1883 / 197 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 23 Aug 1883 18:00:01 GMT) scan diff

S E S E S R ERSE I

E P E

Ps C

Eli E!

Bcvölkerung in dcr Zunahme beguiffen ist. Daß unsere wirthsaft- lien Gegner angesits dieser Thatsache die Segel i werden, fällt uns natürlih nit ein zu glauben.

Uns aber möge es troy allen Unkengeschreis gestattet sein, in der Bilanz des Jahres 1882 einen abermaligen Beweis dafür zu finden, daß wir mit unserer in Wahrheit national:n Wirthschafiévolitik auf dem rechten Wege uns befinden. i

Die „Wiesbadener Zeitung“ bringt einen „Die liberalen Blätter und die wirthschaftlihe Lage“ übershriebenen Leitartikel, welhem wir Folgendes entnehmen :

Es wird vorgebeugt und abges{wäct —- nämli von Seiten der liberalen Blätter, denen Angesichts der günstigen Berichte über den Stand der wirthschaftlihen Lage etwas unbebaglich zu Muthe wird und die um den Glanz ihrer früheren wirthschaftlichen Prinzipien be- sorgt find, beziehungsweise ihre Gegnerschast gegen die neuere Wirth- \chaftêpolitik entsbuldigen und vertushen möhten.

Die „National-Zeitung.“ hält es für unreckt, wenn die \{ußzöll- nerischen Blätter günstige, die freihändleriscen Blätter ungünstige Mit- theilungen aus den Handelskammer-Berichten veröffentlichen. Sie hält ein solbes Verfahren nit für nüßlich und mc«int, daß man auf diesem Wege nicht zu einem Urtheil über die neue Wirthschafts- politik kommen könne. Das ift gewiß fehr rorsidhtig und klingt sehr gewissenhaft. Sie hätte aber, wenn sie ganz objektiv verfahren wollte, erwähnen müssen, daß die übergroße Mehrzahl der Be- ribte günstig lauten, und daß es den Freihändlern {wer wird, bier und da aus diesem oder jenem Biriht ctwas Günstiges für sie herauêszulesen und herauszunehmen. Aber die Vorsicht, mit der die „National-Zeitung“ zu Werke geht, und die bekanntli die

Mutter der Weisheit sein soll, hat au bei ihr keinen anderen Zweck, als recht weise zu ersheinen, und diese Weisheit besteht darin, daß sie erklärt, sie sei immer der Meinung gewesen, daß „zu der direkten Begünstigung cinzelner Produkticnszweige durch den Tarif und zu dem natürlihen allgemeinen Wiederaufleben des Bedarfs und der Produktion aub in den handelépolitisch benachtheiligten Gewerbszweigen die Energie, welche Hindernisse überwindet, die Findigkeit, welche Vertheuerungcn auêgleiht, dahin wirken würde, das Gesammtergebniß gürstig zu beeinflussen.“ Ein besseres Ein- geständniß von dem Werth der neuen wirthsckaftlicßen Prinzipien hätte die freibändlerishe „National-Zeitung“ wahrlich niht machen

können, tenn wenn eine Politik sfolde aünftigen Folgen wie die

Belebung des Bedarfs urd der Protuktion, die Änspornung der

Energie und der Firdigkeit bat, dann kann sie wahrlich keine ¡chlechte scin. Mit dicsem Urtheil gcsteht sie auh ein, daß sich

die Besserung der wirthschaftlichen Lage niht mehr fortleugnen läßt,

ja sie giebt sogar zu, daß diese Besserung direkt auf die Handels- politik und nicht auf die wirthscaftlihe Ebbe und Fluth, welche die ganze Welt bewegt, zurückzuführen ist. Sie erklärt ofen: „Cine Vesserung vieler Erwerbsverhältnisse im Vergleih mit der Zeit des durch die Krifis veranlaßten Nicderganges is ohne

Zweifel seit etwa zwci Jahren eingetreten Aber so ganz

kann und will sie dech nicht ihren freihändlerishen Glauben ver-

leugnen und darum bemerkt sie: „Ein Lob für cine Handels- politik it es freilich nicht, wenn Tkatkraft und Erfindungsgeist, welche neue Fortschritte bewirken können, dazu aufgewendet werden müssen, Nückschritte zu verhüten.* Wir aber sagen: Jede Politik, die die Thatkrait und den Erfindungsgeist anregt, is nothwendig eine gute; wo diese niht in Arwendung kommt, da tritt nothwendiger

Weise Stagnation ein das haben wir erfahren, da werden fich

von selbst Rückschritte geltend machen, und an folhen Rückschritten

baben wir früher gerade genug zu leiden gehabt, als Thatkraft und

Energie, gestüßt auf das alleinseligmachende Freihandelsbekenntniß,

{{lummerten.

Statistische Nachrichten.

Der Verein zur Waisenpflege im Kreise Beuthen hat den 6. Jahresbericht über das Jahr vom 1. April 1882 bis ult. März 1883 erstattet. Dieser Zeitraum ist danach für die weitere Entwickelung des Vereins - Waisenhauses Kaiser-Wilhelm#- Stifts zu Beuthen in O.-S. von segensreihen Folgen gewesen. Durch die Gaben, welche von Behörden, Gönnern und Freunden zuflossen, konnte die Zahl der Pfleglinge seit dem 1. April 1882 von 60 auf 75 und vom 1. April 1883 an auf 80 erhöht werden. Dem Wunsche des Landeshauptmanns von Schlesien, von Uthmann, entsprecbend, wurden ferner 25 nah dem Geseß vom 13. März 1878 durch den Vormundschaftsrihter der Provinz zur Zwangserziehung überwiesene Kinder in die Anstalt aufgeno;znmen und mit dem Pro- vinzialverbande von Swblesien ein darauf bezüglibes Ab- kommen getroffen. Der Provinzialverband zahlt danach dem Verein zu den Einrichtungskosten des Vereins - Waisenha 1#es Kaiser - Wilhelms - Stift eine einmalige Beihülfe von 2000 4, wogegen sich der Verein verpflichtet, für die Dauer von 10 Jahren jene 25 Kinder gegen ein Pensionsgeld von 240 4 pro Kopf und Jahr in dem Waisenhause unterzubringen. Ebenso hat si der Verein auf Ansuchen des Regierungs-Prôäsidenten in Oppeln be- reit erklärt, 3 jugendliche Verbrecher bezw. verwahrloste Kinder, welche das 12., aber noch niht das 18. Lebensjahr vollendet hake und gerihtlich von Strafe freigesprochen, aber zur Unterbringung in eine Besserungsanftalt bestimmt sind, in die Anstalt aufzunehmen. Für diese Kinder erhält dieselbe eine Jahrespension von 250 #4 Seit der Errichtung des Waisenhauses bis zum 31. März d. J, haben 135 verwaiste und verwahrloste Kinder aus dem Oberschlesi- \{en Industriebezirk im Kaiser-Wilhelmstift eine Heimstätte gefunden. Am 31. März 1882, dem Schlußtage des 5. Verwaltungsjahres, zâällte der Bestand der Anstaltspfleglinge 61. Davon wurden am 1, April 1882 5 Kinder entlassen. Im Laufe des 6. Verwaltungsjahres find dann 34 Kinder hinzugekommen, während 10 in dieser Zeit ausschieden. Am 831. März 1883 betrug der Bestand da- her 80, näâmlich 59 Knaben und 21 Mädchen, darunter 54 Waisenkinder, 25 Zwangszöglinge und 1 jugendlicher Ver- breher. In dem Zeitraum vom 1. April 1882 bis Ende März 1883 erkrankten 92 Kinder. Die niedrigste Erkrankungsziffer hatten die Monate August 1882 und März 1883 aufzuweisen, die höchste April 1882 und Februar 1883. Letztere war abhängig von den beiden Jnfektionskrankheiten Pocken und Masern mit 11 und 23 Erkrankungen. Derselben Krankheitsgruppe gehörten außerdem noch 3 Fälle an, von welchen die eine Erkrankung, an Darmtuberkulose, tödtlich endete. Die \{ulpflihtigen Zöglinge der Unter- und Mittel- stufe genossen den Unterricht in der Anfang April 1878 mit Geneh- migung der Regierung und der ftädtishen Schuldeputation eröffneten Anstalts\{ule. Ses der Oberstufe angehörende Kinder (4 Knaben

