1962
Personal - Veränderungen.
3 Fu der Armee. Offiziere, Portepee - Fähnriche 2c. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Den 23, Oktober. ; :
v. Engelbrecht, Major und Commandeur der Garde-Pion.-Abth., zum Plagz-Jngen. von Coblenz, Keiser, Major und Plaß - Jngen. von Koblenz, zum Commandeur der Garde-Pion.-Abtheil., Heinlé, Haupim. von der 1. Ingen. Jnsp. und Commandeur der 2. Comp. 1. Pion. Abth., zum Plaß - Jng. von Graudenz, Lampe, Hauptm. von der 1, Jngen. Inspect. , zum Commandeur der 2. Compagnie 1. Pionier - Abtheilung ernannt. Leuthaus, Hauptmann 2ter Klasse von der 3. Jungen. Jnsp., zum Hauptm. 1. Kl., Sulz .,, Gurt ler; Hauptl. 3. Kl. resp. von der 2. und 1. Jngen. Jnsp., zu Hauptl. 2. Kl., Sontag, Sander, Pr. Lts. resp. von der 3. und 1. Jngen. Jnsp., zu Hauptl. 3. Kl., Meydam, Sabarth, Sec. Lts. resp. von der 1. und 2, Jngen. Jp, zu Px, L1s,, b. Glisczinsfi, Sachse, P. Fähnrs. resp. von der Garde- und 4. Pion. Abtheil., zu außeretatsm. Sec. Lts: resp. bei der 1. und 3. Ingen. Jnsp, Billerbeck, Manteh, Unteroff. resp. von der 1. nnd 2. Pion. Abtheil., zu P. Fähnrs., resp. bei der Garde- und 4. Pion. Abtheil. befördert. Schmid, Erfling, außeretatsm. Sec. Lts. von der 3. Jngen. Jnsp., in den Etat einrangirt. vom 2. Ulan. Regt., zum Major und etatsmäß. Stabsoffizier befördert
v. Stern-Gwiazdowski, Hauptm. vom 18. Juf. Regt., zum Major | befördert und zum Commandeur des 2. Bats. 20. Ldw. Negts. ernannt, | v, Wartenberg, Hauptm. à la suite des 22. Juf. Negts., unter_Ent- | vex Köni ; S 28 / bindung von dem Kommando zur Dienstleistung als Abtheilungs - Vor- | A König 4 n dem Minister-Präsidenten und begaben sig steher bei dem Kadetten - Corps , ins 18. Jnf. Regt. einrangirt. von | arauf nach Sanssouci zurück.
Maltiß, Pr. Lt. vom 24. Jnf. Regt., zum Hauptmann befördert. Bar.
v. Vietinghoff gen. Scheel, Sec. Lt. vom 12 Juf. Regt., unter Be- |
förderung zum Pr, Lt., ins 24. Jnf. Negt. verseßt. : Den 00, DTtOD er
Prinz | i:
früher im Regt. Garde du Corps, im 4. Kür. Regt. wieder angestellt.
Stoepel, P. Fähnr. vom 2. Jnf. Regt., zum Sec. Lt. befördert und | ¿v de T à Z i : L ! : | ervofnu D 9 ahr è Hoy NRoy- v. Garnier, Hauptmann von der Armee sfnung folgenden 10 Jahre u. st, w., unter allen aus der Ber-
und Mitglied der Direction der Gewehrfabrik in Spandau, zum Direktor |
zum 1. Drag. Regt. verseßt.
dieser Gewehrfabrik ernannt. v. Neindorff, Hauptm. à la suite des
26. Inf. Negts., unter Belassung in seinem Verhältniß als Mitglied der | Uj | e / | Umständen den zweiten Theil ihrer Vorlage, den Antrag auf Zu-
Direction der Gewehrfabrik in Spandau, zu den Offizieren von dev 110
Armee verseßt. Jaeckel, Sec. Lt. vom 6, Jnf. Negt., unter Führung | à la suite dieses Regts., zum Mitgliede der Direction der Gewehrfabrik | Petersen, Hauptm. vom Generalstabe der 2ten |
in Spandau ernannt. l ) Division, v. Trescckow, Hauptmann vom großen Generalstabe, von Mol Qauimann. vom MBenevaisiave ves U, - diesex Unter Versezung zur 16. Division, zu Majors des I
Generalstab Gen.-Kommando
Corps verseßt.
einrangirt und Stiebel
zum
terem, zum Hauptm. im Generalstabe befördert. v. Witendorff, Pr.
