1883 / 279 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Tue, 27 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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Tein eigenes jeßiges Programm im Stich lasse. Derselbe unter- stelle den Liberalen das Motto: „Rührt nicht an die liebe Börse!“ Wenn die Rechte einc folhe Verdähhtigung aus- spreche, dann müßte fie doch wenigstens sagen, wie sie denn die Börse zur Steuer heranziehen wolle. Trot aller Fragen habe der Abg. von Minnigerode darauf nie eine Ant- wort. Wer Gesetzgeber sein wolle, müße nicht nur deklamiren, sondern auch Vorschläge in Paragraphen geordnet vorlegen. Er wisse nichts davon, daß die Konservativen einen irgendwie brauhtaren Geseßentwurf über die Börsensteuer gemacht hätten. Auch die linke Seite habe sich erboten, auf diesem Gebict mitzuhelfen, aber aus Vergnügen an einer neuen Steuer bewillige man nicht mehr Geld. Die Linke wolle neue Steuern, wenn überhaupt eine brauhbare vorgeshlagen wäre, nur dann, wenn sie dazu diene, Zug um Zug drüdckende Lasten zu beseitigen. Die Konservativen wollten neue Steuern unter allen Bedingungen. Die liberalen Bauernvereine habe die linte Seite dieses Hauses nicht hervorgerufen. Jedenfalls seien an der Spiße diefer Bewegung nicht, wie bei den Kon- Tervatinon, die Großgrundbesißer, und er hoffe von den libe- ralen Bauern, daß sie die Jnteressen der Landwirthschaft nicht in Gegensaß zu den Jnteressen der übrizen Berufs- flassen bringen würden. Die liberalen Bauern hätten nur keine Lust, sich in das Schlepptau jener Herren nehmen zu lassen. Dem Wunsche des Abg. von Scworlemer, die Land- tagsberufung den Abgeordneten früher mitzutheilen, könne er sich nur ans(hließen. Es sei das eine billige Rücsicht, die die Abgeordneten wohl beanspruchen könnten, wenn sie auf fünf bis sieben Monate: sih einrihten müßten, die Heimath zu verlassen. Auch die Vorlagen kämen nur }pärlich. Diese Etatberathung könne nur Stüdwerk sein, denn die Hauptvorlagen, die mit dem Etat im Zusammenhang ständen, fehlten immer noch. Der Finanz-Minisier habe heute wenig dazu beigetragen, den Schleier etwas zu lüften. Der Etat an sich sei wegen der vielen Betriebsverwaitungen {wer zu über- tehen und in seinen Hauptpositionen unmöalih zu beurtheilen. Mana werde in diesem Jahre auf der beshrittenen Bahn weiter- gehen, und neue 2800 km Eisenbahnen erwerben, und die preußische Staatsshuld unm 800 Millionen vorläufig vermehren. Die Zahl der vom Staate abhängigzn Personen werde immer arößer, man habe im vorigen Etatsjahre 27 500 etatëmäßige Eisenbahnbeamte gehabt, jeßt 53500, im nächsien Etat 9—— 10 000 wieder mehr, alles abgesehen von der enormen Zahl der Diätare und Lohnarbeiter dieser Verwaltung. Daß ein solcher Staatsbetrieb, der aus dem Vermögen des Volfs und auf sein Risiko verwaltit werde, große politishe Gefahren habe, sei auch auf tonservativer Seite anerkannt. Diese Ge- fahren seien um fo größer in einer Zeit, wo der Grundsag, daß diz, welche das Eigenthum der Gesammtheit zu verwalten haben, niemals dem Jntéresse einer einzelnen politischen Partei dienen müßten, leider niht allgemeine Anerkennung zu finden scheine. Die Strömung sei für das Staatsbahnwesen. Das Volk empfinde Freude über dié augenblicklich guten Resultate, die eine fahtüchtige Verwaltung erziele und hoffe, daß es niemals fehlen werde. Hier im Hause dente man doch auch auf der rechten Seite anders. Deshalb habe man ein sogenanntes Garantiegesey geschaffen, wie der Finanz-Minister es sehr treffend genannt habe. Was sei das aber für eine Garantie ? In diesem Jahre sei das Gesey todt. Er möchte auch den Finanz-Minister sehen, der sih durch diefe Bestimmung die Hände binden lasse. Entweder der Staat habe Geld, dann jei man auch ohne das Gescÿ vernünstig genug, zu amorti- siren, habe der Staat es nicht, dann thue man eben, was man jeßt thue. Den Vortheil habe nur der Eisenbahn-Minister, der sein Separatfonto erhalte, und in jedem Jahre seine Laft dur die Abschreibung zu Buch erleichtert fühle. Die amt- lie Presse habe auch in diesem Etat wieder cinen Erfolg der Wirthschafstêpolitik der Negierung gesehen, die Rechte trete diefer Meinung bei (Nuf: Ja wohl !). Diese Kühnheit traue X de KeGien UUL Voreinzelt 41 Er glaube, Jeder, der die Wirlhshaslsbewegung verfolge, " m Preußen und in andern Ländern, werde wissen, daß die Zollpolitik nur einen unerheblichen Einfluß auf dieselbe habe. Habe seine Partei dem Hause niht vor 4 Jahren vor- ausgesagt, daß die Bewegung wieder langsam aufwärts gehen werde? In der sächsischen Thronrede fei die Besserung der Verhältnisse viel vorsichtiger behandelt, als in dem amtlichen Organ der preußishen Regierung. Wenn di2 Rechte auf und ab der Wirthschaftsbewegung der Zollpolitik zuschreibe, hab oann nicht die Delbrückshe Zeit ein viel glänzenderes und beredteres Zeugniß gegeben? Kein Land habe in der Zeit von 1865 bis 1878 einen so stark steigenden Außenhandel gehabt als Deutschland. Sehe man doch nach dem gelobten Lande der Schußtzölliner und der Anhänger der direkten Steuern, nach Frankreich, dort gehe die wirthschastlihe Bewegung troß der hohen Zölle abwärts, und die Finanzen ebenfalls troß der indirekten Steuern. Warum berufe die Rechte sih niht auf dieses Land? Es sei sehr unkîlug, die Zellpolit:k mit dem Auf- und Niedergang der wirthschaftlichen Verhältnisse fo eng zu verénüpfen. Die Rechte würde damit unzufrieden sein, wenn der Niedergang und in der Eisenindustrie z. B. sei derselbe do miöglih der neuen Zollpolitik angerehnet würde. Auch der jezige Etat spreche nicht von sehr viel Vertrauen der Negie- rung in eine steigende wirthschaîstliche Bewegung. Derselbe sei jehr vorsichtig aufgestellt, derselbe garantire, wenn nicht Unglücksfälle eintreten würden, einen guten Uebershuß. Die Eisenbtahn-, die Bergwerks-Verwaltung wiesen mäßige Ueber- schüsse auf, die leßtere habe {hon 1882/83 einen Uebers{huß in fast derselben Höhe wie der des folgenden Etats. Aus der Nachweisung der Domänenverpachtung könne er nicht heraus- lesen, was der Abg, von Minnigerode darin finde, einen erheb- lichen Rücgang der Landwirthschaft, 26 000 ha hätten immer- hin eine Steigerung von 918 000 auf 1 640 000 46 ergeben. Die Mittheilungen des Finanz-Minijters über das Schmerzens- kind, den Forstetat, seien für die Liberalen allerdings ein großes Vergnügen. Fm vorigen Jahr sei der deutshe Wald in Gefahr wegen einer Mindereinnahme von 500 000 M ge- wesen, und aus der Uebersicht ersehe man, daß dieser Rücgang wesentlich auf dem Brennholz wegen des milden Winters beruhe, sowie auf Windbrüchen in einzelnen Bezirken. In diesem Jahre 3 Millionen Uebershuß aus Holz! Solchen Thatsachen gegenüber müßte man über die Holzzollvorlage erfiaunen. Eine neue nationalöfonomische Theorie fei die des Ministers von der Angst vor dem Holzzoll. Sie sei fast gleih derjenigen von der Zahlung des Zolls durch das Ausland. Weshalb habe man denn nicht aus Angst vor dem Zoll ausländisches Holz gekaufk? Jn der Versammlung pom- merscher Forstmänner sei in diesem Frühjahr konftatirt worden, daß in diesem Bezirk, welcher der skandinavishen Konkurrenz jchußlos preisgegeben sei, die Einnahme aus Holz in die Höhe

