der Gang unseres Geschäftes im Jahre 1882 war ein durhaus normaler und auch zufriedenstellender, wir baben ohne Unterbrewung arbeiten können and au völligen Abgang für unsere Produkte gefunden. Es ist dies aus\chließlich dem Schutzoll auf Roheisen zu danken. .

Zeitschrift des Königlich preußischen Statistischen Bureaus. Herausgegeben von dessen Direktor E. Blenck. Grgänzungs- heft XIV. Die Ergebnisse der Strafrechtspflege im Kön*greich

Preußen, eins{ließli® der zu den preußishen Ober-Landesgerichts- Bezirken Naumburg, Cassel, Celle, Cöln und Hamm gehörigen nicht preußishen Gebietstbeile, und im Bezirke des gemeinschaftlichen thüringishen Ober-Landesgerichts in Jena während des Jahres 1881. Im Auftrage des Königlich preußischen Justiz-Ministeriums bearbeitet von W. Starke, Geheimer Ober- Justiz-Rath und vortragender Rath im Justiz-Ministerium, und vom Königlich preußischen Statistischen Bureau, Berlin 1883. Verlag des Königlichen Statistishen Bureaus.

Statiftische Nachrichten.

Die Subhastationen innerhalb des preußischen Staatsgebietes 1881 und 1882. (Stat. Corr.) Auf Grund der Justiz-Ministerialverfügung vom 28. November 1881 haben die Amtsgerichte, sowohl im Geltungsbereihe der Subhastationsordnung vom 15. März 1869, wie auch in den übrigen Landeêtheilen, jährlich über die innerhalb ihres Amtsbezirkes 1tattgehabten Subhaftationen von Grundstücken eingehende Zusammenstellungen anzufertigen. Die erforderlihen Angaben mußten für das Jahr 1881 nachträglich aus den Akten entnommen werden. Für 1882 und die folgenden Jahre sind diese Zusammenstellungen jedo derart zu führen, daß jeder einzelne Fall aufgenommen wird, sobald er hierzu geeignet ift, und zwar hat der mit der Subhastation befaßte Richter diese Eintra- gungen felbst auszuführen oder do in jedem einzelnen Falle zu über- wachen, so daß hierdurch die Richtigkeit der bezüglichen Angaben möglichst gesichert ift.

Die in Folge dessen für die Jahre 1881 und 1882 gewonnenen, im Justiz-Ministerialblatte veröffentlihten Daten ergeben, daß in Preußen im Jahre 1882 16 194 Subhastationen, die sih auf ein Areal von 86277 ha bezogen, beendet wurden, gegen 17 473 mit einem Flächeninhalte von 106957 hz im Jahre 1881, so daß im verflossenen Jahre die Anzahl der bei Subhastationen betheiligt ge- wesenen Grundstücke um 1279 , der Flächeninhalt derselben um 20680 ha abnahm.

Von den subhastirten Grundstücken dienten 1881 9855 oder 56,9 9/6 der Gesammtzahl, 1882 dagegen nur 8583 oder 53,0 9/6 haupt- fählich zur Land- oder Forstwirthschaft, so daß die Abnahme der Subhastationen im Jahre 1882 gegenüber dem Vorjahre vorwiegend auf die ländlihen Grundstücke entfällt.

Der Gebäudesteuer - Nußungswerth bezw. der Grundsteuer- Reinertrag der subhastirten Grundstücke betrug im Jahre 1882 6 162 671 bezw. 707 588 Æ, im Jahre 1881 dagegen 7 902 344 bezw, 913 675 M

Was die Antragsteller der Subhastationen bctrifft, so waren dies im Jahre 1882 in 2839 Fällen aus\cließlich solbe Gläubiger, die kein Neclrecht hatten oder nur im Wege der Zwangsvollstreckung eingetragen waren (gegen 3341 im Jahre 1881); in 590 Fällen beantragte der Konkursverwalter (gegen 624 im Jahre 1881), in 246 Fällen der Benefizialerbe (gegen 307 im Jahre 1881) und in 591 &âllen (gegen 621 im Jahre 1881) eir Miteigenthü:ner zum Zwecke der Theilung die Subhastation, während endli in 11931 Fällen 1882 bezw. 12 580 im Jahre 1881 dec Antrag auf Subhastation von (Släubigern mit einem nicht erst im Wege der Zwangsvollstreckung erlangten Kealrechte allein oder mit anderen gestellt wurde.

