1618
Ministerium des Junnern. Königliches statistishes Büreau.
ise der vier Haupt - Getraide- Arten und
Pes D Kartoffeln s
ür die Preußische Monarchie bedeutendsten Marktstädten
u N August 1855 nah einem monatlichen Durchschnitte in preußischen Silbergroshen und Scheffeln angegeben,
Weizen. |Roggen.| Gerste. | Hafer. N
Namen der Städte.
1167 | 542- | 43 116-7 58-7 | 45s 110-7 61-7 | 41 107-77 90-47 E (17.8 0 1742 l Z 7) Neidenburg 117 j 432 8) Danzig 102-2- 90
9) Elbing 130 : 8 40) Koniß — 9.2- | 502- 41) Graudenz 126-7 7 | 07-is 12) Kulm 116-7 60
43) Thorn 112i 1] 60-2
1) Königsberg 2):-Memeb ¿evon
4) Insterburg 5) Braunsberg 6) Rastenburg
Namen der Städte. | Weizen,
410) Saarbrück...…... 11) Creuznach 126 412) Simmern
13) Coblenz... A. 14) Weßlar
der 13 preuß. Städte] 11572
N K R R
14117
138 8) Malmedy ……...…..} 120 124-2- 140
123 *; 122-2
Durchschnitts -= Preise
6 posenschen Städte] 117 9 brandenb. Städte] 117 4 pommersh. Städtez 131-7 13 \{lesishen Städte] 122 8 sâächsishen Städte] 1162- 4 westfälisch. Städte] 125 14 rheinishen Städte] 126
v
U
116-42 s 1 9917 2) Bromberg... .} 4109#- =— | 50 3) Fraustadt... .. 1 411827 | ck 1 70-#- 4) Rawitsch... 1282- 2 759 95) Lissa 1195 | 1015 | 671% 6) Kempen 110 2 | 612
1) Posen
41) Deyn... E 6 eei 2) Brandenburg. 9: D C... d] 1152 P d 63-2 4) Frankfurt a. d. O... 1 1147- 57
9) Landsberg a. d. W.| 114-5 2
12311 2 60
597
12612 2) Stralsund 129.7 3) Colberg 135
4) Stolpe... E l
1) Breslau... 112-7: 2) Grünberg .…......} 114
3) GVIogau 6) 1441- 4) Liegniß 1145 5) Görliß 118-7 6) Hirschberg 1297- 7) Schweidniß 123-7 8) Frankenstein .……...} 4139
9) Glaß 1167 10) Neisse 1407 11) Opp 123
12) Leobschüß .…….....} 135-- 13) Ratibor 1042;
1204- 123-2 1212 1132 109
10910 117-2 120
1) Magdeburg 2) Sitndal. (vir es 3) Halberstadt
1) Münster ……........] 125-2 2) Minden.……......,.} 130 3) Paderborn ….….....1 1415 4) Dortmund .….....] 1292-
4) Cöln... 427 2) Elberfeld... 131-1 3) Düsseldorf... .} 134 4) Crefeld... .] 136-2 5) Wesel... 1] 1352
Angefommen: Der General-Major und Commandeur der
11ten Infanterie-Brigade, von Hann, von Treuenbrieben.
Der Wirkliche Geheime Legations - Rath Balan, von
Naumburg,
Abgereist: Se, Excellenz der Königlich würtembergische
Staats=Minister, von Knapp, nah Leipzig.
Nichtamtliches.
Preußen. Halberstadt, 18, September, Heute Vormittag, 10x Uhr, berührte Se. Majestät der König auf seiner Reise nah Nordhausen unsere Stadt und wurde auf dem Eisenbahnhofe von den städtishen Behörden, der Geistlichkeit und den Direktoren der höheren Lehranstalten festlich empfangen. Nach kurzem Aufenthalte seßten Allerhöchstdieselben ihre Reise fort, um heute noch in Nord- hausen und Wülfingerode einzutreffen. i
Coblenz, 17. September. Se. Königliche Hoheit der Prinz von Preußen traf heute gegen 9 Uhr im hiesigen Residenz- \{lo}e wieder ein. (Cobl, Z.)
Cöln, 15. September. Die große Zahl der vorkommen- den Brüche an den Achsen der Eisenbahnfahrzeuge und die damit verbundene Gefahr rechtfertigt es, daß die öffentlichen Blätter von den näheren Umständen solher Achsbrüche Notiz neh- men und dieselben regelmäßig mittheilen.
