1883 / 273 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 20 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

land und die Lombardei, Neapel, Rom, Sardinien, Sizilten, Venedig). Die meisten der Scriften sind in italieniser, zemlib viele în deutsbher und französiscber, einige in lateinisder Sprache abgefaßt ; die Mehrzahl datirt aus dem 19. Jahrhundert, ziemlich viele aus dem 18., mebrere aus dem 17., 16. und 15. Unter den aufgeführten be- finden sich viele werthvolle. Der vorstehende Katalog umfaßt die 2. Attheilung der Bibliothek des Bologneser Geschichts\creibers und Kunsthistorikers Cav. Michelangelo Gualandi.

Land- und Forftwirthschaft.

Die vorläufigen Ernte-Ergebnisse des Jahres 1883 tn Preußen. (Stat. Corr.) Um die Größe der jährlichen Produktion an landwirthscaftliben Erzeugnissen festzustellen, finden in Preußen, neben der gemäß Bundeërathsvorscbrift im Februar des auf die Ernte folgenden Jahres in sämmtlichen Gemeinde- und Guts- bezirken vorzunehmenden definitiven Ermittelung des Ernte-Ertrages, noch im Erntejahre selbs zwei anderweitige Erbebungen statt; die cine im Iuni bezw. Juli, die andere in der zweiten Hälfte des Monats tober. Beide werden dur die landwirthschaftlichen Vereine be- wirkt, erstrecken sich jedo grundsäßlih nur auf die wi&tigsten Frucht- arte" bezw. auf wenige Gemeinde- und Gutsbezirke in jedem Kreise.

Bei der Iuniermittelung, deren Resultate für 1883 bereits zur NVeröffentlibung gelangt sind, werden die Ernteauësibten in Prozenten einer Mittelernte = 100 für Raps und Rübsen, Weizen, Roggen, Gerste, Hafer, Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Kleeheu und Wiesenheu er- fordert ; Lei der Ofktoberermittelung dagegen werden die Hektarerträge na dem theilweisen Erdrushe bezw. na allen Schnitten (in Kilo- gramm) verlangt für: Winterweizen und -Roggen, Sommekgerste, Hafer, Erbsen, Ackertohnen, Wicken, Buchweizen, Lupinen, Kartoffeln, Winter-Raps und -Rübsen, Hopfen, Kleeheu und Wiesenheu.

Prüft man nun die bei diefen Ermittelungen im Jahre 1883 ge- wonnenen Zablen, o ergicbt sih zunäcbst, daß die Ernteaussichten bereits im Juli dieses Jahres bei den wichtigsten Halmfrüchten wesentlich ungünstiger erschienen, als im Vorjahre; denn der Ernte- ertrag wurde zur fraglichen Zeit in Prozenten einer Mittelernte für

den Staat ge\ckchätt: im Jahre 1883 im Jahre 1882 im im im im i

Durch- Maxi- Mini- | Durch- Maxi- Mini-

\{hnitt mum mum | {nitt mum mum beim Weizen . . „auf 84 140 2 | 104 I O Lein Moagdn . - 85 150 25 108 160 65 bei der Gerste. 84 130 23 10 D beim Hafer. . . , 79 158 20 1102 1859 00 bei den Hülsenfrüchten 79 140 6 O 1600 20 bei den Kartoffeln . 4 O V A O bei Raps und Rübsen 69 135 10 86 100 259 beim Kleeheu . 70 125 D O 20 beim Wiesenheu . . 76 125 5 41-95 25 0 Nucb bei der Oktoberermittelung, d. h. nah Bergung des größten Theils der Ernte, wurde von denselben, zur Abgabe eines sachver- ständigen Urtheils fompetenten Kreisen der diesjährige Ernteausfall nit erbeblich günstiger beurtheilt. Stellt man die einsblagenden Ermittelungen der leuten drei Jahre neben einander, fo ergiebt sich, daß die Gesammterträge, unter Berücksichtigung der für 1882 nah- träglich eingegangenen Resultate des Landdrosteibezirks Aurich, ge- \chätt wurden:

"e e S s E E

—2 Satt

eine Mittel- ernte nah den 1883 an- genomme- nen Hektar- erträgen be- rechnet wurde:

14 443 676 54 171414 12216012 33 274915 4 248 807 1 346 979 1 366 037

1883 1882 1881 auf Doppelcentner

12 888 421] 16 351 057] 12 200 084 50 569 847} 62 502 387] 51 868 465 10 752 285] 13 088 006} 12 120 928 27 543 8311| 37 075 144 30 029 419 3444470] 4116 473| 4229 284 928 1231 1481 729} 1108 244 1070 872| 1291079] 1 249 807 2154 763} 1969539) 1833788/ 2116096 1 884 303| 2209 802] 1790951} 2093279 194 078 561/154 849 732/246 458 288/194 457 134

1119179] 1365 1324 1201785] 1 406 946

16 377 16 820 16 908 25 253

RKlecheu. . . .| 31191 480] 39 644 259| 27 582 100| 39 673 799

Wiesenheu . .| 80937 8991102 171 811] 77 778 980[100 449 167 Diese Zahlenreihen weisen für die Oktoberermittelung des Jahres 1883 denjenigen des Vorjahres gegenüber, mit Ausnahme des Buch- weizens und der Kartoffeln, bei allen vorangeführten Früchten ein mehr oder minder beträchtlihes, bei Winterravs und -Rübfen, sowie beim Hopfen allerdings fast verschwindendes Minus nach und machen auch ersichtlib, daß von keincr dieser Früchte, mit alleiniger Aus- nahme des Bucbweizens, der als Mittelernte angenommene Ertrag E es wird; nur die Kartoffeln nähern sich demselben noch nahebei.

