1904 / 170 p. 16 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 21 Jul 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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gischen Fabrikanten-Vereins, Remscheid;

Oberschl. Eisenindustrie, Gleiwiß O.-S.;

Helmreich, in Firma Helmreih & Co., Fabrikbesißer,

Mannheim ;

Hilgenberg, in Firma Gebr. Hilgenberg, Kaufmann,

Essen a. d. Ruhr; Huckert, Kaufmann, Berlin; Rot, Fabrikbesizer, Straßburg i. E., Kronenburgerring; Kantorowicz, Adolph, Kommerzienrat, Posen; Klinge, Direktor der Akt.-Ges. 1, Westf: Klinke, Fabrikbesißer, Neuenrade b. Werdohl; Kollmann, Generaldirektor, Bismarckhütte O.-S.; Kolwig, Kaufmann, Bromberg; Kraemer, Fabrikbesißer, Stargard i. Pomm. ; Kreyenberg, in Halle a. d. S. ; Krieg, Fabrikbesißer, Wesel; Lüttges, in Firma Gebr. Lüttges, Solingen;

fabrikanten, Altena i. Westf. ;

N a ag in Firma S. Guldmann, Kommerzienrat, Kalle, Direktor der Gewerkschaft erg; Dinslaken :

Meyer, Direktor der Verkaufsstelle des Verbandes ] Í ir ] A Giibtee Drabt Berlin: s nde Kamp, Generaldirektor der Akt. Ges. „Phönix“, Laar

Molkenbuhr, Mitglied des Neichstags, Ottensen ;

Moser, Direktor der Verkaufsstelle des Verband deutscher Drahtwalzwerke, Berlin;

Dr. Müller, Mitglied des Reichstags, Groß-Li felde b. Berlin; a O as

Nehring, Agent, Hamburg;

Over, Direktor, Geschäftsführer der Verkaufsstelle des

Verbandes deutscher Drahtseilfabrikanten, Cöln a. Rh.

Plent, Direktor der Düsseldorfer Eisen- und Draht-

industrie, Düsseldorf-Oberbilk;

Rasche, Direktor der Eshweiler Akt.-Ges. für Draht-

fabrikation, Eschweiler;

Rathenau, Geheimer Baurat, Generaldirektor der All-

gemeinen Elektrizitäts-Akt.-Ges., Berlin; Riehle, in Firma F: W. Wolff, Kaufmann, Magdeburg Röchling, Fabrikbesißer, Völklingen a. d. Saar; Röôll, Kommerzienrat, Aue i. Erzgeb. ; Dr. Nösing, Geheimer Patentamts, Berlin; Schemmann, Direktor des Drahtwerks, Osnabrück; Schimmelpfennig, Kaufmann, Königsberg i. Ostpr. ; __ Schmahl, Kaufmann, Vorsißender des Verbandes deutscher Eisenwarenhändler, Mainz; Schmidt, in Firma Brüder Schmidt, Kaufmann, Gießen ; Schott, Direktor der Portland-Cement-Fabrik Leinen, Heidelberg i. Baden; Schulder, Prokurist, Mülheim a. N: Schwinn, Kommerzienrat, Jrheim bei Zweibrüen; Sering, Universitätsprofessor, Berlin-Wilmersdorf; Servaes, Direktor, Hamm i. Westf. ; __Dr. Spahn, Reichsgerichtsrat, Mitglied des Reichstags, Leipzig; Springmann, Nudolf, in Firma Fabrikbesißer, Hagen i. Westf. ; Steinmann - Buer, JIndustriezeitung“, Berlin; i Stuve, Osfar, Geschäftsführer der Verkaufsstelle der A a deutschen e rahtgeflehtfabrikanten, Cöln a. Rh.; Thomée, Direktor der Aft.-Ges. „Friedrih Thomée“ Werdohl i. Westf. da Tillmanns, in Firma J. J. Neu-Kronenberg bei Opladen; # Tünnerhoff, in Firma Tünnerhoff & Götter, Fabrik- besißer, Hemer i. Westf. ; Dr. Voelcer, Regierungsrat a. D., Direktor des Stahl- werksverbandes, Düsseldorf; / eas _Dr. Wagner, Adolph, Universitätsprofessor, Berlin; eil, Oskar, in Firma S. Weil, Kaufmann, Lahr; 0 Wiethaus, Kommerzienrat, Generaldirektor der West- fälischen Drahtindustrie-Akt.-Ges., Hamm; i Wilms, Landgerichtsrat a. D., Direktor der Alsenschen Ae SinenieFabriten, Hamburg; V ittenstein, Generalsekretär des Verbandes Eisenwarenhändler, Mainz; : E Wirth, Geheimer Kommerzienrat, R Ife Industriellen, Berlin; olff, Generaldirektor der Oberschle{is iseni ci Gleiwi O6. [lejischen Eisenindustrie, Wolff, Direktor der Süddeutschen Drahtindustri - A Pr bei Mannheim; j dge a eyen, in Firma Bergische Eisen- und Drahtindustrie „Hermes & Zeyen“, Fabrikbesiger, Wald (Rhld. ); Í E Zilliken, Generaldirektor der Firma „Gebr. Stumm“ Neunkirchen bei Trier; j Zwarg, Direktor der Allgemeinen Elektrizitäts- - schaft, Berlin. Gs Jhr Ausbleiben haben entschuldigt die Herren: Al tpeter, Direktor des Neuwalzwerks Boesperde, Boes- perde i. Westf; Arnhold, Geheimer Kommerzienrat, Berlin; Banzhaf, Teilhaber der Firma F. A. Banzhaf, Cöln a. Rhein; Dr. Beumer, Generalsekretär, Mitglied des Rei 8t Düsseldorf; : E

