1855 / 179 p. 5 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

Bekanntmachung. j : Zu der Lotterie fur die Ueberschwemmten in den Weichsel - Nicde- da Hartmann, Frau von Frl. Eniilie Pfeiffer in Thorn Und bon den Herren: Dr. B., riedländer, Maler Helfft, Krüger, Kaufmann Kayser iemann, Dr. La Pierre, Professor Mandel, Fabrik- befizer Vollgold, Rentier Volkmann, Weickert und Jul. Vollhardt in

rungéa find férner von den Damen: - Frl. J

S , Buch druckereibesißer U. Coniþ., Kirften,

Frankfurt werthvolle Geschenke eingegangen.

Da die Betheiligung an diesem Unternehmen immer noch sehr leb-

Oeffe

[1306] Steckbrief.

Die unten näher bezeichnete unverehelichte Johanne Caroline Pauline Teichmann, aus Lübben gebürtig, ist des einfachen Diebstahls verdächtig und hat sich von hier entfernt, ohne daß ihr gegenwärtiger Aufenthalt zu ermitteln gewesen ist. Ein Jeder, welcher von dem lie s der 2c. Teichmann Kenntniß hat, wird aufgefordert, 'da- von unverzüglich der nächsten Gerichts - oder Polizei - Behörde Anzeige zu machen. Gleich-

eitig werden alle Civil- und Militair-Behörden es Jn- und Auslandes dienstergebenst ersucht, auf dieselbe zu vigiliren, im Betretungs- falle festzunehmen und mit allen bei ihr R vorfindenden Gegenständen und Geldern mittelst Transports an die hiesige Gefängniß-Expedition abzuliefern.

Es wird die ungesäumte Erstattung der da- durch entstandenen baaren Auslagen und den verehrlichen Behörden des Auslandes eine gleiche RNechtswillfährigkeit versichert.

Berlin, den 25. Juli 1859.

Königliches Stadtgericht. Abtheilung für Untersuchungssachen. ITI, Deputation für Vergehen.

Signalement der 2c. Teichmann.

Dieselbe ist 17 Jahre alt,“ evangelischer Nee jenigen, welche Auskunft über die Verstorbene,

ligion, in Lübben geboren, 5 Fuß groß, hat stark dunkele Haare, blaugraue Augen, dunkele Augenbrauen, s{hmales gerundetes, gegrübtes

Kinn, ovale nur hagere Gesichtsbildung, gelb- | liche blaßgeröthete, sommerfleckige Gesichtsfarbe, | ewöhnlihe Nase, großen, dicken Mund, mit | besonders dicker Unterlibpe, oben links fehlt der |

dritte Backzahn, sonst sind die Zähne vollständig ; ist starker, unterseßter Gestalt, spricht die deutsche

Sprache, etwas säcsischen Dialekt, und hat | besonderes Kennzeichen: auf der Stirnmitte rechts dicht am Haar eine linsengroße grubige Narbe. |

Bekleidung kann nicht angegeben werden.

[958] Ste Cbri f,

Der Jnstrumentenmachergehülfe Carl No- bert Noezßel ist der Urkundenfälschung resp. des Betruges dringend verdächtig und gegen ihn Haft und Voruntersuchung beschlossen. Der- selbe hät am 4. Januar «. von dem Königlichen Polizei - Präsidium in Danzig einen Paß über Bromberg näch Berlin erhalten, ist dort aber niht zu ermitteln gewesen. Die Königlichen Polizei - Behörden werden ersucht, auf den 2c. Noeßzel zu vigiliren, ihn im Betretungs- falle zu verhaften und in unser Gerichtsgefäng- niß einzuliefern, ein Jeder aber, welcher von dem Aufenthalte des 2c. N o eßel Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon unverzüglich der näch- sten Gerichts- oder Políizei-Behörde Anzeige zu machen.

Signalement: Der Carl Robert Noetel is aus Ag gebürtig, Sohn des Kornmessers Carl Noeßel in Danzig, evange- lisher Religion, 34 Jahre alt, 5 Fuß 6 Zoll groß, hat \{chwarze Haare, freie Stirn, dunkele

ugenbrauen , s{chwarze Augen, länglihe Nase,

großen Mund, shwarzen Schnurrbart, rundes Kinn, vollzählige Zähne, ovale Gefichtsbildung, bräunliche Gesichtsfarbe, starker Gestalt, spricht nur deutsch und hat keine besonderen Kenn- eichen. Bekleidung. war: {warzer Tuchrock, lau und weiß gesprenkelte baumwollene Bein- kleider, bunte Weste, runder ‘s{warzer Hut ‘und kurze Stiefel.

