1883 / 210 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 07 Sep 1883 18:00:01 GMT) scan diff

__ Rückständig sind noch: aus den Verloosungen : pro 1. Dezember 1857: A. 124. pro 1. Dezember 1873: D. 135. pro 1. Dezember 1881: B. 434.

pro 1. Dezember 1882: A. 210 262 287, B. 179 284 478, C. 24 68 219 294 320 438 512 533 609, D. 29 133 202

307 376 652 687 693. Wiesbaden, den 10. August 1883. Der Regierungs-Präsident. von Wurmb.

In der heutigen Zeichenregister-Bekanntmachungen veröffentlicht.

andelsregister-:Beilage wird Nr. 36 der

Nichtamtliches. Deutsches Reid.

Preußen. Berlin, 7. September. die Kaiserin und Königin hat in Minister der öffentlihen Arbeiten

Tausend Mark

wiesen. und aht Waisen bezeichnet.

Bei Hoheiten

zessin fand Hoheiten des Herzogs und der Herzogin von Connaught gestern Nachmittag 3 Uhr im Neuen Palais ein kleineres Diner statt, an welhem Se. Majestät der Kaiser, Jhre König- lihe Hoheit die Prinzessin Friedrih Carl, sowie Se. König- lie Hoheit der Prinz Friedrih Leopold theilnahmen.

Die Aufhebung eines Vertrages wegen Betruges kann nach einem Urtheil des Reichsgerichts', I. Civilsenats, vom 23. Juni d. J., im Geltungsbereih des Preußischen Allg. Landrechts der Betrogene verlangen, au wenn der Betrüger mit seiner «Frrthumserregung die Er- langung eines Vermögensvortheils nicht beabsic- tigt hat. Behauptet der Betrüger, daß dur seine falsche Vorspiegelung bei dem Vertragsabshluß dem Betrogenen kein Schaden verursacht worden, so hat der- Be:rüger dies nah- zuweisen.

Der Königlich bayerische Gesandte am hiesigen Aller- höchsten Hofe, Graf von Lerchenfeld-Köfering, welcher behufs der Theilnahme an den Sizungen des Bundesraths für einige Tage hierher zurückgekehrt war, hat Berlin wieder verlassen. Während seiner Abwesenheit fungirt der Legations- Sekretär Freiherr von Podewils als interimistisher Ge- shäftsträger. i

_ Wer neu ernannte Großherzoglih badishe Gesandte am hiesigen Allerhöchsten Hofe, Freiherr von Marschall, hat einen ihm bewilligten kurzen Urlaub angetreten.

__ Der österreich- ungarishe Botschafter Graf von Széchényi hat sich am 4. d. M. für längere Zeit auf Urlaub begeben. Während dessen Abwesenheit fungirt der Botschasts-:Rath Herr von Tavera als Geschäftsträger.

Der hiesige Königlih italienische Botschafter, Graf de Launay, hat cinen ihm von seiner Regierung bewilligten Urlaub angetreten. Während seiner Abwesenheit von Berlin fungirt der erste Botschafts-Sekretär Tugini als interimi- tischer Geschäftsträger.

Der Königlih dänishe Gesandte am hiesigen Aller- höchsten Hofe, Kammerherr von Quaade, ist vom Urlaube nah Berlin zurückgekehrt und hat die Geschäfte der Gesandt- Jhaft wieder übernommen.

Der Chef der Admiralität, General-Lieutenant von Taprivi, hat jich in Begleitung des Contre - Admirals Knorr, Chefs des Stabes der Admiralität, auf Inspizirungs- reisen begeben.

Der General: Lieutenant Graf von Wartensleben, Commandeur der 17. Division, ist nach Abstattung persön- liher Meldungen wieder abgereist; desgleichen der Contre- Admiral Graf von Monts, Chef der Marinestation der

Nordsee.

__— Die diesjährigen militärärztlihen

tions- 2c. Kurse werden hierselbst in der Zeit vom 24. d. M. bis 13. Oktober stattfinden. Zur Theilnahme an

denselben sind Stabsärzte aller Armee-Corps in größerer Anzahl kommandirt worden.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staats- Anzeigers“ is cine „Besondere Beilage“ (Nr. 8), enthaltend Entscheidungen des Reichs8gerichts, beigefügt.

Sachsen. Dresden, 6. September. Ueber das Befinden des Prinzen Albert geht dem „Dr. J.“ die Mittheilung zu, daß Se. Königliche Hoheit seit Mitte Juni keine Blutungen wieder erlitten hat, daß der Appetit aber noch sehr mangelhaft ist und die übrigen Krankheits- ersheinungen im Allgemeinen unverändert sind.

Mecklenburg. Schwerin, 6. September. (Mel. Anz.) Die Großfürstin Maria Pawlowna ist gestern Mittag mit dem Großherzog, welcher seiner erlauchten Schwester bis Lübeck entgegengefahren war, mittelst Extra- zuges hier eingetroffen.

Opera-

Oesterreich:Ungarn. Wien, 6. September. (W. T. B.) Anläßlih des Ablebens des Grafen Chambord ist eine adhttägige Hoftrauer anbefohlen worden.

7. September. (W. T. B.) Troß des Verbots der auf gestern anberaumten Volksversammlung fanden sih über 100 Arbeiter Abends in dem Versammlungslokal ein. Dieselben bewarfen die Wachen mit Steinen, wurden aber unter Aufgebot von Militär und Polizei ras zerstreut.

Jhre Majestät einem an den

2 gerihteten Telegramm Allerhöchstihre bejondere tiefe Theilnahme an dem Unglüdck, welches sih auf dem Bahnhof Stegliß ereignete, ausdrüdcken lassen und dem Vaterländischen Frauen-Verein in Berlin zur geeigneten Vertheilung für die hülfs- bedürstigen Hinterbliebenen der Opfer der Katastrophe über- Als hülfêbedürstig werden eine Wiitwe, zwei Mütter

JZhren Kaiserlihen und Königlichen dem Kronprinzen und der Kronprin- zu Ehren der Anwesenheit JFhrer Königlichen

berg hat heu Pejacsevich die „Narodne des Frhrn. seine stellen und gewalt durch doppelter

von heute, ift Sir Harry P

Durban, befindet sih an

sidenten, Mr.