Feblt es nun bezüglich der Vergleichsfähigkeit der bei der Oktober- ermittelung 1881—83 gewonnenen Hektar- bezw. Gesammterträge mit der jetzigen Mittelernte auch zur Zeit noch immer an zuverlässigen Unterlagen jür die Bemessung der letzteren in Betreff der einzelnen Früchte überbaupt, sowie innerhalb der einzelnen Kreise, so bieten do die nacbstehenden Ziffern einen interessanten Beleg dafür, wie sich irnerhalb der leßten Jahre in den mit der Schäßung betrauten Kreisen der Begriff dcr Mittelernte befestigt und mit dem für eine folde bei den einzelnen Früchten anzunchmenden Hektarertrage all- mäblich beribtiat hat. Es wurde der Ertrag einer

beim Winterweizen «„ Winterroggen bei d, Sommergerste beim Hafer bei den Erbsen Ackerbohnen Win. beim Buchweizen . . bei den Lupinen e Rartofsein bei Winterraps und Rübsen beil DoPpsn .

"

| die Sdätung einer Mittel- ernte im Jahre 1883 verhielt i zu einer solwen im Jahre 188218811880 wie 100 zu

100 | 102 | 108

Mittelernte acshätt: im Jahre

1883 | 1882 | 1881 | 1880 auf dem Hektar in kg

| 1482| 1475| 1512| 1599 1243| 1238| 1278| 1314/100103 | 106 1481| 1481| 1506} 1587| 100 | 102 | 107 beim Hafer. . . . | 1350| 1337| 1372| 1463| 99/102 /| 108 bei den Erbsen. . . | 1078| 1071| 1148| 1199| 99/106 | 111 bei den Acerbohnen . | 1423| 1418| 1510| 1548] 100 | 106 | 109 bei den Wien . 1086| 1087| 1139| 1218| 100 |105 | 112 beim Buchweizen . 949 938| 966)| 1049] 99/102 | 111 bei den Wpinen 969) 966| 990| 1058| 100 | 102 | 109 bei den Kartoffeln. . 10342| 10 274 E Es 99 | 101 | 104

bei Winterraps und | | | | -Rübsen . . 1148] 1151) 1 204 100 | 105 beim Hopfen 618) 633 681] . 102/110} . beim Kleeheu 3347| 3323| 3565| 3894| 99/107 | 116 beim Wiesenheu . . | 3012| 2978} 3210 3446] 99/107 | 114 Ein endgültiges Urtheil über die dieejährige Ernte wird auf Grund vorstehender Zahlen noch nit ausgesprohen werden können; es werden vielmehr die definitiven Ergebnisse dieser Ernte abgewartet werden müssen, welche auf Grund der Erdruschresultate zur Feft- stellung gelangen. Nach den bisherigen Erfahrungen haben jedoch die vorläufigen gegenüber den definitiven Ermittelungen des Ernteertrages bei fast allen Früchten eine nit unerheblihe Uebershäßung ergeben,

beum LWinlertwel1zen beim Winterroggen . | bei der Sommergerste |

nach der na der

Ergebriß figen

nach der

end- | vor- | güls- | lâu- | tigen figen! Er-

.| mittelung kg

Ergebniß äu

ends | vors | gül- | läu- tigen | figen s mittelung

end- | vor- | aûl- | lâu- |”. tigen! figen = Er-

mittelung

l

.

[t des vorläufigen

s

des vorläufigen

dgü des vor

as endgült. Ergebniß

nach der vorläufigen Ermittelung

2 j _ j o

das endgül

Proz Proz

E (22 kg 1882 2] 1881

o S d

1216/1645 731/1022 1170/1646 1013/1494 756/1119 1314/1563 781/1211 533| 925 735/1076 6228/9510

912 459

L

1056! 1251 833 1191 1140 1470 901] 1218 713| 1073 1024| 1170 697| 993 498| 822 616| 826 8284 13108

| 894} 981, : | 359| 414/ 87 E Kleeheu . 2423/3339 73 |2154| 2327| 93 [2909/3950 74 Wiesenheu . 2107/3069, 69 [1940| 2333| 83 12359/3288 72 Zur Erklärung der nicht unerheblichen Peperenzen in beiden Erhebungen ist diefscits {on wiederholt darauf hingewiesen worden, taß in den landwirthschaftlichen Vereinen, dur welche die Oktober- ermittelungen stattfinden, hauptsäblich die größe.en Grundbesißer ver- treten sind, auf deren Besitzungen wege 1 des intensiveren Wirthschaftê- betriebes (Brennereien, Kartoffelstärke- und Zuckerrübenfabriken 2c.) im Allgemeinen wohl höhere Erträge gewonnen werden, als auf den Gemeinde- fluren, deren Besiter zudem au oft nit in der Lage oder Willens sird, der Wirklichkeit entsprewende Angaben über ihre Ernteerträge zu maden, wozu noch kommt, daß, wenn es für einen Sachverständigen {on schwierig ist, den Ertrag einzelner Feldfluren annähernd ricbtig zu säßen, diese Schwierigkeit in noch größerem Maße hervortritt, falls diese Schäßung sich auf eine große Anzahl von Gemeinden und Gutsbezirken erstreckt, wie dics bei den alle Kommunaleinhciten um- fassenden Februarermittelungen der Fall ift. Hiernab läßt sich nur annehmen, daß sich auc diesmal das endgültige Ernteresultat niedriger stellen wird, als das vorläufige, was aber keinetwegs mit einem weiteren Ernteausfall gleibbedeutend ist, Vielmehr steht zu hoffen, daß sih das Verhältniß der definitiv noch zu ermittelnden Ernteerträge zu den gleiwen Erhebungen des Vorjahres günstiger gestaiten wird, als die gegenwärtigen Oktober- scäßungen dies annehmen lafen.

Gewerbe und Handel.

Der Cours für die hier zahlbaren österreichischen S LERNEaS ift heute auf 168,75 M für 100 Fl. erhöht worden.

Breslau, 19. November. (W. T. B.) Die Generalversammlung der Oels- Gnesener Eisenbahngesellschaft, in welcer über die Verstaatlibungétofferte Beschluß gefaßt wcrden soll, findet am 12, Dezember ftatt. S

Glasgow, 19. November. (W. T. B.) Die Verschiffungen von Roheisen betrugen in der vorigen Woche 10 600 gegen 11 300 Tons in derselben Woche des vorigen Jahres. :

Bradford, 19, November. (W. T. B.) Wolle unver- ändert, Preise seit 14 Tagen + niedriger, mäßiger Konsumbedarf, Garne niedriger, in besserer Nachfrage, Verkäufer halten jedo auf feste Preise, Stoffe besser.

