1904 / 166 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 16 Jul 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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werden, die bis zu einem im Statut festgeseßten Zeitpunkt vor

der Wahl einzureichen sind.

Die Wahl erfolgt auf mindestens ein Jahr und höchstens

sechs Jahre. Eine WDerrun, Us zulässig.

Zur Teilnahme an den Wahlen ist berehtigt, wer das O agante Lebensjahr vollendet hat und in dem Bezirk seine Handelsniederlassung hat oder

es Kaufmannsgerichts beschäftigt ist.

Zur Teilnahme an den Wahlen sind nicht berechtigt die

im 8 10 Abs. 1 bezeichneten Lv aue

Den Kaufleuten im Sinne der §8 11 bis 13 stehen gleich die Mitglieder des Vorstandes einer Aktiengesellschaft oder eingetragenen Genossenschaft oder einer als Kaufmann gel- tenden juristischen Person sowie die Geschäftsführer einer .Ge- sellschaft mit beschränkter Haftung. Vorsteher oder Mitglieder eines verwaltenden oder beshließenden Organs einer Gemeinde oder eines weiteren Kommunalverbandes können zum Vorsißenden eines Kaufmannsgerihts 11 Abs. 1) d dann gewählt werden, wenn die Gemeinde oder der weitere Kommunalver- band ein Handels gewerbe eee

Jm übrigen finden auf die Wahlen die Vorschriften des S 15, 8 17 Abs. 1, § 18 des Gewerbegerichtsgeseßes ent- prechende Anwendung. i ;

Ebenso sind die Vorschriften der §8 19, 20, § 21 Abs. 1, 3, 88 22 bis 25, 88 des Gewerbegerichtegeseßes sinngemäß an- uwenden. 5 Aus den Handlungsgehilfen entnommene Beisißer, deren Jahresarbeitsverdienst an Lohn oder Gehalt erst nah der Wahl den Betrag von fünftausend Mark übersteigt, bleiben bis zur nächsten Wahl im Amt.

Verfahren.

C16 |

Auf das Verfahren vor den Kaufmannsgerichten finden

die Vorschriften der R 26 bis 61 des Gewerbegerithtsgeseßes mit der Maßgabe ent)prehende Anwendung, daß die Berufung gegen die Urteile der Kaufmannsgerichte nur zulässig ist, wenn der Wert des Streitgegenstandes den Betrag von dreihundert Mark übersteigt. l : Die Vorschrift im 8 11 der Zivilprozeßordnung über die bindende Wirkung der rechtskräftigen Entscheidung, durch welche ein Gericht sih il fahlih unzuständig erklärt hat, findet auch in dem Verhältnisse der Kaufmannsgerichte und der Gewerbegerihte Anwendung. Wird bei dem Kaufmannsgeriht eine vor das Gewerbe- geriht gehörige Klage erhoben, so hat das Kaufmanns- geriht, sofern für die Verhandlung und Entscheidung derselben ein Gewerbegeriht besteht, durch Beschluß seine Unzuständigkeit auszusprechen und den Rechtsstreit an das Gewerbegeriht zu verweisen. Eine Anfehtung des Be- \hlusses findet nicht statt; mit der Verkündung des Be- \hlufses gilt der Rechtsstreit als bei dem Gewerbegericht an- hängig. Die in dem Verfahren vor dem Kaufmannsgericht vABittten Kosten werden als Teil der bei dem Gewerbe- gericht erwachsenen Kosten behandelt. Diese Vorschriften finden entsprehende Anwendung, wenn bei dem Gewerbegericht eine vor das Kaufmannsgericht gehörige Klage erhoben wird.

8 1E Das Kaufmannsgericht kann bei Streitigkeiten zwischen Kaufleuten und Handlungsgehilfen oder Handlungslehrlingen über die Bedingungen der Fortsezung oder Wiederaufnahme des Dienst- oder Lehrverhältnisses als Einigungsamt angerufen werden. Auf die la und das Verfahren des Einigungsamts finden die Bestimmungen der S8 63 bis 73 des Gewerbegerichtsgeseßes entsprehende Anwendung.

Gutachten und Anträge der Kaufmannsgerichte. 18.

Das Kaufmannsgericht H verpflichtet, auf Ansuchen von Staatsbehörden oder des Vorstands des Kommunalverbandes, für welchen es errichtet ist, Gutachten über Fragen abzugeben, welche das kaufmännische Dienst- oder Lehrverhältnis betreffen.

Das Kaufmannsgericht ist berechtigt, in den bezeichneten Fragen Anträge an Behörden, an Vertretungen von Kommunal- verbänden und an die geseßgebenden Körperschaften der Bundes- staaten oder des Reichs zu richten.

Zur Vorbereitung oder Abgabe von Gutachten sowie zur Vorbereitung von AntraQNn können Ausschüsse aus der Mitte des Kaufmannsgerichts gebildet werden.

Diese Ausschüsse müssen, sofern es fich um Fragen handelt, welche die Jnteressen beider Teile berühren, zu gleichen Teilen in 4 ad (8 14) und Sartdlunaagehilfen zusammen- geseßt sein.

Das Nähere bestimmt das Statut.

Verfahren vor dem Gemeindevorsteher.

Q 19.

