1855 / 182 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i Si illiam nicht weigern, diese beleidigenden Ausdrücke E bere “Bi W. Moleswort erhebt fich nomals , um zu \prechen; doh wird es ibm vom Sprecher untersagt, eine zweite Rede zu halten. Jn der hierauf folgenden Discussion fallen einige scharfe Worte, indem Phillimore und Walpole in Bezug auf sih selbst gegen die von Sir W. Molesworth gethanen Aeußerungen protestiren. Lord Palmerston ist der Ansicht, daß Sir W. Molesworth berehtigt war, zu äußern, daß die Coalition der Oppositions-Parteien am Areas vor acht Tagen den dabei Betheiligten niht zur Ehre gereicht habe.

Fraukreich. Paris, 4, August, Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der preußische Handelsminister v. d. Heydt gestern durch den interimistishen Bevollmächtigten Preußens, Baron von Rosenberg, dem Kaiser vorgestellt worden sei. : :

Das „Pays“‘, der „Constitutionnel“ und die „Patrie“/ bringen gleihzeitung feindselige Correspondenz - Artikel gegen die neapoli= tanische Regierung.

Spanien. In pariser Korrespondenzen aus Madrid vom 30. Juli heißt es: „Der Civil - Gouverneur von Madrid hat

auf geistlihe Güter in seinem Bezirke Beschlag gelegt; der Ver=.

fauf wird wohl noch diese Woche beginnen. Der Bauten - und Handelsminister hat die Arbeiterfrage in Catalonien geregelt. Grundlagen des Reglements sind: Freiheit des Kapitals, Freiheit der Arbeit, Verbot der Arbeiter-Coalitionen und Arbeiter-Vereine, ausgenommen zu wohlthätigen Zwecken und gegenseitiger Unter= stügung. Die Bauk von St. Ferdinand hat dem Schape die zur Bezahlung der Juni - Gehälter nöthige Summe nit vorstrecken Fönnen. Die Freunde Bruil's haben jedoch das Geld herbei- escha}st. s os Madrider Berichten vom 30. Juli hat die Regierung in einem Rundschreiben an die Bischöfe verfügt, daß die Uebergabe der geistlihen Besibungen nah Maßgabe der Inventarien zu ge- {ehen hat, die seiner Zeit für die Zurückgabe der Güter an die Geistlichkeit als Richtschnur benußt wurden.

Eine Pariser Korrespondenz aus Madrid vom 31. Juli meldet: „Prinz Adalbert von Baiern hatte vor seiner Abreise von hier eine lange Konferenz mit der älteren Schwester seiner angeb- lichen Braut.

Eine Depesche aus Madrid vom 2. August meldet, daß die französische Regierung dem spanishen Kabinet ihre „fortgeseßten Dienstleistungen gegen die Feinde- des Thrones der Königin ange- boten hatte. Espartero hatte sich an jenem Tage nah dem Escu= rial begeben, um der Königin seine Auswartung zu machen. Eine andere Depesche aus Madrid vom 3. August lautet: „Die Nachricht von Cabrera?s Ankunft in Catalonien war falsch.“

Túrkei. Aus Marseille, 4. Aug., wird die Ankunft des Post- Paketbootes „Thabor ‘’ mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 26. Juli gemeldet. Der „Thabor“/ hatte den neuen türkischen Gesandten Mehemed Bey und ein zahlreihes Gesandtschafts - Per= sonal, darunter den Sohn Fuad Efendi's, des türkischen Ministers des Auswärtigen, an Bord. Eine vom 24. Juli datirte Bekannt= machung der französischen Kanzlei an den Handelsstand in Kon- stantinopel meldet, daß die Russen, nah der Räumung von Kertsch dur die Verbündeten, wieder in die Stadt zurückgekehrt sind und in derselben alle Getreide - Niederlagen verbrannt haben. Die Blätter seßen hinzu, daß die Verbündeten das Fort Skt. Paul, eine Stunde von Kertsch, beseßt halten. Die lepthin von Frankreich in Konstantinopel angekommenen Truppen wurden nach dem Lager von Mazlak dirigirt. Es wird versichert, daß die Verbün- deten das alte Schloß des Bosporus beseßen und ausbessern wollen (2). Die Berichte aus der Krim gehen bis zum 24. Juli. Die

Arbeiten an den neuen Batterieen nähern sich ihrer Vollendung z“

Die Batterieen werden eilends armirt. Die Russen vermehren ihre Festungswerke auf der Nordseite und haben ihre s{hwersten Ge- {üge in der Vorstadt Karabelnaja aufgestellt. Jn Betreff Schamyl's herrscht noch immer große Ungewißheit. Eine eng- lische Schiffs-Division kreuzt vor der Landenge von Arabat, um die Wiederherstellung der Straße zu verhindern, die das Faule Meer entlang führt.

