1855 / 169 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

S ÄOL T T E T T E E D Ä D Ew E E T A A E M

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zerpfli übernehmen rathsam erscheint, als vielmehr nur beach- Oribe Mütettat:; das, je nach e Tbee ausschließlih der kriege- rischen Entscheidung anheimgefallenen Entwickelung der Verhältnisse, viel leiht zur Anbahnung eines gesicherten Nechts- und Friedenszu- standes wird verwerthet werden können, für welche der Bundesbeschluß vom 9. Dezember die vier Punkte ihrem wesentlichen Jnhalte nah als eine geeignete Grundlage bezeichnet. Eich in Bezug auf die Benußung dieses Materials irgendwie die Hände zu binden, können wir nur für mißlich halten, und möchten es selbst dem Kaiserlich österreichischen Kabinet nit empfehlen, noch weniger aber unseren deutschen Verbündeten rathen.

Vorstehendes sind die hauptsächlichsten der Bemerkungen, zu denen uns der uns mitgetheilte österreichische Entwurf Veranlassung gegeben hat, und die ih Ew. Excellenz daher, dem uns zu erkennen gegebenen Wunsche gemäß, dur abschriftlihe Mittheilung des gegenwärtigen Er- lasses zur Kenntniß des Herrn Grafen von Buol zu bringen bitte.

Es wird von lebhaftem Interesse für uns sein, zu erfahren, ob und in wie weit etwa unsere Erwägungen, denen wir offen und freimüthig Ausdruck zu geben für unsere Pflicht gehalten haben, auf den vom Kat- serlih öôsterreichishen Kabinet in diefer Angelegenheit einzuschlagenden Gang von Einfluß sein dürften. :

Empfangen 2c. 2c. : (gez.) Manteuffel.

Memel, 18. Juli, Gestern Vormittags 11 hr Tam Vie Korvette „Archer““, Capitain Heathcote, in unsern Hafen, nahm einiges Schlachtvieh an Bord und ging 7x Uhr Abends wieder 1in See. (Ost. Z,)

S Urte 20. Juli. Jn der gestrigen Bundestags- S ißung überreichte das Präsidium der hohen Versammlung die vielbesprohene Vorlage Oesterreichs in der orientalischen An- gelegenheit, worauf eine sofortige Abstimmung über Die desfallsigen Beschluß - Anträge stattfand, ohne daß jedoch zu einer formellen Schlußfassung geschritten werden konnte, da sich der baie- rishe Gesandte noch ohne Verhaltungsbefehle befand. Die definitive Beschlußnahme wird, gutem Vernehmen nah, in der nächsten Sißung erfolgen, Die Regierung von Sachsen - Gotha ließ durch ihren Gesandten die Rück äußerung über die Beschwerde der dortigen Ritter s{cha ft über- reihen. Die von der Militairkommission für die laufende Do- tation der Bundesfestungen Rastatt und Ulm beantragte Summe wurde mit Stimmeneinhelligkeit genehmigt und die erforderliche Matrikularumlage bes{chlo}sen, Ueber den §. 22 des Entwurfs der Kriegsver fassung, die Präsenzhaltung der Bundestruppen betreffend, fand Abstimmung statt, welche jedo zu keiner Einigung führte, worauf die einzelnen Nota dem Militairausshuß überwiesen wurden. Für Hannover war in dieser Sißung der badische Gesandte substituirt. (Fr. J.) :

Nassau. Wiesbaden, 19. Juli, Jn der heutigen Sißung der Ständeversammlung kam der Bericht über die von den landes- herrlihen Kommissarien in der Sihung der Ständeversammlung vom 17. Juni d. J. über die Rechtsverhältnisse der Domainen ab- gegebene Erklärung zur Berathung. In dieser Erklärung hatte der Regierungsbevollmächtigte der Kammer eröffnet, daß die Re- gierung die Beschlüsse der Ständeversammlung in der Domanial= Angelegenheit nur als Wünsche betrachten könne, Der Ausschuß hatte wegen dieser Erklärung folgende Anträge gestellt:

Die Ständeversammlung wolle, bevor sie zur Abstimmung üder das Budget des Finanz - Kollegiums schreitet, der Herzoglichen Regierung gegenüber die Erklärung abgeben, daß sie ihre Beschlüsse über die die Domainen berührenden Budgetsposten in demselben Sinne fasse, wie über alle übrigen Budgetsposten, und daß sie gegen die Regierung die Erwartung hege, daß sie jenen Beschlüssen dieselbe Bedeutung beilege, wie diesen.

