1904 / 153 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 01 Jul 1904 18:00:01 GMT) scan diff

Ministerium für Landwirtshäft, Domänen und Forsten.

Dem. Negierungs- und Forstrat Hartmann ist der Forst- ratsbezitk Bromberg-Schöulanke, dem Regierungs- und Forstrat von Woedtke der Forstratsbezirk Marienwerder-Strasburg

übertragen worden.

Verseßt worden sind:

der Regierungs- und Forstrat Beß hold in Marienwerder s unter Uebertragung des Forstratsbezirks Stettin-

ollin,

der Forstmeister Albert in Woltersdorf, Regierungsbezirk

Potsdam, auf die Oberförsterstelle Kummersdorf, Negierungs-

bezirk Potsdam, - :

der Forstmeister Engelhard in Neusternberg, Regierungs- bezirk Königsberg, auf die Oberförsterstelle Selgenau, Re- gierungsbezirk Bromberg, : j

der Forstmeister Niesberg in Schloppe, Regierungs- bezirk Marienwerder, auf die Oberförsterstelle Dippmannsdorf, Regierungsbezirk Potsdam, i

der Sovitmeister Rof nthal in Dippmannsdorf, Re- gierungsbezick Potsdam, aüf die Oberförsterstelle Woltersdorf,

Regierungsbezirk Potsdam, i : der Forstmeister Wen e in Plietniz* Regierungsbezirk

Marienwerder, auf die Oberförsterstelle Golhen, Regierungs-

bezirk Stettin, j y der Oberförster Achterberg in Eisenbrück, Regierungs-

bezirk“ Marienwerder, auf die Öberförsterstelle Schloppe, ÑNe-

gierungsbezirk Marienwerder, \

der Oberförster Moebes in Zwangshof, Regierungsbezirk

Marienwerder, auf die Oberförsterstelle Bracht, Regierungs-

bezirk Cassel, |

der Oberförster Wrede in Gildon, Regierungsbezirk Marienwerder, auf die Oberförsterstelle Nothwendig, Regierungs- bezirk Bromberg, - j

der Revierfórster Steel in Lysack, Oberförsterei Reuß- walde, Regierungsbezirk Königsberg, nah Dinge, Oberförsterei Pr. Eylau, Regierungsbezirk Königsberg.

Zu Oberförstern unter Uebertragung der nebenbezeichneten Oberförsterstelle find ernannt worden die Forstassessoren:

Donner, Oberleutnant im Neitenden Feldjägerkorps, in Zunkerhof, S Marienwerder,

Fink in Jammi, Regierungsbezirk Marienwerder,

Grenßenberg in Plietniy, Regierungsbezirk Marien- werder,

Kahs in Ebersbach, Regierungsbezirk Wiebaden, Mohnike in Neusternberg, Regierungsbezirk Königsberg, Freiherr von der Recke, Oberleutnant im Reitenden

Feldjägerkorps, in Zwangshof, Regierungsbezirk Marienwerder, Seitz in Ekstelle, Regierungsbezirk Posen, i Siemens in Eisenbrück, Regierungsbezirk Marienwerder. Der Förster Hesse ist zum Forstkassenrendanten ernannt

worden unter endgültiger Uebertragung der bisher probeweije

verwalteten Forstkasse in Springe, Regierungsbezirk Hannover.

Der Forjtaufseher Pohl ist zum Forsigeometer beim Forsteinrihtungsbureau ernannt worden.

Der- Förster Kraft ist zum Revierförster ernannt worden unter en dgültiger Uebertragung der bisher probeweise ver- V onierfôrtrftelle in Iringenstein, Oberförsterei ODber- iesbaden.

ist bei ihrem Uebertritt in den? H Förstern

taton

m, Oberförsterei Meisenheim,

Ri [ rörsterei Altenbeken, Regierungs-

bezir Ministerium des Jnnern.

Dem Oberregierungsrat Loeffel ist" die Stelle als Dirigent der Kirchen: und Schulabteilung bei der Regierung in Koblenz und

dem Oberregierungsrat Dr. Franke die Stelle als Dirigent der Kirchen- und Schulabteilung bei der Regierung in Münster übertragen worden.

Bei dem Ministerium des Jnnern ist der Polizeisekretär Engel zum Geheimen Registrator ernannt, worden.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Der Regierungsassessor Dr. Kl einau in Gumbinnen ist zum stellvertretenden Vorsißenden des Schiedsgerichts für Arbeiterversiherung Regierungsbezirk Gumbinnen und

der Regierungsrat Schallehn in Oppeln zum stellver- tretenden Vorsißenden des Schiedsgerichts für Arbeiterver- sicherung Regierungsbezirk Oppeln ernannt worden. i:

Bei dem Berggewerbegericht zu Beuthen D.-S. ist der Bergmeister Knochenha uer daselbst zum Gerichtsvorsißenden unter - gleichzeitiger Belassung in dem Amt als Vorsißender der Kammer Süd-Beuthen und als stellvertretender Vor- sißender der Kammer Ost-Beuthen, sowie der Bergmeister Schmielau ebendaselbst zum ersten Stellvertreter des Gerichtsvorsißenden unter gleichzeitiger Betrauung mit dem Vorsiß der Kammer Ost-Beuthen und mit der Stellvertretung im Vorsiz dcr Kammer Süd-Beuthen des Gerichts ernannt worden.

Der Revierbeamte des Bergreviers Süd-Kattowiß, Bergrat Osierkamp is zur Verwaltung des neuen Bergreviers Posen von Kattowiy nah Posen verseßt worden.

Die Verwaltung des Bergreviers Süd-Kattowiß ist dem bisherigen Revierbeamten für das Nevier Nord- Kattowiß, Bergrat Jaekel zu Kattowiß, übertragen worden.

Der Berginspektor Mönckeberg von der Berginspektion zu Lautenthal ist unter Beilegung des Titels Bergmeister zum Bergrevierbeamten für das Bergrevier Nord-Kattowiß ernannt worden.

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Bei dem Ministerium der öffentlichen Arbeiten ift der bisherige Eisenbahnsekretär Friedrich Langbehn zum Geheimen expedierenden Sekretär und Kalkulator und

der bisherige Eisenbahnbureauassistent Ernst Kadaß zum Geheimen Kanzleisekretär ernannt.

ias:

Nichtkamlfliches.

Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 1. Juli.

In der am 30. Juni unter dem Vorsiß des Staatsministers, Staalssekretärs des Jnnern Dr. Grafen von Posadowsky- Wehner abgehaltenen Plenarsißung des Bundesrats wurde die Zustimmung erteilt den Ausschußberihten über Aae von Ausführungsvorschriften zum Schaumwein- steuer- un Se geren über die Vorlagen, betreffend den Salzsteuerverwaltungskostenetat für die Herzogtümer Sachsen- Meiningen, Sachsen - Coburg und Gotha, betreffend die Abänderung des Verzeichnisses der Einlaß- und Unter- suchungsstellen für ausländishes Fleish, betreffend die Erweiterung der Erlaubnis jur Beförderung von Aus- wanderern für die Hamburg-Amerikanische Paketfahrt-Aktien- gesellschaft, und betreffend die Verleihung von Korporations- rechten an die Ostafrikanishe Eisenbahngesellschaft. Ferner Annahme die Ausschußberihte über Aenderungen er Anlage B zur Eisenbahnverkehrsordnung, über die Entwürfe von Bestimmungen, betreffend die Beförderung von lebenden Tieren auf Eisenbahnen, und betreffend die Beseitigung von Ansteckungsstoffen bei der Beförderung von Vieh und lebendem Geflügel auf Eisenbahnen. Des weiteren wurde den Aus\chußberihten über die Vorlage, be- treffend Ausprägung von Reichssilbermünzen, über die Allge- meine Rechnung für den Landeshaushalt von Elsaß-

Lothringen im Jahre 1899 und über die Uebersicht der Aus- gaben und Einnahmen der Landesverwaltung von Elsaß- Lothringen für 1902 nebst den hierzu gefaßten Beschlüssen des Landesausshusses zugestimmt. mehrere Eingaben Beschluß gefaßt. Heute hielt der Aus\chuß des Bundesrats für Handel

und Verkehr eine Sißung.

Außerdem wurde über

—_—

Laut Meldung de U D B. ist S-M. S. „LUhs“ am 29. Juni in Shiakwan eingetroffen.

S. M. S. „Panther“ ist am 29. Juni von Newport News nah Port au Prince in See gegangen.

S, M. S. „Tiger“ ist am 30. Juni in Hongkong ein-

getroffen.

Kiel, Seinë Mäatestät "der Kaiser« und JHvre tajestät die Kaiserin begaben Sich, „W. T. B.“ zufolge, heute morgen mit dem Verkehrsboot zum Start der großen Jachten für die Wettfahrt nah Travemünde, die um 8 Uhr bei Kißeberg vor sih ging. Um 10 Uyr 10 Minuten reiste Jhre Majestät die Kaijerin mit Sonderzug nach Sierhagen zu einem Besuch der Gräfin Scheel-Plessen.

Oesterreich-Ungarn.

In der gestrigen Sitzung des ungarischen Abgeordneten - hauses äußerte sid der Ministerpräsident Graf Tisza, wie B. S, B.* aus Budapest berichtet, ausführlich über die Nationalitäten - politik und sagte: „Es muß in das allgemeine Bewußtsein die große Wahrheit eirdringen, daß das Wohlergehen und die Entwickelung aller VUkersaften in diesem Teile Europas nur «durch die Existenz eiaes starken, konsolidierten Ungarn verbürgt werden fann. Die Serben und Rumänen, die in Ungarn leben, verfolgen mit begreifliher Sympathie die selb- ständige Entwickelung Serbiens und Ruimnäniens, die fih auf nationaler Grundlage an unserer Grenze gebildet baben; allein jene Natio- nalitäten müfsen andererseits einsehen, daß es ter Unabhängigkeit der Balkanstaaten durchaus förderlich is, wenn hier im Donautale, wo der Schlüssel aller auf den Balkan gerichteten Bestrebungen gelegen, eine Großmaht vorhanden is, auf deren Politik die un- garishe Nation mit ihrem freiheitliebenden Geiste entscheidenden Einfluß übt. Jch bin überzeugt, daß auf der Grundlage dieser Wahrheit alle Nationalitäten Ungarns früher oder später anerkennen werden, daß ihre Interessen mit dem Gedeihen des ungarischen Nationalstaats folidarisch sind. Wir unserer- seits müssen eine solhe Politik befolgen, daß wir nicht gegen die große Masse der nichtangarishen Nationalitäten, fon- dern nur gegen die agitatorischen Elemenie mit Sirenge ver- fahren. Wir wollen die Nationalitäten nicht ibre fulturellen Bestrebungen nicht mindern und die auf ihre Sprache bezüglihen Rechte, die ihnen die ungarishe Nation feierlich zugesichert hat, niht konfiszieren. Der Entwurf eines neuen Volks- \chulgeseßes, der demnächst dem Abgeordnetenhaus unterbrcitet wird, gefährdet nicht die Sprachenrehte der Nationalitäten, fondern sichert dem Staate nur die Mittel, um einen Mißbrauch dieser Rechte zu verhindern.“ Der Ministerpräsident erklärte sich sodann gégen eine Mevision dcs Nationalitätengeseßes. Was die Ausschreitungen der fstaatsfeindlihen, auf Umsturz der Gesell- schaftsordnung gerihteten Agitation betreffe, so müsse man durch eine Nevision der Strafgesetgebung abhelsen.. Wenn einerseits mit ganzer Strenge gegen staatsfeindliche Agitatoren eingeschritten werde, fo müßten andererseits die Nationalitäten doeh stets die wohl- wollende, \chirmende Hand des ungarischen Staates walten

unterdrücken, |

sehen. Man müsse durch unparteilihe und ehrlihe Ver- waltung, dur hilfreihe Förderung ihrer FInleressen ihnen beweisen, daß man fie nicht als Stiefkinder sondern daß der Staat alle Staatsbürger ohne der Abstammung und des Vollstums, die sich ihm ohne Hinter- aedanken ans{;ließen, mit gleicher Liebe umfasse. (Lebhafter Beifall.) Weiter erklärte mit bezug auf eine Anfrage über die Absichten der Negierung für den Fall, daß die parlamentarische Erledigung des

Ausgleihs in Oesterreih dauernd auf Schwierigkeiten stoßen sollte, |

der Ministerpräsident, daß es das Interesse des Landes erheische, fich in dieser Nichtung vollkommen freie Hand vorzubehalten.

