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S E E E ET L EE O E
1804
Hierauf leitete der Geh. Medizinal-Rath Prof. Dr. Mit se rli d die Uebergabe des Rektorats an den Professor Dr. Ehrenberg mit der statistischen Uebersicht der Ereignisse des verflossenen Jahres ein. In derselben wurden 541 Vorlesungen gehalten, und zwar in der theologischen Fakultät 64, in der juristishen 81, in der me- dizinischen 1341, in der philosophischen-265, — Dur den Tod er- litt die Universität keinen Verlust. Herr Professor Dir ichlet folgte einem Rufe na Göttingen und in seine Stelle ist der Herr Pro- fessor Kummer eingetreten. Der Privat-Docent Herr Licentiat Wuttke wurde von Breslau an die hiesige Universität zum außer- ordentlichen Professor berufen, der Privat-Docent Herr Pr. Herz zum ordentlichen Professor in Greifswald, der Privat-Docent Herr Dr. Glaser zum ordentlichen Professor in Königsberg und Herr Dr. Dubois-Reymond zum außerordentlichen Professor an der hie- sigen Universität ernannt. — Als Privat-Docenten habilitirten sich, Herr Licentiat Sch neider und die Herren Doktoren Martens, Han- stein und Schulz - Fleeth. — Der Geheime Ober = Tribunals- Rath Herr Professor Dr. Homeyer wurde als Vertreter der Universität zum lebenslänglichen Mitgliede des preußischen Herren- hauses gewählt, und Herr Ober - Konsistorial - Rath N i b\ch zum Probst in der St. Nikolai- und St. Marienkirche ernannt. Die Anzahl der immatrikulirten Studenten im Winter-Semester betrug 1484, im Sommer-Semester 13353 die Anzahl der zum Hören der Vorlesungen Berechtigten im Winter-Semester 2102, im Sommer-Semester 1924. — Während des Universitätsjahres wurden 146 Theologen , 445 Juristen, 160 Mediziner und 209 Philosophen, also im Ganzen 960 Studirende immatrikulirt, — Die Anzahl der Studirenden ist nahe dieselbe, wie im vorigen Jahre geblieben. — An Promotionen fanden 168 statt. — Das hohe Ministerium hat das Studiren auf der hiesigen Universität für junge Männer, welche sich höher aus- bilden, oder Kenntnisse für einen besonderen Beruf erwerben und nicht in den Staatsdienst treten wollen, dadurch ungemein erleich- tert, daß dasselbe dem Kuratorium gestattet hat, diejenigen, welche vas Maturitäts - Examen nicht gemacht haben , sih aber durch ge- hörige Zeugnisse ausweisen können, daß sie die nöthige Bildung besien, um Vorlesungen hbren zu können, zu immatrikuliren, — Die Unterstübungsmittel für unbemittelte Studirende betrugen 300 Thaler mehr, als im vorigen Jahre, da um diese Summe der Kol- leftenfonds fich vergrößert hatte; vom fünftigen Jahre an wird dieser Fonds nur für Studirende der Theologie verwendet werden, — Das Vermätniß des Fräulein Neander von 150 Thalern, das der Wittwe Sara Levy von 1500 Thalern und die von Seutter sche Nachlaßmasse von 6365 Thaler sind eingezahlt wor- denz der Rentier Kleemann legirte der Universität zwei Sti-= pendien je zu 50 Thalern. — Die Disziplin und die Ge- rihtsbarkeit geben den Beweis von Der großen Sittlichkeit und der guten Führung der hiesigen Studirenden, Mit Relegation ist in diesem Jahre Keiner, mit dem Consilio abeundi nur ein Einziger bestraft worden. — Der neue Senat besteht aus dem neu ernannten Rektor Professor Dr. Ehrenberg, dem Prorektor Geh, Medizinal-Rath Professor Dr. Mit scher lich, den Dekanen Ober- Konsistorial-Rath Professor Dr. Twesten, Geh. Justizrath von Keller, Geh. Medizinal-Rath Dr. Jüngken, Professor Pr. Haupt, den fünf ordentlichen Professoren Dr. Trendelenburg, Geh. Ober-Regierungs-Rath Dr. Dieterici, Geh. Regierungs- Rath Dr. Boeckh, Geh. Berg-Rath Dr. Weiß, Pr. Magnus und dem Universitäts - Richter Herrn Kammergerichts - Rath Lehnert.
Nach der Proclamation des neuen Senates, der sich zusammensebßt: aus dem neu ernannten Rektor Professor Dr. Chrenberg, dem Prorektor Geh. Medizinal - Rath Prof. Dr. Mit scherlich, den Dekanen Ober-Konsistorial-Rath Prof. Dr. Twesten in der theo- logischen, Geh. Justizrath Prof. Dr. von Keller in der juristi- hen, Geh. Medizinalrath Prof. Dr. Jüngken in der medizini- \{chen, Prof. Dr. Haupt in der philosophischen Fakultät, den fünf ordentlichen Professoren Dr, Trendelenburg, Geh, Ober-Regie-
“rungs-Rath Dr. Dieterici, Geh, Regierungs-Rath Dr. Boedh,
Geh. Bergrath Dr. Weiß, Dr. Magnus und dem Universitäts= Richter Kammergerichts-Rath Lehnert leistete der Professor Dr. Ehrenberg den vorgeschriebenen Rektor-Eid, nahm die Jnsignien des übertragenen Amtcs in Empfang und machte in einer kurzen Ansprache auf die Stellung der Universitäten im Staaie und zur Gesammtbildung, so wie der Erfahrungswissenschaften zu den Uni- versitäten aufmerksam. Dur den Sänger-Chor wurde die Hand- lung mit einem Chorale geschlossen.
— Es sind \{ließlich zum Hause der Abgeordneten am 8, d. M. gewählt worden :
Provinz Preußen. Jm Wahlbezirk Neidenburg-ODste-= rode: Landrath von Lavergne -Peguilhen in Neidenburg, Rittergutsbesißer Pannek auf Wapliß im Kreise Osterode.
Großbritannien und Jrland. London, 13, Oktober, Der Hof verläßt Balmoral am nä{sten Dienstage, 16, Oktober, und wird am folgenden Tage in London zurückerwartet.
Die „Gazette“/ meldet die Ernennung des bisherigen Gesand- ten in Brasilien , Hrn. Henry Francis Howard, zum außerordent- lichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am portugiesi-
{hen Hofe.
Frankreich. Paris, 14. Oktober. Aus Anlaß des im vorigen Monat dahier abgehaltenen statistishen Kongresses sind fünf der dabei anwesenden Abgeordneten fremder Regierungen, worunter Baron von Czórnig zu Wien, Professor Dieterici zu Berlin und Staatsrath von Hermann zu München, zu Offizieren und vier dieser Abgeordneten, worunter Direktor Dr. Engel zu Dresden, zu Rittern der Ehren-Legion ernannt worden.
Spanien. Eine Depesche aus Madrid, vom 13, Oktober lau- tet: „Die Journale schildern die Lage mehrerer Provinzen Spa- niens als in Folge der Wiederkehr der Factionen äußerst betrü- bend. — Jn den Cortes wächst die Majorität der Regierung.“
— Nach Berichten der „Pr. C.“ aus Spanien, die bis zum Sten d. M. gehen, entwickeln sich die dortigen Verhältnisse in der Rich= tung, welche durch den Beginn der Bewegung gegeben war. Zu den vorhandenen Parteien ist eine neue unter Madoz getreten, die der „Progresistos puros‘z man kann sie die Demokraten vom reinsten Wasser nennen. Das Bestreben derselben ist darauf gerichtet , die Central- und Provinzial-Behörden von den nach ihrer Ansicht unreinen Elementen zu befreien. Das bezieht sich natürlih auch auf das Ministerium, von dem sie eine konsequente Durchsührung des Prinzips der Volkssouveränetát verlangen, Die Verhand- lungen in den Cortes waren bisher von keiner Bedeutung und die Gesehe über Sanitätspolizei, über Aufnahme und Behandlung politischer Flüchtlinge des Auslandes, über den nächstjährigen Effektivbestand des stehenden Heeres zu 70,000 Mann, über Acker- baukolonieen in der Sierra Morena u, #. w. sind fast ohne Wider- \spruch nach den Vorlagen angenommen worden. Die Parteien be- obahten sich indessen mit lauerndem Mißtrauen und die härtesten Kämpfe werden nicht ausbleiben, sobald die Reihen der Deputirten durch die Ankunft der neugewählten Mitglieder und der noch feh= lenden Parteiführer ergänzt sein werden, Der Minister der aus- wärtigen Angelegenheiten hatte es noh nicht für angemessen erachtet, über die Allianz mit den Westmächten eine Vorlage zu machen,
Türkei. Aus Marseille, 14, Oktober, Morgens, wird die Ankunft eines Paketbootes telegraphirt, welhes Konstantinopel am 4. Oktober verließ und nur Nachrichten bis zum 4. Oktober aus der Krim überbracht hat. Das Feuer zwischen den von den Russen beseßten Forts auf der Nordseite der Rhede und den auf der Südseite stehenden Verbündeten dauerte noch sehr lebhaft fort. Die Verbündeten beshleunigten den Bau neuer Battericen und sollten unter Anderem bald mit {wimmenden Batterieen und Ka- nonier-Schalupp.n gegen das Fort Konstantin vorgehen. Das große Armee - Corps, welches das Baidar = Thal beseyt hält , hatte seine Vorposten bereits auf 15 Wegstunden vom Hauptquartier des Marschalls Pelissier vorges{hoben. Seine Stellung war vor=- trefflid, da die Verbündeten im Besiße der drei wichtigen Hügel sind, welche den Zugang ins Thal beherrschen. Uebrigens war auch das Wetter noch gut. Jn dem Gefechte, welches bei Cupa- toria zwischen der Reiterei des Generals d’'Allonville und der russi- \{chen Kavallerie geliefert wurde, war erstere nur 12, die russische dagegen 19 Schwadronen stark, — Die konstantinopeler Blätter be- rihten, daß noch vier Divisionen aus Frankreich erwartet werden. —— Die neuesten Berichte Omer Pascha?s melden, daß derselbe seine Armee in Batum einübt. Das englisch=türkische Kontingent scheint nan definitiv nah Varna und Schumla bestimmt zu sein,
Nah Angabe von Londoner Vlättern hat die gesammte englische Kavallerie in der Krim Befehl erhalten, sich auf einen Winter- Feldzug vorzuberciten, Zugleich soll in Kuluki eine starke Reserve für die in der Krim stehenden Regimenter gebildet werden. Sie wird aus mehreren Tausend Pferden bestehen und es sind bereits die nöthigen Befehle zur Einschiffung an tie verschiedenen Kavallerie- Depots in England erlassen worden. Diese Anordnung hat ohne Zweifel das in Konstantinopel verbreitet gewesene Gerücht veran- laßt, daß die englische Kavallerie aus der Krim zurückgezogen wer- den und am Bosporus überwintern solle.
Einer Mittheilung aus Balaklava vom 29, September zu- folge, ist von Jenikale cine Expedition nah Taman an der jenseiti- gen Küste der Straße von Kertsch geschickt worden, um Feuerung zu holen; sie machten sich zu dem Zwecke die Fußböden und Dach=- \parren der besseren Häuser zu eigen. Eine Abtheilung von 4200 bis 1500 Kosaken {chwärmte in einiger Entfernung umher, wagte sich aber nicht in den Bereich der Geschüße der Kanonenböte.
Wir erhalten, bemerkt die „H. B. H.“', durch gütige, auf tele- graphischem Wege eingegangene Privat-Mittheilung aus authentl=- her Quelle. noch folgende Einzelnheiten über deu abges{lagenen Angriff der Russen auf Kars, welcher, wie zugleich gemeldet
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wird, zur Folge hatte, daß die Russen sich zum Abzuge und zur Aufhebung der Belagerung vorbereiteten. Der Angri} er- folgte , wie berihtet, am 29, September. Der Rat dauerte
acht Stunden und wurde mit der größten Erbitterung ge=.
führt. Es gelang den Russen zu wiederholten Malen, in ein- zelne Batterieen einzudringen, sie wurden aber jedesmal mit bedeu- ¿endem Verlust zurückgeworfen und zu"eßt gezwungen, si in voll- ständiger Auflösung zurückzuziehen. Außer den während des Kampfes fortgeshleppten Todten und Verwundeten haben sie 4000 Todte vor der Festung zurüdckgelassen, Es sind 100 Mann gefangen ge- nommen und ein Geschüß erobert worden. Die Türken haben 7= bis 800 Mann, darunter mehrere höhere Offiziere, verloren,
Rußland und Polen. St. Petersburg, 14. Oktober, Fürst Gortschakoff meldet vom 13. d. M. Morgens: Der Feind verließ das Thal des obern Belbek und zog sich auf den Kamm zwischen diesem Thale und dem des Baidar zurü, Dieser Rückzug ist wahrscheinlich durch unsere Bewegung auf Harvi und Albat motivirt.
— 45. Oktober. Nach Berichten aus Odessa hat die feind= lie Flotte am 14ten die Rhede von Odessa verlassen und ist drei Meilen von Kinburn vor Anker gegangen.
Amerika, Buenos Ayres, 1. September. Der verflos= sene Monát is vorübergegangen, ohne daß Ruhe und Ordnung gestört worden sind. Die Regierung erweist sich fortwährend be= müht, Verbesserungen den Verhältnissen entsprechend einzuführen, dahin rechnen wir zuförderst Erweiterung der Schulanstalten, fer- ner Maßregeln, um Einwanderungen zu vermehren durch Einräu-= mung von Ländereien, Die Berathung des Budgets beschäftigte die gesebgebende Versammlung, die Einnahme wurde auf 60 Mil- lionen und die Ausgabe auf 68 Millionen Thaler Papiergeld ge- häzt. Man braucht nichtsdestoweniger kein Defizit zu befürchten, da jene in der Wirklichkeit wohl bedeutender sein wird, als man veranschlagt.
Königsberg, Dienstag, 16. Oktober. (Tel. Dep. d, C. B.) Hier eingetroffene Petersburger Nachrichten bringen einen Ukas des Kaisers, durch welchen die Berufung der Reichswehr in den Gou= vernements Orenburg und Samara anbefohlen wird. Die Orga= nisirung derselben soll am 15. November beginnen und am 15, De=- zember d. J. beendigt sein und sollen 23 Mann von 1000 Seelen ausgehoben werden.
und zwar in Bielefeld, Minden, Warburg, (Kreis) Herford, (Kreis) Bielefeld, (Kreis) Paderborn, (Kreis) Höxter, (Kreis) Brakel und Höxtec (Stadt). Jm Jahre 1855 sind in der gedachten Provinz bis jeßt als neue Sparkassen hinzugetreten: die Kreis-Sparkassen zu Necklinghausen und Wiedenbrück, so wie die Sparkassen zu Plettenberg, Schmallenberg, Ober- und Nieder-Marsberg, Aplerbeck und für die Stadt- und Sammt- gemeinde Haltern. (Pr. C.)
— Die Betheiligung an den leßten Urwahlen im NRegierungs- Bezirk Côslin stellt fich nach amtlichen Berichten in der Art betaus, daß in der ersten Abtheilung von 3266 herechtigten Urwählern 1483, also 45 pCt., in der zweiten von 10,886 Berechtigten 3458, also Z2 pCt., in der dritten von 66,070 Wählern 14,853, also 22 pCt., mithin von überhaupt 80,222 Wählern nur 19,794, also etwa 25 pCt. an den Wahlen am 27. September d. J. Theil genommen baben. Es wurden 1637 Wahlmänner gewählt, die ihrerseits neun Abgeordnete zu wählen hat- ten. — An den leßten Urwahlen im Negierungs-Bezirk Stral- sund haben in der ersten Abtheilung von 1348 berechtigten Urwählern 626, in der zweiten von 3776 Berechtigten 1241, in der dritten von 31,717 Wählern 5876, also von überhaupt 36,831 Wählern nur 7743 Theil genommen. (Pr. C.) :
— Die Gesammt-Einnahme, welhe dew brasilia nischen Staatsschaß in dem Finanzjahr vom 1. Juli 1554 bis zum 30. Juni aus den Zöllen und sonstigen Handels - Abgaben zufloß, belief sih auf 31,241,095 Milreis oder 23,430,822 Nthlr. preuß. Cour. Dieselbe über- traf die Einnahme während des vorangegangenen Jahres um 805,904 Rthlr. Aus den Einfuhrzöllen ergab fih dabei eine Summe von 17,158,899 Nthlr., die im Vergleich zum Vorjahr eine Mehr - Einnahme von nur 43,918 Nthlr. herausstellt. Allem Anscheine nach, wäre sogar ein Minderertrag eingetreten, wenn nit die Zollämter die bei der Ver- steuerung durch höhere Werthannahmen wie durch Aenderung der ange- gebenen Tarifklassen zur Erzielung größerer Einnahmen ihnen zu Gebote stehenden Mittel mehrfach in Anwendung gebracht hätten. Sicherlich hat die Mehrung der Staats - Ausgaben zu dieser vershärf- ten Anwendung der Zoll - Geseße viel beigetragen. Um so lehb- hafter äußert sich in Folge dessen im Handelsstande der Wunsch nah festen Zollsäßen mit Beseitigung der Klassen und der jeßigen Werthzölle. Die Einnahme aus den Einfuhrzöllen stieg am höchsten in der Stadt Nio de Janeiro. Sie betrug hier 9,604,509 Rthlr., also mehr als die Hälfte der Jmport- Gefälle im ganzen Neih. Eine Abnabme des Zoll- vertrages wurde besonders in der Stadt Nio Grande do Sul bemerkt. Hier stellte sih derselbe auf 558,962 Rthlr., d. h. 220,915 Nthlr. weniger als im Vorjahr, Ebenso trat eine merkliche Minderung der Zollein- nahme in Para ein. Sie war hier bei 982,554 Rthsr. um 58,932 Rthlr. geringer als im vorigen Finanzjahr. Die Aus fuhrzölle lieferten einen Gesammtertrag von 3,298,191 Rthlr. und boten gegen das Vor- jahr eine Mehreinnahme von 432,895 Rthlr. Diese Steigerung war vornehmlich eine Folge der ungewöhnlich reihen Kartoffel-Aerndte, deren Ertrag beinahe ausschließlich im Hafen von Rio de Janeiro zur Aus- fuhr kam. Das Zollamt von Nio erhob 1,989,100 Ntóölr. an Ausfuhr- zöllen. (Pr. C.)
Statistische Mittheilungen.
— Die Kommune Berlin hat im vergangenen Jahre zur Til- qung ihrex Obligations\huld 67,335 Rthlr., nämlich 24,700 Rthlr. für die Z2:prozentige und 42,635 Nthlr. für die 4: prozentige Schuld, fo wie 182,006 Nthlr. zur Bezahlung der laufenden und Reslzinsen verwendet.
Die gesammte Schuld der Stadt belief sich am Schlusse des Jahres 1854 |
auf 4,757,545 Nthlr., nämlich 2,228,475 Rthlr. in 3zprozentigen Obli- gationen, 2,389,660 Nthlr. in 42prozentigen Obligationen, 29,650 Rthlr. Cautionen von Beamten und 109,760 Nthlr. Hypotheken - Schulden auf den im Laufe der Zeit zu städtischen Verwaltungszwecken erworbenen Grundstücken. (Pr. C.)
— Ueber den Zustand der Sparkassen in dex Provinz West- falen im Jahre 1854 gehen uns folgende aus amtlichen Berichten entnommene Mittheilungen zu: Am Schlusse des Jahres 1853 war ein Bestand von 4,110,410 Rthlr. 11 Sgr. 8 Pf. vorhanden. Während des Jahres 1854 ist ein Zuwachs entstanden: a) dur neue Einlagen von 2,224,178 Rthlr. 13 Sgr. 9 Pf, b) durch Zuschreibung bon Zinsen von 98,250 Nthlr. 12 Sgr. 6 Pf. Jm Jahre 1854 betrugen die Aus- gaben der Sparkassen für zurückgenommene Einlagen 1,446,949 Rthblre. 16 Sgr. 4 Pf. Es „verblieben daher am Schlusse. des Jahres 1954 ein Einlagebestand von 4,986,289 Nthlr. 21 Sgr. 3 Pf. Der Bestand des Separatfonds betrug 13,5994 Nthlr. 23 Sgr. und der Be- stand des Reserve - Fonds belief sih auf 229,012 Nthlr. 28 Sgr. 10 Pf. Die Zahl der im Umlauf * befindlichen Quittungsbücher über Ein- lagen betrug a) bis zu 20 Rthlx. inkl. 8587; þ) über 20 Rthlr. bis 9) Nthlr. inkl. 9719; c) über 50 bis 100 Nthlr. inkl. 7796; d) über 100 bis 200 Rthlr. inkl. 6376; e) über 200 Nthlr. 5571, in Summa 98,049, Nach den Regierungsbezirken vertheilt, befinden fih im Negie- rungsbezirk Arnsberg 34 Sparkassen, und zwar in Soest, Arnsberg, Yserlohn, Bochum, Hattingen, Unna, Hamm, Dortmund, Brilon, Hagen, Olpe, Altena, Lippstadt, Menden, Siegen, Halver, Werl, Lüdenscheid, Meschede, Schwelm, Warstein, Laasphe, Berleburg, Neheim, Fröndenberg, Nüthen, Attendorn, Wetter, Kirchhundem, Witten, Limburg, Schwerte, Lünen und Gesecke; im Regierungsbezirk Münster 10, und zwar in Münster, Warendorf, Breden , Lengerich, Ahlen, Lüdinghausen, (Kreis) Beckum, Nheine, Bochold und Coesfeld; im Negierungsbezirk Minden 8,
Gewerbe=- und Handels-Nachrichten.
— Die walachische Negierung hat durch Bekanntmachung in der amtlihen Zeitung vom 15. (27.) September d. J. eine Erhöhung des Ausfuhrzolles für Getraide in der Weise eintreten lassen, daß fortan von Weizen 10 Piaster (bisher 4 Piaster 25 Paras), von Mais 5 Piaster (bisher 2 Piaster 375 Paras), bon Gerste und Hafer Z Piaster (bisher 1 Piaster 325 Paras) für das Kilogramm erhoben werden sollen. Von einer ähnlichen Maßregel für die Moldau ist bisber Nichts bekannt geworden. Doch wird dieselbe mit ziemlicher Gewißheit erwartet. Die Aerndte der Walachei läßt sich als eine knappe, die der Moldau sogar als eine gute Mittel - Aerndte bezeichnen, doch haben die Aufkäufe der Verbündeten die Preise zu einer enormen Höhe gesteigert.
F arkktireise. Berlin, den 15, Oktober.
Zu Lande: Roggen 3 --Rikle 21 Sgr. 9 Pf, auch 3 Rillr. 16 Sgr 3 Pf. Grosse Gerste 2 Kthlr, 10 Sgr. Haser 1 Rthlr. 20 Sgr., auch 4 BRthlr. 17 Sgr. 6 Pf.
Zu Wasser:: VVeizen 5 Rihlr. 10 Sgr. , auch 3 Rihlr. 28 Sgr. 9 Pf. Roggen 3 Rihlr. 22 Sgr, 6 Ps, auch 3 Rthlr. 15 Sgr. Grosse Gerste 2 Kthlr. 15 Sgr., auch 2 Rihlr. 6 Sgr. 3 Pf. Haser 1 Rihlr. 17 Sgr. 6 Pf, auch 4.Rihlr, 12 Sgr. 6 Ph Erben Rihlr. 20 Sgr., auch 3 Rthle. 7 Sgr, 6 Pf.
Sonnabend, den 13. Oktober. Das Schock Stroh 10 Rihlr. 410 Sgr., auch 10 Rthlr, Der Centner Heu 4 Rthlr., geringere Sorte auch 25 Sgr. :
Kartosfeln, der Schesfel 1 Rihlr, auch 22 Sgr. 6 Pf., metzenw eis 2 Sgr., auch 4 Sgr. 6 Pf.