und 2 Mädchen) besuchten gegen Zoblung von jährlih 36 (A Shul- geld pro Kopf die städtischen Elementarshulen. Das König- lihe Ober - Bergamt zu Breslau gewährte für 4 Zöglinge, deren Väter meistberehtigte Knappschaftsgenossen waren, eine Beihülfe von 52,900 6 Schulgeld aus dem Freikuxgelderfonds. Wie in den Vorjahren, so ift auch im Laufe des Jahres 1882 dem Verein von dem A enten der Provinz die Genehmigung zur Abhaltung einer Hauskollekte in den Kreisen Beuthen, Kattowiß, Tarnowiß, Zabrze und Gleiwitz ertheilt worden. Die zum Besten des Waisenhauses veranstaltete Lotterie hat der Anstaltskasse einen Erlôs von 3858,34 #4 zugeführt. Mit Hülfe dieses Betrages, zu welhem noch namhafte Subventionen aus Provinzialfonds und der Sttlesischen Aktien-Gesellschaft für Bergbau und Zinkhüttenbetrieb zu Lipine flossen, iti es mögli geworden, gemäß Beschluß der Ge- neralversammlung vom 12. September 1882 ein angrenzendes 42 a 30 qm umfassendes Ackergrundstück für den Preis von 7200 X anzu- kaufen. Dieser Erwerb is von hohem Werth, denn nun erst bietet sih Gelegenheit, die älteren Zöglinge mit Feld- und Gartenarbeit nußbringend beschäftigen zu können, Ein Theil des Aters ist bereits umzäunt und mit Obstbäumen und Beerensträuchern bepflanzt worden, welche der Minister für Landwirthschaft,

Königlihe pomologishe Institut zu Proskau überweisen ließ. Die Gesammtnachweisung über Einnahme und Ausgabe der Ver- einsfasse im Jahre 1882/85 ergicbt: Einnahme 33051 M 73 (Bestand aus dem Vorjahre 1670,65 Æ, Vermögenszinsen 530,32 4, Beihülfen von Behörden und Kommunen 2180 A, Pensionen 13 273,51 #, Beiträge der Vereinsmitglieder 1310 A, aus Samm- lungen und milden Gaben 13077,15 A, sonstige Einnahmen 1010,10 A). Ausgabe: 27 51442 4 (Besoldungen 2079,75 4, Geschäftsbedürfnisse 148,75 A, Unterhaltung der Gebäude und Neubau 1772,26 #, Unterhaltung des todten Inventars 401,61 M, Abgaben und Lasten, sowie für den Schulunterribt 1096,74 4, Bes, föstigung 103,03 A, Medizin und Krankenpflege 47,08 46, Bekleidung Schuhwerk, Wäsche 2959,04 Æ, Heizung und Beleuhtung 231,32 4, Schuldenverzinsung 675 4, Auéleihung und Effekten-Ankauf 400,32 #4, sonstige Ausgaben 7399,55 A Der Bestand beträgt mithin 5537,31 M Der Vermögens- und Scbuldenstand bezifferte sich wie folgt: Activa F s #4, Passiva 15 000,00 Æ, bleibt als Vermögen