Lt. vom 8. Ulan. Negt. u. kommand. zur Dienstleist. beim großen General- stabe, zum Hauptmann im Generalstabe befördert und zum Gen.-Kom- Lengsfel d, Major vom Generalstabe, |
mando I. Armee-Corps verseßt. | vom Kommando der 3, Division zum Gen,-Kommando 1. Armee-Corps,
v. Obernitg, Hauptm. vom Generalstabe, v. Gen.-Kommando 1. Armee- | V Otter, U L i vom 1 Inf. Ne, Gr. v. Waldersee 1, Pr. N. bom 1. Garde-Regt. | zu Fuß, dieser unter Entbindung von dem Verhältniß als Adjut. beim | Kommando der Garde-Jnfanterie, zur Dienstleist. beim großen General- | jarde-Regt. z. Fuß, |
Corps zum Kommando der 3. Division verseßt.
stabe kommandirt, 0, Arosi gt L, Pr. Lt, vom 2. 4 als Adjut. zum Kommando der Garde-Jnfanterie kemmäfdirt. v. Hansen,
Regt., v Bagensky I., Sec. Lt. vom 2. Jnf. Negt., unter Beförderung ¿Un Pr t, ns 22, nf, Negt, b, Graeben18, Sec. Lb „bom 10. Hus. Regt., unter Beförderung zum Pr. Lt., ins 8. Ulan. Negt. verseßt. v. Berne, Nittm. à la suite des 3. Ulan. Regts., unter Beförderung zum Major von der Armee ohne Patent, zum ersten Militairlehrer beim Berliner Kadettenhause erannt. Bere Land Wr! Den 25. Dover.
Frhr. v. Caniß u. Dallwiß, Sec. Lt. von den Pion. 2, Aufgeb. des 2. Bats. 26. Negts., zum Pr. Lt.,, Berendt, Vice-Feldw. vom Zten Bat. 32. Regts., Kremer, Vice-Feldw. vom 1. Bat. 25. Regts., zu Sec. Lts. bei den Pion. 1. Aufgeb. befördert.
Abschiedsbewilligungen 2c.
Den 30, Oktober.
Sec. Lt. vom 10. Juf. Regt., der Abschied bewilligt Militair-Aerzte.
‘Den 23. Oktober.
Schaller, Asfistenzarzt von der 3. Pion. Abtheil., mit Pension der Abschied bewilligt.
Den 30, Oktober.
Dr. Albrecht, Assistenzarzt bom 6. Hus. Regt., zum Stabs- und Vats.-Arzt des 2, Bats. 11. Ldw, Regts. ernannt.
Militair-Beanmtdtrte. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums: i Den 1, QOTTOV Er, _ Sievers, Zahlmeister 2ter Klasse bom 6. Landw. Ulan. Regt., zum Zahlmeister 1ster Klasse beim 6. Ulan. Negt, Mehnert, Zahlmeister- Uspirant vom 4. kombinirten Neserve - Bat., zum Zahlmeister 2tex Klasse beim 6, Landw. Ulan. Regt. ernannt.
v. Wulffen,
Pedell, Rittm.
Wolxad zu Walde und Pyrmont, See. Lt. a. D,, |
Den 20. Okiober,
v. Boenigk, Pr. Lt. a. D. und Garnison Verwaltungs-Juspektox als Vorstand der Garnison-Verwaltung zu Glogau im Amte bestätigt und zum Garnison-Verwaltungs-Ober-Jnspektor, Bar? v. Lüßow, Major a. D. und interim. Vorstand der Garnison - Verwaltung zu Paderborn im Amte bestätigt und zum Garnison-Verwaltungs-Jnspeftor ernannt, '
1E. Fu der Marine. j Den 27. Oktober. :
v. Kleist, Sec. Lt. a. D., früher im 2. Garde-Regt. zu Fuß, unter
Verseßung zum See-Bataillon, zum Pr. L. befördert.