gegangen sei, weil man eine bessere Verwerthung des Holzes für Gruben und Jndustrie erreiht habe. Dies sei schon im Reichstage behauptet. Unter solhen Umständen feien die Forst- männer nit geneigt gewesen, eine gegen den Reichstagsbes{luß gerichtete Resolution Danckelmanns anzunehmen. Das Extra- ordinarium des Etats sei zu hoch für eine Zeit, in der man die Zu- kunft so bedenklih ansehe und immer noch Nothstände erfinde. Das Extraordinarium der großen Betriebsverwaltungen sei klei- ner geworden, dagegen die Verwaltungs-Extraordinarien 5,4 Mil- lionen höher als im Vorjahre. Das sei ein Mißverhältniß, welches die Budgetkommission hoffentlich beseitigen werde. Gesundere Ver- hältnisse würde man am leichtesten durch das Sicherheitsventil der Quotisirung der Steuern erhalten. Dann wäre die Volk8- vertretung der natürlihe Bundeëgenofse des Finanz-Ministers gegen die anstürmenden Mehrforderungen, deren der Minister sich, wie derselbe gesagt habe, kaum erwehren könne. Nur dur eine jährlihe Fesistelung der Steuern nah Bedarf werde man zu einer rationellen und sparsamen Finanzwirthschast fommen. Ob die Erhöhung der Gehälter der Eisenbahn- beamten in der Modalität und Umfang das Richtige und Mögliche leiste, werde er bei der Spezialdebatte prüfen. Für einige Kateaorien von Beamten möchte er es jeßt schon ver- neinen. Bezüglich der Ausgaben und zwar der dauern- den wolle er nihts sagen, das Extraordinarium weise aber eine Erhöhung von ca. 31/4 Millionen auf zu einer Zeit, wo die Zukunst der Finanzen gar feine so besonders glänzende fei. Als Vorbild der Sparsamkeit möge ihr die Eisenbahnverwaltung dienen. Verlarge doch der Eisenbahn-Minister, troßdem derselbe an Umfang so be- deutend zugenommen habe, eine halbe Million weniger. Die Herren von der Rechten redeten immer von ihrer Befähigung zur Verwaltung; aber ihre Etats wüchsen ja immer, wie jeßt wieder dadur, daß die Bezirksausschüsse zu Abtheilun- gen der Regierung gemacht worden seien. Fett sei auch der Fonds für Diäten und Fuhrkosten um 275 0090 A6 erhöht worden. Und solche Herren, von denen immer die Sparsamkeit empfohlen werde, sollten doch nicht mit Erhöhungen kommen. Einen Punkt aber, an dem die Sparsamkeit recht übel angebracht sei, wolle und müsse er hier erwähnen. Ungefähr 60 Proz. der emeritirten Lehrer hätten nit mehr als 600 4 jährliches Ein- tfommen, und da follte Jemand, der zwei Millionen Erhöhun- gen für Kunstsachen fordere, nicht 100 000 4 für die Ele- mentarlehrer haben? So viel Mittel habe der Staat, es werde sih wohl so viel streichen lassen. Von neuen Steuererleichte- rungen bringe der Etat nihts, obwohl den bisher gewährten 21 Millionen Steuererlaß 125 Millionen neuer indirekter Steuern gegenüberständen. Der Bürger im Lande werde sich dafür bedanten. Jhm seien im Lande Vorwürfe aemacht wor- den, daß er für den Erlaß der beiden untersten Klassensteuer- stufen gestimmt habe. Das sei nichts Ganzes, habe man ihm vorgeworfen. Auf eine Besprehung der Steuerreformen wolle er hier, so lange die Vorlagen nicht da seien, ni@t eingehen, wovor ja {on der Finanz-Minister gewarnt habe. Für sehr nöthig halte er zur richtigen Beurtheilung der Verhältnisse eine Steuerstatistik. Unfklar sei es ihm auch, wie si die Regierung zur Grundsteuer stelle. Jn der canzen Steuerfrage komme man nit weiter, oyne eine große Reform der Gemeindeverhältnisse. Die Eröffnungsrede verweise das Haus wieder auf den Reichstag, da sei man wieder in demselben Fahrwasser wie beim ersten Bittershen Verwen- dungsgesetß. Dieses Spielen mit allgemeineren Dingen müsse endlih ein Ende finden, man solle dem Hause sagen, welche Kategorien von Beamten man berücksichtigen, welche Gehalts- erhöhungen man eintreten lassen wolle, Er wolle au genau untersuchen, wie es mit der Verminderung der Schullasten gehalten werden solle. Nichts sei schädlicher als die souveräne Haltung der preußishen Volksvertretung gegenüber dem Deutschen Reiche. Preußcn wolle die Ausgaben beschließen und verlange dann vom Reiche dieMittel dazu. Wenn das Reich, wie au der Minister angedeutet habe, nun seine Einnahmen selbst brauche, woher wolle man denn die Millionen zur Deckung der Ausgaben in Preußen nehmen? Wo blieben dann die Reformen? Selbständigkeit der Neichsfinanzen sei das Ziel der Politik des Reichskanzlers, “aber nichts weiter, dies Haus dürfe hier nicht de- kfretiren, was auf der anderen Seite der Leipzigerstraße aus- geführt werden folle. Warte man doch erst ab, was die Steuern im Reiche bringen werden, und dann verwende man die Summen. Jn erster Linie sorge man für bessere Einnahmen aus der Stempelsteuer. Auch der Abg. Windthorst habe ih im vorigen Jahre ähnlich geäußert; nun, die Linke werde dem Abg. Windthorst als Führer folgen, jo lange derselbe die Mittel vom Reich erst abwarten woile, ebe er sie verwende. Je schneller die Rechte mit der Revision der in der neuen Uera geschaffenen Geseße vorgehe, desto eher werde die Herr- schaft der Konservativen ihr Ende erreicht haben.

