1883 / 280 p. 6 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 28 Nov 1883 18:00:01 GMT) scan diff

jemals uns eingefallen, zu sagen, mit den Stcuern acht es n{cht mehr, die Domänen bringen niht mehr genug, die Forstcin- nabmen geben zurück, wir wollen den Staatsfinanzen jetzt dadur aufhelfen, daß wir Privatbahnen kaufen und fie für den Staat be- treiben? Ein solches Motiv hat der ganzen großen Politik auf diesem Gebict von jeber fern gelegen. Ich habe es im vorigen Jahre bei der Etatsberathung mir erloubt i erinnere mich mit Sicher- heit der Worte fo zu bezeihnen: Wir wollen die Eisenbahnen nit als Staatsbahnen, um eine melkende Kuh für den Etat zu haben, sordern aus viel größeren, vicl weiteren staats- und volkêwirtbscaftliben Rücksichten. Jch bin also son dann, wenn wir diese Uebershüfe alle nit bcefommen hätten, wenn wir für die Folgen eine solde Steigeeung der Einnahmen nit in Aussicht bâtten, von meinem Stundpunkt aus berechtigt das Ergebniß für ein gutes zu halten, wein ih rur sehe, daß unsere Eisenbahnen die Staatéfinanzen nit erschüttern, daß sie dem Fiskus im Ganzen keinen Schaden bringen, aber ih freue mich natürli, wenn sogar das Gegentheil als wahr bewiesen ist. Jch glaube aub in der Be- ziehung dem Hrn. Abg. Büchtemann gegenüber ncch ein Wort sagen zu müssen der Herr Minister der öffentli&en Arbeiten wird nit annebmen, daß ih damit zu sebr in feine Befugnisse übergreife daf er deù Beirath, der den Eifenbahn-Verwaltungébebörden jeßt zur Seite steht, nit glücklih in den Kreis der Betracbturg gezogen bat, indcm er meinte: ift es nun nit ein ganz {limmes Ding, daß da auch Agrarier zu Worte kommen; sollte es nit ciaentlich viel beser ge- wesen sein, wie bei dem Privatbahnsvystem, die Direktoren mit Rück- sit auf die öffentlibe Meinung, blos das Nöthige zu thun hatten. Ich glaube, meine Herren, der Herr Abgeordnete hat dabei doch das Wesen dieser Beiräthe von Grund aus verkannt. Gerade das ift ja die Absicht der Regicrung geweser, die Interessenten zur Sache erst zu hôren, ehe sie ihre Dekrete, ihre Vorschläge zur Geseßgebung mat. Gerade die „Agrarier* wie die Handel- treibenden, und die Gewerbtreibenden scll-n Hierin erst mit ihren Wünschen und Auffaffungen zu Wort kommen, und ert nachdem die - Regierung sie gehört hat, wird das Nötbige verfügt. Ih glaube also, es ist nicht nur kein Bedenken dabei, es ift gerade das keab- sidtigt, daß in den Beiräthen dcr Eisenbahnverwaltungen au „die Agrarier“ die Möglichkeit haben, ihre Auffassung der Regierung in unweifelhafter Weise darzuthun.

Es ift wiederholt und das mö&te ih zur Vermeidung jeder Mißdeutung doch noch auëdrücklich hinzufügen mein Auëdruck des «sogenannten Eisenbahn-Garantiegesetzes* so gedeutet worden, als ob ich damit irgend einen Schatten des Zwoeifels in den Werih und die Bedeutsamkeit dieses Gesetzes hätte lcgen wollen. Meine Herren! Es ist in der That der Grund, den der Hr. Abg. Wagner ritig ver- muthet hat, der mi allein zu dieser Bezeiknung geführt hat, daß das Cisenbabn-Garantiegeseß so nidt heißt, sondern einen sehr viel längeren Titel führt, den ih zur Abkürzung der Verhandlung dur diesen kürzeren Austruck ersezen wollte, ih bin sonst weit ertfernt, dem Cifenbahn-Garantiegeseß seine Bedeutung zu \ckmälcrn.

Eine ausdrücklibe Frage, die der Hr. Abg. Büchtemann an mi gerictet hat, wie es mit der Wirksamkeit des Steuererekutors nach dem vorjährigen Gesetz ausgeschen hat, darf id mir wohl er- lauben, der Ankündigung in meinem gestrigen Vortrage gemäß, der Verhandlung aufzusparcn, die wir über die Veränderung der direkten Steuern demnächst haben werden, wo ja die Gelegenheit sein wird, darüber ausführlicher zu sein, ih werde durchaus nicht die Ant- wort \{uldig bleiben.

Wenn mir überhaupt vergönnt scin foll, meine Herren, für die im Großen und Ganzen, wie ich anerkenne, sehr wohlwollende Art, mit der unsere Vorlage bisher hier “im boben Hause behandelt worden ist, einen Dank aus8zusprecdben, so möchte ic es jeßt thun, da mir vielleilt später in der Generaldebatte die Gelegenheit nit mehr gegeben wird.