Der Gemeinderat von Budapest nahm mit 83 gegen 65 Stimmen einen Antrag an, nah dem das Abgeordnetenhaus ersucht werden soll, nicht nur eine Erhöhung ter Zivilliste, sondern die Zivilliste überhaupt abzulehnen, falls nicht ein ungarischer Hof- staat in Budapest errichtei wird.

Großbritannien und Frland,

Die gesamten Staatscinnahmen des Vereinigten Königreichs in den Monaten YNpril, Mai und Juni d. F. belaufen sih auf 31 722 869 Pfund Sterling, d. i. 2688 044 e Sterling weniger als im gleichen Zeitraum des Vor- jahres.

Im Unterhause fiagte gestern bei der Beratung tes Flotten- budgets Gibson Bowels (liberal), weles Verhalten die Admiralität hinsichtlih der Kohlenabzabe an fremde Kriegsschiffe zu beobachten vflege. Der Parlamentsuntersekretär der Admiralität Pretyman er- widerte, wie „W. T. B.“ berichtet, die Admiralität werde jedes Gesu fremder Kriegss{chifffe um Kohlenüberlassung nah feiner sachlihen Begründung prüfen. Im allgemeinen beschafsten sch fremde

Kriegsschiffe die Kohlen von privaten Kohlenlieferanten; wenn aber

betrachte, | Unterschied |

aus besonderen Gründen, sei es, daß es sich um eine Angelegenheit der Courtoisi? oder der Bequemlichkeit handle, um Kohle aus Re- gierungébesiß gebeten werde, so werde die Regierung ein solches Gesuch in Erwägung ziehen; es werde aber nur unter O Umständen und unter Innehaltung der sorgfältigsten Bürgschaften bes willigt werden. Auf eine weitere Anfrage teilte der Staatssekretär des Kriegsamts Foerster mit, im Laufe des Rechnungsjahres 1904/05 würden 21 Batterien neuer Geschüße für das indische Heer hergestellt werden. Die Negierung beabsichtige ferner, 64 Batterien für das englische Heer im Laufe des Necchnungsjahres 1905/06 und 76 Batterien im Laufe des Rehnungsjahres 1906/07 herstellen zu lassen.

Frankrei.

Vorgéstern wurde, wie „W. T. B.“ meldet, im Aus- wärtigen Amt das Ergänzungsprotokoll zum französisch- siamesishen Abkommen vom 13. Februar unterzeichnet. Jn ihm sind einige Punkte des Abkommens ergänzt und andere genauer bestimmt, ferner wird in ihm festgeseßt, daß der Hafen Kratt unverzüglich an Frankreich abgetreten werden soll.

Der Senat beendigte gestern die Generaldebatte über den Geseß- entwurf, betreffend die Unterdrückung des Unterrichts der Kongregattionen. Er beschloß mit 172 gegen 106 Stimmen, in die Beratung der einzelnen Artikel cinzutreten.

Die Deputiertenkammer M gestern die Beratung des Entwurfs eines Militärgesezes fort und nahm ihn bis zum Artikel 58 an.

Sn der Budgetkommission erklärte, ,W. T. B." zufolge, der Ministerpräsident Combes, daß er sih die Erörterung der Auf- hebung der französischen Botschaft beim Vatikan bis zur Beratung des Budgets des Auswärtigen vorbehalte, und fügte hinzu, die Abberufung des Botschafters sci tatsächlich erfolgt, der Botschafter werde nicht nach Rem zurückehren.

Die Untersuchungskommission in Kartäuser-

der

| angelegenheit vernahm gestern den Generalstaatzanwalt. Dieser

erklärte, in scinem Bericht über die bei Chabert beshlagnahmten Papiere habe er niemals eine Inkorrekltheit, welher Art auch immer, an der Rolle, die Millerand in der Angelegenheit gespielt habe, fest- gestellt. Er halte das Verhalten Millerands für richtig und ordnungs- gemäß. Jtalien.

Der italienishe Botschafter in St. Petersburg Graf Morra ist „W. T. B.“ zufolge auf sein Ansuchen pensioniert und der Gesandte in Tokio Melegari zu seinem Nachfolger ernannt worden. Der Senator Guiccioli ist zum Gesandten in Belgrad bestimmt worden. Der Gesandte in Mexiko Graf Vinci ist zum Gesandten in Tokio ernannt; für dessen bis: herigen Posten is Legationsrat Nobili ausersehen; der bis: herige Legationsrat bei der Gesandtschaft in Lissabon Baroli soll den Gesandtschaftsposten in Peking übernehmen.

Die Kammer genehmigte mit 127 gegen 19 Stimmen den amn 15. April 1904 zwishen Italien und Frankreih abge- geschlossenen Vertrag, betreffend gegenseitige Gewährung ge- wisser Bürgschaften und Erleichterungen für die aus dem andern Ver- tragsstaate stammenden Arbeiter.

Spanien, Der Senat genehmigte „W. T. B.“ zufolge die Branntwein- steuervorlage. Die Deputiertenkammer nahm ein Gefeß an, wona die Veröffentliung von Annoncen in Spanien bezüglich auswärtiger Lotterien sowie der Unlauf auswärtiger Lose untersagt wird.

Asien.

Vom Kriegsschauplaß in der Mandschurei sind in Skt. Petersburg, wie „W. T. B.“ berichtet, folgende Telegramme des Generals Kuropatkin an den Kaiser eingetroffen :