Jst ein zuständiges Kaufmannsgericht nicht vorhanden, so kann bei Streitigkeiten der im § 5 Abs. 1 Nr. 1 und 5 be- jenen Art jede Partei die vorläufige Entscheidung durch

en e E der Gemeinde (Bürgermeister, Schultheiß, Orts- vorsteher usw.) nachsuhen. Zuständig ist der Vorsteher der Gemeinde, in deren Bezirke die streitige Verpflihtung aus dem Dienst- oder Lehrverhältnisse zu erfüllen ist oder sich die Bata een Wob des Kaufmanns befindet oder beide Parteien ihren Wohnsiß haben.

Die Vorschriften des S 76 Abs. 2, 3 und der S8 77 bis 80 des Gewerbegerichtsgeseßes finden sinngemäße Anwendung.

Schlußbestimmungen. 8 20.

Die Landes-Zentralbehörde kann anordnen, daß in Be- zirken, für welche zur Entscheidung gewerblicher Streitigkeiten auf Grund der Landesgeseße Gewerbegerihte bestehen (S 85 des Gemwerbegerichtsgesches), die für diese Gewerbegerichte geltenden besonderen Vorschriften über die Bildung von Ver- gleihskammern oder Vergleihsämtern und über das Verfahren fob denselben auch auf die Kaufmannsgerichhte Anwendung nden.

821.

Streitigkeiten, welhe anhängig geworden sind, bevor ein für sie zuständiges Kaufmanns eriht bestand, werden von den bis dahin zuständig gewesenen Behörden erledigt.

8 22.

Die vorstehenden Bestimmungen treten, soweit sie sih auf die Herstellung der zu ihrer Durchführung erforderlichen Ein- richtungen beziehen, mit dem Tage der Verkündung, im übrigen

——

Urkundlich unter Unserer A gena Unterschrift und beigedrucktem Kaiserlichen Fnstegel. Gegeben Swinemünde, an Bord M. J. Hohenzollern, den 6. Zuli 1904. Wilhelm.

(L. S.) Graf von Posadows ky.

Nachtrag zur Bekanntmachung vom 27. Dezember 1898,

betreffend Ausnahmen von den Bestimmungen für die Feststellung des Börsenpreises von Wertpapieren.

Vom 15. Juli 1904.

Auf Grund des § 9 der Bekanntmachung vom 28. Juni 1898 (Reichsgeseßbl. S. 915) wird im Anschluß an die Ver- A vom 1. Juli 1904 hierdurch bekannt gemacht, daß nah Beschluß der Börsenvorstände zu Berlin und Frank- furt a. M., nahdem die Auflösung der „Deutshen Ge- nossenshaftsbank von Sörgel, Parrisius und Co. A. G.“ und der Uebergang des Vermögens derselben an die Dresdner Bank in das Handelsregister eingetragen worden ist, die Aktien dieser Bank in Ausnahme von § 4 Abs. 1 der eingangs erwähnten Bestimmungen vom 20. Juli 1904 ab, einshließlich Dividendenshein Nr. 39, franko Zinsen zu be- rechnen sind. :

Berlin, den 15. Juli 1904.

Der Reichskanzler. Im Auftrage : Hopf.

Königreich Preußen.

S eine Majestät der König haben Allergnädigst geruht:

dem Regierungsrat bei der Generalkommission Hans Viktor Ernst Mahraun in Cassel,

dem Regierungsrat bei der Generalkommission Franz Leopold Andreas Klamka in Hannover und

dem Regierungsrat bei der Generalkommission August Oswald Hoerner in Frankfurt a. O. den Charakter als Geheimer Regierungsrat, i

dem Spezialkommissar, zur Zeit Hilfsarbeiter bei der Generalfommission, Oekonomierat Friedrich Karl Otto in Königsberg i. Pr. den Charakter als Landesökonomierat mit dem persönlihen Range der Näte vierter Klasse, ‘dem Spezialkommissar, Oekonomiekommissar Stanislaus Gaj in Berleburg, Kreis Wittgenstein, den Charakter als Oekonomierat und

dem Spezialkommissionssekretär Buchheim in L zu verleihen.

Franz Johannes rankfurt a. O. den Charakter als Kanzleirat

Seine Majestät der König haben Allergnädigst geruht :

den Regierungs- und Schulrat Dr. Richard Wende in Oppeln zum Provinzialshulrat zu ernennen und

dem Polizeisekrétär Johann Steinhauer in Wiesbaden den Charakter als Kanzleirat zu verleihen.

Stadtgemeinde Fulda auf Grund des Geseßes vom 11. Juni 1874 (Gejeßsamml. S. 221) hiermit das Recht verleihen, das zur Ausführung der geplanten Kanalisation der Stadt Fulda erforderlihe Grundeigentum im Wege der Ent- E dauernd zu beshränken. Der vorgelegte Lageplan folgt anbei zurü.

Neues Palais, den 15. Juni 1904.

Wilhelm R. von Podbielski. Freiherr von Hammerstein. Möller. von Budde. An die Minister der geistlihen 2c. Angelegenheiten, für Landwirtschaft 2c., des Jnnern, für Handel und Gewerbe sowie der öffentlihen Arbeiten.

Auf den de F Dun S unt 0. S. wi 30 der

Studt.

