1908
nächsten Landstraßen und an den Kanal von Manzanares zu bege- ben, wo man sie beschästigen werde.
Ftalien. Die „Gazz. Piemontese““ theilt ein vom 42, d, M. vatirtes Kbnigliches Dekret über die Rekrutenaushebung sür das laufende Jahr mit; 13,000 Mann werden unter die Waffen ge=-
rufen.
Türkei. Aus Marseille vom 30. Oktober wird telegraphirt : „ET „Christophe Colomb‘ is aus Kon stantinopel angetom- men. Es hatte die na9 Frankreich zurückkehrenden Generale Bosquet , Mellinet und Trou an Bord. Die Nathrichten aus der türkishen Hauptstadt reichen bis zum 22, Oktober. Die Re= gierung hatte dem „Impartial de Smyrne“ wegen eines sür Griechenland verleßenden Artikels eine Verwarnung ertheilt, Die Fregatte „Vauban““ war mit 711 russischen Gefangenen und eben fo vielen russishen Ossizieren von Kamies angelom= men. Den mit dem leßten Courier aus Trapezunt ein= gelaufenen Nachrichten zufolge befand sich Omer Pascha noch immer zu Suchum-Kale. Nach Aussage der Türken war der Verkehr mit Kars wieder möglich geworben i
Eine zweite Depesche aus Marseille, vom 30, Oftober, meldet: „Die „Presse d'Orient““ erklärt die Nachricht, welcher zufolge nach Silistria Proviant für 40,000 Franzosen, die daselbst überwintern sollten, geschafft worden wäre, für fal\ch und sagt, dieser Proviant sei für das türkische Donau-Heer bestimmt. Î Gerücht, daß ein französises Armee-Corps au der. Donau ersche1- nen werde, bloß für verfrüht, nicht für völlig ungegrüudet. Admiral Bruat hatte am 418ten einen an die Flotte gerichteten Tagesbesehl! veröffentlicht, in welchem er sagt, die Einnahme vou Kinburn er- óffne ein weites Feld für neue Vperationen und lege Zeugniß ab von der Eintracht der verbündeten Geschwader. Dur dieje Waffenthat sei der Jahrestag des See - Angrisses au] Sebastopol vom 17. Oktober 1854 würdig begangen worden. Es tamen fort- während Verstärkungen der verbündeten Heere auf dem Wege nach der Krim bei Konstantinopel vortei, Man glaubte, daß keine Aus= scht auf das Wiederaufkommen des seit längerer Zeit erkranften Fürsten Stirbey vorhanden fei,“
Ruf6land und Polen. St. Petersbur g, 26, Oktober Die hiesigen Blätter veröffentlichen _ nachstehenden Auszug aus dem von dem General - Arjutanien Fürsten Gort \hako\f} einge- sandten Journal der Kricgs - Operationen in derx Krim vom 19ten September bis zum “- Oktober (1. — 14. Oktober): H
Das Bombardement dtr Nordseite von Sebastop o l dauerte fort, das feindliche Feuer, welhes zu Zeiten gegen das nördliche Fort verstärkt wurde, war im Ganzen mäßig und für uns fast unschädlich ; vom 28. September (10. Oktober) an wurde das Schießen merklich s{wächer. Unser Verlust während des Zeitraums vom19.September bis zum 1. (13.) Oltober belief ih auf 2 get! l | verwundet wurden: 1 Ober - Offizier und 20 Gemeine; Kontusionen er- hielten 25 Untermilitairs; bon den lehteren blieben 10 Mann in der Front. Der Gegner hat, um gegen unsere Befestigungen agiren zu fón- nen, unter einem sehr starken Feuer derselben Batterieen errichtet in der Admiralität, bei dem Alexander- Fort, auf der Karabelnaja-Seite, in der Artillerie-Vorstadt, in den Schluchten Uschakoff, Apollon und Ssowetniza. Am 30. September wurde bom Wolochoff-Thurm aus bemerft, daß der Feind auf dem Grafen-Pristan 5 Mörser aufstellte; außerdem hat er jewme 2 R vor der Bastion 5 und 6 ausgefüllt , und Schanzkörbe und Neiserbündel von der Kamtschatka-Lünette u a 0 J
Gegen unsere linke Flanke führten die Alliirten beständig mit 1mmer wachsenden Kräften Angriffs - Bewegungen nach dem Thale des oberen Belbek aus, wahrscheinlich zu dem Zwecke, die Gegend kennen zu lernen und die Wege zu bauen, welche über das Defilé in das Thal der Tscher- naja führen. — L
Am 22. September (4. Oktober) kam der Feind, 8 Bataillons und 5 Eskadrons stark, in 5 Kolonnen, Tirailleuxrs voran, in das Dorf Karlu herab. Der Befehlshaber unserer Avantgarde, General- Major Mitton, 3099 seine Truppen, nah furzem Scharmügzeln, auf die vortheilhafte Position bei Ua Airgulu zusammen ; egen Abend ging der Gegner auf das Defilé zurü, mit Zurücklassung iner Posten auf den Höhen um das Dorf Karlu herum, und unsere Truppen nahmen ihre frühere Stellung ein. Am 24. und 25. September gingen die Alliirten, 6 oder 7 Bataillons und 2 Esfadrons stark, bis zum Dorfe Karlu vor, und besebten das Dorf Kokkulus und die Höhen, welche dieses Dorf von Karlu und Adym-Tschokrak trennen. Am 26sten September führte der Feind eine verstärkte RNekognoszirung des linken Belbek-Ufers aus; die Zahl der Bataillons, welche an diesem Tage vom Defilé herabstiegen, belief sich auf 12. Zwet dieser Bataillons mit 4 Geschüßen, wurden, als sie über den Fluß Schulju seßen wollten, von der griechischen Legion des Kaisers Nikolai 1. genöthigt, „nach Aitodor zurückzugehen. Am 27. September rückten die Alliirten in derselben Stärke wie Tags uvor aus Kokkulus, drängten unsere Avantgarde zurück uud beseßten das Dorf Jeni-Ssala, nachdem ihre Kette mit unseren auf den Höhen des reten Belbek vertheilten Büchsenschüßen sharmuzirt_ hatte. Gleich- zeitig ging die feindliche nfanterie , welche die Höhen von @arlu beseht hielt, theils nah Adym-T/|chokral hinunter, theils postirte sie sich auf den zum Dorfe Fop-Ssala führenden Anhängen ; die auf dem Defiló zurüdckge- bliebenen Truppen hoben auf ein Raketenfignal ihr Lager auf, stellten fich in Colonnen auf und waren marshfertig. Der Befehlshaber unserer Avantgarde, General-Major Teterewnikow ging nach gukarü-Airgulu
Jedoch hielt man das | E griffen waren, bemerkten unsere Vorposten, daß der Feind seine Lager
| Stadt zurück.
getödtete Untermilitairs; |
zurück; der Gegner stellte seinerseits um Mittag das Feuern cin, und postirte die Anfantèrie bei Jeni-Ssala und Fot-Ssala (am linken Belbek- ufer); seine Cavallerie stellte sich 12 Esfadrons stark, hinter der Jnfan- terie auf. Am 28. September wurde von den Alliirten eine Recognosci- rung auf der ganzen Ausdehnung unserer linken Flanke von Schuli über Karlu und am Belbek bis zu den Dörfern Gawry und Machuldur ausgeführt. Ein Theil der feindlichen Truppen und zwar 10 Bataillons und 12 Eskadrons, die Foß-Ssala beseßt hielten, seten über den Belbek; die Jnfanterie fing schon an, die gegenüberliegenden Höhen hinanzusteigen; als fie aber unsere Avantgarde in der Position bei Airgulu ansichtig wurde, ging sie an den Belbek zurü und bezog um 4 Uhr Nachmittags wieder ihr Lager bei Jeni-Ssala und Fog-Ssala. Um diesen Versuchen entgegenzutreten und um dem Gegner nicht zu gestatten, sih am oberen Belbek auszubreiten und so die Mittel eines vom Kriege noch nicht erschöpften Landstrichs sich zu Nuße zu machen, verstärkte General - Adjutant Fürst Gort- schakoff die Avantgarde und - siellte fle untex den Befehl des Commandeurs des 3ten Jufanterie - Corps, Generals der Artil- lerie Ssuchosanet, welchem er Befehl ertheilte, einen Angriff gegen den Feind, der Jeni-Ssala besezt hielt, zu unternehmen. Jn Folge dieses Befehls gingen unsere Dragoner in der Nacht vom 30, September auf den 1. Oktober unter General-Lieutenant Montresor von Ulu-Ssala nach Stil und seßten mit Tagesanbruch ihre Bewegung über Tatar- Osmankioi nach Gawry fort; um die Aufmerksamkeit des Feindes abzu-
| lenken, war der Avantgarde Befehl gegeben, von Jukary - Airgulu auf
Fok-Ssala und Jeni-Sfala vorzugehen, und dem Detachement des Ge- neral-Lieutenants Uschakoff, dem Feinde über Albat und Otarschik in die Flanke zu rücken.
Mit Tagesanbruch, als diese Anordnungen in der Ausführung be- aufbob und eilig abzog. Nachmittag gingen die alliirten Truppen, bon unsern Kosaken und Oragonern verfolgt, das Defilé hinan._ Unsere Avantgarde postirte sich auf der rechten Seite des Belbek und stellte ihre Vorposten vor Jeni-Ssala aus.
Aus Genitschesk hat General-Major Wagner berichtet, daß am 17. September in Sicht dieses kleinen Ortes 15 Damptjer standen, welche der starken Brandung halber 8 Werst vom Ufer sich hielten und bis zum 19ten nichts unternommen hatten. Am 19. September , als der Wind fich gelegt hatte und die Brandung s{chwächer geworden war, €r- öffnete der Feind von einigen Dampfern das Feuer gegen den Ort und die Lager. Es dauerte von 9 Ubr Morgens bis 5 Uhr Abends, that uns aber keinen Schaden. Am Morgen des 20 September waren nur noch 6 Dampfer vor Genitschest.
Aus Eupatoria rückten die Verbündeten am 21. September in bedeutender Stärke; als fie aber die steinerne Brücke über den faulen See passirt hatten, machten sie Halt und zogen sich bald darauf in die Am 26. September 7 Ubr Morgens rüdckte der Feind, etwa 8 Taufend Mann Jnfanterie und 5 Tausend Mann Kavallerie stark , abermals aus der Stadt und zog auf dem Perekopschen Wege nach dem Dorfe Kuxulu. Das vereinigte Husaren - Regiment, ivelches die Vorposten auf der rechten Flanke unserer Stellung inne hatte, zog sich auf die Grenadier-Avantgarde zurüdck, die be dem Dorfe Bijuk-Kaban postirt wax, die Vorposten “unserer linken Flanke gingen auf die Avantgarde von Ssaky zurü. Die feindliche Jnfanterie machte Halt auf der Höhe von Kurulu, die Kavallerie rückte gegen Kan- tugan und Jlgeri-Montan vor, zerstörte eine fleine Quantität dort vorgefundener Fourage und verbrannte einige Häuser. Hierauf zog si
der Feind, von unseren Husaren und Kosaken verfolgt, wieder nah
Eupatoria zurü.
Der General-Adjutant Fürst Gortschakoff berichtet vom 42ten (24) Oktober um 85 Uhr Abends Folgendes: Der Feind, der aus Eupatoria ausgerückt war, istt heute dahin zurückgekehrt. Nach dem Berichte des Generals Schabelsfi hatte er 50 Escadrons und eine sehr starke Infanterie. Jn dem Scharmüßel von gestern wur- den uns 2 Kosaken verwundet ; dem Feinde wurten 2 Gefangene abgenommen.
Dáuemark. Die \chles-
Kopenhagen, 90. Oktober. wigschen Stände sind zu Eer, außerordentlichen Versammlung zum 15, November zusammenberusen, um Schleswigs Antheil an den Gesammt-Ausgaben des Staates herbeizuschaffen. Der Depar-
tementschef, Etatsrath Kranold, ist zum königlichen Commissair dieser Versammlung ernannt.
Helsingör, 29, Oktober. Das englische Linienschiff „Belleisle““ ging am 27sten nordwärts ab. Die hier liegenden dre! französischen Kanonenboote gingen gestern aus, kamen aber Nach- mittags starken Nordwindes wegen hierher zurück, Diesen Morgen sind dieselben aufs Neue abgegangen. Der englische Dampser „Basilisk“/ kam gestern wieder vom Kattegatt auf der hiesigen
Rhede an. (Osti. Z-)
Amerika. Das Dampfschiff „Pacific“ ist am 28. Oktober in Liverpool cingetrofen. Es bringt Nachrichten aus New-York vom 47, Oktober,
Aus Japan ist über San Francisco die Nachricht eingegan- gen, daß der Gouverneur von Simoda durch eine Proclamation ausdrücklich allen Amerikanern den Aufenthalt sowohl dort, als n Hukodadi untersagt hat, wenn sie uicht durch Schiffbruch oder an- dere Noth gezwungen sind, ibren Wohnsiß dort zu nehmen, was ihnen dann aber nur so lange die Nothwendigkeit des Aufenthalts dauert, gestattet sein soll.
1909
Nach Berichten aus Mexiko vom 8, Dktober hat die Garui-
son der Hauptstadt dem General Alvarez den Eid der Treue ge-
General Conde war-an die Stelle des abgeseßten Gene-
rals La Vega zum General - Kommandanten ernannt worden,
Alvarez hatte als provisorischer Prásident sein Ministerium folgen=
dermaßen zusammengeseßt: Ocalpo, Auswärtiges; General Comon- fort, Kriegz Suarez, Jnneres und Justiz; Prieto, Finanzen,
Statistische Mittheilungen.
an den Wahlen am 27. September d. J. Theil genommen. (Pr. E.)
Landwirthschaft.
— Oer Ausfall der Erndte im Regierungs - Bezirk Düsseldorf | A8 | außerdem werden in diesem Kreise noch anderweitige Wegebauten aus=- N | gebr. P C) : :
s M L Erfreund bievt es, Day Die RUls | toffeln durchgängig sehr gut sind. Von der Kactoffelkrankheit ist beinahe |
wird im Ganzen als ein mittelmäßiger bezeichnet. Gegen die Qualität der Früchte ist nichts einzuwenden, wohl aber läßt die Quantität der- selben Manches zu wünschen übrig.
nirgends die Rede. (Pr. C.)
Gewerbe- und Handels-Nachrichten.
— Zu den interessantesten Bauten, welche zur Zeit in Preußen und
,
brückung der Weichsel bei Dirschau und der Nogat bet
siehen werden. welhe in drei Haupt-Brücenöffuungen , Fuß beträgt, über die Menaistraßpe führt, hauptsächlih in der außerordentlihen Höhe, in welcher fie über dem Wasser- spiegel s{chwebt und Seeschiffen mittleren Tonnengehalts die Durch- fahrt mit voller Bemastung gestattet. Die
einzelne die Weite von 3860 Fuß hat. Hiernach berechnet sich die
Die Brückenbahn selbst wird durch je zwei zu beiden Seiten befindliche Träger gehalten, welche aus 37 Fuß hohen, von Pfeilex zu PBfeilex reichens- den, aus Gußeisen fonstruirten , durchbrochenen Wänden vechtedckdiger Form bestehen. Je zwei solche Träger sind unter sich sewohl an ihrem oberen Theile wie an der Basis durch gitterförmige Querwände verbun- den, durch welche 6 Fuß über der Unterfante die Brückenbahn selbst ge- tragen wird. Die Mitte derselben nimmt das Schienengeleise ein, zu
angebrachte Gallerie von 3 Fuß Breite.
Temperaturänderung Rechnung getragen ist, Jn Betreff der Sicher- heit und Solidität übertrifft der berechnete Belaftungswiderstand den-
jenigen der Britanniabrücke um 25 Für diese ergab si bei der
Probebelastung von 1313 Pfd. per laufenden Fuß 15 Zoll Durchbiegung. |
Vei der Weichselbrücke soll die leßtere für die weit größere Belastung von 2128 Pfd. per laufenden Fuß nur # Zoll betragen. Bei der am
Asten d. M. in Gegenwart des Herrn Handels-Ministers stattgefundenen | : l | Centner auf dem ganzen Wege, und 0,056 Kreuzec füx den Centner
Wegnahme der Stüßen untex. dem Oberbau der bis jeßt überbrüdckten beiden mittleren Oeffnungen hat die thatsächlich eingetretene Durchbie- gung das durch die Rehnung für das eigene Gewicht der Brücke vor- ausbestimmte Resultat in glänzender Weise bestätigt. Auch das Nesultat der am 23sten vorgenommenen Probe-Belastung von 1,923,000 Pfd. oder 2323 Pfd. per laufenden Fuß bat der statishen Berechnung des Baus projekts durchaus entsprochen ;, die erfolgte Durchbiegung betrug 7 Zoll und 45 Linie.
_ Nach ganz analogem System wird auch die zweite Brücke, bei Ma- rienburg, konstruirt, welche die Nogat mittelst zweier Brücköffnun gen von 312 Fuß Weite überschreitet.
Ein kürzlich von dem Königlichen Ministerium für Handel und Vese- |
N herausgegebener Atlas in 19 Tafeln (Berlin, bei Ernst und Korn) ewährt niht nur eine detaillirte Einsicht in die technische Anordnung
| der Güterfracht auf dem Nhein und dem Nedckar.
| und die , deutsche Meile. Nach dem
des Ganzen wie der einzelnen Theile des von dem Königlichen Geh. Ober- Baurath Lenße entworfenen und geleiteten Baucs, fondern gestattet auch in verschiedenen perspektivischen Ansichten ein antizipirtes Urtheil über den Eindrud, welchen der Bau in seiner Vollendung auf das Auge des Beschauers hervorbringen wird. Dieser Eindruck, welcher im höchsten Grade großartig und überraschend ausfallen muß, wird wesentlich bestimmt dur eine Doppelreihe frenelirter Thürme, in deren Mauerwerk die oben erwähnten Träger eingefügt find, welche von ihnen ungefähr um ihre eigne Höhe überragt werden. Die Thürme der Mittelpfeiler sind der Gestalt der leßteren entsprechend rund, die der Endpfeiler bvierkantig Lettere bilden mit der fie verbindenden fkrenelirten Quermauer die Por- tale, welche durch spigbogenförmige Wölbungen den Zugang zu den Brücken gestatten, Bei der Weichselbrücke find diese Portale einfach und {mucklos gehalten , überraschen aber durch die seltene Harmonie ihrer Verhältnisse; dagegen prangen die Portale der Nogatbrüce im vollen
— Jm Negierungs- Bezirk Königsberg haben nach amtlichen Be- | Schmuck des gothischen Baustyls. (Pr. C.)
richten in der ersten Abtheilung von 7866 berechtigten Urwählern 3634, |
in der zweiten von 20,755 Berechtigten 6947, in der dritten von 131,879 | S
Wählern 21,137, mithin von überhaupt 160,500 Wäblern nur 31,715 | iele dur den anhaltenden Regen in den Sommer-Monaten theilweise : l | unterbrochen waren, sind nach Eintritt der günstigen Witterung wieder
“Die Eh usseebauten fm Negierungs-Bezirk Minden,
aufgenommen worden, und werden lebhaft gefördert. So ist der Ausbau der Höxter-Nieheimer, Brakel-Driburger und Berghe‘m-Driburger. Kreis- straße im Kreise Höxter bereits so weit gediehen, daß namentlich die
| beiden leßteren noch im Laufe des gegenwärtigen Jahres vollendet sein
werden. Jn demselben Kreise ist mit dem Bau der Straße von Brakel über Erfeln nach Borgholz der Anfang gemacht. Jm Kreise Paderborn ist der Ausbau der Chaussee nah Rietberg und im Kreise Büren der
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| chausseemäßige Vau des Weges von Büren nach Brenken vollendet. —
Jn leßterem Kreise ist die Chaussirung des Wegcs vom Dorfe Helmern bis zur Gemeindegränze der Domaine Dalheim in Angriff genommen ;
Die Sv eli ist jeßt mit cinem vieladrigen Telegraphen- Netze versehen, welces mit den Telegraphenlinien der Nacbhbarßaaten in direkter Verbindung steht. Jm Jahre 1854 wurden den vorhandenen Telegraphenlinien der Schweiz noch 7 neue in einer Gesammtlänge von
| 674 Stunden hinzugefügt. Diese Linien gehen von Lausanne nach Sitten, | von Genf nah Lausanne, von Fleurier nach Verrièrcs, von Sarnen nah
Luzern, von Luzern auf den Nigi, von Samaden nach Castasegna und von
Bellinzona nah Chiasso. Da fich die Leitungen, welche im Jahre 1852
konstruirt wurden, durch die geringe Höhe der Stangen, durch die unsolide
| Vesfestigung8weise im Boden und durch die eintretende Fäuluiß als man-
| gelhaft O N so mußten, außer vielen Partial-
in ganz Deutschland in der Ausführung begriffen sind, gehört die Ueb e r- | bergangenen Zahre die Doppel-Leitungen von St. Jmier nah Sonceboz, hrung begriffen sind, ge! O Herzogenbuchsee nach Zofingen, von Luzern "nah Küßnacht, von
Marienburg auf der Linie der Königlichen Ostbahn, Bauwerke, welche, | Brugg nah Baden, von Rorschach nach Rheineck, von Bellinzona nach
wenn vollendet , der berühmten Britanniabrücte in keiner Weise nach- | Ju der That licgt das Jmposante der Britanniabrücke, | deren größeste Weite 00 |
Reparaturen, im
Moësa, und ferner die dreifache Leitung von Trogen nach Altstätten neu gebaut werden. Da es sich als vortheilhaft für die Verwaltung sowohl der Telegraphen, als auch der Eisenbahnen herausstellt, wenn die Telegraphen - Leitungen an den Eisenbahnen entlang geführt werden,
-
io soll die Verlegung der Telegraphen-Leitungen an die Eisenbahnen mit
| den Eisenbahnbauten gleichen Schritt halten, und find bieczu Verträge
Brücckte bei Dirschau | mit der Centralbahn, der Nordustbahn, der Westbahn und der St. Gallen- M Lo i ; L E 1 BDir]au | Appenzelier Babn abgeschlossen worden. | überschreitet die Weichsel, wenn auch nur in der Höhe bon 12 Fuß über | I E neue A eröffnet, nämlich zu Castasegna, Delemont dem höchsten Wasserstande, dagegen in sechs Brückenöffnungen, deren jede | Jyte1 G : E L S .
Im verflossenen Betriebsjahre
Juterlaken, Lachen, Männedorf, Meiringen, Misocco, Murten, Rheins
0 2 s E / S E 4 / | feld Mitaf Ev : Sn i ¿A Fs Si Gesammtlänge der Brüdcke einschließli der Stärke der fünf Miitelpfeiler | felden, Rigi (nur für den Sommer geöffnet), Nolle, Sarnen,
a 27 iti : beiden E feilexr je 9081 Fuß FOCEBS Gu | von je 31 Fuß und der beiden Endpfeiler von je 985 Fuß auf 2668 Fuß. | und Zug.
| erhöht worden. Es wurde der Verkehr mit Sardinien über Genf und
Sitten, Stanz, Thun, Thusis, Verrières, Vicosoprano, Wallenstadt Die Gesammtzahl der Büreaus war hierdurch auf veunzig
Brissago eröffnet. Mit Württemberg ist die Herstellung einer unters
| seeischen Verbindung von RNomanshorn nach Friedrichshafen durch den t y / B ;
Bodensee bereits vereinbart. — Jm Juteresse des Verkehrs ift die Be- stimmung getroffen worden, daß die Zwischen - Stationen, deren Arbeits=
stunden bisher des Abends nur bis 6 Uhr gingen, zwischen 8 und 9 Ubr
dessen beiden Seiten die Bahn für gewöhnliches Fuhrwerk läuft. Für | %bends noch cinmal ihre Büreaus zu bsfnen haben, um verspätete Fußgänger dient eine an der Außenfante der A beiden Seiten | müssen in Folge neuerer Verfügung die Telegraphen - Büreaus zu jeder Zreite, Der ganze Oberbau ruht un- | FTages- und Nachtzeit zur Disposition der Ortsbehörden stehen. (Pr. C.) verschieblih nur auf der Mitte des 1sten, Zten und 5ten Mittelpfeilers, | git 2 Ae Ó E während auf den übrigen Pfeilern durch untergelegte auf gußeiserne Platten | bewegliche Rollen der Veränderlichkeit der Längenausdehnung durch die |
Depeschen anzunehmen und abzugeben. Bei öffentlichen Unglücksfällen
— Die Wohlfeilheit der Seefrachten im Verhältniß zu den meisten Flußfrachten ist bekannt. Ueberraschende Vergleichungspunkte. bieten in dieser Veziehung aber die Frachtsäße von New-Vork und die Kosten Jm Durchschnitt der drei Jahre 1851—1893 betrugen die Frachten bei ganzen Schiffsladungen von New-York nach Liverpool 5 Dollar per Tonne, d. ÿ. 41,34 Kreuzer für den Zoll - Centner im Ganzen, und 0,061 Kreuzer für den Zoll-
| Centner auf die deutsche Meile. Von New-York nah Havre belief fi
die Fracht auf 42 Dollar per Tonne, d. h. 37,21 Kreuzer für den Zolls s 1 Î 2 Nheinschifffahrts - Vertrage
vom Jahré 1831 - war dagegen ein Centner Gut zux ganzen Gebühr von Rotterdam bis Mannheim mit 48 Kreuzern Nheinzoll belegt, und
| noch bis zum 41. Oktober 1854 ein Centner Gut zur ganzen Gebühr
von Notterdam bis Heilbronn mit 46 Kreuzern Rheins und Necktar- zoll, während der Schiffer nach der Heilbronner Frachtliste vom Jahre
| 41851 z. B. “für den Centner Blei 37, für Nohzuckter 3775, für | Kaffee 392, für Baumwolle in Ballen 41,
für Melis 41 Freuzer Fracht erhielt. Noch heute, nach den in den Jahren 1851 und 1852 erfolgten Herabseßungen der Nheîn - und Neckarzdôlle belau-s fen fich die Schifffahrts - Abgaben für einen Centner Gut zur vollen Ger bühr von Notterdam nacz Heilbronn auf 25% Kreuzer Rhein- und Neckar - Zoll, Allerdings unterliegen nicht alle Gegenfiände noch der vel ci Gebühr, Manche Artikel find zum vierten, andere zum zwanzigsten