Du Ständeversammlung wolle der Herzoglichen Regierung gegen- über die Erklärung abgeben; 1) daß sie in den von dem Herzoglichen Staatsministerium gemachten Erklärungen zwar keine Veranlassung ge- funden habe, von ihren in den Sißungen vom 13. Juni und 1. Juli v. J. bezüglih des Domanialvermögens gefaßten Beschlüssen abzugehen, 2) daß sie jedoch eine Ausgleihung der zwischen der Herzoglichen Negie- rung und Ständeversammlung hierüber bestehenden Differenzen für eine Nothwendigkeit erkenne, 3) daß sie ihrerseits zu einer näheren Unter- \suchung und Prüfung aller hierauf bezüglichen retlihen und thatsäch- lichen Verhältnisse bereit sei, und 4) daß sie daher die Herzogliche Re- gierung um eine die Ausgleichung der bestehenden Differenzen bezweckende Vorlage ersuche.

Die Anträge wurden mit großer Majorität angenommen, Hierauf kam der Bericht über das Budget des Finanz - Collegiums zur Berathung, und wurden die Anträge mit Aussezung eines Postens und Strich einiger anderer angenommen. Ferner wurden angenommen: das Budget der zur Wiederanlage zum Grundstocke des' Domanial - Vermögens bestimmten Fonds für das Jahr 1855, und der Bedarf zur Verzinsung der Vorschüsse der Landesbank zum laufenden Finanzjahre für das Jahr 1855. (Mrh. Z.)

Desterreich. Wien, 20. Juli. Die heutige „Oesterreichische Correspondenz“/ meldet, daß die Wiederberufung der lombardisch= venetianischen Central - Congregationen, als Anfangspunkt für be- \chlossene Landesvertretung angeordnet sei. (Tel. Dep.)

Niederlande. Haag, 18. Juli. Der König hat dieser Tage eine Verfügung unterzeichnet, welche die Tunika als den Waffenrock der deutshen Truppen bei unserer Armee einzuführen bezweckt, —-Die „Staats-Courant““ veröffentlicht einen königlichen

Erlaß, welcher für die während der jüngsten Ueberschwemmungen geleisteten Dienste eine Denkmünze stiftet, die aus Bronze oder Silber besteht und an einem orangefarbenen Bande getragen wird, Das amtliche Blatt bringt zugleich eine lange Liste von Personen, denen die Denkmünze verliehen worden ift,

Belgien. Brüssel, 19, Juli. Der König wird nächsten Montag von London zurückerwartet. Herr Thiers is gestern hier eingetroffen.

Großbritannien und Jrland. London, 19, Juli, Der Herzog von Medcklenburg=-Streliß ist gestern, von Calais kommend, hier eingetroffen. Ein Supplement der Londoner „Gazette“ bringt eine vom 7ten D, datirte Depesche des Generals Simpson mit der Beschreibung von Lord Raglans Leichenfeier.

Spanien. Die Madrider Zeitung veröffentlicht den Bericht der Kommission, welche mit Prüfung des am 18. Dezember den Cortes von der Regierung vorgelegten Budgets für 1855 beauftragt war. Die Ausgaben warèn dart zu 4,588,431,000 , - die Einnahmen zu 41,318,221,000 Realen veranschlagt. Das demuah sich herausstellende Defizit von 155,729,000 Realen wäre aus. der Anleibe von 200" Millionen zu ck vexen. . Die Kommission beantragt aber eine auf die Budgets der ein- zelnen Ministerien in ungleichen Beträgen zu vertheilende Verminderung der Ausgaben um 114,481,000 Realen. Sie empfiehlt ferner der Regierung die Aufhebung des Tabak-Monopols und die Uebertragung dieses Einkommenzweiges an das Zoll- Departement. Sie hat ferner in den Budget-Entwurf einen Ar= tifel aufgenommen, welcher der Regierung auferlegt, am 1. Oktober den Cortes einen Budget-Entwurf für 1856 zu unterbreiten, worin die Ausgaben mit den Einnahmen dauernd ins Gleichgewicht ge- braht werden. Da die Regierung in die von der Kommission be= antragten Reductionen eingewilligt und auh die weiteren Vor= {läge derselben genehmigt hat, so erwartet man, daß die Cortes noch vor ihrer Vertagung das Budget ohne Debatten gutheißen werden. Der zum Gesandten in Nord - Amerika ernannte De= putirte Escalante hat sich bereits bei der Königin verabschiedet. Nach der „Gazette du Midi“ hat die über den Obersten Durana wegen Mordes verhängte Todesstrafe vom Henker nur an einer Leiche vollzogen werden können, indem es ihm gelungen war, seine P zu täuschen und sich in der Nacht des 13, Juli zu ver- isten.

