1883 / 227 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 27 Sep 1883 18:00:01 GMT) scan diff

Wien, 26. September. (W.T.B.) Die „N. Fr. Presse“ meldet aus Pest: Die demnätbst einzuberufende außerordentlide General- versammlung der ungarischen Nordostbahn werde \sih mit der Regelung der im Jahre 1884 fälligen s{webenden Schuld von 745000 FI. befassen, weil sih die Absicht ciner Amortisirung der \{webtenden Schuld mit dem eventuellen Baukapitale für die Linie Munkacs-Stry als unausführbar berausgestellt habe. Da nunmehr feststebe, daß der Staat diese Linie in Staatsregie baue, so verlaute, die Tilgung der \{webenden Schuld werde durch Kürzung der Cou- pons erfolgen, wonach pro Aktie ungefähr 9 Fl. entfallen würden, weshalb die Kürzung sich kaum auf längere Zeit erftrecken dürfte. Die offizielle B:-kanntmachung dürfte {on morgen erfolgen.

London, 26. September. (W. T. B.) Bei der gestrigen Woll- auktion waren Preise für Kapwollen unverändert, australische Wollen fester.

Londoù, 27. SWlember. (W. T. B) Die Bank vou England hat beute den Diskont von 3 auf 39/9 berabgesetzt.

Verkehrs-Anftalten.

Mainz, 27. September. (W. T. B.) Der Verwaltungsrath der H°ssischen Ludwigsbahn hat die Abschlagsdividende auf 29/9 festgeset:t.

Bremen, 27. September. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Hermann* ift geftern in Baltimore eingetroffen.

Triest, 27. September. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Apollo“ ist heute Vormittag aus Konstantinopel hier eingetroffen.

New-York, 26. September. (W. T. B.) Der Dampfer „Greece“ von der National-Dampvfschiffs - Compagnie (C. Messingsche Linie) ift bier eingetroffen.

Berlin, 27. September 1883.

Die Einweihung des Nationaldenkmals auf dem Niederwalde. IT,

Rüdesheim, 26, September. Am 16. September 1877 legten Se. Majestät der Kaiser und König in Gegenwart der Kaiserin, des Kronxrinzen und der Kronprinzessin, der Prinzen des Königlichen Hauses und einer großen Anzahl deutsher Fürsten in feterlibder Weise den Grundftein zum Nationaldenkmal. Se. Majestät sprachen bei den Hammerschlägen: „Wie Mein Königlicher Vater einst dem preußis@en Volke an dem Denkmale bei Berlin zurief, so rufe Ib heute an dieser bedeutungêvollen Stätte dem deutschen Volke zu: „Den Gefallenen zum Gedächtniß, den Lebenden zur Anerkennung, den fünftigen Gescblebtern zur Nacbeiferung!*“

Sechs Jahre sind seit jenem Tage verflofsen und was des Künst- lers Auge damals ahnend geschaut, steht beute in strablendem Glanze vollendet da, das Nationaldenkmal auf dem Niederwalde. In würdig- ster Weise löste Professor Iobannes Schilling die ihm gestellte Auf- gabe: er uf die kolofsalen Modelle und stellte se versendbar her. Im Jahre 1880 wurden die Figuren Krieg und Frieden zum Erzguß an Profesor Lenz in Nürnberg und die Rbein-Moselgruppe an C. A. Bierling in Dresden, die Wapvren und Kränze, Buchstaben, Adler u. f. w. an Lauchhammer vergeben. Der Erzauß des kleinen Reliefs, der Krieger Abschied, wurde an Gladenbeck u. Sohn in Berlin, der Guß der beiden Seitentheile des großen Reliefs an Laubhammer und des Mittelstücks, sowie des kleinen Reliefs, des Kriegers Heimkehr, an C. A. Bierling übertragen. Die Koloßfsalstatue der Germania selbft ist aus der Gießerei von v. Miller in München bervorgegangen.

Die Architektur an dem Denkmal und defsen Anlagen ist von Professor Karl Weißbach in Dreéden durcbgeführt. Die Ausführung der Treppenanlage, des Fabrweges und des Wärterhauses wurde dem Bauführer des Aus\ch{ufcs, H. Becker in Rüdesheim, übertragen, an dessen Stelle der Arcitekt Bieber getreten ist.

Der ganze Kostenbetrag der Herstellung des Nationaldenkmals wird die dafür vorgesehene Summe von 1100000 # nicht über- steigen. Nachdem bis zum 31. Dezember 1878 aus Sammlungen, Photograpvhbieverkauf u. \. w. 663 000 Æ aufgebracht waren, wurden im Jahre 1879 vom Bundesrathe und Reichstage die zur Vollendung nod feblenden 400 000 Æ erbeten und aub dem Auss{usse bewilligt.

Wir gehen von Rüdesheim über die Terrafsen und Treppen- anlagen zum Nationaldenkmal hinan, auf defsen auadratishem Unter- bau die Geschichte von 1870/71 zum bildliben Ausdruck gebracht ift. Die große Erztafel in der Mitte stellt in Verbindung mit dem dar- unter befindliden Wortlaute des Liedes: „Die Wacht am Rhein“ dar, wie die Wehrkraft aller deuts&en Stämme sich um den greisen Ober-Feldberrn schaart, um das Vaterland gegen den Angriff zu s{ühen. Ju der Mille besindel sh der Kaiser höch zu Rofte, ihm zunädft stehen die deutschben Fürsten, voran die Könige von Bayern und Sawsen, der Kronprinz und die übrigen Prinzen, denn der Reichskanzler Fürst Bismarck, die General-Feldmarshälle Graf von Moltke und Graf von Roon, zu den Seiten alle Führer großer Truppentheile mit ihren Stabscefs, ferner Soldaten jeder Truppengattunga, so daß alle deutschen Krieger, welbe an dem Feldzuge theilgenommen haben, die Erinnerung an diese Mitwirkung in ihren Fübrern und in Ver- tretern ihrer Waffe wiederfinden. Alle Personen find in Leben8aröße und mit geschictliher Tr:ue dargestellt.

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall“, diese Eingangêworte des nationalen Licdes verköôrpert, die große Erztafel und den Sockel links flankirend, die Gestalt des Krieges. Ihr zunächst sind auf der Erz- tafel die Wacht, die Erwartung des Kampfes, die allgemeine Be- geisterung und der Vormarsch angedeutet. Der Krieg ift eine kräf tige Jünglingsgestalt, über dessen Schultern ein Mantel berabwallt, seine Flügel deuten auf seine stch weit ausbreitende Kraft. Noch bält er in der Rebten das Schwert gesenkt, während er mit einer Posaune das Volk von der Arbeit zum blutigen Waffengange ruft.

