1883 / 186 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 10 Aug 1883 18:00:01 GMT) scan diff

empfangen; beute ist leßteres an Sacbsen-Weimar gefallen und das „Gebiet“ fällt mit dem Weichbilde zusammen. Eine wirklide Be- grüßung mit Rede und Gegevrede lag völlig außerhalb des Rahmens dieses Festes; man sah desbalb daron ab, und so hielt inmitten einer zabllosen Menschenmasse Luther seinen Einzug in die freudig erregte, festlih ges{müdckte Stadt.

Landéknechte mit Spontons urd Hellebardizren eröffnen den Zug, ihr Hauptmann trägt einen Harnis. Hinter ihnen reitet der städtische Herold mit der alten Fahne Erfurts, auf ihr das Wappen: ein sil- berncs Rad auf rothem Felde. Zwölf berittene Fanfarenbläser \{mettern ihre lustigen Weisen, ihnen {ließen sich die Bergleute an : cine stille Huldigung für Luthers Vater. Einen köstlihen Gegensatz zu ibrer s{warzen Uniform bilden die Bäcker in ihrer bellen Gewan- dung. Durch den ganzen Festzug zieht sich dieser ftimmungêvrolle Wesel ven Farben und Bildern hindurch und läßt kein Gefühl der Abspannung aufkommen. Es erscheinen die Glaser in grünen Sc§ürzen und mit ihrer alten Innungélade, die Buchbinder, denen cine Bibel vorangetragen wird, die Schlosser mit ihren Werkzeugen, die Schornsteinfeger, beute vom Ruße befreit. Gar stattlich screiten die Zimmerleute einher, deren Acrte blinken; die Barbiere tragen ibre alte Innurgslade vom Jahre 1499, voran die Barbierherren in Wämsern, hinterher die Gesellen in Jacken. Au unter den Fleisbern herrs{cht zwiefahe Trat, die Meister tragen Mäntel und Degen, diz Gesellen Schauben und Blusen. Die zweite Abtheilung bringt die Studenten, die mit besonders herz- lichem Jubel begrüßt werden. Musik und Chargirte zu Pferde voraxr, dann folgt das ehrwürdige Banner der früheren Universität Erfurt, von einem Berliner Studenten ge:ragen. In wakßrhaft prächtigen Truppen ziehen di: Musensöhne vorüber; in Bonn und Breélau,

dem Wagen zieht eine Schaar von Studenten, mit freudigen Blicken zum Glaubenshelden emporschauend. Im alterthümlichen, von einem Plane überspannten Reisewagen sizt Martin Luther, zu seiner Linken streng ge{ichtli®o Nikolaus Amsdorf, ihm gegenüber Peter Suaven, ein junger pommerscher Edelmann und der Augustinermönch Pezzensteiner, der Luther begleitet, da ein Augusiiner nie allein reisen darf. Eine Art Ehrenwache bilden 40 beritiene Professoren, Raths- berren und Magister, alle in überaus malerischer, ge- \ckchmadckvoller Tracht; unter ihnen befindet sich Justus Jonas, der Freund Luthers, eine hochinteressante Charaktermaske. Nur mit Mühe wendet \sich der Blick von diesem prächtigen Bilde. Nocbhmals erscheinen die Studenten; sie vertreten Heidelberg, Greifswald, Kiel, Rosto, Müntten, Tübingen, Straßburg und Leipzig. So fehlte in dem weiten Kranze der Hochschulen des Vater- landes auch nit eine; von Nord und Süd, von Ost und West

Zeugniß abzulegen. [ Torgauer Geharnischten, die am heutigen Ehrentage Luthers nicht

fehlen durften ; Torgau ertheilte das erfte Privileg zum Druck von |

i on d Süd, v | dungen des „W. T. B.“ berichtet. waren die Studenten herbeigeeilt, um freudig für Martin Lather | An der Spite der leßten Abtheilung reiten die |

Augenblick, als hier die Festversammlung das alte Sturmlied Martin Lutbers: „Ein' feste{Burag ist unser Gott!“ sang. Dann hielt Divisions- prediger Rogge aus Potsdam die Festrede. Er machte darauf auf- merksam, daß allen Theilnehmern an diesem Feste zu Ehren Dr. Martin Luthers eben diese Feier nur dann zu wahrhaftem Segen gereichen werde, wenn sie sib andä&tig in Luthers tiefgläubiges Wesen versenkten, si sein keldenhaftes Wesen zu eigen maten und von seinem Geiste getrieben sein Lebenswerk fortführten mit unbeug- samem Muthe und gottesfreudiger Zuversicht. Der Gesang des dritten Verses von „Ein* feste Burg 2c.“ bendete die Feier, und unter cinem dreifachen begeisterten Hoh auf Se. Majestät den Kaiser trennten sich die Theilnehmer.

Ueber die Feier in Eisenach haben wir bercits nah den Mel- Nachträglich ist noch folgende

(W. T. BJ

Depesche von dort eingegangen :

Gisenach, 9. August. Die Feier auf der

| Wartburg, bei welber wie beribtigend gemeldet wird nicht

Luthers deutscher Bibel und hieß deshalb die „Amme der Neforma- |

tion“. Ihnen folgen einheimische Patrizier mit ihren Frauen und Töchtern, cin Bild voll von Poesie und Pracht. In langem Zuge scbreiten

jeßt einher die Schüßen, die Schneider, vie Buhdrucker und Müller, | die Schuhmacher und Maurer, die Tüncher, Maler und Klempner. Als | geshickter Arrangeur brachte der leitende Künstler noch zulchzt cine | der prächtigsten Gruppen : die Gärtner und in ihrer Mitte einen ;

phantastisd ausgepußten Blumenwagen von märchenhaftem Reize. Kinder stellen die Jahreszeiten dar ; auf hohem Throne sitzt Fiora. Wanderburschen, fahrende Schüler, allerlci Volk und Landsknechte

Professor Lipsius, sondern Superintendent Marbach die Festrede hielt , \chloß mit dem Absingen des Lutherliedes „Ein? feste Burg ist unser Gott“ und der Nationalhymne. Dim Erbgroßherzog von Weimar, der der Feier beigewohnt hatte, wurde von den Studenten ein Hoch gebraht. Der Festkommers begann kurz rah 4 Uhr in dem der Er- bolungsgcsellshaft gebörigen Saale, der die Zahl der Theilnehmer faum zu fassen vermochte. Eine bei Beginn des Kommerses vom Professor Lipsius gehaltene Ansprache wurte mit stürmischem Beifall aufgenommen. Das Wetter war etwas gürstiger geworden.

