1855 / 180 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

E

cet ic E Gim E M T s Lat ian nic pq g ec enne

t erFprn-ers

1392

deren Splitter einen Gemeinen vom 6. Reserve - Ba- ie - Regiments Moskau verwundeten. Um 9 Uhr Sabanoff - Rostowski Nachricht, daß ein feindlicher Kahn an's Ufer. der- Vorstadt gegenüber komme, wahrscheinlich in der Absicht, sie in Brand zu stecken, allein das Feuer der durch Kosaken und Fußvolf verstärkten Kette hielt den Kahn 100 Schritte vom Ufer ent- fernt und zwang ihn, umzukehren. Darauf eröffneten die Kanonierboote ein lebhaftes Feuer, das drei Stunden währte, und warfen die ganze Nacht Naketen, die einige nicht gefährliche Feuersbrünste verursachten. Jn- zwischen beschäftigten sich andere feindlihe Fahrzeuge mit der Vernich- tung der am Ufer gelegenen Gehöfte und der Fischereien auf; der Jnsel Birjutschef. Zur Verstärkung der Genitschesf beseß, haltenden Abtheilung, hat der General - Adjutant Fürst Gortscha toff für nöthig gefunden, bedeutende Streitkräfte dorthin -zu dirigiren unter dem General - Lieutenant Nyshoff. Der Abtheilung sind geg die Kommandos der Asowschen Kosaken, unter der Führung des durch seine Kühn- heit und Entschlossenheit zur See bekannten Obersten Barachowitsch vom

-Regiment Asow. ; oa Sa us noch ecwähnt werden, daß die am 21. Juni vor

tansf erschienenen feindlichen Dampfschiffe dort ungefähr 24 Stunden p I O T nah Kerts\ch zurückgingen, ohne der oben ge- nannten Stadt neuen Schaden zugefügt zu haben.

Die „Oestr. Milit.-Ztg.““ berichtet : Zum ersten Mal hat sich Fürst Gortschakoff veranlaßt gefunden, das Eintreffen von Ver- stárkungen an Truppen (die 7te und 15te Division) und von Pro= viantwägen zu veröffentlichen, Diese russische Depesche ist ein Tadel für die Alliirten, welche auf den abgeshlagenen Sturm am 18ten Juni vor Sebastopol eine scheinbare Pause eintreten ließen, ohne etwas gegen die russishe Position am Belbek oder gegen ein Jestungsobjekt unternommen zu haben, Die Belagerungsarbeiten sind in der That, was die Annäherung an die Centralbastion und an die Malakoffwerke betrifft, so weit gediehen, daß vie Alliirten nur noch zunächst der großen Bai von Sebastopol , also am äußersten linken Flügel der russischen Vertheidigungslinie, eine ähnliche Thätigkeit zu entwickeln hätten, um sofort zum Bombardement zu schreiten. Aus den neu getroffenen Positionen des Generals Pelissier ist er- sihtlich, daß man die russische Flotte sowohl aus den Batterieen an der nordwestlihen Spiße der Quarantaine-Bucht, als auch aus den Redouten vom Sapunberge zu beschießen gedenkt, um sie zum Anlegen unterhalb des Katharinenforts zu zwingen und mit Bom- benwürfen zu gefährden, denn nur auf diese Weise kann die rechte Flanke des französishen Belagerungs - Corps gegen die verheerende Wirkung des Feuers der russishen Schisfe sicher= gestellt werden. Sowohl die Quarantaine - Batterieen am linken, als die Redouten an der Kalfater - Bai am reten Flügel wurden von den Alliirten mit Geschüßen vom s{chwersten Kaliber armirt, Da jedoch das Feuer noch niht eröffnet wurde, so können erst die praftishen Versuche zeigen, in wie weit es möglich ist, von da aus die große Bai der Seefestuug zu dominiren, d. h, die Verbindung der Stadt mit dem Nordfort zu unterbrechen und die Flotte zum Anle gen G des Katharinenforts zu zwingen.

