1855 / 194 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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je Zahl der Mörser war verfünffaht worden, E e Gerücht, General Melniko}f habe in Sebastopol die Leitung der Vertheidungs - Arbeiten an Stelle des, wie man behauptete, nah Odessa verseßten Generals Todtleben über= nommen. Schiffe hatten sogar von leßterem Orte aus die Nachricht von dem Tode des tapfern Vertheidigers von Sebastopol nas Kon- stantinopel gebracht, Die „Presse d?Drient““ kündigt eine ats derung im Befehle über die russishen Armeen an. Fürst Gortscha off würde die Krim verlassen, um das Kriegsministerium zu «E G und dur den in Kleinasien- befehligenden Murawieff ersebt werden, Zum Nachfolger des leßteren wäre General Lüders met, und diesen hinwiederum würde der gegenwärtige ide d der Besaßung von Sebastopol, General Osten - Sacken, als Ves fehlshaber des bessarabischen Heeres erseßen. Die im E Thale lagernden Verbündeten erwarteten jeden A E e Angriff der Russen. Der Skorbut war 1m Abnehmen _ egriffen, Als General Canrobert sich nah Kamiesh begab, um sich e schiffen , begleitete ihn der General Pelissier nebst L av ae Generalstabe; die Soldaten begrüßten ihren ehemaligen Heersü jrer mit Beifallsrufen. Omer Pascha sollte, ehe er nah P E rüdfehrte, aus den Händen Lord Stratford de Redcliffe den Bath-Orden empfangen. Nachrichten aus Asien zufolge trafen in Erzerum fortwährend Verstärkungen ein. Die Verbindung mit Kars war unterbrochen, da die im Solde der Russen stehenden Kurden die Wege unsiher maten, Kars selbst war blokirt; doch hatte das feindliche Heer die Stadt nicht angegrifssen, Ds von dem General Vivian befehligte türkische Kontingent sollte am 20. August nah Kleinasien abgehen, Drei Regimenter türkischer Truppen hatten sih nah Tripolis eingeschifst, um dem Bey jener Regent- haft gegen den Aufstand der Araber beizustehen. Die Gesandten der verbündeten Mächte N H Zusammenkünfte mit Fuad ascha, dem Minister des Auswärtigen.“ E y ne Depesche des Generals Pelissier vom 17, August meldet, daß der am vorhergegangenen Tage unternommene russische Angriff von fünf Divisionen nebst 6000 Pferden und 20 Batterieen ausgeführt wurde. Der Feind hatte die Absicht, den Be T ER zu beseßen, und ging an mehreren Punkten über den luß, Er ließ viele Geräthe in den Händen der Verbündeten zurück, An Todten büßte er 2500 Mann ein, und 1658 Russen befinden sich | in den JFeld-Lazarethen der Verbündeten. Die Verluste der Fran- | zosen beliefen sich an Todten auf 181, an Berwundeten auf 810, | In Turin ist am 417. August nachstehende Meldung einge= troffen: Lamarmora berichtet von Kadikoi unterm 16ten d, M. Heute früh griffen mehr als 50,000 Russen die Tschgrnajalinie an. Unsere Parole lautete: „König und Land“. Die französischen De- peschen werden bezeugen, ob wir würdig waren, an der Seite der Franzosen und Engländer zu kämpfen. Alle „waren E General Monterecchio liegt sterbend., Wir zählen 200 Todte un Verwundete. Der russishe Verlust ist beträchtlich. i Der englische Kriegs = Minister, Lord Panmure, veröffentlicht

endet waren. Es ging von

| epesche des Generals Simpson vom 16. August, in welcher E „General Pelissier und ich haben beschlossen, das Feuer morgen bei Tagesanbruch aus den englischen und sranzô=- i atterieen zu eröffnen,“ i