10, August. (W. T. B.) Die gestrige Lutherfeier {lof,

| nadem die Witterung si gebessert katte, mit dem im Programm

in Erlangen und Freiburg, in Gießen und Marburg lagen sie ihren Studien ob, heute schwellt Jugendlust und deutscher frommer Sinn

ihre Brust. Berlin und Halle eröffnet und {ließt

alte Fahnen erinnern hier nochmals an den eingegangenen Musensiß. reitet Historienmaler Trompetenschall : Reti-bsherold in barem Gewande, er verbürgt die Sicherheit des Reisenden; neben

öInmitten dieses seines Erfolges aus Weimar.

erscbeink. Jhm

Festzuges, den er erdacht, sich boch bewußt, der Ießt Pauken- und Voran U - Det

bildeten den prähtigen Schluß.

diese Reihe ; zwei ß. | Tausende über alles Lob erhaben. stolz und | und am Augustinerkloster, icrenzel Luther

kost-

R 4 SFnserate für den Deutschen Reichs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Tentral-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition 1.

des Deutschev Reichs-Anzeigers und fiöniglich

Preußischen Staats-Anzeigers :

Berlin SW,, Wilhelm-Straße Ne. 32. 5

Subhastationen, Aufgebote, Vor- sadungen u. dergl. [35331] Aufgebot.

Die Erken des verstorbenen Fuhrmanns Johann Peter Jacobs zu Hatfeld und seiner Ehefrau Anna (Fatharina, geb. Bröcker, nämlich:

I. der Fabrifarbeiter Wilhelm Jacobs ¿zu Bar-

men-Wichlinghausen ;

11. die Kinder der verstorbenen Eheleute Richard Sieg zu Barmen und Augçuste, geb. Jacobs: a, Johanna, Ehefrau Herrnann Voß zu Bar-

mcn, b. Auguste, Ehefrau Ecnf: Brückner zu Elber- feld, Q; Richard, d. Gmilie, e. Adele, zu c, d und e bevormundet durch den zu IT. a. genannten Voß als Vormund und den Ackersmann Gustav Jacobs zu Hatfeld als Gezenvormund z der Spulec Ferdinand Jacobs zu Habtfeld;

. der Sohn Ferdinand der verstorbenen Lisette Jacobs, Ehefrau Ferdinand Winkelsträter zu Barmen, bevormundet durch Catpar Berg- mann zu Elberfeld;

V. die Ehefrau Bandwirker August Pracht zu

Barmen, Amalie, geb. Jacobs;

VI. Johanna Jacobs zu Barmen ;

VII. Fuhrmann Friedrich Breucker zu Barmen ; VIII. Bandwirker Gustav Jacobs zu Haßfeld haben beantragt, die solgenden, im Grundbuche von Gennebreck Blatt 108 für den verstorbenen Alers- mann Peter Wilhelm Horath eingetragenen Grund- stückte der Gemeinde Gennebreck :

1) Flur 7, Nr. 214, Auf der Tente, Ackerland,

groß 97 a 87 qm,

2) Fluc 7, Nr. 216, Auf der Tente, Ackcrland,

groß 36 a 34 qm,

3) Flur 7, Nr. 215, fortgeschrieben 273/215, An

der Tente, Ackerland, groß 16 a 54 qm, zum Zweck der Besitztitel Berichtigung aufzubieten.

Alle Eigcnthums-Prätendenten werden aufgefor- dert, ihre An'prüche und Rechte auf die bezeichreten Grundstücke spätestens in dem vor dem unterzeichne- ten Ämtegeriht, Zimmer Nr. 7, auf den

24, Oftober 1883, Vormittags 10 Uhr, anberaumten Aufgebotstermine anzumelden und zu bescheinigen, widrigenfaüs ihr Auss{luß und die Oa des Besitztitels für die Antragsteller er- Tolat.

Schwelm, den 1. August 1883.

Königliches Amtsgcricht.

[35332] Aufgebot. e

1) In der im Blankeneser Schuld- und Pfand- protokoll Bd. 10 A. Fol. 168 aufgeführten Befißung des Krämers Cord Wieniapper in Gr. Flottbeck stehen aus dcm Kaufkontrakt vom 22, April 1811 für den damaligen Verkäufer Johann Ladiges pro resto 150 F protofollirt. Die zum Empfang dieser Sunme legitimirten Erbea sind nicht zu ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.

2) In der im Blankeneser Schuld- und Pfand- protokoll Bd. 10A. Fol. 396 aufgeführten Be- sißung der Eheleute Tischler Johann Wulff und Catharina Margaretha, geb. Otto, zu Dockenhuden, stehen aus dem Kaufkontrakt vom 16. April 1787 für die Wittwe des Harm Struve zu Blankenese 43 F und bezw. 7 .Z protokollirt. Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sih nit ermitteln, auch sollen, wie glaubhaft ge- macht ist, diese Pôste an die berechtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.

3) In der im Blankeneser Schuld- und Pfand- protokoll Band 9 Fol. 379 aufgeführten Besißung der Wittwe des Hans Hinrih Mählmann zu Os- dorf stehen aus dem Kaufvertrage vom 18. Juli 1815 für die damalige Verkäuferin Wittwe Anna Eljabe Namde, spâter verehel. Kock, 41.3 12 Sch.

anan À

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. i

9. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

. Verloosung . Amortisation, Zinszahlung u, s. w. von öffentlichen Papieren.