Auf Ihren. Bericht vom 16. Juni d. J. will Jh dem Kreise Striegau im Regierungsbezirk Breslau für die von ihm ausgebauten und in dauernde Unterhaltung übernommenen Chausseen von Teichau über Delse bis zur Kreisgrenze in der Richtung auf Freiburg, Landkreises Schweidniß, sowie durch das Dorf Laasan das Recht zur Erhebung des Chaussee- geldes nah den Bestimmungen des Chausseegeldtarifs vom 29. An 1840 (G.-S. S. 94 ff.) einshließlich der in demselben enthaltenen M ingen über die Befreiungen, sowie der sonstigen, die Erhebung betreffenden zusäßlihen Vor- schriften vorbehalilich der Abänderung der sämtlichen vorauf- geführten Bestimmungen verleihen. Auch sollen die dem Chausseegeldtarife vom 29. Februar 1840 angehängten Be- stimmungen wegen der Chausseepolizeivergehen O die ge- dachten Straßen zur Anwendung kommen. Die Anivertiebis Karte erfolgt anbei e,

Kiel, an Bord M. J. «Doe, den 30. Zuni 1904.

ilhelm R. : von Budde.

An den Minister der öffentlihen Arbeiten.

Justizministerium.

Dem Landgerichtsdirektor, Geheimen Justizrat Splett in Thorn ist die nachgesuchte Dienftentlafsung mit Pension erteilt. Verseßt sind: der Amtsgerichtsrat A in Dülken nach Kleve, der Landrichter S warßkop in Lyck nach Danzig, die Amtsrichter: Löffke in Wartenburg als Land- rihter nah Tilsit, Ulrih in Graudenz als Landrichter an das dortige Landgericht, Löhmann in Neumünster nach Kiel und Tetlaff in Strasburg i. Westpr. nah Graudenz. Der Amtsrichter Pietshch in Neusalz ist infolge O Ernennung zum Regierungsrat aus dem Justizdienst geschieden. Dem Kaufmann Louis Stern in Kreuznach is die n Entlassung aus dem Amt als stellvertretender Handelsrichter erteilt. ; Dem Rechtsanwalt und Notar, Justizrat Maaß in Berlin

mit dem 1. Januar 1905 in Kraft.

Jn der Liste der Nehtsanwälte sind. gelöscht: die Rz anwälte Korn bei dem Amlsgeriht und dem Landgeri Breslau, Mantey bei dem Amtsgeriht in Rixdorf Hattenhauer bei dem Amtsgericht in Minden. i

_JIn die Liste der Rechtsanwälte sind eingetragen: Kriegsgerichtsrat a. D. von Hillner bei dem Amtsgqy und dem Landgericht in Görliß, die Gerichtsassessoren E bei dem Landgericht T in Berlin, Gronemany dem Landgericht in E erf bei dem Amtsgericht dem Landgericht in Aachen, Wi helm Wolff bei dem Y geriht und dem ee in Wiesbaden, Peiß bei Amtsgericht und - dem Landgericht in Arnsberg, Schni| bei dem S in Lüdinghausen und Dr. Rosenky bei dem Amtsgericht in Kappeln.

Der Notar Glaser in Saarbrücken ist gestorben.

Ministerium der geistlihen, Unterrichts- unif Medizinalangelegenhe iten. e

Der Provinzialshulrat Dr. Wende ist

Provi L M9 dem Provin} \{hulkollegium in Breslau überwiesen worden. |

Ministerium der öffentlihen Arbeiten.

Der Regierungs- und Baurat Brandt ist von Lüne) H nah Berlin verseßt. :

Karte des Deutschen Neichs im Maßstabe 1 : 100000. M (Buntdruckausgabe.) L

Im Anschluß an die unterm 30. Januar 1904 angezeigten V1 find die nachstehenden : Nr. 173 Aurich, „204 BeEL, v 202 Sögel, 234 Wildeshausen und 257 Haselünne L durch die Kartographische Abteilung bearbeitet und veröffentlicht wf __ Der Hauptvertrieb der Karte ist der Verlagsbuchhandlung R. Cisenshhmidt hier, Dorotheenstraße 70A, übertragen worden, Der Preis, eines Blattes beträgt 1 #4 50 s. Die Anweisung für den Dienstgebrauch zu dem ermäßigten Y von 75 S für gedes Blatt erfolgt dur die Plankammer der sj lihen Landesaufnahme hier, NW. 40, Herwarthstr. 2 und 3. Berlin, den 15. Juli 1904. Königliche Landesaufnahme. Kartographishe Abteilung. Villain, Oberst und Abteilungschef.

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BVBEeranntmahuna.

Aus der Karl Haase-Stiftung ist durh Beschluß Kuratoriums der genannten Stiftung für das Jahr 1. (i tober 1904/05 dem Studierenden der akademischen Hochst für die bildenden Künste, Bildhauer E Hubert Mennicken : aus Raeren, Kreis Eupen, ein Stipendium von 1000 4 verliehen worden. Charlottenburg, den 16. Juli 1904. Der Vorsitzende des Kuratoriums der Karl Haase-Stiftung. A. von Werner, A Direktor S der Königlichen akademischen Hochschule für die bildenden Kin

Forstakademie Eberswalde. Vorlesungen im Winterhalbjahr 1904/05.

Oberforstmeister Niebel: Waldbau. Forstlihe Erkursica Forstmeister, Professor Dr. Martin: Volkswirtschaftliche Gus lagen und Methoden der Forsteinrihtung. j Waldwegebau. Forstlihe Exkursionen. Forstmeister Zeising: Waldwertrechnung mit Uebungen. Forstpolitik einschließlich Ablösung der Waldgrundgerechtigkeiten.