Um hiermit den Anfang zu machem, berichten wir, daß in der Maschinen-Reparatur-Werkstätte der Köln-Mindener Eisenbahn in Dortmund kürzlich der Bruch einer Tender - Achse bei Revision derselben entdeckt worden ist. Die Achse war aus der Fabrik des Herrn Emil Keßler in Karlsruhe, bereits 6 Jahre im Gebrauch und hatte bis jeßt einen Weg von 17,859 Meilen zurückgelegt. Die Achse war durch das Einfahren in eine falsch gestellte Weiche krumm geworden und zeigte sich bei dem Richten ohngefähr in der Mitte derselben ein Einbruch, der demnächst durch eine starke Presse vollständig herbeigeführt wurde.
Hessen. Kassel, 17. September. Die hiesige Zeitung meldet amtlich, daß der zum Präsidenten der ersten Kammer
erwählte Erbmarschall R iedesel, sowie der zum Vice-Präsidenten der gedachten Kammer erwählte Abgeordnete Freiherr Waihß von Eschen, ferner der zum Präsidenten der zweiten Kammer erwählte Abgeordnete Zuschlag und der zum Vice-Präsidenten der gedah- ten Kammer erwählte Abgeordnete von Kuhßleben aus Willers- hausen die allerhöchste Bestätigung erhalten haben.
Frankfurt a. M., 18, September. Heute in der Frühe gegen 8 Uhr passirte das Frankfurter Linien = Bataillon vor dem Oberkommandanten der hier garnisonirenden Bundestruppen , dem fönigl, preußischen General =- Lieutenant von Reißenstein, die Revue. — Das Offiziercorps und Abtheilungen des hier stehenden fönigl. preußischen 38sten Jnfanterie= Regiments versammelten ih heute’ in der Frühe auf dem Friedhofe um die Gräber ihrer an demselben Tage des Jahres 1848 im Straßenkampfe gefallenen Kameraden zur Gedächtnißfeier. Bekanntlich kämpfte damals das gegenwärtig wieder hier garnisonirende 38ste Infanterie-Regiment.
(Fr. P. Z)
E E E
1649
Bayern. München, 17, September, Die Kammer der Abgeordneten hielt heute ihre erste öffentlihe Sißung und in derselben wurden von den betreffenden Staats-Ministern vorgelegt : das Budget für die nächste Finanzperiode und der damit im Zu- sammenhang stehende, in der“ Thronrede angekündigte Geseyent- wurfz ein Geseßentwurf zur provisorischen Forterhebung der Steuern und zum provisorischen Fortbestand des Lotto'sz ein Gesebentwurf in Betreff der Eisenbahnbau = Dotation in der nächsten Finanzperiode; und ein Gesebentwurf in Betreff der Gerichtsverfassung. Die nochmalige Revi- sion des Budgets hat zu dem Resultat geführt, daß die Jahres- Einnahmen und Ausgaben gleihheitlich per Jahr auf 42,357,656 Fl. veranschlagt sind, um 789,700 Fl. weniger, als in dem der aufge= [6sten Kammer vorgelegten Budget, um welchen Betrag si die be- antragte Erhöhung der Grundsteuer mindern würde. Der Eisenbaln= haukasse sollen die aus derselben für die Donaudampfschifffahrt ver= wendeten 17 Mill. Gulden und die für das JIndustrie-Ausstellungs= gebäude verwendeten 1 Mill. Gulden durch Aufnahme von Anlehen zurlickerstattet werden, mit welchen Mitteln dann dieselben die vor= handenen Bahnen, so weit noch nothwendig, ausbauen und nament- lich die Bahn von hier nah Rosenheim (Kusfstein) vollenden kann. Bezüglich des Anschlusses an Oesterreich haben die erneuerten Ver= handlungen noch zu keinem Resultat führen können, weil die tech- nischen Vorarbeiten österreichisherseits noch nicht beendet sind. Was die übrigen projektirten Bahnen betrifft und zwar von Nürnberg nach Regensburg, von Nürnberg nach Prag und von hier über Landshut nach der Donau, so habe si, bemerkte der Ministerpräsi- dent, eine Gesellshaft erboten, alle diese Bahnen zu bauen. Noch hätten die desfallsigen Verhandlungen nicht zum Schlusse geführt, allein es stehe das gewünschte Resultat sehr bald zu hoffen. Der Gesetent- wurf bezüglich der Gerichtsverfassung hat den hauptsächlichsten Zwed, daß die streitige Gerichtsbarkeit künftig allenthalben nicht mehr col- legial , sondern durch Einzelrihter behandelt und für die frei- willige Gerichtsbarkeit eigene Beamte aufgestellt werden. Dag- gegen soll das Geseß über die Gerihtsorganisation von 1848 auf- gehoben werden, weil die Durchführung desselben, insbesondere die Trennung der Justiz von der Verwaltung, der Regierung auch jetzt noch nicht rathsam erscheine und zudem große Kosten verursachen würde. — Vor Schluß der Sißung beshloß die Kammer ohne Debatte, eine Adresse auf die Thronrede zu erlassen und zur Entwerfung derselben noch heute einen besonderen Ausschuß zu wählen. — Jhre Majestäten der König und die Königin sind heute nah Berchtesgaden abgereist, wo Se. Majestät mehrere Gemsjagden veranstaltet. — Se. Majestät der König hat sich bewogen gefunden, den Königlichen Ministerialrath im Staatsministerium des Aeußern, Geheimen Legationsrath Dr. Wilhelm Dönniges, auf dessen
Ansuchen und unter Allerhöchster Anerkennung der von ihm ge= |
leisteten Dienste, in den Ruhestand treten zu lassen, (Fr. P. Ztg.)
Desterreih. Wien, 18. September. Die heutige „Wiener Ztg.“ veröffentlicht in ihrem amtlichen Theile das na= stehende Allerhöchste Handschreiben an die Wittwe des verstorbenen k, f, Reichsraths-Präsidenten Freiherrn von Kübek:
„Liebe Baronin Kübek! Der Hintritt Jhres Gemahls beraubt Rich eines Meiner treuesten Diener, der, bereits mit dem Vertrauen Meines seligen Großbaters beehrt, dur eine lange Neihe bon Jahren Meinem Hause und dem Staate unermüdet die erfolgreichsten Dienste mit derselben Hingebung leistete, die er Mir bis zu seinem leßten Athemzuge gewidmet, Wenn Jch Jhrem Schmerze auch feinen Trost bieten kann, so theile Jh denselben von ganzem Herzen und beuge Mich mit Jhnen in Demuth vor dem Willen des Allmächtigen, der Jhnen den theueren Gemahl, Mir den bewährtesten Rathgeber, den Mann Meines vollsten Vertrauens entrissen hat, dessen Andenken Jch mit wahrer Hochachtung und Dankbarkeit bewahren werde. Nehmen Sie, liebe Baronin, die wiederholte Versicherung, daß Jh unseren beiderseiti- gen großen Verlust mit Jhnen auf das tiefste und n
Js{l, am 11. September 1855, Franz Joseph m. p.
Niederlande. Haag, 17. September. Die heutige Thronrede giebt die Versicherung, daß unsere Beziehungen zu den anderen Mächten fortwährend den Charakter des Wohlwollens Und der freundschaftlihen Gesinnung tragen, und daß wir das System einer strengen Neutralität festhalten, welches, unsererseits gewissenhaft beobachtet, seitens der kriegführenden Mächte gewürdigt und respektirt wird. Der Zustand der Kolonieen is sehr befriedi- gend, und wird die Aussicht eröffnet auf eine mögliche Gesebßes= Vorlage über die Sklaven-Emaucipation in Westindien, Der Er= rag der Steuern entspriht den davon gehegten Erwartungen, und der günstige Stand der Geldmittel erlaubt, daß mit der Amorti- sation von Staatsschuld fortgeschritten werde. Die Vorlage der Gesegze, welche noh kraft des 5ten Additional=-Artikels der Consti lution erlassen werden müssen, wird zugesagt.
Großbritannien und Jrland. London, 17. Septem- ber, Lord Panmure hat dem Generalissimus Viscount Hardinge die Mittheilung gemaht, daß zwei vollständige Regimenter der Fremden-Legion für den aktiven Dienst im Felde verwendbar sind. — Der Eisendampfer „Urgent“/ wird in Stand geseßt, um 1500, im Nothfalle au 2000 Mann nah dem Kriegs\chauplabße beför-
merzlihste empfinde.“ | : 9, (31 i s | des General-Lieutenants Kowalewski aus dem Lager von Tikme, und
dern zu können, — Wie der „Observer“ meldet, hat General Simpson ein eigenes Dampfboot mit den detaillirten Berichten über die Einnahme Sebastopols am 11ten von Balaklava direkt nach Marseille abgeschickt. — Heute Nachmittag war Kabinets- Conseil im auswärtigen Amte.
Frankreich. Paris, 17. September. - Der ¡„„Moniteur“‘ meldet: „Nachrichten aus Alexandria vom 8. September kündigen die nahe Ankunst*des Pascha’s von Aegypten zu Paris an.“ AÁus Marseille wird heute telegraphirt, daß Said Pascha morgen an Bord einer ägyptischen Fregatte dort erwartet werde; er wolle s{ direkt nah Paris begeben, um dort die Ausstellung zu besuchen. Nach einer Depesche aús Marseille vom heutigen Datum waren sehs Bataillone des 11ten und des 31. Linien-Regiments dort an= gelangt z sie sollten im Laufe der Woche zu Toulon na der Krim einge\hi}fft werden.
General Fabvier, bekannt aus dem griechischen Unabhängig= keitsfriege, ist vorgestern in seinem 73sten Lebensjahre dahier ge=- storben. Er war Pair von Sranfreich und unter ter Republik Mitglied der National-Versammlung, wo er zur con/itutionellen Partei gehörte.