Toto Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sih ait ermitteln, auch soll, wie glaubhaft gemacht ift, diese Post an die berebtigten Empfänger längst ausgekehrt sein.

4) In der im Blankeneser Scwuld- und Pfand- pro!okoll Band 9 Fol. 226 aufge|ührten Vesißung des Jocbim Hinrih Brandt zu Schenefeld stehen auê dem Kaufvertrage vom 5, Januar 1847 für den damaligen Verkäufer Landwirth Claus Hinrich Brandt now 875 Rbth. protoëollirt.

Die zum Empfang tieser Summe legitimirten Erden stehen nicht fest, bezw. sind nicht zu ermitteln, weil der 2c. Brandt nur von entfernten Seiten- verwandten beerbt sein foll.

5) In der im Blankeneser Schuld- und Pfand- protoïfoll Band 9 Fol. 369 aufgeführten Besitung des Behrend Pein zu Lurup stehen aus dem Kauf- vertrage vom 24. Oktober 1824 für Jochim Pein und vezw. die Verkäuferin Witiwe Anna Maria Pein je 106 Rbth. 64 Sch. protokollirt.

Die zum Empfong dieser Summer. legitimirten Erben lassen si nicht ermitteln, auch sollen, wie glaubhaft gemacht ist, diese Pöste an die berechtigten Emvfänger längst ausgekehrt sein.

6) In der im Blankeneser Sc{huld- und Pfand- protokoll Band 13 Fol. 11 aufgeführten Besißung des Johann Hinrich Behnke zu Holm stehen aus dem Kaufkontrakte vom 13. November 1839 für die Verkäufer Wittwe Catharina Elsabe von Hellms und die Erben des wail. Hinrich von Hellms noch pro resto 26 Rbth. 64 Sch protokollirt.

Die zum Empfang dieser Summe legitimirten Personen lassen sich nit ermitteln, auch foll, wie glaubhaft gemacht ift, diese Post an die berechtigten Empfänger längst auszekehrt sein.

7) In der im Blanfeneser Schuld- und Pfand- protofoll Band 13 Fol. 144 aufgejührten Besißung des Landwirths Johann Nißler zu Holm ftehen aus dem Kaufkontrakte vom 23. Februar 1822 für Jo- hann Jürgen Schölermann in Holm 100 F protofkollirt.

Die zum (Fmpfang dieser Summe legitimirten Erben lassen sih nit ermitteln, auch foll, wie glaubhaft gemacht ist, diese Post an die berechtigten Empfänger längft ausgekehrt sein.

8) Ja der in Blankeneser Schuld- und Pfand- protokoll Band 12 Fol. 195 und 203 aufgeführten Besitzung des Johann Diercks zu Wedel stehen aus der Abtheilungsakte bezw. Annehmungskontrakt vom 13. Mârz 1854 und resp. aus dem Kaufkontrakte vom 13. Dezember 1867 für Johann Dierks vnd bezw. dessen Schwester Margaretha, verehel. Schmied Louis Avypel in Altona, verschiedene Pöste proto- follirt. Der Verlust der erwähnten Urkunden ist glaubhaft gemacht.

Avf den Antrag des Krämers Cord Wientappcr, des Tischlers Johann Wulf, der Wittwe Mähl- mann, des Jochim Hinrih Brandt, des Behren Pein, des Johann Hinrich Behncke, des Johanna Rißler und des Johann Dierck8, werden die sich be- züglich der vor-cwähnten Pöste legitimirenden Erben, bezw. die etwaigen Inhaber der in Frage kommen- den Urkunden, fowie alle Diejenigen, welche sonst aus denselben und auf die Urkunden noch Ansprüche zu haben vermeincn, aufgefordert, diese ihre An- sprüche und Rechte {pätestens in dem

auf Mittwoch, den 5, Dezember 1883, Vormittags 10 Uhr,

vor dem unterzcichneten Gerichte anberaumter. Auf- gebotstermine anzumelden und bezw. die in Frage kommenden Urfunden vorzulegen, widrigenfalls die in Rede stehenden Pöste wecden getilgt werden, bezw. die Kraftloserklärung der Urkunden auf des- fallsigen Antrag erfolgen wird.

Blankenese, den 30. Juli 1883.

Königliches Amtsgericht. gez. Kummer. _ Veröffentlicht : Pahbren, Gerichtsschreiber des Kgl. Amtsgerichts.

Unter rauschender Musik durhzog der Festzug die Stadt nah allen Richtungen ; der Enthusiasmus war groß und die Haltung der Am Anger, der Hauptstrafie Erfurts, wo cinst Luther gewirkt, wurde Halt ge- mat; Schaaren von Sängern hatten fich hier versammelt, um den | großen Reformator würdig mit Gesang zu begrüßen. Es köstlihe Bilder, die si dem Auge boten, bildete der Friedrih-Wilhelmsplaß.

Deffentlicher Anzeiger. 7

Inserate nehmen an: die Annoncen: Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mossc, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sghlotte, Büttner & Winter, sowie ale übrigen größeren

vorgesehenen Fackelzuge jestät den Kaiser und auf Se. Köénialiche Hoheit den Grofß- herzog stürmishe Hochs ausgebracht. | wurde der Auédruk treuester Ergebenkeit in cinem Teleçcramm noch besorders übermittelt. Zur Errichtung einer Stiftung für italienische Studirende der evangelisben Theologie wurde cine Sammlung ver-

i waren | anstaltet. Das Gandzie/ des Zuges Ueberwältigend großartig war der |

Bei dem Kommers wurden auf Se. Ma-

Sr. Majestät dem Kaiser

9. Tadustrielle Etablissements, Fabriken und Grosshan lel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7, Literarische Arzeigen.

8, Theater-Anzeigen. I In der Börsen-

9 Familien-Nachrichten. / beilage,

Annoncen - Bureaux. | 5

[35335] Nachlaß- Aufgebot.