s dem e E ls ¿Minifierin ist folgend« Depesche Generals Simpson eingetroffen: Vor Sebastopol, 4, August. Mylord! Jch habe die Chre, Sie davon in Kenntniß zu seßen, daß der Feind in der Nacht vom 2ten d. M. zwischen 40 und 11 Uhr in bedeutender Stärke einen Ausfall auf dem Woronzow - Wege machte. Die Zahl der Russen belief sich nach unserer Schäßung auf ungefähr 2000. - Sie hatten es darauf ab- gesehen, die {weren eisernen spanischen Reiter, die E auf dem Woronzow-Wege zwischen unserem rechten und linken : ngriffs- lügel angelegt hatten, zu zerstören und dann, durth starke Heer=- fäulen im Rücken unterstüßt, die sich etwa darbietenden günstigen Umstände zu benußen, Sie kamen mit lautem Feldgeschrei und unter dem Schalle der Hörner heran und wurden sehr muthig von unserem vorgeschobenen Piket, unter Befehl des Lieutenants R, C. Carr vom 39sten Regiment empfangen , welcher sich mit seinen Leuten, die während dessen auf den GeinD en, auf die unter Befehl des Hauptmanns Leckie vom 39, Regimen! stehende größere Sthaar znrückzog, Die Truppen des Hauptmanns Leckie auf dem Woronzow-Wege, so wie die Laufgraben - Wachen auf der rechten Seite der vierten Parallele, unter Befehl des Hauptmanns Boyle vom 809sten und des Hauptmanns Turner vom 4. Königlichen Regiment eröffneten ein heftiges und wohlgezieltes Feuer, welches den Feind nöthigte, sich nach ungefähr zehn Minuten von einem Angriffe zurückzuziehen, der, wäre man ihm nicht so gut begegnet, ernsthaft hätte ausfallen können. Der Feind ließ 4 Todte „auf dem Plaße und schleppte einige Verwundete mit sih fort, Auf unserer Seite kam nur eine einzige leihte Verwundung vor. Ich habe die Ehre, Ihnen die Berichte über unsere Verluste vom 30. Juli bis zum 2, August zu übersenden, Es gereicht mir zur Genugthuung, Ew. Herrlichkeit melden zu können, daß Hauptmann Montagu, von den Königlichen Jngenieuren, aus der Kriegsgefangen-=

Des

schaft zum Heere zurückgekehrt ist, Er spricht sih sehr dankbar über die sreundliche Behantlung aus, welche it, m von Seiten der Russen während seiner Gefangenschaft zu Theil geworten ist, Mit großem Be- dauern habe ich Ew, Herrlichkeit mitzutheilen, daß General-Lieute- nant Sir R. England sich auf den Rath eines Sanitäts = Kolle- giums genöthigt geschen hat, nach England zurückzukehren, Sir R. England is der leßte jener Generale, welche das vereinigte Königreich als Divisions = Befehlshaber verließen, Er blieb wäh- rend der furhtbaren Hiße in Bulgarien und während der Entbeh- rungen und Mühseligkeiten des WinterfelDzuges auf der Krim fort- während auf jeinem Posten, und die Ausdauer und der unermüd- liche Eifer, welchen dieser Offizier bei Ter Erfüllung anstrengender und schwieriger Pflichten stets an den Tag legte, verdienen alle Anerkennung. _I. Simpson, Nußlaud und Polen. St.Petersbur g, 14, August, Laut Bekanntmachungen des St, petersburger Militair - General- Gouverneurs is der Feind am 28.—30. Juli (9.—11. -Augush) in der früheren Schiffszahl an seinem süheren Plaße geblieben, ohne besondere Bewegungen vorzunelmen. t : Aus Sweaborg werden folgende telegraphische Nachrichten veröffent: 29, JUli (10. August) 2 Uhr. 10 Min, Nach m. Das feindliche Feuer wurde nah 9 Uhr Morgens stärker. Bis 12 Uhr beshoß der Angreifer mehr die Befestigung von Wester= Swart-ODe und die Nikolai-Batterie auf Rentan, aber ohne Erfolg;z darauf wurde die Kanonade wieter gegen die Festung gerichtet, Nach einer annähernden Berechnung wurden gestern auf die Jnsel Sandhamn gegen 3000 Schüsse gethan; es wurden meist Breit- seiten gegeben und Bataillenfeuer. Heute wurden auf die Insel Wesier-Swart-De und auf die Nikolai-Batterie gegen 4800 Bom- ben geworfen, welche nah den Splittern zu urtheilen fast alle 7 Pud haben. 7 Uhr 6 Min, Abends, Die Kanonade des Feindes wird {wächer, 10 Uhr 17 Min. Abends. Das Bombarde- ment des heutigen Tages hat den Werken, Batterieen und Geschüßen durchaus keinen Schaden zugefügt, An beiden Tagen aber sind auf Stura-ODester-Swart-De einige Gebäude verbrannt. 30, Jul (11, Angus) 9 Uhr 90 Min, Morgens. Gestern gegen 10 Uhri Abends begaun der Feind abermals Raketen zu werfen und erös- nete ein Feuer aus den Mörsern seiner Batterie auf Longörn. Diese Batterie that 100 bis 120 Schüsse in der Stunde, Das Werfen der Raketen hörte um 105 Uhr Abends auf, im Ganzen wurden in vergangener Nacht an 350 geworfen. Heute um 55