Nach Annahme eines Vertagungsantrages bemerkt2 der Abg. Frhr. von Minnigerode persönli: Der Abg. Ricert meine, daß er sich zu Unrecht über seinen Play in der Rednerliste beklagt hätte: er (Redner) hütte denselben ja selbst nach der Verloosung“ vertausht. Die Vereinbarung, wonach er den Plat übernehmen sollte, habe für ihn bindend bestanden, ehe die Reihenfolge der gegner:s{hen Redner festgestellt gewesen sei. Der Abg. Rickert habe in weiteren Personalien gegen ihn seine Force gesu&t, darauf habe er nihts zu erwidern. Wenn der- jelbe aber meine, das sei eine fonjervative Finanzära, die niht einmal 100 000 M für die armen emeritirten Lehrer habe, so möchte er demselben bemerken, daß er bezüglich der 2 000 000 J, die für die Kunstsammlungen ausgegeben werden sollten, gesagt habe: Läge es nicht viel näher, zunädst einen Fonds für Lehrerpensionen zu schaffen? Der Antrag Bennigsen, auf den sich der Abg. Rickert berufen habe, sei der Antrag seines konservativen Freundes Kropa: chet.

Hierauf vertagte sih das Haus um 3?/, Uhr auf Dienstag 11/2, Uhr.

Statistische Nachrichten.

Den Statistishen Mittheilungen über das Großher zog- thum Baden (Band 1I1. Nr. 18), Medizinalstatistik, entnehmen wir Folgendes: I. Aerztlih in der letzten Krankbheir behandelte Ge- storbene. Von den Gestorbenen (exkl. Lodtgeborenen) befanden fi in ärztlider Behandlung: 1880 60,8%, 1881 61,1°//9, 1882 62,2%. Das Jakr 1882 lieferte hiernah mit 62,2 °/9 das relativ günstigste Verhältniß. Absolut ist ein kleiner Rückgang 24 202 gegen 24 325 im JIahre 1881 zu verzeichnen, welche in der Abnahme der Todesfälle seine Erklärung findet. I1. Ja Krankenanstalten Gestorbene: Jn Krankenanstalten (ein\chl. Heil» und Pflegeanstalten) starben: in 1580 1830 (4,6 ‘/o), in 1881 1957 (4,9 °/o), 1882 1912 (4,99%). _ Die Krankenanstaiten befinden sich hauptsächli in den größeren Städten. Während von den Gestorbenen des ganzen Landes 4,9 °/g aus Kranken-

Ô

anstalten berrührten, war dieses Verbältniß für die Gemeinden mit mehr als 4000 Einwohnern 17,0% (inébesondere für die Städte mit mehr als 20000 Einwohnern 2,2 %/o), für die übrigen Gemeinden aber nur 2,0 2%.

111. Oeffentlihe Armen starben: in 1880 1667, in 1881 1800 in 1882 1511, 1V. Gestorbene Geisteskranke: die Ermittlung ergab 206 gestorbene Geisteëfranfe, was, den Stand der Geisteskranfen in Baden zu etwa 3000 angenommen, auf 100 dersclben 6—7 Todes- fälle im Jahre ergeben würde. V. Selbstmorde: 1880 338, 1881 306, 1882 281. Gegen 1880 und 1881 zeigt das Jahr 1882 einen nit unerh:bliden Rückgang, und dürfte wohl anzunehmen sein, daß mit dem Jahr 1880 die s\eit lange mit seltenen und geringen Schwankungen anhaltende steigende Bewegung der Selbstmorde ibren Höhepunkt erreiht hat und ein weiteres Sinken “in Aus- iht steht.