Grafen von darauf nah Ep

den Minister

gehöre ihm und In Le Pu mals Lafaye vor dem Gesetze

hervor : die

welche überzeugt gegen sih unte

alten. Ein Teleg

her angekommen

feier in Le P

verlasse sih auf nissen ruhig, ja

daß er die Freih 7. Septe Ministers Wa

ist gleihgültig

welche niht fre

Italien.

„Agenzia Ste meldet : auch die bezüglih der von

Bulgarien. Vernehmen nach Vertreter Jonin

Dänemark.

und hat sich zum borg begeben.

Afrika. E

¿TELp 19e D

„Zehn Personen wurden verhaftet.

habe in Folge ih!

Aufgabe

Sprache man politishe Fragen mit Straßenkravallen nicht lösen könne. Die Proklamation sührt weiter aus: je cher die übernommene Aufgabe gelöst werde, befriedigende Lösung der Frage wegen der Ausschristen mög- lih; s{hließlich wird warnt, daß man die fassungsrehte antasten wolle.

Großbritannien und Jrland. London, 6. Septem- ber. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus

immer im reservirten Gebiete.

lehnt jede Jntervention der Kolonialbehörden ab. Der Zulu- könig hat die Usutus aufgefordert, zu ihm zu stoßen.

Frankreich. Paris, 6. September. (W. König von Spanien

Montpensier einzunehmen.

Abends findet auf der spanischen Botschaft ein großes Diner statt. Don Carlos isst in Venedig eingetroffen. Die französischen Royalisten statteten demselben keinen Besuch ab. Don Carlos richtete ein

der spanischen Legitimisten, in welchem er erklärte :

Reden rühr:en Lafayette als großen Vürger, der stets Achtung

französischen Freiheiten. Der amerikanische Gesandte Morton hob l heutige Feier sei ein Beweis für schast zwischen Frankreich und den Vereinigten hoffentlich immer andauern werde.

A Waldeck-R ousseau sprach dem Gesandten seinen ank aus und fügte hinzu:

unternehmen dürften,

Marine-Minisier aus Hongkong, von heute, saat: Es ist auh nicht ein einziges cinesisches Kriegsschiff vom Norden

chinesisher Truppen sind vor elwa 14 Tagen in Nakoi eingetroffen, und etwa 1750 chinesische Milizen sind am Sonnabend und Sonntag mit einem dampfer in Canton räthe von Proviant 7. September.

welchem der Minister des Fnnern abermals das Wort ergriff und ausführte: das republikanische Regime folge den Weg unbegrenzter

wisse er nit, wie die Successionss\rage, niht ohne Gefahr eine Verweisung aus dem französischen Staatsgebiete. Minister trank \{ließlich auf die Presse,

auf sih selbst und andere Grafen Chambord bezüglihe Stelle in der Rede des in Le Puy lautete: Nichts bedroht die Stärke der Regierung ; die Agitation, wélche dem jüngsten Trauerfall der Monarchie folgte oder denselben begleitete, große Eile vorhanden zu sein zum

siherlich die Ausweisung aus Frankreih im Gefolge hätte.

[lung sei nunmehr

lihen Verlangen der italienischen Regierung am 5. d. volle Gerechtigkeit widerfahren lassen.

Stande gekommen, so daß die befürchteten Schwierigkeiten vorläufig beseitigt sind. während der Ausarbeitung der Verfassung im Amt.

Der Herzog von Cambridge ist heute hier eingetroffen

(W. T. B.) Der Khedive Deputation der in Egypten lebenden Europäer, welche ihm eine Adresse überreichte, in der er wegen seiner Haltung während der Cholera-Epidemie beglückwünsht wird. Die

orcnen werde versichert, der englische General-Konsul Mal et

—- (rag: Ztg.) Von den Arbeiterdemonstranten vom Schottenring wurde einer wegen öffentlicher Gewalt- thätigkeit und s{hwerer körperlicher jährigem, einer wegen öffentliher G laufs zu actmonatli

Novine“ von

veröffentlihen eine Proklamation Ramberg, in welcher dieser als bezeihnet, die Ruhe wieder herzu- das beleidigte Ansehen der Wiederanbringung der Wappenschilder mit herzustellen, um darzuthun, daß

desto früher sei eine versöhnliche und vor den ausgesprengten Gerüchten ge- Sprache der Nationalität oder die Ver-

Shanghai, der neue englische Gesandte in China, arkers, dort angekommen.

5. September. (Allg. Corr.) Cetewayo der Spitze einer namhaften Truppenmacht noch Er bewahrt dem britischen Re-

Osborn, gegenüber eine troßige Haltung und

T. B.) Der empfing heute Vormittag den Paris und dessen Sohn ‘und begab fich inay, um das Déjeuner bei dem Herzog von Nachmittaas ewpfing der König des Auswärtigen, Challemel-Lacour.

Schreiben an Nocedal, den Führer Spanien werde ihm stets gehören. y fand heute die Einweihung des Denk- tte's statt. Die bei der Feier gehaltenen gehabt habe, und als einen der Begründer der die enge Freund-

Staaten, welche Der Minister des

zwei demokratische Nationen, sie nihts gegen ihre Nachbarn gleichzeitig aber entschlossen seien, nichts rnehmen“ zu laffen; müßten sich gegenseitig

ramm

seien, daß sie

des Admirals Meyer an den ; nur drei Transportschiffe mit 750 Mann

chinesishen Handels- angelangt. Fn Canton werden große Vor- angesammelt.