Kunft, Wissenschaft und Literatur. Das von uns bereits besprohene Werk: „Die Gesetz- gebung des Deutschen Reiches von der Gründung des Nord- deutschen Bundes bis auf die Gegenwart“, mit Erläuterungen und Registern, herausgegeben von B. Gaupp, Geh. Regierungs-Rath, A. Hellweg, Landrichter, R. Ko, Kaiserlih Geh. Ober-Finanz-Rath, W. Neubauer, Ober-Landesgerichts-Rath, W. L. Solms, Ober-Corps- Auditeur, N. Sydow, Ober-Postrath, W. Turnau, Kammergerichts- Rath, F. Vierhaus, Landricter (Verlag von J. Guttentag [D. Collin] in Berlin und Leipzig) {reitet {nell vorwärts. Bereits liegt die fünfte Lieferung vor, welche folgerden Jnhalt hat: das Gesey, be- treffend die Portofreiheiten nebst dem dazugehörigen Regulativ; das Wahlgeseß für den Keichstag; das Geseß, betreffend die Kautionen der Bundesbeamten; das Geset, betreffend die We&selstempelsteuer nebst den Abänderungen und den Bekanntmachungen des Reichs- kanzlers; die Uebereinkunft mit Jtalien wegen Schutzes der literarischen Erzeugnisse und Werke der Kunst, das Gesetz, betreffend die Gewäh- rung der Rechtshilfe; das Vereinszollgeseß nebst Anweisung zur Aus- führung und dem Regulativ über die zollamtliche Behandlung der mit den Posten beförderten Gegenstände; die Wechselordnung ; das Handel®geseßbuch (bis Artikel 50) 2c. 2c. Das bevorstebende Lutherjubiläum zeitigt tägli neue literarische und künstlerische Festgaben. Als besonders ansprehend unter den leßteren ist ein im Lutherverlage von Carl Stange in Frankenberg in Sachsen ersienenes „Luther-Album“ zu bezeichnen. Dasselbe enthält 12 Lichtdruckbilder mit {chwungvollen Versen, welche den großen Reformator, sein Geburtéhaus in Eisleben, die Schloßkirche in Wittenberg, die Luthereiche daselbst, das Lutherdenkmai zu Worms, die Wartburg, die Lutherstube in decselben, die Veste (Coburg, wo das Lied „Ein? feste Burg“ entstanden sein soll, die Lutherkanzel in der Pfarrkirhe ¿u Eisleben, Luthers Gattin und feinen treuen Freund Melanchthon vor Augen führen. Das Ganze befindet sich in einem geschmackvollen, hübsch verzier- ten Umschlage, welcher außer dem Titel noch die Worte trägt, die an Luthers Geburtshause zu lefen sind. Das kleine Album dürfte weite Verbreitung finden, zumal der Preië ein sehr geringer ist. Dasselbe kostet im Einzelverkauf nur 25 4, und beim Bezug von Partien \tellt die Verlagshandlung noch billigere Preise. Derselbe Verlag hat ferner auch noch cinen „Luther-Katalog" ausgegeben. Derselbe nennt alle anläßlich des bevorstehenden Luther- jubiläums veröffentlichten literarischen Erscheinungen, von der kleinsten Brochüre bis zum umfangreichen Buche, alle geistlichen Dichtungen, die verschiedenen auf das Fest bezüglichen Musikalien, alle Bildwerke in Stahl- und Kupferstid, Photographie, Licht- und Oelfarbendruck, welche Luther oder wichtige Momente aus seinem Leben abbildlich darstellen, Gyps- und Elfenbeinfiguren, endlich unter der Rubrik: „Diverses*, allerlei zu Festgeschenken passende Gegen- stände, als Luthermedaillen, Sthreibutensilien mit Mikro- \kopbildern 2c. Der Katalog hat den Zweck, Behörden, Kirchen- und Schulvorständen sowie sorstigen Veranstalt:rn von Festen aus Anlaß des Jubiläums als Rathgeber zu dienen sowohl hinsihtlih der Borbereitung ihrer Feste, als auch bezüglich der si dazu eignenden Festgeshenke. Das kleine Heft wird jedem Juter- essenten auf Wunsch von dem Luther-Verlage gratis zugesandt, der fich auc bereit erklärt, die Anschaffung der aus dem Kataloge ge- wählten Gegenstände zu vermitteln. Die in Leipzig am 25. d. M. erscheinende Nr. 2095 der „Ill ustrirten Zeitung“ enthält folgende Abbildungen: Die Lutherfeier in Erfurt am 8. August. 2 Abbildungen. Original- zeihnungen von unsccem Spezialzeihner E. Limmer: 1) Der Luther- wagen im Festzug. 2) Der hiftorishe Festzug. Die Lutherfeier in Eisenach am 9. August. 2 Abbildungen. Originalzeichnungen "on unserm Spezialzeichner E. Limmer: 1) Der Festaktus auf der Wart- burg. 2) Der Festcommers (mit dem Porträt des Geh. Kirchen- Raths Dr. Lipsius). —- Erfurter Lutherstätten. 5 Abbildungen. Nach Photographien gezci{net von B. Straßberger: 1) Das Martinftift. 2) Saal im Mactinftift. 3) Augustinerkirhe. 4) Die hohe Lilie. | 5) Die alte Universität. Strandwächter. Nach einem Gemälde von G. Wertheimer. Georg Brandes, Sommerluft. Nach dem Gemälde von Gustav SÜs gezeichnet von W. SüÜs, -— Das 50jährige Jubelfest der Universität Zürich. Originalzeichnung von J. Weber: Die neue Universität; Empfang der Delegirten im Rathhausíaal; Fahrt zur Ufenau; Ufenau; Kapelle (Ufenau); Der Kolossal-Springbrunnen bei Richtersweil ; Po-trät des Rektor Steiner. Die Katastrophe auf Jschia. 4 Abbildungen. Nach photogra- phishen Aufnahmen von Achille Mauri in Neapel: 1) Monte della Misericordia in Casamicciola. 2) Das Hospiz della Misericordia in Casfamiccicla. 3) Das Hotel Centrale in Casamicciola. s Haus in CTafamicciola. -=—— Die Katastrophe auf Ischia: Die Billa Verde in Casamicciola. Nah einer Skizze unseres Spezial- zeihners H. Wegelin. Polytechnische Mittheilungen: Modell eines Theatergebäudes. Konservebüchsen mit Blechrippenvershluß. 2 Fie. Elektrischer Feuermelder. Moden : Neues Morgenhäubchen.

__ Gewerbe und Handel.

Die nächste Börsenversammlung zu Essen findet am 27. August d. J. stati. Die „New-Yorker Handels - Zeitang*® \ch{reibt in ihrem vom 10. d, Mts. datirien Wochenbericht: Der der Fondsbörse bisher beigemessene Charakter eines ziemli zuverlässigen Barometers der Geschäftslage des Landes scheint thr gegenwärtig gänzlich verloren gegangen zu sein. Eine derartige Depression, wie die Börse sie in dieser Woche aufgewiesen, ecsheint wenigstens dur die allgemeinen Verhältnisse kaum gerechtfertigt. Liegen auch eine Anzahl Industriz- branchen darnieder, wie dies durch die zahlreihen Suspensionen in einigen derselben dokumentirt wird, so hat si toch die Situaticn jeßt bereits derart geklärt, daß die Uebelstände, welche eine mehr¡ährige wilde Spekulation und Ueberproduktion zur Folge gebabt, als nahezu beseitigt betrachtet werden können. Aus dem Innern des Landes werden Hand in Hand mit der Aussicht auf eine mindestens gut zu nennende Ernte in allen Bodenerzeugnissen auflebendes Geschäft sowie die besten Auspizien für die Herbstsaison gemeldet. Ueber das Geschäft am Waaren- undProduktenmarkt ist nicht viel Neues zu berihten. Weizen und Mais sind troß eines nicht unwesentlihen Avanz an einzelnen Tagen sehr umfangreick für Export gekauft worden, fanden aber am Schluß wicder weniger Be- achtung nach dieser Richtung. Der Frahtenmarkt war meg lebhaft und fest. Baumwolle in disponibler Waare war ruhiger, ver- kehrte jedoch in Sympathie mit der steigenden Tendenz von Terminen in festerer Haltung Am Wollmarkt hat die an- dauernd befriedigende Nachfrage bis jeßt keinen Avanz der Freile zur Folge gehabt. Brasil-Kaffees sind troy mäßiger

afrage höher, und west- und ostindishe Sorten verkehrten in fester Tendenz. Zucker und Thee hatte stilles Geschäft, aber E

reishaltung. Schmalz, Schweinefleish und Speck konnten dfe

Domänen und Forsten auf Gesuch des Vereins durch das

hat bei reger Frage im Werthe angezogen, Harz war ruhig, aber fest. Raffinirtes Petroleum fest behauptet aber ftill ; United Pipe line Certificates find anscheinend augenblicklich unter Kontrole der Baissiers und {ließen flau. AmMetal lmarkt will das Geschäft immer noch fkcinen rechten Aufschwung nehmen. Fremde sowie ein- heimishe Manufakturwaaren waren mit Ausnahme einiger Spezialitäten ill. Der Import fremder Webstoffe für die heute beendete Woche beträgt 2630145 Doll. gegen 3 168 153 Doll. in der Parallelwoche des Vorjahres.

Verkehrs-Anstalten.

Bremen, 22. August. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord- deutshen Lloyd „Neckar“ is auf der Heimreise heute früh 7 Uhr in Southampton eingetroffen.