Forstlihe Exkursionen. _

Forstmeister Dr. Kienitz: Waldbau (forstlihes Verhal Waldbäume). Landwirtschaft (Wiesenbau und Tierzucht). lihe Exkursionen. i Forstmeister, Professor Dr. Shwappah: Holzmeßkunde Forstoerwaltung und Statistik. Forstlihe Exkursionen. Forstassessor Dr. Borgmann: Tagebfragen aus der forstli Betriebslehre mit Praktikum. Forstliche Exkursionen. Professor Dr. Schubert: Forstvermessung mit Uebungen. Physik ein\chließlid Mechanik. Meteorologie. : Professor Dr. Schwarz: Allgemeine Botanik mit Praktikun __ Forstmeister, Professor Dr. Möller: Ueber die Bedeutung Pilze für das Leben des Waldes. :

__ Professor Dr. Eckstein: Wirbeltiere. Forstschädliche Tiere. Fishzucht. MotoaiieGe Crkursionen. ;

Geheimer Regierungsrat, Professor Dr. Nemel 6: Anorgan! und organishe Erperimentalhemie. Mineralogisch-geognofti! Praftikum._

Prolelor Dr. Albert: Bodenkunde. rofessor Dr. Dickel: Zivil- und Strafprozeß. NRepetitoru

in Nechtskunde. : :

Dr. Heidemann: Erste Hilfeleistung in Unglücksfällen.

Das Winterhalbjahr beginnt am Sonnabend, den 1d. Otto

1904, und endet am Montag, den 20. März 1905. #1

Meldungen sind möglichst bald unter Beifügung der gu Si forstlihe Lehrzeit, Führung, über den Besiß d forderlichen Mittel zum Unterhalt, sowie unter Angabe des Mil verhältnisses an den Unterzeichneten zu richten.

Eberswalde, den 11. Juli 1904. Der Direktor der Forstakademie.

Niebel, Königlicher Oberforstmeister.

Abgereist: der Präsident des Königlichen Oberverwaltungsgetis Peters nah Tirol;

der Präfident des Ae Patentsamts, Bir Gcheime Öberregierungsrat Hauß, mit Urlaub nah 2 Heringsdorf.

m M nachgesuchte Entlassung aus dem Amt als Notar eilt.

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Forstliche Statil. F

einem Hafen zwis, N E

gestern in Tambow ein und nahm nah einem Gottesdienst “in der Pa Stale eine Parade über die nah dem Kriegs- | (Oa N

an die Of

| ihnen den Segen und begab sih dann, von der Bevölkerung | lebhaft begrüßt, nah dem Bahnhof zurü.

einer neuen Militärorganisation. | umfaßt- der Auszug - künftig die diensttauglihe Mannschaft

Nichtamtliches. Deutsches Neicdh.

Preußen. Berlin, 16. Juli.

Vor dem Königlichen tehnishen Oberprüfungs- amt in Berlin haben in der Zeit vom 1. April 1903 bis dahin 1904 im ganzen 249 Regierungsbauführer die zweite Hauptprüfung für den Staatsdienst im Baufache abgelegt.

G Von diesen Bauführern haben 218 die Prüfung bestanden und zwar 70 als Baumeister für das Hochbaufach, 36 als Baumeister für das Wasser- und Straßenbaufach, 52 als Baumeister für das Eisenbahnbaufah und 60 als Baumeister für . das Maschinenbaufach. Regierungsbaumeistern ernannt worden. :

Nach den Vorschriften vom 15. April 1895 sind 1 Re- ierungsbauführer für das Hochbaufah und nah den Vor- schriften vom 1. Juli 1900: 248 Regierungsbauführer und zwar: 76 für das Hochbaufach, 47 für das Wasser: und Straßenbaufah, 53 für das Eisenbahnbaufah und 72 für das Maschinenbaufach geprüft worden.

Von den 218 Regierungsbauführern, welhe die zweite

auptprüfung mit Erfolg abgelegt haben, haben vier das Prädikat „mit Auszeihnung“ und 24 das Prädikat „gut“ zuerkannt erhalten. i |

Von 487 Negierungsbaumeistern, welhe am 1. April 1903 im Staatsdienst beschäftigt waren, gehörten dem Hohbaufach

| 190, dem Wasser- und Straßenbaufah 114, dem Eisenbahn-

baufah 130 und dem Maschinenbaufach 53 an.

Im Laufe des leßten Etatsjahres sind als Bauinspektoren etatsmäßig angestellt worden : 90 Regierungsbaumeister, und zwar für das Hochbaufach 24, für das Wasser- und Straßen- baufach 16, für das Eisenbahnbaufah 31 und für das Maschinenbaufah 19. |

Gestorben sind im leßten Etatsjahre 3 Regierungsbau- meister, die dem Eisenbahnbaufach angehörten.

Die Entlassung aus dem Staatsdienst haben erhalten 80 Regierungsbaumeister, davon gehörten: dem Hohbaufach 36, dem Wasser- und Straßenbaufach 8, dem Eisenbahnbaufach 11 und dem Maschinenbaufach 25 an.