Aus Marseille, 4. August, Abends, wird ferner gemeldet : /-3300 Mann, welche die von dem General Sol befehligte Bri- gade bilden, sind an Bord des „Ulloa,“ des „Orenoque,“’ und des „Christoph Colomb‘‘ in Konstantinopel angekommen und nach dem Lager von Mazlak weiter befördert worden. Herr Benedetti, der ehemalige französische Gesandte in Konstantinopel, ist nach der-Krim abgereist, Naqhrichten aus der Krim vom 24. Juli zufolge verwendet man bei den Belagerungs-Arbeiten eine unerhörte Sorgfalt auf die Befestigung und Se der Batterieen, welche den russishen Werken zwischen dem Sägewerke und der Kielbucht gegenüber liegen. Die französischen Batterieen sind durchshnittlich 70 Metres von dem an weitesten ab= gelegenen vorspringenden Winkel entfernt. (?) Die hydrographischen

rbeiten in der Meerenge von Jenikale dauern fort, und die Be=- festigungen der Stadt sind vollendet. Ein Theil der Besaßung des St. Paul - Forts hat auf einem vor dem 8, Zuli stattgehabten

Smne 600 Rinder erbeutet. “‘ eneral Simpson heríhtet unterm 4. August, daß

die Russen in der vorhergehenden Nacht einen Ausfall nach dem Woronzow =- Wege hin machten und zurückgeshlagen wurden, ohne daß die Engländer Verluste erlitten.

Zwischen dem preußishen General=-Konsulate für die Donaufürstenthümer und der walachishen Regierung waren in den ersten Monaten des vergangenen Jahres verschiedene Diffe= renzen in Bezug auf die, den Königlichen Schubßgenossen traktaten- mäßig zustehenden Rechte entstanden. Da zu jener Zeit die Be- ziehungen der Pforte zu den Regierungen der Donaufürsten- thümer durch die Kriegs - Ereignisse unterbrohen waren, so konnte die Ausgleichung dieser Differenzen in dem durch die Stagts- Verträge vorgezeihneten Wege nicht erfolgen, und es blieb Nichts übrig, als die offiziellen Beziehungen der Königlichen Konsulate zu den Landesbehörden einstweilen zu unterbrehen. Nachdem die Autorität der Pforte in jenen Ländern wiederhergestellt war, wurden Verhandlungen mit derselben angeknüpft, um dem Königlichen Ge- neral-Konsulate Genugthuung für die vorgekommenen Eingriffe in seine Rehte und zugleich Bürgschaften für die künftige Achtung derselben zu verschaffen. Die Minister des Sultans haben mit einer den freundschaftlichen Beziehungen Preußens zu der Pforte entsprehenden Bereitwilligkeit die Hand zur Beseiti- gung der erwähnten Differenzen geboten, und die walachische Regierung is mit den in dieser Hinsicht erforderlihen Weisungen versehen worden. Demgemäß hat der Königliche General-Konsul am 3ten d. M. die Königliche Flagge wieder aufgezogen. Auch die Königlihen Konsulate in Jassy und Galaß sind im Begriff, ihre amtlichen Beziehungen zu den Lokalbehörden wieder aufzu- nehmen. (Pr. C.)

Nufßland und Polen. St. Petersburg, 31, Juli, Bis zum 15, (27) Juli nahm die feindliche Flotte keine Bewegun- gen vor. Am 16, (28.) Juli, wo die feindliche Flotte in ihrer früheren Stellung verblieb, fand am Morgen ein Zielschießen mit Kugeln und Uebungen mit den Segeln statt. Den übrigen Theil des Tages war die Flotte durch Nebel verdeckt.