„Lieb Vaterland, magst rubig sein!“ diese Worte versinn- bildliht zur Rechten die Figur des Friedens, eine Ideal- gestalt, welde in der Rechten die Palme des Friedens, in der Linken ein Füllhorn mit den Segnungen defselben bält. Un- berührt von feindlihen Ueberfällen blieb der heimische Boden, weil der Siegeslauf unserer Heere, wie auf der rechten Seite der großen Erztafel dargestellt ist, den Friedenéstörer zurückdrängte.

Die Seiten des Unterbaues \{müdcken zwei Erztafeln : Der Krie- ger Abschied von den Familienangebörigen, und der Krieger glüdliche Heimkehr. Hier offenbart sich das füblende Herz des schafenden Künstlers, und tief werden gerade diese Gruppen des Schmerzes, der Begeisterung und der Freude sih dem Herzen des Volkes einprägen.

Die glorreichen Ergebnisse des Kampfes find auf der Vorder- seite dur den Reichëadler und dur die Gruppe angedeutet, wie der alte Vater Rhein, der seither die Grenzwacht gehalten hatte, an die jugendlibe Mosel das Wacbthorn abgiebt. Die Brust des Adlers, der auf einer nischenförmigen Erhöhung über dem Kaiser thront, \chmüdt der beraltisde Reichzadler ; Wappen der deutshen Staaten umfkränzen rets und links vom Adler das Postament und bilden den Abs(&luß des Sockels.

Auf dem massiven Unterbau entwickelt si das schlanke Postament, auf welhem die Germania dem Volke weithin den böchsten Siegeë- preis zeigt. Die edle, stolze Gestalt, stets zur Vertheidigung gerüstet, bâlt, vor dem Throne stehend im Siegeskranze, die Kaiserkrone hoh empor, das Zeichen der wiedererrungenen Einheit und Macht. Das lorbeerumwundene Schwert ift gesenkt, da der Friede geschlofen ift. Der obere Theil des Poftamentes ift mit dem eisernen Kreuze geziert. An den vier Ecken sind Kränze aufgestellt, und zwar fteht Uber der Erztafel, der Krieger Abschied, ein Fichtenkfranz als Zeichen berben Schmerzes, über der Figur des Krieges winkt ein Eichenkranz als Siegeëpreis, über dem Frieden glänzt der Lorbeer, und blübende Linden empfangen die heimfehrenden Krieger. Die Palmenzweige an den Eichen gelten den Gefallenen zur fteten

dankbaren Erinnerung. Auf der Vorderseite aber stehen {mudcklos die {lichten und doch fo stolzen Worte: y Zum Andenken : an die einmüthige siegreiche Lg des deutschen Volkes

un die Bicbernasebhtung dex Deutschen Reiches. 1 .

Die offizielle Festordnung zur Einweihung des National- denkmals auf dem Niederwalde am 28. September ift folgende:

Die bei der Feier betheiligten Vereine ftellen sib auf dem Fest- vplaße bis 104 Uhr Vormittags auf ; die mit Einlaßkarten versehenen Damen und Herren nehmen ihre Pläße bis spätestens 11 Uhr ein, damit alsdann der Weg für die Auffahrt der geladenen Ehrengäste und Fürstlichkeiten frei bleibt. 5

Die regierenden deutschen Fürsten und anderen Hötsten Herr- haften versammeln sich von 115 Uhr an in dem auf dem Festplatze errihteten Kaiserzelte. i

Se. Majestät der Kaiser und König, auf dem Rüdes- heimer Wege anfahrend, treffen um 12 Uhr Mittags auf der Höhe des Niederwaldes ein, an der Waldgrenze von den Forftbeamten empfangen. :

Das am Tempel aufgestellte Musikcorps des Königs-Husaren- Regiments kündigt durch eine Fanfare das Herannahen des Kaiser- liden Zuges an, welcher unter den Klängen des Kaiser-Wilhelm- Festmar]ch8s bis zu dem Kaiserzelt fährt, wo Se. Majestät, von dem geschäftsführenden Ausscusse empfangen, den Wagen verlafsen.

Nach der Vorftellung der Mitglieder des großen Denkmal- Comités werden Se. Majestät von Ebrenjungfrauen begrüßt.

Der stellvertretende Vorsitzende und Geschäftsführer des Aus- \chufses, Landes-Direktor Sartorius, meldet die Vollenduna des Denk- mals und erbittet von Sr. Majestät die Genehmigung zum Beginn der EnthüllungEfeier.

Nach ertheilter Genehmigung wird unter Begleitung der Musik der Choral „Nun danket Alle Gott“ angestimmt.

Der Vorsittende des Auss{usses, Staats-Minister und Ober- präsident Graf zu Eulenburg, hält die Festrede.

Ansprache Sr. Majestät des Kaisers und Königs.

Gesang der Nationalhymne.

Darauf bittet Professor Dr. Iobannes Schilling in seinem und des Professors Weißbah Namen Se. Majestät um den Befehl zur Enthüllung der noch verdeckten Theile des Denkmals.

Mit dreimaligem Tusch sämmtliher Musikcoryps, unter dem Donner der Geschütze und dem Salutiren der Schiffe auf dem Rhein, fällt die Hülle.

__ Es erflingt die „Wacht am Rhein“ und die Festversammlung stimmt ein.

Se. Majestät mit den Allerhöch{sten und Höcbsten Herrschaften geruhen, unter Führung des Ausschusses und der Künstler, einen Um- gang um das Denkmal zu maten.

Die Abfahrt erfolgt vor dem Kaiserzelt nah Rüdesheim, wo Seitens der Stadt cin festliber Emrfang bereitet wird.

Nacb demselben werden Se. Majestät an der Rheinhalle von Deputationen der Städte Mainz und Birgen begrüßt und nehmen von dem Vorbau der Rheinhalle aus die Paradefahrt der Rhbein- dampfer-Flotille in Augenscbein.

Die Rückkehr Sr. Majestät nah Wiesbaden erfolgt mittels Ertrazuges um 2# Uhr.