Laut Meldung des „W. T. B.“ sind S. M. J. „Hohen- zollern“, S. M. S. „Hamburg“ und S. M. Tpdbt. „Sleipner“ am 14. Juli in Aalesund eingetroffen und gestern von dort nah Molde in See gegangen. :

Der Transport der abgelösten Besazungen der Schiffe des Kreuzergeschwaders ist mit dem Dampfer „Main“ estern in Colombo (Ceylon) eingetroffen und seßt heute die

eise nah Suez und Port Said fort. S

S. M. S. „Loreley“ ist am 14. Juli von Konstantinopel nah Trapezunt in See gegangen.

Oas aus acht Linienschiffen bestehende erste Geschwader ive S. M. SS. „Prinz Heinri“, „Blig* und tei Un S M SIDDIE. 218 Un „S 08 No am 14. Juli in Vlissingen L und gehen am 19. Zuli von dort nah Lerwick (Shetlandinseln) in See.

Das aus S. M. SS. „Hildebrand“, „Beowulf“, „Frithjof“ und „Odin“ bestehende zweite Geschwader, die erste Torpedobootsflottille sowie S. M. SS. „Ama- jone/ „Artadne, ¿MeodUusd, „Frauenlod“, ¿Nks-

N cona“ und „Niobe“ sind am 14. Juli in Nieuwediep ein- F getroffen und gehen am 19. Juli von dort nach Lerwick

in See.

Vaden.

Die Zweite Kammer des badischen Landtags nahm, wie ,W. T.B.“ aus Karlsruhe meldet, gestern den Geseßentwurf, betreffend Ab- änderung der Verfassung, nach den leßten Beschlüssen der Ersten Kammer gegen die Stimmen der Sozialdemokraten an. Desgleichen wurden das Landtagswahlgesey und die Wahlkreisein - S angenommen, nach der das Land künftig 73 Abgeordnete zu wählen hat.

Deutsche Kolonien.

Der Generalleutnant von Trotha meldet aus Owiko- korero vom 14.: „Bei Omuweroumue, Hamakari und Water- berg wird immer noch starker Feind zahlreich signalisiert. Am Waterberg sind Feuer beobachtet, diesseitige Patrouillen be- finden fich östlih und westlih Waterberg. Major von Estorff erreihte am 11. Juli Otjatjingenge, Major von der Heyde ebenfalls am 11. Erindi Oratzihenda. Okosondusu blieb durh Schonungsbedürftige sowie ein Geschüß {wach beseßt. Major von Glasenapp erreichte am 11. Otju- rutjondju, A Okosongoho und die Wasserstelle 7 km nordöstlih davon unbeseßt, ebenso Okahitua und Omambo- rombonga vom Feinde frei. Die Kompagnie Welk, die 1. Kompagnie Regiments 2, und die Halbbatterie Winterfeld

i sind unter Hauptmann von Fiedler bei Ofowakuatjiwi—Onja-

kfawa vereinigt, die 2. und 3. Kompagnie Regiments 2 im Marsh über Karibib auf Omaruru, wo sie etwa am 20. eintreffen werden. Der Abmarsch des 2. Bataillons und der 7. Batterie aus Swakopmund erfolgt nächster Tage. Jch bin in Owikokorero und beabsichtige, der Abteilung Glasenapp

| über Otjire zu folgen.“

Großbritannien und Frland.

Im Unterhause erklärte ,W. T. B.* zufolge auf eine An- age Howard Vincents der Handelsminister Gerald Balfour den ors A für unannehmbar, die Kauffahrteibill so umzugestalten,

daß die Anwerbung fremder Mannschaft für englishe Schiffe in irgend en der Elbe und Brest verboten wird. Rußland.

Der Kaiser traf nah einer Meldung des „W. T. B.“

gehenden Truppen ab. E hielt der Kaiser ziere und Mannschaften eine Ansprache, erteilte

Schweiz. Das Militärdepartement De en t den Q ach diesem Entwur

Dieselben sind sämtlich zu.

vom 20. bis 33. Jahr, die Landwehr diejenige vom 34. bis 39. Jahr und der Landsturm ‘diejenige vom 40. bis 60. Fahr. Es wird eine Gebirgsinfanterie, bestehend aus 6 Regimentern Alpenjäger zu 2 bis 3 Bataillonen, geschaffen. Jm Frieden wird von der Bildung von Armeekorps Abstand genommen. Die Kriegsgliederung des Heeres wird vom General festgesezt. Jm Frieden werden nur 2 bis 3 Armee- korpskommando gebildet. Es werden 6 Divisionen gebildet, bestehend aus 3 Jnfanteriebrigaden zu 3 Regimentern zu 3 Bataillonen, aus einer Kavallerie: und einer Artillerie- brigade. Eingeführt wird obligatorisher militärisher Vor- unterriht (vom 16. Altersjahre an Jjährlich mindestens 60 Unterrichtsstunden.) Die Dauer der Rekrutenshulen wird auf 80 Tage für die Kavallerie, auf 60 Tage für die übrigen Waffen festgeseßt (für die Jnfanterie bedeutet dies eine Ver- längerung um 15 Tage). Die ersten acht A des Aus- zuges haben einen jährlihen Wiederholungskurjus von 11 Tagen zu bestehen. Daran schließt sich ein weiterer Wiederholungs- fursus von 11 Tagen in der Landwehr. Die Verwaltung wird möglichst in die Divisionskreise verteilt.