(W. T. B.) Der Enthüllungs- uy folgte gestern Abend ein Banket, auf Waldeck-Rousseau

Entwickelung. Das Land sih selbst und sei bei den jüngsten Ereig: sogar gleichgültig gewesen. Jm Uebrigen die eine offene und sci, anders gelöst werden könne, als t A er die wohl verstehe, Aeußerung hierüber aus Rücksicht eingeschränkt habe. (W. T. B.) Die auf den Tod des

eit seiner mber.

ldeck-Rousseau bei dem gestrigen Banket

ist ohne Echo geblieben, das Land

Andererseits scheint auch keine Antritt einer Erbschaft, und deren Annahme

geblieben.

i von Gefahren ist

Rom, 6. September. (W. T. B.) Der fani“ wird aus Tanger, von gestern, ge- einzige bisher noh unerledigt gewesene Frage- Marocco an Ftalien zu leistenden Zah entschieden ; Marocco habe dem diesbezüg-

Sofia, 6. September. _(W. T. B.) Dem ist eine Verständigung zwischen dem russischen und dem Fürsten von Bulgarien zu

Die russishen Generale bleiben

Kopenhagen, 6. September. (W. T. B.) Besuch des Königlichen Hofes nah Fredens-

gypten. Alexandrien, 6. September.

empfing heute Nachmittag eine

eitung“ meldet: in Kreisen der Ein ge-

eshädigung zu vier- ewaltthätigkeit und Auf- hem {weren Kerker und vierzehn zu viertägiger bis zu dreimonatlicher Arreststrafe verurtheilt; fünf wurden freigesprochen. i Agram, 6. September. (W. T. B.) Frhr. von Ram-

te Mittag die Amtsgeschäste von dem Grafen übernommen. Die „Agramer Zeitung“ und

Staats-

ersucht, den Erlaß des Dekrets über die Errichtung eines Staatsraths bis zum Eingange 1oeiterer Mittheilungen von Lord Granville zu vertagen.

Zeitungsstimmen.

Die „Norddeutsche Allgemeine Zeitung“ schreibt

unter dem Titel: „Parlamentariemus und Eisenbahn- verwaltung“:

Die in diesem Augenblie noch in allen Herzen naczitte Bewegung, welche dur den erscütternden Unglüdéfall auf van Bahnhofe Stegliß hervorgerufen wurde, dürfte Anlaß geben, über das Verbâältniß des Parlamentarismus zur Verwaltung überbaupt und speziell zur Eisenbahnverwaltung etwas tiefer nachzudenken.

Son eke die Berlin - Potsdam - Magdeburger Eisenbahn in Staatsbesißtz übergegangen war, hatte die Privatverwaltung den Steg- liger Bahnhof als für den hier sich zusammendrängenden Verkehr unzulänglih erkannt. Die Sorge für Erweiterung díeses Bahnhofes war alfo eine Erbschaft, welche die Staatsverwaltung von ibrer Besißvorgängerin übernahm. Die Verhältnisse liegen lokal etwas schwierig, der erforderliche Fundus für die Erweiterung mußte erft erworben werden, Strafßenanlagen 2c. des Stadtdorfes Stegliy kamen in Betracht, und die Betheiligten waren allseitig froh, daß nach Verhandlungen mit den Ortsbehörden, fowie den sonstigen fonkur- rirenden Parteien dem Abgeordnetenhause im vorigen Jabre ein Bau- projekt vorgelegt werden konnte, weles, abgesehen davon, daß si stets Einzelne finden werden, die an einem gefaßt. n Plane Bemän- gelungen zu machen haben, jedenfalls darin von allen Seiten gleich- mäßig beurtheilt wurde, daß es umfassend genug war, um für lange Zeit der zu erwartenden Verkehrszunahme gerecht werden zu fönnen, Alle: dings erforderte dieses Projekt einen Kostenaufwand von 422 000 Æ, für einen Vorort Berlins immerhin ein ziemlich hoher Betrag, der „edo durch die lokalen Verhältniffe völlig ausreichend motivirt erschien.

Nach bestehendem Usus werden in der preußischen Eisenbahn- verwaltung Bahnhofêumbauten 2c, wenn sie nothwendig werden, in das Extraordinarium des Etats eingestellt und gelangen dort zur verfassungsmäßigen Bewilligung des Landtages. Jn diesem Falle aber war der vorhandenen Scwierigkeiten wegen das Projekt so \pât fertig geworden, daß die Einstellung in den Etat für 1883/84 nit mehr mögli geworden, so daß sih die Eisenbahnverwaltung enis{loß, um keine kostbare Zeit zu verlieren, in einem ohnehin vor- zulegenden Gesetze, betreffend Erweiterung, Vervollständigung und bessere Azxsrüstung dés Staatébahnnetes, diese Bauforderung dem Abgeordnetenhause zu unterbreiten. Die Budgetkommission bemängelte zunächst diese Abweichung von dem bisherigen etatsmäßigen Verfahren. Da die Verwaltung jedo die Dringlichkeit der Sache als Grund dafür geltend machte und klar legte, eine Abweichung von den Finanzgrundsäßen im Prinzip nicht zu beabsihtigen, so wurde auf diesen Punkt kein erheb- liher Werth gelegt. Auf Einwendungen, die von zwei Seiten auf Grund einer gewissen Arimosität gegen Berlin geltend ge- mat wurden, glauben wir weiter nit eingehen zu brauchen, da sie auf die Entscheidung des Hauses offenbar ohne Einfluß geblieben nind. Anders liegt es jedo mit den von den parlamentarischen Fach- und Sachverständigen „erhobenen Einwendungen. Ein dem früheren Direktorium der Verlin-Potédam-Magdeburger Eisenbahn angebören- der Abgeordneter brachte die eisenbahrtechnis{e Kontroverse, ob Ueber- oder Unterführung, ob Mittel- oder Inselperron, ob ein Personen- tunnel oder nit, im Allgemeinen und im Speziellen für Stegliß zu empfehlen seien, vor das Haus, um von diesem in diesem Spezial - falle eine faverständige Entscheidung dieser tecniscben Kontroversen herbeizuführen. Der Paëïlamentarismus konn ja Alles.