Der Militar-Gouverneur der Stadt Archangelsk, Admiral Chruscht- \cheff theilt unter dem 6. (18.) Juli nachstehende Angaben mit, über die Bewegung und die Operationen der feindlichen Schiffe im Weißen Meere vom 2. bis zum 6, Juli: 1) Ein feindliher Dampfer näherte sich am verflossenen 27. Juni um 6 Uhr Abends dem Uferdorfe Ljamza im Kreise Onega, machte 400 Ssashen von der Küste Halt, und sandte 4 Ruderboote unter weiß und rothen Flaggen mit einer beträchtlihenBemannung gegen das Dorf. Die Bauern des Dorfes, 34 Mann, unter Führung des wie- der in den Dienst eingetretenen verabschiedeten Gemeinen Jsyrbajeff, er- ôdffneten bei Annäherung der Nuderboote ein Gewehrfeuer gegen dieselben und zwangen sie dadur zum Dampfer zurückzukehren. Hierauf eröffnete der Dampfer sein Feuer gegen das Dorf und die Bauern mit Kugeln, Kar- tätschen, Granaten und Naketen. Nach dreistündigem Schießen schickte er aber- mals zwei Ruderboote mit Landungsmannschaft an die Küste; allein die Bauern verhinderten das Aussteigen der leßteren und so kehrten die Boote zum zweiten Male zu ihrem Dampfschiff zurück, welches hierauf die ganze Nacht hindurch das Ufer beschoß und um 6 Uhr Morgens in See ging. Troß des so anhaltenden Bombardements wurde von den Vertheidigern von Ljamza nur der Bauer Jsjumoff verwundet; das Dorf litt sehr wenig und die Vewohner hatten nur unbedeutende Einbuße, denn die meisten Bomben, Granaten und Naketen plaßten niht. Die Bauern sammelten nah Abzug des Feindes an 50 Bomben. i :

2) Am Morgen des 16. Juni kam ein englishes Dampfschiff an die Jnsel Ssolowjeß, hielt dort bis zum Abend und ging am 17ten in See, ohne irgend welche Feindseligkeiten gegen das Kloster unternommen zu haben; nur auf der nahebei liegenden Jnsel Sajeß schossen sie 12 Ham- mel an und nahmen sie auf's Dampfschiff. :

3) Am 18, Juni wurde man zweier Dampfschiffe bei den Kusow- Jnseln, 30 Werst von der Stadt Kem, ansichtig und eines Kutters bei der Jnsel Kollowar, 20 Werst von jener Stadt. Das Kommando des Kutters, 30 Mann stark, landete auf der Jusel und suchte der Nennthiere habhaft zu werden, welche den Einwohnern von Kem gehören und all-

‘jährlich hierher auf die Weide getrieben werden. Um diese Räuberei zu

verhindern, bewaffneten sich 20 Bürger von Kem und fuhren zur Jusel, allein der Feind hatte wahrscheinlih die Bewegung der Unsrigen bemerkt und entkam noch rechtzeitig auf seinen Kutter. Bald darauf gingen auch die Dampfer in der Richtung auf die Stadt Onega in See. Auf der Jusel Kollowar scheint, den Spuren nach zu urtheilen, der Feind nur zwei Nennthiere getödtet und genommen zu haben. i X

4) Ein dreimastiges englisches Dampfschiff ershien am 2. Juli bei der Jusel Kii, welche im Busen von Onega, 15 Werst von dieser Stadt liegt. Es wurden von diesem Dampfschiff detachirt: 1 Barkasse mit 2 Geschüßen, und 2 kleine Boote mit 50 Mann. - Sie kamen an die bei der Jnsel liegenden Kähne des Comptoirs der Holzhandlung von Onega, und nahmen von denselben verschiedene Gegenstände und Kleidungsstüdcke; beluden damit und mit Brettern und Holz ein altes kleines dem Kreuz- kloster gehöriges Fahrzeug, und fuhren zum Dampfschiff zurück, welches mit dieser Beute in See ging. Gegenwärtig liegon keine feindlichen Schiffe an der Dwinabarre. i