Böcker, Moriß, Kommerzienrat, Vorsißender des Ber-

Funke & Elbers,

Herausgeber der

¡Deutschen

Tillmanns, Fabrikbesigzer,

Geheimer Regierungsrat,

Vorsißender des

Harlinghausen, Direktor der Akt.-Ges. önix“ Hamm i. Westf. ; a Hegenscheidt, Kommerzienrat, . Generaldirektor

Salomon, in Firma Wolf Netter & Jacobi,

Phönix“, Nachrodt

Firma Theodor Richter, Kaufmann,

Fabrikbesißer,

Meese, Vorsißender des Vereins deutscher Schirmstahl-

Regierungsrat, Mitglied des

Osnabrücker Kupfer- und

nicht allzu ängstlih zu sein mit dem, behandelt wissen wollen.

D Boesner, Ernst, wied a. Rhein; der Borsig, Kommerzienrat, Tegel bei Berlin; Dr. Brentano, München; __ Caro, Kommerzienrat, Vorstand der Eisenindustrie, Akt. Ges, Gleiwig O.-S.;

Meggen bei Altenhuden i. Westf. ;

Kreuzthal bei Siegen; Flößner, Paul, Stadtrat, Plauen;

Fremerey, in Firma C. Türffs, a. Rhein;

Guhl, Nürnberg;

a. Nhein; bei Letmathe i. Westf. ;

Königs- und Laurahütte, Berlin;

bei Ruhrort;

es | Gelsenkirchen;

Kirdorf, Geheimer Kommerzienrat, r- | Aachen;

Duisburg; Kraemer, Generaldirektor des Akt. Ges, St. Jngbert;

Lob, Direktor des Eisen- und Stahlwerks Dortmund;

Eifenwerks

Lürding, Direktor, Hohenlimburg; Poensgen, Kommerzienrat, Düsseldorf; Cv [O 1 , / , ,

Nau, Fabrikbesißer, Zwickau i. Sachs. ;

Guilleaume, Kommerzienrat, Generaldirektor,

Dr. Lueg, Geheimer Kommerzienrat, Düsseldorf;

Fabrikbesißer, Augustenthal bei Neu-

Geheimer Hofrat, Universitätsprofessor, Oberschlesischen Döpp, Vorstand der Akt. Ges. „Meggener Walzwerk“, Dörtenbach, in Firma Vereinigte Eisenhandlungen von

Zahn & Nopper, Geheimer Kommerzienrat, Stuttgart; Dres ler, in Firma Dreslers Drahtwerke, Kommerzienrat,

Fabrikbesißer, Cöln

Goldberger, Geheimer Kommerzienrat, Berlin : Direktor der Nürnberger Drahtstiften - Fabrik,

Junghann, Geheimer Bergrat, Generaldirektor der

„Deutscher Kaiser“

Kirdorf, Geheimer Kommerzienrat, Zeche Rheinelbe bei

Rothe Erde bei

Klöckner, Teilhaber der Firma Carl Spaeter, G. m. b. H:

„Krämer“

„Hoesch“,

; Ravené, Louis, in Firma Jacob Navené Söhne & Co.,

Kommerzienrat, Berlin; Dr. Rieppel, Baurat, Direktor Akt. Ges. „Nürnberg“, türnberg;

(Rheinland); Schemmann, in Kaufmann, Hamburg; Schmiß, Walzwerksbesißer, Hagen i. Westf. ; Dr. ing. Schrödter, Jngenieur, Düsseldorf; Servaes, Geheimer Kommerzienrat, Düsseldorf; Sievers, Kaufmann, Lübeck:

Stumpf, Generalsekretär, Osnabrück;

Thieme, in Firma C. F. Weithas Nachf., Ka Leipzig ;

Williger, Generaldirektor, Kattowitz V-S.:

Manfort.

Vorsißender: Jst vielleiht noch jemand der

nehmen fönnten ?

das Wort geben. Referent Regierungsrat von Groß:

gehabt habe.

et controversiae zu geben; weil

ein derartig unvollständiges war, daß aus demselben ein Gesamtbild herzustellen. dieser Gelegenheit die Herren bitten, Abnehmer

zuständige Stelle des Reichsamts des Jnnern zu schien. Bild zu geben, das annähernd es wohl möglih machen

die Salage richtig wiederzugeben. Wie gesagt, bei lebigen Stande war das niht möglih, so dankbar wir

entgegenzukommen. Jn dieser Beziehung möchte ih gerade an die Herren vom Syndikat den Wunsch richten,

bezeihnet haben, in das Licht

im Interesse der Herren

Salomon, Professor, Generaldirektor der Elektrizitäts- Akt. Ges, vormals W. Lahmeyer & Co., Frankfurt a. Main; Schaltenbrand, Prokurist der „Guten Hoffnungshütte“, Aktien - Verein für Bergbau und Hüttenbetrieb, Oberhausen

Firma Schemmann & Forstmann,

Thyssen, August, Fabrikbesigzer, Mülheim a. d.