Bremen, 23. August. (W. T. B.) Der Dampfer des Nord- deutshen Lloyd

f „Hohenstaufen“ ist am 21. d. M. in Bahia eingetroffen.

Berlin, 23. August 1883.

Die evangelisch-lutherische Konferenz beshloß heute nah langer, lebhafter Diskussion die Annahme folgender Thesen : 1) Wenn unserem deutshen Volke scine durch das Evangelium und die Reformation gewonnene Kultur erhalten werden soll, so it für dasselbe ein2 Erneuerung des ganzen Volkslebens dur die Kräfte des Evangeliums und die religöse, sittlibe und öko- nomische Hebung des vierten Standes insbesondere vor Allem nöthig. 2) Die Kirche, gesc{ichtlich als eine fozial heilsam wirkende Macht legitimirt, ist dazu berufen und befähigt, dem Staate, der Schule und der Familie bei der Lösung dieser sozialen Aufgabe Hülfe zu leisten. 3) da eine foziale Wiedergeburt nur nach Eintritt einer sittlichen, diese nur auf Grund ciner religiösen erfolgen kann, so hat die Kirhe mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln der Pre- digt, der Seelsorge, des Jugendunterrihts, der inneren Mis- sion auf die christliche Wiedergeburt unseres Volkes hinzuwirken. 4) Für ein sozialpolitishes Programm kann die Kirche nit ein- treten, wohl aber für die Verwirklihung der einem solchen zu Grunde liegenden christlihen Lehren von der Arbeit und dem Cigenthum und des Prinzips der Nächitenliebe in seinem Berufe, die sozialen Verhältnisse neu zu gestalten (praktishes Christenthum). 5) Den weltlichen und geistlißen Gliedern der Kirche ist nicht zu verwehren, daß sie für eine sozialpolitishe Partei eintreten ; es ist vielmehr als ihre Aufgabe anzuerkennen, daß sie dieses für die auf ristliher Grundlage stehenden Parteien thun und _nicht den unchristlihen Elementen ruhig das Feld laffen. Q Sie haben in jeder Weise das Christenthum unier die Masse des

olkes zu bringen, namentlich durch (ristlihe Volks vercine große Mengen zu umfassen. 7) Damit die Kirche den Staat in den Aufs gaben des öffentlichwen Lebens wirksam unterstüßen könne, hat er den Nechtsbestand der Kirche zu \{üßen, für ihre innere Entwickelung und ihre Thätigkeit ihr die nothwendige Freiheit zu gewähren und seinerseits diejenigen ristlihen Ordnungen zu erhalten beziehungsweise wiederherzustellen, durch welche der Einfluß der Kirche auf das öffentliche Leben sich besonders geltend macht.

Straßburg, 19. August. Namens der Geschäftsführung der bevorstehenden X11. Versammlung deutscher Forstmänner theilt der Landforstmeister Mayer mit, daß außer den preußischen, bayerischen und elsaß-lothringishen Staatsbahnen die Direktionen zu Altona, Glückstadt, Lübeck, Braunshweig, Weimar, Nordhausen, Meiningen, Gießen, Mainz, Ludwigshafen, Darmstadt, Jena, Schwerin für die zur XI1. Forstversammlung in der Zeit vom 25, bis 27. August nach Straßburg i. E. reisenden Passagiere eine Verlängerung der Netourbillets Gültigkeit bis einshließlich den 3, September cr., an welchem Tage die Rückreise beendet sein muß, eintreten lassen. Die Berlin-Hamburger Bahn hat eine anderweitige Be- günstigung gewährt, derer. Formalitäten die Betheiligten auf den resp. Stationen erfahren kênnen. Gegen Vorzeigung der Mitglied s8- ‘arte wird den Theilnehmern auf dem hiesigen Centralbüreau im Aubettegebäude eta entsprebender Vermerk auf die Mülkseite des Retourbillets aufgeklebt werden. Dagegen werden die von Stationen der bayerishen Staatsbahnen abreisenden L ersucht, sich vor Abgang des Zuges gegen Vorzeigung ihrer Legitimatioa (Programm) an der Billetkontrole das Retourbillet vom Stationsvorstand prolon- iren zu lassen. Da für die württembergischen und badischen Bahn- treden eine Vergünstigung nicht gewährt wird, dürfte es für die aus: dem nöôrdlihen Bayern eintreffenden Theilnehmer sch vi:leicht empfehlen, ihren Weg über Aschaffenburg-Darmstadt-Worms z1. nehmen. Auch wird speziell hervorgehoben, daß die aus Berlin lezw. Norddeutschland über Frankfurt a. M. herreisenden Theilnehmer ‘a die Route Frankfurt-Mainz-Straßburg, oder Frankfurt-Ludwigs- hafen-Lauterburg-Straßburg fordern können, da die Route Frankfurt- Heidel! berg-Kehl-Straßburg keine Verlängerung bewilligt. Mit Rücksicht darauf, baß außer auf den württembergishen und badischen Bahnen auch auf den sähfischen Bahnen die fragliche Vergünstigung nicht ein- tritt, werden die Theilnehmer ganz besonders darauf aufmerksam gemacht, entwedec im gebrohenen Verkehr ihre Billets zu lösen oder im direkten Verkehr für diejenige Route, welche die Vergünstigung gewährt. Beispielsweise würde ein über Heidelberg-Kehl gelöstes Retcourbillet Frankfurt-Straßburg zur Rückfahrt bis zum 3. Sep- temker d. I. weder über Heidelberg noch über Weißenburg-Worms gültig sein, während ein über Worms gelöstes gleiches Billet bis zum 3, September d. I. seine Gültigkeit bebält.

Wien, 22. August. (W. T. B.) Die Mitglieder der ö st e r- reihischen Nordpolerpedition sind heute hier eingetroffen und von zahlreichen Notabilitäten aus Beamten- und Militärkreisen, unter denen \ch auch der Ca des Kaisers, v. Plönnies, und der Vize-Präsident des Abgeordnetenhauses, Goedellanoy, be- fanden, auf dem Bahnhofe empfangen worden. Der Bürgermeister begrüßte die Expeditionsmitglieder Namens der Stadt, der General- seZretär der geographischen Gesellschaft, Lenz, beglückwünschte dieselben zu den erzielten Erfolgen, und der Linienschifs-Lieutenant Wohlgemuth dankte Namens der Expedition für den freundlichen Empfang. Auf der Fahrt nah dem Hotel wurden die Expeditionsmitglieder von der Bevölkerung mit \ympathischen Zurufen begrüßt.