Auf dem Niederwalde bilden die Vereine, nachdem alle Wagen abgefahren sind, einen Festzug über die Fahrftraße, die Treppen hin- auf, um das Denkmal. Von dort aus bewezt sich der Zug nach Rüdesheim, wo derselbe festlich empfangen wird.

Soeben ift das. neue Lebrprogramm der Humboldt-Akademie ershienen, welches dem Zweck der Anstalt, Personen beiderlei Ge- \blebts durch systematisde Vortragscyklen eine barmonishe wifffsen- \chaftlibe Weiterbildung zu gewähren und sie im Zusammenhange mit den Fortschritten der Wissenschaft zu balten, in vollem Maße entspridt. Das Programm weist eine Vermehrung sowohl der Lebrkräfte wie der Wissensfäher auf. Mit der zweiten Woche des Oktober beginnend, werden im 4. Quartal d. F. folgende Vortrags- cyklen (von je 19—12 Vorträgen an einem bestimmten Wochenabend) im Dorotbeenstädtiswhen Realgymnasium, Georgen- ftraße 30/31 (näâhst dem Centralbabnhof) in den Abendstunden gehalten werden: Oberlehrer Thurein, Physik, die Gesetze der festen, flössigen und luftförmigen Körper; Hr. Döring, Erverimental- Chemie, Einleitung in die moderne Chemie; Oberlehrer Dr. H. Lange, Chemische Tecbnologie; Dr. R. Koch, Bau und Lebens- ersbeinungen des Menschen, Anatomie und Physiologie; Lic. Dr. Fr. Kirchner, Geschichte der Philosophie; Hr. Will. Wolf, Grundzüge der Musikwifsensbaft; Oberlehrer Dr. Zelle, Hauptmomente der Literaturgescbichte (T. das Alterthum); Hr. Rob. Schweichel, über altdeutsche Literatur; M. Ch. Marelle, Litterature française ; G. Duncan, M. A., The history of England as Shakspeare wrote it; Dr. Ed. Engel, die englisde Literatur des 18. und 19. Jahrhunderts; Dir. Prof. Dr. Toß, engliswe Geschichte, das Haus Tudor; Dr. C. v. Kalkstein, Geschichte der Reformation, besonders der deutschen ; Oberlehrer Dr. U. Zernial, Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts; Dr. Max Hirs, Theorie und Politik des Versicberungêéwesens ; Stadtgerichts-Rath a. D. Meineke, Das beutige Erbrecht in der Mark Brandenburg. Sämmtliche Cyklen find für Sen und Damen zugänglich und zwar jeder erste Vortrag eines

vflus obne Hörerkfarte. Alles Nähere ergeben die ausführlichen Programme, die im Centralhotel, Laden 14 (Centralbubbandlung), einer Anzabl anderer Buchhandlungen und im „Invalidendank“ gratis zu haben find. Dasselbe gilt von den Prospekten des wissenschaft- lihen Centralvereins. Die feierlide Eröffnung des 6. Studienjabres der Akademie und des Vereins findet Montag, den 8. Oktober, Ab. 7{ Ubr, im Gesangsaal des Dorotheenftädtisben Realgymnasiums statt.

Lübeck, 26. September. Die Hauptversammlung des evan- gelishen Vereins der Guftav-Adolf-Stiftung wurde gestern eröffnet. Bereits am 24. und 25, September Vor- mittags hatte der Centralvorstand Berathungen gepflogen. Am Dienstag Nachmittag wurden im großen Saale des Kasinos die Deputirten und Gäfte dur den Senator Dr. Kulenkamp und Pastor Zieß begrüßt, eine Begrüßung, welche der Vorsißende des Centralvorstandes, Profeffor Dr. Fricke, \{wungvoll erwiderte. Um 6 Uhr begann unter dem Vorsitß des Professors Frie die erste, niht 6ffentlide Vorversammlung im Kasinofaale. Die Bureaux wurden fonstituirt; durch Afflamation wählte die Versammlung Hrn. Dr. Fride zum Vorsitenden, Hrn. Paftor Zießz - Lübeck zum Vize-Präsidenten; ferner die Rechnungsrevisoren u. {. w. Erster Gegenftand der TageEordnung war sodann die von dem Reichstags8- Abgeordneten Dr, Stephani vorgetragene Berichterstattung über die Aus- führung der von der Dortmunder Hauptversammlung 1881 in Bezug auf den öôfterreiwischen Jubiläumsfonds gefaßten Beshlüfse. Der Iubiläumsfonds foll eine Pensionsarftalt für Wittwen und Waisen von Eeiftliben und Lebrern sein und zwar sowohl Augsburger, als auch belvetisher Konfession, völlig ungeschieden ; der Wiener Verein hat den Auftrag bekommen, ein Statut zu entwerfen und mit dem Tenttatuüvritunde zu vereinbaren; der angesammelte Fond von über 185 0009 A hat auch seine gesegnete Wirksamkeit s{on zu äußern begonnen. Aber eine Einigung über das Statut ist noch nit erreict und bietet thatsählib, weit mehr als erwartet, S{hwierigkeiten. Daher auch der Fond noch nit nach Oesterreich überwiesen werden fonnte; vielmehr {eine woblgethan, die Ver- einbarungêversuhe fortzusetzen und die in Dortmund gesette Frist um ein Jahr, bis zum Oktober 1884, zu verlängern, im Uebrigen aber ganz die Dortmunder Beschlüffe zu befolgen. Ohne Diékussion einigte fh die Versammlung über alle in Frage stehenden Punkte, so daß die Versammlung bald ibr Ende erreihte, um in eine gejellige Vereinigung überzugehen. Für Donnerstag Abend ist noch eine freie Versammlung beschlossen worden, um Vorträge aus dem Vereinsgebiet vor weiteren Kreisen zu ermöglithen.

Lübeck, 26. September. (W. T. B) Die Versammlung

des Gustav-Adolf-Vereins hat beute durch ibr Präsidium das nacfolgende Telegramm an Se. Majestät den Kaiser und König gesandt: _ : :

Bedauernd, niht an Ort und Stelle mitfeiern zu können, bringt die 37. Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereins in denselben Tagen, wo im Geiste die ganze deutsche Nation mit ihrem Kaiser auf dem Niederwalde fich versammelt, um Gottes Gnade zu preisen und seinem erwählten Rüstzeuge zuzujaubzen, ihrem allverehrten und geliebten Kaiser in einmüthiger Begeisterung ihre ehrerbietigften Segenswünsche dar, von Neuem si gelobend, für Kaiser und Reich, für evangelishe Glaubenstreue und für den Frieden mit Allen, die Christum lieb baben und Frieden wollen, einzutreten.