Wuppermann, Walzwerksbesigzer, Vorsitzender der Ver- einigung Rheinish-Westfälischer Bandeisenwalzwerke, Schlebusch-

nachträglih erschienen, daß wir ihn in die Präsenzliste auf-

( Oder sind vielleiht Herren anwesend, deren Namen bisher nit verlesen wurden? Wenn das nicht der Fall ist, so können wir in die Verhandlungen eintreten. Jch möchte zunächst dem Referenten Herrn Regierungsrat von Groß

Meine Herren! Jch habe nicht die Absicht, bereits zur Sache selbst zu sprechen. Jh möchte mir einige wenige Worte gestatten mit Bezug auf die Sachdarstellung, welhe ih Jhnen zu übergeben die Ehre Es lag nicht in meiner Absicht, Jhnen mit diesem Sachbericht eine fertige Darstellung des status causae ' diese Absicht war nicht möglich, ich muß es zu meinem Bedauern sagen das Material, welches im Reichsamt des Jnnern eingelaufen ist, es niht möglih war, Ih möchte bei namentlih die Herren wenn ih unter diesem Gesamtbegriff sämtliche Herren Jnteressenten, die außerhalb des Verbandes stehen, be- greifen darf ihr Material doch möglichst rechtzeitig an die

so wird es möglich sein, Jhnen in der Sachdarstellung ein

anerkennen, daß die Herren vom Syndikat nach jeder Richtung hin bemüht gewesen sind, mir durch Darbietung von Material

ird, ohne daß es Jhrem internen Ge- ch Abbruch tun wird, und ich glaube,

Wir haben die Ehre, hier unter uns einige

Jch glaube, diese Herren aus dem Uebergehen von ge-

der Maschinenbau

ufmann,

Nuhr ;

Herren

Nur fann,

auch

aber

mir der

vom

Mülheim Hassel, in Firma J. D. Koch, Fabrikbesißer, Grünenthal

darstellung wohl schon erörtert. ankommen: worden? Jh weiß nicht, verhandeln; diese Verhältnisse werden den meisten Herren wohl klar vor Augen liegen. s

mit Ausnahme derjenigen Punkte, dem | zur Sprache kommen werden.

wissen Tatsachen Folgerungen zu ziehen als aus de hier in der Oeffentlichkeit erörtert E wird. N 22 ed darf mih auf diese Bemerkung ziehung beschränken und wünsche auch meinerseits den Ver- handlungen den Erfolg, daß sie zur Aufklärung etwa bestehende, Mißverständnisse beitragen, daß sie die Bahn freimachen möchten zu einem gemeinsamen Mitwirken sämtlicher Teile niht nur im Jnteresse dieser Teile selbst, sondern au /