Die Staaten Europas, vergleichende Statistik von Dr. Hugo Franz Brachelli, K. K. Hofrath und o. s. Professor, Vorstand des statistishen Departements im K. K. österreichischen Handels-Ministerium. Brünn 1883 bei Buschak und Irrgang. —- Sicherlih nimmt dieses Werk unter allen statistischen Zusammen- stellungen und Arbeiten, roie fie in neuerer Zeit in immer größerer Vollkommenheit erscheinen, den ersten Rang ein. Gleich ausgezeichnet ist es durch die Reichhaltigkeit des Materials, forgfältige Bearbeitung und Üebersichtlihkeit des Stoffes. Das Werk erscheint soeben in vierter Auflage und wird in fünf bis sechs Lieferungen, jede zu fünf bis sechs Bogen zum Preise von 1 Fl. ausgegeben. Das zweite uns vorliegende Hef1 enthält höchst interessante Berichte über materielle Produktion, Handel und Gewerbe. Wir lasen eine flüchtige Uebersicht über einzelne der gegebenen Artikel folgen: Im Weinbau nimmt Frankreich den ersten Plaß in Europa ein, welches 51 703 009 h] produzirt, ihm folgt Itali-n, Spanien, Oesterreih-Ungarn, dann Deutschland mit 1 808 000 auf 1339 gkm, während allerdings in Frankreich 23 054 gkm bebaut werden; es reihen sih an GrieWenland, Rumänien, Schweiz, Ruß- land, Luxemburg, Belgien, welches 1000 hl auf 3 gkm produzirt. Die Tusdehnung dec Wiesen und Weiden beträgt in den einzelnen europêishen Staaten z. B. in Rußland 606 923 gkm, Oesterreich- Ungarn 16? 924 gkm, Deutschland 105 200 qkm, Großbritannien und Irlano 101019 gkm, am gerirgsten is sie in Luxemburg mit 407 «km. Die Menge der Pferde na den letzten Zählungen und ihr Berhältniß zur Bevölkerung beträgt in den einzelnen europäischen Stcaten für Rußland insgesammt 16 904 000 Pferde, auf 1000 Einw. 234, Desterreib-Üngarn 3 541810, auf 1000 Einw. 93, Deutsches Reich 3 292231 Stü, auf 1000 Einwohner 82; in Portugal kommen guf 1900 Ero. nur 21 Stück bei einer Gesammtzahl von 89 720 Stü. -— Die ésindvichzubt ist vorzugsweise in Mittel-, Ost- und Nord- europa zu Hause. Der Rinderbestand beträgt für Rußland insge- sammt 28 089 090 Stück, Deutsches Reich 15 776 702 Stück, Oester- reih-Ungarn 13 805 455 Stück, Frankreih 11 766 572, England 9 832417 u. f. w, GBricchenland \chlicßt mit 279445 Stück. An Schafen weist Rußland die größte Menge auf, nämlich 49 108 000 Stück, ihm folgt England mit 27 448 220, Deutschland 24 999 406, fFrankreiÞ 23 495845. Spanien 16939288, Oesterreih-Ungarn 43 681 137 u. st w. Die Schweiz {ließt mit 367 549 Stück. An Ziegen weist Spanien (1878) in erster Linie 3 813 006 Stück auf, am nächsten steht Deutschland (1873) mit 2 320 002 Stück. Die Schweinezucht in Rußland beläuft sich auf 10 374 000 Stück, dieniedrigste Zahl zeigt Norwegen mit 101020 Stück. Der Waldbestand in Rußland zeigt 1906090 gkm, in Oesterreih 187 007 qkm, Deutschiard nur 138 644 gn wovon auf Preußen allein 81 245 gkm entfallen; der Aufsbwung des deutschen Forstbetriebes läßt eine Verbesserung hoffen. Für den Fischfang weist England 33 906 Fahrzeuge mit 357 760 Tonnengehalt auf, Deutschland folgt nach Frankreich (19 811) und England (13 936) erst mit 8140 Fahr- zeugen. An Gold brachte Rußland 9434,88 kg, an Silher 475,02 kg, Deutschland folgt mit 380,64 kg Geld und 186 989,77 kg Silber, Desterreih-Ungarn 1597,28 kg Gold, 48 942,66 kg Silber. Frankreih nur 31,30 kg Gold, 40371,00 kg Silber, England 0,31 kg Gold, 9596,76 kg Silber; am ärmsten ist A mit 20,46 kg Gold, 8,20 kg Silber. An Frish- und Gußroheisen in metriscen Tonnen zu 1000 kg brahte England 8585 200, Deutschland 2948225, Rußland nur 423 702, Norwegen 1400, An Salz produzirte England 2687320 t, Deutschland 768 865, Rußland 759150, Oefterrcid 400227, Griechenland 15 000 t. Handels- und Gewerbekammern zählt Oesterreich-Ungarn 44, Deutschland 144, wovon auf Preußen 81 entfallen, England 69, Frankrei 164, Türkci 4. Der Werth des internationalen Handels mit Maschinen in Tausenden von österr. Gulden beläuft ih auf

Einfuhr Ausfuhr 1879 1880 1881 1879 1880 1881 Oesterr. - Ungar

Zollgebiet . . 9,398 10,896 13,808 3,471 4,529 4,736 Deutsches Zoll- i :