Aus Odessa liegen folgende Nachrichten vom 20. Juli vor: Gestern zogen von hier in das Lager “nach Nikolajes das Graf von der Pahlen (Sumskishe) 1. Husaren - Regiment (zur 2, Brigade der 1. leichten Kavallerie-Division des 1. Infanterie- Corps gehörig) , das E. H. Albrecht (Litthauische) ôte Ulanen- Regiment (zur 1sten Brigade der 3ten leichten Kavallerie-Division des Zten Jnfanteriecorps) und das polozkische 1Âte Jäger-Regiment, zur 2ten Brigade der 7ten Jufanterie - Division des „Zten Infan= teriecorps; dann eine Raketenbatterie. Ein Feldjäger aus St, Petersburg überbrachte den Befehl des Kaisers, wonach das Haupt= quartier des General - Adjutanten Lüders von Kischeneff nah Odessa defínitio überseßt wird. In Folge dessen langte gestern noch der ganze Stab aus Kischeneff hier an. Heute fand ein Probeschießen von den Hafenbatterieen in Gegen- wart einer franzósischen Parlamentair-Korvette statt. Die Schüsse flogen meist um die Hälfte über das gestellte Ziel, Morgen hált General Lüders Revüe über die erst gestern hier angelangte und in einigen Tagen nah Nikolajeff abgehende 15te Reserve-Division.

Nach Berichten aus Sebastopol war Fürst Gortschakof} von einem Cholera-Anfalle genesen. | Ï

Veber den bereits kurz erwähnten Angriff der Engländer auf

Friedrihshamn berichtet eine Depesche des Capitains Yelverton: An Bord des Arrogant, 22. Juli.

__ Mein Herr! Je habe die Ehre, zu melden, daß ich, - nahdem ih die Flotte verlassen hatte, nach der Junsel Hogland segelte, wo der „Kossack“, die „Magicienne“ und das Kanonenboot „Nubyh“ ces mir stießen, Da ih in Erfahrung gebracht, daß der Feind 3000 Mann nach Friedrihshamn gesandt hatte und alle Kräfte an- spannte, um jenen Ort in Vertheidigungszustand zu seßen, so verlor ih keine Zeit, mich dorthin zu begeben. po fam am Nachmittage des Msten an und würde die Russen an jeuem Abende angegriffen haben, wäre nit der „Ruby“, als er das zu der Stadt führende schwierige Fahr- wasser untersuchte, auf den Strand gerathen. Als wir ihn wieder flott gemacht hatten, war es zu spät geworden, um mit den Schiffen nach Friedrichshainn zu segeln: Früh am folgenden Morgen gelang es mir, die Schiffe bis in“ die Nähe der Stadt zu bringen, und um 9 Uhr 40 Minuten eröffneten- wir unser Feuer. Nach einstündigem Kampfe stellte der Feind sein Feuer ein und verließ seine zum Theil demon-

Glü eine Bombe, taillon des Jnfanter Abends erhielt Fürst

tirten Kanonen. Nach der Zahl der Leute zu urtheilen, die wir auf Bahren wegtragen sahen, müssen die Russen empfindlihe Ver- luste erlitten haben. Wir unsererseits haben sehr wenig gelitten, obglei unser Schiffsrumpf Spuren von dem en Zielen der Russen trägt; im Allgemeinen jedoch trugen ihre Geschosse nicht weit genug Ein Theil einer Vorstadt gerieth in Flammen und brannte nieder; doch ge- reicht es mir zur Freude, melden zu können, daß die Stadt unversehrt blieb, indem der von mir ertheilte Befehl, nur auf das Fort zu feuern, streng befolgt wurde. H. R. Velverton, Capitain.

An den Contre-Admiral R. S. Dundas.

Die Unfälle der Engländer bei diesem Gefecht belaufen sich nach An- gabe des Capitains Yelverton auf eine gefährliche, eine schwere und eine leichte Verwundung. i