Die Eisenbahnverwaltung berief si vergeblih auf die Dring-

lichkeit der Angelegenheit, die dur die thatsächlich in den bisherigen Einrichtungen liegende Gefahr für Leben und Gesundheit des Publikums und die Sicherheit des Bahnbetriebes motivirt werde, sie erklärte, die Verantwortung für die Fortdauer dieser Zustände nicht Übernehmen zu können, und machte darauf aufmerksam, daß ihre Verantwortlichkeit sie zwingen könne, entgegen dem Beschlusse des Hauses, den Umbau anzuordnen. Darüker dann natürli viclseitige parlamentarifche Entrüstung ! Das Budgetrech{t dcs Hauses wurde als in Gefahr befindlich hinge- stellt; bie Grundlage der ganzen fkonstitutionillen Staatsverfassung set in Zweifel gezogen 2c, und nachdem die con citirte eisenbahn- fachverständige parlamentarisde Autorität noch erklärt hatte, „fie könne den leßigen Zustand nicht für gefährlih halten,“ und nabdem von anderer Seite bemerkt war, man habe si dur persönliche In- formation an Ort und Stelle überzeugt, daß durch Seitens der Eisen- bahnverwaltung bercits ausgeführte Schußmaßregeln, speziell dur Aufstellung einer Barrière, die akute Gefahr wohl als beseitigt anzu- sehen sci, lehnte das Haus die Forderung ab unter dem Hinweise, ein billigeres, jene eisenbahntechnischen Bemängelungen berücksichtigen- des Projeft in faturo vorzulegen. Nun ift zwar nit etwa zu behaupten, daß der Umbau kfâtte so ras bewerkstelligt werden können, daß das Unglück, das uns Alle jo tief ersbüttert hat, vermieden worden wäre. Jedenfalls aber ist kostbare Zeit durch die Ablehnung verloren gegangen, und die Frage steht auf Aller Lippen: kann das Parlament überhaupt solche te- nische Fragen entscheiden; legt nicht der Parlamentarismus jede Ver- waltung lahm, wenn er solche Entscheidungen unternimmt?

_ Die „Elberfelder Zeitung“ enthält in einem „das Eisenbahnunglück in Stegliß und das Geldbewilligungsrecht der Volksvertretung“ behandelnden Artikel folgende Be- merkungen :

Fiat justia, pereat mundus! Budgetrecht und Volkswohl- fahrt. Sind dies Correlate oder Gegensäte? In Deutschland werden sie zum Unglück der Nation nur zu oft das leßtere. Der for- male Gebrauch politisher Rechte if die furtbarste Verzerrung der Freiheit und das Grab des nationalen Gedeihens.

Unsere Parlamente haben eine von der ganzen Unnatur unseres Parteitreibens . . . zeugende Freude an der Ablehnung von Etats- positionen, deren Einstellung der Regierung doch wahrhaftig feine Freude, sondern oft genug kaum zu ahnende Vorarbeit, Sorge und Aerger bereitet. Meist fast immer ist die Ablehnung nur die Vertagung, da das drängende Bedürfniß nicht zur Ruhe kommt. Inzwischen aber ist kostbare Zeit verloren und manch wichtiges Inter- effse verabsäumt. : Bei aller politishen Opposition sollte unser Volk doch aus diesem neuesten fur{chtbaren Fall die Lehre ziehen, das Vernünftige, Gesunde und Normale zu thun, d. h. der Regierung als der nothwendig und regelmäßig bestinformirten Stelle die Freiheit der Bewegung geben, welche sie für die Nation bedarf.

___— Die „Deutsche Hutmacher-Zeitung“ sagt über die jeßigen zollpolitishen Verhältnisse:

In den Blättern der Fortschrittspartei und der Sezessioniften kann man auf Schritt und Tritt die bittersten Klagen über die jeßigen volkêwirthschaftlihen Verhältnisse, sowie über die ae Lage der Industrie lesen, die in einem Verdammungsurtheil der Zoll- politik des Reichskanzlers gipfeln. Sie wiederholen die Phrafen der Redner jener Parteien, die jedoch bis jeßt sih vergebens abgemüht haben, die Welt zu überzeugen, daß nur dur(- Befolgung ihrer hohweisen Rezepte, die sie in den vier Wänden ihres Studirzimmers ausgeheckt haben, Handel und Wandel den groß artigsten Aufschwung nehmen würden. Je länger jedoch und in je weiteren Kreisen die tiefdurchdachte Zollpolitik des Fürsten Bismarck zur Wirksamkeit und Geltung kommt, desto mehr werden jene Theo- rien der Professorenweisheit der sog. Mantwesterschule von der Praxis des wirklichen Lebens Lügen gestraft. - Davon liegen jeßt wieder

n zugegangener Jnstruktionen den Khedive

mehrere handgreiflibe Beweise vor, die unwiderleglih die Hohlheit der Phrasen und Redensarten der Fortfchrittspartei darthun.