Königsberg, ‘den 31. Mai ‘1855.

Königliches Stadtgericht. Déx Üntérfühungörihter :- Dalcke.

-- ftarkem Körperbau,

einem P

1386

Flottwell. von KHindeldeyh.

[1305] : Kriminalgerichtlihe Bekanntmachung. Am 25sten d. M. is an der Wiesen-Ufer- Brücke ein unbekannter weiblicher Leichnam an- geschwemmt worden. Die Verwesung is an demselben schon weit vorgeschritten, was auf ein vor längerer Zeit erfolgtes Ableben schlie- ßen läßt. Die Verstorbene is 5' groß, von und anscheinend einige 20 Jahre alt. Der Kopf ist mit bollem dun- felblonden Haare bedeckt, die Vorderzähne feh- len, die Farbe der Augen ist nicht mehr erkenn- bar. Bekleidet war die Leiche mit: 1) einem dunklen, blau- und grünbunten fkattunenen Ueberrock; 2) einem shwarzen Kamelotrock; 3) einem weißwollenen Unterrock; 4) einer blaus- gestreiften kattunenen Schürze; 5) einer bunt- farrirten baumwollenen Schürze; 6) einem wei- ßen baumwollenen Hemde ohne Zeichen; 7) aar blauer, baumwollener Strümpfe, beide mit den Buchstaben C. F. gezeichnet; 8)

einem Paar schwarzer Ledershuhe; 9) zwei | bunten, in Wolle gestickten, breiten Strumpf- bändern. | 10) eine braune lederne Geldtasche, aus zwei Taschen beftehend, ohne Jnhalt; 11) ein kleiner, _ anscheinend silber - vergoldeter Ning.

Außerdem fanden sich bei der Leiche:

Nach Vorschrift der Geseße werden alle die-

oder ihre Todesart zu geben vermögen, aufge-

| fordert, entweder dem Unterzeichneten davon

Anzeige zu machen, oder sih darüber in dem vor dem Herrn Kammergerichts - Neferendar Rudorff auf den 10. August 1855, Vormittags 11 Uhr,

| angeseßten Termine, Hausboigtei-Plaß Nr. 14.

Zimmer Nr. 7 aüszulassen. Kosten werden da-

durch nicht veranlaßt. Berlin, den 27. Juli 1859. Königliches Kreisgericht. Erste (Kriminal-) Abtheilung. Der Untersuchungs-Nichter.

[1223] Bekanntmachung.

Das im Kostener Kreise des Regierungs- Bezirks Posen belegene Domainen - Vorwerk Moscciszki, bestehend aus 1142 Morgen 68 (]Ru- then, worunter 873 Morgen 130 C]Ruthen Acker und 86 Morgen 150 C]Nuthen Wiese, ferner eine in der Feldmark Biezyn belegene Wiese von 18 Morgen 50 [C]Nuthen und die Fischerei - Nugung in dem fiskalischen Antheile des Morker See's, sollen von Dil 1856 bis dahin 1874 im Wege der öffentlichen Lici- tation in dem zu diesem Ende den 29. Sep- tember dieses Jahres, Vormittags 10 Uhr, im Sessionszimmer der unterzeich- neten Regierungs - Abtheilung vor dem Regie- rungs - Rath Kreyschmer -nberaumten Termine verpachtet werden. :

Das Minimum des Pachtgeldes ist auf 1330 Thlr., wovon- # in Golde, die Pachtcaution auf 600 Thlr. bestimmt.

Zur Uebernahme der Pacht ist ein Vermbgen von 10,000 Thlr. erforderlich.

Die dem Ausgebote zum Grunde zu legenden speziellen und allgemeinen Bedingungen , die Karte und Register, so wie die Licitations - Re- geln können in unserer Registratur, und die Bedingungen auch auf dem Vorwerke selbst ein- geseheèn werden. t

Posen, den ‘14. Juli 1859.

Königliche Regierung,

Abtheilung für direkte Steuern, Domainen

und Forsten.

von Münchhausen.

haft ist, so haben wir d

en Schlußtermin der Lotterie auf den 15. Sep- tember cr. festgeseßt und werden demnächst die sofortige Verloosung der vorhandenen Gewinne veranlassen.

Berlin, den 2. August 1855.

Das Spezial-Comité. Brüstlein. von Hülsen. Krausnick. Pehlemann.