VI. Todesfälle durch VerunglüÏung und Verbrechen: Deren Zahl war: 1852 415, 1863 483, 1873 618, 1874 572, 1875 573, 1876 611, 1877 613, 1878 508, 1879 557, 1880 576, 1881 593, 1882 555. Für das letzte Jabrzehnt ist der Jahresdurchs{nitt 578; für das nächst vorbergebhende Jahrzehnt war derselbe 557, für das weiter vorhergehende 445. Im Ganzen fand auch bier eine durh S{wankungen hin und wieder unterbro{cne Zunahme statt, welche in der steigenden Gewerbethätigkeit und dem sich ausdehnenden CEisen- babnbetries ihre hauptsäblide Erflärung findet. Gegen die erste Hälfte des leßten Jahrzehnts ift indessen ein Rückgang der Zahlen ersichtlih und dürfte sich bierin wobl die erböbhte Fürsorge für den Schutz gewerbliber und anderer Arbeiter bemerkbar machen.

Von den Todesfällen dur& Verunglücckung entfielen auf das Jahr 1882 auf die Gemeinden mit mehr als 4(00 Einwohner 118, auf die übrigen Gemeinden 437.

VII. An verschiedenen Krankbeiten sind gestorben: Geftorbene Wöh- nerinnen 1880 415 (0,72 9%), 1881 380 (0.66 9/5), 1882 421 (0,75 9%), An den Blattern 1880 2, 1881 3, 1882 7. An Swarlach 1880 1036 1881 820, 1882 741. An Keucbhusten 1880 426, 1881 629, 1882 555. An Diphtherie 1880 1014, 1881 €06, 1882 736. An Typhus 1880 467, 1881 402 1882 322, An Ruhr 1880 5, 1881 19. 1882 4. Un Lungenschwindsucht und Lungenentzündung 1880 7703 (19,3 9%), 1881 6971 (17,4°%/0), 1882 8204 (21,0 %/o). An Krebs 1882 1293 Personen (3,32 %). An plöêßlihen und {nellen Todes- fällen (Apoplexie) starben 1880 1067, 1881 1119, 1882 1057. Todes- fälle an Infektionskrankbeiten 1880 4032, 1881 3842, 1882 3586.

Im Jahre 1882 wurden 78 114 Frmnpfunten vorgenommen, wo- von 75075 mit Erfola, 2485 ohne Erfola, 554 mit unbekanntem Erfolg; 75 668 mit Menschen-, 2446 mit Thierlymvhe. Dieser Num- mer liegt eine graphische Darstellung bei, welhe das Vorkommen einiger besonders interessanten Todesursachen (Infektionskrankheiten, Lungenshwindsuht und Entzündung) sowie die Häufigkeit der ärzt- liden Behandlung der Gestorbenen im Jahre 1882 für die Bezirke und in den letzten zehn Jahren für das Land zur Anschauung bringt.

Literarische Neuigkeiten und periodishe Schriften.

Miß Archer. Gedähtnißrede, gehalten am 18. April 1883 im Hörsaal des Victoria-Lyceums von Ulrike Henfchke, Berlin. Verlag von Julius Springer. 1884.

Deutsche Landwirthschaftliche Presse. Nr. 93. Jn-

holt: Die Inkorporation des Hypothekenkredits. TIl. Ueber vieh- losen Wirthschastsbetrieb. Von A. Küster-Fürstenwalde. III. Weißer Elephant. Von W. Paulsen-Nafsengrund. Correspon-

denzen: Berlin. Hannover. Weimar. München. New-York, Feuilleton. Wirtbschaftsplaudereien für Landwirthschaftsfrauen.,

Jagd. Personalien. Versammlungen, Landwirthscbaftliche Lehranstalten. Rundschau. Sprehsaal. Handel und Verkehr.

DeutscheLandwirthscwaftlibePresse. Nr. 94. Inhalt : Die vorläufigen Ernte-Ergebniße des Jahres 1£83 in Preußen. Zur Steuerreform. Welches Stickstoffsalz ist das geeignetste für Kartoffel- und Zuckerrüben-Düngung? Vom Prof. Dr. Paul Wagner- Darmstadt. T. Der Maischapparat von Mögelin in Posen (mit Abbild.). Landwirthschafiliche Lehranstalten. Miécellen., Rundschau. Correspondenzen. Literatur. Sprechsaal. Eine Bitte an die Herren Wirthschaftëleiter. Handel und Verkehr. Blätter für Meorkultur, Torfverwerthung und Meliorations- wesen: Einige Nachrichten über die Moore des Großherzogthums Oldenburg und ihre landwirthschaftlibe Benußung, sowie über ihre Ausbeutung zur Torfgewinnung. (Schluß.) Miéêcellen. Düngungs- versube auf Moorboden.

Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. 10, u. 11. Heft. Inhalt: Die kiinishen Neubauten der Universität Bonn. Von E. Reinike. Mit vielen in den Tcxt eingedruckten

Holzschnitten. Die aUgemeine Deutsche Auëftellung auf dem Ge- biete der Hygiene und des Rettungswesens. Originalberibt von Dr. K. 1V. Die Geburten, Ebeschließungen und Sterbefälle des

Jahres 1881 in den Kreisen der Provinzen Westfalen, Hessen-Nafsau und Rheinland in absoluten und Verhältnifzabhlen zur Einwohnerzahl der Volkszählung vom 1. Dezember 18*0, mit Benutzung der Ver- öffentlichung in der Zeitschrift des Statistis{en Bureaus 1882 Heft 3/4 von Dr. Lent. Nachweisung über Krankenaufnahme und Bestand in den Kranfkenbäufern aus 54 Städt:n der Provinzen Westfalen, Rheinland und Hessen-Nassau pro Monat August und September 1883. Sterblichkeits-Statistik von 57 Städten der Provinzen Westfalen, Rheinland und Hessen-Nafsau pro Monat August und September 1883. Kleinere Mittheilungen. Literaturberichte.