Uhr Morgens hörte das Feuer gegen die Festung auf. In der Nacht kamen einige Schaluppen und Kähne an die Niko- lat - Batterie} um. aus der Nähe mit Raketen zu wirken};

ein Kartätschenshuß zwang sie, das Weite zu suchen, worauf das. weitere Raketenwerfen gänzlich eingestellt wurde. 40 Uhr 30 Minuten Abends. Das Bombardement hat sich im Laufe des Tages nicht erneuert, Die feindliche Flotte steht an ihrer vorigen Stelle in derselben Schiffszahl, : S4 Qui (N Ag 4 U 2 Minen Mor gens Um 1 Uhr Nachts warf der Feind 72 Raketen in die Festung, welche keinen Schaden anrichteten, Einige seiner Kanonierboote Pegannen zw benen. 11 Uhr 9 Minuten, Das Bombardement ist nicht erneuert worden z der Feind entwaffnet, wie es scheint, die von ihm auf dem Felsen Longörn aufgeführte Batterie. Die Fahr- zeuge, welche am 28sten gegen Sandhamn agirten, werden noch immer “ausgebe}sert, 9 Uhr 41 Minuten Abends, Der Feind steht an seiner alten Stelle und hat seine Operationen nicht er- Eur, : Jn dem von dem General-Adjutanten Fürsten Gortschakoff eil- gesandten Kriegsjournal vom 14. (26.) bis zum 21. Juli (2. August) sind nachstehende ergänzende Angaben zu den telegraphischen Depeschen bom, 17.; 18., 20,, 22, und 24. Juli über den Gang der Belagerungs- arbeiten vor Sebastopol enthalten. Jm ganzen Verlauf der bezeichneten Zeit gingen die Kanonade und das Bombardement der Festung fort, bis- | weilen nachlassend und sodann wieder sich mit ungewöhnlicher Heftigkeit gegen einzelne Theile unserer Vertheidigungslinie erneuernd; fo zum Beispiel \hoß der Feind am 15. Juli 25 Stunden lang gegen die Bastion Nr. 4 und warf allein an hohlen Wurfgeschos- jan Lou Que: das _BUGen quen ging „von beiden Seiten ununterbrochen fort; die Wirkung der feindlichen Minen ivar im Allgemeinen unbedeutend. Jn Sebastopol wurden nicht nur die Be- schädigungen ausgebessert, sondern auch alle begonnenen Arbeiten fortge: jeßt, worunter die Verdichtung der Brustwehren, die bessere Bedeckun9 der Vlindagen und Pulverkeller und die Aufführung neuer Batterieen begriffen sind. Unsere Artillerie operirte mit großem Erfolge, “indem fie die Arbeiten des Belagerers hemmte und oft ihre gänzliche Einstellung bewirkte, und indem sie die Geschüße desselben zum Schweigen brachte. Vier Negentage, die auf eine lange Dürre gefolgt sind, haben dit Luft erfrisht. Die Einzelheiten des Ganges der Belagerungsarbeiten sind folgende: 14, Juli: Um Mittag wurde aus unserem Minen- gange, links von dem Kapital der Aten Bastion, eine Sprengunÿ in die Trichter des Feindes effektuirt, Der Feind stellte in seiner zweiten Tranchee vor der rechten Façe der Nedoute Shwarz 13 Schanz- körbe in einem Halbfreise auf, arbeitete an der Aufführung einer Kaße vor der Bastion 4 und errichtete gegenüber der linken Façe der Baslion Korniloff auf dem Abhange des Hügels 300 Schritt vom Malakoffthurm