Cunow. Decker. Gilka.

von Schlichting.

ntliher Anzeiger.

[1292] Vekanntmachun g.

Für die dur Uebershwemmung der Weichsel- und Nogat - Niederung Verunglückten sind bei uns ferner eingegangen: 653) Bürgermeisterei zu Stommeln 2 Thlr. 19 Sgr. 3 Pf. 654) Zei- tungs - Expedition von W. Decker u. Comp. in Berlin 9 Thlr. 655) Landraths-Amt zu Goldapp 2 Thlr. 656) Regierungs-Hauptkasse zu Magde- burg 659 Thlr. 22-Sgr. 6 Pf. 657) Dur Polizei-Distrikts-Kommiss. Kaufer in Wierzonka Kreises Posen 7 Thlr. 6 Sgr. 658) Kreiskasse zu Labes 42 Thlr. 23 Sgr. 659) Expedition der „Ostsee-Zeitung“ ‘in Stettin 17 Thlr. 9 Sgr. 660) Durch das Dekanat zu Adl. Liebenau 14 Thlx. 27 Sgr. 6 Pf. 661) Kreis-Kommunal- kasse Tilfit 5 Thlr. 662) Königliches Polizei- Distrits-Kommissariat zu Schroda 1 Tblr. 663) Desgl. zu Rogasen 21 Thlr. 10 Sgr. 664) Kreis- fasse zu Lauenburg 11 Thlr. 6 Sgr. 6 Pf. 665) Landraths - Amt zu Pleschen 1 Thlr. 20 Sgr. 2 Pf. 666) Bürgermeisterei zu Denklingen 5 Thlr. 667) Bürgermeisterei zu Longerich 13 Thlr. 15 Sgr. 10 Pf. 668) Kreis - Steuerkasse zu Greifenberg 54 Thlr. 26 Sgr. 9 Pf. 669) Kreis - Kommunalkasse zu Fishhausen 88 Thlr. 2 Sgr. 2 Pf. 670) Durch Dekan Reey in Mühlbanz 21 Thlr. 671) Central - Comité in Berlin durch Gebrüder Schickler 1200 Tblr. Summa 2178 Thlr. 8 Sgr. 8 Pf. Hierzu die Einnahme laut Bekanntmachung vom 21. Juli 1855 : 133,182 Thlr. 23 Sgr. 11 Pf. Summa aller Einnahmen 135,361 Thlr. 2 Sgr. 7 Pf. Königsberg, den 28. Juli 1859. Königl. Regierungs - Hauptkasse.

[317] Nothwendiger Verkauf.

Folgende dem Gastwirth August Heinrich

Gottlieb Meyer gehörige, etwa in der Mitte zwischen Neu-Ruppin und Alt-Ruppin am Rup- piner See belegene, zum Betriebe einer Gast- wirthschaft sich eignende Grundstücke:

1) der im Hypothekenbuche von Neu-Nuppin Vol. V. Nr. 8 Fol. 18 et Vol. cont. I Fol. 472 verzeichnete Weinberg, abgeschäßt auf 5232 Thlr. 2 Sgr. 5 Pf.,

2) das im Hypothekenbuche von Neu-Ruppin Vol. VIHI. Nr. 2 Fol. 44 verzeichnete Wein- bergsstück Nr. 2, abgeschäßt auf 153 Thlr. 17 Sgr. 6 Pf., und i

3) das im Hypothekenbuche von Neu-Ruppin Vol. VII. Nr. 3 Fol. 47 verzeichnete Wein- bergsssttück Nr. 3, abgeschäßt auf 628 Thlr. 2 Sgr. 6 Pf., zufolge der nebst Hypotheken- scheinen in unserem Büreau [V. einzusehenden

sollen i am 8. September 1855, Vormittags

11 Uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst sub- hastirt werden. Neu-Ruppin, den 7. Februar 1859. Königliches Kreisgericht. Abtheilung I.

[1825] Nothwendiger Verkauf beim Königlich preußischen Kreisgerichte zu Halle a. d. S. T. Abtheilung.