___ Vorsigender: Meine Herren! Wir verhandeln zunächst über den Verband Deutscher Drahtwalzwerke, und ih möcht Sie bitten, die Ausführungen tunlichst auf diesen Verband ; beschränken, soweit es sich nicht um Gegenstände handelt d beide Verbände gemeinsam betreffen. Wir legen den ‘Fra E bogen zugrunde. Jh möchte daher zunächst fragen, a Frage 1: N Bezeichnung des Kartells (Syndikats, der Konvention) Siß, Zahl der Mitglieder und der Betriebe , irgendwelche Bemerkungen zu machen sind? Das ist ni der Fall. Die Frage 2 betrifft die Anzahl der in den syndizierten Betrieben beschäftigten Arbeiter. Art der Arbeiter (männliche, weibliche jugendliche). ZU dieser Frage möchte der Referent einige Worte sagen. Referent Regierungsrat von Groß: Meine Herren! J habe versucht, über diese Frage einiges Material zu erhalten durh Umfragen bei dem Walzdrahtsyndikat. Die- Herren sind ihrerseits bereitwillig darauf eingegangen und haben eine Umfrage bei den einzelnen Werken veranstaltet. Das Ergebnis ist indessen ein ziemlih negatives um deswillen gewesen, weil sich Schwierigkeiten in bezug auf den Jnhalt der Antworten herausgestellt haben; man hat niht gewußt, welche Arbeiter man unter den hier in Frage 2 aufgeführten zu begreifen hat So wie ih die Frage auffasse, würden darunter die Arbeiter zu verstehen sein, welche, wenn man eine reine Walzdrahtfabrif zugrunde legt, bei dieser beschäftigt sind, also die Arbeiter die in den Walzstraßen beschäftigt sind, und die Arbeiter, die dazu notwendig sind, um diese Walzstraßen in (Gang zu bringen Es haben sih aber, wie gesagt, darüber Zweifel ergeben, und das Ergebnis ist deswegen vorläufig noch ein unvollständiges geblieben. Jch glaube, die Herren vom Syndikat werden bereit sein, falls das noch gewünscht werden sollte, die Frage zu erweitern und sie nah dem Ergebnis der Verhandlungen so zu präzisieren, daß auch ein wirkliches Ergebnis erwartet werden kann. a Vorsißender: Wünscht einer der Herren zu dieser Frage 2 das Wort? Das ist niht der Fall; dann können wir über diesen Punkt hinweggehen, da er meiner Ansicht nach von nicht wesentlicher Bedeutung für die fernerhin zu erörternden Fragen ist. Sollte im Laufe der Debatte die Frage wichtig werden, dann könnten wir noch darauf zurück- greifen. i Die dritte Frage lautet: Auf welche in den syndizierten Betrieben hergestellten Erzeugnisse erstrecken sich die Bestimmungen des Kartellvertrags 2 i Auch diese Frage ist für die heutige Verhandlung wohl von geringerer Bedeutung, weil hierüber Zweifel nicht bestehen. : Wir kommen dann zu Frage 4: Wie groß ist die jährliche Menge und der jährliche Wert der |yndizierten Erzeugnisse seit Bestehen des M Syndikats oder während der drei lezten Jahre? Vliese Frage ist in der Sachdarstellung, soviel ih weiß, noh niht ershöpfend behandelt. Jch stelle den Herren vom Verbande anheim, si darüber zu äußern, falls es tunlich ist. Herr Generaldirektor Zilliken hat das Wort. Generaldirektor Zilliken- Neunkirchen b. Trier: Meine Herren! Wir haben bereits eine Anlage A überreicht, die alles Nähere ergibt, was in dieser Beziehung zu sagen not- wendig ist. Jn dem früheren deutschen Walzdrahtsyndikat flelen niht unter den Vertrag die Verkäufe der Verbands- werke untereinander und die Verkäufe nah dem Auslande. Ausschußroalzdraht, Streckwalzdraht zu Bauzwecken, Puddel- walzdraht, Spezialwalzdraht wurden nur der Menge nah berechnet, aber selbständig durch die Syndikatsmitglieder verkauft. Vorsißender: Das Wort wird zu dieser Frage nicht weiter gewünscht; wir gehen über zu Frage 5: Aus welchen Gründen, in welchem Jahre und für D welche Zeitdauer ist das Kartell errihtet worden? Dle zweile und dritte Unterfrage ist in der Sach- Es würde nur auf die Frage aus welchen Gründen ist das Kartell errichtet ob es notwendig ist, darüber zu

Dann kommt Frage 6: _ Zweck des Kartells. Diese Frage bedarf auh keiner weiteren Verhandlung, die bei Frage 8 und 9

Die Frage 7: Organisation des Kartells,

Ea e für uns O Bedeutung ist, wohl in der Sah- arjtelung des Herrin Referenten genü “Den, | e S f genügend klargestellt word

was sie als vertraulich Jh glaube, Sie werden im Laufe der heutigen Verhandlung sehen, daß vieles, was Sie als streng vertraulich

Veffentlichkeit gezogen w schäftsgeheimnis erhebli diese Oeffentlichkeit liegt Syndikat selbst. Herren vom Reichstag zu sehen. werden mehr in der Lage sein,

mit den einleitenden Fragen 1—7 hiermit ab-

schließen können.

Wir kommen dann zu Frage 8: Mit welchen Mitteln und mit welchem Erfolg ift die Hebung und Regelung des Absaßes nah dem Jnland und nah dem Ausland versucht worden? Wie groß war der Absatz der Menge und dem Werte nach:

a) nah dem Jnlande,

b) nah dem Auslande, seit Bestehen des Kartells

oder während der leßten drei Jahre?

/ Wag

in formeller W.

Interesse des gesamten nationalen deutschen Volkswirtschaftlebens, Z

Jch bitte die Herren, die über diesen Punkt sprechen wollen, sih zum Wort zu melden.