Am 25. Juni fand ein Vorpostengefeht bei Tamiarlgou und bei Tandiafanschin, aht Werst westlih von Tamiarlgou, statt. Am folgenden Tage beseute um 4 Uhr Morgens eine feindlide Abteilung in Stärke von etwa einer Brigade Infanterie mit zwei Batterien Siandiao und eröffnete ein Geshüßfeuer auf unsere Sicherung8wache, die den Schwarzen Berg im Süden von Siahotan beseßt hielt. Unsere drei Kompagnien hielten tem Feuer stand, bis Verstärkungen eintrafen. Gegen 6 Uhr beseßten eine Kosaken- und eine Ge- birgsbatterie cine Stellung und eröffneten ein Front- und Seitenfeuer auf eine japanishe Batlerie sowie auf dichte Infanterie- folonnen, die si vor unserem linken Flügel zeigten. Gegen 1 Uhr Nachmittags begannen die Japaner sih unter dem Andrange unserer Truppen zurückzuziehen, die zum Angriff yorgingen und den Feind bis Siandiao verfolgten. Unsere Verluste betragen 2 Offiziere leiht verwundet, 6 Mann tot, 33 Mann verwundet. Am 927. Juni begann der Kampf bei Siahotan aufs neue. Cine Kosaken- und eine berittene Batterie vertrieben die feindliche Jn- fanterie wiederholt und brachten die japanishen Bailerien zum Schweigen. Ein Teil unserer Jnfanterie führte mehrere energische Gegenangrisfe aus und drängte die Japaner auf unserem reten Flügel zurück. Der Kampf war nah 4 Uhr beendet. Eine Abteilung der elften berittenen Batterie, die an diejem Gefecht teilnahm, seßte dur ibren Heldenmut alle in Erstaunen, indem si2 auf den Sanhaipaß fubr und at Geschüßen des Gegners stand hielt, bis sie ihre ganze Munition verschosjen hatte. Unsere Verluste find noch nicht festzestellt, übersteigen aber, wie gemeldet wird, nicht 50 Mann und 20 Pferde. Durch etne auf dem Wege von Siahotan nah Erldagou und Chansa ausgeführte Refognoszierung ift festgestellt worden, daß sih |echs Kompagnien und zwei Eskadrons des Gegners

| bei Maiawoidsa, fünf Werst südöftlih von Siahotan, befinden. Bet

dieser Nekognoszierung wurden zwei Offiziere, von denen der eine ge- storben ist, sowie fünf Kosaken verwundet. :

Am 28s. Juni besetzte eine Abteilung der japanischen Vorhut in Stärke von etwa einem Bataillon mit einer Eskadron, tudent sie auf der nördlien, aus Ssiujan nah Kaitschou führenden Straße vorrückte, Tscheguantin, lechs Werst nordösilich von Siahotan. Gegen Abend desselben Tages wurde auf der Straße aus Ssiujan nach Haitscheng festgestelt, daß etwa 97 Bataillone des Gegners sich beim Dorse Wandsiapudsa vereinigt hatten. Am 27. Juni unternahmen die Japaner in einer Stärke von nicht weniger als einer Division Jufanterie mit drei Feldbatterien früh Morgens einen Angriff gegen die Front unserer Stellung auf dem Dalinpaß unter H des rechien Flügels derselben. Der Kampf dauerte bis 7 Uhr 40 Minuten Morgens. Nachdem unsere Abteilung die Streitkräfte des Gegners festgestellt unv die Umgehungsbewegung bemerkt hatte, zog sie sich langsam vom Dalinyaß zurück. Der Gegner stellte seinen Angriff ein. Unsere Verluste sind noch nicht festgestellt, belaufen sich aber auf ungefähr 200 WVéann. L

Am 27. Juni beseßte unsere Abteilung gegen 8 Uhr Morgens, nachdem fie die Kavallerie- und Juafanterieabteilungen der feind- lien Vorhut zurückgeworfen hatte, die Station Ssenjutschen. Um 9 Uhr früh wurde bemerkt, daß eine felndlihe Infanterie- brigade von ter Front und ferner Kolonnen unter Umgehung des linken Flügels unserer Abteilung vorrückten, Die mit Ylauern umgebene Stadt Ssenjutschen wurde von den Japanern eingenommen. Unsere Truppen begannen daher um 11 Uhr sich langsam nah Norden zurüdckzuziehen. Ueber die Verluste ist bisher nur bekannt, daß ein Offizier und zehn Mann verwundet worden sind. i :

Am 26. Juni seßte ferner der Gegner den Vormarsch auf den Fenschuiling- und den Modulin- (Motien-) Paß von der Front aus und mit Umgehung der Flügel unserer Stellungen fort. Gegen den Modulinpaß rüdckten mindestens aht Bataillone mit zehn Geschüßen vor. Um 4 Uhr Nadh- mittazs beseute der Feind auf der großen, nah Liaujang führenden

Straße den Koudialinpaß. Seit dem 29, Juni haben die Japaner

J zutreten haben, bezeihnen die Herren Becker, Kirschner, Dr. j Struckmann und Graf Kayserlingk.

j Standpunkt der Landroirtschaft } Wenn eine Vorlage in die Gemeirdekommission

| Gemeindekommission.

4 Vorschlag nah jeder Nichtung hin beseitigt sind.

} sogleich zu deren Verstärkung durch Akklamation gewählt.

4 mission, sich bald ju lonsftituieren j einzulreten. Für Montag werde ledigki F I etreffend di 4 Ausführung des Fleishbe| Sie Taneeaciu ca Beta

Ÿ Schlußsigung und Vertagung eintreten k : indesse : i 4 persönlihe Wünsche, gung eintreten Eönne; indeffen fetten - dies nur q (Schluß des Blattes.)

aud auf ihrem rechten Flügel den Vormar begonne

26. Juni beseßten fie Morgens Saimatii Gie Ewa a t paguien und cine Eskadron starke japanische Abteilung, die aus Saimalsi vorrückte, bedrängte anfangs unsere WaHtf\otnien, wurde

dann aber zurückgerwoorfen.

Ueber die Besezung von Fenschuilin durh ein Abteilung der 00A Takuschan-Armee ist p O Tokio E Meldung eingetroffen, die folgende Einzelheiten erichtet:

Die Armee begann, in drei Kolonnen geteilt, am 26,

Vorgehen zum Zwecke der Beseßung von Feus@uilitg. o de Buse eine Art dauernder Befestigungen mit Forts, Verschan zungen, Draht- hindernissen und Verhauen errihtet hatten. Die F ussen leisteten hartnäckigen Widerstand, do gelang es unseren Abteilungen nah heftigen Kämpfen, den Feind zu umzingeln, und \{ließlich wurde Fen- shuiling am 27. Juni von thnen genommen. Auf der Lndstraße wurden 90 gefallene Russen gefunden; über die weiteren Verluste der Russen ist noch nichts festzustellen. Sechs8 russische Offiziere und 82 Mann wurden zu Gefangenen gemaht. Der Gefamtyverlust auf japanischer Seite wird auf 170 Mann geschäßt.