Riga, 19. Novembcr. (W. T. B.) Nach einer Meldung aus Bolderaa sind die das Seegatt bezeibnenden Bojen (Sommer- en cingebracht und durch Stangen (Winterzeichen) erseßt worden.

2/1338!1678!| 79

987 1434| 69 1238/1587} 78 1083 1505| 72 756/1044| 72 1361/1551! 88 726 1026| 71 559| 883 63 689/1020 68 2 6208 8239, 75

983/1113! 88 415| 435! 95

Winterweizen Winterro agen Sommergerfste Hafer . Erbsen . Ackerbohnen . Widen .. Buchweizen . Lupinen . Kartoffeln Winterraps und -Rübsen Hopfen

em pee pu pee: e pr

Verkehrs-Anftalteu.

Das Kanalcomité Speyer hat soeben eine Denkschrift erscheinen lassen, welche den oberrheinischen Sciffahrtskanal Straß- burg-Speyer bespridt. Die Schrift legt zunächst die wirthschaft- lie und militärische Bedcutung des oberrbeinishen Kanals dar, în- dem sie den Werth desselben für den Verkehr, für Dézentralisation der Produktion und den Wohlstand, besonders aub für die ge zen- wärtige teutschbe Zollpolitik behandelt. Dann wird nachgewiesen, daß der Oberrbein nit regelmäßig ck{ifktar und daß auch die Tauerei auf demselben unmögli sei. Was speziell des Kanal von Straßburg nach Speyer betrifft, so behandelt die Schrift, nah einem kurzen Blick auf die Geschichte des Projekts, die Ansprüche Carlsruhes und for- dert die linkêrheinishe Anlage des Kanals. Die volkswirthschaft- lide Bedeutung der dadurch ermöglichten Ent- und Be- wôsserung der nothleidenden Rheinniederung wird ausführlih an der Hand von Minimalangaben nachgewiesen: auf diefe Weise lasse sh der Werth einer Hektar um 5000 4, der Werth eines Streifens von } km Breite zu beiden Seiten des Kanals zwischen Speyer und Straßburg gegen jeßt um fünfzig Millionen Mark fteigern, Die Schrift \cildert ferner karz die Bedeutung des Kanals für das pfâl- zishe Verkehrswesen, besonders in Verbindung mit einer Kanalisation der Queib von ihrer Mündung bis nach Landau und weist dann durch Vergleihung nach, daß der Kanal Straßburg-Speyer der billigte aller rheinishen Kanäle werden würde. Be1gegeben sind ein technisbes Gutachten darüber, daß der Rhein bis Speyer vollständig \cifbar ist, und ein genereller Kostenansblag des Swiffahrtékanals, nab welcbem der Kanal Straßburg-Speyer höchstens 22 Millionen Mark kosten würde, von denen auf Bayern (47 km) 10, auf Elsaß (53 km) 12 Millionen entfallen. Eine UVebersichtskarte, in welcer der Kanal roth eingezeihnet is, erleibtert das Verständniß für die g v “aataiauiias Die Schrift ift für 1X in jeder Buchhandlung zu haben. i

Hamburg, 20. November. (W. T. B.) Der Postdampfer „Silesia“ der Hamburg - Amerikanischen Paetfahrt- Aktiengesellschaft ift gestern Abend 7 Uhr in New-York ein-

getroffen. Triest, 19. November. (W. T. B.) Der Lloyddampfer „Helios* ist mit der ostindishen Ueberlandpost heute Mittag

aus Alexandrien hier angekommen.

Berlin, 20. November 1883.

é Das unter dem Protektorat Ihrer Majestät der Kaiserin stehende Elisabeth-Krankenhaus feierie gestern in der mit Laubgewinden ges{chmüdckten Anstaltskirde sein 50. Jahresfest. Die Feslpredigt hielt wieder der General-Superintendent D. Büchfel, den Bericht erstattete der erste Anstaltsgeistliche, Pastor Kuhlo. Das Elisabeth-Krankenhaus kann auf seine Vergangenheit mit freudiger Genugthuung zurückblicken. Der Frauen-Krankenvercin, dem es scine Ent- stehung verdankt, hatte im ersten Jahre 503 A Einnahme; die Ein- nahme des leßten Jahres belief sh auf 195576 A4 Das erste Krankenhaus, în einem Miethsgebäude der Hirschelstraße belegen, wies 109 Betten auf ; noch 1840 wurden im Ganzen nur gegen 100 Kranke aufgenommen; im leßten Jahr betrug die Zahl der Kranken 1439, die der Verpflegungstage 41 894. Unter ihnen be- fanden sich 129 arme Kranke, die an 3419 Tagen ganz frei und an 697 Tagen zu halbem Saße verpflegt wurden. Außerdem wurden in Familien an 141 Tagen, während 13 Nächten und in 42 Tag- und Nacvtwachen Krankenpflege geübt. 1867 ge- hörten der Anstalt 19 Schwestern und 5 Probesbwestern anz zur Zeit umfaßt sie 85 Schwestern und Novizen und 17 Probeschwestern, ins-

wie dies die weiter nabfolgende Uebersicht klar erkennen läßt. Es bctrug nämlich in den Jahren 1883 80 der Hektarertrag :

gesammt 102 gegen 89 im Vorjahre. 1868 mußte die bis dahin eristirente Außenftation aufgegeben werden; augenblicklich wirken

Schwestern des Hauses in 16 Aufcnstationen. Eine S{west

die Anftalt im leßten Jahre dur den Tod. Dem Bericht verlor die feierlihe Einsegnung von § Swestern. Dann {loß G gte die Feier. esang