Nach einem dem „Umeabladet“" vom 21. Juli zugegangenen Briefe von Oesterbotten waren die Engländer am 27, Juni bis zur Stadt Christina vorgedrungen und sprengten die dortige Batterie in die Luft. Sie forderten Proviant, welchen sie nach dem Marktpreise bezahlen wollten. Sie machten alsdann bis zum 30sten Versuche, versenkte Fahrzeuge zu heben, Der Gouverneur, von dem Besuche unterrichtet, verbot jeden Verkehr mit dem Feinde, An eine Vertheidigung war indessen niht zu denken, da iu der Stadt sich nur vier Kosaken befanden und auch in Wasa niht mehr als 200 Mann Jusanterie stehen, Die übri= gen Truppen kantonniren in den umliegenden Dörfern und werden durch Hin- und Hermarschiren in Bewegung erhalten, damit der Feind über ihre Stellung keine genaue Nachricht erhält. Die größte An= zahl Militair, welche gegenwärtig an Einem Punkte in ODesterbotten versammelt is, lag am 30. Juni in Gamla Karleby und belief sich auf 8000 Mann und eine Feldbatterie, Jn Wasa erwartete man täglich den Besuch der feindlichen Geschwader. Die Anzahl der englischen Kriegsschiffe in unserem Fahrwasser ist jeßt größer geworden. Mehrere sinnishe Küstenfahrer wurden von denselben angehalten, doch sind bis jeßt alle wieder freigegeben. Die Galeas „Tre Bröder““, welhe von hier nah Wasa mit Salz befrachtet war, wurde zu Qvarken durch einen englischen Schrauben-Dampfer angehalten, visitirt und zurückgeschickt, unter der Drohung, daß sie sonst aufgebracht werden würde,

Nachrichten aus War sch{chau vom 31. Juli zufolge, waren der neapolitanische Legations -Secretair de Marchetti von da nah St. Petersburg, der Kommandant der Festung Zamosc, General- Lieutenant Schitoff, nach Dresden abgereist und aus leßterer Stadt der General = Lieutenant Freimann vom Geniewesen in Warschau angekommen.

Asieu. Der Lloyddampfer „Calcutta“, welcher am 30. Juli Morgens, nach 122stündiger Fahrt mit 12 Passagieren aus Alexandrien in Trie st eintraf, brachte uns Nachrichten aus Bom- bai, vom 26, Juni. Calcutta, 16. Juni, Singapore, 46. Juni, Hongkong, 10. Juni, Außer dem Marsche einer Brigade von Pendschab gegen das Gebirgsland, um rückständigen Tribut einzu- treiben, und einer Einfalle der Momunds , wird aus Ostindien nichts Erwähnenswerthes gemeldet. Die „Bombai Times“ macht sich über die Wichtigkeit lustig, welche die englishe Presse den Be- wegungen Persiens beilege. Man scheine vergessen zu haben, daß diese Macht vor noch nicht 47 Jahren 18 Monate brauchte, um ein Armeecorps durch ihr eigenes Gebiet nah Herat zu bef&rdern, von wo leßteres nach neunmonatlicher fruchtloser Belagerung wieder abziehen mußte, So lange England den persischen Golf beherrshe, brauche man sich blos eine Operationsbasis nahe am Meere zu sichern und dann Teheran zu beseßen, so lange es nöthig sei, um dem Schach in seiner eigenen . Hauptstadt die Friedens- Bedingungen zu diktiren, Von einer Armee von 70,000 Mann könne man in Bombay immer 15,000 Mann für einen solchen Feldzug entbehren.

Die E Zeitung“ spricht von neuen Erfolgen gegen die Rebellen im Norden; aus Nanking fehlen alle Nachrichten, in Canton aber kehrt man nah und nach zur gewohnten Ruhe, wenn auch nicht zur früheren Handelsthätigkeit zurück. Jn leßterer Stadt sowohl, als in dem etwa 100 englishe Meilen entfernten Shiu-ting, einer sehr ansehnlichen Stadt am Si-kiang, wurden in leßter Zeit ungewöhnlich viele Hinrichtungen vollzogen und die Gefängnisse sind noch immer nicht geleert.

Der britische Kriegsdampfer „Styx‘“ brachte Nachrichten aus Japan bis zum 19, Mai. An diesem Tage kam die französische Fregatte „Sybille‘““ in Nangasaki an, wo sih auch die französische Jregatte „Constantine“/ befand. Die \{iff}brühigen Russen mit Admiral Putjatin weilten noch immer bei Yeddo, nachdem der Plan, sie an Bord des amerikanischen Schiffes „Young Amerika“ nah Kamtschatka oder Petropawlowsk zu bringen, auf Schwierigkeiten gestoßen warz nur ein Theil, etwa 150 Mann, sollen mit einem Schooner nach Petropawlowsk abgesegelt sein.