Direktor Moser- Berlin: Zu Frage 8, und zwar zum ersten Teile: Mit welchen Mitteln und welhem Erfolge ist die Hebung und Regelung des Absaßes nah dem Jnlande und nah dem Auslande versucht worden? möchte ih folgendes hemerken. Die Hebung und Regelung des Absaßes wurde zunächst zu erzielen versucht durch Stellung angemessener Ver- faufspreise. Ganz besonders gilt das für das Jnland, da von vornherein die bewußte Absicht vorlag, die Preise durch die Vereinigung nicht etwa künstlih in die Höhe zu bringen, sondern sie auf einem angemessenen, im beiderseitigen Jnteresse, im Interesse der Produzenten sowohl wie dex Verbraucher liegenden Stande zu halten. Zur Zeit der Hochkonjunktur waren allerdings die Preise auch für die Walzdrahterzeugnisse wenn auch anfangs langsamer, so doch nachher stärker in die Höhe gegangen. Es läßt sih aber nah den Preisziffern der Rohstoffe, des Halbzeugs wie der Brennmaterialien genau eststellen, daß die Walzdrahterzeugnisse nur stetig den Preisen der Rohstoffe und der Brennmaterialien gefolgt sind. Es kam damals sogar zu einer Knappheit des Walzdrahtes im Jnland. Mie bereits vorhin erwähnt worden ist, hatte das damals bestehende Deutsche Walzdrahtsyndikat nur den Jnlandsverkauf an Walzdraht; es hatte also mit dem Auslandsabsaz nichts zu tun und war infolgedessen auch ohne weiteres nicht in der Lage, einzugreifen und die Mengen, die damals zu sehr guten Preisen nah dem Ausland abgeseßt werden konnten, dem Inlande zu erhalten. Jch sage, das Deutsche Walzdraht- syndikat konnte nicht direkt eingreifen, indirekt hat es das doch getan; es ist mit den damals vereinigten Werken schließlich überein gekommen, den nicht syndizierten Absay nah dem Auslande zu vermindern und den Walzdraht den inländischen Verbrauchern zu erhalten. Notgedrungener Weise mußten natürlich die Preise entsprechend erhöht werden; es mußten eben die anfangs im Jnlande zurückgehaltenen, zurückgebliebenen Verkaufspreise den vorausgeeilten Auslandspreisen, d. h. den Preisen, die im Auslande erzielt. werden konnten, näher gebraht werden. Als dann der Rückschlag eintrat, war die unbedingte Folge, daß sih der Absag nah dem Auslande das war im Jahre 1901 wieder stark und \{chnell ver- mehrte. Die durchschnittlihe Ausfuhr an Walzdraht aller Art hat demgemäß betragen im Jahre 1898: 53517 t, im Jahre 1899: 46 909 t und 1900: 52877 t, um dann im Jahre 1901, wie ih eben schon andeutete, auf 98 962 t zu steigen. Jm Jahre 1902, dem ersten Jahre des heute bestehenden Verbandes Deutscher Drahtwalzwerke, betrug der Auslandsabsaß noch 92 988 und im Jahre 1903: 97968 t.

Vorsißender: Wird das Wort zu dieser Frage noch gewünsht? Der Herr Referent hat das Wort.

Referent Negierungsrat v. Groß: Meine Herren! Jch glaube, bei dieser Frage wird Gelegenheit sein, vor allem auch das Verhältnis des Verbandes der Deutschen Draht- walzwerke zu den Outsidern zu behandeln. Nach dem Schweigen in dieser Versammlung scheint es ja so, als ob dieses Ver- hältnis ein derart günstiges ist, daß darüber gar keine Be- schwerden laut geworden sind. Jch fühle mich aber doch verpflichtet, hierüber eine Angabe zu machen, die mir privatim zugegangen ist. Es handelt sich um eine Firma in Südwest- deutshland, die Walzdraht fabriziert einen Outsider die dem Verbande durchaus nicht feindlich gegenübersteht, die aber bisher dem Verbande nicht beitreten konnte, weil, wie sie behauptet, sie in ihrem Frachtverhältnis zu ungünstig gegenüber den Mitgliedern, die im Rheinish-Westfälischen Kohlensyndikat sih befinden, gestellt ist. Diese Firma hat sich aufs shwerste darüber beklagt, daß der Verband ihr durch das Abschneiden des Rohstoffes also für den Walzdraht des Halbzeugs es unmöglih zu machen versucht hat, wenigstens den Fortbestand ihres Werkes zu sihern. Das, was ih hier von der einen Firma vorgetragen habe, wird sih vielleiht auh bei anderen Firmen vorfinden. Jch möchte die Herren, die zu dieser Frage überhaupt zu reden beab- sichtigen, bitten, das hier bei der Frage 8 tun zu wollen.

Vorsigender: Es meldet sih niemand zum Wort; wir müssen daher weiter gehen. Es fragt sih, ob seitens der Herren Vertreter des Verbandes zu Frage 8 noh weitere Ausführungen zu machen sind; es wurde vorhin zum ersten Teile gesprochen, vielleicht ist noch zum zweiten Teile etwas zu sagen ?

Generaldirektor Zilliken- Neunkirchen: Zu dem, was der Herr Referent eben ohne nähere Bezeichnung des Namens usw. über eine vorgebrachte Beschwerde gesagt hat, möchte ih kon- statieren, daß unser Verband seit jeher gegenüber unseren Abnehmern das Bestreben gezeigt hat, alle die natürlichen Verhältnisse, die vorher bestanden haben, die sih im Laufe der Zeit entwickelt haben, womöglih nicht zu stören und eine öortseßung der alten Beziehungen tunlihst zu gewährleisten. Meine Herren, aber ebenso wenig wie in Zeiten kleinerer und größerer Konjunkturshwankungen, vor dem Jnfragekommen der Kartelle, es möglich gewesen ist, für jeden einzelnen Ver- käufer und Käufer die alten Beziehungen nach jeder Richtung hin genau in derselben Schablone zu erhalten, meine Herren, ebenso wenig konnte von den Kartellen erwartet werden, daß sie nicht auch hier und da Verschiebungen in den Beziehungen der einzelnen Abnehmer verursachten. Meine Herren, wenn ih da zum Beispiel exemplifizieren will auf eine Kategorie der Abnehmer, auf die Händler: ja, früher, ehe die Kartelle vor- handen waren, wenigstens in diesen Artikeln, haben die Herren nah der Konjunktur gekauft, ob sie Meinung hatten oder ob sie keine Meinung hatten. Der eine hat vielleicht den günstigen Moment erfaßt, hat billig gekauft, und nachher kam ein Aufschlag; dann saß sein konkurrierender Nachbar, der später und teurer gekauft, hinsihtlih der Aufrechterhaltung seiner bisherigen Kundschaft selbstverständlih in der Klemme.