Beutben O./S., 15. November. Gestern und heute fand b;

selbft der Woblthätigkeits-Bazar des Beutbener Zu vereins des vaterländishen Frauenvereins ftatt und er- hielten die Besuher auf der Eintrittskarte einen ausführlicen Rechenschaftsberiht über die segensreibe Thätigkeit des Vereins wäh- rend der leßten Jahre. Der glücklide Erfolg des diesjährigen Arrangements beweist am Besten, wie sehr eine derartige Einrichtung von den Sympathien des wohltbätigen Publikums im Kreise Beuthen getragen wird. Die Vorsißende des Zweigvereins Frau Landräthin von Wittken, hatte allerdings, unterstüßt von den Damen und Herren des Vorstandes und von einigen andere; Vereinsdamen, keine persönlichen Mühen gescheut, damit au im diesjährigen Bazar, sowohl bezüglid der Fülle der von den Vereins mitgliedera reilich Daran Gaben, als au binsi&tlich der ganzen Arrangements, Großes und Scbönes geleistet werde, und es ist erfreulid, daß der Wohlthätigkeitésinn der genannten Dame in dem \{öônen Verlauf des Bazars reiblihe Belohnung gefunden bat. Der große Saal im Hotel Sanssouci zeigte ringsherum ges{mat- voll eingerihtete und \{öôn dekorirte Verkauféstellen, gefüllt mit allerlei zum Verkauf ausgestellten Gaben, wele von den \{önsten Verkäuferinnen in anmuthigster Weise ausgeboten wurden; die Herren Baumeister Jacktisch, Zimmermeister Schweitzer und Bau: unternehmer Baudke hatten durch die Aufstellung uxd Dekoration der Verkauféstellen ihre warme Theilnahme an den Bestrebungen des Vereins bewiesen und si um denfelben wohl verdient gemadt, Auf einem Podium war die reib ges{mückte Büste der hohen Pro- tektorin des Vereins, Ihrer Majestät der Kaiserin, inmitten von blühenden Topfgewächsen aufgestellt. Die Klattshe Kapelle concertirte an beiden Tagen, und so wurde dem aus allen Orten des Kreises fehr zahlrei ersienenen Publikum mancher Genuß geboten ; sogar die erft neuer- dings in ihrer Bedeutung nach und na erkannt Elektrizität war turch die Herren Gymnasial-Oberlehrer Dr. Fiedler und Telegraphenbeamten Feilhauer von hier infofern in den Dienst der Barmkherzigkeit gestellt, als diese t in einer besonderen Abtheilung des Saales cin ikrophon aufgestellt hatten, aus weldem gegen ein billiges Entrée zum Besten des Bazars das Publikum den Klängen der Musik lausten konnte. Der Ertrag des Bazars beläuft si auf ca. 1800 Æ, und dürfte mit den übrigen dem Verein zur Verfügung stehenden Mitteln zum Weihnachtéfeste manhe Noth zu lindern im Stande sein. Es verdient bemerkt zu werten, daß die Zuwendungen für den Bajar fast aus\{ließlih aus kleineren Gabea bestanden, und läßt der immer- hin bobe Gesammtertrag auf die große Zahl der betheiligten Geber

ließen.

___St. Anton i. Tirol, 19, November. (W. T. B.) Anläß- lich der heute ftattfindenden Eröffnung des Arlbergtunnel® herrsckt hier sehr reges Leben. Es ist ein kalter reiner Wintertag; fortwährend langen neue Gäste an, Arbeitergruppen füllen den Ort und umstehen den langen mit Lateruen versehenen und reicbaeschmüdckten zur Einfahrt bereitstebenden Zug. Um 9 Uhr fand eine Messe unter freiem Himmel an den geschmadckvoll verzierten Triumphbogen vor det Portal des Tunnels statt ; alsdann bewegte sih der Zug vom Portal 41000 einwärts, von welcher Stelle aus die Wagen bis 5400 m vorge {hoben wurden. Von dort aus gingen der Handels-Minister, die übrigen Vertreter der Behörden, die Bauleiter und Festgäste zu Fuß bis zur Trennungswand und fehrten nad Besichtigung derselben wieder in die Nähe des Zuges zurück. Alsdann erfolgte das Ab- feuern der Durhshlagsminen durch den Handels-Minister, weler während des nun beginnenden Schuttabräumens und e leiselegens Medaillen vertheilte und dabei Ansprahen an die Arbeiter und Werkmeister ricbtete. Der Dur(stih erfolgte Mit- tags 12 Uhr 35 Minuten. Nach Fertigstellung der Geleise erfolgte die Fahrt durch die Dur(schlagstelle nah dem westlichen Theil deë Tunnels, wo die gegenseitige Begrüßung der von West und Oft zu sammentr¿fffenden Festgäste ftattfand. Dann fuhr der Zug na Langen weiter, wo ein Dejeuner eingenommen und von wo später die Rückfahrt durch ten Tunrel nah St. Anton angetreten wurde,

Im Königlihen Schauspielhause hat Ernst Wicertt vieraktiges Lustspiel „Der Freund des Fürsten“, welches am Sonn abend neu einstudirt in Scene ging, bei vortreffliher Beseßung und Darstellung eine beifällige Aufnahme gefunden.