i Eine Depesche aus Madrid vom 48, Juli lautet: „Die Cortes haben sich gestern vertagt, nachdem sie das Budget votirt hatten. Eine Anleihe von 40 Millionen Realen soll im Auslande abgeschlossen werden. Morgen wird wahrscheinlich die Bezahlung der Monats-Rate für Juni eröffnet werden.“

Túrkei. Trapezunt, 2. Juli, Die neuesten Berichte mit der am Freitag 29sten eingelaufenen Post von Erzerum lauten übereinstimmend, daß der Plaß Kars von 36,000 Russen unter persönlicher Anführung des Kriegésgouverneurs von Kaukasien, Ge= neral Murawieff, eingeschlossen warz dessen Streifparteien an der Straße nah Erzerum bis 16 Stunden von Kars und 20 Stunden von ersterer Stadt vorgedrungen (mithin das waldige Gebirg Soghaulu=Dagh überschritten hätten, ohne dort auf Widerstand zu stoßen), und auf dem Wege nach Hassan-Kale, 6 Stunden östlich von Erzerum, das sowohl auf der Straße nah Bajazid als auf jener nach Kars liegt, begriffen waren,

Die lehten in Konstantinopel bis zum 9, Juli eingetroffenen und von doxt mit dem Loyddampfer „Europa“ in Triest am 17ten angelangten Nachrichten enthalten Folgendes :

Die russishen Festungswerke in Jenikale haben eine tür= kishe Besaßung von 4000 Mann. Zwischen diesen Werken und den einstweilen aufgeworfenen Schanzen lagern ungefähr 500 Mann französischer Marine =- Junfanterie, etwas mehr links haben gegen 500 Engländer ihr Lager aufgeschlagen. Einige Rekognoszirungen wurden vorgenommen, führten aber zu keinen genauen Nachrichten über die gegenwärtige Stellung des russishen Armee-Corps, wel= ches sih vom Asowschen Meere zurückgezogen, Der Berichterstatter glaubt, daß man in Jenikale gegen jeden Handstreich geshüßt sei, und es im Nothfalle mit 15 20,000 Mann aufnehmen könne z ein.n Flankenangriff würden die im Süden und Norden auf- gestellten Kriegsschiffe „Sphynx““ und „Eglantine“' zu verhüten wissen.

Vor Kert\ch liegen zwei französishe und zwei englische Kriegs\chiffe, Jm Asow schen Meere besinden sich außer „Megere““ und „Brandon““ zwei englische Kanonenboote, Jn Konstantinopel ist der Oberst-Lieutenant Prinz von Sachsen-Weimar angekommen. Er begiebt sich als Flügel-Adjutant des Chefs der englishen Armee nach der Krim. |

Den Berichten des „Journal de Constantinople ‘’ vom Iten entlehnen wir Folgendes: Ein russishes Armee-Corps von 35- bis 40,000 Mann, unter General Lüders, zeigte sich (am Iten) auf den Höhen von Madckenziez es beabsichtigte augenscheinlih eine Diversion zu Gunsten des immer mehr bedrohten Malakoffthurmes, und dürfte durch einen Angriff auf Jnkerman seinen Zweck theil= weise erreihen. Die piemontesishe Armce, welche jeßt weniger

durch die Cholera leidet, wird sich an den Operationen betheiligen.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 15, Juli, m Laufe des 29, Juni (11. Juli) sind auf der feindlichen Flotte ine Veränderungen erfolgt. Am Morgen stellten die Ruderfahr= zeuge ein Zielschießen mit Kauonenkugeln an.