London, Freitag, 3. August, Morgens. (Tel. Dep. d. E. B,) In der heutigen Nachtsibung des Unterhauses widerlegte Palmerston Gibson? s Anklage wegen Geseßwidrigkeit der Wer-

“theilungen zu: Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von

1393

bungen in Deutschland und Nord-Amerika, und theilt mit, daß um Streit zu vermeiden, die Werbungen in Nord - Amerika eingestellt worden seien. Shließlich wurden sämmtliche supplementairen Gelder des Budgets bewilligt.

Paris, Donnerstag, 2. August. (Tel. Dep, d. C. B.) Der General Bodisco und seine. Adjutanten haben die Freiheit er- halten, “f

S tatistishe Mittheilungen.

Ueber den Stand des Gewerbebetriebs im Negierungs- Bezirk Liegniß gehen der „Pr. C.“ folgende Nachrichten zu. Jm AUgemei- nen zeigt sich eine große Baulust, so daß die Bauhandwerker fast durhweg alle Beschäftigung haben. Außerdem finden auch viele Arbeiter bei den Deich-, Straßen- und Eisenbahn-Bauten lohnende Beschäftigung. Die Uhren-Fabrication in Laehn nimmt unter “ihrer cinsihtsvollen Leitung einen erwünschten Fortgang. Für die Einführung der Spißen-Fabri- cation find bis jeßt 2 Schulen, und zwar die eine in Hirschberg, die andere in Warmbrun , eingerichtet, Die erstere zählt 130, die leßtere gegen 70 Schülerinnen. Der Unterricht wird unter der Aufsicht des Spißen-Fabrikanten Wechselmann von einem Lehrer und vier aus Böh- men übersiedelten Lehrerinnen ertheilt. Die Fortschritte der Schülerinnen find merklih; nur hält es shwer, sie an die Schule zu fesseln, weil sie in der ersten Zeit gar keinen Verdienst haben. Zux Einrichtung ähn- licher Schulen an anderen Orten der Gegend sind bereits die Vorberci- tungen getroffen.

Die Provinz Posen zählte im vergangenen Jahre mit Einschluß des Militairs 1,235,426 Einwohner, von welchen sich 436,768 zur evan- gelischen und 798,658 zur katholischen Kirche bekannten. Die evangelische Bevölkerung war kirchlich in 18 Superintendenturen gethelt. Sie machte die Mehrzahl aus in den Superintendenturen Karge, wo 24,076 Evan- gelishe und 15,292 Katholiken, Meseriß, wo 15,139 Evangelische und 11,028 Katholiken, Posen 11, wo 95,183 Ebvangelishe und 4,307 Katholiken, Lobsens, wo 33,916 Ebvangelishe und 31,281 Ka- tholifen, und Schönlanke, wo 34,249 Ebvangelishe und 19,360 Katholiken lebten. Ganz besonders überwiegend war die Zahl der Katholiken in dem Bereich der Superintendenturen Krotoschin mit 104,283 Katholiken gegen 28,109 Evangelische, Schrimm mit 105,755 Katholiken gegen 18,532 Evangelische, Bojanowo mit 51,143 Katholiken gegen 24,473 Ebangelische, Lissa mit 41,430 Katholiken gegen 15,263 Evangeli- \{e, Obornik mit 42,808 Katholiken gegen 23,413 Evangelische, Posen [, mit 76,974 Katholiken gegen 30,888 Evangelische, Wollstein mit 46,517 Katholiken gegen 23,572 Evangelische, Gnesen mit 64,499 Katholiken gegen 15,480 Evangelische und Jnowraclaw mit 56,704 Katholiken gegen 22,081 Evangelische. Ziemlich gleih kam die evangelishe Bevölkerung dex fatholishen in den Superintendenturen Fraustadt, Birnbaum, Bromberg und Chodziesen. Die Zahl der Geburten unter den ebvan- gelishen Bewohnern der Provinz Posen betrug 18647, darunter 1001 uneheliche. Die Zahl der Konfirmirten betrug 9049. Der kirch- liche Geist der Evangelischen in der Provinz Posen hat sih gegen das Borjahr um Etwas gehoben, da die "Summe der Kommurikanten 298,630 (mit Aus\{chluß der Parochie Kempen, welche mit den be- treffenden Notizen abgebrannt ist, und welche circa 3000 Kommunikanten aufzuweisen haben würde) betrug, während das Vorjahr nur 297,911 Fommunifkfanten zählte. Man kann das Verhältniß der Kommunikanten zur Bevölkerung im Ganzen als ein ziemlih günstiges bezeihnen. Es ivurden 3991 G S Trauungen vollzogen, und unter diesen 421 gemischte. Die Zahl der Sühneversuche bei beantragten Ehescheidungen betrug 435, und unter diesen hatten 220 Erfolg. Die Sterbefälle unter den Evangelischen in der Provinz Posen betrugen 13,822, wovon auf (2 ae Geschlecht 7339 und auf das weibliche 6483 kommen.