Das Deutsche Theater brachte geftern Abend Gußkow? „Uriel Acosta* zur ersten Aufführung und gab damit Hrn. Barnak Gelegenheit, fi in einer seiner bekanntesten Rollen im Rahmen der neuen Bühne zu zeigen. Gerade diese Leistung des vielbewunderten Künstlers, die Darstellung der in Jugendfeuer glühenden Denkerfizur Uriel Acosta’'s it oft kritish gewürdigt worden und hat längst di: allgemeine Anerkennung gefunden. Immer aufs Neue zieht der Künstler die Zuschauer in dcn Bann seiner gluthathmenden und \{merzzerrissener Ueberzeugungstreue, welche in Wort und Geberde so überzeugenden Ausdruck gewinnt. Die geniale Darstellung Bar nay’s zeigt sih am besten in dem Umstande, daß die tief ergreifende Wirkurg auf Herz und Gemüth dieselbe bleibt beim leßten wie beim ersten Male, da man seinen Uriel sicht. Und doch könnte diese Wirkung eine noch intensivere werden, wenn der Künstler entsbließen könnte, mane jener geistreihen nuancirenden Einzelheiten, mit welchen er gerade diese Figur umsponnen hat, fallen zu la)fen, um den Cindruck des Ganzen zu erhöhen und noch einheitlicher j gestalten. Von gleih durchs{lagendem Erfolge erwies sich die bis in das kleinste Detail vorzügliche Verkörperung des „Ben Akiba durch Hrn. Friedmann. Der in unverrückbarem Glauben alt (“ wordene Rabbi, welcher von der Höhe eines neunzigjährigen Lebenê herabscaut und so reiche Erfahrungen gesammelt hat, daß für ibr \{hon Alles einmal dagewesen ist, kam in Spiel und Matke mit überzeugender Einfachheit und natürliher Wärme zum Ausdrud. Die Rolle des weichmüthiaen Arztes „De Silva“ brachte Ôr. Förster mit der ihm eigenen Anlage für die Darstellung dieser Gal tung von Charakteren treffliÞ zur Geltung. Als „Judith" ersien r Ramazetta und fügte sich im Ganzen würdig in dn Rahmen der Darstellung ein; zu dex ergreifenden Tönen det auébrechenden Leidenschaft erwiesen sch aber ihre Krästt als unzulänglich. Die übrigen Darsteller traten weniger in det Vordergrund. Zu erœähnen bleibt \{ließlich au dieëmal die vor nehme Inscenirung und - Ausftattung, welhe dem Gußkowsh® Trauerspiel auch eine würdige äußere Gestaltung verliehen.

Im Concerthause gelangt morgen (Mittwoch) die zweite Symphonie (D-dur) von Brahms zur Aufführung. Außerdem enl’ häit das Programm Richard Wagners Vorspiel zum „Parsifal“ u das Largo für Orgel, Harfe und Streich-Instrumente von Händel, welhes am Luthertage mit so großem Beifalle aufgenommen wut; B. Concertmcister Johan Smit spielt das Violinsolo în die!

ummer. Am Donnerstag wird derselbe Künstler die beliebt, brillante Faust-Fantasie von Sarasate und der Flôten-Virtuos Hr.

Charles Molé die effektvollen Carneval-Variationen von Démen!|t

mann vortragen.

Nedacteur: Riedel.

Verlag der Expedition (Ke\\el). Vier Beilagen (einschließlich Börsen-Beilage).

Berlin: Druck: W, Elsnt®

: Erste Beilage zuni Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

M 273.

Berlin, Dienstag

den 20. November

1:3,

“nsera e für den Deutschen Reichs- und Königl. |

Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8-

register nimmt an: die Königliche Expedition des Deutshen Reichs-Anzeigers und Königlich

Prenßishen Staats-Anzeigers : Bextlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32. M.

. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen. - A Aas, Aufgebote, Vorladungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc. . Verloosung, Amortization , Zinszahlung

5 u. s. w. von öffentlichen Papieren.

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[50576]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Sclofsec Andreas Schramowsky, zuleßt Arbeiter in der Brennerei zu S-lbow, Kreis Teltow, welcher flüchtig ist, ist die Untersubungshaft wegen Ver- brehens gegen S8. 242, 2432 des Sirafgeseßbuch8 in den Akten I1I. 5. 1617/83. verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Unter- sucbungs8gefängniß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, ab- zuliefern. Schramowsky ist 35 Jahre alt, unterseßzter Statur, hat dunkles Haar und dunklen Schnurr- bart. Berlin, den 17. November 1883. Der Unter- suhungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte Il.

[50578]

Steckbrief. Gegen die unten beschriebene unverehelihte Aufwärterin Anna Thiede, geboren am 15. Juni 1858 in Berlin, welche sich verborgen bält, ist die Untersubungéhaft wegen Ausfetzung ihres Kindes verhängt. E8 wird ersubt, dieselbe zu verhaften und in das Untersuchungégefängaiß zu Berlin, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern. Berlin, den 13. November 1883. Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht 1. Beschreibung: Alter 25 Jahre, Größe 1 m 49 cm, Statur \{lank, Haare dunkel- blond, Stirn breit, Augenbrauen dunkeiblond, Augen dunkel, Nase gewöhnli, Mund breit, Kinn oval, Gesibt oval, Gesichtéfarbe blaß, Sprache deuts. Kleidung: grauwollenes Tuch, buntes Kattunkleid.

[59577] Stecbrief. :

Gegen die unten beschriebene unverehelihte Jo- hanna Marschner, geboren am 24. Juli 1851 zu Neu-Ebersbach, welche flücbtig ist, ist die Untersu- chungshaft wegen {weren Diebstahls in den Akten J, 111, a. 708. 83 verhängt. Es wird ersut, diee selte zu verhaften und in das Unterfubungégefang- niß zu Berlin NW,, Alt-Moabit 11/12, abzuliefern, Berlin, den 8. November 1883. Königliche Staats- anwaltshaft beim Landgericht I. Beschreibung: Alter 32 Jahre, Größe 1 m 53 cm, Statur klein und \{lank, Haare dunkelbraun, Stirn niedrig, Augenbrauen dunkel, Augen graubraun, Nase \piß, Mund gewöhnli, Zähne defekt, Kinn spit, Gesicht länglih, Gesichtsfarbe bräunlid, Spracbe dcutsh mit sächsishem Dialekt. Kleidung dunkles Kleid mit \{warzem Umschlagetub. Besondere Kenn- zeiten keine.