Zeitschrift für Forst- und Jagdwesen. 11. Heft. Inhalt : Abhandlungen: Die Einwirkung der Streuentnahme auf Sandboden. Ein Beitrag zur Streufrage. Von Dr. E. Ramann, Assistenten an der Forstakademie Eberéwalde. I. Beiträge zur Lebensgeschichte des Ober-Fägermeisters Johann Georg von Langen. Vom Königs liden Oberförster Frese zu Kirhberg. Mittheilungen: Bericht über die Versammlung des Harzer Forstvereins in Lauterberg vom 18. bis 20. Juni 1883. Vom Oberförster Graßhof zu Ilfeld. Bericht über die XII. Versammlung des hessis{en Forstvereins am 17. und 18. September 1883 zu Gelnhausen. Vom Forst-Afsessor E. Gber1s in Cassel. Samen der Weymouthskiefer. Vom Forst- Afffsefsor von Alten zu Eberswalde. Statistik: Die preußiscen Staatseisenbahnen in den Jahren 1880 bis 1881 und 1881 bis 1882, Vom Forst-Assessor von Alten zu Eberswalde. Literatur,

Die Sparkasse. Nr. 42, Inhalt: Die sozialen Auf- gaben dec Sparkassen. I. Die tabellarische Zusammenstellung der Betriebsergebnisse der Pfennigsparkassen. Neuerungen im öster- reichischen Postsparkassenverkehr. Geld-, Bank- und Börsennach- rihten. Privat-Feuerversiwerungëwesen. Verstaatlibung de& VersiherungEwesens. Präventivkontrole in Schleswig-Holstein. Drucfsahen und Waarenproben. Mustersendungen in Rollenform. Bücberpoftsendungen. Verkauf nahgemachter Biere als ete, Neue Subhastationsordnung. Verzug bei Vollziehung der Aufs lassung. Subhastation von Grundstücken. Literatur.

Die gefiederte Welt. Zeitschrift für Vegelliebhaber, eZüchter und -Händler. Nr. 48, Inhalt: _Vogelshuß (Fort- seßung). Trappenjagd in der Wallachei (Swluß). Unsere Meisen (Fortseßung). Herbstfutter und dreterlei Arten von Winter- futter für Weichfres\er (Schluß). Abermals ein Graupapagei durch Stwreck getödtet. Leiden und Freuden cines Kanarienzüchters (Fort- sezung). Ueber die Schweißsuht der Vögel. Brieflihe Mit- theilungen. Anfragen und Auskunft. Aus den Vereinen: Berlin; Hannover; Stettin; Altona; Eiéleben; Ausstellungen. Mancherlei. E : |

Is is, Zeitschrift für alle naturwissenshaftlihen Liebhabereien. Nr. 48. Inhalt: Zoologie: Ziesel in Gefangenschaft. Die

Prâparation der Dipteren (Fortseßung). Botanik : Blattpflanzen für unsere Gärten (Schluß). Chemie : Ueber Blutlaugensalze. Reisen und Forshungen. Nachrichten aus den Naturanstalten -

Berlin, Jagd uad Fischerei, Bücher- und Schriftenschau.

Zweite Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Dienstag,

den 27. November

13,

v e 279.

a N : vi ck Fnsera e für den Deutschen Reihs- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Königliche Expedition

des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin 8W., Wilhelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.

2. Subhastationen, Aufgebote, Vorladungen a. dergl.

3, Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen etc.

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung n, s. w. von öffentlichen Papieren.

Oeffentlicher Anzeiger. 7

Industrielle Etablissements. Fabriken nund Gresshandel.

Verschiedene Bekanntmachungen.

Literarische Anzeigen.

Theater-Anzeigen. | In der Börsen-

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Inserate nehmen an: die Annoncen-Erpeditionen des „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenftein & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Schlotte, Büttner & Winter, sowie alle übrigen größeren

Annoncen - Bureaux.

Familien-Nachrichten. / beilage.

M Eteckbriefe und Untersuci-ungs - Sachen. [51692] Sitecbrief.

Gegen den unten bescriebenen Kaufmann Gustav Adolvh Voigt, am 17. November 1853 zu Berlin geboren, evangelisb, welcer sib verborgen hält, ift die Untersuhungshaft wegen Verdachts des betrüge- rishen Banquerutts in actis I. IV. a. 98/82 ver-

ängt. 5 : ne wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Untersuchungégefängniß zu Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12, abzuliefern.

Berlin, den 17. November 1883.

Königliche Staatsanwaltschaft beim Landgericht I. 2 :

Beschreibung: Alter 39 Jahre, Größe 1,65 m,

Statur forpulent, Haare blond, Stirn niedrig, Bart: kleiner blonder Schaurrbart, Augenbrauen blond, Augen blau, Nase gewöhnlich, Mund ge- wöhnlich, Kinn rund, Gesichtsbildung sehr voll, Gesichtsfarbe gesund (roth), Sprache deuts. Klei- dung: verschieden. Besondere Kennzeichen fehlen. 51734 Stecbrief. l Gean die Dienstmagd Therese Höhne aus Dorf-Sulza, zuleßt in Naumburg a, S., welche si verborgen hält, ift die Untersuchung8haft wegen Diebstahls verhängt. : :

Es wird ersucht, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtégefängniß zu Naumburg a. S. abzuliefern

Naumburg a. S., den 20, November 1883.

Königliches Amtsgericht.

51735 Stefbrief. / S [ et die unten beschriebene unverehelite Dienst- magd Louise Stolze aus Naumburg a. S, welche sih verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Betrugs verhängt. : R

(s wird erfuct, dieselbe zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. abzuliefern.

Naumburg a. S., den 24. November 1883.

Königliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,60 m, Statur unterfeßt, Haare braun, Stirn \reï, Augen- brauen braun, Augen braun, Nase und Mund ge- wöhnlich, Kinn spiß, Gesicht rund, Gesichtsfarbe ge- sund. Besondere Kennzeichen: steifer Gang.

51737 Stecbrief. l Geaza den Zimmergesellen Hermann Friedrich Wilhelm Täuter aus Altenburg a. S., welcher flüchtig ist, ift die Untersuhungshaft wegen Dieb- stahls verhängt. E : : Es wird ersucht, denselben zu verhaften und în das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. abzu- bai a. S., den 24. November 1883. Königliches Amtsgericht.

edi 7. Mai cr. gegen den Sattlergesellen Carl Friedri Deutsch aus Mühlhausen t. Osft-Pr erlassene Steckbrief wird hierdurch erneuert Naumburg a. S., den 24. November 1883 Königliches Amtsgericht.