Der „Neuen Züricher Zeitung“ zufolge hatte der vom russishen Hauptquartier abberufene Oberst Audeoud in Bern eine Audienz bei dem Vorsteher des Militärdepartements, in der er auf das entschiedenste in Abrede stellte, beleidigende Aeußerungen über die russishe Armee oder deren Führung getan zu haben. Er kenne den Grund des Verlangens Kuropatkins nah seiner A) Abberufung auch heute noch nicht, da er weder ei der Abmeldung beim Generalstabshef Kuropatkins noch in St. Petersburg Aufklärung darüber erhalten habe. Jn St. Netersburg habe er zu Händen des Kriegsministers, der mit dem Kaiser verreist war, einen shriftlihen Protest hinterlassen.

Der Bundesrat hat den \{hweizerishen Gesandten in Washington du Martheray zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister der Schweiz in Wien ernannt.

Niederlande.

Der Premierminister Kuyper hat sih nah Het Loo be- geben zu einer Besprehung mit der Königin über die Folgen der Ablehnung des Geseßentwurfs über den höheren Unterricht durh die Erste Kammer. Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, erhölt sih das Gerücht, die Erste Kammer werde aufgelöst und die Neuwahl im August abge- halten werden.

Schweden und Norwegen.

Die Jacht „Hohenzollern“ mit Seiner Majestät dem Deutshen Kaiser an Bord und die Begleitschiffe sind gestern um 12 Uhr 25 Minuten in Molde eingetroffen. Die Stadt ist, wie „W. T. B.“ meldet, festlih geschmuüdckt; alle Schiffe im Hafen haben die Flaggen gehißt. Das Wetter ist prächtig.

Asien.

Vom Kriegsschauplaß in der Mandschurei berichtet der Generalleutnant Sacharow dem russishen Generalstabe in Telegrammen vom 14. und 15. d. M., wie „W. T. B.“ aus St. Petersburg meldet, folgendes:

Am 13. Juli wourde vor der Südfront von einer russishen Ab- teilung eine verstärkte Rekognoszierung nah dem Tale des Zinsahe, eines rechten Nebenflusses des Kantalle; auégeführt. Im LTale des Zinsahe wurden in der Umgebung von Ziziatun, etwa sech8 Werst nordwestlich von Kaitshou, in zwei Biwaks fünf bis sechs Bataillone japanisher Infanterie und etwa fünf Eskadrons Kavallerie Überrumpelt. Das von den russishen Geschüßen eröffnete Feuer und die Salven der Schüßen nötigten den Feind, in Unordnung in das Tal des Kantahe und nah Kaitschou hin zurükzuweihen. Die zur Verfolgung des Gegners aus- gesandten Sotnien wurden durch \{chwieriges Gelände aufgehalten. Gegen 10 Uhr Morgens erschien eine feindlihe Abteilung in der Stärke von etwa zwei Regimentern Infanterie mit Artillerie und etwa sech8 Schwadronen Reiterei auf dem von Kaitschou in das Tal des Zinsahe führenden Wege. Auf russisher Seite wurden bei dem fi ergebenden Zusammenstoß gegen zehn Mann verwundet. Durh die Rekognos8zierungen der Kavallerie ist fest- gestellt worden, daß die nächststehenden feindlihen Truppenteile auf der Linie Kaitshou—Inkau sih in der Umgebung von Sangoischi, sech8s Werst nördlih von Kaitschou, befinden. Eine russishe Streif- wache hatte bei den westlihen Ausläufern der Höhen von Kaitschou ein Scharmütel mit Japanern, bei dem vier Russen fielen und einer verwundet wurde. Am gleichen Tage rekogroszierte eine russische Abteilung die Befestigungen der Japaner auf den Höhen nördlich von Kaitshou zwischen der Bahnstrecke und dem Dorfe Hodfiatun, aht Werst nördlih von Kaitschou. Auf den Höhen zwischen der Eisen- bahn und der von Kaitschou nah Taschitshiao führenden großen Mandarinenstraße bemerkte diese Abteilung drei Batterien, eine Schanze und zahlreihe Shüßengräben. Jeder Wachtturm an der Straße ist von Schanzen umgeben. Oestlich von der Mandarinen- straße wurde eine Batterie am Wege gesehen. Weiter ostwärts was Hodsiatun hin wurden keine Befestigungen bemerkt. Die Nacht au den 14. Juli verlief ruhig. In der Richtung Haitscheng— Dalinpa §ÿ sahen russische a am 13. Juli, daß zwei japanische Kompagnien von Siaokuschan auf der nach Liaujang führenden Straße nach Mangou hin vorrückten. Am Wege und an den Berg- abhängen hatten die Japaner den russishen Freiwilligen einen Hinter- halt gelegt. Derselbe wurde aber rechtzeitig bemerkt. Auf der Linie Saimatsi—Liaujang wurde eine seindliche Feldwache, die von Chunchusen unterstüßt wurde, 12 Werst \üdlich von Midsy, etwa 70 Werst östlich von Liaujang, von einer russishen Abteilung zurück- eworfen. Der Paß beim Dorfe Fa pat 4 20 Werst \südlih von

idsy, war frei, und die russishe Vorhut beseßte das Dorf. Als die Hauptmacht der Abteilung den Paß hîinanstieg, unternahmen die Japaner einen energishen Angriff gegen den rechten russischen Flügel. Die berittenen Sappeure und die Freiwilligen- abteilungen, die gegen den linken Flügel und den Nücken des Feindes ausgesandt wurden, zwangen die Japaner zu raschem Rückzuge. Das Gefeht währte von 1} bis 24 Uhr Nachmittags. Zu Beginn des- selben wurde der General von Rennenkampff am Fuße verwundet. Ein Dragoneroffizier ist gefallen, zwei Kosakenoffiziere und dreizehn Mann wurden verwundet, darunter fünf schwer. Der General von Rennenkampffff ist bei seiner Abteilung verblieben.