27. September. (W. T. B.) Die Hauptversammlung des Gustav-Adolf-Vereirs beschble®, die—große Liebesgabe von ca. 17 000 Æ der Gemeinde Altenessen in der Rheinprovinz zu- zuwenden.

Cassel, 25. September. Die erste Hauptversammlung des zweiten deutschen evangelishen Schulkongresses wurde beute Vormittag 10 Ubr eröffnet, nabdem vorher in der Martins- kfirhe Festgottesdienst stattgefunden hatte, bei welhem Ober-Kon- siftorial-Rath Dr. von Burk (Stuttgart) die Festpredigt hielt.

Nab einer längeren Ansprache des ersten Präsidenten, Real- avmnasial-Direktor Dr. Leimbach (Goëlar) referirte Gymnasial-Ober- lehrer Dr. Kramer (Halle a. S.). Die Ausführungen des Redners gipfelten in der Aufftellung der nabfolgenden fünf Thesen:

„1) Die Aufgabe au der höheren SHulen, christlide Bildung zu geben, ist beim naturwissenschaftliben Unterriht, wo die Gefahr nabe liegt, der materialistis hen Weltanshauung Vorschub zu leister, noch in ganz besonderem Maße zu beachten. 2) Der Unterricht in Thbier- und Pflanzenkunde hat die allaemeinen Grundzüge der Tranë- mutationélehre zu berüdcksichtigen und zu verwerthen, ohne doch die biologische Hypothese von dem mecanishen Ursprung der Lebenterscheinungen heranzuziehen. 3) Soll überhaupt Anthropo- logie auf der Schule getrieben werden, fo bat der Unterricht neben der Betracbtung der vbysischen Seite des Menschen au nocþ besonders die im Selbstbewußtsein gipfelnde geiftige Natur desselben hervorzuheben, da- mit der Mens als Persönlichkeit begriffen werde. 4) Bei Auswahl der Lebr- und Hülfebücher für den Unterricht in den Naturwifsenschaften sind solbe, welche materialistisben Grundsäßen huldigen, auszuschließen. 5) Der physikalische Unterricht darf bei aller Strenge der Ableitung einzelner Geseße weder die Ueberzeugung erwecken, daß die sogenannten vbvsikalishen Hvpothesen (Gravitation, Aethertheorie u. a. m.) That- faden der Erfahrung seien, noch die Naturgesete als die personifizir- ten Regierer des Weltalls darstellen.“ 3

Die Thesen 1, 3, 4 und 5 wurden unter Voranstellung der These 5 vor die These 4 angenommen, während These 2 fiel. Eine beantragte Zusatzthese, dahin lautend, daß den beim natur- wissenscaftliben Unterrichte im Schülerkreise bervortretenden Zweifeln ras begegnet werden müsse, gelangte ebenfalls zur Annahme.

Zu dem zweiten Punkt der Tagesordnung: „Die Bedeutung des Spiels für Jugendleben und Erzießung“ referirte Oberlehrer Dr. Sclapp (Erfurt), welber sieben auf dieses Thema bezüglice, die Zweckmäßigkeit und Nothwendigkeit der Jugendspiele darlegende Thesen einbrachte. Diese Thesen gelangten ohne Diskussion en bloc zur Annahme.

Konstantinopel, 26. September. (W. T. B.) In der ver- gangenen Nacht wurde die meist von Europäern , hauptsäblid Eng- ländern, bewohnte Vorstadt Kadiköi von einer Feuersbrunst verbeert, welche gegen 300 Häuser in Asche legte. Auch die arme- nisde Kirbe wurde ein Raub der Flammen. Das Feuer war am Landungëplaße ausgebrochen. Der angerihtete Schaden wird auf 6 Millionen Franks geschäßt. Verluste an Menschenleben find nit zu beklagen.

Der Hotelbesizer Adolf Mühling in Berlin hat im Jahre 1861 aus Veranlafsung der tamaligen glückliden Errettung Sr. Majestät des Kaisers und Königs bei dem Attentat auf Allerhöcbstdemselben am 14. Juli des genannten Jahres im Ans{lufe an den Nationaldank für Veteranen eine Spezialstiftung zum Besten sc{ulpflihtiger Kinder von Unteroffizieren der Armee mit der Bestimmung errichtet, daß die Revenüen alljährlich am 14. Juli zur Verwendung gelangen sollen. Nachdem in den Jahren 1862 bis 1882 die Revenüen dieser Stiftung der Reibe nad in den Bezirken der vreußisck&en Armee-Corps vertheilt worden sind, ist im Jahre 1883 die Summe von 250 Æ an fleißige \chulpflihtige Kinder von Unter- offizieren aus dem Bereih des X. Armee-Corrs zur Vertheilung gelangt.

In der Stablfederfabrik von C. Brandauer & Co. in Birmingham sind für Liebhaber von großen kräftigen Schreibfedern neuerdings folgende Spezialitäten angefertigt worden, die von Hrn. Löwenhain hierselbst, Friedrichstraße 171, zu beziehen find: 1) Die neue Serie von Riesen-Aluminium-Federn, vervollkommnete Anfertigung, stark und dauerhaft, beim Schreiben von angenehmer Aktion. 2) Die neue Fürst Bismar ckfeder, äußerlih fein gearbeitet und in drei Spitenbreiten, ertrafein, fein und mittel gefertigt; das in der Mitte der Feder eingegofsene Portrait ist zom Königlichen Münzschneider in London gefertigt. 3) Die neue Darwinfeder, viel Tinte fassend und mit doppelter Elaftizität hergcstellt, eristirt in 2 Spitzen- breiten in fein und mittel.