Der General - Adjutant Fürst Gortschakoff theilt mittelst telegraphischer Depesche, abgegangen aus Sebastopol den 15. (27,) Juli Abends, mit, daß vom 11. (23.,) bis zum 15. (27.) in Seba- stopol und auf den übrigen Punkten der Halbinsel nihts Beson-

deres vorgefallen ist. Das „Journal de St,. Petersbourg““ theilt, um die Reihe der

bereits mitgetheilten Dokumente über die Hangö-Affaire zu vervoll-

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ständigen, einen neuen Brief des Admiral Dundas und die dar=- auf erfolgte Antwort des russischen Kriegsministers mit, Den Jn- structionen der Admiralität gemäß, hat der Oberbefehlshaber der Seemacht Jhrer britishen Majestät im Baltischen Meere die Frei- gebung des Lieutenants der Königl, Marine L. Geneste verlangt. Dieselbe is verweigert worden und sind die Gründe dieser Weige- rung in dem Briese des Hrn, Kriegsministers auseinandergeseßt.

Aus Sebastopol wird vom 1sten d. M. gemeldet: Nichts Neues. Das feindlihe Feuer ist wie früher. |

Ein der „Milit, Ztg.“ zugehendes Schreiben aus Odessa vom 23sten v. M. bringt Folgendes: Vorgestern Abends wurden 67 russishe Kriegsgefangene von einem feindlihen Transport- Dampfer an das Land gesegt. Da sie sämmtlich mehr oder we= niger \{hwer verwundet waren, so konnte dem Begehren des feind= lihen- Capitains um Ranzionirung von Franzosen nicht willfahrt werden, indem unter den 350 kriegsgefangenen Franzosen, die sich gegenwärtig hier befinden , kein einziger verwundet is, Gestern hielt General = Adjutant Lüders Revue über 4 Reserve = Bataillons des Zsimomirsk’ schen 28sten und Krementschuk* {hen 16ten Jäger= Regiments, die sich morgen zu ihren Cadres nah Sebastopol be- eben. G Asien. Aus Teheran vom 18, Juni wird gemeldet, daß der in außerordentlicher Mission zum Schach von Persien entsendete russishe General Brussiloff in Teheran angelangt ist, aber wegen des Ramazans noch keine Audienz haben konnte, Man glaubt, der Zweck dieser Sendung sei, außer der Meldung von der Thron- besteigung des Kaisers Alexander, auf den persischen Hof dahin zu wirken, daß er aus der bisher beobachteten Neutralität trete.

Parts, Sonutag, 5, August. (Tel. Dey. d. C-B) Der heutige „Montiteur““ enthält ein Cirkulair des Prinzen Napoleon, in welhem an die internationale Jury die Forderung gestellt wird, von den Ausstellern Erklärungen über die Namen ihrer vor= züglichsten Arbeiter zu verlangen, um dieselben an den Belohnungen Theil nehmen zu lassen.

Der „Constitutionnel“ enthält einen Artikel über die Adresse des Grafen Montemolin, in welchem die gegen die Karlisten ergriffenen Maßregeln damit motivirt werden, daß das Dokument zu konstatiren heine, der Graf von Chambord, die Legitimisten und Karlisten Handeln im Einvernehmen mit Rußland.

Statistishe Mittheilungen.

Ueber den Zustand der Provinzial-Sparkassen des Markgrafthums Niederlausiß gehen der „Pr. C.“ folgende Mittheilungen zu. Die erste Einrichtung der dortigen Sparkasse fällt in das Jahr 1824. Zur Zeit bestehen außer der Haupt-Sparkasse zu Lübben noch 9 Nebensparkassen zu Luckau, Guben, Neuzelle, Sorau, Pförten, Calau, Spremberg, Lieberose und Finsterwalde. Das neue Statut vom 7. Februar 1840 ist seit dem Zahre 1841 in Kraft. Das Minimum der Einlage beträgt 10 Sgr. und

as Maximum 30 Nthlr. monatlich. Jede Einlage kann durch spätere Nachzahlungen und durh Zinsenzuwachs beliebig verstärkt werden, jedoch mit der Beschränkung, daß, wenn Einlagen bis über