Am Morgen des 14. Juli begann eine japanishe Abteilung im Tale von Erdaofalschen den Vormarsch auf Litsiatun, 13 Werst südlich von Taschitshiao. Der Gegner verfügte anfangs über zwei, dann über vier Geschüße, denen es infolge des Feuers einer russischen Feldwahe bei Litsiatun niht gelang, eine Stellung einzu- nehmen. Nah Hodßiatun, 8 Werst \üdwestlich von Litsiatun, ausgesandte russische Streifwahen bemerkten auf den Höhen im Norden und im Süden dieses Dorfes recht bedeutende feind- liche Streitkräfte. Auf einer Anhöhe westlich von Hodsiatun wurde eine neun Geschüße starke Batterie bemerkt. Zehn Werst nördlich von Kaitshou wurde feindlihe Infanterie gesehen. Die russischen Geschüße eröffneten ein Feuer auf diese und hielten dadur den

eind auf. Am 14. Juli unternahm die rung Nachhut auch ver- ärkte Pa S ReRntn auf der Mandarinenstraße und längs der isenbahn. Der Feind eröffnete auf die russishen Aufklärungs- abteilungen ein Feuer mit drei Batterien, die auf den Höhen irischen

von Kaitshou. In Scharmügeln, die am 14. Juli stattfanden, wurden auf russisher Seite ein Mann M und acht Mann verwundet; auf japanischer Seite fielen vier Mann. Die Nacht auf den 15. Juli verlief ruhig. Am Morgen des 15. Juli beseßten japanische Vorhutabteilungen die Linie Maolingu—Tsischilinpu—Pensai— Sangoishi (Pensai liegt sieben Werst nördlich von Kaitschou) und das Gelände westlih von der Eisenbahn bis zu den Salzsfiedereien von Chuntsitshan. Am Morgen des gleichen Tages bemerkten russische Vorposten ferner, daß die Japaner in der Stärke von etwa zwei Bataillonen auf den Abhängen der Höhen nördli von Pensai Schanzen errichteten; durch einige Schüsse der russishen Artillerie wurden die Japaner veranlaßt, diese Arbeiten zu unterbrehen. Durch Rekognoszierungen is festgestellt worden, daß sich ein japanishes Kavallerieregiment im Lale des Nantahe bei Liusußai, drei Werst \südwestlich von Zierlgou, befindet. Nach Ausfagen von Kund- shastern hält eine bedeutende feindlihe Abteilung Mugaju, 6 Werst yon Kutiadzi, len Am 14. Juli hatte eine berittene Freiwilligen» abteilung in der Umgebung von Heju ein. Scharmügel mit einer japanishen Kompagnie, die sih nah LTanagu, 34 Werst südöstlih von Heju, zurückzog. Ein anderes Scharmügel fand bei Namaju, 12 Werft nordöstlih von Heju, mit einer japanishen Feldwache statt. Nach den Aus\agen von Kundschaftern steht bei Namaju eine japanische Ab- s die 3 Bataillone, 2 Eskadrons und 6 Gebirgsgeshüßze stark ist. Bedeutende Streitkräfte des Gegners sind in der Umgegend von Lansanguan zusammengezogen. Der Ufanguan- und der Siakaulinpaß werden von den Japanern befestigt und von Abteilungen, von denen jede etwa 2 Bataillone stark ist, beseßt gehalten.

Die in Europa verbreitete Nachricht, daß während eines nächtlichen Angriffs auf Port Arthur am 11. Juli die Japaner mit einem Verlust von 30 000 Mann zurückgeschlagen worden seien, entbehrt, wie dem „W. T. B.“ zufolge in Tokio amtlih bekannt gegeben ist, jegliher Begründung, da, ab- gesehen von kleinen Vorpostengefehten, überhaupt kein ernst- licher Angriff auf die russishen Stellungen an jenem Tage gemacht worden sei.

Afrika.

Nach einer Meldung des „Reutershen Bureaus“ aus Tanger habe die marokkanishe Regierung 120 Soldaten ab- gesandt, um das Haus des Korrespondenten der „Times“ gegen geplante Ueberfälle zu bewahren. Der marokkanishe Finanz- minister habe allen an den verschiedenen Anleihen beteiligten Finanzgruppen mitgeteilt, daß Frankreich für die neue marokkanishe Anleihe die Verantwortlichkeit über- nehme und die Banque de Paris et des Pays-Bas Kapital und Zinsen bis zur Tilgung der Anleihe zahlen würde. Nach Meldung der „Agence Havas“ aus Ceuta sind in Tetuan drei französishe Beamte eingetroffen, um das N zu Übernehmen. Da sich der marokkanische ouverneur aber weigert, sie ohne Befehl des Sultans in ihr Amt einzuführen, werden sie nah Tanger zurückehren.

Statistik und Volkswirtschaft.

Zur Arbeiterbewegung.