51738 . ca die unverchelihte Amalie Werner, genannt Kellermann, aus S{koelen unterm 8. Nos- vember cr. erlassene Steckbrief hat sich erledigt. Naumburg a. S., den 24. November 1883. - Königliches Amtsgericht.

51693 Strafvollstreckung3ersuchen.

l L veaatite Füsilier, jeßige Wehrmann Her- mann August Meyer, gevoren am 31, Dezember 1848 zu Berlinchen, E in ahtiaria

reis Ost-Priegnit, wohnha\kt gewesen, DA Bäer TSeiand Mügge, geboren am 10. September 1852 zu Freystadt, Kreis Nosen-

sind Us vollstreckbares Urtheil des K Ren Schöffengerichts hierselbst vom 2. Oftober_ 188 wegen Uebertretung des §. 360 ad 3 Strasgeleß- buchs, ein Jeder von ihnen zu eîner Geldstrafe von 150 A verurtheilt, für welche üm, Unvermögensfalle je eine sechswöchige Haststrase tritt. Es wird us Strafvollstrekung und Benacribtigung zu den Akten E. 74. 83 und E. 78. 83 ecsuft. Berlinchen, den 24. November 1883. Königliches Amtsgericht.

51694 | : : Der \Nusikus Andreas Belli aus Bendonia, j Der Drehorgelspieler Sardow Giovani aus menico in Italten ] S find TaL vollstreckbares Urtheil des Königlichen Schöffengerichts hierselbst vom 25. Oktober S wegen Uebertretung des §. 149° Der Gewerbe- ordnung vom 21. Juni 1869 ein Jeder von ihnen zu einer Geldstrafe vvn 5 M. verurtheilt, für welche im Unvermögensfalle je etne eintägige Haftstrafe tritt. Es wird um Strafvollstrekung und Benach- rihtigung zu den Akten E. (2, 83 ersucht. Berlinchen, den 24. November 1883. Königliches Amtsgericht.

Subhastationen, Nufgebote, Vor- ladungen u. dergl.

15108) pangévollstrectungésacen des Kaufmanns

H. Kerchoff zu Haren, Klägers, wider den Kolonisten De

B, Schomafker zu Oberlangen, jeßt zu Haar,

Beklagten , wegen Forderung, steht Tecmin zum öffentlichen Verkauf nachfolgender beklagtishen, unter Art. 68 zu Lindloh beiegenen Jmmobilien : 1) Acker im nördlicen Gemeindemoor, Ktbl. 1, Parz. 59, groß 35 a 59 qm; S 2) Ader dajelbst, Ktbl. 1, Parz. 62, groß 39 a 14 qm; i 3) Acker daselbst, Ktbl. 1, Parz. 64, groß 1 ha 51 a 71 qm; 4) Aer Ansbluß zum öftliben alten Sloot Ktb[l. 2, Parz. 19, 24 a 82 qm groß: 5) Hofraum im nördliwen Gemeindemoor, Ktbl. 1, Parz 65, groß 6 a 94 qm; : 6) ein Wohnhaus daselbst von Fachwerk, theils mit Ziegeln, theils mit Stroh gedeckt, Nr. 76 der Hâäuserlisten am Donnerstag, den 17. Januar 1884, Morgens 10 Uhr, auf hiesigem Gerichtslokal an. j Alle, welche hieran Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtlibe, fideifommissarische, Pfand- und andere ding- liche Rechte, insbesondere au) Servituten und Real- berechtigungen haben, müfsen dieselben fo gewtß in diesem Termine anmelden, als dieselben sonst mit Ansprüchen dem neuen Erwerber gegenüber aus8ge- {losen werden sollen. Meppen, den 13. November 1883. Königliches Amtsgericht. I. B, Russell. Beglaubigt: Haak, Assistent. i Gerichtsschreiber Könizlihen Amtsgeribts.

[51745] i

Berichtigung. Der in Sachen des Gerichts- sefretärs A. Thiele zu Hannover, Klägers, wider den Dachdecfermeister E. Grote zu Peine, Beklagten, wegen Forderung, jeßt ZwangsvoUstreckung, in der Bekanntmachung vom 27. Oktober d. Is. angeseßte Termin findet niht am 11, sondern am 12, Ja- nuar 1884 statt. Peine, den 22. November 1883. Königliches Amtsgericht. 11. Diten.

[51744] Verkaufs3anzeige nebst Ediftalladung.

In Sachen des Schiffszimmermanns Thiemann in Geestemünde. vertreten durch den Rechtsanwalt Mangold daselbs, Gläubigers,

gegen : den Fischer Brinkmann daselbst, Schuldner, soll der dem Schuldner gebörige, zur Zeit in der Geeste hier liegende Fisherever von etwa 20 bis 25 Last Tragfähigk.it zwangsweise in dem dazu auf Mittwoch, den 9. Januar 1884,

10 Uhr Morgens, allhier anberaumten Termine öffentlih verfteigert werden.

Kaufliebhaber werden damit geladen. -

Alle, welche daran Eigenthums-, fideikommi}a- rishe, Pfand- und sonstige dingliche Rechte zu haben vermeinen, werden aufgefordert, selbige im obigen Termine anzumelden, und die darüber lautenden Ur- funden vorzulegen unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß zum neuen Erwerber des Fischerevers verloren geht.

Geestemünde, den 24. November 1883.

Königliches Amtsgericht, Abtheilung T. zacmeister.