ann war der eine Händler in der Lage, dem andern die Kundschaft, wie man sagt, etwas abzugrasen, und das wurde ann weselseitig ausgeführt. Derartige Verschiebungen, meine Herren, sind vielfach vorgekommen nicht bloß beim

E sondern auch bei den Käufern, «den Produzenten, respektive den weiterverarbeitenden Werken. Wenn also geglaubt wird, daß die Kartelle in der Regelung ihrer Absagverhältnisse dafür einstehen müßten, daß gar keinerlei Verschiebungen in den Absazverhältnissen vorkommen, so glaube ich,“ wird ihnen etwas zugemutet, was wohl über das Maß dessen hinausgeht, das man billiger Weise verlangen kann. Die Kartelle haben sih bemüht, alle Reklamationen, die in dieser Hinsicht an sie herantraten, nah besten Kräften und tunlihst nah dem Wunsche der Abnehmer zu ordnen. Wir haben auch noch wor kurzem die Frage ganz lebhaft ventiliert und sind heute in der Lage, sagen zu können, daß wir uns entschlossen haben, eine Ver- mittelungsstelle für etwaige Differenzen, die zwischen den Kartelleitern und den Abnehmern eintreten sollten eine Vermittelungsstelle mit beiderseitigen Vertrauensleuten einzu- führen und da alles bis ins kleinste hinein zu ventilieren und in Ordnung zu bringen. Wir betrachten das als eine Schlußfolgerung aus den Verhandlungen, die hier eingeleitet sind. Wir haben gern eine praktische Folgerung daraus ge- zogen um so lieber, als beide Teile in dieser Beziehung eins waren, sodaß also nah der Nichtung hin heute erklärt werden kann, daß eine endgültige Regelung aller dieser Beschwerden mit Sicherheit in Aussicht steht.

Vorsizender: Was Herr Generaldirektor Zilliken eben ausführte, bezog sih wohl mehr auf das Verhältnis des Verbandes zu den Abnehmern. (Generaldirektor Zilliken: Jawohl!) Die Beschwerde, die der Herr Referent erwähnte, ist ausgegangen von einem Werke, das in Konkurrenz mit den- Verbandswerken steht, ohne zum Verbande zu gehören. Auf diesen Punkt ist wohl seitens des Herrn Vorredners nicht eingegangen ?

Generaldirektor Zilliken - Neunkirhen bei Trier: Da handelt es fih wohl um einen speziellen Konkurrenzfall, den ih natürlih niht beantworten kann.

Fabrikbesißer Springmann-Hagen i. Westf.: Meine Herren! Herr Generaldirektor Zilliken hat im Eingang seiner Bemerkungen erwähnt, daß der Verband das Bestreben gehabt hat, bestehende Verhältnisse aufrecht zu erhalten. Wie das geshehen ist hinsihtlih der Wünsche der Kundschaft, so hat man seitens des Verbandes natürlich auch das Bestreben gehabt, sich seinen eigenen Absayg zu erhalten. Meine Herren, die Firma, die hier in Frage kommt, ist nicht genannt worden. Jh glaube, ih kann sie wohl erraten, und dann handelt es sih in diesem Falle um eine solche, die bei dem Entstehen des Syndikats noch nicht Walzdraht lieferte und unter dem Schuße des Verbandes sih veranlaßt gesehen hat, ihrerseits ein Draht- walzwerk zu errihten und dem damals bestehenden Walz- drahtsyndikat Wettbewerb zu machen. Ja, meine Herren, wenn etwas derartiges geschieht, dann liegt ja nichts näher, als daß das betreffende Syndikat sich bestrebt, die entstehenden Interessenkonkurrenzen in sih aufzunehmen, damit seine Kreise

sich mit Material decken konnten für langfristige Auslands- geschäfte.

Vorsißender: Das Wort wird zu dieser Frage nicht weiter gewünscht. Wir gehen über zur Frage 9:

Welche Preise konnte das Kartell auf dem in- und dem ausländischen Markte für seine Erzeugnisse er- zielen? Welche Erwägungen waren für die Fest- segung der Jnlands- und Auslandspreise maßgebend?