Nichtamtliches.
Preußen. Potsdam, 9. November. Se. Majestät
der König nahmen heute Vormittag die gewöhnlichen Vorträge
entgegen, Nach 1 Uhr machten Allerhöchstdieselben in Begleitung Ihrer Majestät der Königin mit den anwesenden Allerhöchsten und Höchsten Gästen: Jhrer Majestät der Königin Mutter der Niederlande, so wie Jhren Königlichen Hoheiten der Großherzogin Mutter von Mecklenburg-Schwerin, Prinz und Prinzessin Friedri der Niederlande eine Spazierfahrt durch die Königlichen Gärten über den Pfingstberg, Glienicke, Babelsberg nah Potsdam. : Hier empfingen Se, Majestät den Vortrag des Generals der Kavallerie Grafen von der Groeben. Demnächst fand im Schlosse daselbst diner en famille statt; nach diesem arbeiteten Se. Majestät
___ Sachsen, Weimar, 8, November. Der Landtag hat ge- stern bei Fortsepung der Verhandlungen über den Regierungsantrag,
betreffend die Werrabahn, in namentlicher Abstimmung den ersten
Theil der Regierungsvorlage: Uebernahme einer Zinsengarantie für
1
4 des zum Bau der Werrabahn 2c. bestimmten Kapitals ‘von s Millionen Thaler mit 4 Ct, auf die nah der Betriebs-
sammlung hervorgegangenen Formen und Vorausseßungen zurück- Gn, E rae Tie nun an Ver Cianlee Minister v, Waßdorf die Frage: ob die Regierung unler diesen
stimmung ves Landtags zur Betheiligung der Staatskasse mit
# Million Thaler bei der Actienzeichuung für die Werrabahn noch zur Verhandlung gestellt zu sehen wünshe? Der Herr Staats-
Armee - Corps, | Minister verneinte diese Frage, indem er erklärte: das Ministerium befördert. | . SchUotheim, Rittmstr. vom 12. Hus. Regt., als Hauptmann in den | Armee- | Pr. Lt. bom 21. Inf. Regt. und komman- | dirt zur Dienstleistung beim großen Generalstabe, mit Belassung bei leß-
werde alsbald Sr. Königl, Hoheit dem Großherzog Vortrag über das Ergebniß der Abstimmung erstatten, und Sr. Königl. Hoheit Befehle darüber einholen, was nun weiter in der Sache geschehen solle, Der Präsident {loß darauf die Sißung. E : Frankfurt, 9. November, Jun der gestrigen Bundes- tags-Sibung legte Derr von ProfesG-Diten zunaccht dit Vollmacht des neuernannten Präsidial - Gesandten, Grafen von Rechberg, vor, Dieselbe wurde von der hohen Versamm- lng als ntg - aneriamt, Und“ Herx Graf Rechberg trat hierauf sein Amt an. Herr von Prokesh = Osten richtete sodann einige Worte des Abschiedes an die hohe Versamm- lung, welche der Königl, preußische Gesandte in deren Namen erwiderte, — Der Königl. sächsische Gesandte, welcher Kurhessen auch heute vertrat, hielt einen Vortrag über mehrere Unterstitzungs- gesuche von ehemaligen schleswig=holsteinischen Offizieren,
4 4 von
t l “Ö! i : n}e welche zurückgewtesen werden m die Bedina des ein- Pr. Lt. vom 3. Hus. Regt., unter Beförderung zum Nittm., ins 12. Hus. | e 3 N nußten, da die Bedingungen des ei
shlägigen Bundesbeschlusses bei denselben niht zutrafen. — Preußen stellte einen Autrag auf Erweiterung des Bundes- beshlusses vom 22, April 1841, betreffend die unbefugte Aufführung
| dramatischer und musikalischer Werke. Es wurde beshlossen, zur Begut-