[51702] Verkaufs-Anzeige nebs Aufgebot,

ün Sachen, betreffend die Zwangsversteigerung der dem Korbmecber Georg Kaufmann in Wunstorf gebörigen Bürgerstelle, soll die dem Korbmacher Georg Kaufmann in Wunstorf gehörige, daselbst unter Nr. 185 belegene Bürgerstelle nebst allem Zu- behör, fatastrirt unter Artikel Nr. 194 der Grund- steuermutterrolle von Wunstorf als Parzelle 200/80 des 2. Kartenblatts und Parzelle 3 des 17. Karten- blatts zur Gesammtgröße von 3 a 40 qm, sowie der dem v. Kaufmann an dem Grundstücke Artikel Nr. 430 von Wunstorf, Parzelle 2 des 17. Karten- blatts zustehende ideelle Äntheil und die unter Ar- tifel r. 303 von Klein-Heidorn verzeichneten Grund- stücke, Parzellen 205/107 und 130 des 3. Karten- | blatts zur Größe von 79 a 17 qm auf Antrag des Kaufmanns W. Timmermann in Wunstorf, zwangs- weise in dem auf

Sonnabend, den 19. Januar 1884, Vormittags 10 Uhr, i

im Gerictsfofale zu Wunstorf anberaumten Termine öffentlich meistbietend versteigert werden,

Zahlungsfähige Kaufliebhaber werden damit eîn- geladen und fönnen die Kaufbedingungen aufs der Gerichtsschreiberei einsehen. E

Alle, welche daran Eigenthums-, Näher-, lehnrecht- lie, fideifommissarishe, Pfand-_ und sonstige dingliche MRechte, insbesondere Servituten und Realbere{tigungen zu haben vermeinen, werden aufge- fordert, selbige im obigen Termine anzumelden und die darüber lautenden Urkunden vorzulegen, unter dem Verwarnen, daß im Nichtanmeldungsfalle das Recht im Verhältniß ags neuen Erwerber des Grundstüs verloren gehe.

Das Ausschlußurtheil wird nur durch Anschlag an der Gerichtsstelle veröffentlicht werden. /

Neustadt a. Rbge., den 4. November 1883.

Königliches Amtsgericht. Abth. IV. Evens.

[51601] Aufgebot. ,

Der Privatier Nicolaus Hiß aus Sahren®dorf hat das Aufgebot einer von der Wittwe des weil. 20. Dezember 1879 über ein Darlehn von §000 M nebst 41 ‘/7 p. a. ausgestellten und im S{uld- und Pfandprotofoll der Landschaft Fehmarn Band II. D. pag. 315 cingetragenen Swuld- und Pfand- vershreibung beantraat. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf

den 23. Januar 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeicnetez Gerichte anberaumten Auf- gebotêtermine seine Rechte anzumelden und die Ur- funde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserflärung der Urkunde erfolgen wird E

Burg a. F., den 22. November 1883, Könialiches Amtsgericht.

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Muhl. I Aufgebot. : Sophie Gerth, verehelidte Rüde, resp. deren Kinder, unbekannt wo in Amerika, werden auf-

gefordert, spätestens im Aufgebotétermin Mittwoch, den 30, Januar 1884, Vormittags 9 Uhr, i ihre Erbrechte an den Nawlaß der am 19. August l. F, zu Lich verstorbenen Wilhelmine Sopbie, geb. Gerth, Wittwe des Stiftsrebners Friedrich Christian Bichmarin von da, vor dem unterzeibneten Gerichte anzumelden, als sonst Verzicht auf solche unterstellt werden würde. Lich, den 20. November 1883. . Großherzoglich hessishes Amtsgericht Lich. Langenmann.

[51350] _ Aufgebot. _ Der Zimmermeister Thüsing zu Sundern hat das Aufgebot des von dem Köhler Anton Hoffmann în der Flamke über die von dem Ferdinand Thüfing Anfangs der 1830 Jahre erhaltenes zu d */g verztns- liches Darlehn von 80 Thlr, ausgestellten und an- geblid verloren gegangenen Schuldscheins beantragt. Der Inhaber dieses Schuldscheins wird aufgefordert, spätestens in dem auf 7 6. Juni 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gericht, Zimmer Nr. 9, anberaumten Aufgebotstermine seine Rechte anzu- melden und dea qu. Schuldschein vorzulegen, widrigen- falls dessen Kraftloserklärung erfolgen wird. Arnsberg, den 13. November 1883. Königliches Amtsgericht.

46468 Aufgebot.

[ Bon der E Auëêgedinger Johanne Christiane Rösler, geb. Wünsche, zu Wallwitz ift das Aufgebot des auf ihren Namen lautenden Quittungsbuches der Ständischen Nebensparkasse zu Guben Litt. D. Nr. 10408 über 154 M 38 s, weles Anfang März d. Js. verloren gegangen und voraussi{tlich verbrannt ist, beantragt worden.

Der Inhaber dieses Quittungsbuches wird deshalb aufgefordert, seine Rechte vor oder in dem hier- durch auf i

den 9. Mai 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Zimmer Nr, 28, anberaumten Aufgebotetermine, spatestens aber bis zum Erlaß des Auésclußurtheils anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos-

! erflärung der Uifunde erfolgen wird,

Guben, den 19, Oftober 1883. . Königliches Amtsgericht. T. Abtheilung.

[51617] Bekanntmachung. s In dem heute vor dem unterzeihneten Gerichte angestandenen Aufgebotstermine ist folgendes Aus- \c{lußurtheil verkündet : S Der Schuldschein der Anhalt-Dessauischen Lan- desbank Nr. 5417 über 2500 wird hierdurch für fraftlos erflärt. Zugleih werden Diejent- gen, w.lwe sich bis zur Ertheilung des Erfkennt- nisses nit gemeldet haben, mit ihren An- sprüchen an dem Werthpapiere ausgeschlossen. 10 Von Rechts „FYt0n, effsan, den 17. November 1883. 2 Herzogl. Anhalt Amtsgericht. gez. F. Meyer. Zur Beglaubigung : Schumann, Registrator. : i. V. des Gerichtsschreibers Herzogl. Amtsgerichts.

[517031 Bekanntmachung.

Der Fleischermeister Scheftel Roth in Kurnik hat als Besitzer des in das Grundbuch bisher nicht ein- getragenen Grundstücks Kurnik Nr. 152, bestehend aus Wohnhaus mit 80 Quadratmeter Hofraum, abgesondertem Stall und Holzstall, auf Erlaß des Aufgebots gemäß §. 135, 2 der Grundbuch-Ordnung vom 5, Mai 1872 angetragen. :

Demgemäß werden alle Diejenianen, welche Eigen- thumé- oder anderweite, zur Wirksamkeit gegen Dritte der Eintragung in das Grundbuch bedürfende, aber nicht eingetragene Realrechte, auf das Grundstück geltend zu machen haben, aufgefordert, dieselben zur Rermeidung dcs Ausschlusses spätestens in dem auf

den 21. Januar 1884, Vormittags 11 Uhr, an hiesiger Gerichtsstelle im Geschäftsztmmer Nr. 11 vor dem Herrn Amtsrichter Steinmann anberaumten Termine anzumelden, :

Schrimm, den 22. November 1883.