Jn Niutshwang ist am 29. Juni, wie dem „Neuter- hen Bureau“ von dort gemeldet wird, der russische Torpedobootszerstorer „Lieutenant Bukaroff“ aus Port Arthur angekommen; er war um 3 Uhr in Sicht gekommen lief zwei Stunden später in den Fluß ein und rnachte längs- seit des Kanonenboots „Siwuts{h“ fest. Aus St. Peters- burg erfährt das genannte Bureau, der 1n Niutschwang aus Port Arthur eingetroffene Torpedobootszerstörer berichte, daß die Gerüchte von einem Sinken oder Beschäd1gtsein russischer Schiffe bei Port Arthur niht auf Wahrheit beruhten.

Das russishe Wladiwostok-Geschwa der erschien gestern früh in einer Stärke von 3 Kreuzern unD 10 Torpedo- booten bezw. Dorpedobootszerstörern vor Gensan an der Ost- füste Koreas. G Torpedoboote fuhren in Den Hafen ein, gaben, wie eine in Tokio eingetroffene amtliche Meldung besagt, etwa 200 Schüsse auf die japanische Niederlassung ab, bohrten cinen Dampfer und ein Segel- chiff in den Grund, schlossen fsih dann wieder Den außerhalb des Hafens gebliebenen Schiffen an und verschroanden mit diesen. Zwei Koreaner und zwei Soldaten wurden leiht ver- wundet, Der an Gebäuden angerihtete Schaden soll un-

erheblich sein.

Parlamentarische Nachrichten.

Der Bericht über die gestrige Sißung des Herrenhauses und der Schlußbericht über die gestrige Sißung Des Hauses n Abgeordneten befinden fich in dec Ersten und Zweiten

eilage. N

M der SagcSoronUna des, Herrenhauses, welcher der Minister Des Jnnern Freiherr von Hammerstein beiwohnte, stand zunähst die Beratung und Beshlußfassung Über die geshäft- lihe Vehandlung von eingegangenen Vorlagen. i Präsident Fürst zu Inn- und Knyphausen teilt mit, daß vom Abgeordnetenhause der Ansiedelung8gesetzentwurf in abgeändDerter Fassung und der aus der Initiative des bgeordneten hauses GEEB G Ee nagen S ite Abänderung des Ausfübrungsgesetes zum Slactvieh- und Fleischbeshaugeseß eingegangen sind, und \cchlägt vor, mit Nück- sicht darauf, daß der Ansiedelung2gefetentwurf ichon im Hause beraten sei und die Abänderungen des Nbgcordnetenhauses nicht erheblid seien diesen Gesezentwurf zur einmaligen Schlußberatung auf die Tagces- ordnung für Sonnabend zu seßen. Am Montag könne Dann voraus- sichtlich der Gesegentwurf, beireffend die Ausführung des Fleisch- beschaugesetzes, beraten werden. e i

s s f

_Mit dem Vorschlage betreffs des Ansiedelungsgesectzentwurfs erflärt sich das Haus einverstanden. E : :

Vezüglih der Behandlung des Entwurfs, betreffend die Ausführung des Fleishbeshaugeseßes, bemerkt Herr Becker-Cöln: Meine städtishen Kollegen u::D ich seben în diesem Geseßentwurf ein Gelegenheitsgesewz allerbedenflihiier Ai. Im Abgeordnetenhause selbst eingebracht, ist es dort ohne Kommissionsberatung in zwei furzen Sitzungen, in denen zwei Lesungen an einem Tage stattfanden, unD ohne jede gründliche Verhandlung angenommen worden. Es ist dort ad) dem ganzen Verlauf als eine Bagatelle angesehen worden. Eine Vagatellc ul e vom Standpunkt derjenigen, die darin eine Förderung ihrer agrarischen Interessen feben; aber von unübersehbarem Nachteil ist es für ale S chladthof- gemeinden in hygientscher und finanzieller Beziehung. Meine städtischen Kollegen und ih müssen deshalb den allergrößten Wert darauf legen, daß: der Gesczentwurf wenigsten8 in Diesem Hause mit der Gründlichkeit beraten wird, wie es Hier stets ge[hieht. Jh bitte dringend, sich mit einer Kommifstonsberatung einverstanden zu erklären, und inüssen bei der IBichtigkeit

der heutigen (24.) Sigung

wir der Frage jeder Verkürzung der Fristen nah der Ges{zs5 tSordnung widersprehen. Ih beantrage, den Gesetßzentwurf einer Kormmission zu überweisen, und bitte, darauf Rückficht zu nehme», Daß in der Kommission etne angemessene städtishe Wertretung stattfindet :

reiherr von Manteuffel: Ich bitte, d Gesetzentwurf de Mare N ert a [fe c bitte, den Gesetzentwurf der agrar ommission zu überweisen und, damit der Wunsch ?es Herrn Decker Berücksichtigung findet, die Kommission durch fünf Mitglieder zu verstärken, und würde als die Herren, die in die Ko misfion ein- Oehler,

Ich wociß niht, warum der Gesehz- Ubverwtesen werden soll. Vom E S i Dex Lat Eine Bag» Gemeindeinteressen ift es die lezten Jahren behandeTkt haben. Ve : ebort, fo ift es | diese. Es handelt fi gerade um Fragen, die in be eet esth (eoung eingreifen; ih beantrage deshalb die Ueberweifung an die

Vreiherr von Manteufiel: Ich will auf .die lanDwvirtschaf : F , P L Ps f Mo f EIE d s G 24 aît- 8 und die städtischen Interessen nicht eingehen, tvazu Haben wir puter in der Kommission und im Plenurn Gelegenheit. Iz kalte nur | diet 0 aufrecht und glaube, daß alle Bedeuken, daß die | städtishen Interessen nicht genügend vertreten feien, dur meinen C: t A ars u Ich glaube, ein j grogeres (Cntgegenbommen können Sie nit verlangen. i H Der Gesehentwurf wird darauf der verstärkten Agrar- | fommission überwiesen. Die genannten 5 Mitglieder werden

| Herr Dr. Bender-Breslau : j entwurf der Agrarkommission

telle, aber vom Standpunkt der | wichtigste Frage, die wir in den

die Kom-

Präsident Fürst zu Inn- und Kny phausen biitet Beratung

und noch heute in die

chaugesezes, auf die Tagesordnung kommen.

Es sei dann zu erwarten, daß vielleißt am Montagnachimittag die

Statistik und Volkswirtschaft.