Die weiland Eheleute, Shuhmacer Georg Hein- |

rid Friedrih Günsel und Johanna Dorothea Friederite, geb. Petersen, in Altona, haben in ihrem am 5. März 1860 gerictlib errichteten, demnächst publizirten und für rechtsbeständig erklärten Testa- mente bcstimmt, vaß ihr Nachlaß zur Hälfte an die Erben des Ehemannes und zur anderen Hälfte an die Erben der Ehefrau vererbfällt werden solle.

Während die Erben der Ehefrau Günsel, geb. Petersen, bekannt sind, ist die Masse wegen Unbe- farntschaft der Erben des Testators Günsel unrer gerichtliche Behandlung gencmmen.

Auf den Antrag des Juftizraths, Rechtsanpoalts Philipp hierselbst, als gerichtlich bestellten Ad- ministrators diese3 Nachlasses, werden daher, mit Ausnahme des VBolls{westersohnes des Testators, Arbeitêmannes Heinri Georg Christian Heitmann in Bremen Alle und Jede, welche Erbansprüche an den Nachlaß des am 25, Mai 1867 in Altona ver- torbenen Schuhmachers Georg Heinrich Friedri Günsel speziell die Erben der Schwester des Testators, weiland Johanna Caroline Sternberg, geb Günsel, in Vegesack, sonie Alle, welche sonst Forderuagen aus irgend einem Grunde an den Nach- laß beider Eheleute zv haben vermeinen, hierdurch aufgefordert, sich mit diesen Ansprüchen innerhalb 12 Wochen nach der lten Bekanntmachung diescs Nachlaß-Aufgebots, und spätestens in dem auf den

16. November 1883, Mitiags 12 Ußr, anberaumten peremtorcisben Termin im unter- zeichneten Amtsgericht, bei Vermeidung der Aus- schließung und des ewigen Stillshweigens rechts- behörig zu melden,

Zuglei wird zum ¿ffentlih gerichtlichen Verkauf des zu dieser Mosse gehörigen, in Altona an der croßen Bergstraße belegenen, im Grundbuch auf den Namen des Georg Heinrich Friedrih Günsel einge- tragenen unbes{chwerten Erbes Termin auf den

s. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, im Amtsgericht anberaumt, an welchem Tage Kauflieb- haber sich im Zimmer Nr. 24 einfinden wollen.

Die Verkaufsbedingungen find 14 Tage vor dem Terrain im Bureau des Armntsgerichts, Zimmer Nr. 25 und bei dem Nachlaß-Administrator, Jastiz- rat Philipp, cinzusehen.

Altona, den 4. August 1883,

Königliches Amtsgericbt, Abtheilung V. Veröffentlicht: Kanzlei-Rath Ove rx, erster Gerichteschreiber.

[35345] Gütertrennung.

Durch rechtskräftiges Urtheil der Il. Civilkammer des Königl. Landgerichts zu Bonn vom 12. Juli 1883 ist die zwischen den Eheleuten Johann Peter Giersberg, Bäer und Wirth zu Arzdorf und Anna Maria, geb. Schiffer daselbst bestanden2z eheliche Gütecgemeinschaft für aufgelöst erklärt.

Boun. den 7. August 1883.

Der Gerichtsschreiber der 1I. Civilklammer des

Königlichen Landgerichts. Donner, Landgerichtsf\ekretär.

Das Königlide Landgericht zu Aachen hat durch Urtheil der I. Civilkfammer vom 25. &Funi 1883 die zwischen der gewerblosen Alphonsine Forst und ihrem in Konkurs befindlichen Ehemanne Dionys Quintin, Kaufmann, Beide zu Aachen, bestehende Gemein- schaft der Errungenschaften für aufgelöst erklärt, Gütertrennung verfügt, Parteien zur Auseinander- seßung vor den Königlicen Notar Makterath in Burtscheid verwiesen und der beklagten Konkurs- masse die Kosten zur Last gelegt. [35346]

Der Gerichtsschreiber : Bewer.

[35350] Jm Namen des Königs! Auf den Antrag: / 1) des Hâäuélers Johann Carl August Gleisberg zu Lichtenberg,

| 9) des Häuslers August Wilhelm Martia zu Troitschendorf,

3) des Schneidermeisters Ernst Gustav Glaser zu Ober-Holtendorf,

4) dcs Kaufmanns Julius Cobn zu Nauscha, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Görli dur den Amtsgerichts-Rath Schmidt

: für Recht:

1) da3 Hypotkbekeninstrument vom 24./29. Sep- tember 1840 über die auf Nr. 52 Lichtenberg in Abtheilung 111. Nr. 1 für die Maric Ro- fine, verchelihte Bauer Menzel, aeb Hopstok daselbst eingetragene Darlchnsforderung von 25 Thlr. nebft 5% Zinsen, das Hypothekeninstrument vom 16. Mai 1829, 29. Juni 1832, 28, November 1834 über die auf Nr. 100 Troitschendorf Abth. IIT. Nr. 1 für die vereinigte Hospitalkasse zu Görlitz ein- getragene Darlchnsforderung von 150 Thle. Konventionsgeld mit 5% Zinsen, das Hypothekeninstrument vom 1. September 1831 über die auf der Häuétlerstelle Nr. 30 Ober-Holtendorf Abth. 111. Nr. 2 für die mi- norenne Anna Dorothea Pôötschke daselbst ein- getragene Darlchnéforderung von 15 Thlr. nebst 99%) Zinsen, das Hypothekeninstcument vom 12. Juni, 17. No- vembec 1869 über die auf Nr. 170 Rauscha in Abth. 111. Nr. 6 für den Kaufmann Julius Cohn in Nauscha eingetragene Wechselforderung von 33 Thlr. 11 Sgr. nebst 6/9 Zinsen,

werden für kraftlos erklärt. Von Rechts Wegen. [35348] Jm Namen des Königs! __ Verkündet am 7. August 1883. Rfrd. Hartmann, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Vollhufners Karsten Rame zu Ellerbeck, Vertreter Justiz-Rath Wieck hierselbst, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pinneberg dur den Gerichts-Affessor Dr. Menz für Recht:

Der Kaufkontrakt vom 12. Oktober 1839 zwischen dem Hofbesißer Karsten Ramcke in Ellerbeck und seinem Sohne Jochim Ramcke ebendaselbst, wonach die zu Cllerbkeck belegene, jeßt dem Antragsteller ge- hörige Besißung, für eine Schuld von 1400 Crt. Mk. und 1000 Crt. Mk. laut Pinneberger Schuld- und Pfandprotokoll Band 1V. Fol. 117 verpfändet worden ist, wird für kraftlos erklärt.

ge¿. Dr. Menz. Veröffentlicht Kähler, Gerichtsschreiber.

[35347] Jm Namen des Königs! Verkündet am 7. August 1883. RNfrd. Hartmann, als Gerichtsschreiber.

Auf den Antrag des Arbeiters Hans Voß in Bönningstedt, vertreten durch Justizrath Wieck in Pinneberg, erkennt das Königliche Amtsgericht zu Pinneberg durch den Gerichtsassessor Dr, Menz für Recbt :

Die Schuld- und Pfandverschreibung vom 23. Fe- bruar 1863, wona zu Gunsten des Arbeiters Hans Vóß in Bönningstedt die Besitzung des wail. Ein- gese\senen Hinrih Christian Andreas Voges in Bönningstedt für eine Schuld von 39 Thlr. 70 Pf. D. N. M. = 89,62 Æ, zu 3% pro anno und unter halbjähriger Kündigung stehend, laut Pinne- berger Schuld- und Pfandprotokoll Band 1V. Fal. 282 verpfändet worden ist, wird für kraftêlos

erklärt. V. N. W. : ___ gez. Dr. Menz. Veröffentlicht: Kähler, Gerichtsschreiber.

ma

Nedacteur: J. V.: Siemenroth.

Berlin: Verlag der Erpcdition (Ke f sel) Druct: 2%. Elsner.

August

Drei Beilagen {eins{ließlich Börfen-Beilage).

zum Deutschen Reich

M2 L,

Erste Beilage

Berlin, Freitag, den 10. August

s-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

183,

.

des Deutsheu Reichs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers:

Berliu 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. 2

Eteckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[35275] Steckbrief.

Gegen den unten beschriebenen Arbeiter August Friedrich Wilhelm Ziebell, welcher sich verborgen bält, is in den Akten V. R. I. 502 de 1883 die Untersuchungshaft wegen Hehlerei verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter- suchungsgefängniß hierselbst, Alt-Moabit 11/12, abzu- liefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW), den 7. August 1883. Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Loewe. Beschreibung : Alter 30 Jahre, Größe 1,72 m, Statur kräftig, Haare blond, Stirn niedrig, breit, Bart rother Schnurr- und Lippenbart, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase gerade, Mund gewöhnli, Zähne voll- ständig, Kinn s{mal, Gesicht oval, Gesichtsfarbe ge- sund, Sprace deuts. Besoudere Kennzeichen : Das Nagelglied des rechten Mittelfingers verkrüppelt ; auf dem rechten Schulterblatt zahlreiche weiße Narben, am Halse rechts zwei Narben.

[35274] Stebrief.

Gegen den unten beschriebenen Kaufmann Her- mann MNudolf Alcxander Wol} aus Berclin, mosaisch, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs- haft wegen gewerbsmäßigen Glücksspiels in den Akten J. III. D. 445, 83 verhängt. Es wird ersu.ht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs- aesängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern, Berlin, den 4, August 1883, Königliche Staats- anwaltschaft beim Landgericht T. Beschreibung : Alter 36 Jahre, geboren am 4. Dezember 1846, Größe 1,70 m, Statur mittel, Haare dunkelblond, Stirn frei, Bart: duakelblonder Vellbart, Kinn rasirt, Augenbrauen dunkelblond, Nase etwas spiß, Mund gewöhnlich, Kinn spig, Gesicht länglich, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsh. Besondere Kennzeichen: an der Spitze der Nase eine 1 cm lange Narbe.

135278] Stecbrief.

Gegen die unverebelichte Ernestine Knop, geboren am 14. November 1850 zu Bartin, Kreis Stolp, evangelisch, welche flüchtig ist, soll eine durch voll- \treckbares Urtheil des Königlichen Landgerichts T., St-afkammer 11. zu Berlin vom 14, Dezember 1880 erkannte Gefängnißstrafe von sech8 Monaten in den Akten I. Ib. 268/80 volistreck werden. Es wird ersucót, dieselbe zu verhaften, in das nächste Amts- gerichtsgefängniß abzuliefern und mir davon Mit- theilung zu machen. Eine Beschreibung derselben fana nit gegeben werden. Berlin, den 21. Juli 1883, Königliche Staatsanwaltschaft beim Land- gericht I.

[35277] Steckbriefs-Erneucrung.

Der unterm 12. Juli 1882 in actis I. Ia, 417. 82 hinter den Schuhmacher Wilhelm Büährend, geb. am 26. September 1836 zu Tempel- hof, erlassene Steckbrief wird hiermit erneuert. Berlin, den 2. August 1883. Königl. Staats8- anwaltschaft beim Landgericht I,

[35276] Stecbriefs-Erlecdigung.

Der am 19. April cr. wider die unverebelichte Emma RaŒwit, geboren am 12, Angust 1858 zu Berlin, in den Akten I. U]. D. 542. 81, erlassene Stecbrief wird hiermit zurückgenommen. Berlin, den 7. August 1883. Staatsanwaltschaft bei dem Königlichen Landgericht I.

[35223] Stedlbrief, :

Gegen den Handlungs8commis Gustav Gohl von Stuttgart, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungs- haft wegen Unterschlagung von über 8000 4. ver- hängt.