Zum Ausstand der Berliner Steinseßer und Nammer hat jeßt das Cinigungsamt des Berliner Gewerbegerihts die Aus- ständigen und die beteiligten Steinseßmeister zur Beilegung des Aus- standes zu Verhandlungen geladen.

In verschiedenen Teilen Schwedens herrshen gegenwärtig heftige Meinungsverschiedenheiten zwischen Arbeitgebern und Arbeit- nehmern, in deren Gefolge Ausstände und Aussperrungen stehen. Selbst in der ländlihen Bevölkerung greift man, wie die „Vofs. Ztg.“ mitteilt, zum Ausstand, um Forde- rungen durchzusezen. Die Bewegung unter den ländlichen Arbeitern hat die Landwirte in Schonen zum Zusammen- {luß Et indem . sie in einer in Malms abgehaltenen Versammlung beschlossen, einen Verein zu gründen, der den Namen „Arbeitgeberverein der Landmänner Schonens“ führt. Die Land- arbeiter rüsten fih ebenfalls zu weiteren Maßregeln. Morgen findet in Vstad ein Kongreß von Landarbeitern statt, auf denen die Vertreter der verschiedenen Güter in Schonen, wo Mißhellig- keiten bestehen, über die Lage Bericht erstatten s\ollen, wonah dann der Landarbeiterbund unter Umständen eine Ausdehnung des Ausstandes verfügen wird. Dem Konflikt im Stockholmer Baugewerbe liegen Forderungen zur Lohnerhöhung zu Grunde. Es \chwebten dieserhalb bereits seit ee Zeit Verhandlungen zwischen den Beteiligten, als vor einigen Tagen plößlich an einigen großen Baupläten, auf denen dringende Bauten aufgeführt wurden, die Bautishler und Zimmerleute die Arbeit niederlegten, indem fie eltend mahten, daß die Arbeitgeber die Entscheidung über die Lohn- Fie absichtlih verzögerten. Der Zentralverein der Arbeitgeber hat daher die Aus\perrung im Baugewerbe angeordnet, wodurch etwa 4000 Bauarbeiter betroffen werden.

Die „Società Umanitaria®“ hat das Ergebnis bemerkenswerter Untersuhungen über die Mailänder Ausstände des Jahres 1903 in einer Broschüre veröffentlicht; aus einigen Daten entnimmt die „Voss. Ztg.“ : Im ganzen haben 52 Ausstände mit 12 213 Aus- ständigen stattgefunden, was gegenüber dem Jahre 1901 (88 Ausstände mit 33 192 Ausständigen) und 1902 (89 Ausstände mit 30775 br eine belangreihe Verminderun bedeutet. Die meisten usstände bezweckten den Lohnkamp} ie v. H.), während Streitigkeiten über Arbeitsvermitte- ung, Gemeinsamkeitsgefühl und persönlitze Beweggründe den restlichen Teil der Ausflände verursachten. 37 unter den 52 Aus- ständen dauerten länger als drei Tage. Was den Erfolg anbelangt, so mußten in 27 Fällen die Arbeitgeber voll*ommen, in 11 Fällen teilweise nahgeben, während 14 Ausstände zu Ungunsten der Arbeiter endeten. Der Verlust an Arbeitslöhnen infolge der Ausftände belief sh auf 631 586, Unterstüßungen im Betrage von 22 696 Lire ver- mehrten diese Summe auf 654282 Lire, während an mehrerzielten Arbeitslöhnen nur 260 801 Lire erreicht wurden, sodaß also die Aus- standsbilanz entschieden passiv genannt werden muß, ein Umstand, der den Arbeitern wohl zu denken geben wird.

Die Aussperrung der im Baugewerbe beschäftigten Arbeiter Stockholms wird vom 18. Juli ab auf die Bautischler und Zimmerleute ganz Schwedens ausgedehnt, die Mitglieder der betreffenden Fachvereine sind.

Kunft und Wissenschaft.

Eine Ausstellung, die eine Art Revue der zeihnenden Künste zu Ende des vorigen Jahrhunderts darstellt, ist bei Eduard Schulte eröffnet worden. Sie enthält 506 Blatt Original- zeihnungen und -Aqguarelle, die dem reihen, durch keinerlei Einbußen jemals verminderten „Stock“ der „Münchener fliegenden Blätter" entnommen sind. Um einige Namen zu nennen, find u. a. vertreten, A. Oberländer mit annähernd 80 Zeihnungen, Franz Stuck mit 5 Tafeln, Jos. Sattler mit 4, Edmund Harburger mit 22 Zeich- nungen, ferner mit Sammlungen die René Reinicke und Schlittgen,

engeler und Fr. Wahle, Friedrih Stahl, E. Kirchner, G. A. Kloß, . Marold }, A. Conadam, Emil MReinicke, L. von Nagel f, Aug. NRöseler, Hans Schließ mann, Hermann Vogel-Loschwißz, H. Vogel Paris, Franz Simm, N. V. Mayer, C. Marr, Theodor Gräß usw.

Bauwesen. Einen Wettbewerb um einen Bebauungsplan für

der Straße und der Bahn aufgestellt waren. Westlih der Bahn be- seten die Japaner dat Dorf

Chuntsitshan, elf Werst nordweftlih

den westlihen Teil der Braudenburger Vorstadt in Potsdam schreibt der dortige Magistrat aus. ammbedingungen

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