Ueber den Zustand der- Sparkassen der Provinz Posen gehen der „Pr. C.“ folgende zuverlässige Mittheilungen zu. Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 287,426 Rthlr. 16 Sgr. 3 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854 ist - ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen von 150,372 Rtblx. 13 Sgr. 9 Pf., b) durch Zinfen - Zuschreibung von 8002 Ntblr. 9 Pf. Jm Jahre 1854 betrugen E Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 128,771 Rthlr. +/ Sgr. 11 Pf. und es verblicb am Schlusse desselben Jahres ein Ein- lagebestand von 317,029 Rihlr. 2 Sgr. 10 Pf. ‘Der Bestand des Reserve- Fonds beträgt 26,472 Rthlr. 14 Sgr. 2 Pf. Die Zahl der im Umlauf befindlichen Sparkassenbücher betrug a) bis zur Einlage von 20 Nthlr. 7 49399, b) von 20 Nthlr. bis 50 Rthlr. = 1426, c) von 50 Rthlr. 18 100 Rtblr. = 845, 4d) bon 100 Rtblr. bis 200 Rihlr. = 442, e) A 200 Rihlr. = 200, in Summa 5266 Stück. Nach den Regierungs- vezirken vertbeilt, befinden sich im Negierungs-Bezirk Posen 8 Sparkassen, e Zwar in Posen, Lissa, Ostrowo, Pleschen, Schwerin, Fraustadt, Kro- toschin umd Unruhstadt; im Regierungs-Bezirk Bromberg nur 1, näm- 1ch in Bromberg selbst.

N Ueber den Zustand der Sparkassen in der Provinz Bran- enburg im Jahre 1854 gehen der „Pr. C.“ folgende zuverlässige Mit-

1,046,582 Nthlr. 6 Sgr. 10 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854

27 Sgr. 2 Pf. Jm Jahre 1854 betrugen die Ausíaben der Spar- fassen für zürückgenvmmene Einlagen 1,018,488 Rihlr. 8 Sgr. 3 Pf, und es verblieb am Schlusse des Jahres 1854 ein Einlagebestand von 4,320,475 Ntblr. 25 Sgr. 5 Pf. Der Bestand des Separat- oder Spar- fonds betrug 92,439 Rtblr. 13 Sgr. 1 Pf., und der Bestand des Reserbefonds belief fih auf 192,402 Nthlr. 9 Sgr. 4 Pf. Ende Dezember 1853 betrug da- gegen der Reserve-Fonds 203,992 Rthlr. 3 Sgr. Z Pf. Die Verminde- rung desselben is jedoch nur eine scheinbare, indem dieselbe, während bei den meisten Sparkassen dieser Fonds sich erböht hat, hauptsächlich nur darin ihren Grund findet, daß bei der Sparkasse zu Berlin die Dokumente wegen des gegen 1853 engeren Börsen-Courses am Schlusse des Jahres 1854 nur zu einem um 69,260 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf. gegen früder ge- ringern Werthe haben angenommen werden können. Nach den Regierungs= Bezirken vertheilt, befinden sfich im Negierungs-Bezirk Potsdam 12 Spar- kassen, und zwar in Berlin, Brandenburg, Havelberg, Lenzen, Perleberg

Potsdam, Schwedt, Treuenbrießen, Kreis Neu - Ruppin, Kreis Jüter- bogk-Luckenwalde, Kreis Prenzlau und Kreis Ober - Barnim; im Regie- rungs-Bezirk Frankfurt a. d. O. 31, und zwar in Arnswalde (Kreis), Cottbus, Bobersberg, Crossen, Sommerfeld, Driesen, Friedeberg (Kreis), Bärwalde, Küstrin, Königsberg, Mohrin, Neudamm, Landsberg a. d. W., Soldin, Droffen, Reppen, Sonnenburg, Drosfsen * (Kreis), Zielenzig, Schwiebus, Züllichau, Frankfurt a. d. O., Fürstenw1lde, Müncheberg, Seelow, Kirchhain, Forst, Sorau, Senftenberg, Spremberg, und die Pros vinzial-Sparkasse der Niederlausiß in Lübben mit den dazu gehörigen 9 Nebensparkassen in Luckau, Guben, Neuzelle, Sorau, Pförten, Kalau, Spremberg, Lieberose und Finsterwalde.