Im Krollschen Theater kam gestern Aubers reizvolle Dper „Die Stumme von Portici“ mit Hrn. Schoit als Masaniello zur Aufführung. Die reihen Gaben des Gastes kamen auch in dieser Rolle vollkommen zum Ausdruck. Wunderbare Kraft und Fülle des Tons, verbunden mit Tiefe der Empfindung im Vor- trage, sind die charakteristishen Eigenthümlichkeiten dieses Sängers, welchen sein \hauspielerishes Können zu einem Künstler ersten Ranges erhebt. Stürmischer Beifall des reich elepten Paules begleitete denn auch bis zum Schluß seine vortrefflichen Leistungen. Die übrigen mitwirkenden Künstler wurden ihren Aufgaben in anerkennenswerther Weise gerecht. Am Sonnabend tritt Hr. Schott ferner als „George Brown“ in der „Weißen Dame“ auf, während am Sonn- tag noch einmal, und zwar zum leßten Male in dieser Saison, „Joseph in Egypten“ mit dem Gaste in Scene geht. Morgen, Freitag, findet eine Wiederholung des „Barbier von Sevilla“ mit Hrn. Köbke in der Rolle des Grafen Almaviva statt,

Redacteur: J. V.: Siemenroth,

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. Elsner. Drei Beilagen

Berlin:

öhsten Notiruagen der Woche aicht bebaupten und ersteres fand für Export nicht \o viel Beachtung wie in der Vorwoche. Terpentinöl

(einschließlich Börsen-Beilage).

zum Deutschen Reihs-An

A 19T

Zweite Beilage

zeiger und Königlih Preußischen

Berlin, Donerstag, den 23. August

Staats-Anzeiger.

13.

m. 2014.

Der Inhalt dieser Beilage, in welcher auch

vom 11. Januar 1876, und die im Patentgeseyz, vom 25, Mai 1877 vorge)

Central-Handels-Regî

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Reich kann dur alle Post - Anstalten, für

Berlin auch durch die Königliche Erpedition des De

Anzeigers, 8W., Wilhelmstraße 32, bezogen werden.

—— N enshut, vom 30. November 1874, for n De! i ; i e L E. E veröffentlicht werden, erscheint au in einem besonderen Blatt unter dem Titel

ster für das Deutsche Reich. (0. 197,

Das Central - Handels - Register für das Deutsche Meich erfcheint in der Négel täglich. Das

utshen Reichs- und Königlich Preußischen Staats-

Abonnement beträgt 1 4 50 H Z für das Viertelj áInsertionspreis für den Naum einer Druczeile

owie die in dem Gese, betreffend 2as Urheberrecht an Mustern und Modellen

jahr. -— Einzelne Nummern kosten 20 S.

30 S

Patente.

Patent-Anmeldungen. L îtr die angegebenen Gegenstände haben die Nach-

E atun bie Retbeitung eines Patentes nawgesucht.

Der Gegerstand der Anmeldung ist einstweilen gegen

unbefugte Benußung ge\{Üüßt.

FAiIlasSeC.

Neuerungen hn Pra u Auswashung von Ammoniak und Theer aut beißen "Basta: Zusatz zu L. 1805. Dr. Fried- rich Lerenz in Rendsburg. :

S. 1833. Neuerung an Koksöfen mit Ge- winnung der Nebenprodukte. Richard de S6IldäenhoM in Louvain (Belgien); Vertreter : Carl T. Burchardt in Berlin SW., Friedrih- straße 48. :

Sch. 2450. Neuerung an RNegenerativ- Kokaöfen; I. Zusaß zum Patent Nr. 18 795. Schtlesische Keohlen- und Cokes- Were in Gottesberg. ;

Seh. 2482, Neuerung an Regenerativ- Koksöfen; II. Zusatz zum Patent Nr. 18 795. Schlesische Fichlen- und CoKkes- Werke in Gottesberg. ; Ö

“XIEL. F. 1739, NRöhrenanordnung für Hriz- röhrenkessel K. Fliesen in Eisenherg i. d. Bayr. Pfalz. -

E 810, Zusammengeseßzter Dampfkessel. Robert Jacobi in Zeiß. :

T, 1072. Verfahren zur Ausschcidung von Trokenrückständen von Abwässern unter gleih- zeitiger Erzeugung ge!pannter Dämpfe. Ken- rad Trobach in Berlin. S

Tr. L. 3640. Selbstthätige continuirliche Breinse für Eisenbahnfahrzeuge. Iacob Hagcgenmacher in Luzern, Schweiz; Ber- treter: J. Brandt in Berlin W., Köntggraäßer-

raße Nr. 131,

1 K. 2955. Control-Apparat für die Fahr- geschwindigkeiten vonLoklomotiven. —6.KecKer, Kaiserl. Baurath in Met, i

XKXAUXK. Sch. 2575. Verfahren zur Gewinnung eincr spinnfähigen Faser aus Chinagras und ähnlichen Pflanzenstoffeu. A. W. Sechoebel in Cihau î. S. -

&t. 956. Verfahren zur Herstellung von Ge- brauch8gegenständen aus brasilianisher «Faser- gurk«, J. Steiner in Berlin.

“KX X. V. 2941, Kopfe und Haarwasch-Apparat für f3risir- und Toiletten-Kabinet. ust, Iálcin in Heilbronn, Fleinerstr. 50.

V. 598, Tragharer freigelenkiger Dampf- apparat zur Bereitung von örtlichen oder allge- meinen Dampfbädern. Dr. Alois Valenta, K. K. Regierungsrath und Professor, und Uein- rich Korn in Laibach i. Krain; Vertreter : Richard Lüders in Görliß. :

KXXVI. W. 2342. Heizapparat mit beweg- lichem Feuerrost. G. Wirsum in Baden- Baden. i: e

"KXXVLIL. G. 2290. Verstellbares Insyektions- glas. Benedict Gautsch junior ia München, Tierschstr. 4/111.

«t 41360. Nechenapparat für Schulen. Emmbhard Bürger in Görgbah.

Sch. 2559. Gontrol-Proberöhre für Pola» risationsinstrumente. Franz Schmidt «& Waenseh in Berlin, . Ï

“LV. M. 2725. Stellvorrihtung für Senfen- blätter. August Weyer und Otto Fuhr- mann in Belten. : :

KLVIS. R. 2372. Lagers{miervorrichtung für

didflüssiges Maschinenfett. Hans Reisert

in Cöln. : :

Wi. 2679. Neuerung an einem Druckreqgulir-

ventil; Zusatz zu P. R, 21 751. J. Weidt- man in Doctmund.

LEUI. K. 3002, Neuerung an der unter Nr. 93 339 patentirten Antriebsvorrihtung für Näh- moschinen; Zusatz zu P. R. Nr. 23 339. John Kayser in Kaiserslautern.

TIX. P. 1676, Pumpe für Abdampf- und Speisewasser. -— H. PolaczeK in Warshau; Vertreter: F. Engel in Hamburg, Grasfeller 21.

„, R. 2262. Selbstthätiger Dampffkessel- Syeijeayparat. Abhängig von Nr. 13 440. W. Bäütter in Altona. :

LXI. G. 2095, Koffer zur Rettung Swiff-

brüchiger. Kasimir GomschorowskKi in

Ta. |

9 084, Apparat zur Rettung Scheintodt-

begrabener. Robert Thiemann in Striegau.