E 8986 8288 90802 ? 281 22/826 Stéfbeitanklen _ 72,792 92,635 99,602 Frankfreih . . 15,120 16,840 26,640 9,200 9,560 10,400

G G24 10602 12/820 229 943 285 Rußland... 32,000 73,280 24,160 e dias Schweden . . 2.1132 2726 3,420 623 1,400 1,486 Niederlande. . 7,398 7,088 7,195 4,986 4,182 4,163 Belgien... 3/084 44607 4,703 16,532 17,445 22,537 Spanien. . . 6,884 10,534 11,348

Auf dén weiteren Jahalt des Werkes näher einzugehen, gestattet der Raum nicht, wir empfehlen aber industriellen und anderen Fach- kreisen, Studirenden als auch dem Publikum überhaupt das fleißig gearbeitete Werk auf das Angelegentlichste.

Kunft, Wissenschaft und Literatur.

Müncen, 25. Juli. (W. T. B.) In der heutigen Fest- sißung der Akademie wurden der Geh. Regierungs-Rath Professor Dr. Friedländer in Königsberg i. Pr., der Professor der Physiologie Dr. Seidenhain in Breslau, der Professor der Chemie Dr. Victor Mever in Züri, ferner Edmond Hebert, Professor der Geologie an der Sarbonne, Professor Charles Friedel an der Ecole des mines in Paris und Dr. Othniel Marsh, Professor der Paläontologie an dem Yale-Kollegium in Newhaven, zu auswärtigen Mitgliedern ernannt.

Kopenhagen, 2. Juli. (W. T. B.) Der Bildhauer Jerichau ist heute hier gestorben. s 2 i

Unter den fortlaufenden Arbeiten der Historischen Kom- misfion der Provinz Sachsen (Verlag von Otto Hendel in Halle a. S.) ift es besonders die „Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler der Provinz Sacsen undangrenzender Gebiete*, welche, im Fortschreiten der Arbeit sich mehr und mehr ausgestaltend, zu einer erfreulichen Vollkommenheit gediehen ist. Es war eine {wierige Aufgabe, für dieses bedeutende Unternehmen von vorn herein nit nur die geeigne- ten Kräfte zu gewinnen, sondern auch die Gesichtépunkte für die große Zahl der in Frage kommenden Spezialien aufzusuchen und festzustellen, um unbeschadet der Wissenschaftlichkeit für Bild und Wort die rechte Form und Ausdehnung zu finden. Ein abscließendes Urtheil, in wie weit das Streben der Kommission von Erfolg gekrönt werden wird, fann selbstverständlich erst gefällt werden, nahdem das Werk vollständig vorliegen wird, Schon das achte der erschienenen Hefte, die Grafschaft Wernigerode, von Archivrath Dr. Jacobs und Bauinspektor Sommer bearbeitet, übertrifft, was Reich- haltigkeit und Trefflihkeit der Abbildungen anlangt, die vorhergehenden bedeutend, wie auch die Kritik allseitig anerkannt hat, das zunächst erscheinende Heft aber, dec Kreis Merse- burg, das in den Pastoren Dr. Burkhardt und Kindermann eben so renntnißreiche als fleißige Bearbeiter gefunden hat, wird das re:- haltigste aller bis jeßt ershienenen werden. Dasselbe umfaßt nicht weniger als 16 Druckbogen und enthält 242 Abbildungen. Zunächst wird dann als 10. Heft der Kreis Weißensee folgen, von Pastor D, Otte, dem Nestor der Alterthumsforsber der Provinz, und dem Zeichner der Kommission Bau-Inspektor Sommer bearbeitet. Von dem folgenden 11. Hefte, den Mansfelder See- und Gebirgskreis behandelnd, liegen zur Zeit zwar nur die Sommerschen Zeichnungen vor, do bürgt der Name des Textbearbeiters, Gymnasiallehrer Dr. Größler in Eisleben dafür, daß auch dieses Heft hinter seinen näheren Vorgängern nicht zurübleiben wird. Mit diesem erfreulichen Wachsen des Unternehmens geht die Theilnahme des kunstsinnigen Publikums gleichen Schritt, und diesem dürfte die Nachricht niht unwillkommen fein, daß es im Plane der Kommission liegt, nah Vollendung des3 ganzen Werkes die ersten Hefte einer Neubearbeitung zu unterziehen.

Von bex im Verlage von Sigmund Bensirger in Wien, Leipzig und Prag erscheinenden illustrirten Prachtausgabe von Theo- dor Körners sämmtlihen Werken, herausgeben von Heinrich Laube, liegen die Lieferungen 15—17 50 3) vor, die zu dem erften Bande, Gedichte, gehören. Auf die Illustrationen, die Aus\chmüctung des Werkes durch Initialen und Nandverzierungen wie auf die ganze Auëstattung ift auch in diesen Lieferungen anerkennenswerthe Sorgfalt verwendet worden.