Gewerbe=- und Handels-Na chrichten.

A Die Seidenärndte von Valencia, welche schon im vorigen Jahre gänzlich mißratben war, hat auch in diesem Jahre einen so geringen Er- trag geliefert, daß die spanische Regierung sih veranlaßt gefunden hat, die Einfuhr fremder Seide in Spanien zu erleihtern. Am 13. Dezember v. J. war, auf Antrag der Betheiligten, ein Decret er- lassen worden, welches den Zoll für rohe oder gesponnene ungezwirnte Seide von 21,20 und 45,45 Realen (je nach der Einfuhr unter heimischer oder fremder Flagge) auf resp. 5 und 6 Realen für das Pfund herab- seßte. Diese bedeutende Ermäßigung, welche nux bis zum 1. Mai 1855 dauern sollte, ist durch ein Dekret vom 28. Juni d. J. bis zu Ende Mai des Jahres 1856 verlängert worden. (Pr. C.)

Marktpreise.

Berlin, den'2, August,

Zu Lande: Weizen 3 Rthlr, 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Rihlr. 5 Sgr. Roggen 3 Rihir, auch 2 Rihlr. 25 Sgr. Grosse Gerste 1 Rthlr. 20 Sgr. Hater 1 Kthlr. 17 Sgr. 6 Pf. auch 1 Rihlr. 11 Sgr. 3 Pf,

Zu Waszer: Weizen 4 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf., auch 3 Kthlr. 16 Sgr. 3 Pf. Roggen 2 Rtllr. 27 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr, , auch 1 Rthlr. 22 Sgr. 6 Pf. HBaser 1 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf., auch 1 Rthle. 7 Sgr. 6 Pf. Erbsen 2 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rthlr, 8 Sgr. 9 Pf.

Mittwoch, 1. August.

Das Schock Stroh 8 Ribhlr., auch 6 Rthlr. 20 Sgr. Der Centner Heu 28 Sgr., geringere Sorte auch 26 Sgr,

Kartoffeln, der Schelfel 1 Kthir. 5 Sgr., auch 22 Ser. 6 Pf., metzen- weis 2 Sgr. 3 Pf., auch 1 Sgr. 6 Pf,

Die Markt - Preise des Kartoffel - Spiritus, per 10,800 pro Cent nach Tralles, frei bier ins Haus gelielert, waren auf hiesìgem Platze am 27: 34 Rihlr.

28. 34 Rthlr.

30. 34 Rihlr.

S E D E h d 34 Riblr.

4. August ees.) MOE U, DEF Nikly

V 395 Rihlr. Berlin, den 2. August 185595.

ohne Fass,

Die Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin.

Leipzig, 2. August. Leipzig - Dresdener 2164 G. Sächsisch- Baiersche 784 Br. Sächsisch-Schlesische 997 Br. Löbau-Zittauer 47 Br., 467 G. Magdeburg-Leipziger 318 Br., 317 G. Berlin-Anhaltische 167 G. Berlin-Stettiner 1762 Br, 1766. Cöln-Mindener —. Thüring. 114 Br., 1135 G. Friedrich-Wilh. Nordbahn 534 Br., 52’ G. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank - Actien 136 Br., 1354 G. Braunschwei- ger Bank- Actien Litt. A. 1172 Br., 117 G.; B. 117 Br., 1165 G. VVeimarsche Bank- Actien Lit. A. 107 Br., 1067 G; B. 1065 Br., 106 G. VViener Banknoten 855 Br., 855 G. Oesterreichische Sprez.

N ein Zuwachs entstanden: 1) durch neue Einlagen 1,160,365 Nthlr. ‘% Sgr. 8 Pf: 2) durch Zuschreibung von Zinsen 132,015 Ntblr.

Metalliques 66 Br, 1854er Loose 847 Br. 1854er National - Anleihe

70 Br. Preussische Prämien-Anleihe 116% Br., 1153 G.