ein Logement aus großen, mit Steinen gefüllten Schanzkörben,

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15. Juli. Um 1 Uhr Mittags eröffneten die französischen Batterieen ein lebhaftes Feuer gegen die Bastion Nr. 4. Von unserer Seite wurde ihnen eben so kräftig geantwortet. Die Kanonade dauerte bis 34 Uhr Nachmittags; während dieser Zeit wurden, wie schon oben angegeben, blos an bohlen Geschossen 1300 Stück auf die Bastion geworfen. Zm Verhältniß zu der Heftigkeit des Feuers war unser Verlust mäßig. Gegen die übrigen Punkte der Vertheidigungslinie versuchte der Feind den Bau des Tags zuvor begonnenen Logements bor der Nedoute Schwarz fortzuseßen; allein die Action der Festungs - Artillerie zwang ihn, die Arbeiten einzustellen. Vor der Korniloff-Bastion verlängerte er eine Approchen um 5 Ssashen und machte die übrigen Trancheen_ be- trächtlich dichter und höher.

416. Juli. An diesem Tage war das lebhafte Feuer von den feind-

lihen Batterieen anfangs gegen die Bastion Nr. 3 gerichtet, gegen 6 Uhr | Abends jedoch eröffnete der Belagerer eine starke Kanonade gegen die |

Unsere Batterieen antworteten hier so erfolgreich, daß der

ßte Bastion. ? An diesem Tage been-

Gegner nach einer Stunde verstummen mußte.

digte der Feind seine Kaße gegen die Ate Bastion , richtete auf der Be- )

fleidung derselben Schießsharten mittelst Erdsäcke cin und schnitt einige Embrasuren in die Brustwehr. Diese Arbeiten wurden dur das Feuer unserer Artillerie gehemmt; überdies gelang es uns, um 5 Uhr Morgens dem Feinde eine glückliche Quetschmine zu liefern. Von dem Wolochoff-

Thurme aus wurde bemerkt, daß die Nedouten bei der Kamiesch - und |

Streleß-Bucht fortwährend mit Artillerie bewaffnet werden.

17. Juli. Um 5 Uhr Nachmittags machte der Angreifer zwei erfolg- lose Sprengungen gegenüber dem vorspringenden Winkel der Bastion A englisches Dampfschiff auf Kanonenschuß-Weite den Sebastopolschen Küsten-B attericen, welche es durch ihr wohlgezieltes Feuer zwangen, wie- der in See zu gehen.

18. Juli. Gegen 1 Uhr Nachmittags eröffnete unsere Artillerie ein concentrirtes Feuer gegen die feindlihe halbrunde Tranchee vor der Redoute Schwarz; nach 2 Stunden war diese Tranchee vollkommen demo- lirt. Jm Laufe des Tages versuchte der Belagerer mehrere Male seine Arbeiten zu erneuern, allein das Kartätschenfeuer von unseren Batterieen machte seine Versuche erfolglos.