Im Königlichen Schauspielhause ging gestern, neu ein- studirt, Paul Hevfe's patriotishes Schauspiel „Colberg“ wieder in Scene und übte durch die markige Charakteristik der historischen Hauptpersonen und die prägnante humorvolle Zeicbnung der Typen ächten, troy aller Trübsal ungebrobenen und tapferen Vürgersinnes, gleihwie durh das auf dem Hintergrunde der anbrecbenden großen Zeit der Volkserhebung \ich abspielende, frei er- fundene dramatishe Hauptmotiv eine tiefgehende Wirkung aus. An die Stelle Dörings war in der Rolle des alten Nettelbeck Hr. Oberländer, an die der Fr. Erhartt als Rose Blank Frl. Meyer ge- treten, und den Heinri Marx hatte diesmal Hr. Müller über- nommen. Sonst war die Besetung die frühere, nämlich Gneisenau: Hr. Berndal, Wittwe Blank: Fr. Frieb-Blumauer, und Rektor Zipfel: Hr. Krause. Daß das Swhauspiel auch font gut beseßt war, ergeben die Namen der Vertreter der kleineren Partien, wie des franzôsishen Parlamentärs, dargestellt von Hrn. Kahle, des Invaliden Würges, von Hrn. Hellmuth - Bräm, des Raths-Kellermeisters, von Hrn. Vollmer, und des Lieutenänts im Scillschen Freicorps, der von Hrn. Keßler gespielt wurde. Sämmtliche Mitwirkende thaten ihr Bestes, um die Vorstellung zu einer außerordentlich woblgelungenen zu gestalten, der cs auch an reihem woblverdientem Beifall des vollbeseßzten Hauses niht gebrach.

Redacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W,. Elsner. Drei Beilagen (einschließlid Börsen-Beilage).

Berlin:

j Erfte Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlih Preußischen Staats-Anzeiger.

M 227

Berlin, Donnerstag, den 27. September

18,

Inserate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8- register nimmt an: die Königliche Expedition des Dentschen Reichs-Anzeigers und Königlih Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1, Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkäufe, Verpachtungen. Submissionen ete.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszablnug u. s. w. von öffentlichen Papieren.

DBeffentlicher Anzeiger.

Inserate nebmen an: die Annoncen-Expeditionen des „Juvalidendank“, Rudolf Mosse, Haaseustein & Vogler, G. L, Daube & Co., E. Schlotte, 6 Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren (. Literarische Anzeigen,

- g g Annoncen - Bur 0 S. Theater-Ánzeigen. I In der Börsen- Buvoanis 9, Familien-Nachrichten. þ beilage, é

5. Industrielle Etablizsements, Fabriken und (rosshandel. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen. | Friedrih Carl Ludwiz Dusmann, geboren am [5

[37153] 1. November 1859 zu Wolgaft, daselbst zuleßt Oeffentliche Ladung. Nachstehend aufgeführte Per balt, F9 Matro fs us B raue Personen: 1) Joachim Friedrih Ludwig Stolzen- | Zf Ibft G E A T0 Zuli ¿299 zu s burg, geboren am 4. Oktober 1858 zu Scalense, Chrifti Las eg L. 24 LOGURLENE URN zulegt in Mölshow wohnhaft, 2) August Wilhelm | 1250 ¿u Molcaff tafel e baft, 26) Friedrih Harder, geboren am 6. Juni 1859 zu | & t Garl S iedrih ilber e won s 20) Vorwerk, zuleßt daselbst wohnhaft, 3) Reitknect LESS Febr atte S Loe Ee Ernst Carl Friedrih Heyden, geboren am 16. No- T nbaft 7) & t E ere Milkel S: vember 1860 zu Cartlow, zuleßt daselbs wohnhaft, b AO r P E L E E “IrmBBl of, 4) Shneider Johann Carl Friedrid Krüger, ge- L T T bn ft abet a Eu T i Ge (E boren am 19. Oktokec 1860 zu Kronsberg, zulett in ZE d 0 Jür zu Denzun, 29) N era Daberkow wohnhaft, 5) Stellmaher Franz Carl | 29eodor ZUrgens, gevoren am 2. llober

Sn 2s L on zu Rubenow, daselbft zuleßt wohnhaft Wilbelm Schmidt, geboren am 25. Oktober 1860 werden beschuldigt, '

u Kl. Tetleben, zuleßt in Gr. Tebßleben wohnhaft, | M S Z E 6) Knet Iohann Friedri Tévetor Peslim L als Wehrpflibtige in der AbsiSt, sib dem Eintritt Loren am 19. Juni 1860 zu Welgin, zuleßt in | N pre-Me va des stehenden Heeres oder ber Flotte Caëélin wohnhaft, 7) Friedrib Johann Carl Scha- has ziehen, entweder obne Erlaubniß das Bundes- dowsky, geboren am 28. Oktober 1860 zu Wolkow, | Febiet verlafsen oder nad erreidtem militärpflid- , / | tigen Alter sich außerhalb des Bunde®2gebiets auf-