achtung dieses Antrages einen besonderen Ausschuß niederzuseßen. — Für die diesjährigen Inspectionsreisen der Bundesfestungen wur- den die entstandenen Kosten bewilligt, — Hamburg zeigte an, daß es sci- nem Bundeskontingent eine neue Formation gegeben habe. — Zum Schluß famen mehrere Eingaben, u, a. eine von der gothaiscen Ritterschaft in ihrer bekannten Beshwerdesahe zur Sprawhe. Ferner wurde in der Angelegenheit des fürstlih hessen-philipps- thal’schen Gesammthauses wegen Appanage-Vermehrung ein Rechtê- gutachten des Geh. Raths v. Pernice vorgelegt, welches die Rechtô- beständigkeit jener Forderung nachweist, (Fr. J.) : Hesterrei. Wien, 8. November. Se. Majestät der Kai- ser hat auf seiner Reise nah Triest gestern — am 7. d. M. in der Nacht Grab pasfirt und ist heut Morgens in Laibach eingetroffen. Die Weiterreise nach Triest folgte ohne Aufenthalt, und trafen Sé. Majestät daselbst Nachmittags ein, worauf Sie sih sogleich zu Aller- höchstihrem Bruder begaben, Die bis heute Mittag aus Tries eingelangten Berichte enthalten beruhigende Meldungen über das Befinden Sr. k, Hoheit des Erzherzogs Ferdinand Max. (Wien.Z) öInnsbrucck, 8. November, Se, Kaiserliche Hoheit der Erz- G Karl Ludwig ist gestern Abends nah Triest ab- gereist. Spanien,
i Eine Depeshe aus Madrid vom 7. November lautet: „Die Budget-Kommission hat sih für Wiedereinführung de!
1963
Octroi's ausgesprochen. Die Cortes haben die 10 ersten Artikel des Geseyes über die Nordbahn genehmigt.“
Griechenland. Aus Triest, 8. November, wird der „Agen- tur Havas“ telegraphirt: „Am 2. November trafen zwei Kriegs-
iffe der Vereinigten Staaten im Piräus ein. Diese Schiffe. sollen Austrag haben, die Reclamationen wegen des alten Zerwürf= nisses des amerikanishen Konsuls Herrn King mit der griechischen Regierung zu unterstüßen.“
Türkei. Auf dem englischen Kriegs-Ministerium is eine De=- pesche des Generals Simpson eingetroffen, welcher wir Folgendes entnehmen : :
Sebastopol, 23. Oktbbder- Mulkort! IG hahe die Ehre, euen die Abschrift eines Briefes des Oberst - Lieutenants Neady nebst Ein- lage zu übersenden. Es wird darin über die Thätigkeit eines Detache- ments der Truppen berichtet, welhe nah Taman geschickt worden waren, um daselbst Brennholz und Bau-Materialien zu holen. Diefe Dienstlei- stung ward in befriedigender Weise ausgeführt. Leider büßten drei Sol-
daten des 71. Regiments dabei ihr Leben ein, indem sie Über die vorher | Jch habe Grynd zu der |
bestimmten Gränzen hinausgeschweift waren. Annahme, daß der größere Theil des türkischen Kontingents gegenwärtig zu Kertsch versammelt ist. Der Gesundheitszustand des Heeres ist fort- während sehr gut.
neu Ankommenden. D. S1 [ou _ Aus Triest, 8, November, wird der Agentur Havas telegra= phirt :
Vereinzelte Cholerafälle sind allerdings in der ber- | zweiten Kolonne wurde eîne mittlere unter dem Befehl des General-
flossenen Woche vorgekommen; doch beschränkt sich die Krankheit auf die |
„Berichte aus Trapezunt, 20, Oktober, melden die. Er- |
nennung Selim Pascha’s zum Kommandanten von Kars, so wie |
die Ankunft des Herzogs Lon Newcastle in Tscherkessien. Omer
Pascha, dor mit 22
Bataillonen von Batum abgerückt ist, wird |
wohl noch bis Tiflis vor Winters Anbruch vordringen können, da |
in Georgien gegenwärtig nur 10,000 Russen stehen.“
pay
Der „Gat E am 7, November 201 Se mnt VOGTiOten |
aus Konstantinopel vom 29sten v. M. eingelaufen.