LXIX. P, 1697. Neuerungen an LTaschen- mecssern. Rob. Paffrath Wwe. in So- lingen. h

LXXL, B. 4139. Sgugßrahmen für Schuh- und Stiefelsohlen. Joseph Borretlt in Goldhawk Road, London; Vertreter: 0. Kesseler in Berlin 8W,, Königgrätzerstr. 47. L

LXXKXEX. I. 2989, Verfahren, dem Tabak Nikotin zu entziehen, ohne die im Tabak ent- haltene Apfel- und Citronensäure mit zu ertrahiren. Fabrik nikotinfreier Tabake Patent. Dr. R. Kissling «& Co. in Bremen. :

L. 2204, Tabak-Vorbereiter und Zutheiker an Cigarrettenmaschinen. E. F.

Königgrätzercstr. 131. LXKXXKIL. I. 771.

Würzburg, Domstr. 34.

Leblond in Paris; Vertreter: J, Brandt in Berlin W.,

Neuerung an elektrischen Transportvorrichtungen. Fleeming Jenkin in Edinburah; Vertreter ; Julins Moeller in

seilbahnenz; Zusatz zum Patent Nr. 15 099. Siemens I Halske in Berlin SW.,, Moarkgrafenstr. 94. Filasse. S LXXK%KLI. Sch. 2463. Sih selbst feststellender Sließkeil für Eisenbahn- und Schiffs8verladung. Adolph Schmidt Sobn in Straßburg, El{aß. LXXXV. E. 1069, Mischungsventilhahn. Th. Ekholm in Stodtholm; Bertreter: RKessel2r in Berlin SW., Königgräßerftr. 47. . M. 2745. Apparat zur Prüfung der Dichtig- feit von Rohrleitungen für gasförmige Flüssig- feiten; Zusaß zur Anmeldung A. 2618, C. Ww. Muchall in Wiesbaden. : LXXKVIL. W. 2677. Schraubenzieher. Wolfs & Kunippenberg in Jctershaufen bei Gotha. i Berlin, den 23. August 1883, Kaiserliches Patentamt. Meyer.

Versagung von Patenten. Auf die nachstehend bezeichneten, im MNeich3-An- zeiger an dem angegebenen Tage bekannt gemaHten Anmeldungen ist ein Patent versagt worden. Die Wirkungen des einstweiligen Schutzes gelten als nit eingetreten. Fálasse. z XXLI. A. 757. Neuerungen an dynamo-?lek- trischen Atascbinen. Vom 12. März 1883. E S Nelterungen u dex Regulirung von Gsühlichtlampen. Vom 19. Oktober 1882. XKLV. R. 1873. Ncucrungena an Sortir- und Reinigunzs8maschinen für Getreide. Vom 23. November 1882, x Tun W. 2310. Zufammengescßte Welle. Vom 18. Januar 18833, LXAKKXMH, F. 1551, März 1883, 1X SNSGE F. 1474, Verfahren zur Herstel- lung von zweiseitigem Plüsch, Vom 4. Dezem- G R 3, August 1888 Berlin, den 23. Augu 83, T Kaiserliches Patentamt, [36802] Meyer.

Uebertragung vor: Patenten. Die folgenden, unter der angegebenen Nummer der Patentcolle im Reichs-Anzeiger bekannt gemachten Patent-Ertheilungen sind auf die nachgenannten Per- sonen übertragen worden. MIBesO. E KXXEEUL. Nr. 13972. Christian Ferdinand Christoph und Christian Rudolph Unmack in Kopenhagen; Vertreter: I. Brandt in Berlin W., Königgrätzerstr. 131, Militair-Zelt. Bom 7, Oktober 1880 ab. KLVI. Nr. 22962. Körting in Hannover. uer unter Nr. 532 patentirten Gasmotor. 6. Dezember 1881 ab. Berlin, den 23. August 1583.

Kaiserliches Patentamt.

Meyer.

Erlöschung von Patenten. Die nawfolgend genannten, unter der angezebenen Nummer in die Patentrolle eingetrageneu Patente sind auf Grund des §. 9 des Geseges vom 25. Mai 1877 erloschen. Klasse. XVIL. Nr. 12577. Neuerungen im Verfahren der Kälteerzeugung für Eisb-reitungszwee. XEX. Nr. 16 280. Neuerungen am Eisenbahn- oberban für Stuhlschienen. XX K. Nr. 20 035, Irrigator. / „Nr. 21475. Untersuchungs- und Operations- hl. uLXEE, Nr. 20 190. Neuerungen an Formkasten. XKXXKVEIL. Nr. 20296. Neuerungen an Vlißz- ableitern mit Wetterfa!,ne. XLVIL. Nr. 18 143. Ausrückfuppelung. XLIX. Nr. 11156. Plattenwalze mit ver- \chärfter Rekbahn. LIV. Nr. 20 731. Etiquettes. ; LXL. Nr. 21 626. Neuerungen an Ertincteuren. LKXVWEI. Nr. 16 085. Sleischhackmaschine. LXVIAEL. Nr. 20 580. Neuerungen an Thür- \{löfsern. : LXXK. Nr. 19 651. Neuerung an Schreibmappen. LXXKL. Nt. 2819, Repetirmehanismus für Kammergewwehre. N 5 LKXKXWK. Nr. 22 920. Stlagflügel für Ma- schinen zur Auflockerung der Baumwolle. LXXXK. Nr. 8083. Falzziegelpresse für Ma- Ma D mit dreimaliger ruckweise sich vers ärkender Prefsung.

# Ne, 12 N S und Thonwaarcenxpres}e mit Vorrichtung zum Abmessen des zu sormen- den Materials. :

Nr. 14 211. Neuerungen an Ziegel- und Thonwaarenpressen; Zusatz zu P. R. 12616.

LXXX% V. Nr. 11 074. Closet-Spülapparat für abgemessene Wassermengen. y

„Nr. 16 062. Neuerungen an Vadeöfen. Berlin, ven 23. August 1883.

Kaiserliches Patentamt. Meyer.

[36801]

Farbenkasten. Vom 5s.

Firina Gebrüder Neuerungen an dem Vom

[36803]