[50579] j

Steckbrief. Gegen den unten bescriebenen Kellner Carl Friedrih Schroeder, welcer flüchtig ift, ist die Untersuhungshaft wegen Diebstahls in den Akten U. R. II. 884. 83, verhängt. Es wird ersut, denselben zu verhaften und in das Untersuchungs- gefängniß zu Alt-Mobit 11/12, abzuliefern. Berlin, Alt-Moabit 11/12 NW., den 16. Novembec 1883, Der Untersuchungsrichter bei dem Königlichen Land- gerihte. T. Loewe. Beschreibung: Alter 21 Jahre, geb. 10. 10, 62 zu Berlinchen, Größe 1,59 m, Dante blond, Sticn gewölbt, Bart bloader Scnur- art, Augenbrauen blond, Augen braun, Nase her- vorstehend, Mund gewöhnli, Zähne vollständig, Kinn oval, Gesicht lang, oval, Gesichtsfarbe blaß, Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen : linke Brust A, der rechte kleine Finger halb ge- reant.

[50580]

Stebrief. Gegen den Künstler Julius Ernft, geboren am 7. November 1852, welcher früher in Lehe aufhaltsam gewesen, jeßt aber unbekannt ver- zogen ift, soll eine durch Strafbefehl dieses Amts- Cr vom 24. Mai d. J., wegen Gewerbesteuer-

ontravention erkannte Subsfidiärstrafe von 2 Tagen Haft vollstreckt werden. Dieselbe ist durch Zahlung von 11 M 40 4 an prinzipaliter erkannter Geld» strafe und Kosten abzuwenden. Es wird ersucht, den- selben zu verhaften und an ihm die Strafe zu voll- \trecken, auch Nachricht von dem Geschehenen hierher gelangen zu lassen. Lilicuthal, 14. Nooember 1883. Königliches Amtsgericht. Abtheilung 11. Meyer.

Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

[50637] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Anna Rogalski, geborene Braun, zu Weichselmünde, vertreten dur Rechtsanwalt Rofen- beim in Danzig, klagt gegen ihren Ehemann, den Seefahrer Carl Friedrih Rogalski aus Weiwhsfel- münde, jeßt unbekannten Aufenthalts wegen (Fhe- scheidung mit dem Antrage:

1) das zwischen Parteien bestehende Band dec Ehe wird getrennt,

2) Beklagter wird für den allein {uldigen Theil erklärt und hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen,

und ladet den Beklagten zur mündliden Verband- Tung des Rechtsstreits vor die T. Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Danzig auf

den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedahten Ge- rite zuge/afsenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Danzig, den 13. November 1883.

Kretschmer

Deffentlicher Anzeiger. |

5, Industrielle Etablissements, Fabriken und | Greasshandel.

6. Verschiedene Bekanntmachungen.

7. Literarische Anzeigen.

8. Theater-Ánzeigen.

9, Familien-Nachrichten. j

In der Börsen- beilage.

Inserate nehmen an: die Annoncen-Erpeditionen des

Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haaser. stein

& Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sélotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größercn

Annoncen - Bureaux. H

[50638] Oeffentlicze Zustellung.

Die verebelichte Louise Sikorski, geborne van Dükhren, zu Berlin, vertreten dur die Rechtsanwälte Martiny und Syring zu Danzig, klagt gegen ihren Ebemann, den Pächter Hermann Daniel Sikorski, unbekannten Aufenthalts, wegen Eh:trennung, mit dem Antrage, das zwischen den Parteien bestehende Band der Ebe zu trennen und den Beklagten für den allein s{%uldigen Thcil zu erklären, und ladet den Beklagten zur mündliden Verhandlung des Rechtsstreits vor die T. Civilklammer des König- lien Landgerichts zu Danzig auf

den 21. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, eiaen bei dem gedachten Ge- ribte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht.

Danzig, den 13. November 1883.

i Kretscbmer. Gerichtsschreiber des Königli:hen Landgerichts.

[50639] Oeffentliche Zustellung. Die Frau Anna Ulri, geborene Müller, zu Merseburg, vertreten durch den Justizrath Herzfeld, flagt gegen deren Eb-mann, den Cigarrenarbeiter Wilhelm Ulrich aus Merseburg in unbekannter Ab- wesenheit, wegen bötliher Verlassung, mit dem An- trage auf Ebetrennung, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechtéstreits vor die IV. Civilfammer des Königlichen Landgerichts zu Halle a. S. auf den 12. März 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, eincn bei dem gedachten Ge- richte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Wagner, Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[50513] Oeffentliche Zustellung.

Der Franz Cbitralla, Geschäftsmann zu Merzig, vertreten durch Rechtêanwalt Meurin, klagt gegen 1) Gheleute Mathias Kautenburger, Wirth und Maria Anna, geb. Gasthauer, 2) Michel Barth, Akerer, 3) Catharina Bartk, Ackerin, Alle zu Bachem, 4) Johann Barth I., Ackerer, früher zu Bachem, jet ohne bekannten Wohn- und Aufent- haltêort, wegen Theilung,

mit dem Antrage: „Königliches Landgericht

wolle die Theilung und Liquidation folgender

Vermögen8mafssen anordnen :

1) der zwishen der Beklagten 2c. Gasihauer und deren ersten Ebemann Nicolaus Barth bestandenen Gütergemeinschaft, so, daß die 2c. Gasthauer die eine und der Nachlaß des 2c. Barth die andcre Hälfte erhalte ; des Nachlasses des 2c. Nicol. Barth, Vater, so, daß von seinen überlebenden Kindern der Mathias Barth 2/6, Michel, Johann II., Nikolaus und Catharina je 1/6 erhalten;

) des Nachlasses des Johann 11. Barth, so, daß seine Multer 2/s erhalte, von ?/s der Mathias LVarth 2/5 und Mictel, Nicolaus und Catharina je 1/5, von den übrigen 3/8 Mathias 2/6, Michel, Nikolaus, Catharina Barth, sowie die zweitehelihe Tochter der 2c. Gasthauer, Helena Kautenburger je !/s er- halten; des Nactblafses des Nicolaus Bartb, so, daß seine Mutter 2/3, von weiteren 2s der Mathias Barth 2/4, Michel und Catharina Barih je 1/4, von den ferneren 2/8 der Mathias Barth 2/3, Michel und Catharina Barth, sowie die Helena Kautenburger je 1/5 erhalten; des Natwblasses der Helena Kautenburger, fo, daß die Eheleute Kautenburger !/2, von der andern Hälfte der Mathias Barth /4 und Michel und Catharina Barth je !/4 er- halle