Die im Hypothekenbuche von Halle, Wein- berge Nr. 12 eingetragenen, den Geschwistern Funke gehörigen Grundstücke:

A) ein bor- dem Steinthore von Halle belege- nes Haus, Hof und Garten, welcher sonst die Nummer 1524 führte,

B) drei Ader Landes, am grünen Hofe bele- gen, welche früher unter Nr. 3 des Hypo- thekenbuhs der Halle'schen Stadtflur ein-

getragen gewesen, resp. die dafür in der Separation zugetheilten Planstücke (Nr. 10 und 12 6 Morgen 126 (IR., Nr. VIII, 14 00IR.) , : nah der, nebst Hypothekenschein und Bedingun- gen, in der Registratur (— eine Treppe hoch, immer Nr. 14 ) einzusehenden Taxe abge- chäßt, und zwar zu A. auf 9296 Thlr. 19 Sgr. 14 Pf. und zu B. auf 1729 Thlr. 2 Sgr. 11 Pf. ollen p 10. September 1855, Vormittags 11 uhr, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst, eine Treppe hoh, Zimmer Nr. 5, vor dem Deputir- ten, Herrn Kreisgerichts - Rathe Bosse, meistbie- tend verkauft werden. Die dem Aufenthalte nach unbekannten Kinder des Weinbergbesibers Carl Ludwig Heinrich Schreiner und dessen Ehe- frau, Johanne Sophie geb. Reifertin , werden

hierzu mit vorgeladen.

[747] Av ert

Nachdem über das Vermögen des Seifen-Fa- brikanten Rudolph Kadguin, wozu auch das Grundstück Altstädtsche Langgasse Nr. 40 gehört, hei dem Stadtgericht zu Königsberg der Kon- kurs eröffnet worden; so is ein Termin zur Anbringung sämmtlicher Forderungen auf

den s. September c., Vormittags um 11% Uhr,

angeseßt, und durch Ediktalien bekannt gemacht

worden.

Sämmtlichen sowohl bekannten als unbekann- ten Gläubigern wird dieser Termin hierdurch nochmals öffentlih bekannt gemacht, und wer- den fie angewiesen, an gedachtem Tage zur be- stimmten Zeit auf dem Stadtgericht vor dem Deputirten, Herrn Obergerichts-Assessor Reusch, zur Anbringung und Wahrmachung ihrer For- derungen entweder in Person oder durch gehö- rige Bevollmächtigte zu erscheinen oder zu ge- wärtigen, daß sie ausbleibendenfalls mit ihren R G NA präfludirt und ihnen ein ewiges tillsshweigen gegen die übrigen Gläubiger werde auferlegt werden. Denen hier mit keiner Vekanntschaft versehenen Gläubigern werden die Rechtsanwälte Braunschweig und Koch und Fustizrath Meier namhaft gemacht, an welche fie sich wegen Beitreibung ihrer Forderungen wenden und sie mit Vollmachten versehen können.

Königsberg in Preußen, den 21. April 1859.

Königl. Preuß. Stadtgericht. Erste Abtheilung.

eme

[1116] Bekanntmachun g.

Auf dem Ewald Finger’shen Bauerhofe, Nr. 4 zu Degow, stehen aus dem Kaufvertrage vom 30. August 1836 300 Thlr. Rest-Kaufgeld für den Ewald Finger und die Klara Sophie geborne Marten; ferner:

auf dem Ewald Vahl’schen Bauerhofe, Nr. 3 zu Degow, aus dem Kaufvertrage vom 9. Of- tober 1835 für die verehelihte Schmidt Collaz, Marie Louise geborne Vahl, und die verehelichte Bauer Heldt, Charlotte Friederkke geborne Vahl, zusammen 612 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf. Restaus- gelübde, so wie das Recht, bei ihrer Verheira- thung ein Pferd, zwei Kühe, éin aufstehendes Vett und eine freie Abendhochzeit zu fordern, eingetragen. Beide Dokumente find verloren gegangen, und werden Alle diejenigen, welche auf diese Dokumente und Kapitalien als Eigen- thümer, Cessionarien, Pfand- oder sonstige Briefs - Jnhaber Anspruch zu haben vermeinen, aufgeboten, solche spätestens in dem am 22. Oktober d. J., Vorm. 11 Uhr, un Zimmer Nr. 4, vor dem Kreisgerichts-Rath Borns anstehenden Termin geltend zu machen, widrigenfalls sie damit für immer werden prä- fludirt und die Löschung im Hypothekenbuche verfügt werden wird.

Kolberg, den 26. Juni 1855. Königl. Kreisgericht, 1, Abtheilung.

[1137] Ediktal - Citation.