Maschine zum Aufkleben von

mangelhaft fiel die Ernte an Obst und Spätgemüse aus. Die zum Verkauf gelangten Hölzer des Gräflich Stolbergschen Forstreviers Diersfordt haben günstige Resultate geliefert, troydem der UAbfaß der Weymuthskicfer, Weißtanne und Lärche ins Stocken gerathen war. Rübenkraut erfuhr am Anfang des Jahres eine kleine aber nicht andauernde Bes}e- rung. Die große Ausbeute an Zukerrüben bewirfte einen bedeutenden Preisrückgang, in Folge deten eine lebhafte Nachfrage entstand. Ueber die Taba- fabrikation lauten die Berichte wieder eiwas erfreu- licher als in den vergangenen Jahren. Die Fabrifen hatten ihre geregelte Beschäftigung und hinreienden Absaß. Geerntet wurden im Bezirke 9—10 000 Ctr. Das Geschäft in Sumatra-Tabacken hat nh be- deutend entwickelt, da dieselben für die gangbarsten Cigarrensorten als Deckblatt Verwendung finden. Während in 1870 ca. 3460 Packen Sumatra in Holland eingeführt wurden, i die Einfuhr im Berichtsjahre auf 82 356 Packen gestiegen, wovon Deutschland weit über die Hälste verbraucht hat. Die Viehzucht und der Viehhandel haben rect er- freulihe Fortschritte gemacht. Pferde und. Fohlen haben \chnell Käufer gefunden; für fettes Rindvieh find enorm hohe Preise bezahlt worden. Man be- zahlte im Januar 54—61 4 pro 50 kg und tim Dezember 66—69 6 pro 50 kg. Die Schweine- mast wurde durch die {lechte Kartoffelernte sehr er- \chwert, do fand feite Waare bei lohnenden Preisen leichten Absaß. Der Hüttenbetrieb hat im Ganzen befriedigende Mesultate ergeben. Die Uktien- Gesellschaft „Isselburger Hütïe“ war während des ganzen Jahres vollauf beschäftigt; es wird aber noch gewünscht, daß die Steigerung der Verkaufêpreise mit dem Steigen der Rohmaterialien gleichen Scbrilt hält. Das Puddlings- und Walzwerk „Prinz Leo- pold“ zu Empel, Aktien-Gesellschaft, verarbeitete im Berichtsjahre 5440 Tons inländishes Roheisen, aus welchem 4004 Tons Stabeisen hergestellt wurden. Sämmtliche Waare hat befriedigenden Absatz ge- funden. Die Emmericher Maschinenfabrik und Eisen- gießerei van Gülpen, Lensing und von Gimborn be- strebt fich mit Erfolg, für ihre gesteigerte Produktion

-- c, ; F: y Zern: a C en 20 T a4 Q 1/82). sehr ungünstige Erträgnisse zu konstatiren; ebenso | zu Thal 4828 Tors Güter (4689 Tons in 1881/82)

Dis Lanve3grenze bei Emmerich haben auf dem Rhein in 18S pasfirt: zu Berg 17583 Sciffe mit 1609 660 Tons Befractung (gegen 17 516 Scdifffe mit 1475 437 Tons Befrachtung in 1881), zu Thal 16 524 Stiffe mit 2373 394 Tons Beo frahtung {gegen 17 549 Schiffe mit 2479 249 Tons Befrachturg in 1883). Außerdem passirten 94 Flöße.

Der Werth der Einfuhr im Jahre 1881 im Fürstenthum Bulgarien betrug nah dem „Deutschen Handeklsarhio“ 58467 100 Franken, gegen in 1380 48 223 637 Fr., der Werth der Au ê- fuhr in 1881 31819900 Fr., gegen in 1886 33 118 200 Fr. Bei der Einfuhr war Deuts ch- land mit 286875 Fr. betheiligt. aae D hauptsählih cus folgenden Gegenständen: Lertil- D unk Derivate aus folchen 299 000 Kolli, Metalle und Metallwaaren 100954 Kolli, ver- \chicdene Manufakte, Fabrikate 31 000 Kolli, chemishe Stoffe und Derivate aus solchen 10 448 Oken, Tex!ilstofe und Derivate aus solchen 25 000 m, Häute, zubereitete, 23 757 Stück, Metalle und Metallwaaren 30972 Oken Waähs rend des Jahres 1882 langten 8 deutsche Fahrzeuge von 4594 Yeg.-Tonnen ( Segelschiffe von 3080 t und 1 Dampfschiff von 1514 t) im Hafen von Barrow in Furneß an, alle bes laden, und zwar 7 mit Holzwaaren und 1 Segel- hi} mit Dynamit. Für deutsche Rechwnung wurde 1 Segelschiff von 458 t angekauft. Diese 9 Fahr- zeuge gingen im Jahre 1882 aus, von ihnen 6 Segel- \chiffe in Ballast, 1 Dampfsciff leer, 1 Segel\chiff mit Schienen, das mit Dynamit gekommene mit dieser Ladung. In den Hâfen von Hartlepool und Westhartlepool sind im Jahre _1882 291 deutsche Fahrzeuge von zusammen 117632 Reg.- Tonnen cingelausen, von denen 215 Segelschiffe und 76 Dampfschiffe. In Ballast kamen 110 deutsbe Fahrzeuge (60 Segelschiffe und 50 Dampfschiffe), leer 1 deutshes Segelschiff. 3 der Segelscbiffe kamen zur Einholung von Order, 1 Dampfschiff subte Hartle- vool als Nothhafen auf. Von den erwähnten Fahrzeugen

20

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im In- und Auslande willige Abnehmer zu finden,

zcigte fic bis Ende Oktober bei ziemlich lohnenden Preisen hinreichende Nachfrage; in den beiden letzten Monaten litt das Geschäft unter den großen Vebers{hwemmüungen, wodurch der Gesammtjahre®- ums{chlag wesentlich beeinflußt wurde. a E Drahtzieherei und Verzinkerei war während des Betriebsjahres 1882 für den Erport nach Holland, England, Belgien und Frankreich stets ausreichend beschäftigt. Es zeigte s1ch erfreulicher Weije eine Steigerung der Produktion gegen diejentge des Dor» jahres um ca. 100000 kg. Es wurden im Ganzen 1750000 kg produzirt. Das BleiwalzwerT und die Bleiröhrenpresse von F. Schmidt und Sohn in Besel mußte zu denselben gedrückten Preisen wie im Vorjahr arbeiten ; eine Veränderung des Betriebes hat nicht stattgefunden. Die Pianofortefabrikation hatte im Auslande regelmäßigen Atzug. Auch die Sreinhauerei, Bildhauerei und Marmorfsckeiferet erfreute sih cines lebhaften Geschäftsganges. Die Weseler Dampfziegelei produzirte m Ganzen 3 500 000 Stck. Ziegelsteine, roelche in jeder Hinsicht zufriedenstellenden Absaß fanden; auch Terra- fotten waren lebhaft gefragt. Vie Leinöl- firnißfabrikation war wenig lohnend, da, die Preije bei befriedigendem Umsaß stetig zurückgingen. «Die Farben- und Ladckfirniß fabrik zu Wesel hat einen weiteren Aufs{wung genommen. Die Ein- führung der nach ‘englister Methode angefertigten Lake mat langsame, aber sichere, Fortschritte. Das Exportgeschäft nah überseeischen Ländern war gut, doch leidet dieser Verkehr noch unter dera Mangel deutscher Dampferlinien, da dur den Transport nah englishen Häfen der Nutzen des Fabrikanten geshmälert wird. Der Geschäftsgang der Bocholter Spinnereien, welche ca. 2 00090009 kg produzirten, war in den gröberen Nummern lohnender als in den feinen. In der. Weberei- branche is die Zahl der mecanischen Stühle von 1500 auf 1700 gestiegen. Die Fabrikation in Bleichwaaren hat der Elfässer Konkurrenz gegenüber nachgelassen; dahingegen E Ne Produktion der Buntweberei, der Leinen- und | Halbleinen-Weberei erheblich gestiegen und fand bes | friedigenden Absatz. Die Handweberei in Bieber, sowohl gefärbter als bedruckter Waare, fand besen ders in den besseren Qualitäten für ihre Produktion reihlich Nehmer; die Exrportwaare hatte stark uuter der englischen Konkurrenz zu leiden. Die Druckereien und Färbereien in türkischroth und indigoblau aren lebhaft beschäftigt. Ebenfo hatten die Gerkbereien Bocholts im ganzen Jahre lohnende Arbeit. Der Werftverkehr zu Wesel hat insbesondere dur zwei- maliges Hochwasser erheblich gelit:en. Die Gin- nahmen des städtischen Werftes und Sicherheits8- hafens beliefen sich in 1882/83 auf 12 987,79 M, die Ausgaben auf 11 346,90 (6 Mithin bleibt ein Reingewinn von 1640,89 , gegen 5005,59 f im Sahre 1881/82, Die Rheinbrücke bei ZeIE passirten 31653 Sciffe in 1882, gegen 34 34 in 1881. Pro 1882 ist die Zahl der durch- gefahrenen Sciffe \{einbar kleiner , weil des Hochwassers wegen die Brücke lange Zeit abgefahren