ih baben die sächsishen Landtagéabgeotdneten Ruppert Bekannt es Oeftern sehr wortreihe Reden über „die gänzli u bite Wirthschaftspolitik des Fürsten Bismarck* gehalten: jener verse ichterstatter der Handelskammer von Chemniß, dem bedeutend- E “Fndustriccentrum Sachsens, dieser ist Berichterstatter der Handels- ften In von Plauen, zu deren Bereich der ganze industriereihe \üd- fam Ee Theil Sachsens gehört. Höchft interessant sind die Berichte wes eiden Gegner Bismarcks8, die dur die Wucht der Thatsachen dieser en, wider ihren Wilen zu Lobrednern der jeßigen Wirth- ge “litik werden. So \{reibt Hr. Kirbach: . A ihafl s zeigt sich cin ftetig wachsender Bedarf, zu dessen Befriedi- "die vorhandenen gewerbliden Anlagen und Arbeitskräfte voll, e ¡se sogar übervoll in Anspruch und in einigen Hauptindustrie- rv des Bezirks erhebli&e Erweiterungen in Angriff und in Aus- et genommen wurden. Als ein besonders günstiges Anzeichen von v L nehmenden Aufschwung der wirthschaftlihen Lage muß P Thatsache gelten, daß in der Mehrzahl der Induftrie- die die Nacfrage sid verhältnißmäßig mehr den besseren E erthvolleren Erzeugnissen zuwandte.“ Der Chemniger sezessio- Wise Berichterstatter drückt sein Gesammturthbeil wie folgt aus: Me unserem letzten Berichte für mehrere V-canchen ausgesprocbene E euni hat im Jahre 1882 nicht nur fortgedauert, sondern es ist e in faft allen Geschäftszweigen mit wenigen Ausnahmen, wenn aut mitunter dur Ie und Schaffen von Neuheiten, eine Thâätiakeit wahrzunehmen gewesen.“ lebha T F e nindung muß es dem Manne gekostet haben, dies Bekenntniß zu mathen, zumal da er am Stblusse seines Berichts ves eingesteht, daß hauptsächlich dem neuen Zolltarif die fortdauernde Ee der äIndustrie zu verdanken, ift. Man kann zugeben, daß der P Bolltarif in einigen Punkten mangelhaft, nachtheilig und zu Fbeflern ist (was sicherlih im Laufe der Zeit an der Hand der Er- ci pit gesehen wird), jedo ist es unmögli, die eheilenden, j auf- E ternden und belebenden Wirkungen" desselben nit wahrzunehmer. E Zu welchem Geständniß muß sich Hr. Ruppert bequemen, der irüher fo heftig die Zollpolitik unseres Reichskanzlers bekämpfte ? Man hôre: „Der wohlthätige Einfluß des Schutzolls in Bezug auf Streichgarn wird von mehreren Seiten hervorgehoben und wis B weis desselben auf die Thatsache hingewiesen, daß die Flanell- un Dectenfabrikanten ein größeres Quantum Streicbgarn aufgenommen h Len ohne einen erhöhten Preis dafür zahlen zu müssen, der L e den belgischen uporieuxen feme v p E E n e bar begünstigt durch den Scußtzoll, als 8 Fabri- O S Markte gern gekauft und behaupteten 20 G Ueberlegenheit der autländishen Konkurrenz gegenüber.“ „Daß M deutsche Zollgesezgebung der Produktion der Stapelsacen V n er Bucfsfindranche sehr zu Gute kommt, ist unverfennbar. Das Aus- sand muß den deutshen Markt der heimischen Industrie zur eigenen Bebauung überlassen. Dies zeigt sich ret deutlich darin, 2a E rade im Jahre 1882 O Je e Ausdehnung dieses Fabrika- ionszweiges i zirfe stattgefunden hat." : s V O wird berichtet: „Son jeßt hat deutsches Gewebe das französisbe von den Märkten der drei A8 naviscen Königreiche fast ganz Mie, Gaeta u Ss E i anz bedeutende Absaßgebiete erobert, t Sabibluß dén deutschen Markt gegen die französische eurer sichert.“ Jn der Korsetfabrikation „zeigte das deute Geschäft W L der günstigen Einwirkung der neuen Zoll-Gesetgebung eine wesentliche Besserung, insbesondere auch in Nachfrage na feinerer ega i A In Bezug auf Strumpfwaaren lesen wir in den M en: Die neue Zollgesetzgebung zeigte sich bezügli der Ene Garne nit nachtheilig (das Gegentheil ift in der S en Presse hartnäckig prophezeit worden !), hatte aber eine T günstige Wirkung auf den Absay baumwollener Ünterzeuge, „A Ie land hiervon wesentlich weniger importirt _ haben dürfte. é fe er Gardinen: „Die Nachfrage war unter dem Schute des jetzt beste E den Einfuhrzolles Cg end S der Art, daß Alles, was fertig ) rt s{chlanken Absaß sand.“ : wes E A Resultate in Bezug auf noch manche’ andere Industriezweige weist der Berichterstatter nach, wele ausführlich u zugeben uns der Raum verbietet. Aber alle diese Auslafsungen aus dem Munde des Gegners rechtfertigen Élar und deutli unsere jebiae Zollpolitik ; die derjelben noch anhaftenden Mängel und E fommenheiten werden sicherlich allmählich auêgemerzt werden, (Hoffen lich auch die der deutshen Hutindustrie nachtheiligen. D. R. S In fortschrittlihen Blättern kann man häufig lesen, daß U oder jene Handelskammer ih in Bezug auf diesen oder jenen E gegen die jetzige Zollpolitik ausgesprochen hätte; sie vershweigen g er vollständig, daß sehr viele Handelskammern auf Grund Uw idartegs liber Thatsachen mit der neuen Ordnung unserer zollpolitischen L hältnisse durchaus zufrieden sind, die sid mehr und, mehr der nt- wicklung und Förderung der deutschen Industrie _ günstig er- weisen werden. Das Gute aus „gegneriscer y Be i erkennen, liegt niht in der Taktik der Fortschrittler, ¿ ie stets nur die etwaigen Mängel ans Licht zerren und aus mit mögli} viel Geschrei behaupten, daß das , Ganze ns tauge. Um so größeres Gewicht ift jenen beiden Stimmen e S Handelswelt beizulegen, die wider Willen zu Lobrednern des i u - fanzlers geworden find, weil die Thatsachen denn doch p au zu Gunsten desselben \prehen, als daß ein ferneres Absprechen un Negiren in Baush und Bogen noch möglich wäre.

Statistische Nachrichten.

Die Rettungshäuser im preußischen Staate 1881/82. (Stat, Corr) Für / die Bearbeitung der Denkschrift, welce Seitens der preußischen Staatêregierung dem internatioralen Kon- gresse aller mit dem Schuße der jugendlichen Personen sich beschâf- tigenden öffentlichen und Privatansftalten in Paris vorgelegt worden, ift Seitens des Königlichen Statiftisben Bureaus dur besondere Enquete das Material zu einer Statistik der Rettungshäuser bezw. Verei sammelt worden. 5 M L “Qu esauiian Staats8gebiete waren danach 179 Rettungshäuser bezw, Vereine zur Unterbringung verwahrloster Kinder vorhanden. Die Zahl der Zöglinge dieser Anstalten betrug im Jahre 1881 bezw. 1881/82 ungefähr 7800; die zum Wohle ihrer Insassen aufgewandten Geldmittel beliefen sch in demselben Jahre für 152 Anstalten auf cund 1700 000 4; fie können für sämmtliche 179 Anstalten bezw. Vereine auf rund 2 Millionen Mark veranschlagt werden. t

Für die einzelnen Provinzen des Staates stellen si diese Zahlen, welche den Umfang des preußischen Rettungshauswesens ziemlich scharf «harakterisiren, wie folgt. Es betrugen:

die Zahl der Rettungs- in Une bezw. ereine 1) Esteußen E 8 2) Westpreußen . .. 6 3) dem Stadtkreise Berlin 4 4) Brandenburg , 0E 5) Pommern . O

E - 6 7) Swlesien / 42 D E L 17 6 9) Sthles8wig-Holstein . 3 r

E. T a D M 2) Hessen-Nafsau 2 13) Rheinland . 14 1090

Staat 179 1) 7538

die Zahl der die Ausgaben Zöglinge

269 139 439 785 570 190 1374 759

M. 34 584,29 6 592,73 109 981,84 166 130,13 76 128,97 36 419,27 347 567,43 113 038,69 33 786,40 93 107,48 117 122,43 196 121,76 371 427,55

F 1702 008,97

1

\

wurden in den vierziger bezw. fünfziger Jahren begründet. in früheres oder späteres Gründungsjahr wurde nur für 20 bezw 37 Anstalten und Vereine ermittelt; für 7 Anstalten lagen Angaben über die Zeit der Begründung nicht vor.