Von dem im Verlage von G. Frevtag in Leivzig und F. Tempsky in Prag ersheinenden Werke „Das Wissen der Gegenwart“ liegen zwei neue Bände vor: XIV. „Der Welttheil Afrika in Einzeldarftellungen“, erster Band „Abyssinien und die übrigen Gebiete der Ostküste Afrikas“ von dem Prof. Dr. R. Hartmann in Berlin, einem Gelehrten, den vielfache Studien- reisen ia die Lage geseßzt haben, dur Vergleichung seiner Erfahrungen mit den Forschungsergebnissen Anderer eine ebenso reichhaltige als kritisch gesichtete Darstellung des Gegenstandes zu bieten. Das vor- liegeide Buch gewährt in allen wesentlichen Richtungen Einblick in die natürlichen und kulturellen Verhältnisse der Gebiete an der Ost- küste Afrikas. In klimatischer und geologischer Beziehung, in Be- treff der Fiora und der Fauna jener Gegenden wird ausführliche und lihtvolle Belehrung ertheilt, mit besonderer Sorgfalt aber das ethno- logische Gebiet behandelt. Anziehende Scilderungen der wilden und halbfkultivirten Völkerschaften Abyssiniens und der Nachbarländer ent- hüllen eine Welt voll eigenthümlicher Entwickelung. Die äußeren Kennzeichen der Race treten da ebenso markant hervor, wie die Sitten und Gebräuche, Erwerbs- und Wirthschaftsverhältnisse, religiösen Vor- ftellungrn und moralishen Qualitätea. Von besonderem Interesse ist die Darstellung der Galas, in denen man, wie der Autor nicht mit Unrecht sagt, den Heroentypus der afrikanis{-nigritishen Racen zu er- kenneu glaubte und welche in der That bestehende Vorzüge mit den unverwishten Merkmalen der Halbe und Unkultur in überraschender Weise vereinigen. Aus dem Buche Hartmanns sprechen uns die Gesammtresultate der modernen Forshung auf dem darzustellenden Gebiete lebendig an; die quellenmäßigen Belege für sämmtliche Mit- theilungen geben der Arbeit einen streng wissenschaftlichen Charakter, während andererseits die vollständige Beherrshung des Stoffes dem Autor eine lichtvolle, gemeinverständliche und abgerundete Darstellung ermöglicht. Die Anschaulichkeit der Beschreibungen wird durch zahl- reiche Zllustrationen (18 Vollbilder und 63 in den Tert gedruckte Abbildungen) unterstüßt, von denen namentlich die fizuralen als ge- lungene Reproduktionen unmittelbarer Aufnahmen mit Anerkennung hervorzuheben sind.

: Ls D A L unE Sitten der Römer in der Xallerzett, von Prof. Dr, Julius Jung in Prag, erster Theil. Die Uebersichtlihkeit der Darstellung, die in {liter Form eine Fülle interessanter und wissenscaftlich werthvoller Mittheilungen zuscemmenfaßt, macht es dem Leser leiht, sich zu cricniiren und in die Gesammtheit eines fesselnd interessanten Kulturlebens einzudringen. Er lernt in diesem ersten Bande die ,fozialen Verhältnisse“ und das „Familienleben“ der Römer, Rom in feiner Bedeutung als „Reichs- hauptstadt“ und dessen „Theater und Spiele* kennen. In all’ diesen Abschnitten vertieft sich die Darstellung, ohne weitschweifig zu werden, in sämmtlie charakteristishe Details, aus denen sich das innere Leben der Weltstadt aufbaut, deren überfeinerte Kultur in so vielen Stücken zu lehrreichen und interessanten Vergleichungen mit der Gegen- wart herausfordert. Das Buch vereinigt wissenschaftlichen Werth mit den Reizen einer angenebmen Lektüre. Die zahlreihen Jllustra- tionen (9 Vollbilder und 70 in den Text gedruckte Abbildungen), durhweg gelungene Reproduktionen werthvoller Originale, bilden eine passende Ergänzung zu dem reichen, anziehenden Texte.