went Fan denvor! wona, 8) Ne Ae riß Schröder, geboren am 13. Februar zu S ; Anclam, zuleßt daselbft wohnhaft, Y M i Aen gegen 2. 140 Abs, 1 Ne, 1 Gin S Clristian Theodor Witte, geboren am 3. Dezember | ven 21, Dezember 1883, Vormittags 114 Uhr, 1860 zu Wegezin, zulezt in Demmin wohnhaft, die T Steaffk des NöutalAbeit Mi 10) Carl Johann Wilhelm Hannemann, geboren | 5 zts ¿u Greifswald Domfte Zomgeiel uts am 10. Juli 1860 zu Medow, zuleßt t selbst wohn- SaTatiBluaa R Doliste. Hr. 17" 5 Bindos Ko 5 otnri f y Q nung fGeciaten, : T On gehoren Bei unentsuldigtem Ausbleiben werden dieselben wohnhaft, 12) Albert Bernhard Carl Wilhelm, | U! e cen S ce Mey Seb der r pr geboren am 22. April 1859 zu Anclam, zuleut da- C dée A 28 dat R Lira Greifêwa ti ee selbst wohnbaft, 18) Oskar Hugo Paul Rosen- | 24 t ier Ce unde begendén Thcktsaen baum, geboren am 16. April 1860 zu Ckarlotten- r dae Bei bl: S De iele E A ¡alie burg, zuleßt in Wolgasterfähre wohnhaft, 14) Hein- | 2 _ZUrch Delluy der Ferientammer des Königlichen ri Friedri August Glabe, geboren am 22. April | Fandgerihts zu Greifswald vom 6. Seplember 1858 zu Stavenhagen, zuleßt in Japzow wohnhaft, I, He das Bear ver Angeklagten „in Höhe 15) Seemann Georg Cbristian Friedrich Ebert, ge- tref E E "e ne Se boren am 2. Oktober 1859 zu Malckin, zulezt in blatt en Geldstrafe und der Kosten mit Beschlag Letin wohnhaft , werden beschuldigt, als Wehr- | Greifswald, den 22. Scptember 1883. pflichtige in der Absicht, si dem Eintritte in den Sönialive SiaataanwaltiGat Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu Königiicve Staatsanwalt|@Gast. entzichen, ohne Erlautniß das Bundesgebiet ver- ——— laffen oder na erreihtem militärpflihtigen Alter sich | [41299] außerhalb des Bundeëgebietes aufgehalten zu haben, Die nacbstehend aufgeführten Personen: 1) Carl Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Str. G. B. Die- | Friedrich Theodor Dorn, geboren am 13. Juli selben werden auf Freitag, den 21. Dezember | 1861 zu Blesewiß, zuletzt dort wohnhaft, 2) Friedrich 1883, Mittags 12 Uhr, vor die I. Strafkammer | Wilhelm Carl Witt, geboren am 13. April 1861 des Königlichen Landgerichts zu Greifswald, Dom- | zu Crien, zuleßt dort wohnhaft, 3) Hermann August straße Nr. 7, zur Hauptverhandlung geladen. Bei | Wilhelm Scharf, geboren am 27. Februar 1861 zu unentshuldigtem Ausbleiben werden dieselben auf | Ducherow, zuletzt dort wohnhaft, 4) Heinrich Johann Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordnung | Wilhelm Schulz, geboren am 24. Dezember 1861 von den Königlichen Landräthen zu- Greifswald, | zu Ducherow, zuleßt dort wohnhaft, 5) Albert Carl Demmin, Anclam und den Civil-Vorsißenden der | Friedri Utpadel, geboren am 23 Mai 1861 zu Ersaß-Kommissionen der Aushebungébezirke Char- | Iapenzin, zuleßt dort wohnhaft, 6) Albert Friedrich lottenburg und Malchin i, M. über die der Anklage | Wilhelm Carl Riek, geboren am 4, Oktober 1861 zu Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Er- | zu Kagenow, zuleßt dort wobnbaft, 7) Heinrich Élärungen verurtheilt werden. Durch Beschluß der | Friedri Wilhelm Ulrich Kleinfeldt, geboren am Strafkammer des Königlichen Landgerichts zu Greifs- | 13. November 1861 zu Anklam, zuleßt dort wohn- wald vom 26. Juli 1883 ist das Vermögen der An- | haft, 8) Ludwig Franz August Juncker, geboren am geklagten zur Deckung der dieselben möglicherweise | 12. Januar 1861 zu Anclam, zuleßt dort wohnhaft, treffenden Geidftrafe und der Kosten des Verfahrens | §) Carl Ernst Moritz Hieronymus, geboren am n at M je S L aa M a bee E Sha zu S R V Pouva ls eat. reifswald, den 8, August 1883. König- | 1ch ar ohann Ferdinan nick, geboren am liche Staatsanwaltschaft. 30. Juni 1861 zu Anclam, zuleßt dort wohnhaft, J 11) Robert Friedri6 Wilbelm Bluhm, geboren am [41298] 4. April 1861 zu AUanclam, zuleßt dort wohnhaft, Die nalbstehend aufgeführten Personen: P t O A pag A 0e n baft Et di Quan Ian e _ : iCLAIM, ZULCBT L oOndoarr, 3 Rorenstee 1800 zu Gtelvval, Mb Wobaba werden beschuldigt, als Wehrpflicbtige in der Absicht, d-\elbst 2) Christian Theodor Eichhof geboren am sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden L P Aan i A e r Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne 27. September 1860 zu Greifëwald, zuleßt daselbst , Das N untiosaelt c: wohnhaft, 3) Christian Theodor Friedrihs, ge- Erlaubniß entweder das Bundesgebiet verlassen zu

6 Sovte 6 fg | haben oder nach erreihtem militärpflihtigen Alter boren am 26. September 1860 zu Greifswald, da fich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten,

selbst zuleßt wohnhaft, 4) Friedrich August Fried- G ck :

ris, geboren am 26. September 1860 zu Greifs- Seracten gegen F. 140 T r a A wald, daselbst zuleßt wohnhaft, 5) Bernhard Wil- | Fleletoen werden auf den 21. Vvezemoer , helm Hagemann, geboren am 19, Mai 1860 zu Br rgs 12 E He E des Greifswald, daselbst zuleßt wohnhaft, 6) Franz Carl | Königlichen Landgerichts ¿u Greiféwald, an E

G 9c M rauf xa, | Nr. 7, zur Hauptverhandlung geladen. E T Ae R n B Free ents{huldigtem Ausbleiben werden dieselben auf Georg Lampritht, geboren am 10. November 1860 Grund der nah §. 472 der Strafprozeßordnung von zu Greiféwald, daselbst zuleßt wohnhaft, 8) Heinrich | dem Königlichen Landrath zu Anclam über die der Wilhelm Carl Ohlrich, geboren am 9. Dezember Le Ee Lan Ne ausge 1860 zu Greiféwald, daselbst zuleßt wohnhaft, PeRN Stang Res Jel E en, Kön 9) Carl Johann Peters, geboren am 23. Mai | 1; d: esbluß Aa mar ad u on A 1860 zu Greifswald, daselbst zuleßt wohnhaft, | liben Landgerichts zu Greifswald vom 16, Augu

ct G 53 883 ist das Vermögen der Angeklagten in Höhe

10) August Heinrih Poggendorf, geboren am 28, Sep- 1883 t D M / tember 1860 zu Greifswald, daselbst zuleßt wohnhaft, treff E N Teems der A aale 11) Johann Martin August Rohrbeck, geboren am it B Il h y und ter Kosten des Verfahren 19. Novemker 1860 zu Greifswald, daselbst zuletzt "6 ifs ai Ss 01. Svlember 1588 wohnhaft, 12) Wilhelm Christian Johann Stern- reif esnbolit, E

berg, geboren am 9. März 1860 zu Greifswald, önigliche Staatsanwaltschaft. daselbst zuleßt wohnhaft, 13) Friedrib Carl Ernst Schmidt, geboren am 24. Mai 1860 zu Greifs- wald, daselbft zuleßt wohnhaft, 14) Wilhem August Schmidt, geboren am 4. Juni 1860 zu Greifswald, daselbft zuleßt wohnhaft, 15) Ludwig Friedrich | [41377] Oeffentliche Zustellung.