Durch eine \o eben eingegangene telegraphische Depesche vom 98, Juni (10. Juli) berichtet der General-Adjutant Fürst G ort-= \chakoff, daß der Feind am 27. Juni die Kanonade erneuert hat, jedoch feine allgemeine, sondern eine theilweise und zu Zeiten vor= ugsweise gegen die Bastionen 3 und 4 gerichtete. Aus Genitschesk noch feine neuere Nachrichten, Auf den übrigen Punkten der Krim- hen Halbinsel ist nichts Bemerkenswerthes vorgegangen.

Die in Königsberg, am 20. Juli, eingetroffenen Journale aus Petersburg vom 1ôten d, melden, daß der Gesammtverlust der Russen in den Tagen des 17. und 18, Juni 5575 Mann betrage. Es wird ferner mitgetheilt, daß der Admiral Nachimoff am 8, Juli gefährlich verwundet wurde und daß der Contre-Admiral Pansiloff zum Chef der Marine-Garnison und zum Comman- deur des Stadthafens ernannt sei. Von Seiten der Russen werden neue Werke errichtet.

Nachrichten aus Warschau vom 18. Juli zufolge, waren |

dort der beim Generalstabe der aktiven Armee stehende General- Major Burhard von Kaluschyn, der General-Feld-Auditeur dieser Armee, Bielajew, von St. Petersburg angekommen und der Chef der ersten Artillerie-Division, General-Major Dietrich, nach Lublin abgereist. i

Schweden und Norwegen. Stockholm, 19, Juli, Jhre Königlichen Hoheiten der Kronprinz und die Kronprinzessin sind gestern von hier über Gothenburg nah Christiania abge- reist, Das französishe Kriegsdampfschif} „L Aigle““ is heute in Waxholm angekommen. (H. C.) :

London, Sonnabend, 24. Juli, Morgens. (Tel. Deb, d, C, B) In heutiger Nachtsibung des Unterhauses beantragte Lord Palmerston eine Resolution, die Garantie einer türkischen An- leihe von 5 Millionen Pfd, betreffend. Es erhebt sich hiergegen großer Widerspruch, und die Resolution passirt {ließlich mit 135 gegen 132 Stimmen.

- Jn Nr. 149 d. Bl. haben wir der Aufmerksamkeit des juristi- shen Publikums das unter dem Titel „Kommentar und vollstän- dige Materialien zur Konkurs-Ovdnung Und zu dem Gé- seße, betreffend die Befugniß der Gläubiger zur Anfec- tung der Rehtshandlungen zahlungsunfähiger Schuldner außerhalb des Konkurses“ im Verlage der hiesigen Decker'schen Geheimen Ober-Hofbuchdruckerei erscheinende Werk empfohlen, von toelchem damals erst zwei Drittheile ausgegeben waren. Das reich- haltige und gediegene Werk, welches seitdem eine weite Verbreitung und von Seiten aller kompetenten Richter die vollste Anerkennung gefunden hat, ist jeßt durch das so eben erschienene leßte Drittheil vervollständigt. Titel, Jnhalts - Verzeichniß und alphabetish geordnetes Sachregister sind dem leßten Hefte beigegeben.