900 Nthlr. verstärkt werden, stets nur 500 Nthír, werden und der überschießkende Betrag unverzinst bleibt. Die Zuschreibung der Zinsen von 35 pCt., welche die Kasse gewährt, er- folgt halbjährlich. Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 1,688,233 Rihlr, 2 Sgr. 11 Pf. auf 23,023 Quittungsbücher vorhanden. Während des Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) dur neue Einzahlungen 304,517 Rtblr. 24 Sgr. 9 Pf., b) durch Zuschreibung von Zinsen 55,910 Ntblr. 26 Sgr. 9 Pf. Jm Jahre 1854 betrugen die Ausgaben der Sparkasse für zurückgenommene Einlagen 268,758 Nthlr. 16 Sgr. 1 Pf., und es verblieb am Schlusse des Jahres 1854 ein Ein- lágebestand von 1,779,903 Rthlr. 8 Sgr. 4 Pf. auf 23,845 Quittungs- bücher. Darunter befinden sih Bücher: a) bon 10 Sgr. bis inklusive 20 Nthlr. = 7537 Stück; b) von 21 Rthlr. bis inklusive 50 Rthlr. = 5915 Stück; c) von 51 Nthlr. bis inklusive 100 Nthlr. = 4529 Stü - d) von 101 Rtblr. bis inklusive 200 Rthlr. = 3596 Stück; e) von 201 Nthlr. und darüber 2268 Stück. Ein Separat- oder Sparfonds ist nicht i dagegen beträgt der Neserve - Fonds 117,523 Nthlr. 28 Sgr. S

__ Bremen, 2. August. Die Zahl der in den ersten 6 Monaten dieses Jahres aus Amerika in Bremen angelangte1 Passagiere beträgt nach einer Zusammenstellung der „Deutschen Ausw.-Ztg.“ 1035, nichk bôllig die Hälfte der im verflossenen ganzen Jahre angelangten. Wie biele davon als zurückgekehrte Auswanderer anzusehen find, hat nicht näher nachgewiesen werden können. Die Mehrzahl, 787, kam von New- Vork, davon in Dampfschiffen 335.

verzinst

Leipzig, 4. August. Leipzig - Dresdener 2163 Br., 2164 G. Sächsisch - Baiersche 784 Br. Süächsisch - Schlesische 997 Br. Löbau- Zittauer 48 Br., 475 G. Magdeburg-Leipziger 318 Br., 317 G. Berlin- Anhaltische 1677 Br. Berlin - Steitiner 1774 Br. Cöln - Mindener —. Thüringer 114% B., 1147 G. Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona- Kieler 1277 G. Anhalt - Dessauer Landesbank-Actien 136 G. Braun- schweiger Bank-Actien Litt. A. 117% G.; B. 1175 G. Weimarsche Bank - Actien Lit. A. 108 Br., 1075 G; B. 1075 Br., 107 G. VViener Banknoten 857 Br., 85 G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 65% Br, 65% G. 1854er Loose 85 Br., 847 G. 1854er National-Anleihe 705 Br. Preussische Prämien-Anleihe 1164 Br. Oecsterreichische Staats- Eisenbahn-Actien 87 Br., Obligationen 2752 Br.

Paris, Sonntag, 5. August. (Tel. Dep. d. C. B.) An der Pas- SAge weng Geschäsft, doch ziemlich sest schliessend. Die 3proz. er- öffnete zu 67, 25 und wich auf 67, 20, zu welchen Course dieselbe schloss.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 7. August, Keine Vorstellung.

Mittwoch, 8, August. Jm Opernhause. (117te Vorstellung) : Satanella, phantastisches Ballet in 3 Akten und 4 Bildern, vom Königl. Balletmeister P. Taglioni, Musik von Pugni und Hertel, Anfang 7 Uhr.

Mittel=Preise, Fremden-Loge 2 Rthlr, Erster Rang und Balkon daselbst, inkl. der Prosceniums = Logen daselbst und am Orchester 1 Rthlr. 10 Sgr. Parquet, Parquet - Loge und Proscenium des zweiten Ranges 1 Rthlr. Zweiter Rang 225 Sgr. Dritter Rang und Balkon daselbst 17x Sgr. Parterre 15 Sgr. Amphitheater 10 Sgr.

Oeffentlicher Anzeiger.

[1317] STadbrieks

Der wegen s{chweren Diebstahls, Unterschla- gung und Vestehung eines Beamten rechtskräf- tig zu einer Zuchthausstrafe von 2 Jahr 3 Mo- nat verurtheilte Buchbindergesell Friedri ch Wilhelm Theodor Shmock aus Gollnow ist am 2, d, M,, Abends zwischen 8 und 8! Uhr, aus den Gefängnissen des unterzeichneten Ge- richts entsprungen, nachdem er zuvor noch einen

zeige zu machen.