19, Juli, Den "feindlichen Arbeiten vor der Redoute Schwarz und der Bastion Nr. 5 wurde zwei Mal durch die Action unserer Bat- terieen Einhalt gethan, und überhaupt erlaubte das Feuer der dem Gegner nicht, neue Approchen herzuführen.

20. Juli. Um 11 Uhr Abends lieferten wir eine glückliche Quetsch-

mine, in Folge deren die Arbeit des feindlichen Mineurs an dem äußer- |

sten Ende des Contre-Minenganges unterbrochen wurde. Als der Gegner

diese Arbeit wieder aufnahm, wurde ihm aus einer benachbarten Gallerie |

eine neue Quetschmine geliefert. Neue Approchen führte der Belagerer niht her, Eins seiner Logements auf dem Abhange gegenüber der Bastion Korniloff wurde durch die Fuß-Kosaken (Plastuny) unseres Lauerpostens zerstört.

Von der linken Flanke wird berichtet, daß am 15, Juli 4 feindliche |

Echwadronen auf das Dorf Usenbaschik vorgingen, mit den sharmüßelten und dann in ihre alte Position zurückehrten. Der General-Lieutenant M urawjef f berichtet unter dem 5. (17) Juli, daß er am 30. Juni die Hauptmacht des aktiven Corps nah dem Dorfe Tifme auf dem linken Ufer des Kars-tschai geführt hat, wo sie

Kosaken

sich mit der Kolonne des General-Majors Baklano ff Vereinig, Die Stellung bei Tikme bringt unsere Hauptmacht in den Nücken der anato- | lischen Armee und ermöglicht die genauere Untersuchung des verschanzten

Lagers bon Kars von Westen her vermöge fortgeseßter Nekognoszirungen. Eine derselben führte am 30. Juni der General-Major Chodsko, die andere U L SQUN Westseite der Festung bis an

Westseite i das Flüßchen Tschachmach, welches das befestigte Lager bon Kars im

Norden begränzt. Während der Aus-

führung dieser Nekognoszirungen beschränkte sih der Feind auf die Aus- |

sendung der Baschi-Bozuks, welche mit unseren Vorpostenketten unbedeu- tende Scharmügel hatte. Corps des Obersten ¡Fursten V onduktoff-Korssakoff, lug auszusenden, jedoch ohne den Detaschement stand am 29. Juni Dort ist Alles ruhig; die Kurden fahren fort, ihre Unterwerfung zu er- klären und Veli Pascha befestigt sih in seiner vorigen Position.

Der Militair-Gouverneur von Archangelsk, 1choff, theilt unter dem 20. Juli über die Bewegungen und Operatio- nen der feindlichen Flotte im Weißen Meere folgende Nachrichten mit: 1) Das englische Dampfschiff, welches am 17. gekommen war, traf am 21sten daselbst mit einem französischen Dampf- hi wieder ein. 2) Detachirte Fahrzeuge der feindlichen Flotte erschte- nen wie früher an den von ten i dôrfern und beschossen dieselben ;

Feind ‘zu treffen.

auf diese Weise wurde nah einer star-

len Kanonade das Dorf Strel'naja von 5 Höfen und der Flecken Megra |

bon 6 Höfen verbrannt. 3) Die Versuche des Feindes, sich auch nur |

bis auf eine geringe Entfernung anderswo als an der Küste zu halten, | ivaren erfolglos; so empfingen am 13. Juli die Bauern des Dorfes | tishnaja Solotnißa ein Nuderboot , das den Fluß Solotnißa heraufkam, | mit Flintenschüssen und zivangen es, zu seinem Dampfschiff zurüzugehen, | welches legtere hierauf sein Feuer gegen das Dorf eröffnete. L | Der französische Marine-Minister hat im „Moniteur“ folgen- | den Bericht des Admirals Penaud über das Bombardemént | von Sweaborg veröffentlichen lassen : An Bord des Linienschiffes „Tourville,“ vorx Sweaborg, 11. August 1855. | Herr Minister! Wie ich die Ehre hatte, Ew. Excellenz in meinem Briefe bom (D, M. zu melden, erschienen der Contre-Admiral Dundas und ich am borigen Montag mit dem verbündeten Geschwader vor Sweaborg, um die Gestung zu bombardiren. Am 8ten um 75 Uhr Morgens eröffneten