Stati Ge Mittheilungen,

t Vébev ven Zustand dec; Sparkasse der Stad, Posen un Jahre 1854 gebende folgende, amtlichen Berichten entnommene Angaben Aufschluß, Die Errichtung der Sparkasse erfolgte am 1. Januar 1838. Das Minimum der Einlage beträgt statutenmäßig 15 Sgr. und das Maximum 500 Nthlr. Bei Einlagen bis auf Höhe von 200 Rthlrn. werden Z5 Prozent, bei höheren Einlagen 2 Prozent Zinsen gewährt. Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 211,951 Nthlr. 8 Sgr. 1 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854 sind hinzugekom- nen: a) durch neue Einlagen 110,552 Rthlr. 4 Sgr. 11 Pf.; b) durch Zuschreibung von Zinsen 5919 Ntblr. 15 Sgr. 7 Pf. Jm Jahre 1854 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurück-genommene Einlagen 106,088 Nthlr. 19 Sgr. und es verblieb am Schlusse des Jahres an Ein- lage ein Betrag von 222,334 Rthlr. 9 Sgr. 7 Pf. Der gesammte Kassen- Bestand beträgt jedoch 238,345 Nthlr. 23 Sgr. 2 Pf. Hierzu tritt noch 1) an Zinsen-Nest-Einnahme 1256 Nthlr. 26 Sgr. 3 Pf., 2) die Diffe- renz zwischen Courswerth und Nennwerth bei 41,725 Nthlr. posener proz. Pfandbriefen ò 15 pCt. mit 208 Nthlr. 18 Sgr. 9 Pf., zusammen éine Summe von 1465 Nthlr. 15 Sgr., wodurch der Gesammtbestand der Kasse sich auf 239,811 Nthlr. 8 Sgr. 2 Pf. erhöht, so daß, nah Abzug der Verbindlichkeiten der Sparkasse von 222,334 Nthlr. 9 Sgr. 7 Pf., ein Uebershuß von 17,576 Nthlr. 28 Sgr. 7 Pf. zu Gunsten der Kasse verbleibt, Die Zahl der im Umlaufe befindlichen Sparkassen - Quit- tungsbücher betrug: a) bis zur Einlage von 20 Nthlr. inkl. = 166d; b) über 20 Nthlr. bis 50 Rihlr. inkl. = 41019; c) über 50 Rthlrx, bis 100 Rthlr. = 610; 4a) über 100 Nthlr. bis 200 Nthlr. inkl. = 265; e) üb er 200 Rthlr. = 102. Jn Summa = 3361. (Pr. C.)

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Gewerbe- und Handcls-Nachrichten.

—- Eine Korrespondenz der „Oesterreichischen Zeitung“ brachte jüngst in- teressante Mittheilungen über die Leistungen der Kaiserlich Königlichen Staats-Druckerei. Der Material-Bestand derselben ward auf 25,000 Stempel, 80,000 Matrizen und 350,000 Pfund Lettern angegeben. Wir lassen hier ähnliche Angaben über den Typenschay der Deckerschen Geheimen Ober-Hofbuchdrudckerei zu Berlin folgen, welche vor Einrichtung der Staats - Druckerei vorzugsweise mit den Drutarbeiten für die Königliche Negierung betraut war und nicht allein durch ihre Leistungen auf diesem Gebiete sich verdiente Anerkennung erwarb {fon- dern auch durch ihre auf deutschen und auswärtigen Ausstellungen bes wunderten Musterdrucke die preußische Jndustrie des betreffenden Faches

| würdig vertrat. Das Jnventarium der Deckerschen Geheimen Ober-Hof-

buchdruckerei umfaßte ul+. Juni d. J. 25,117 Stück Stahlstempel, 63,805 Stück kupferne Matrizen und 2493 Ctr. 464 Pfd. oder 274,276; preuß. Pfund metallene Buchdrucker - Schriften 2c., ohne das bedeutende Lager threr Stereotyp-Platten. (Vr. C.)

Fär li tres es Ecrlin, den 21. Jul. Zu Lande: Weizen 4 Rihlr. 1 Sgr. 11 Pf, auch 4 Riblr. Roggen 2 Rihir. 23 Sgr. 2 Pf, auch 2 Kthlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Bafer 4 Rtllr, 20 Sgr., auch 41 Rthlr. 14 Sgr. 3 PE,

Belpzig. 20. Juli. Leipzig-Dresdener 216 Br, 2152 G. Säch- sisch-Baiersche 78% Br., 78 G. Sächsisch-Schlesische 997 Br., 995 G. Löbau-Zittauer 495 Br., 49 G. Magdeburg-Leipziger 3182 Br,, 3171 Gr. Berlin-Anhaltische 167 Br. Berlin Stettiner 176 G. Cöln-Mindener —. Thüring. 114 Br., 1135 G. Altona-Kieler 1275 Br. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien 135 G. Braunaschweiger Bank-Actien Litt. A. 117 Br. ; B. 1155 Br. WVeimarsche Bank - Actien Lit. A. 106 Br., 1054 G.; B. 105% Br., 105 G. Wiener Banknoten 832 Br., 837 G. Oesterreichische 9proz. Metalliques 65 Br., 643 G. 1854er Loose 847 Br., 833 G. 1854er National-Anleihe 70 Br., 695 G. Preussische Prämien-Anleihe 1167 Br.

BEamburg, 20. Juli, Nachmittags 2 Uhr 44 Minuten.

Schlnss - Course: Preussische 4Zproz. Staats-Anleihe 102, Preuss.