Jeder, der von dem Aufenthalte des 2c. Schmock Kenntniß hat, wird aufgefordert, davon ungesäumt der nächsten Ortsbehörde An-

Potsdam, den 3. August 1855. Königliches Kreisgericht. Abtheilung 1, Signalement des Buchbindergesellen Friedrich Wilhelm Theodor Schmo. Geburtsort: Stettin, leßter Aufenthaltsort:

lih gewesene, unten signalisirte Schmiedegesell Otto Herrmann Schulz, ist heute avs dem hiesigen Gefängnisse Au dG T

Alle Civil- und Militair - Behörden werden ersucht, auf den 2. Schulz vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und an uns abliefern zu lassen.

Schwiebus, den 1. August 1855.

Königliche Kreisgerihts-Kommission L….

gewaltsamen Diebstahl an Königlichen Kassen- geldern zum Betrage von über 100 Thlr. in Courant und Kassenanweisungen, und an ver-

hiedenen_ einem anderen Strafgefangenen ge- hörigen Kleidungsstücken verübt, fi au, so biel bis jeßt zu ermitteln war, in den unrecht- mäßigen Besiß dreier vom Gefangenwärter Winckler ausgestellter, von den Strohdecken- händlern Baacke und resp. Rinow zu Berlin acceptirter, in gen Monaten fälliger Wechsel bon je 49 Thlr. 29 Sgr. 11 Pf. und mehrerer anderer jedoch nicht näher zu bezeihnender dem X. Winckler gehöriger Privatpapiere geseßt hat.

Die geehrten Behörden des Jn- und Aus- landes werden daher ergebenst ersucht, auf den sehr gefährlichen 2c. Schmo ck genau zu achten, hn, wo er fih betreffen läßt, zu verhaften und mit den bei sich führenden Geldern und Effek- ten in unsere Gefängnisse, Lindenstraße Nr. 54, gefälligst abliefern zu lassen.

Gollnow, Alter: 23 Jahre, Größe: 5 Fuß 85 Zoll, Statur: schlank, Gesicht: spiz, Gesichtsfarbe : blaß, Haare: schwarzbraun, sehr lang, nach hin- ten gekämmt, Augenbrauen: schwarzbraun, Augen: braun, Stirn : breit, Nase und Mund: gewöhnlich, Bart: sehr s{chwach, Kinn: rund, Zähne: gesund, Religion: evangelisch, besondere Kennzeichen: kurzsichtig, trägt eine Brille.

Bekleidung: Neuer shwarzer Filzhut, hobe stehende Päffchen, schwarzer abgetragener Leib- rock mit sehr kurzen Schößen, s{hwarzer fast neuer Ueberrock, in den Aermeln gelb, sonst durchweg mit schwarzem Kamlott gefüttert, bunt seidene Weste, shwarze Tuch- oder helle Som- merhosen, sehr s{hlechte Stiefeln.

[1319] Stb Lr Der von dem unterzeihneten Gericht wegen cines Verbrechens gegen die Sittlichkeit zur

* Untersuchung gezogene und hier in Haft befind-

Signalement: Der Schmiedegesell Otto Herrmann Schulz ist aus Schwiebus ge- bürtig und daselbst wohnhaft, 22 Jahre alt, evangelischer Neligion, 5 Fuß 25 Zoll groß; er hat blondes Haar, eine hohe freie Stirn, braune Augen, eine blasse Gesichtsfarbe und ist von kleiner Statur. Er war bei seiner Enk- weichung bekleidet mit einem blauen Tuchrodck, blauen Tuchbeinkleidern, einer dunklen Tuch- müße, einem blau und weißgestreiften Hemde und Lederstiefeln.

[1320] / j Der unterm 29, Juni cr. hinter den Dienste

fneht Karl Friedrih Ferdinand Heiden-

reich aus Skteffin erlassene Steckbrief ist durh

dessen Verhaftung erledigt. Raugard, den 25. Juli 1855. Königl. Kreisgericht, 1. Abtheilung. von Brodckhusen.