Die Sterblichkeit in Preußen 1902 im V ; , derjenigen der Vorjahre. ergleich mit

Die Bevölkerung Preußens hat nach dem neuesten i

ua bes Minifieriums der e A Aae er das Gesundheitswesen bes i d

B E h sen des preußishen Staates durch den

O :

2: 354 241 männlide, 323 052 weiblide, zus. 677 29:

1901: 378847 M 339 826 igs M 713 673 E

1900: 390089 a L O

Die abfolute Zahl der Gestorbenen hat hierna ) bis 1901 um 11750, von 1901 bis 1902 n 36 380 e 4 während das Jahr 1902 im Verhältnis zum Jahre 1900 eine Zu- nahme von 19 367 Lebendgeburten zeigt. Die Abnahme der absoluten Geburtenzahl von 1901 bis 1902 um 5293 Lbendgeborene macht ih bei der Feststellung des natürlichen Zuwachses geltend. Der natür- n Zuwachs, d. h. der Uebershuß der Zahl der Lebend- A ber die der Verstorbenen, ergibt sür die Jahre

i: 1900: 490 296, 1901: 546-706, 1902: 577 793.

Bon 1900 bis 1901 nahm der natürliße Zuwachs um 56 410, von 1901 bis 1902 um 31087 zu, sodaß ein nicht unerheblidzes Nach- lassen der Zunahme zu beobachten ist.

Die Zahl der Totgeborenen, die außerdem den Standesbeamten gemeldet wurde, betrug 40228, darunter 22453 männlihe und 17 765 e Kinder.

__ Da die Einwohnerzahl sih am 1. Januar 1902 auf 17 259 5 tnännliche und 17 781 380 weiblihe fowie 35 040 979 E L NO haupt belief, sind von 1000 Einwohnern mit Ausfluß der Tot- geborenen 20,5 männlihe und 18,2 weibliche, zusammen 18,3 Personen gestorben, gegen 22,0, 19,4 und 20,7 im Borjahre. Im ahre 1898 welches seit 1875 die günstigsten Sterbeziffern zeigt, kamen auf E N A männliche, A weibliche und 20,4 Gestorbene zusammen. Hiernah zeigt das Berichtsj i j Sterblihkeit seit 1875. ai E

__ Ordnet man die Provinzen nah der Höhe ihrer Sterbezi 1C00 Einwohner, so erhält man folgende Reihe : ®) S Q

N Schlesien . . 23,35 (4) 9) Westfalen « 18,26 (3)

2 Ostpreußen . . 22,48 (6) 10) Brandenburg . 18,03 (13 3) Hohenzollern 22/90 11) Hessen-Nassau . 17,03 (19) 4) Westpreußen . . 22,04 (2) 12) S@hleswig- i p R N O8 2 Ln Í 7:16,01 (10) 6) Po T0 ) Hannove 16 |

Staat. 19989 c O 7) Rheinland . . 19,24 (5)

8) Sachsen . . 18,94 (8)

Bemerken8wert ist, daß der Stadtkreis Berlin im X 1902 unter den Provinzen niht nur die geringste Gtburtee sondern auch die geringste Sterbeziffer aufweist. Im übrigen [äßt die Reihenfolge der Sterbeziffern einzelne nichi unerheblihe Ab- weichungen von derjenigen der Geburtenziffern erkennen. Westfalen zeigt die dritte Geburten- und neunte Sterbeziffer, Posen die erste Geburten- und fünfte Sterbeziffer, Hohenzollern dagegen läßt die neunte Geburten- und dritte Sterbeziffer, Ostpreußen die sechste Geburten-, aber zweite Sterbeziffer erkennen. Bei Me ftfale n und Posen ist demnach eine erhebliche Zunahme, bei Hohenzollern und Ostpreußen eine Abnahme der Bevölkerungszall festzustellen.

Von den Regierungsbezirken steht, ebenso wie in den lebten zehn Jahren, der Regierungsbezirk Aurich mit der niedrigsten Sterblichkeitsziffer an der Spiße; dann folgen die Regierungs- bezirke: Osnabrück, Hannover, Berlin (Stadtkreis), M toben Wiesbaden, wogegen die höchste Sterbeziffer, wie aud früher L die Seit tige Se Königsberg, Marien- werder, Vanzig, Sigmaringen, Oppeln, Li i - E ea Mien hs pi Ton G L ie a:

In welcher Weise die einzelnen Altersklassen und das an der Sterblichkeit im Iahre 1902 beteiligt gewesen a L E olgende Tabelle in einfachen Zahlen, verglichen mit denen für 1901, an

Altersklassen Personen 1901 der Gestorbenen weiblich überhaupt

0 bis 1 Jahr . 95 792 251 695 1 , 2 Jahre. 21 348 47 791 2 „B A 8 687 8 550 18 709 In v0: B L e 0080 9 023 19 865

b ¿540 9601 9924 20 384 10 ¿H 4666 5408 10 584 16 ¿20 6666 5989 12 921 20 „2% 822 7242 15 802 O O 7993. 8 100 16 047 30 40 16 923 15 947 33 154 40 90 22 939 16 479 39 418 39 199 50 , 60 2965 922578 59 213 51 677 60 70 36 656 36 144 72 800 69 090 70 „80 34 407 29 863 74 270 782 336 Der S0 abre 15 978 20510 3H 488 34 046.