Direktor Moser - Berlin: Wenn ih bei dieser Frage zunächst die Preise des Auslandes vorweg greife, so tue ih das, weil über die Preise des Auslandes naturgemäß am wenigsten gesagt werden kann. Man spriht von einem Welt- marktpreis; einen Weltmarktpreis in dem Sinne, wie man vielleicht von einem Marktpreise des Jnlandes spricht, gibt es aber überhaupt nicht. Der Weltmarktpreis richtet sih nah sehr verschiedenen Momenten, die sich bei jedem einzelnen Geschäft anders zeigen und die sich von Tag zu Tag anders gestalten können. Wenn man gezwungen ist, Auslandsgeschäfte zu machen, so muß man mit den Faktoren rechnen, denen man draußen auf dem Weltmarkte begegnet; mit anderen Worten furz gesagt, man nimmt dort, was man nehmen kann, und stellt sih im Notfalle lediglich die Frage: kann ih das Geschäft noch machen zu dem augenblicklich erzielbaren Preise oder ist es mir dazu unmöglih? Jm leßteren Falle bleibt nichts anderes übrig, als zu verzichten. Jrgend eine andere Marsch- route auf dem Weltmarkte gibt es nicht.

Was die Jnlandspreise betrifft, so muß ih mich darauf beshränken, die Säße vorzutragen, die offiziell seitens der beiden Verbände, also seitens des Deutschen Walzdrahtsyndikats bis Ende 1901 und des Verbandes Deutscher Drahtwalzwerke seit dem 1. Januar 1902, herausgegeben worden sind. Die Jnlandsverkaufspreisefür Thomasflußeisenwalzdraht gewöhnlicher Handelsqualität und gewöhnliher Abmessung in Ringen haben betragen: vom Juli 1897 bis November 1897: 120 M, von da bis Oktober 1898: 123 #.; von da ab bis März 1899: 125 #4, um dann im Mai 1899 auf 130 #, zu steigen. Da seßte nun die Hochkonjunktur ein, die ih vorhin schon erwähnt habe. Jch habe bereits ausgeführt, daß die Rohstoff- preise damals vorausgegangen sind und daß ganz notwendiger- weise die Walzdrahtpreise folgen mußten, wenn die Walzwerke, die darauf angewiesen sind, ihre Roh- und Brennstoffe zu faufen, überhaupt noch mittun wollten. Ende Mai trat dann ein Aufschlag ein auf 150 M, dem ein weiterer Aufschlag im August desselben Jahres auf 175 H. folgte. Dieser Preis blieb bestehen bis zum November desselben Jahres. Es war das die Zeit, deren ih auch vorhin {hon Erwähnung geian habe, die Zeit, in der der Walzdraht anfing, auf dem inländishen Markte knapp zu werden. Wie bereits vorhin angedeutet, lag die Ursache darin, daß der Walzdrahtverband, das Deutsche Walzdrahtsyndikat, wie es damals hieß, nur das Inlandsgeschäft in der Hand hatte, also keinen direkten Ein-

niht weiter gestört werden. Meine Herren, in dem vor- liegenden Falle wenn ih mich in der Firma nicht irre

liebe gefunden, oder vielmehr man hat solche Anforderungen gestellt, daß es dem Syndikat schlechterdings unmöglich geivesen ist, eben zu diesen uns gestellten Bedingungen die neue Konkurrenz in den Verband aufzunehmen. Also, meine Herren, hier entstand ein neuer Wettbewerb, mit dem wir zu rechnen hatten. Da wir die Hand geboten haben zu einer Verständigung, die aber niht genommen worden ist, so hatte man im Verbande naturgemäß das Bestreben, sih in anderer Weise zu sichern, sih seine Kundschaft zu erhalten, und da haben wir allerdings gesucht, dieser neu entstehenden Konkurrrenz den Rohstoff zu verteuern, indem wir, gleih jenem Werk, gezwungen waren, unser Halbzeug von bestimmter Seite zu nehmen. Wir haben unsere Lieferanten gebeten, uns doch darin zu unterstüßen, daß man vorab einen höheren Preis forderte, um auf diese Weise die neue Konkurrenz zu ver- anlassen, nunmehr dem Syndikat beizutreten. Jch betone ausdrüdcklich, an dem guten Willen, diese neu entstandene Konkurrenz in den Verband aufzunehmen, hat es absolut nicht gefehlt, im Gegenteil, das haben wir fortgeseßt herbeiführen wollen. Aber, wie gesagt, die Hand, die wir hier ausgestreckt haben, ist nicht genommen worden, und so ist also das Ver- häâltnis entstanden, über welches jeßt geklagt wird. Vorsitzender: Sind zu dem zweiten Saß der Frage 8 noch Bemerkungen zu machen: Wie groß war der Absay der Menge und dem Werte nach: a) nah dem Julande, b) nah dem Auslande —* (Zuruf: Das ist schon beantwortet!) anderer Seite.