L O ; 4 5 e j 3Zproz. Prämien - Anleihe 1164. Oesterreichische Aproz. Loose 987%, ; E i L E : 2 3proz,. Spanier 297. d1proz. Spanier 175. Englisch - russische Sproz.

Anle'he 944, Berlin - Hamburger 120. Cöln- Minden 168. Mecklen- burger 594. Magdeburg-VVüittenberge 48 G. Course zum Theil höher, jedoch war der Umsatz beschränkt. |

Getreidemarkt. Weizen stille. Roggen flau. Oel, pr. Okt. 345.

London lang 13 Mk. 2% Sh. not., 13 Mk. 3% Sh. bez., London kurz 13 Mk. 45 Sh. not., 13 Mk. 54 Sh. bez. Amsterdam 36. Wien 914. Disconto 2% pCt.

Frankart a. F, 20. Juli, Nachmittags 41 Ubr 50 Minuten. Lebhaft, fest und höher in den meisten Fonds, Actien und Eisenbahn- Actien. Spanische beider Gattungen höher.

Schluss - Course: Neueste preuss. Anleihe 1167. Prenss. Kassen- scheine 1054. Cöln - Mindener Eisenbahn - Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 51. Ludwigshafen - Bexbach 1523. Frankfurt- Hanau 97. Berliner VVechsel 105%. Hamb. Wechsel 877. Londoner VVechsel 14165. Pariser VVechsel 935. Amsterdamer W echsel 98%. Wiener VVechsel 97%. Frankfurter Bank-Antheile 117%. 3proz. Spanier 30%, 41proz. Spanier 18 Kurhessische Loose 36%. Badische Loose 42%. 5proz. Metalliques 63. 4¿proz. Metalliques 54%. 1854er Loose 817, Oester. National-ÁAnlehen 6075. Oester.-Französische Staats-Eisen- bahn-Actien 130. Ocster. Bankantheile 954.

Wien, 21. Juli, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B) Nordbahn- und Staats-Eisenbahn-Actien animirt und steigend.

Schluss-Course : Silberanleihe 92 (?). Sproz. Metallig. 78. 4zproz. Metalliques 674. Bank - Actien 985. Nordbahn 202%. 1839er Loose 1207, 4854er Loose 1005. National - Anlehen 837. Oesterreichische Staats - Eisenbahn - Actien 312. London 11, 53. Augsburg 4122. Hamburg 89% Paris 143. Gold 275. Silber 225.

Ameterdanm, 20. Juli, Nachmittags 4 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Lebhastes Geschäft.

Schluss - Course: Sproz. österreichisch-s National - Anlehen 66. Sproz. Metalliques Litt. B. 73, proz. Metailbques 613. 2¿proz. Metal- liques 315. 41proz Spanier 185. 3proz. Spanier 317. Mexikaner 217. Holländische Integrale 635

Getreidemarkt. VVeizen fest, ziemlich lebhaft. Roggen 4 FI. niedriger, stille, Baps, pro Herbst 93. Rüböl, pro Herbst 535.

Paris, 20. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Tel, Dep. d. C. B.) Die Börse war heute sast geschästslos. Die 3proz. erölfnete zu 66, 89, sank auf 66,70 und schloss zu diesem Course in träger Haltung. Nur Oesterreichische Staats-Eisenbahn-Actien waren sehr gesucht und fand in denselben ein starke? Umsatz statt. Consols von Mittags 12 Uhr und von Mittags 1 Uhr waren 91 gemeldet.

Schluss - Course: 3prez. Rente 66, 70. 4fiproz. Rente 92, 50. 3proz. Spanier 31. 1lproz. Spanier 187. Silberanleihe 81. Oester- reichische Staats-Eisenbahn-Actien 637, 50.

London, 20. Juli, Nachmittags 3 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.) Consols 903. d4proz. Spanier 185. Mexikaner 213. Sardinier 868%. Sproz. Russen 100. 4¿proz. Russen 895. Î

Getreidemarkt. Starke Zufubren fremden VVeizens zu unver- änderten Preisen. Englischer Weizen einen Schilling höher. Früh- jahrsgetreide etwas billiger. Im Allgemeinen wenig Geschäft.

Liverpool, 20. Juli. (Tei. Dep. d. C. B) Baumwolle:

S .. | 10,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert.