1855 / 230 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Großbritannien und Jrland. London, 29, September.

Heute früh fand die Wahl des Lord-Mayors von London für das nächste Jahr statt. Sie fiel auf den Alderman David Salomons. Der neue Lord - Mayor isst bekanntlich seines Glaubens Jsraelit, weshalb es ihm auch noch nicht gelungen is, ins Parlament zu gelangen, obgleih er im Juni 1851 für Greenwih gewählt wurde. : i j . Das zu Dover stehende erste Regiment der Schweizer = Legion ist nah Malta bestimmt und wird vermuthlich in den nächsten zehn Tagen von Portsmouth dorthin abgehen. Es zählt 46 Offiziere und 1350 Mann. Zum Befehlshaber der Schweizer - Legion ist Oberst Charles Sheffield Dickson ernannt worden, 214 Mann des 10, Husaren- und des 12. Lancier = Regiments gehen heute von Maidstone nah Liverpool ab, um sich nah der Krim einzu- schiffen. : : Aus London vom 30. September wird telegraphirt: „Nach dem so eben veröffentlichten amtlichen Berichte über, die Staats- Einkünfte weist das verflossene Semester im Vergleich mit dem ent- sprechenden Zeitraume des vorigen Jahres eine Mehr - Einnahme von 2,929,699 Pfd. auf, während der Mehr-Ertrag für das ganze Jahr sich auf 8,344,781 Pfd. beläuft, woven 6,484,147 Pfd, auf Rechnung der Einkommensteuer und 1,290,787 Pfd. auf Rechnung der Zölle kommen. Jm Ertrage der Stempelgebühren und der Post zeigt sich ein Ausfall von 496,403 Pfd.“

Frankreich, Paris, -30. September. Der „Moniteur“ zeigt an, daß das Boulevard, welches durch die Viertel auf dem linken Seine-Ufer verlängert wird, von nun an den Namen „Bou- levard Sebastopol“ führen soll, Dasselbe Blatt berichtet ferner, daß der Herzog von Sachsen-Coburg Paris verlassen hat und nach Coblenz reisen wird, 7

Türkei. Konstantinopel, 20, September. Die hier bis jeßt angekommenen russishen 722 Gefangenen find bereits nach den Prinzen = Juseln abgesandt ; es befinden sich 30 Offiziere darunter. Als Besaßung der Inseln is die erste Compagnie des ersten Bataillons des 8ásten Linien - Regiments vom Lager von Mazlak ‘dorthin detachirt worden. Auch ist eine Compagnie des Genie dahin abgegangen, um die zur Jnstallirung nöthigen Ar- beiten auszuführen.

Aus Mar seille, 29. September, wird telegraphirt: „Der Gesundheitszustand des Generals Bosquet hat sich gebessert,

und das Befinden der Generale Trocchu und Bourbaki flößt keine Besorgniß mehr ein. General Mortemart hat sih ge- nöthigt gesehen, zur Wiederherstellung seiner Gesundheit nach Konstantinopel zurückzukehren. Die Blätter bestätigen , daß Oberst Magnan in Folge seiner Wunden gestorben ist. Das von dem General d’Allonville befehligte Kavallerie = Corps ist ins Baidarthal zurückgekehrt. Die Mais-Aerndte is in die- sem Jahre in der Türkei außerordentlich reich ausgefallen. Unter den Orden, die König Otto bei Gelegenheit des zwischen Griechenland und der Türkei abgeschlossenen Handelsvertrages einer Anzahl hoher ottomanischer Würdenträger verliehen hat, figurirt auch das Großkreuz des Erlóser - Ordens, welches Ali Ghalib Pascha, der Sohn Neschid Pascha?'s und Schwiegersohn des Sul= tans, erhalten hat.“ e

Nathrichten der „Pr. C.“ aus Varna melden, daß am 18. September, von Nustschuk kommend, der englische Jntendant Herr Power daselbst eintraf. Aus den Vorkehrungen und den Lieferungs-Kontrak= ten, die derselbe abgeschlossen hat, scheint hervorzugehen, daß das english= türkische Truppen=-Kontingent, dessen Verpflegung der englischen Regierung zufällt, an der unteren Donau seine Winterquartiere beziehen wird, Ebenso soll aus den Maßregeln der sranzösischenIntendanz ersichtli sein, daß eine französishe Truppen-Abtheilung nach Varna ver- legt werden dürfte. Das durch den Güirsten Zamoyski orga- nisirte zweite türkische Kosaken-Regiment (1000 Mann stark) war vor Kurzem in Burgas eingetroffen , Leute und Pferde waren im besten Zustande , jedoch fehlt noch einem Theile der Mannschaft Armatur und Kleidung, Wie es heißt, geht man in Schumla mit der Bildung eines dritten Regiments um. Es waren für dasselbe bereits ein Transport von 50 Mann und 23 Offizieren von Eng= land eingetroffen, von Ersteren aber {hon die größere Hälfte wie- der desertirt. Das Gerücht von dem baldigen Angriff des Kanal= baus zwischen Tschernavoda und Kustendje hat bereits mehrere Ein-= wohner von Varna veranlaßt, sich in Kustendje anzukaufen, ¿is

Mau schreibt der „Pr, C,“ aus Giurgewo unter dem 19. September: „Bei Beseßung unserer Stadt durch die Kaiserlich ottomanischen Truppen am 9. Juli v. J, wurde von diesen unter Leitung des diesem Corps attachirten englishen Genie-Offiziers, Herrn Siemens, eine Fortification am Ufer der Donau aufgeführt. Diese sollte theils zum Schuß der weiteren stromaufwärts an- zulegenden Brüde dienen, hauptsählich aber einen festen Vertheidigungs = oder Haltepunkt am diesseitigen Donau - Ufer bil=

den, Das Ober=Kommando legte so viel Vertheidigungskräfte als möglih in diese Befestigung und vertheilte die Besaßung später, nachdem die Furcht vor einem Angriff durch das Zurückziehen der russischen Streitkräfte verschwunden war, der größeren Bequemlich= keit der Truppen wegen, auch auf die nächste Umgebung, so daß nach u. nach das ganze Quartier in der Nähe der Befestigung vom türki- schen Militair bewohnt war. Beim Einmarsch der kleinen österreichischen Truppen-Abtheilung (250 Mann) wurden dem Kommando derselben die übrigen Quartiere der Stadt zur Unterbringung der Truppen angewiesen und von demselben benußt. So war es lange Zeit

- geblieben. Vor Kurzem jedo hatte der österreihishe komman-

dirende Hauptmann vom türkischen Plaß-Kommandanten die Râu= mung des der Fortification zunächst gelegenen Stadttheils und die Dislozirung der türkischen Garnison nah den bis jeßt von dem ósterreichishen Militair innegehabten Quartieren verlangt. Da dieses Begehren abgewiesen wurde, \o sind Verhandlungen angeknüpft worden, die bis jest fruchtlos blieben. Wie man hört, ist gegen- wärtig Soliman Pascha in Bukarest beauftragt, mit dem Kom- mandirenden en chef General = Feldzeugmeister Coronini diese Angelegenheit zu Ende zu führen. Die Nachricht von den von den Alliirten vor Sebastopol errungenen Vortheilen hat unter der türfisch gesinnten Einwohnerschaft unendlihen Jubel hervor= gerufen. Die Stadt wurde 3 Abende festlih erleuchtet, In den Häusern jedoch, in welchem österreichische Offiziere lagen, unterblieb die Beleuchtung.“

Nufßlaud und Polen. St, Petersburg, 25. Sep- tember. Jm Operations - Journal des Fürsten Gortschakoff vom 13. September wird gemeldet: Die russischen Vorposten auf dem linken Flügel hatten bemerft, daß im Baidarthale zwei Lager der Alliirten unfern von der Brennerei errihtet worden sind. Sie umfaßten ungefähr sechs Schwadronen Kavallerie, fünf Bataillone Infanterie nebst Artillerie. Die von General Buchmaier über die Bucht zwischen dem Nikoiaus= und Michael = Fort geschlagene, jeßt niht mehr existirende Brücke, war 430 Saschen (Klafter) lang und 25 Saschen breit. '

Durch Regierungs = Verfügung vom 14. September is das Silberausfuhrverbot vom 29, Dezember 1850, auf den Export von Silbermünzen sremden- Gepräges aus Polen, Finnland und dem Kaiserreiche nicht auszudehnen und die Ausfuhr zu gestatten.

30, September. Fürst Gortschakoff meldet vom 28.: Der Feind zieht beträchtlihe Streitkräfte gegen unsere linke Flanke zusammen, Das Feuer gegen die Nordseite Sebastopels ist dasselbe,

Nach Privatmittheilungen der „Pr. C.“ aus Mitau vom 26. September waren dort einige Tage vorher 2000 Mann der in den russischen Ostseeprovinzen sich gegenwärtig formirenden Reichswehr ein- gerüdt, deren martialishe Haltung daselbst lebbaften Eindruck machte, Die Mannschaften dieser Nationalmiliz, meist Leute von hohem, oft folossalem Wuchs, tragen einen Halbkaftan Lon dunkelgrünem Tuch, lange, ungeschorene Bärte und vorn an der Müßte ein Kreuz. Jhre Bewaffnung is auf die nationale Kraft des Volkes berechnet; die Hauptwasfe des Wehrmannes ist zwar, wie bei dem Soldaten der Linie, die Flinte, aber statt des gewbhulichen Infanterie=Säbels hat jeder Wehrmann ein breites, scharfes Beil in einem Gürtel stecken, welcher den Kaftan umschließtz; Dolch und Pistolen bezeichnen die Offiziere der Miliz.

Dánemark. Kopenhagen, 30, September. Das Volks- thing beauftragte gestern den Präsidenten des Things mit Ueber- reichung der Adresse an den König. Der außerordentliche Reichs- tag ward mit Verlesung eines königl. Reskripts geschlossen.

Ploug's Adresse wurdé mit 54 gegen 8 Stimmen angenom- men; 23 Mitglieder enthielten sih der Abstimmung, 13 waren ab- wesend. Der ordentliche Reichstag tritt morgen zusammen.

Statistische Mittheilungen.

Ueber den Zustand der Sparkassen in der Nheinprovinz im Jahre 1854 ç hen uns folgende Mittheilungen zu: Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 5,972,632 Rthlr. 15 Sgr. 9 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) durch neue Einlagen von 3,091,118 Nthir. 19 Sgr.; b) durch Zuschüsse an Zinsen bon 195,265 Nthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Jn demselben Zahre betrugen die Ausgaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 2,825 289 Nthlr. 4 Sgr. 2 Pf. Es verblieb am Schlusse des Jahres 1854 ein Einlage- bestand von 6,433,727 Nthlr. 8 Sgr. 1 Pf. “Der Bestand des Separat- ¿Fonds belief sih auf 290,347 Nthlr. 8 Sgr. 6 Pf. und der Bestand des Neservefonds auf 186,858 Nthlr. 4Sgr. 2 Pf. Die Zahl der im Umlauf befind- lichen Quittungsbücher betrug a) bis zu 20 Nthlr. : 11,504; b) über 20 Nthlr. bis 50 Rthlr.: 14,653 ; c) über 50 Ntblr. bis 100 Rlr.: 14277; d)-über 100 Nthlr. bis 200 Nthlr. : 12,755; e) über 200 Nthlr. : 5408, zusammen 98,997. Nach den Regierungsbezirken vertheilt, befinden fi im Neg.-Bez. Koblenz 4 Sparkassen und zwar in Koblenz, Kreuznach, Linz und Zell; im Negierungsbezirk Trier 1, nämlich in Trier, im Negierungs-

bezirk Köln 6, in Köln; Bonn, Deuklingen, Gummersbach, Wip-

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perfürth und Siegburg; im Regierungsbezirk Aachen 1, nämli die Spar- und Prämienkasse des Vereins zur Beförderung der Arbeitsamkeit in Aachen; im Negierungsbezirk Düsseldorf Z4 und zwar in Düsseldorf, Elberfeld, Barmen, Mettmann und Wülfrath, Hardenberg, Lennep, Hückeswagen, Nemscheid, Wermelskirchen, Duisburg, Ruhrort, Essen, Kettwig, Werden, Mühlheim a. d. Nuhr, Neuß, Cleve, Krefeld, Uerdingen, Wesel, Emmerich, Kempen, Dülken, Hüls, Mörs, Capellen b. Mörs. So- lingen, a inn, Zssum, Ratingen, Kaiserswerth, Gladbach und Süchteln. (Pr. E.)

ads Jn der bereits erwähnten tabellarischen Uebersicht des bremishen Handels im Jahre 1853 ist ein vergleihender Nachiveis über die Total- Einfuhr Bremens iu den drei Jahren 1851 53 enthalten. Aus dem- selben ergiebt sih, daß die Einfuhr im Jahre 1851 ein Gewicht von 7,609,674 Zollcentnern und einen Werth von 37,546,116 Nthlr. Gold darstellt. Die Einfuhr von Verzehrungs - Gegenständen belief sich auf 2,484,430 Ctr. und hatte einen Werth von 13,591,032 Nthlr. Gold; an Nohstoffen wurden 4,644,192 Ctr. zum Werth von 6,791,071 Nthlr. Gold eingeführt ; das Gewicht der eingeführten Manufaktur - Waaren stellte sich auf 99,194 Etr., der Werth derselben auf 5,532,366 Ntblr. Gold. Jm Jahre 1852 erveichte die Gesammt - Einfuhr bei 7,966,206 tr. einen Werth- von 40,401,804 Ntblr. Gold. Darunter befanden sich Verzehrungs- gegenstände im Gewicht von 3,018,137 Ctr. zum Werth von 16,268,962 Rthlr. Gold, Nobstoffe im Gewicht von 4,380,070 Ctr. zum Werth von 5,975,964 Rthlr. Gold, Manufakturwaaren im Gewicht von 98,711 Ctr. zum Werth bon 10,641,183 Nthlr. Gold. Die Gesammt - Einfuhr des Jahres 1853 stieg bei 8,944,298 Zollcentner Gewicht auf einen Werth von 48,206,229 Nthlr. Gold. Davon kamen auf die Verzehrungsgegen- stände 2,876,466 Ctr. zum Werth von 17,840,916 Ntblr. Gold, auf die Rohstoffe 5,392,948 Ctr zum Werth von 6,861,218 Nthlr. Gold, auf die Manufakturwaaren 122,586 Etr., zum Werth von 14,964,653 Nthlr. Gold. Die übrigen Einfuhrartikel werden unter die Nubriken Halbfabri- kate, Jndustrie- und Kunst - Erzeugnisse, so wie Kontanten und edle Me- talle zusammengefaßt, und sind von geringerer Erheblichkeit. (Pr. C.)

Gewerbe=- und Handels=Nachrichten.

dieses Monats bereits drei Viertel der in Folge der Wasserfluthen dieses

den hohen Wasserstand der Weichsel, in anderen durch die Cholera und auf allen Baustellen durch die vegen der Aerndte eingetretene Vermin- derung der Arbeiterzahl temporäre Verzögerungen erlitten. Es sind übrigens bei alledem doch mindestens 3000 Arbeiter stets gleichzeitig an diesen Bau- ten in Beschäftigung geblieben, und man erwartete, daß ihre Zahl fich in diesem Monat wieder auf 4000 erhöhen werde. Wenn nicht unvor- bergesehene Ereignisse dazwischentreten, hofft man, im Laufe des Oktober mit den sämmtlichen Deich-Arbeiten in dem genannten Negierungs-Bezirke zu Ende zu kommen. Jm Ganzen sind in den verschiedenen Niederungen dieses Negierungs-Bezirks zur Wiederherstehung der Deiche 404,911 Schacht- ruthen zu bewegen, und am Schluß des Monats August waren dabon nur noch 108,349 Schachtruthen im Nüdckstande. Auch an dem Vau der in den Kreisen Flatow, Kulm und Thorn genehmigten Chausseen ist thätig gearbeitet worden. (Pr. C.)

Die Nachrichten, die uns über Handel und Schifffahrts- O O Regierungs - Bezirk Gumbinnen zugehen lauten sehr zufriedenstellend. Die Stromschifffahrt, besonders auf dem Memel, war durch reichliche ¡Frachten begünstigt. Die ¡Frachtsäße sind zwar bei der eingetretenen starken Konkurrenz unter den Schiffern etwas ermäßigt worden, sie sind aber immer noch recht lohnend. Sieben

Dampfschiffe vermittelten in diesem Jahre den Personen- und Fracht- |

verkehr zwischen Königsberg und Memel. Kolonial - und Manufaktur-

waaren wurden im großen Umfange nach Nußland ausgeführt, wo sich | der Vedarf in Folge der Häfenblokade täglich steigert, Auch der Holzhan- | del hat zugenommen. Bedeutende Quantitäten von Hölzern, Stäben und | dergleichen gingen aus Nußland ein und fanden schnellen Absaßz. Die |

Holzschneidemühlen vermehren si. Aber nicht blos auf dieser Transit- route, auch auf den Binnengewässern regte sich ein lebhafter Verkehr. Auf den masurischen Seen zwischen Johannisburg, Nhein und Lößen ent- ivickelt sih der Schifffahrtsverkehr ganz erfreulih. Der Spediteur Meyer in Johannisburg hat kärzlih ein Dampfschiff von 10 Pferdekraft nach diesen Gewässern gebracht, so daß dieselben jeßt von 2 Dampfern befah- ren werden. Jn diesen Gegenden war ivährend dieses Sommers beson- ders der Leinwandhandel lebhaft, Der Begehr nach dieser Waare konnte auf den masurischen Märkten nicht befriedigt werden und die Preise sind daher erheblich gestiegen. (Pr. C.)

St. Petersburg, 20. September. . am 6. September in Kraft getretene Ukas des Kaisers in Betreff der durhgreifenden Reform

des chinesisch - russishen Handels über Kjachta lautet: 1) Der Waaren- |

Tauschhandel mit den Chinesen über Kjachta soll von nun an nach freien Preisen (welche aus freier gegenseitiger Uebereinkunft hervorgehen), obne irgend eine Beschränkung durch Besteuerungen von was immer für Gesellschaften betrieben werden. 2) Die Ausfuhr von Goldmünzen (die Ausfuhr von Gold- und Silberfabrikaten, so wie auch von Gold- und Silberbarren war von jeher gestattet) ist unter der Bedingung gestattet, daß dieselben nicht anders exportirt werden, als zusammen mit Waaren, und daß deren Werth sammt dem ausge- tauschten Gold- und Silberfabrikate jedesmal und für jeden einzelnen Handeltreibenden nicht mehr, als ein Drittheil des Werthes der Manu- fakten und nicht mehr, als die Hälfte des Werthes von Nauhwaaren, die mit den Metallen ausgeführt werden, betrage. 3) Vehufs genauer Bestimmung , bis zu welchem Höhenbetrage Metalle mit den ausgetausch- ten Waaren ausgeführt werden dürfen, soll der Werth der leßkteren taxirt

| Hanau 90. Berliner Wechsel 1054.

iverden bon durch die ZoUlkammer in Kjachta dazu ernannten Aeltesten, ohne jetoch den Handeltreibenden zu wehren , dem Exportquantum, so biel fie wünschen, andere Waaren beizufügen. 4) Es if auch Kaufleuten zweiter Gilde gestattet, über Kjachta auswärtigen Handel zu treiben, und zwar bis zum Höhenbetrage von 90,000 S.-R' Werth der ein- und aus-

gerin Waaren zusammen. 5) Kaufmanns - Commisfionaire und BVe- ollmá i

l welche diesen Gilden zustehen. dem Waa l Kjachta sollen in Zukunft dortige Kaufleute Waaren B dus nehmen dürfen, um sie den Chinesen vorzulegen, und zwar in der erforderlichen Quantizät bon jedem Artikel, aber unter der Bedin- gung, daß dies nicht anders geschehe, als nah vorgängiger Entscheidung der Aeltesten, und daß sämmtliche ins Haus gelieferten Waaren, welche bon den Chinesen während der Messe nicht eingetausht wurden, nicht später als innerhalb vier Wochen nach dem Schlusse dieser leßteren, in das Waaren-Entrepot zurücgeliefert werden. Mit Einhaltung dieser Vorschrift sind die Aeltesten beauftragt. 7) Der in Fjachta handeltrei-

) ist die Gründung von Börsent ersammlungen ger

| die ‘Oberbehörde nah den Lokalberhältnissen und all-

gemeinen Vorschriften für Börsen in anderen russishen Städten, einseßen vird. 9. B. D) i i

Marktpreise.

: Berlin, den 1. Oktobers _ Zu Lande: Weizen 5 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf. Roggen 3 Rihlr. 29 Sgr. , auch 3 Rthlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf, R 2 Rthlr. 8 Sgr. 9 Pf; Hafer 4 Rthlr. 18 Sgr. 9 PL, auch 4 Rthlr, 9 Sgr.,

Zu Wasser: Weizen 5 Rihlr. 15 Sgr., auch 4 Riblr. 5 Sgr.

| Roggen 3 Rihlr. 25 Sgr., auch 3 Kthlr. 417 Sgr. 6 Pf Quozas Gevdia | 4 Kthlr. 15 Sgr.., auch 2 Rthlr, 7 Sgr. 6 Pf. | : I auch 1 Rihlr, 2 S 6E FEhion 3 Rihlr. 15 Sgr., auch | thlr, ;

Hafer 41 Rthlr. 417 Sgr.

Sonnabend, den 29, September.

Das Schock Stroh 9 Rihir. 15 Sgr., auch 8 Rthlr. - Der Centner

S , » - . S l b / x x E R or _ Zm Regierungs-Bezirk Marienwerder waren zu Anfang | Heu 1 Rihlr. , geringere Sorte auch 27 Sgr.

Kartoffeln, der Schesfel 4 RthIr., auch 22 Sgr. 6 Pf., metz-nweis

u! 2 - , c î N | 9 é J - Frühjahrs nothwendig gewordenen Arbeiten zur Wiederherstellung | 2 %8r., auch 1 Sgr. 6 Pf.

der Deiche ausgeführt, obgleich dieselben in einigen Gegenden dur |

Leipzig, 1. Oktober, Leipzig - Dresdener 210 Br., 2097 G. Sächsisch - Baiersche —. Sächsisch - Schlesische —, Löbau - Zittauer 454 Br. Magdeburg - Leipziger 318 Br. Berlin - Anhaltische 161 Br. Berlin-Stettiner 170 G. Cöêln-Mindener —-. Thüringer 1112 Br., 111 G, Friedrich-Wilhelms-Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank - Actien 1322 Br., 132 G. Braunschweiger Bank - Actien Litt. A. 126 Br.; B. 125 Br. VWeimarsche Bank - Actien Lit. À. 112% Br., 1127 G.; B. 1112 G. Wiener Banknoten 903 Br., 902 G. Oesterreichische Sproz. Metalliques 66; G. 1854er Loose 875 Br. 1854er National - Anleihe 717 Br. Oesterreichische Staats - Eisenbahn- Actien 108 G. Obligationen —. Preussische Prämien - Anleihe —.