Schröder, geboren am 24, Oktober 1860 zu Greifs- Die Stadtgemeinde Gnesen, vertreten durch den wald, daselbst zuleßt wohnhaft, 16) Albert Friedrih | Rechtsanwalt Augustin zu Gnesen, klagt gegen die Wolk, geboren am 23. März 1860 zu Greifswald, | Schneidermeister Hirsch und Bone Miloslawski’scen Len zuleßt wohnhaft, 17) Carl Friedrih Wöler, | Eheleute, unbekannten Aufenthalts, mit dem An- eboren am 7. Juli 1860 zu Greifswald, zuleßt da- | trage auf kostenpflichtige Verurtheilung der Be- felbst wohnhaft, 18) Carl Ernft Christian Voß, | klagten zur Auflassung des Grundstücks Gnesen geboren am 4. November 1860 zu Lossau, daselbft | Nr. 522 an die Stadtgemeinde Gnesen, und ladet zuleßt wohnhaft, 19) Bogiélaw Paul Arthur | die Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Schoen, geboren am 26. September 1860 zu Wol- | Rechtsstreits vor das Königlihe Amtsgericht zu gaft, daselbft zuleßt aufhältlih, 20) Johann D Gnesen auf

ri Christian Steinfeldt, geboren am 25. März | den 23. November 1883, Vormittags 9 Uhr. 1860 zu Lühmannsdorf , daselbst zuleßt wohn- Jum Zwede der öffentlihen Zustellung wird baft, 21) Knecht Johann Friedrich Carl | dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Budckmaun, geboren am 3. Oktober 1860 zu Ziethen, Guesen, am 22. September 1883, zuleßt daselbst wohnhaft, 22) Seefahrer Carl Ju- oad, lius Johann Staa, geboren am 17, Juni 1859 Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. ¿u Greifswald, daselbst zuleßt wohnhaft, 23) Matrose ——— etri t——=

zuhalten,

Subhastationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergí.

[41363] K. Württ. Amtsgeri®t Langenburg, dinglide Rechte, insbesondere Servituten und Real- __ Oeffentliche Zustellung. E berechbtigungen zu haben vermeinen, werden aufge- Lina Wirth, Weingärtnerêtochter von Niederstetien, | fordert, selbige im obigen Termine anzumelden ibr Kindeëpfleger Leonhard Wirth, Weingärtner | und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, vertreten dur&® Rechtsanwalt Groß in | unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle Nergentßeim, Tlagen gegen den ledigen Metzger Jo- | das Recht im Verhältziß zum neuen Erwerber des n Limbach von Eberbab, O.-A. KünzelSau, der- | Grundftücks verloren gehe. : in Gngland, wegen Ansprüchen aus Verglei, Lüchow, den 20. September 1883. dem Antrage, durb ein für vorläufig vollstreck- Königlibes Amtsgericht. Abtheilung I. bar zu erflärendes Urtheil zu ertennen, daß der Be- Schmidt. klagte schuldig sei, an den Mitkläger Leonhard Wirth die Alimentenabfindungssumme von 700 #4 41352 Lt 50/. Dns tor7ms A auf ag [ 392] Ee 5/9 Zinsen hieraus vom 17. August 1883 an zu bezablen, auch die Prozeßkost ein z gen F S ag ry A S E S zeßfo ten allein su tragen, Stambrau, Geridts\breiber. und laden den Beklagten zur mündlihen Verhand- X E A E E S G t Nt In der Hammersen’s{en Aufgebotssache IX. lung des RNechtéstreiis vor das Königliche Amts- Q: 2 Ga eere S Éeriit © b J F, 1./83 erkennt das Königli%e Amtsgericht IX. zu wia M g peove ci v: E Königsberg dur den Amts-Gerichtsrath Hevn den 23. November 1883, Vormittags 11 Uhr. für Ret R um Zwece der êffentlihen Zustellung wird dieser At lc - & g e S E s Fu B O 1) der Wesel d. d. Osnabrück den 17. Sep- Sg, Er ge VOAIIE Sea, tember 1882 über 670 Æ 7 &, zahlbar Den 22, September 1883. fino Novanber 1489 aaa t na S Gerictsschreiber Wolff ultimo November 1882, ausgestellt von F. H. S E Hammersen an eigene Ordre, acceptirt von Leopold Herzog in Königsberg i. Pr, wird für fraftlos erflärt. Die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden dem Kaufmann F. H. Hammersen in Oësna- b:ück auferlegt. Königliches Amtsgericht. IY.

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Ausschluß-Urtheil.

Verkündet am 21. September 1883.

[41376] Oeffentliche Zustellung. Der Dacbdeckermeister August Körner zu Forst 9) flagt im Urkundenprozeß gegen den Bäckermeister August Zscbieck, früher zu Peitz, jeßt unbekannten Aufentbalts, wegen rückständiger Zinsen zu d resv. 6 pro Cent pro 1. Juli 1881 bis 1. Januar 1882 ron den Band VIL. Nr. 319 des Grundbuchs der Spremberger Vorstadt Cottbus Rubr. T1I. resp. Nr. 5, | [41353] Ausschlußurtheil, 6 und 10 eingetragenen 6049 mit dem Antrage Verkündet am 21. September 1883. auf Zahlung von 30 und ladet den Beëlagten Stambrau, Geribts\chreiber. zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits vo In der Hakberlandshen Aufgebotssade F. 7./83 das Königliche Amtsgeriht zu Cottbus, Zimmer | erkennt das Königl. Amtsgericht IX. zu Königs- Nr. 9, auf berg dur den Amtsgeribt8rath Heyn den 28. Dezember 1883, Vormittags 11 Uhr. : für Recht: Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser 1) die Hypothekenurkunde über 12 000 Thlr. Erb- Auszug der Klage bekannt gemacht. gelder, eingetragen auf Grund des Erbrezesses vom Cottbus, den 20. September 1883, 13,/17. Februar 1866 zufolge Verfügung vom s. No- E Lehmann, vember 1866 für die verwittwete Kaufmannsfrau Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts. VI. | Louise Dorothea Ballo, geb. Schiedlowski, in Königs- : M berg in. Abtheilung II1. Nr. 6 des dem Kaufmann [41334] Oeffentliche Zustellung. Richard Ballo gebörigen Grundstücks: Königsberg, Der Vorstand der milden Stiftungen zu Fried- | Münzstraße Nr. 24, gebildet aus dem Erbrezeß vom bera, vertreten durch deren Rechner Karl Heidt da- | 13./17. Februar 1866 und dem Hypothekenbuchs- selbst, klagt gegen die Karoline Siebenborn von | Auszuge vom 12. November 1866 wird zum Zwecke Bisfses, jeßt unbekannt wo in Amerika, als Miterbin | der Erlangung einer neuen Ausfertigung für kraft- des Vermögens ihres verstorbenen Vaters Kaspar | los erklärt; Siebenborn von Bisses wegen eines den Kaspar | 2) die Kosten des Aufgebotsverfahrens werden der Siebenborns Eheleuten von Bisses laut gerichtlich | verehelichten Frau Louise Dorothea Haberland, ver- bestätigter Obligation vom 10./22. Dezember 1863 | wittwete Ballo, geb. Schicdlowski, in Leipzig auf- gegebenen Darlehns von 1885 4 71 - mit dem | erlegt. i Antrage: die Karoline Siebenborn zu verurtkeilen, Königliches Amtsgericht. I. entweder ihren Antheil an obiger Schuld, nämlich ein Achtel von 1885 4. 71 -# mit 235 4. 72 S [41344] nebst 5% Zinsen davon vom 1. Januar 1881 an Y A oder A Antheil an der E Verpfändung zur Zwangsveräußerung zum Zwecke , 5 / der Tilgung fraglider Hypothekscbuld herzugeben ou den a E. S Pu und ladet die Beklagte zur mündlichen Verhand- Se Wee ditt es Cigenkäthners Franz lung des Rechtsstreits vor das Großherzogl. Amts- erkennt das Königliche Amtsgericht zu Worm-