Œ wird ersucht, denselben zu virhaften und in ae Amtsgerichtsgefängniß zu Ravensburg abzu- iefern.

Gohl ist etwa Jahre alt, von großer kräftiger Statur, hat volles bleihes Gesicht, schwarze Haare und kleinen Schnurrbart.

Derselbe soll mit rehfarbigem Sommeranzug und \chwarzweißem Strohhut bekleidet sein. Besondere Kennzeichen: ist auf dem linken Auge blind und trägt gewöhnli eine blaue Brille.

Der Beschädigte hat auf die Ergreifung des p. Gohl cine Belohnung von 300 geseßt,

Ravensburg, den 8. August 188.

Der Untersuchungsrichter am K. Württb. Landgericht : Göz. [32395]

Nawhbenannte Personen : 1) Karl Friedri Buches- feld, geboren am 22. April 1860 zu Dortmund, 2) Friedri Hubert Berghoff, geboren am 21. No- vember 1860 daselbst, 3) Johann Heinrich Castrop, geboren am 20. Juni 1860 daselbst, 4) Wilhelm Sriedrich Paul Dorendorf, geboren am 5. März 1860 daselbst, 5) Stellmacher Johann Christian Robert Docters, geboren am 15. April 1860 da- jerbst, 6) August Heinrih Gressel, geboren am 12. Dezember 1860 daselbst, 7) Ferdinand Franz Grüter, geboren am 2. August 1860 zu Dortmund, 8) Gottfried Friedrih Hüllrock, geboren am 24. Mai 1869 daselbst, 9) Christian Hille, geboren am 17. März 1866 daselbst, 10) August Keller, ge- boren am 21. März 1860 daselbst, 11) Paul Fried- rich Wilhelm Knarren, geboren am 24. November 1860 daselbst, 12) Robert Kesseler, geboren am

24) Ins erate für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8- register nimmt an: die Königliche Expedition | 1.

14. Dezember 1860 daselbst, 13) Hermann Heinrich Lohmaun, geboren am 13, Juni 1860 daselbst,

Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2, Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen 1, derg].

3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng

u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

14) Iohann Joseph Lippemeier, geboren am 24. SFanuar 1860 daselbst, 15) Friedri Wilhelm Paar, geboren daselbst am 19. August 1860, 16) Hermann Schaefer, geboren daselbst am 19. August 1860, 17) Schneider Louis Schäffer, ge- boren daselbst am 30. September 1860, 18) Walter Guftav Karl Wesche, geboren am 4. April 1860 daselbst, 19) Hermann Zimmer, geboren am 18. März 1860 daselbst, 20) Wiltelm Zumfklei, geboren am 2. Juni 1860 daselbst, werden be- \{chuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, fich dem (intritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entzichen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen oder nah erreichtem mili- täryflichtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebie- tes aufgehalten zu haben, Vergehen gezen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str.-G.-B. Dieselben werden auf den 10. Oktober 1883, Vormittags 9 Uhr, vor die Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dort- mund zur Hauptverhandlung geladen. Bei unent- \chuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Grund der nach §.472 der Strafprozeßordnung von dem Königl. Landrathsamt des Stadtkreises zu Dortmund über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklörung verurtheilt werden. Zugleich ist durch Beschluß der Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Dortmund vom 3. Juli 1883 auf Grund bes §8. 140 St.-G.-B., und des §. 326 St.- P.-O. das im Deutschen Reiche besindliche Vermögen der Angeklagten mit Beschlag be- legt worden, was mit dem Bemerken hierdurchb öffentlich bekannt gemaht wird, deß Verfügungen derselben Über das Bermögen der Staatskasse gegen- über nichtig sind. (3. 165. 83.) Dortmund, den 10. Juli 1883, Der Erste Staatsanwalt.

[35273]

Seit dem 7. d. Mt. von der Truppe fort! Der Füsilier Simon Heinrich (hristoph Brand L. der 12. Kompagnie 6. Westfälisen JInfanterie- Regiments Nr. 55, geboren am 19, Mai 1859 zu Bega, Fürstenthum Lippe, hat sich am 7. d. Mts,, BRormittags 945 Uhr, hermlich aus der Garnison entfernt und ist bis jeßt nicht zurückgekehrt. Ber- dacht der Fahnenflucht liegt gegen denselben vor. Alle Behörden werden hiermit dienstergebenst er'ucht, auf den p. Brand zu fahnden, ihn im Betretungs- fall zu verhaften und dem unterzeihneten Kommando Nachricht zukommen zu lass Signalement:

lassen. Größe 1,67,5 m, Stirn niedrig, Haar, ‘{lugenbrauen, Schnurrbart dunkelblond, Augen grau. Besondere Kennzeichen: Mal auf der rechten Schulter, stottert leiht. Anzug: Feldmüte ohne Kokarde, Tuchrock, Tuchhose d. Grtr. umgescbnallt, Patronentascve, (Seitengewehr Nr. 9), lange Stiefel. Detmold, den 8. August 1883, Das Kommando dcs Füsilier-Batail{ons 6, Westfälischen Jufanteric- Regiments Nr. 535, Freiherr von Boecklir, Major.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergli,

[35193] Oeffentliche Zuüellung.

Der Vorschußverein eingetragene Genossenschaft zu Steinau klagt gegen deu Handelsmann Jakob Rothschild und dessen Chesrau Betche, geb. Schloß, zu Geardroth, jeßt untekannt wo ?, wegen 251 M. Darlchnsrest vom 21. Juli 1881 nebst 6/0 Zinsen seit dem 29. Juli 1883, mit dein Antrage auf Ver- urtheilung zur Zahlung dieser Forderung nebst Prozeßkosten und lader die Beklagten zur münd- lihen Verhandlung deb Rechts#reits vor das König- lihe Amtsgericht zu Salmünster auf deu 18, September 1883, Vormittags {11 Uhr.

Zum Zwecke der öFentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bckannt gemacht.

Salmiünster, am 1. August 1883,

Rammrath,

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [35194] Oeffentliche Zustellung.

Der Bürgermeister Christoph Lauer zu Cardroth klagt gegen den Handelsmann Jacob Rothschild von da, jett unbekannt wo ? |

wegen 21,50 46 für Holz aus Bürgschaft vom 98, März 1883, 16,44 4 Darlehnsrest vom Fahre 1882 und 67,21 Æ für Waaren aus Abrechnung vom 8. Februar 1880 mit 5 ©/0 Zinsen von da an, bezüglih des leßteren Be- trags als Cessionar des Joseph May von Sal- münster,

mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung dieser Forderungen nebst Prozeßkosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Salmünster auf den 18. September 1883, Vormittags 9 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Salmünster, am 1. August 1833.

Rammrath, : Sekretär, E

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[35195] Oeffentliche Zustellung. _

Der Vorschußverein, eingetragene Genossenschaft, zu Steinau klagt gegen den Handelsmann Jakob Rothschild und dessen Ehefrau Betche, geb. Schloß, von Etardroth, jeßt unbekannt wo ? wegen 145 Darlehen vom 28. Juli 1882 nebst 5 9/9 Zinsen für das Iahr und F °/9 Provision für. je 4 Jahr mit dem Antrage auf Verurtheilung zur Zahlung dieser Schuld nebst Prozeßkosten und ladet die Beklagten

Deffentlicher Nnzeiger. [

5. Industrielle Etablizsscments, Fabriken und Grosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen. . Literarische Anzeigen. . Theater-Anzeigen.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen - Bureaux. 5)

In der Börsen- 9, Familien-Nachrichten.

beilage.

zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Salmünster auf den 18, September 1883, Vormittags {11 Uhr. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird diejer Auszug der Klage bekannt gemacht. Salmünster, den 1. August 1883. Rammrath Sekretär, z

Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. [30989] Oeffentliche Zustellung. y

Die Handlung in Firma Rannow u. Nebelung in Berlin, Kommandantenstr, 55, klagt im Wecsel- prozeß gegen den Tischlermeister Bruno Heinerici, früher zu Berlin, Nostizstr. Nr. 25 und Möernstr. Nr. 82/83, jeßt unbekannten Aufenthalt8orts 39 D. 589. 83 aus dem Wechsel vom 2. Ja- nuar 1883 über 154 M 25 9, zahlbar am 2. April 1883, mit dem Antrage: den Beklagten kosten- pflichtig zu verurtheilen, an Klägerin 154 f 25 nebst 69/6 Zinsen seit dem 2. April 1883, sowte 4 M Protestkosten und # °%/% fremde und eigene Pro- vision mit 1 M. 05 - zu zahlen, auch das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streits vor das Königliche Amtsgericht 1. zu Berlin, SFüdenstr. 58, IL. Treppen, Zimmer 2E, auf den 19. September 1883, Vormittags 10 Uhr.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Nuszug der Klage bekannt gemacht.

Guiard, Gericht5screiber

des Königlichen Amtsgerichts Berlin X., Abth. 39.

(35191) Oeffentliche Zustellung.

uf Anstehen des zu Düsseldorf wohnenden Kauf- mannes Jacob Roos, für welchen beim Königlichen Landgerichte daselbst der Nechtsanwalt Justiz-Rath Schauseil zu Düsseldorf das Collocationsverfahren in Betreff des Kaufpreises derjenigen Immobilien betreibt, welche auf Anstehen des Reguirenten gegen die nachgenannten Requisiten: a. die Wittwe Jacob Hilbradt, Gertrud, geborene Kose, ohne Geschäft, fcüber zu Cöln, jeßt zu Düsseldorf wohnend, þÞ. die Wittwe Josevh Lenhardt, Gertrud, geborene Hil- bradt, ohne Geschäft, in eigenem Namen und als Vormünderin ihrer beiden bet ihr domizilirten min- derjährigen Kinder Gertrud Lenhardt und Johann Lenhardt, früher zu Cöln, jeßt zu Düsseldorf woh- nend, und e. den früher in Elberfeld, jeßt in Hohbenhaus, Bürgermeisterei Merheim, wohnenden Rentner und Ziegelcibesißer Heinri HapÞpold, am 15. Dezember 1881 vor dem Königlichen Amts- gerichte zu Düsseldorf subhastirt sind, wird

1) die Anna Hilbradt, fcüher geschäftslos, jeßt angeblich Haushälterin, fcüher zu Cöln, dann zu Antwerpen wohnend,

9) Jean Hilbradt , früher Kaufmann, dann Restaurateur, jetzt angeblich ohne Geschäft, früher in Cöln, dann zu Antwerpen wohnend,

Beide gegenwärtig ohne bekannien Wohn- und Auf- enthaltsort, angezeigt, {daß der Kommissar Herr Land- gerihts-Rath Preuß zu Düsseldorf am 7. März 1883 den provisorischen Vertiheilungsplan angefertigt und zur Einsicht der Betheiligten auf der Gerichtsschrei- berei des Königlichen Landgerichts zu Düsseldorf hinterlegt hat,

Gleichzeitig werden die Requisiten aufgefordert, in der gesetzlichen Frist von cinem Mouat durch An- walt vertreten auf der Gerichtsschreiberei des Kör.ig- lichen Landgerichts zu Düsseldorf von diesem Plan Einsicht zu nehmen und ihre etwaigen Einreden gegen denselben zum Protokolle des genannten Herrn Kommissars zu erklären, sowie im Wege der bejon- deren Klage zu verfolgen bei Vermeidung der gesetz- lien Nachtheile.

Düsseldorf, den 8. August 1883.

Veröffentlicbi: Steinhäuszr,

[35227] Oeffeutliche Zustellung.

Elisabetha Grofsart, geb. Gehringer, Köchin, in Frankfurt am Main wohnhaft, vertreien dur NRechts- anwalt Dr. Friedri Mayer zu Mainz, klagt gegen ihren Ehemann Martin Grossart, Schreiner, in Mainz wohnhaft gewesen, dermalen ohne bekannten Aufenthalt, wegen böswilligen Verlassens mit dem Antrage auf Trennung der Ehe der Parteien und Verurtheilung des Beklagten in die Kosten, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die erse Civilklammer des Großherzogl. Landgerichts zu Mainz auf den 17. Dezember 1883, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen, j

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemaht.

M é Gerihhtéscreiber des Großherzoglichen Landgerichts,

[35198] Oeffentliche Zustellung.

Die unverehelichte Christina Cramer zu Marl und deren außerehelich geborenes Kind Catharina äFosephina Cramer, vertreten durch den Vormund Bergmann Theodor Sieperr zu Schalke, vertreten durch den Rechtsanwalt Jangeblodt in Dorsten, klagen gegen den Mühlenbauer Joscph Giese, dessen Wohn- und Aufenthaltsort ¿zur Zeit unbekannt ift, wegen Ansprüben aus einer außerehelichen Schwängerung, mit dem Antrage:

1) den Beklagten für den Vater , der Catharina Josephiaa Cramer zu erklären,

A

R ———————————

2) auf Verurtheilung

a. der Klägerin Christina Cramer an Tauf-, Entbindungs- und Wochenbettkosten 90 f und

b. derselben an Alimenten für das Kind bis zum vollendeten 14. Lebensjahre desselben und falls das Kind bis dahin nicht im Stande sein sollte, sich selbft zu unterhalten, au noch ferner 90 4 jährli in vierteljährigen pränumerando zu zahlenden Raten zu zahlen, :

c. dem Kinde das geseßlihe Erbrecht in den Nacblaß des Vaters vorzubehalten, au das Urtheil für vorläufig vollstreckbar zu erklären bezüglih der fälligen Alimente und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor das Königliche Amtsgericht zu Dorsten auf

den 15. November 1883, Morgens 9 Uhr.

Zum Zwecke der Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemacht.

Dorsten, den 1. August 1883.

Lilie, Gerichts\chreiber des Königlichen Amtsgerichts.

[68087] Aufgebot. : Der Wirth Bernard Hoff im Dorfe Wüllen, Kreises Ahaus in Westfalen, hat das Aufgebot der angeblich in Verlust gerathenen beiden, von der Frankfurter Lebensversicherungs - Gesellschaft dahier am 2. Dezember 1861 ausgestellten Policen Nr. 296, P. Nr. 5698 und Nr. 297, F. Nr. 5699, durch welche auf das Leben der Töcbter des Antragstellers Anna Margaretha Hoff und Josephine Margaretha Hoff die Summe von je zweihundertundfünfzig Thalern versichert ist, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 12. Oktober 1883, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Gr. Kornmarkt 12, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Frankfurt a. M., den 30. Januar 1863. Königliches Amtsgericht. Abtheilung IV.

[30431] PL Aufgebot von Wechseln. Na(bstehend aufgeführte, beim vormaligen König- lien Stadtgericht zu Breslau ausgeklagte Wechsel : 1) der am 1. Juli 1877 von Johann Paduh auf Paul Nowack in Breslau gezogene, von diesem angenommene und mit Blankogiro des Johann Paduch versehene Wechsel über 150 4, fällig gewesen am 1. Oktober 1877, 9) der am 16. Dezember 1875 von dem Ober- Betricbsinspektor Emil Seydler auf den Schlossermeister Hermann Geisler zu Breslau gezogene, von diesem accepticte und von Seydler auf den Kaufmann Nober: Mamlock girirte Wechsel über 7560 4 sollen auf den Antrag der Berechtigten, und zwar: zu 1) des Zimmermeisters Adolf Mittmann in Breslau, zu 2) des Kaufmanns Robert Mamlocck, vertreten durch Rechtsanwalt Kirschner in Breslan, als verloren gegangen, aufgeboten werden. Die Inhaber der vorbezeihneten Wechsel werden daher aufgefordert, spätestens im Aufgebotstermine am 5. Februar 1884, Vormittags 11 Uhr, ibre Recbte bei dem unterzeichneten Gericht, am Schweidniterstadtgraben 2/3, Zimmer 47, im 2. Stock, anzumelden und die Wechsel vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der leßteren er- folgen wird. i: Breslau, den 1. Juli 1883. Königliches Amtsgericht. Beglaubigt: Scheller, Gerichts{chreiber.

L R Aufgebot.

Auf Antrag der Frau Rittergutsbesißer Toni von Oheimb, geb. Himmel, zu Wronin bei Gunadenfeld O.-S,, vertreten durch die Rechtsanwälte Zenker und Dr. JIsenbiel zu Breslau, wird der Inhaber der angeblich verloren gegangenen Aktie der Breslauer Aktiengesellschaft für Eisenbahn-Wagenbau Nr. 1714 über 109 Thlr. aufgefordert, spätestens im Aufgebots- termine

am 18. Dezember 1883, Vorm. 11 Uhr, im Zimmer Nr. 47, 11. Stock des hiesigen Amtögerichtsgebäudes, am Schweidnißer Stadt- graben Nr. 2/3, i i seine Rechte bei dem unterzeihucten Gerichte anzu- melden und die Aktie vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird. Breslau, den 28. April 1883. Königlibes Amtsgericht. Beglaubigt: Nemit, Gerichtsschreiber.

35324

[ Bie dur Beschluß der Strafkammer hiesigen Landgerichts vom 27. März 1883 über das Ver- mögen von 1) Mathi, Johann, zu Rohrbach, 9) Tousch, Johann Peter, zu Willerwald, ver- hängte Vermögensbeshlagnahme is dur Urtheil desselben Gerichts vem 1. Juni 1883 wieder aufgehoben worden.

Saargemünd, 7. August 1883. _

Kaiserliche Staatsanwaltschaft.