6) des Natblafses des Mathias Barth, \o, daß seine Mutter 1/4 und seine drei Geschwister Johann I.,, Michel und Catharina Barth ebenfalls je 1/4 erhalten; :

Alles mit Früchten seit den resp. Todís8- tagen; die Parteien zur Aus8einanderseßung vor Notar Franken zu Merzig verweisen, einen Experten ernenren und die Kosten der Masffe, oder den Widersprehenden zu Last legen“

und ladet den Beklagten Johann Barth I. zur münd- lihen Verhandlung des Rechtsftreits vor die Il. Civilkfammer des Königlichen Landgerichts zu Trier auf den 31. Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- rihte zugelassenen Anwalt zu bestellen. E Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Trier, den 17, November 1883.

Oppermann, :

Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts. [50642] Oeffentliche Zustellung. : Die verehelihte Schacrr, Louise Ernestine Elife, eb. Dieckow, zu Berlin, vertreten durch den ebtéanwalt B. A. Hoffmann daselbst, klagt gegen ibren Ebemann, den Bürstenmacher Otio Emil Guido Schaerr, unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage: die Che der Parteien zu trennen und den Be- klagten für den allein s{uldigen Theil zu er- flären, ihm auch die Kosten des Rechtéstreits

lung des Nechtsfstreits vor die 13. Civilkammer des Königlichen Landgerichts I. zu Berlin auf den 3. April 1884, Vormittags 11 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Geribte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentliwen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gemaBt. Sühneversuch fällt weg. Otto, als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts I,

[501] Oeffentliche Zustellung.

Die Kuratel über das unebelicbe Kind der ledigen großjährigen Dienstmagd Katharina Kennemann von Lonnerstadt, Namens „Georg Friedrich“, ver- treten durch den Vormund Georg Eünther, Nagel- shmiedmeister von Lonnerftadt, hat

geaen den ledigen großjährigen Bierbrauer Franz Hußkein von Lonnerstadt, nun unbekannten Aufenthalts,

wegen Anerkennuna der Vaterschaft

und Alimentationé[leistung,

Klage erboben und den Antrag gestellt : Das Königliche Amisgeriht Höchstadt a. A. wolle auêësprechen : Ó Franz Hußlein, lediger großjähriger Bierbrauer von Lonnerstadt sei \{(uldig : 1) die Vaterschast zu dem von der ledigen Dienst- magd Katharina Kennemann von Lonnerstadt am 31. Iult 1883 unehbelich geborenen und auf den Namen „Georg Friedrih“" getauften Kinde anzuerkennen und diesem Kinde das gesetlih beschränkte Erbre&t einzuräurnen; 9) derselbe hat für dieses Kird einen jährlichen in vierteljährigen Raten vorautzuentribtenden Alimentationsbeitrag ron achtundvierzig Mark von der Geburt des Kindes bis zum zurück- gelegten 14. Lebentjahre desselben und falls c dieses Kind wegen Mangels der nöthigen Leibes- oder Scclenkräfte sollte nicht er- nähren kêöznen, darüber hinaus zu leisten; 3) die Hälfte des seinerzeitigen Schulgeldes und der Kur- und Beerdigungskosten, wenn das Kind innerhalb der Alimentationsperiode er- franfen oder sterben follte, zu entrichten ; 4) scchEunddreißig Mark Tauf- und Kindbett- fostenents{ädigung zu zahlen ; 5) fünfzig Mark Beitrag zu den s\einerzeitigen Handwerkserlernungékosten zu leisten und

6) die Kosten zu tragen.

Zugleich ladet die Klagspartei den Beklagten Franz Hußlein zur Verbandlung dieses Rechtestreits zu dem vom Kgl. Amtsgerichte Höcbstadt a. A. auf Samstag, den 12. Januar 1884,

Vormittags 9 Uhr, ankeraumten Termine. Dieser Klagsau8zug mit Ladung wird zum Zwecke der bewilligten öffentli&en Zustellung hiermit be- fannt gemat.

Höchstadt a. A., den 9. Novemker 1883. Gerichtéschreiberei des Kgl. Amtsgerichts daselbft : Dauth, Kgl. Sekretär.

[50636] Oeffentliche Zustellung. Die Ebefrau Helene Niemeyer, aeb, Ebeling, zu Obernkirchen, vertreten durch den Justizrath Hoppe hier, klaat gegen ihren Ehemann, den Lohgerber Theodor Niemeyer, früher in Obernkirchen, jeßt un- bekannten Aufenthalts, wegen bösliher Verlassung, mit dem Antrage: die zwischen den Parteien be- stehende Gle dem Bande nah zu trennen und den Beklagten für den schuldigen Theil zu erklären. Klägerin ladet den Beklagten zur mündliben Ver- handlung des Mechtsstreits vor die Civil- kammer III. des Königlichen Landgerichts zu Han- nover auf den 1. März 1884, Vormittags 10 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedabten Ge- ridte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacht. Hannover, den 12. November 1883.

Sqwink, Gerichtéshreiber des Königlichen Landgerichts.

[50641] Oeffentliche Zustellung. i Die Ebefrau des Johann Daniel Vaupel, Marie, geb. Bornmann, von Sehlen bei Frankenberg, ver- treten durch Recbtsanwalt Welker in Marburg, flagt gegen ihren Ebemann Johann Daniel Vaupel von Sehlen, jeßt unbekannt wo? wegen Chescheidung, mit dem Antrage, die Che der Parteien vom Bande zu trennen, und den Beklagten in die Kosten zu ver- urtheilen, und ladet den Beklagten zur mündlicben Verhandlung des Rectsstreits vor die 11. Civil- kammer des Königlichen Landgerichts zu Mar- burg auf decn 18. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Ge- ricbte zugelassenen Anwalt zu bestellen. S Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemact.

Fischer, Kanzlei-Rath, : Gerichteschreiber des Königlichen Landgerichts,

[50640] Oeffentliche Zustellung.