gericht zu Niddu auf r M8 N den 4. Dezember 1883, Vormittags 11 Uhr. ditt dur den as Kalohr

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Das Hypotheken-Dokument über die im Grundbuche

Auszug der Klage Ee L ns des dem Eigenkäthner Valentin Braun gehörigen

Grundstücks Wusen Nr. 61 Abtheilung II1. Nr. 1 E A 2 S O O 16 un ür den Einwohner Cafimir Braun aus Wusen l Mut den Antrag ce N F. A. v. Stlem- auf Grund der Verfügung d, d. Mehlsack, den mer, der Frau A. M. E. v. Klinggraeff, des Frâäu- B R U Ga 33 Thlr. 10 Sgr. = leins S. P. E. v. Vietinghoff in Marienwerder, E \ Gt La AGóE des Kaufmanns A. Koesling, der Frau Henriette E E R M A aa 22. D e L A A Qs und T wird fr Cästlos E On l oesling in artenstein wird die unverehelichte 128 ; i c Henriette Amalie Liedtke, Tochter der Tischlermeister fteller A Sina ua a fallen dem Antrags Wilhelm und Gottliebe Wilhelmine, geb. Bleéky, ö R ToT 0A Liedtke’schen Eheleute aus Sielkeim, welche bis zum e Jahre 1837 in Sielkeim gewohnt hat, von dort : nah Königsberg verzogen ist und demnächst nah | [41360] Jm Namen des Königs! Amerika ausgewandert sein soll, hierdurh aufge- In der Vincent Dymowski'sc{en Aufgebotssache fordert, sich spätestens im Aufgebotstermin erkennt das Königliche Amtsgericht zu Schubin am den 12. Juli 1884, Vormittags 10 Uhr, 18. September 1883 durch den Amtsrichter Conrad bei dem unterzeihneten Gerichte (Zimmer 62) zu | für Recht: - melden, widrigenfalls ihre Todeserklärung erfolgen | 1) der auf Rynarzewo Nr. 9 Abiheilung II1. Nr. 1 wird. mit 70 Thlr. eingetragene Gläubiger Vincent Königsberg, den 19. September 1883. Dymowski, sowie auch E Königliches Amtsgericht. VIII. 2) die unbekannten Betheiligten werden mit ihren S Ansprüchen auf die Spezialmasse von 219 O Et Coietalietoag 3) di A aen tsverfahrens sind aus der ne ctallaodung. h te Koslen des Uusgebotsverfaÿ l us de In Sachen der Firma L. Manecke in Lüchow, Spezialmasse vorweg zu entnehmen. Gläubigerin, vertreten durch den Rechtsanwalt Königliches Amtsgericht.

Guse hier, ——— gegen [41359] Jm Namen des Königs! den Schuhmacher Straßenburg in Lüchow, Schuld-

Jm Namen des Königs! Verkündet am 20. September 1883. Referendar Ern st, als Gerichtsschreiber,

In der Justine Fröhlih's{en Aufgebotssache er- ner, soll das dem Schuldner zustehende Miteigen- | kennt_das Königliche Amtsgericht zu Schubin am thum an den zur ideelen Hälfte diesem und zur | 18. September 1883 durch den Amtsrichter Conrad anderen ideellen Hälfte seinen Kindern erster Che | für Recht: 5 i gehörigen Immobilien, als das unter Artikel 281 | 1) die auf Grünhagen Nr. 23 Abtheilung 111. Nr. 3 der Grundsteuermutterrolle des Gemeindebezirks mit 79 Thlr. 23 Sgr. 7 Pfg. eingetragen ge- Lüchow, Kartenblatt 8, Parz. 73, aufgeführte „in wesene Gläubigerin Justine Fröhlich in Grün- der Stadt* belegene Grundstück, groß 2 a 32 qm, hagen sowohl, wie E E nebst dem darauf stehenden, unter Nr. 326 der | 2) die unbekannten Betheiligten werden mit ihren Häusferliste von Lüchow eingetragenen Wohnhause Ansprüchen auf die Spezialmasse von 239 mit Stallgebäude, zwangsweise in dem dazu auf 36 -ÿ ausges{lofssen, auch das, über diese Post Dienstag, den 20. November 1883, gebildete Hypothekendokument vom 8. März Morgens 10 Uhr, 1855 resp. 14. Juni 1862 wird für kraftlos er- allhier anberaumten Termine öffentlich versteigert klärt werden. 3) die Kosten des Aufgebotsverfahrens sind aus der Kauflicbhaber werden damit geladen. Spéezialmasse vorweg zu entnehmcn.

Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehn- Königliches Amtsgericht. rechtlihe, fideiklommissarishe, Pfand- “und sonstige