General |
Kochanowitsch, ehemaliger Befehlshaber zu Kinburn, ging in der türkischen Hauptstadt mit seiner Suite frei herum und wird |
mit Auszeichnung behandelt; die gefangene Garnison von Kinburn | wurde auf der Jusel Groti internirt. | Die Vorbereitungen für die Winterquartiere ansehnlicher Ka=- | valleriemassen sind beendet. General Beatson hat seine Entlas= | sung eingereiht, an seiner Stelle wurde General Smith zum | Kommandanten der Baschi-Bozuks ernannt, Von Kars verlautet blos, daß die Russen, durch Verluste und Abtrennung einer Trup= |
pen-Abtheilung von dem Hauptcorps geschwächt, fernere Angriffe |
unterließenz doch schienen sie Verstärkungen abzuwarten, Nußland und Pole.
St.Petersburg, 8. November, |
Fürst Gortschakoff meldet vom 7. November: Der Feind unter= |
nimmt Nichts. beträchtlih. (Tel. Dep.)
Der „Russ. -Inval, ‘““ enthält folgende- Berichte, aus.„Ama- | 101 Et
Gefechte bei Kars vom 23. bis 29, September im Auszug aus dem | Berichte des General - Adjutanten Murawieff: Nach der glücklichen | Action bei Penjak am 10. September überfiel General-Major Baklanoff | am 23. September die türkischen Fouragiere, welche in größerer Entfer- | nung bon den Karadagh - Befestigungen vorgegangen waren und nur | durch 2 Bataillone Jnfanterie soutenirt wurden. Wir griffen auf meh- | reren Punkten vereinzelte Detachementis an, einmal drei Mann gefangen, tödteten ses,
Die Zahl seiner Schiffe vor Kamiesch ist ziemlich
| bon thnen
¡ahmen einmal zwölf, | konnten aber die dem Ver- |
lust ihrer Fourageure ruhig zuschauende türkische Jnfanuterie nicht von | den Hôhen herunterzusteigen bewegen, welche sie bei dem Dorfe Kalaba- |
Kubus eingenommen hatte.
Die Verfolgung seßte si ungeachtet der von |
den feindlichen Batterieen eröffneten Kanonade bis zu den Befestigungen |
selbst fort.
Während die Türken an 40 Mann verloren, bestand unser |
Verlust in einem unter den Thoren der Stadt selber verwundeten Junker |
Kosaken, Dragonern und 2
der Gorsfki - Miliz, die mit war. Nach glaubwürdigen
Va der Affaire betherligi
Kanonen | Berich- |
ten ist in Trapezunt und Batum eine sehr beträchtliche Anzahl feindlicher | Truppen ausgeschifft worden, ein Theil von denen, die unter dem Befehl | Omer Pascha’s und des Muschirs Selim Pascha am 14. September zu
Vatum eintrafen. hir Selim Pascha ift nach Achalzich. der benachbarten Ortschaften bei Adschar versammelt, um den steinigen
Zhre Hauptmasse soll gen Gurien operiren; der Mu- Die Türken haben die Einwohner |
und nur mit Mühe für Gepäck passirbaren Weg von Kala na Chulu |
herzustellen.
Bei dem Detachement zu Batum befinden sih 16 Feld- und
40 Berg-Kanonen, einige Mörser kleinen Kalibers und 250 — 400 Last-
Ochsen mit reichlihem Proviant.
Bericht des General - Adjutanten Murawieff vom 11. Oftober
über den auf Kars am 29. September unternommenen Angriff :
Von |
der türkischen Verstärkung in der Umgegend Batums und der Absicht |
des Feindes unterrichtet, eine gleichzeitige Bewegung einerseits gegen
Gurien und Achalzich , andererseits von Erzerum aus in der Nichtung gegen Kars zu unternehmen, beschloß ich, die bedrängte Lage der Garni-
son zu benußen und versammelte am 27. September Alle Stimmen waren für die Zweckmäßigkeit des Angriffs.