Auffallend ist die Abnahme der Sterblichkeit der Kinder im Alter von 0 bis 1 Iahr um 36034 und yon 1 bis 2 Jahren um 3712 ao e Tie pon 2 bis 25 Jahren um geringere Zahlen, vogegen das Alter von 50 bis über 80 Iabre ei idmäßige Zu- nabme L Jahre eine gleidmäßige Zu : Den Tabellen über die Sterblichkeit in den 22 Groß 1 ist zu entnehmen, daß in 14 Großsiädten die SterbliGkeit e in 8 größer als der Durchschnitt für den Staat war. Die günstigste Sterbeziffer hatte wieder Charlottenburg mit 12,87 gegen 13,93 im Vorjah1e, dann folgten Hannover 14,20 (17,61), Frank- furt a. M. 14,68 (15,82), Barmen 15,44 (16,49), Berlin 15,90 (18,03), Posen 16,06 (26,34), Cassel 16,17 (18,84), Crefeld 16,36 (16,16), Altona 17,10 (19,48), Magdeburg 17,19 (18,92) Effen 17,19 (21,28), Elberfeld 17,97 (17,20), Düsseldorf 18,84 (19,04), Halle a. S. 19,00 (23,18), Dortüüüd 19,54 (20,41), Kiel 20,22 (18,32), Côln 20,66 (23,13), Aachen 90,67 (20,22), Stettin 21,33 (2633), Königsberg 22,45 (23 45) Breslau 22,62 (25,88), Danzig 2285 (25,88). i da Bemerkenêwert ift der erheblihe Rückgarg der Sterblichkeit in den meisten Großsiädten, in einzelnen ganz besonders, z. B. zeigte Posen allein eine Abnahme um 10,28, Stettin eine solhe um 9,00 9/0 Nur Crefeld 1äßt eine Zunahme der Sterblichkeit von L Elberfeld eine solhe von 0,77, Kiel eine folche von 0,90

ennen. : i

14) Berlin, Stadt- kreis . 15,90 (14).

ry

überhaupt 215 661 43 979 17-237 18 108 19 525 10 064 12 655 15 474 16 152 32 870

männlich 119 869

22 631

Ueber den Verkehr im Kaiser Wilhelm-Kanal während \ des Nehnungsjahres 1903

werden im zweiten Heft des Jahrgangs 1904 der , Vierteljahrshef zur Statistik des Deutschen Reichs“ eingehende Nachweise Rae Im ganzen haben den Kanal im angegebenen Zeitraum befahren 32 038 abgabepflihtige Schiffe mit 4 990 287 Negistertonnen Netto- raumgehalt; hiervon waren 21 222 Schiffe mit 4 184 509 Register- tonnen beladen. Von den 13 943 Dampfern mit 3 894 300 Register- tonnen Gefamtraumgehalt gehörten 6130 mit 1 850 437 Registertonnen regelmäßigen Linien an. Einen Nettoraumgehalt von über 1500 NRegistertonnen hatten 188 Dampfschiffe, von über 1000 bis 1500 Negistertonnen 393 und von 600 bis 1000 Registertonnen 1431; von den Segelschiffen hatten nur 26 einen Raumgehalt von / über 400 Negistertonnen und 430 einen folhen von über 100 bis 400 Registertonnen, während 342 Schleppschiffe (Leichter und Schuten) über 400 Negistertonnen groß waren und- 1344 einen Raumgehalt von über 109 bis 400 Registertonnen aufwiesen. 26 696 Schiffe führten die deutshe Flagge, 29 die belgishe, 574 die britische,

Plaß, den die Pro-

__*) Die Zahlen in Klammern bezeichnen den vinzen in der Reihe nah der Geburtenziffer einnehmen.

1562 die dänishe, 15 die französisch2, 1188 di Î

1562 t he, fri 6, 2 nieberlà Deo e S v uiGe, E die Sebi ide, l f agge. on den Siffe i zl Kanal in der Nichtung Brunebüttel—Holtenau bee eet ; gener aus GIBER f 2 44 Fe aunen Nettoraumgehalt),

) äfen, aus anderen deutschen äf

es aus britishen, 666 aus niederländischen, cio L äfen, 38 aus französishen, 145 aus anderen westlihen und südlichen Häfen, 3533 aus Häfen des Kanals und der Obereider und 154 aus Häfen der Untereider, Von diesen Schiffen gingen 7453 nach deutschen Ostseehäfen, 930 n\ch russischen (finnishen), 913 nach s{chwedisen, 42 na’ norwegischen, 2430 nach dänischen Häfen Mony 33 nah Häfen des Kanals und der Obereider. 245 nah Häfen der Untereider liefen. In umsgekehrter s (Holtenau— Brunsbüttel haben den Kanal befahren D 682 Schiffe mit 2833 710 Regi tertonnen Nettoraumgehali : davon amen 7704 aus deutschen Ostseehäfen, 1450 aus russischen (finnischen) Hüfen, 1619 aus s{wedis{chen, 64 aus norwegischen, 1830 aus dänischen Den 3849 aus Hâfen des Kanals und der Obereider, 166 aus Häfen er Untereider und gingen 8918 nah Elbhäfen, 1201 nach anderen deutschen Nordsechäfen, 997 nach britischen, 1222 nah niederländischen belgischen und Nheinhäfen, 183 nah französishen, 65 nach anderen westlichen und südlichen Häfen, 3960 nah Häfen des Kanals und der Dbereider und 136 nah Häfen der Untereider. An Netitokanalabgabe e a A 0 aae angerechneten Eiblotsgeldcs von 913 ) sind 2 271 003 4 und an Gebühren (cins{l. der Schlepp- gebühren usro.) 2 414 499 Æ erhoben Vos S E

Kunft und Wissenschaft.