Ja, ih meine von

Fabrikbesiger Ernst Boecker - Hohenlimburg: Meine Herren! Die Mittel zur Hebung des Geschäfts nah dem

Auslande werden ja von dem Deutschen Walzdrahtsyndikat oder dem Verbande Deutscher Drahtwalzwerke durch die Aus- fuhr gegeben. Aber diese Mittel würden noch viel mehr Wirkung gehabt haben, wenn die Abschlüsse für das Ausland etwas länger als auf ein Vierteljahr ausgedehnt werden könnten. Es ist sehr {hwer, nah dem Auslande so kurze Abschlüsse zu machen. Die Leute, die im fernen Auslande wohnen, sollen die Abschlüsse auf !/,, "/,, %, oder 1 Jahr machen. Jch erkenne an, daß das wirtschaftlih nicht sehr gut ist, wenn man vorher kaufen muß, weil daraus ja so viele Leute Schaden gehabt haben; aber ih bitte doch den Verband Deutscher Drahtwalzwerke, in Zukunft die Abschlüsse namentlich nah dem Auslande an Zeit etwas länger auszudehnen.

Direktor Meyer- Berlin: Jm allgemeinen hat der Verband

vermieden, zu langfristige Abschlüsse zu machen, um die Spe- fulaticn zurückzuhalten. Herr Generaldirektor Zilliken hat vorhin schon eine Bemerkung nach dieser Rihtung gemacht. Aber wenn es sih darum handelte, nah dem Ausland Absaßyz zu finden, dann haben wir den Abnehmern, welche uns darum angegangen haben, auch für so lange Zeit verkauft, daß sie

fluß auf das Auslandsgeschäft ausüben fonnte. Es fam

| weiter hinzu, daß auh das Halbzeug knapp wurde. Es ist das auch versucht worden, aber wir haben keine Gegen- |

herrschte Knüppelmangel; selbst die Werke, die ausreichend Aufträge in Händen hatten, waren nicht in der Lage, recht- zeitig das nöôtige Walzdrahtmaterial zu beschaffen. So erfolgte ein weiterer Aufschlag im November 1899 auf 185 M, und veranlaßt durh diese bereits angeführten Momente, wurde damals der Bedarf für 1900 gekauft. Schneller als wohl irgend jemand, sei es in den Kreisen der Verbraucher, sei es in den Kreisen der Walzdrahthersteller, erwartet, trat der Rü- shlag ein. Im Frühjahr bröckelte es ab, und im April, tai war der Rückshlag bereits im vollsten Umfange ein- getreten. Die Abschlüsse waren getätigt, aber nicht nur die- jenigen, die die Walzdrahtverbraucher bei den Produzenten des Walzdrahtes gemacht hatten, fondern auhch die Abschlüsse in Brenn- und Rohstoffen der Werke, die den Walzdraht her- stellten. Jnfolgedessen, da die eine Art Abschlüsse, die der Brennstoffe und der Rohmaterialien, voll erfüllt werden mußte, blieb naturgemäß nichts anderes übrig, als in dem Walzdraht- geschäft das gleiche Verfahren zu beobachten. Um aber für das deutsche Drahtgewerbe den Schlag, den es durch diese Vorgänge unbedingt erleiden mußte, möglichst gelinde zu ge- stalten, haben die Walzdrahtproduzenten, vereinigt in dem damaligen Deutschen Walzdrahtsyndikat, mit allen Mitteln dahin gearbeitet, daß dieser Rückgang nicht plößlich einseßte, sondern verlangsamt wurde, soviel es überhaupt nur zu ermög lihen war. Der Preis von 185 F. blieb während des ganzen Jahres 1900 bestehen, und als das Ende des Jahres herangekommen war, zeigte es sih, daß noch ein großer Rük- stand der Abschlüsse, die zu den hoÿen Preisen gemacht waren, offen stand. Nachdem der Rückshlag eingetreten war, ver- zögerte sich natürlih auch die Abnahme; die Kauflust wurde geringer, und die Walzdrahtkäufer wären jedenfalls noch in viel größere Schwierigkeiten geraten, wenn die Walzdraht- produzenten auf pünktlihe Abnahme der verschlossenen Mengen bestanden hätten. Man kam indes den Abnehmern durch ver- längerte Abnahmesfristen weitgehends\t entgegen, sehr zum Schaden der Walzwerke selbst, die dur diese Verzögerung und Hinaus- shiebung in der Abwickelung der getätigten Verträge zu fort- laufenden Betriebseinschränkungen gezwungen waren. Troß- dem, um eben den Rückschlag ihren Abnehmern nicht zu scharf fühlbar werden zu lassen, willigten die Walzdrahtwerke in die Hinausschiebung und Verlangsamung der Abnahme, sodaß, wie ih schon sagte, Ende 1900 ein großer Teil noh nicht erledigt war. Die Walzdrahtproduzenten verstanden sih nah langer Beratung zu einem weiteren Opfer; fie beschlossen, vom 1. Januar 1901 auf rüdckständige Mengen bis zu 25 °/ der ursprünglichen Kaufmengen einen Nachlaß von 20 #, auf die Tonne zu gewähren. Jn den Fällen, in denen 25 °/, nit mehr offen waren, wurde der Abschlag auf die ganze rück- ständige Menge konzediert.

Als sodann Ende 1901 resp. am 1. Januar 1902 der Verband Deutscher Drahtwalzwerke mit der Erweiterung ins Leben trat, dahingehend, daß auch das Auslandsgeschäft der Verbandstätigkeit unterstellt wurde, da war es das erste Be- streben, die Auslandspreise, die durh den zügellosen Wett-