Gegen 7 Uhr Abends näherte sih ein von Eupatoria gekommenes |

Festung |

der General - Adjutant Murawjeff in Person aus, von der |

Während dieser Dislocationen fuhr das fliegende | l l welches nah | die hoffen dürfen und müssen, dem Dorfe Taganlu dirigirt war, fort, Streiftrupps jenseits des Ssagan- |

Admiral Chrufscht- |

Einwohnern meist verlassenen Ufer- |

16 englishe Mörserboote, deren jedes einen Mörser trug, 5 französische Mörserboote mit je zweien dieser Geschüße und eine aus 4 Mörsern von 27 Centimetres bestehende Belagerungs-Batterie, die ih in den sechs dunkeln Stunden der beiden vorhergehenden Nächte auf der Jnsel Abraham 2200 Metres von der Festung hatte errichten lassen, das ¿Feuer auf Sweaborg. Zh säße mi glücklich, Hexr Minister, Jhnen berichten zu können, daß diese Operation vollständig geglückt ist. Es handelte si nicht um eine bloße Kanonade, sondern um ein eigentliches Bombardement, dessen be- deutende Ergebnisse alle meine Hoffnungen überstiegen. Es waren noch keine drei Stunden, seitdem wir begonnen hatten, Bomben zu werfen, verflossen , als wir schon die beträchtlichen Beschädigungen wahrnehmen konnten, die sie in der Festung verursachten. Zahlreiche Feucrsbrünste brachen an mehreren Punkten zu gleicher Zeit aus und bald faben wir über der Kuppel der auf dem nördlichen Theil der Jnsel Ost-Swgardd ge- legenen Kirche Flammen aufsteigen, Es ist dieses gewissermaßen das einzige Monument, welches auf den Jnseln Wargö und Swardö von unseren Geschossen vollständig verschont geblieben zu sein scheint. Vier furchtbare Explosionen ließen sich bald hinter cinander bernehmen; das Feuer hatte | Magazine erreicht, die mit Pulver und Kricgsmunition gefüllt waren.

Namentlich waren die beiden lehten Explosionen sehr stark und müssen

dem Feinde ungeheure Verluste verursacht haben , sowohl an Menschen | wie an Material. Mehrere Minuten lang hôrte man den Knall der Bomben und Granaten , welche den Meeresstrand wit Trümmern aller Art bedeckten, Das Bombardement hörte heute früh um 44 Uhr auf und dauerte mithin zwei Tage und zwei Nächte, während deren Swea- borg nur einen ungeheueren Flammenheerd bildete. Das ¡ Feuer, dessen

Verwüstungen noch fortdauern, hat beinahe den ganzen Ort ver-

und Werkstätten, Magazine, Kasernen, verschiedene der | Regierung gehörige Gebäude und eine Menge Vorräthe im | Arsenal vernichtet, Das Feuer unserer Mörser und Haubiten | War so Mer, 00g der Fand, der Befürchtung, der an der

| | | zehrt | | | |

Einfahrt zwischen Sweaborg und der Insel Back- Holinen querliegende | Dreidecker möge völlig in Brand geschossen werden , denselben während | der Nacht in den Hafen zurückzog. Die Russen haben eine bedeutende | Schlappe erlitten und um so empfindlichere Verluste, als die des ver- | bündeten Geschwaders sich auf den Tod eines einzigen englishen Matrosen | Und einige leihte Verwundungen beschränken. Die feindlichen Forts er- | wviderten unseren Angriff jedo nachdrücklich ; ihr Feuer ließ nur im Augenblicke der erwähnten Explosionen nach ; allein das sichere