Die Königliche Akademie der WissenscGaften bielt am 16. Juni unter dem Vorsißgz ihres Sekretlirs 2A Vahlen dne Gesamtsißung, in der zunächst Herr Schäfer über das Wormscr Konkordat las. Er führte aus, daß allein der Kaiserlichen U-kunde dauernde rechtlihe Gültigkeit zuzuerkennen ist, daß bagegen die päpst- liche mit dem Ableben Veinrihs V. ihre rechtliche Bedeutung verlor. Nur diese Auffassung ermöglicht ein rihtiges Verständnis der Stellung von Staat und Kirhe zu den deutschen Bischofs- und Abts- wahlen des 12. Jahrhunderts. Herr Sachau legte zwei weitere Bände der Ausgabe des Ibn Saad vor, 111. 2: Biographien der Medinischen Kämpfer Muhammeds in der Schlacht bei Bedr, beraus- gegeben von Josef Horovigt, und VIIT: Biographien der Frauen: herausgegeben von Professor Dr. Carl Brockelmann. Leiden 1904. Die Aufnahme der von Herrn Klein in der Sitzung der physi- falish-matbematischen Klasse vom 9. Juni vorgelegten Abhandlung des Herrn Dr. Julius Romberg „über die emishe Zusammensegzung der Gruptivgesteine in den Gebieten von Predazzo und Monzoni* in den Anhang zu den Abhandlungen wurde genehmigt. Der Verfasser berichtet in der Abhandlung über neue Beobachtungen in dem Arbeits- gebiet, bringt Analysen der von ihm untersuhten Gesteine und ver- E diese mit anderen aus dem nämlichen, wie auch aus A Gebiete. Die geologisch nachgewiesenen Abspaltungen aus bet werden durch die chemische Zusammensetzung _ZU wissenschaftlichen Unternehmungen hat die Akademi bewilligt durch die v bvsitalisd-malbematiiwe Klaite A Engler zur Fortsetzung des Werkes „Das Pflanzenreih“ 2300 M; Herrn Warburg zu einer Untersuhung über die spezifische Wärme der Gase bei hohen Tempzraturen 1020 4; Herrn Professor Dr. Leon Asher in* Bern zu einer Arbeit über das Verhalten des Darmepithels bei den verschiedenen Ernährungs- vorgängen 300 Æ; Herrn Professor Dr. Friedrich Dahl in Berlin zur Fortseßung seiner Untersuhung der deuten Spinnen- sauna 650 L; Herrn Professor Dr. O. Hecker in Potsdam zu erd- magnetischen Beobachtungen bei Gelegenheit einer wissenschaftlichen reise im Indischen und Großen Ozean 750 4; Herrn Professor Dr. Walter Kaufmann in Bonn zu einer Untersuhung über die eleftromagnetishe Masse der Eleftronen 1000 4; der Assistentin am Zoologischen Institut der Universität Bonn Dr. Gräfin Maria von Linden zur Fortseßung ihrer Untersuchungen über die Schmetterlings- farbstoffe 500 ; Herrn Privatdozenten Dr. Siegfried Passfarge in Berlin zur Herausgabe eines Werkes über die Kalahari 2000 4: durch die philo fophish-historishe Klasse Herrn Diels zur Bollendung der von Herrn Mommsen begonnenen Ausgabe des L odex Theodosianus 1000 Æ; demselben zur Fortführung der Arbeiten an einem Katalog der Handschriften der antiken Medizin 3009 J; Herrn Koser zur Fortführung der Herausgabe der Politi- schen Korrespondenz Friedrihs des Großen 6000 M; Herrn von Wilamowiß-Moellendorff zur Fortführung der Sammlung der griechishen Inschristen 5009 Æ; der Deutschen Kommission zur Fortseßung der von ihr begonnenen Unter- La 2 500 M; weiter für die Bearbeitung des "hesaurus linguae Latinae über den etatsmäßigen Beitra: vo! 000 4 hinaus noch 1000 Æ und zur Bearbeitung der bievoglvvttides Inschriften der griehish-römishen Epoche für das Wörterbub der ven Srase 1500 e: endlich Herrn Privatdozenten Dr. Mark Lidzbarski in Kiel zur Herausgabe des isen bannedlinbes 100 d zur Verausgade des mandäischen Jo- Die physikalisch-mathematishe Klasse hielt am 23. Juni unter dem Vorsiyß ihres Sekretärs Herrn Waldeyer eine Sißung. Derr von Richthofen las über eine meridionale Bru(zone die in ungefähr 104° östl. von Gr. die tibetische Boden- {welle als eine höhere Staffel dur zehn Breitengrade von den östlih angrenzenden herabgesenkten Gebieten trennt. Es wurde untersuht, inwieweit westlich von den früher nachgewiesenen Reihen von Landstaffelabfällen Ostasiens ähnliche Abfälle he- stehen. : Morphographisch erfennbar war seit längerer Zeit um den Meridian von Lan - tschou - fu, zwishen den Breitengraden von Liang-tshowfu und Ti-tau-tshou, ein rascher Abfall der hohen Nan-fchan-Ketten gegen ihre nur no in niederen Zügen nazuweisenden z. T. nah NO. umbiegenden Fortsegungen. Viel weiter \üdlih läßt ih in der Nähe desselben Meridians zwishen den Breiten von Tshöng-tu-fu und Tung-tshwan-fu ein bedeutender, \treckenweise in Staffeln sich vollziehender Abfall des tibetishen Hochlandes aus der Kombination verschiedener Beobachtungen ableiten Ieglicher Anhalt fehlte bisher für das 400 km messende Zwischenstück, wo die Gebirge der tibetishen Anschwellung in dem breit angesetzten T/inlinggebirge sh weit nah Often forisezen. Es wurde wiesen, daß dort, östlih von Kiu- ting- {Gan und Min - {an dieselbe Brulhzone der Anfügungslinie entlang das ganze Gebirgsland quer durzieht und mit östlicher Absenkung verbunden ist. Wie die anderen Meridianbrüche Ostasiens, so ist auch dieser von ‘den Gefüge- linien des inneren Gebirgsbaues unabhängig. Herr Klein mate Mitteilungen über Meteoriten. Jn seiner Abhandlung wird nah- gewiesen, daß der heutige Stand der Universitäts\sammlung 470 Vor- fommen mit 254 901 gr 5 Gewicht beträgt. Es werden einzelne, be- sonders interessante Stücke besprochen, wie die Meteoriten von Victoria West 1862, Lancó 1872 und Willamette, Oregon 1902. Herr van’t Hoff gab eine weitere Mitteilung aus seinen Untersuchungen über die Bildungsverbältnisse der ozeanischen Salzablagerungen. XXXVIII. Die Identität von Mamanit und Polyhalit. Gemein- schaftlich mit Herrn V oerman wude festgestellt, daß im sogenannten Mamanit kein selbständiges Mineral, sondern ein unreines Polyhalit vorliegt. Dergtegt wurde das mit Unterstüßung der Akademie herausgegebene Werk: Gustav Frit sch, Aegyptishe Bolkstyen der Jettzeit. Wiesbaden 1904. In der an demselben Tage unter dem Vorsiy ihres Sekretärs Herrn Vahlen abgehaltenen Sizung der philosophisch- historishen Klasse las Herr Meyer über ägyptishe Chrono- logie _(Abh.) Die Resultate der Untersuchung find folgende: 1) Die Regulierung des aven Kalenders und der Sothisperiode fällt in das Jahr 4245 v. Chr. (1. Thot = 20. Juli jul = 16. Junt gregor.,, d. h. erster Anfang der Uebers(wemmung). 2) Alle Sothiêdaten find zyklisch zu verstehen, d. h. nah dem Kalender be-

err

rehnet, niht astronomish beobachtet. 3) Versuch ciner Rekonstruktion