Von den Rettungéhäusern gebören nur ¿wei dem Staate und

13 anderen öffentlihen Korporationen; alle übrigen find Privat- anstalten.

Die große Mehrzahl dieser Institute, nämlich 29 bezw. Ss

96 Rettungshäuser nehmen nur „evangelisbe, 12 nur fkatholisce, 4 aber ciatgciie s katholische Kinder auf; bei 30 Anstalten ift

das Religionsbekenntniß der Kinder für die Aufnahme derselben als irrelevant bezeicbnet, weh bei 27 Rettungshäusern bezw. Vereinen ist über die Konfession der Zöglinge Nähercs nicht bekannt.

48 Anstalten beschäftigen sih ausscbließlib mit der Erziehung

und Besserung verwahrloster Knaben, 26 auss{ließlich mit derjenigen der Metten 105 Anstalten siad zwar für die Aufnahme beider Ge- \(ledter bestimmt; do haben au unter leßteren Anstalten 18 that-

ächlich bisher nur Knaben und 3 nur Mädchen aufgenommen. E Bie n der bisher von 118 Anstalten bezw. Vereinen

1 Zöglinge is auf 29 661 angegeben, so daß mit Rücksicht A E für bié älteren Anstalten die bezüglichen Nach- richten fehlen, für sämmtliche 179 Anstalten die Zahl der entlassenen Zöglinge mit 50000 nicht zu ho veranschlagt sein dürfte. Unter der Annahme, daß die entlassenen Zöglinge durchs{chnittlich 5 Jahre in der Anstalt waren und ein Zögling durch\chnittlid nicht mit weniger als 200 M jährli erbalten werden kann, würden die bisher zur Er- rettung verwahrloster Kinder aufgewandten Geldmittel die Summe von 50 Millionen Mark erreicen.

Na Mittheilung des Statistishen Amts der Stadt Berlin

bei den hiesigen Stande8ämtern in der WocLe vom bad August bis inkl 1. September cr. zur Anmeldung gekommen : 142 Ebescbließungen, Sterbefälle.

844 Lebendgeborene, 36 Todtgeborene, 656

Von den „Mittheilungen des Statistischen

5 j i “Ut oe 3 3. Heft V. Bandes Bureaus der StadtMüncen“ ift soeben das 3. Heft V. Bandes, enthaltend: Die Anwesen, Gebäude, Wohnungen urd Haushaltungen

A

in München nah den Ergebnissen der beiden Volfszählungen von 1875 und 1880 und der damit verbundenen Häuserzählungen, auêgegeben worden.

bandlung.)

(Müntten, Adolf Ackermann, Kgl. Hof-Buch- und Kunst-

Kunft, Wiffenschaft und Literatur.

um 28. September, dem in Kürze bevorstehenden Tage der ua Einweihung des Nationaldenkmals auf dem Niederwalde hat Friedrih Bücker der Germania einen poetischen Festaruß dargebracht, welcher von dem Königlichen Musikdirektor 9. Saro, dessen militärishes Potpourri mit Swlachtmusik : » Deutsch- lands Erinnerungen an das Kriegsjahr 1870/71“ in den weitesten Kreisen bekannt, für Männerquartett komponirt worden ist, Das festlih \{wungvolle Lied ist im Verlage der „Deutshen Militär- Musiker-Zeitung* in Berlin 8W. erschienen und von dieser wie dur alle Buwbhandlungen zu beziehen. Das Lied kann allen Gesang- vereinen empfohlen werden und dürfte sich au bei Schulfeierlichkeiten ührung eignen. l : E D E von D. B. & T. G. Wiemann in Bar- men, demselben, der die neu erschienene „Monatsschcift für christliche Volksbildung“ vor Kurzem ins Leben gerufen hat, erscheint soeben eine ebenso zeitgemäße wie den zahlreichen Freunden des evangelisch christlichen Schulwesens zweifellos höchst willkommene Schrift: Der deutsche evangelishe Schulkongreß, seine Zwecke und Ziele, zugleih eine Einladungsschrist zum zweiten evangeliscen Schulkongreß in Cassel am 24,—27. September 1883“. (Preis 50 4, bei Partiecbestellungen billiger). Die Sthrift geht dem in wenigen Wochen zum zweiten Male zusammentreten- den Schulkongrefse voraus, um unser deutshes Volk über die hohe Bedeutung dieser Versammlung für das evangelisc-christliche Schulwesen aufzuklären und zu verständigen, alle Schulmänner, Geistliche, Väter und Freunde der Schule zur regen Theilnahme an dem Casseler Schulkongreß zu erwärmen und dadurch mitbeizutragen, daß unserm Volke der Glaube erhalten bleibe. Gegen Franko- einsendung von 50 4 in Briefmarken scickt die Verlagsbuchhand- lung genannte Broschüre den Bestellern franko zu. 7 G Se Der „Ingenieur-Kalender“, bearbeitei von P. Stühlen (Verlag von G. D. Baedeker in Efsen), ersien socben für das Jahr 1884. Unter den immer zablreicher erscheinenden technischen Kalendern ist der Stühlensche einer der Ältesten und besten. Der neue, 19. Jahr- ang ist abermals vielfach verbessert und vervolkommnet. So er- olgte eine Vervollständigung des Abscnittes „Chemisches“ und ferner eine völlige Umarbeitung des Abschnittes über v Turbinen“. Ber- schiedene Zusäße und Ergänzungen finden sich fodann in den Ab- scnitten „Eisenhüttenkunde“, „Maß- und Gewichtstabellen“, „Einfache Maschinentheile“, „Cisenbahnen“ 2c. Beigefügt ist als besondere Beilage eine sehr zweckmäßige graphishe Darftellung der mittleren Daumpf- spannungen bei verschiedenen FüUungsgraden und für V ebens Größen des s{ädlihen Raumes. Auch die trefflihen Eisenbahn- färtwen haben durch Hinzufügung Ungarns eine zweckmäßige Erweite- rung erfahren. Der 11. Theil bietet in gedrängter Zusammenfafsung die wichtigsten Tabellen für den Gebrauch am Zeichentisch. Bei der großen Belicbtheit, welcher sih der Kalender stets erfreut hat, bedarf es ciner besonderen Empfehlung nit. Neunzehn Jahrgänge baben seine nußbringende Verwendung stets hinlänglich bewiesen. Der Preis des Kalenders ift der alte, mäßige geblieben. (Ausgabe A 3,25 , Ausgabe B in Brieftaschenformat 4,25 A)