In Sacen i der Ehefrau des früheren Kapellmeisters, jeßigen Klavierspielcrs Nachbar, Cölestine Agathe Lida, geb. Schmidt, zu Minden, Klägerin, gegen ihren genannten

und ladet den Beklagten zur mündliben Verband- | den 4. Febrnar 1884, Vormittags 10 Uhr,

vor der I. Civilkfammer des Königlichen Landgeriht3 hierselbst, Domplay 6, Zimmer 27, bestimmt, zu welchem der Beklagte, Klavierspieler Ioseph Aivphons Nacbbar, unter Bezugnahme auf die bereits zugestellte Klage mit der Aufforderung geladen wird, einen bei dem gedachten Gerichte zugelaffenen Recbtênwalt zu bestellen, _ Zum Zwecke der êffentliwen Zustellung wird diefe Ladung bekannt gemacht. _ Magdeburg, den 13. November 1883. Die Geri&tsschreiberei der I. (CCicilkammer , Königl, Landgerichts. Nutbmann, Landgerichts-Sekretär.

[508643] Oeffentliche Zustellung.

Der Johann Alexander Prinz zu Offenbach, Karlsftraße 5, vertreten durch den Recbtsanwalt Dr. Hoffmann daselbst, klagt gegen seine Ebefrau Mar- garetha, geb. Fuchs, dermalcn mit unbekanntem Auf- enthalt abwesend, wegen Ebebruchs und böslicher Verlassung mit dem Antrage auf Trennung der zwischen den Streittheilen bestehenden Ehe vom Bande unter Erklärung der Beklagten für den s{ul- digen Thcil und ladet die Beklagte zur mündlichen Verkandlung des Mechtéfteits vor die erste Civil- fammer des Großherzoglihen Landgerichts zu Darmstadt auf den 18. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Sericte zugelassenen Anwalt zu beftellen.

Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird diescr Auzzug der Klage bekannt gemacht.

Braun, Hülfs-Gerichts\chreiber des Großherzogl. Landgerichts,

[50644] Oeffentliche Zustellung. Die zum Armenre(bte zugelassene Emilie Friederike Leisebein, geb. Leibnit, zu Lindenau, vertreten dur den Rechtsanwalt Zul. Berger in Leipzig, klagt gegen ihren Chemann, den Buchbinder Ernst Her- mann Leisebein aus Burghausen, zuleßt in Quesit, dermalen unbekannten Aufenthalts, wegen böslicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteiea bestehende Ehe zu scheiden, und ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Rechts- streites vor die erste Civilkammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, einen bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen. Zum Zwecke der öffentlihen Zustellung wird diefer Auszug der Klage bekannt gernacht. Leipzig, den 17. November 1883.

Dölling, (Serihts[chreiber des Königlichen Landgerichts.

[50645] Oeffentliche Zustellung.

Die zum Armenrewte zugelassene Christiane Dorotbee Beyer, gescied. Krobißscb, geb. Grunert, in Leipzig, vertreten durh den Nehttanwalt Dr. Sill daselkst, klagt gegen ihren Chemann, den Brauer und vormaligen Restaurateur Karl Heinrich Bever, zuleßt in Leipzia, jeßt unbekannten Uufenthalts, wegen böélicher Verlassung, mit dem Antrage, die zwischen den Parteien bestchende Ehe zu sceiden, und ladet den Beklagten ¿zur mündlichen Ver- handlung des Rechtsstreits vor die erste Civil- fammer des Königlichen Landgerichts zu Leipzig auf den 2. Februar 1884, Vormittags 9 Uhr, mit der Aufforderung, eiren bei dem gedachten Gerichte zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Zum Zwede der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekannt gemacbt. Leipzig, den 16. November 1883.

Dölling,

Gerichtëcbsreiber des Königlichen Landgericts. [50635] Oeffcutliche Zustellung.

In Sachen der Ehefrau, des Schmiedemeisters Maatsc, geb. Dreyer, zu Wolterédorf, Klägerin, vertreten dur den Rechtsanwalt Ludwig in Lüchow, egen dercn Ehemann, den Schmiedemeister Fritz Wilhelm Heinrich Maat, Aufentbalt8ort unbe- fannt, Beklagten, wegen Ehescheidung, ist, nabdem die Klägerin den ihr in dem re(tsfräftigen Urtbeile vom 5, Dezember 1882 auferlegten Eid abgeleistet hat, zum weiteren Verfahren Termin vor der dritten Civilkammer des Königlichen Landgerich18 zu Lüne- burg auf Sonnabend, den 9. Februar 1884,

Vormittags 9# Uhr, angeseßt, wozu der Beklagte mit der Aufforderung, einea bei dem gedachten Gerichte zugelafsenen An- walt zu bestellen, geladen wird. Zum Zwecke der öffentlichen Zuftellung wird diescr Auszug bekannt gemacht. Lüncburg, den 17. November 1883.

Brandes,

als Gerichtsschreiber des Königlichen Landgerichts.

[50850] Oeffentliche Zustellung.

Dcr Handelsmann Carl Liezow in Kuhblank, vertreten durch den Rechtsanwalt Goldstein zu Stargard i./Pomm., klagt gegen den Handelêmann Gottfried Lietzow aus Carolinenhorst, dessen jetziger Aufenthaltsort unbekannt ist, aus einem vón dem Beklagten unter dem 20. Juli 1883 in Stargard an die Ordre des Herrn Christian Wendlandt aus- gestellten, am 1. November 1883 fälligen und dur Giro vom 8. November 1883 auf den Kläger über-

gegangenen Wechsel über 3000 4, mit dem Antrage,

Gerictsschrciber des Königlichen Landgerichts.

aufzuerlegen,

mündlihen Verhandkung Termin auf

Ebemann, Beklagten, wegen Chescheidung ist zur den f ) iz h g s [9 E 1800 Æ und 6%/ Zinsen seit 1. November cr., sowie

Beklagten zu verurtheilen, an den Kläger