hier nöthig, vorläufig zu“ bemerken, daß die auf dem ten Ufer des Flusses Karstshaja gelegene Festung Kars außer
ihren alten Befestigungen durch eine Anzahl von Neubauten vertheidigt | wird, welche sich längs der die Stadt umringenden Hügelkette erstrecken. | Hierbon befinden fich einige mit Courtinen verbundene Redouten an dem
linken Flußufer auf den Schorach - Höhen in etwa 3 Werst Entfernung
einen Kriegsrath. Es ift | reh- |
| |
|
von der Stadt, eine andere Linie von Befestigungen ist der Nordstadt, wie auch dem linken Ufer auf den Tschachmach - Höhen zugetheilt, Zur Verbindung zwischen diesen Anlagen und Vertheidigung des zwischen ihnen befindlichen Raumes ist eine Citadelle, genannt Nedoute, und eine Anzahl einzelner Lünetten hergestellt worden. Auf dem rechten Ufer sind die Karadagh-Höhen mit Befestigungen beseßt und der in der Ebene liegende Theil der Festung dur eine dreifache Schanzenreihe verstärkt. Die Länge der ganzen Vertheidigungslinie erstreck sich auf 13 Werst. Die ÿHauptforce der anatolischen Armee befand sich auf den Schorach- Höhen. Die dortigen Befestigungen find \{chwächer als die übrigen , welche sie zugleich beherrschen „_thre Einnahme ließ demnach den Fall des gesamm- ten Kars hoffen. Fn Folge dieser Verhältnisse wurde der Sturm auf diese Höhen beschlossen und der 29. September unter folgenden Dispo- sitionen gewählt: Die Sturmtruppe wurde in vier Kolonnen getheilt. Die exste, unter General - Major Kovaleski, sollte fich unter dem Obser- pationsberge, am Abhange der Schorach-Höhen, sammeln, dort den Sturm der zweiten Kolonne abwarten und dann auf die rechte Flanke der feind- lichen Position selber losgehen. Die zweite Kolonne unter General-Major Mádeli hatte den Berg Stol im Südwest der Schorah-Höhen zum Sam- melplaß. Um 4 Uhr Morgens sollte sie auf dem Muchberge sein, wo sie weitere Dispositionen empfing. Zur Verfolgung des von ihr geschlagenen Feindes begleitete sie der Kriegsälteste (Kosaken-Fauptmann) Dobruinin mit seiner Mannschaft. Zur Verbindung des Angriffes der ersten und
O Fürsten Gagarin aufgestellt. Die dritte Kolonne unter General- ajox Graf Nirod fsainmelte sih bei Malaja - Tikma, marschirte rechts von Ober-Karadschuran und machte auf 1000 Saschenen von den feind- lichen Batterieen Halt, Die vierte unter General-Major Brimmer beobach- tete die Nordseite der Festung. (Folgen einige weitere Dispositionen A C par MEGQUDen, wobei die, wie es scheint, ganz vereinzelte also zuber-
C XSCUIDE 2 icher Neiter-Det 2 Ó á 0 A Bde e R O0)! l ¿Fortgang des Berichts ersichtlich, die erfte Kolonne in aller Nuhe vorgerückt und mehrmals stundenlange Halts gemacht, hatte die Vorbereitung, Sammlung, Annäherung der zweiten ebenfalls die Zeit von 105 Abends bis 3 Uhr des folgenden Morgens in Anspruch genommen. Als um 4 Uhr früh — der bestimmten Zeit des Sturmes
alles gerüstet stand, ging sie unter fortwährenden Hemmungen zunächst gegen die Befestigungen vor. Die Truppen schritten unbemerkt auf 100 Saschenen heran, eine ihrer leihten Batterieen von Schüßen ge- deckt, rückte shon vor, da gaben die Türken aus dem Fort Tomas- Tabia das erste Feuer. Es war 43 Uhr Morgens. Nasch donner- ten die ztanonen des ganzen Forts und eben so {nell war das türkische Fußvolk auf den Wällen und eröffnete sein Büchsen- und ¿zlintenfeuer. Als die Nufsen in beshleunigtem Schritt unter Urrageschrei (Hurrah !) heraneilten, glaubten sie denno eine Verwirrung