___ Bekanntli( beträgt der Preis für jeden Band dieser Sammlung inkl. Einband nur 1 M

Die in Leipzig am 28. d. M. erscheinende Nr. 2091 der «Illustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Das neue Burscenschaftsdenkmal in Jena. Modellirt von Prof. A. Donn- dorf. Theophil von Hansen. Nab dem Medaillonrelief von Prof. Karl Kundmann. Belgische Volks\piele: Das Wirrbosen-Spiel im Hennegau. Nach einer Zeichnung von L. von Elliot. Bilder aus Freiburg im Breisgau. 1 Abbildungen. Nach Photozraphien gezeichnet von B. Straßberger. 1) Freiburg im Breisgau von Loretto auê ge- sehen. 2) Münster. 3) Wasserfall. Partie aus den städtisen Anlagen. 4) Siegebdenkmal. 5) Das Kaufhaus. 6) Berthold Schwarz. 7) Kaiserstraße. Die Einweihung der restaurirten Telle-Kapelle am Vierwaldstättersee am 24. Juni. Nach einer Zeichnung von Jean Renggli. Vittoria Accoromdona. Gemälde “von Bertha Siek. Nach einer Photographie von Franz Hanfstängl in München. Ab- reise einer Ferienkolonie, Originalzeihnung von G. Broling. Pfarrcr Walier Bion, der Begründer der Ferienkolonien. -—— Wiencr Bilder: Vor der Hernalser Linie, Polytecnische Mittheilungen : Drahtseilftraßenbahn in San Francisco. 3 Abbildungen.

Veterinärwesen.

Das Königlich ungarische Ministerium für Ackerbau, Industrie und Handel hat in Anbetracht des Umsichgreifens der Maul- und Klauenseube in den Nawbbarländern die Ein- und Durchfuhr von Schweinen aus Cisleithanien und Rumänien na ch Ungarn verboten.

Gewerbe und Haudel.

Die nächste“ Börsenversammlung zu Essen findet am 30. Juli d. I. statt.

Antwerpen,, 25. Juli. (W. T. B) Wollauktion. ugcbein 4432 B. australishe Wolle, verkauft 4145 B,, Preise ester.

St. Petersburg, 25. Juli. (W. T. B) In der heutigen Generalversammlung der Libau-Romny-Bahn wurde mitgetheilt, daß ein Einvernehmen mit der Regierung über den Ausbau des Libauer Hafens noch nit erzielt ift. Die Versammlung bevoll- mächtigte indessen den Verwaltungsrath, die diesbezüglihen Pour- parlers fortzusezen, und beschloß, wegen dieser keine außerordentliche Generalversammlung einzuberufen. Die Dividende wurde auf 122 Kopeken pro Aktie festgesetzt.

Verkehrs-Anstalten.

New-York, 25, Juli. (W. T. B.) __Der Dampfer „France“ von der National-Dampf\Yhiffs-Compagnie (C. Messingsche Linie) ist hier eingetroffen.

Sanitätswesen and Quarantänewesen.

Die „Gazetta ufficiale“ vom 16. d. M. ver5ffentliht ein Dekret des Königlich italienischenMinisteriumé des Innern vom 14. Juli, wona über alle aus den Häfen Perus kommenden Schiffe wegen des dort herrschenden gelben Fiebers strenge Quarantäne verhängt ist.

Berlin, 26. Juli 1883.

Preußische Klassenlotterie. (Ohne Gewähr.)

Bei der heute fortgeseßten Ziehung der 4. Klasse 168. Königlich preußischer Klassenlotterie fielen:

1 Gewinn von 120 000 4 auf Nr. 9294,

1 Gewinn von 30 000 4 auf Nr. 69 470.

A 5 Gewinne von 15000 # auf Nr. 16 256. 32 571, ¿ # Gewinne von 6000 4, auf Nr. 31 946. 58 618. 65 937, 6 369.

47 Gewinne von 3009 M auf Nr. 1853. 3128. 3369.

7832. 9472. 15 926. 17 594. 20 808. 21 860. 24 372. 25 202, 25 673, 27537. 32410. 32529. 35873. 38271. 38 477. 38 537. 41397. 43460. 44347. 47481. 48132. 48679. 51048. 57572. 58684, 59045. 59161. 60318. 60 993. 61764. 62938. 63694. 73133. 75444. 81876. 83 085. 85 486. 87 230, 89125. 90258. 91 547. 91974. 92 907. 94 399, - 40 Gewinne von 1500 4/4 auf Nr. 1063. 3486. 3996. 4242. 4853. 5319. 10739. 15401. 18567. 19579. 23 762. 25 433. 30948. 836679. 40676. 43469. 46 829, 48 639. 50 125. 50 209. 53527. 58825. 59595. 61050. 63 293. 63 917. 65 770. 67594. 70236. 73995. 75076. 80 336. 80 969. 82460. 84275. 87 311. 89665. 90543. 91 143. 93 102.