Gewerbe und Handel.

tliher Nachriht zufolge ist die Eröffnung der in diesem art Cagliari (Sardinien) stattfindenden internationalen Ausstellung von zur Landbewässerung und Viehtränke geeigneten wasserhebenden Maschinen und Apparaten*®) auf den 4. November d. I. festgeseßt worden. O i: Von „Salings Börsenpapieren“ ist im Verlage der Haude- und Spenerschen Buchhandlung der zweite (finanzielle) Theil in siebenter Auflage erschienen. Das Werk, das auch ee dem Titel „Salings Börsen-Jahrbuh“ in den weitesten Kreisen als ein mit großer Sorgfalt bearbeitetes Nachsclagebub bekannt, ist wie seit längerer Zeit au in der vorliegenden für 1883—84 bestimmten M dabe von dem Statiftiker W. L. Hertslet bearbeitet worden. Hertélet behandelt in seinem Jahrbu niht nur das speziell für die Berliner Börse Wichtige, sondern theilt auch ¡ahlreihe Daten mit, welche sich auf an anderen deutschen Börsen marktgängige Effekten beziehen. Das Werk enthält alle bis Ende Juli 1883 vorgekommenen Veränderungen, betreffs Aner Papiergeld, Wechsel, Staatspapiere (besonders zu erwähnen ift as türkische Finanzabkommen), eine große Anzahl von Stadtobligationen ; ferner Lotteriepapiere, Pfandbriefe, Bank-, Industrie-, S ungs und Eisenbahnaktien, sowie die Gewinn- und Verluftconti O Bilanzen für 1882 und zum Theil {on für 1882/83. Neu hinzu- gekommen sind alle in Berlin neu eingeführten Papiere und alle irgend wichtigen Banken in Hamburg, Leipzig, Frankfurt, Dresden und München, sowie die großen Dampfschiffs- gesellsbaften. Ferner sind alle in Deutschland neu, R nenen Privateisenbahnen besprochen, selbst wenn deren Papiere noch ao an die Börse gebracht sind, sodann die in Berlin jeßt oder urter gehandelten amerifanishen Eisenbahnen. Bei den in Sehs des Staats übergegangenen Eisenbahnen in Deutschland und Desi es find die Bedingungen der Verstaatlichung ausführlich angegeben, e an bei den liquidirenden Gesellshaften alle Rückzahlungen und y ei den Baugesellshaften der allmählihe Verkauf von Grund und Bo e. Die Nüttichkeit und Lee pee L ge A Tan interessirten Kreisen hinlänglih bekannt, 10 L L S bscktini desselben kaum bedarf; nur darauf wollen wir noch hin-

isen, daß auc der der Börse ferner ftehende Kapitalift oder ien, des us in dem Werke jede erwünshte Information nn. : ——- E S Die „New-Yorker Hdls - Ztg“ äußert sich in Ba vom 24. v. Mts. datirten Wochenbericht folgendermaßen: Das Geschäft am Waaren - und Produktenmarkt will no annT keinen rechten Aufshwung nehmen. Weizen batte unter de E fluß matterer englisher Berichte {wäberen Erportbegehr, me Mais nach dieser Rihtung mehr Beachtung gefunden hat. G er Frachtenmarkt war ruhiger und nicht ganz so fest. Baumwolle in disponibler Waare ist im Preise gewien und hat zu den BURETeR Notirungen, welche etablirt sind, in den lezten Tagen mehr Erpor P frage gehabt, Termine waren dagegen ftill und verkehrten in weichen- der Tendenz. Für Brasil-Kaffees ist bei festeren Nio-Berichten und zunehmender Nachfrage ein weiterer Avanz etablirt worden ; reinschmeckende Sorten zogen ebenfalls an, hatten jedo ruhiges Geschäft. Am Rohzucker- Markt haben zu etwas willigeren Preisen recht anfehnihe Umsäße stattgefunden. Die bedeutenden Quans- titäten Thee, welche dieser Tage in Auktion zum Verkauf gelangten, übten einen lähmenden Einfluß auf das ohnchin son ftille reguläre Geschäft in diesem Artikel aus. S{malz, Schweinefleisch und Speck hatten Anfançs steigende, gegen Schluß aber wieder weicende Tendenz und haben sowohl für Export, wie Seitens des Nuntius verhältnißmäßig wenig Beachtung gefunden. Terpentinöl war [ehr fest und höher, Harz dagegen ruhig und unverändert. Hopfen Ee kehrte in fteigender Tendenz. Raffinirtes Petroleum E H flau, United Pipe line Certificates niedriger und weichend. g e verharrte troß abnehmender Frage in stetiger Preishaltung. _ Am Metall markt will noch immer feine lebhaftere und festere Stim- mung zum Durchbruch gelangen. Fremde Manufafkt Ps Ge sind etwas lbhafter gewesen, während in eiaheimiscen 5abrifaten das regulâre Geschäft in Folge des großen Auktionsverkaufs eet heimisher Baumwollenwaaren einen ftillen Verlauf genommen at. Der Import fremder WeLöstoffe beträgt für die heute beendete Woche 2988 035 Doll. gegen 3594411 Doll. in der Parallelwohe des Vorjahres. ania e O 6. September. L L D.) n der O Me C rathsfitung des Scblesishen Bankvereins zeigte S L LOR Homberg die Niederlegung seiner Stelle als persönlich haftender Gesellscbafter an. Der erwar ines e nehmigte den Eintritt des Ober-Bergraths a. D. Dr. Wach er, des langjährigen General-Direftors des Grafen Guido Her del s nerêmardck, als Se, Mera Fromberg gab die Zu i | Verwaltungsrath einzutreten. : ino r E le 54 (W. T. B.) Nas der heute veröffent» lihten Semestralbilanz der ungarischen Pop otdetens k beträgt der N U Es Aae d. J. 368 776 Hl. ode 1/5 9/9 des Stammkapitals in Gold. - N e M bag Saal der ungarisen Csfom V, Uns Wechslerbank weist an Einnahmen 503 384 Fl., an Ausgaben 151057 Fl. auf. Der Gewinn beträgt 392 326 Fl. 89 Kr. R gts London, 6b. September. (W. L. B.) Bei der gestrigen Woll ion waren Preise unverändert. L E ads v v Gin (W. T. B.) Wolle unverändert, wollene Garne ruhig, wollene Stoffe ziemlich thätig.

Verkehrs-Anstalten.

É e S ( T B Bremwen, 7. September. (W. T. B.) Dam. de Norddeutschen Lloyd „Elbe“ ist heute früh 6 Uhr in Soutkampton eingetroffen. j

Triest, 6. September. (W. T. B.) Der Lloyddamp fer Fuviter*“ ist heute Nachmittag aus Konstantinopel hier eîn getroffen.

Der Dampfer des

Verlin, 7. September 1883.

Im Victoria-Theater sind bereits seit drei Wochen die Proben zu dem großen italienishen Ballet „Excelsior“ im Gange, t Im Belle-Alliance- Theater geht heute wieder das a 18 Tui A, ; 1+ C Sltagnen als Scene, wäh- spi-l „Deutscher Krieg* mit Hrn. Sliegner als Gast in A t rend morgen, Sonnabend, auf allgemeines Verlangen noch e n E A derholung von „Steffen Langer aus Glogau“ von Charlotte Bir Pfeiffer, und ¿war zu halben Kafsenpreisen stattfindet.

Literarische Neuigkeiten und periodisheSchriften-

Forstwissenshaftlihes Centralblatt. Heft9u. 10. In- vat S N Ein neuer Baumhöhen- und Stärkenmcfjer vom Forstmeister Klaußner ia München. Mitgetheilt vom Prof. Dr. s. Baur in München. Ueber das Auftreten und die Bewirthsaftung der Ciche im Reviere Reislerhof in der Pfalz. Vom Kal. Oberförster Scroeder zu Forsthaus Reislerhof. Eine Plänterwaldform. Vom Kgl. pr. Oberförster Habenicht. Zur forstliben Unterrichts- frage in Baden. Mittheilungen: Die beantragte Organifation der nordamerikanischen Forstverwaltung von Prof. Dr. SchwappaH, Mittheilungen aus der sächsischen Staatsforstverwaltung pro 1882,

i ide ite: Nr. 25, Die deutshen Nutholzzölle. Uterarische Berichte: Nr. 25. Die deut] ut: Eine Waldschutzschrift. Von Dr. Bernhard Dankelmann, Kal. preuß. Ober-Forstmeister und Direktor der Forstakademie Eberswalde. Nr. 26. Die deutschen Holzzölle und deren Erhöhung. Von Dr. Julius Lehr, Prof. der Volkswirthschaftslehre am Großh. bad. Poly- technifum zu Karlsruhe. Notizen. Personalien aus dem Großherzog- thum Hessen. 1. Semester 1883. Daten über Holzproduktion in Oesterrei. Die Holexport-Länder. Neue Forstorganisation în Sawbsen-Gotha. Beschädigungen des beurigen Buchenaufschlages dur) den gemeinen Frostspanner. Aus der Kgl. sächs. b 10 forstverwaltung. Ergebniß der Königl. bayer. Hofjagden ei München im Jahre 1882. Gedenkstein für Friy Reuter. Be- rihtigung zu Seite 416 dieser Zeitschrift. . “: Gesundheit, Zeitschrift für öffentliche und private Pywene, Nr. 15. Inhalt: Originale: Ueber Entstehung der „Cho era nostras und über Gesundheitépflege in Egypten. Dee Anämie. Der Erdboden und seine Erwärmung. Ueber S Pasten. Zuschriften und Mittheilungen: Aus Amerika. s es sprebungen neuer Schriften: Parreidt, Die Zähne und ihre Pflege. Magnus, die Blindheit, ihre Entstehung und ihre Der Aus Bâdern und Kurorten. Feuilleton : Einrichtung der Kranken- zimmer. (Mit 18 Abbildungen.) (Schluß.) Verschiedenes. Zur

Sholera-Gpidemie, F Iu für das Großherzogthum Hessen, Nr. 36. Inhalt: a. Hauptblatt: Bekanntmachung, betr. die Generalversammlung der Mitglieder des Landes-Gewerbevereins zu Worms pro 1883. Bekanntmachung, betr. die Ausstellung von Zeihnungen und Schülerarbeiten aus den inländischen Handwerker- \culen 2c. zu Worms 1883, Ueber das Vorkommen und die Ver- tilgung des Hausshwammes. Skizze eines Vortrags im Lokalgewerb- verein Darmstatt (Scbluß, mit Abbild.). Die Gefahren für Ge- sundheit und Leben bei der Phosphorzündhölzer-Fabrikation, und ihre Verminderung, Gewerdeordnung für das Deutsche Reih (Fort- seßung, §8. 39—42 b. infl.). b. Anzeiger: Der Segen der Arbeit. Ein Prachtpianino. Reichsgerichtlibes Erkenntniß: Unglücks- âlle in Steinbrüchen betr. , Ie E r aberiBte der K. u. K. österreihish-ungarischen Konsulats-Behörden. XlI. Jahrgang. Inhalt : Rußland. Moskau. (Wahrnehmungen auf wirthschaftlidbem Gebiete im Jahre 1882.) Ottomanisches Reih. Widdin. (Handelsverkehr im Jahre 1882.) Romanien. Wahrnehmungen auf wirtbsaftlihem Ge- biete im Jahre 1882. (Bukarest, Giurgevo, Turn-Severin, Plojeft, Jassy, Bottuschan, Fokschan, Galat, Jbraila, Tultscha.) Perfonal-

1) Für 5 lten ist die Zahl der Zöglinge nicht bekannt. 2) ür 27 n feblen Angaben über die jährlihe Ausgabe.

*) conf. „R.-A.* Nr. 134 von 1883.

nachrichten.