Königliches Amtsgericht.

Hans Christ. Sähn, früber in Wulfen, unterm j

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[41145] h:

Der Magistrat in Zachan hat das Aufgebot des abhanden gefommenen Pommerschen Pfandbriefs Farbezin, Kreis Naugard, Nr. 30 über 75 M be- antragt.

Die etwaigen Inhaber dieses Pfandbriefs werden aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem an hie- siger Gericbtsftelle am

19, April 1884, Vormittags 10 Uhr, ansiehenden Termine anzumelden, widrigenfalls jener Pfandbrief für fraftlos wird erklärt werden.

Naugard, den 18. September 1883,

Königliches Amtsgericht. II.

[51610] Jm Namen des Königs! : -

Auf den Antrag der Grundeigenthümer August

und Eva Rosine, geborenen Karau, Seehafer'scen

Eheleute zu Morißfelde, vertreten durch den Rebts-

anwalt Thiel zu Crone a. BVr., erkennt das König-

lide Amtsgerit zu Crone a. Br. dur den Amts- richter Toeplitz

für Recbt: as aus der Auéfertigung des Vertrages vom 8 Oftober 1859 mit Ingrofationsvermerk vom 6.

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| Mai 1862 und dem Rekognittionssceine vom 1. Mai

1862 bestehende Hypothekendokument über die auf dem Grundstücke Morißfelde Nr. 35 in Abthei- sung III. unter Nr. 3 für die Florentine Karau auf Grund des gerihtliden Vertrages vom 26. Oftober 1859 eingetragene elterlibe Zuwendung von 50 Tha- lern nebît 5 Prozent Zinsen und einem Bette oder 9 Thalern wird für fraftlos erflärt; die Kosten des Aufgebotsverfahren® treffen die Antragsteller.

co ch& L 48 gez. Toeplit.

[51618] Jm Namen des Königs! :

Auf den Antrag der Wittwe Barbara Grimm, geborne Schulz, aus Heiligenthal und des Besißers Valentin Gedig aus Heiliaenthal, als Vormund der Grimmen Mündel erkennt das Königlibe Amts- geriht zu Allenstein durch den Amtêgerichtêrath Neumann für Recht: ]

1) Die Hypothekenurkunde, gebildet aus dem Erkenntnisse des Königlichen Kreisgerichts Allenstein vom 29. Oktober 1866 in Sachen des Wirthen Rochus Keuchel aus Steinberg wider den Wirthen Andreas Bergmann, dem Hypothekenbuhs-Auszuge vom 7. September 1866, der íIngrofsations-Note vom 9. November 1866 über die im Grundbuche Steinberg Nr. 18 Abthl. 111. Nr. 10 für den MWirthen Rochus Keuchel aus Steinberg eingetragenen 233 Thaler 10 Sgr. nebst 5/9 Zinsen und 6 Thaler 20 Sgr. Kosten, wird für kraftlos erklärt.

9) Die Koster des Aufgebotsverfahrens werden den Antragstellern auferlegt. S

Allenstein den 22, November 1883,

Königliches Amtsgericht. Il.

D Aufruf.

Vor circa 15 Jahren foll im Kreise Dels in Stlesien die bei einem Gutsbesißer als Gouver- nante fungirende Natalie Hartmann, Tochter des ver- storbenen Kaufmanns Wilhelm Hartmann und dessen ebenfalls verstorbener Chefrau Wilhelmine Hartmann,

». Rohr, verstorben sein. tis E bestellter Pfleger über den Nachlaß der Wittwe Wilhelmine Hartmann, Mutter der Natalie Hartmann, fordere ich alle diejentgen Per- sonen, welche mir nähere Auskunft über den Sterbe- ort der Natalie Hartmann geben können, aus, ihre Mittheilungen mir baldmöglichst zukommen zu lassen.

Breslau, den 26. November 1883.

Dr. Steinfeld, Rechtsanwalt, Junkernstraße 33 I.

[51355] Aufforderung

Dem Karl Heim, Schmied von Ober-Ramstadt, und dem Friedrich Heim von Darmiîtadt, deren Aufenthalt z. Zt. unbekannt is (Leßterer angeblich in Amerika), wird eröffnet, daß der am 21. Juni 1883 verstorbene Gr. Oberconsistorialkanzlist Hein- rich Christian Heim zu Darmstadt, zu dessen Nach- laß fie als gesezlibe Erben berufen waren, durch Testament vom 15. April 1871 unter Uebergehung der gesetzlichen Erben den Revisor Christian Jäger, fowie den Bauaccessist Friedrich Jäger von Darm- stadt, ¿u Erben eingesetzt hat. Auf Antrag dieser eingesetzten Erben BA Karl und Friedrich Heim aufgefordert, spätestens bis zum ermin

n Mittwoch, den 6. Februar 1884,

Vormittags 10 Uhr,

Zimmer Nr. 20, Ï ih über Anerkennung des Testaments zu erklären oder bei Nichtanerkennung nacbzuwet]en, daß sie be- hufs Anfechtung desselben Klage erhoben haben, widrigenfalls das Testament als anerkannt angesehen und vollstreckt L ¿à 4gág

armstadt, den 17. November 1509. : C Hessisches Amtsgericht Darmstadt I. Schäfer.

51710 effentlihe Zustellung. i V Viautener G. Dittrich R Wilhelm- straße Nr. 8, vertreten durch die MNechtsanwälte Levy und Heinitz hier, Mohrenstraße 53, klagt gegen den Banquier Mar Levenstein, früher hier, jeßt flüchtig und seinem Aufenthalte nach unbekannt, aus dem Miethsvertrage vom August 1881 wegen riückstân- diger Miethe pro IV. Quartal d. I. mit dem An- trage: : s den Beklagten zu verurtheilen, an Kläger 750 46. Miethszins nebst 5 %/ Verzugszinsen