| Zielen unserer weittragenden Geschüße verschaffte uns eine unbe- | streitbare Ueberlegenheit über das Feuer der Nussen. FZedermann

that seine Pflicht mit Hingebung, Eifer und Muth. Die Mannschaf- | ten bewiesen eine bewunderungswürdige Vegeisterung und haben sich um | den Kaiser und um Frankreich verdient gemacht. Mit den mix zur Ver- | fügung gestellten Kampfmitteln bin ich so zufrieden wie möglich. Die Möôrser- und Kanonenboote haben ungeheure Dienste geleistet und ent- | sprechen ganz den in Bezug auf sie gehegten Erwartungen. Die Bela- | gerungs - Batterie hat sehr {dne Ergebnisse erzielt, und man darf be- | haupten , daß unsere besten Schüsse von einer kleinen feindlichen Insel, | auf welcher wir die französische Flagge aufgepflanzt hatten, ausgegangen | sind, Bei dieser Gelegenheit haben der Contre - Admiral Dundas und | ich, wie das seit Vereinigung unserer ¿Flaggen stets der Fall gewesen ist, | in gemeinschaftliher Uebereinstimmung gehandelt. Das Beispiel des | zwischen

} den Anführern bestehenden bollflommenen Einvernehmens vie die belle Wirkung auf die Stimmung der Mannschaften der beiden Geschwader aus, welche während des Kampfes in

Wahrheit nur ein einziges Geschwader bildeten. | Ziel: mit den Anderen zu wetteifern, um dem Feinde möglichst viel Schaden zuzufügen, und die Erfolge cines Schiffes einer der beiden Nationen wurden von den Mannschaften derx anderen mit so begeisterten | Jubelrufen begrüßt, wie wenn sie der eigenen ¡Flagge gegolten hätten. | Ohne Zweifel, Herr Minister, wird das Bombardement Sweaborgs einen großen Einfluß auf das russische Volk ausüben, da dasselbe nunmehr die | Ueberzeugung gewonnen haben muß, daß seine Festungen und Arsenale nicht vollständig vor den Angriffen der verbündeten eFlotten sicher sind, die feindlihen Gestade hinfort zu ver- wüsten, ohne felbst-merklihen Schaden zu erleiden. Zugleich mit Ueber-

Jeder hatte nur Ein

: sen. Das Eriwansche | sendung eines ausführlichen Berichtes über diese Afffeaire, Herr Minister, bei dem Dorfe Karaklis am Euphrat, | werde ih die Ehre haben, Belohnungen für die Offiziere, Matrosen und

Soldaten, welche sich am meisten im Kampfe ausgezeichnet haben, bei

Zhnen zu beantragen. Penaud.“ Von Sebastopol, den 15. August 2 Uhr Nachmittag, meldet

Fürst Gortschakoff: Nichts Neues, das Feuer des Feindes ist

; m: máßig. Juni zur Jusel Sajeß | big

E R T P R S E L E

Paris, Sonntag, 19, August, Vormittags. (Tel, Dep. d, C, B) Gestern Abend 75 Uhr is die Königin Victorig hier eingetroffen" und mit großem Enthusiasmus empfangen worden,

Paris, Sonntag, 19. August, Nachmittags. (Tel. Dey. d. C. B) Heute hat sich die Königin Victoria in das. Hotel der englischen Gesandtschaft verfügt, um dem Gottesdienste in der Ge= sandtschaftskapelle beizuwohnen.

Hier eingetroffene Nachrichten aus Toulon melden, daß das österreichishe Geschwader unter dem Erzherzoge Maximilian am 22sten d, Neapel nah einem vierzehntägigen Aufentka"t- verlassen und direkt nach Toulon kommen werde. i

In der Passage sehr Lebhaftes Geschäft, wurde Anfangs zu 67, mung zu 67, 45.

Die Z3prozentige 40 gehandelt und {loß in fester Stim-