Durh Beschluß der Anklagekammer des Unkerzeichneten Gerichts vom 24. April c. und 9. Juni c. if gegen den Schuhmachergesellen Theodor Klebe, am 19. September 1835 in Dessau geboren und daselbst ortsangehörig, die Untersuchung wegen Diebstahls eingeleitet und

é 1387 ein Termin zur mündlichen Verhandlung der Sache vor der Deputation auf A s 12. Oktober cr., Vormittags 9 Uhr, in unserm Geschäfts - Lokale, Lindenstr. Nr. 54, anberaumt.

Der seinem Aufenthalte nach unbekannte Angeklagte wird zu diesem Termin mit der Aafsanderüka vorgeladen, in demselben zur festgeseßten Stunde pünktlich zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Beweismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solhe dem unterzeichneten Gerichte so zeitig vor dem Termine anzuzeigen , daß sie noch zu demselben herbeigeschafft werden können.

Erscheint der Angeklagte in dem Termin nicht, so wird mit der Verhandlung und Ent- scheidung der Sache in contumaciam verfahren werden.

Zu dem Termine find als Zeugen

a) der Schuhmachermeister- Leonhardt, b) der Schuhmacherlehrling Heinrich,

c) der Schuhmachermeister Proft, sämmtlich hierselbst vorgeladen.

Potsdam, den 25. Juni 1855.

Königliches Kreisgericht, Erste Abtheilung.

[1301] Edifkftal-Vorladung.

Ueber das Vermögen dex Kaufleute und Schneidermeister Friedrich Schrottke und Carl Hensel zu Neisse ist am 24. Mai c. der Kon- kurs eröffnet worden.

Zur Anmeldung und Ausweisung aller An- sprüche an die Konkurs-Masse ift ein Termin a

u den 14. November d. J., Vormittags 11 Uhr, vor dem Kreisrichter Herrn Hoffmann im Par- theienzimmer des unterzeichneten Gerichts an- geseßt worden.

Wer sich in diesem Termine nicht meldet, wird mit seinen Ansprüchen an die Masse aus- geschlossen .und ihm deshalb gegen die übrigen Gläubiger ein ewiges Stillschweigen auferlegt werden. Die Justizräthe Scholß 1, Scholg 11. und Engelmann und der Rechtsanwalt Gabriel werden den auswärtigen Gläubigern zu Vers tretern vorgeschlagen.

Neisse, den 24. Juli 1855.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

[1233] Proclama.

Der zu Dirschau und später zu Bromberg wohnhaft gewesene Kaufmann und Gastwirth Arthur Günther, 34 Jahre alt, ist zu Folge des Verweisungsbeschlusses des Königl. Appel- lationsgerichts zu Marienwerder vom 16. Juni c. angeklagt worden: j

a) Durch Verneinung der ihm bei seiner Ver-

nehmung als Zeuge in der gerichtlichen Boruntersuhung wider Benjamin Goldberg und Genossen am 25. Juni 1851 bvorgeleg- ten, seine Glaubwürdigkeit betreffenden all- gemeinen Fragen (F. 319 der Kriminal- Ordnung) insbesondere dur Verneinung der Frage, ob er bei dem Ausgange der Untersuchung einiges Jnteresse und Nußen zu hoffen, oder Schaden dabon zu befürch- ten habe und durch die Bekräftigung dieser Erklärungen mit einem Eide einen falschen Eid wissentlich geleistet;

Durch die bei sciner Vernehmung als Zeuge

in der gerichtlichen Audienz vom 10. März

1852 in der erwähnten Untersuchung wi- der Benjamin Goldberg und Genossen un- ter Berufung auf den am 25. Juni 1851 von ihm geleisteten Eid abgegebene Ver- icherung, daß er mit der Ehefrau Janke in keinen Geschäftsverbindungen stehe, wis- sentlich ein falsches Zeugniß mit Berufung auf den bereits früher in derselben An- E geleisteten Eid abgelegt zu aben, i

° und sich dadurch des Verbrechens des wis- sentlichen Meineides, strafbar nah §. 140 seq. Th. 1I. Titel 20 des Allgemeinen Landrechts und §. 126 und 128 des Straf- Geseybuchs schuldig gemacht zu haben.

Der Arthur Günther wird anhéfoadarit bis zum 2. Oktober 1855 h X]. bor unserem Un- tersuchungsrichter zu erscheinen und fih wegen der ihm zur Last gelegten Handlungen zu ver-

antworten, widrigenfalls dieselben für zugeslan- 1

den angenommen und gegen ihn weiter nah den Geseßen verfahren werden wird. Pr. Stargardt, den 12. Juli 1855. Königl. Kreisgericht. ste Abtheilung.