Be\.ceff der Körnerfrüchte und dez Strohes günstig

E 8 iht d r andelskammer s & i : u Weser le As x s entnchmen wir | den Hafen zu Wesel wurden 1382/83 angebracht:

l et ; i i 10 771 Tons Güter K folger’de Einzelheiten. Die Ernteergebnisse Waren u N Tel 59 02 8 E (gegen 14 483 Tons Güter

Durch- | in 1881/82).

war und keine Kontrole stattfand. Ferner passirten 88 Flöße mit 249 623 Ctr. Gewicht. In

(10 966 in 1881/82),

liefen chiffe F \ isugeis | 3 207 Segelschiff 75 Dampfschiffe), von den- ir Stabeisen, Pflugeisen, Achen, Bleche u. f. w. | (207 Segelschiffe und (9 V: iffe), von den am Für Stabeisen, Pflugeisen, Ach en, e selben 9 Schiffe (6 Segel\cilffe und 3 Dampî} chiffe) leer und 1 Segel\chif in Ballast; die bei Weitem

im Jahre 1882 282 Schiffe wieder aus

große Mehrzahl nahm Steinkohle in Ladung. _ Am Fabres\chlusse waren 8 veutsche Fahrzeuge (( Segel-

\chiffe und 1 Dampfschiff) im Hafen von Hartlepool

anwesend, welche sämmtlich Steinkohle einnahmen.

-—— Während des Jahres 1882 liefen im Hafen von Hongkong 379 deutsche Fahrzeuge ein, und zwar 216

Dampfschiffe und 163 Segelschiffe ; 18 Schiffe (10 Dampfschiffe und 8 Segelschiffe) famen in Ballast. Von jenen Scbiffen gingen 1m Jahre 1882 364 wieder aus, nämlih 213 Dampf- \chiffe und 151 Segelschiffe, davon 122 Scbiffe . (49 Dampfschiffe und 73 Segelschiffe) in Ballast und 18 Schiffe (6 Dampfschiffe und 12 Segel- cie) theilweise mit Ballast. Am Jahressclu}se waren 15 deutshe Fahrzeuge, nämlich 3 Damps- schiffe und 12 Segelschiffe, im Hafen von Hongkong anwesend. Im Hafen von Gothe nburg langten im Jahre 1882 102 deutf che Fahrzeuge von zu- sammen 9683 Reg.-Tonnen an, davon 98 Segel- [chiffe und 4 Dampfschiffe. l Segelschiffe kamen in Bauast, 4 solche liefen in Folge Havarie, 2 wegen Stur1s eir: ; 1 Schiff suchte Gothenburg als Noth- hafen auf. Wieder auêëgegangen sind in demselben Fahre von jenen Fahrzeugen 101 Sciffe (97 Segels schiffe und 1 Dampfschiff) von 9446 Reg.-Tounen, unter ihnen 29 Swiffe (29 Segelschiffe und 1 Dampfschiff) in Ballast. Am Jahresslufie wor 1 ia Haz»erei angekommenes deutsches Segelscif von 186 Feg.-Tonnen im Hafen von Gothenburg anwefend. -— Im Jahre 1882 liefen inm Hafen von Tschifu (China) 156 deutsche „„Vahrs zeuge ein, von ihnen 45 in : Ballast» 2 theilweise mit Ballast und 13 leer, 2 solche kamen havarcirt an. Von diesen Fahrzeugen gingen 1m Laufe des Jahres 1882 152 Schiffe aus, die meisten uit Bohnen?uchen, 13 in Ballaft, 1 theilweise mit Ballost, 17 ‘eer. Am Jahresschluße waraa 5 deutsche: Schiffe im Hafen von Tschifu anwesend, unter ihnen die im Oktober harauirt angekommene 2 Schiffe. -— Während des Jahres 1882 waren um Hafen Fon Shanghai eingegangen: 2008 Darapsschiffe: von 1769897 t, und zwar mit Ladung : 1936 Damyfer mit 1727 770 t, in Ballaft 70 Dampfe: mit 42037 t; darunter wocren deutsche: 86 Damp » \cbiFe von 58 497 t (81 von 53 739 t mit Ladung» 5 von4698t in Ballast); ausgegangen waren: 201% Dampfschiffe von 1754359 t und zwar mit Ladurg= 1761 Dampfer von1603811 t, ‘m Ballast: 254 Damy ser. von 150548 tz darunter waren deut}ce: 8ST Dampfer von 58 852 t (47 Dampfer von 38 480 f mit Ladung, 40 Dampfer von 20372 & in Ballast). Es waren während dessel'ven Jahres eingelaufenz 522 Segelschiffe von 164217 t, und zwar mik Ladung: 509 Sciffe von 159932 t 1n Ballast, 13 Schiffe von 428ò t; darunter waren deutsche: 47 Segelschiffe von 21 354 t (46 Schiffe von 21 084 b mit Ladung, 1 S6,iff von 270 t in Ballast); aus- gegangen ware'a: 515 Segelschiffe von 160 043 t, und zwar mit adung: 397 Sthiffe von 99 191 te und in Bolilast 1138 Schiffe von 60852 tz darunter waren deutsche: 48 Segelschiffe von

17 Sie von 10091 t in Ballast). Zan denx Hafca-in Saigon (französisch Cochinhinch,) trafen iv4 Jahre 1882 63 deutsche Dam’ schiffe von

(s wurden abgefahren in 1882/83:

S. 2003, Neuerung an elektrischen Draßts

O und Kleeheu kamen auf 259/69 über

schnitt. Dagegen sind für Kartoffeln und Taback

‘53 814 Reg.-Tonnen, und 11 Segeli%iffe von 4537

zu Berg 1893 Tons Güter (4139 Tons in 188182", | Reg.- Tonnen, zusammen 74 Schiff®, von 98 351 Reg.s

22 392 t (31 Swiffe von 12301 t mit Ladung.

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