— 18, September. Der Prinz Napoleon is wieder hier ein= getroffen.
Marseille, 17, September, Das englische Dampfschi} ,„„Telegraph“/ wird hier erwartet mit den Berichten der kommandi= renden Generale, welche die Einzelnheiten über den Sturm des 8ten bringen.
Spauien. Die „Madrider Zeitung“ vom 16. September veröffentliht das vom Minister Zabala entworfene Reglement bezügli der neuen Einrihtung des Palast-Personals der Königin, An der Spiye des inneren Palastdienstes stehen fortan ein Groß= meister des Königlichen Hauses und eine erste Intendantin, die beide auf den Vorschlag des Ministerrathes durch die Königin er- nannt werden. Ein anderes Reglement betrifft das Palast-Personal des Königs, an dessen Spige Militairs stehen.
Italien. Jn Nizza wérden die prachtvollen Näume des Viktoria=-Hotels zur Ueberwinterung von 110 in der Krim verwun- deten englishen Offizieren hergerihtet, welche in diesem zauberischen Winterorte ihre Rekonvalescenz vollenden werdenz auch der {ne zum Hotel gehörige Garten wird den militairishen Gästen zur Be= nußung überlassen werden. s
Aus Turin, 13, September, wird der „Jndependance Belge“ geschrieben: „Das Personal der sardinishen Gesandtschaft zu Florenz hat Toskana nun wirklich verlassen. Der Gesandte, Marchese Sauli, der Gesandtschafts - Secretair, Baron Cavalchini, und der Attaché, Graf Antonio Casati, sind heute von Genua aus in Turin eingetroffen, Alle Versöhnungsversuhe waren fruhtlos. Als einziger Vertreter Sardiniens in Toskana bleibt ein Konsul in Livorno zurü,
Nußland und Polen. St. Petersburg, 13. Sep= tember, Der „Russische Junvalide““ enthält nachstehenden Auszug aus dem Berichte des General - Adjutanten Murawjef} vom (ten A August, aus dem Lager bei dem Dorfe Tshiwtlik= L at:
Während der 12tägigen Abwesenheit des General - Adjutanten Murawjeff, der einen Streifzug gen Arserum unternommen hatte, rückten unsere Angelegenheiten vor Kars dem vorgesteckten Ziele immer näher, gemäß den Anweisungen des Ober- Kommandirenden. Als be- sonders wichtig anzusehen ist das Eintreten des fliegenden Detachements des Obersten Baron Ungern-Sternberg in den Operationskreis des Kars blofkfirenden Corps. Das Detachement des Obersten Baron Ungern- Sternberg wird dur ein besonderes Echelon, unter Führung des Ge- R Basin, unterstüßt, der das Detachement von Achalzych vefebligt.
An cinem und demselben Tage (19. (31.) Juli) mit dem Ausrücken
dem Uebergang des Generals Ssusslow über den Dram - Dag, zum vereinigten Angriff auf den oberen Araxes, ging der General - Major Bafin aus dem Dorfe Wale über den Berg Ülgar, und das fliégende Detachement des Obersten Ungern - Sternberg aus dem Dorfe Karsach bor, so daß beide die Nichtung auf Ardahan eins{hlugen. Am 20. Juli (1. August) beseßte der Oberst Baron Ungern - Stern- berg zum zweiten Male Ardahan, dessen Bewohner fo wenig wie das erftemal irgend einen Widerstand leisteten. Die türkishen Behörden zerstreuten sih und mit ihnen an 300 Adsharzen, welche nah Kars woll- cen, unter Anführung der Wittwe ihres gewesenen Gebieters Achmet- Pascha. Am andern Tage griffen Streiftrupps des fliegenden Detache- ments des Baron Ungern - Sternberg 22 Mann von der adsharischen Miliz zu Fuß auf, welche aus Kars nach Hause gehen wollten. Am 22sten rückte das Detachement des Generals Bafin ebenfalls in Ardahan ein, und das fliegende Detachement des Obersten Ungern-Sternberg nä- herte sich Kars und trat in Verbindung mit unseren Schaaren, welche vorher aus dem bor Kars zurückgelassenen Lager (mit der Hälfte des aktiven Corps unter General-Lieutenant Brümmer) abgeschickt waren, Dadurch wurde die Absicht des Oberkommandirenden erreicht, auch von der Nord- seite die Blokade der anatolischen Armee, die sich in den Verschanzungen von Kars eingeschlossen hält, zu bewerkstelligen, so daß zu dem Ende in den Kreis der Operationen ein Theil der Truppen des Detachements von Achalzych gezogen wurde, deren der dortige Landstrih nicht bedurfte.
E O