R L I D

[914] Edictal-Vorladung.

Ueber das Vermögen des hiefigen Kaufmannes E. W. Holst ist am 24. Januar cr. der Kon- E E idt worden.

er Termin zur Anmeldun Ü feft am à g “t: Ansprüche

10. September 1855, Vormittags

10 Uhr,

vor - dem Herrn Kreis-Gerichts-Rath Schaller in unserem großen Verhörzimmer an, zu welchem alle unbekannten Gläubiger unter der Warnung borgeladen werden , daß die Ausbleibenden mit allen ißren Forderungen an die Konkursmasse werden präkludirt werden, und ihnen deshalb egen die übrigen Kreditoren ein ewiges Still- PEiveigent auferlegt werden ‘ird.

Als Mandataren werden die Rechtsanwalte Oloff, Henning und Simmel in Vorschlag ge- bracht.

Thorn, den 12, Mai 1859.

Königl. Kreisgeriht. Erste Abtheilung.

[1307]

Oeffentliche Vorladung.

Am 23. Juli 1855 find beim Ausbau des Mastky*’\hen Hauses Nr. 57 hierselbst in der Stube linker Hand zur ebenen Erde und zwar unter dem gepflasterten Fußboden 637 Thlr. in Einthalerstücken gefunden und zum gerichtlichen Gewahrsam abgeliefert worden. Die unbekann- ten Eigenthümer werden hiermit aufgefordert, fih binnen drei Monaten zu melden, und stpä- testens in dem auf

den 5. Dezember c, Vormittags

11 Uhr,

an hiefiger Gerichtsstelle angeseßten Termine zu erscheinen und ihre Eigenthumsansprüche nach- zuweisen, widrigenfalls sie solches für verlustig erklärt werden.

Schönfließ N. M., den 31. Juli 1855!

Königliche Kreisgerichts-Kommission.

[1289] Bekanntmachung.

Die Anfertigung . der Zimmerarbeiten und Lieferung der Materialien zur Erdauung einer hölzernen Schälung längs des Trödeldammes bon der Moabiter Brücke bis zum Pfabl Nr. 2 soll im Wege der Submission erfolgen.

Die Bedingungen sind in unserer Registratur zur Einsicht ausgelegt, und die Submissionen bis zum 10ten k. M. einzureichen.

Berlin, den 25. Juli 1859.

Königliche Ministerial-Bau-Kommission.

[1303] Lieferung von Wellen.

Das hiefige Werk bedarf 2 eichener, allen- falls au fienener Wellen, resp. 26 und 23 Fuß lang, 33 bis 34 Zoll Zopfstärke, gerade, gesund und fest. Lieferungsluftige wollen sich bald bei uns des Näheren wegen melden.

Kupferhammer bei Neustadt E.-W., 1. Au- gust 1859. i

Königlich preußisches Hütten-Amt.

[1302] Rheinische Eisenbahn.

Jm Monat Juni 1855 wurden cingenommen: für 47,455 Personen 45,758 Thlr. 13 Sgr. 10 Pf., für 603,356 Centner Güter 40,435 Thlr. 10 Pf., Summa 86,193 Thlr. 14 Sgr. 8 Pf. Jum Monat Juni 1854 wurden eingenommen: für 45,901 Personen 42,516 Thlr. 21 Sgr. 6 Pf., für 587,821 Centner Güter 39,983 Thlr. 46 Sgr. 4 Pf., Summa 82,500 Thlx. 13 Sgr. 10 Pf. Mithin im Juni 1855 mehr 3693 Thlr. 10 Pf. In den ersten 6 Monaten des Jahres 1859 wurden eingenommen: für 223,908 Personen 175,491 Thlr. 3 Sgr. 3 Pf., für 3,342,950 Centner Güter 223,379 Thlr. 10 Sgr. 3 Pf., Summa 398,870 Sgx. 13 Sgr. 6 Pf. Ju den ersten 6 Monaten des Jahres 1854 dagegen: für 220,469 Personen 172,925 Thlr. 4 Sgr. 5 Pf., für 3,306,865 Centner Güter 212,015 Thlr. 5 Sgr. 4 Pf. Summa 385,600 Thlr. 9 Sgr. 9 Pf. Mithin pro 1859 mehr 13,270 Thlr. 3 Sgr. 9 Pf.

Côln, den 29. Juli 1859.

Die Direction der Rheinischen Eisenbahn-

Gesellschaft.