93 Gewinne von 550 #4 auf Nr. 1353. 1474. 1956. 3053. 3309. 4762. 5841. 6805. 10131. 11011. 11099, 11 692, 11807. 13609. 18793, 21146. 21 593. 22 690. 22 738. 23530. 23607. 23758. 25597, 27 504. 28 352. 28 723. 30924. 33233. 33522. 34060. 36092, 37 239. 37 959. 38086. 38568. 38903. 39200. 39503. 39 729. 40 525. 40760. 42088. 43451. 44255. 44748. 45 590, 47 408, 47921. 48573. 50293, 54532, 55114. 55 694, 55 890. 57 133, 58027, 58479. 62066. 65104. 65 338. 66 061. 66635. 67159, 67251. 67355. 68822, 69 577. 70188. 70820. 70872. 72912. 73093. 73682. 73755. 75 390. 76892. 77509, 77849, 80137. 81 207. 82 821. 83 808. 83918, 84925. 86082. 86956. 88250. 90021. 91 567, 92297, 92622. 92628. 94377,

Berichtigu ng. Jn der gestern mitgetheilten Liste mußte es unter Gewinne von 550 4 statt Nr. 79 238 heißen 76 238.

__ Ucber eine feuer- und dampflose Lokomotive, welche kfürzlih Moriß Honign1ann in Aachen konstruirt und auf der dortigen Straßenbahn probew-ise in Betrieb geseßzt hat, äußerte si der neue Rektor der Aachener polytechnishen Hochschule, Prof. Dr. MWüllner, in der Antrittsrede seines Rektorats, der „Köln. Ztg.“ zufolge, wie folgt: „Honigmanns Lokomotive ist eine Dampfmaschine, welche auf den ersten Bli allen Grundsäßen der Theorie zu widersprechen scheint. Dieselbe wird geheizt dur den arbeitenden Dampf selbst ; ste brauht nur einmal auf einer Centralstation angebeizt zu werden ; jo wie sie dann beginnt, Arbeit zu leisten, hält sie sh selbt je nach den gewählten Verhältnissen durch Verwendung des Dampfes, der dic Mascine treibt, kürzere oder längere Zeit auf einem nahezu kon- stanten Spannungszustand. Der von Honigmann benutte physikalische Saß isst ia dea Kreisen der Physiker seit langen Jahren bekannt. Im Jahre 1822 publizirte Faraday in den „Annales ds chimie et de pbysique“ eine Notiz, daß ein Thermometer, dessen Kugel mit Salz bestreut sei, in dem Dampf von sicdendem Wasser gehalten, eine Temperatur von mehr als 1009 Grad annehme, daß man also mit Dampf von 100 Grad eine höhere Temperatur er- zeugen könne. Diesc Notiz Faradays begleitete der Redacteur der Annalen mit der Bemerkung, daß die Thatsache in Frankreich längst bekannt gewesen sei, ja au, daß man durh Einleiten der Dämpfe von siedendem Wasser in Salzlösungen die letzteren bis zu ihrem Sicdepunkte erhiten könne, also bis zu Temperaturen, die weit höher {ind als diejenigen der Dämpfe. Die Dämpfe werden in der Salz? lôfung fondensirt und geben dabei ihre ganze Wärme an die Salz- lô!ung ab, sie müssen deshalb die Salzlösung so lange weiter erhißzen, bis diese keine Dämpfe mehr festhalten kann, bis sie also selbst zum Sieden kommt. Der Sat war auch keineswegs in Vergessenheit ge- rathen, er ist wohl jedem Physiker bekannt und oft genug in den phvsfikalishen Vorlesungen erperimentell vorgeführt worden. Daß dieser Saß aber in so eminent bedeutsamer Weise praktis vec- werthet werden könnte, das erkannte erst der Scharfblick eines Tech- nifers. „Honigmann konstruirt seinen Dampfkessel aus zwei Theilen, cinem Inneren eisernen Cylinder und einem diesen umhüllenden, ringförmizen Cylinder. Der innere Raum wird mit einer gewissen Quantität konzentrirter Aeßnatronlauge beschickt, welche bei etwa 190 Grad siedet, der äußere ringföcmige Raum erhält das Wasser, dessen Dampf die Maschine treiben fol, Soll die Ma- [chine in Thätigkeit“ verseßt werden, so wird zunächst durch Einleiten von gespanntem Dampf in das Wasser des Kessels der ganze Kessel auf die Temperatur gebracht, welche der Dampfspanung entspricht, mit welcher die ‘Naschine arbeit:n soll, somit also, wenn ein Ueberdruck von drei Atmosphären verlangt wird, auf etwa 145 Grad. Während der Dampf bei den anderen Maschinen, nachdem er den Kolben getrieben, in die Luft entweiht, wird er jeßt durch eine Röhrenleitung in die Natronlsösung geführt und in dieser vollkommen fondensirt. Der aufgenommene Dampf erhitt die Natronlösung über die Temperatur des Wassers; cine nur wenige Grade höhere Tem- peratur der Natronlauge genügt, um an das Wasser die nöthige Wärme abzugeben, die zur Bildung des für die weiter zu leistende Arbeit erforderlihen Dampfes und zur Erhaltung der Temperatur

des Kessels nothwendig is. Je mehr Dampf die Maschine verbrau@t, um so mehr wird au der Natronlösung zugeführt, um so mehr Wärme in derselben zur Disposition gestellt. Die Hei,ung der Ma- cine regulirt si somit selbst.

Aber haben wir hier nit das dem Prinzipe der Erhaltung der Kraft widersprechende Perpetnm mobile ? Keineswegs, denn durch die Aufnahme des Dampfes als Wasser verdünnt \ich allmählib die Salzlösuag und damit sinkt ihr Sicdepunkt herab. Die Leistung der Maschine bört deshalb auf, sobald der Siedepunkt so tief herab- gesunken ist, daß die Differenz der Temperatur der Lösung und des Wassers nicht mehr groß genug ist, um von der Lösung die zur Dampfbildung nöthige Wärme dem Wasser zuzuführen. Um z. B. fünf Stunden lang fünf Pferdekraft zur Verfügung zu haben, bedarf es einer Beschickung des inneren Cylinders mit 500 kg Natronlauge. Dann muß die Lauge wieder eingedampft bezw. der Kessel mit neuer Lauge beschickt werden.

Die Honigmannsche Lokomotive wird der elektrisben das Terrain ganz gewaltig streitig machen, ja, wird sie voraussichtlich zunächst \chlagen. Denn sie hat einen großen Vorzug vor jener ; bei der elektrishen Lokomotive, wie sie heute gebaut wird, muß derselben die Kraft durh eine Leitung von der Centralstation zugeführt werden; die Honigmannsche Lokomotive trägt dagegen ihren Krasft- vorrath in si selbst, sie ist, einmal angeheizt, von nichts Anderem mehr abhängig. Sie giebt aber ebensowenig wie die elektrische Lokomotive Rauch oder Dampf ab, sie kann deshalb in Tunnels und Gruben angetroandt werden, sie kann auf den Straßen laufen, ohne daß der ausgestoßene Dampf eine Störung des Verkehrs herbeiführt. Sie bietet den geheimnißvollen Anblick eines sih bewegenden Mecha- nismus, an welchem keine Triebkraft zu erkennen ist.“

Pest, 25. Juli. (W. T. B.) Der „Ungarischen Post * wird aus Hammerfest gemeldet, daß der ungarische Reisende Stoll am 23. Juli am Nordkap angelangt sei und in der Nat vom 24. auf den 25. Juli die Mitternachtësonne, die ein pradtvolles Schauspiel gewährte, beotachtet habe. Zwei Sonnenflecke wurden von demselben wahrgenommen.

Gestern Abend wurde in Kroll's Theater die anmuthige komische Oper „Das Glöcckchen des Eremiten“, deren reizende Musik Aimé Maillart gescrieben hat, nach langer Pause wieder einmal zu Gehör gebracht. Das Theater hatte das Aussehen wie an einem Novitätenabende; der große Theaterraum war fast vollständig beseßt und das Publikum, von dem offenbar Viele die eine \{meichelnde Musik zum ersten Male hörten, bereitete dem Stück eine überaus freundli&be Aufnahme. In der That reiht sh diese komishe Oper dem Besten, das die einshlägige musikalische Literatur bietet, würdig an. Der Tert und die Melodien vers{melzen wundersam einheitlih, und wie der erstere nit so fade ist, wie die meisten Opern- und Operettentexte, so bietet die Musik viele originelle Nummern dar, die ihre Wirkung auf das empfänglihe und offenbar gut gestimmte Publikum des gestrigen Abends nicht verfehlten. Fast jedes Lied, jede Arie wurde mit raushendem Beifall aufgenommen. Die Direktion verdient großes Lob für die Wiederbelebung des hübschen kleinen Werkes, und das um so mehr als die Besetzung der Rollen eine vorzüglihe war. An erster Stelle ist die musikalish und \causpielerish ausgezeibnete Wiederaabe der „Rose Friquet“ dur Gr. Norbert-Hagen hervorzuheben. Die weiche, quellende Stimme \hmiegte sib den Weisen frisch und ausdrucksvoll an. Das neben is Hr. Heine (Belamy) zu nennen, welcer fo- wohl in Spiel und Gesang wie immer Vorzügliches leistete; die komischen Rollen stehen ihm zu Gesiht wie die tragischen ; er ist seiner Wirkung auf das Publikum immer sicher. Auch Hr. Milenz brachie seine Partie recht hübs{ch zur Geltung und erzielte vielen Beifall. Frl. Zulifay (Georgette) wurde den Ansprücben, die ihre Rolle stellt, gerecht. Jedenfalls war die Zusammenstellung der gesangliben Kräfte eine recht erfreuliche und de:ngemäß gestaltete sich auc der Abend zu einem genußreiben. Morgen findet eine Wiederholung der Oper, Sonnabend eine Wiederaufnahme von Marschners Oper „Hans Heiling“ statt, in welcher Hr. Eduard Nawiasky, der be- is Barytonist der Stuttgarter Hofoper, tie Titelpartie singen wird.

Literarishe Neuigkeiten und periodisheSchriften.

__ PreußisÞbes Verwaltungs-Blatt. Nr. 42. Inhalt: Erlaß polizeiliber Strafverfügungen wegen Uebertretungen. —- Er- werb des Unterstüßungswohnsißes durch Aufenthalt Umzugstermin, Beendigung der Dauer der Anwesenheit. Erwerb und Verlust des Unterstüßungswohnsitzes durch die Wittwe. Res judicata in Armen- streitfahen. Kostenfestseßung in Preußischen Armenstreitsahen. Anmeldung des Erstattunagsanspruhs der Armenverbände. Zur Aus- legung des §. 34 Reichs-Unterstüßungswohnsitzgesetzes. Zur Vers hütung von Unglücksfällen und Brandstiftungen. Polizeiliche Kon trole des Wildhandels (im Regierungs-Bezirk Stettin). Dienst- anweisung für die Polizcisecrgeanten der Stadt Golluow. Unter- suchung von Nahrungs- und Genußmitteln 2c. Ausübung des Ge- werbes der Drehorgelspieler und umherziehenden Musikanten. Statuten des Vereins gegen Bettelei in der Stadt Gollnow.

DeutscheLanbdwirthschwaftlihePre]sse. Nr. 58. Inhalt : Der gegenwärtige Stand der Lupinose-Frage. Feuilleton. Ueber die Bezichungen zwischen der anorganishen Welt und den Organis- men, sowie der Pflanzen und Téiere unter einander. Von C. Graf von Wartenéleben in Rheinsberg. (G. W. Rheinsberg.) -— Ruston, Proctor u. Cie.s Darap -Dreschmaschine mit Sicerheits-Selbsteinlege- Apparat. Die Braunschweiger Landes-Ausstellung zur fünfzig- jährigen Jube!feier des Central-Vereins. Schwedishes Saatgut. Personalien. Landwirthscha“tliche Lehranstalten. Sprechsaal. Rundschau. Correspondenzen. Cassel. Aus dem Rects- gebiet. Handel und Verkehr. -—— Blätter für Moorkultur, Torf- verrerthung und Meliorationswesen. Die Bedeutung der Torfstreu sür die Stêdte-Reinigungsfrage. Von Prof. Dr. J. König. Be- \creibung der Rieselanlagen und sonstigen Meliorationen auf dem Terrain der Brandenburgischen Land-Irrenanstalt zu Eberswalde. Zur Brandkultur der Moore.

Mittheilungen der Großherzoglih hessishen Cen- tralstelle für Landesstatistik. Nr. 291. Inhalt: Telegraphenverkehr 1881 und 1882. Preise der gewöhnlicen Ver- brauchs8gegenstände. Juni 1883. Kulturkosten für Domant:alwal- dungen 1879/80—1881/82, Ortsanwesende Bevölkerung des Groß- herzogthums Hessen am 1. Dezember 1880 nah Geschleht und Ge- burtsjahren. Erwerbung und Verlust der Staatsangehörigkeit 1882, Prozesse in Bezug auf die Zölle und Steuern des Reichs sowie die privativen indirekten Abgaben 1882/83.

Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Hygzeine. Nr. 12. Inhalt: Originalarbeiten: Ein neues Hülfsmittel zur Reinerhaltung der Straßen. Die Cholera. Uecbersihten : Zur Gntwickelung des Leberegels. Zuschriften und Mittheilungen : Äus Berlin. .— Aus Bädern und Kurorten. Besprehungen neuer Schriften: Fick, Vorbereitung zum Studium der Medizin. (St{luß.) Reinhard, Dreizehnter Jahresbericht über das Medizinalwesen im Königreich Sacbsen. Feuilleton: Diätetisches über das Obft. Von Professor Reclam. Verschiedenes.

Monatss\ch{rift für das Turnwesen, mit besonderer Be- rücksichtigung des Schulturnens und der Gesundheitspflege. Her- ausgegeben von Prof. Dr. C. Euler, Unterrichts-Dirigent, und Gebh.' Edler, Oberlehrer der Königlichen Turnlehrer-Bildungsanstalt in Berlin. R. Gärtners Verlagsbubhandlung (Hermann Heyfelder). I1I. Jahrgang. Heft 7 u. 8. Inhalt: Abhandlungen: Zur Frage der militärishen Jugenderzichung. Von H. Sthröer- Berlin. Es Zur Ueberbürdungsfrage. Von Rektor Dr. E. Knape-Ratibor. Einige Gruppen Hantelübuugen. Von H. Wortmann-Leipzig (Schluß). Wie wir unsere Turafahrt machten. Von Dr. Lenk-Stade. :

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