e H Oonstantinopel, 48. September. Wechsel - Cours: London 3 Monat 1414—141; Paris 229; Marseille 225—224; Wien 494—502; ‘Triest 900— 4985. Geld-Cours unverändert.

Smyraa, 19, September. Wechsel - Course: London 1137 4114 Piaster; Frankreich 4182 483 Para; Triest 388 393. Para.

Stettin, 2. Oktober, 1 Ukr 37 Minuten Nachmittags. (Tel. Dep. d. Staats-Anzeigers.) VVeizen 120. Roggen 78 85, October 78%, Oktober-November, November- Dezember 77, Frühjahr 76. Spi- ritus Oktober 97, Oktober - November 107 Alles bezahlt, Frühjahr 14 G. Rüböl 17/5 bez.

BEambrure, 1 Oktober, Nachmittags 2 Uhr 54 Minuten.

Schluss - Course: Prenss. 4;¿proz. Staats-Anleihe 4100 Br. Prenss. 35proz. Prämien - Anleihe —. Oésterréichieche A4proz. Loose 4003. Îproz. Spauier 295. proz. Spanier {8. Englisch-russìische Sproz. An- lethe —. Berlin- Hamburg 115. Cöln- Mindener 163. Mecklenbur- ger 69. Magdeburg-W'ittenberger 481 G. Berlin-Hamburger 1sie Prio= rität 1015. Cöln-Mindener Bte Priorität 93 G. Disconto zu 94 pCt., viel Geld. Stille, nicht belebt.

Getreidemarkt. Weizen und Roggen stille, zu letzten Preisen nominell. Oel pro Oktober 363, pro Mai 355. Kaffee fest. Zink 2500 Ctr. loco 14Z.

Frankfurt a. VL., 2. Oktober, Nachmittags 4 Uhr 45 Min. Das Geschäft wenig belebt, die Course der meisten Fonds und Actien fast unverändert. Frankfurter Bank-Actien matt.

Schluss - Course: Neueste Preuss. Anleihe 1094. Prenss. Kassen- scheine 1057. Cöln - Mindener Eisenbahn - Actien —. FPriedrich- Wilhelms - Nordbahn 603. Ludwigshasen - Bexbach 1597. Frankfurt- Hamb. Wechsel 8727, Londoner VVechsel 1175. Pariser Wechsel 935. Amsterdarmer Wechsel 995. Wiener Wechsel 4054. Frankfurt. Bank-Antheile 119Z. 3proz. Spanier 315. proz. Spanier 1956. Kurhessische Loose 38, Badische Loose 434. S5proz. Metalliq. 66. 4t{proz. Metalliq. 585. 4854er Loose 855. Oesterreichisches National - Anlehen 694, Uesterreichisch - französische Staats-Eisénbahn-Actien 194, Oesterreich. Bankantheile 1007.

Wien, 1. Oktober, Nachmittags 1 Uhr. (Tel. Dep. d. C. B.)

Schluss-- Course: Silber - Anleihe 88, S5proz. Metalliques 742, 4¿proz.

Metalliques 66. Bankactien 1039, Nordbahn 205. 1839er Loose 121. 1854er Loose. 967, National - Anlehen 785. Oegsterreichische Staats- Eisenbahn - Actien 3641. London 10, 59. Augsburg 143%. Hamburg 823. Paris 1313. Gold 4175, Süber 14.