des Feindes zu bemerken. Nach vielem Hin- und Herkämpfen, wozu man sogar mingrè- lische Bataillone zwischen russischen verwendete, und wobei die Russen mehr- mals in die Batterie gedrungen waren und cine Anzahl Kanonen ver- nagelt hatten, mußten sie vor einigen weiter rechts gelegenen und künst- lich erhöhten Nedouten wieder Halt machen. Der Vajonettkampf wü- thete, als der Lieutenant in dem Grenadier - Negiment des Großfürsten Konstantin, Pillav- von Pilchai 11, todesmuthig mit seiner Kompagnie vordrang, eine nebenan gelegene Batterie nahm, die Bedienung in Stücken De Un D O Der Dau befindlichen 4 Geschütze bemächtigte. Zwei wurden herausgebraht, zwei verblieben auf dem Walle. Unterdessen waren die Türken von den Schorach- Höhen selbst zum Angriff gegen die auf der rechten Flanke ihrer Befesti- gungen befindliche Abtheilung des General-Lieutenants Kovaleski überge- gangen und hatten ein Kreuzfeuer gegen sie zu Staude gebracht, anfäng- lich aus Vollkugeln und Granaten, später aus Kartätschen mit obligatem Büchsen- und Flintengeshoß. Einigen Gemeinen vom Wilnaer Jäger- Negiment gelang es, ihren Oberst Schlikwitsch und andere Offiziere vor sih, den Wall zu erklimmen, um gleich darauf tôdtlih getrof- fen niederzusinken. Jhre Bataillone ließen sich von den nun mit Steinen feuernden Türken niht zum Weichen bringen. Jeßt fiel, tödtlich verwundet, General - Lieutenant gKobvalesfki selbst, mit ihm Oberst Neeloff und eine ganze Zahl von Stabs- und Ober - Offizieren. Kavallerie gelang es zwischen den Befestigungen durchzubrechen, aber vom Fußvolk ununterstüßt, mußte sie wieder zurü. Doch waren in einer anderen Batterie die Türken vor dem Angriff der Mittelkolonne davongelaufen. Weiter links wurden 2 russische Bataillone vom Kreuzfeuer der Central-Bastion Tomas-Tabia dezimirt, verloren die Hälfte ihrer Führer und kehrten um, ehe sie an die Befestigungen heran waren. Wir unterlassen es, das ähnliche Bild des Kampfgewoges auf der linken Flanke dem „Russischen Jubvaliden“ detaillirt nachzuerzählen. Wie auf der Rechten, gelangten die Russen theilweis in die Batterieen, kamen dann unter das Feuer der Courtinen und hatten den wüthen- den Bajonnett-Anfail von Türken und Aegyptern zu pariren. Die Hart- näckigkeit sheint auf beiden Seiten außerordentlich gewesen zu sein ; Die Tapferkeit muß man auf Seiten der Russen noch höher anschlagen, da sie zugleich gegen trefflich gebaute Nedouten und zwar bald ohne odex doch fast ohne Offiziere zu kämpfen hatten, So war cs 11 Uhr geworden. Die zweite Kolonne stand schon über 5 Stunden im Gefecht, war total. erschöpft und hatte einen jeden Augenblick wachsenden Verlust, während die Türken sich durch die bewaffneten Einwobner der Stadt Kars ber- stärkten. Die Türken rückten {Gon in die von den anderen Kolonnen verlassenen Positionen. „Bei dieser Sachlage (wir lassen General - Adju- tant Murawieff wieder selbst sprechen) befahl ich dem General - Lieute- nant Brimmer mit drei Bataillonen Leib-Karabiniere und 2 Bataillonen des Njäsan-Regiments den Sturm auf die den Schorach-Hügel deckenden Redouten zum leßten Male zu unternehmen, oder, sollte es ihm unmdg- lich erscheinen, unverzüglich sich zurückzuziehen. Die 4te Batterie der 18ten Artillerie - Brigade ließ ih Tomas-Tabia gegenüber in Position auffahren. Diese Bastion hatte ohne Unterlaß in die Flanke unserer zweiten Kolonne gefeuert.“ Dieser Angriff «kam nicht mehr recht zu