Der Abg. Dr, Windthorst erklärte, der Finanz-Minister habe sich dem Abg. von Benda gegenüber auf die Thronrede der vorigen Session zur Deckung seiner eigenen Anschauun- gen berufen. (Minister von Stolz: Nein!) Für die Thron- rede seien alle Minister insgesammt und jeder Ne ssort-Mini- ster für sein Ressort verantwortlih. Die Thronrede könne Deshalb zum Gegenstande von Bemerkungen gemacht werden, die man an den einzelnen Minister rihte. Der Abg. Wagner habe das günstige Resultat des Etats darauf zurückgeführt, daß das Resultat der Eisenbahnverstaatlihung ein günstiges gewescn sei. Der Abg. Wagner habe dasselbe sehr lebhaft gelobt und gemeint: Wenn der Staat das Geld nicht ver- dient hätte, hätten es die Aktionäre erhalten. Wohin solle das führen! Dann brauche ja der Staat nur ein Gewerbe na dem andern zu verstaatlichen, dann könne derselbe sagen : „Seht, welch ein reiher Mann ic bin, ih habe so viel Geld verdient, die Unterthanen nicht“, Was sei das aber für cin Staat, der seine Unterthanen ausziehe. (Zuruf rets : Aktio- näre!) Die Aktionäre seien Unterthanen wie alle Anderen. Glaube die Rechte denn, daß sie das Eigeuthum noch s{üten könne, wenn sie die Aktionäre niht mehr shüßzen wolle? Ein solcher Staatssozialièmus käme ja beinahe darauf hinaus, daß der Staat alle seine Unterthanen nackt laufen lassen könne, wenn der Staat selbst nur etwas habe. (Zuruf rechts: Ent- schädigung!) Eine volle Entschädigung sei niht gezahlt wor- den, denn sonst müßten ja die Zinsen der Entschädigungs- summe den ganzen Verdienst aus den Eisenbahnen aufzehren. Die Anschauungen des Abg. Wagner seien ein Ausfluß des Fanatismus der Verstaatlihung, der niht geduldet werden

önne. Die Sache sei auch vom finanziellen Standpunkte aus sehr bedenklih bei der wechselnden Konjunktur der Eisenbahn- einnahmen. Die finanziellen Resultate seien auch nitt der Hauptzweck gewesen. Man habe die Machtstellung des Staates stär- ken wollen. Wenn das aber so weiter gehe, dann frage er: wo bleibe das Jndividuum und die Freiheit? Auf diejem Wege käme man in den staatskommunistishen Staat. Man könne hier nicht die Bedürfnisse feststelen, um im Reich das Geld zu verlangen. Dann müßten wenigstens dieselben Männer im Reichstage sigen, die hier säßen, und bei seinen Klagen über das Zusammentagen habe man ihm ausdrüdcklih gesagt, eine solche Jdentität der Personen im Reichstag und Landtag wäre ja niht nothwendig. Ein guter Hausvater gebe einen Thaler niht cher aus, bis derselbe ihn wirklih habe. Der Kollege Wagner habe für alle möglichen Zwecke Geld in Aus- ficht gestellt. Er könnte noch recht viele Verwendungszwecke nennen, aber es sei niht gut, alle Bedürfnisse aufzurufen, denn Diejenigen, welche naher nicht befriedigt würden, würden bitter enttäusht. Man follte nah Maßgabe der vorhandenen Mittel die Bedürfnisse nah und nach befriedigen. Denn schließlich seien es doch immer nur die Steuerzahler, welche das Geld hber- geben müßten. Es sci überhaupt sehr wunderlich, wenn die Volke- vertretung sih abmühe, neue Steuerprojektezu entdecken. Jn Bezug auf die Bewilligung für das Berliner Museum sei er vollständig mit dem Abg. von Minnigerode einverstanden: Keinen Groschen! Der Abg. Rickert habe sich sehr für den Eisenacher Bauerntag interessirt ; es sei dies ein ficher mißglückender Ver- su des Liberaliêmus, die Bauern zum Gegensaß gegen den Großgrundbesiß aufzuregen, den bürgerlichen Besiß gegen den adligen auszuspielen. Das sei ein gefährlihes Beginnen; er könne es nur beklagen, daß Männer, die er hohacte, sih daran betheiligten. Der Ausruf sage an dor Spiße, man wolle keine Politik treiben; jeder folgende Saß enthalte aber nichts als Politik. Man wolle die Bauern von der Führung oder An-

sührung der Barone und Grafen befreien; er habe als Mit- glied des westfälishen Bauernvereins niemals etwas von einer solhen Führung bemerkt ; die Bauern würden s{öôn auf- trumpfen, wenn man sie zu politishen Zwecken mißbrauchen wollte. Von einem Gegensaß zwischen Groß- und Kleingrund- besip könne feine Rede sein; alle Grundbesißer sollten zu- sammenhalten, hon weil die großen mehr Einfluß hätten, au auf die Geseßgebung. Den Kulturkampf habe der Abg. von Schorlemer von seiner finanziellen Seite in die Debatte ge- zogen ; wenn der Abg. Wagner dafür kein Verständniß habe, dann sollte derselbe niht Professor der Sozialwissenschaften sein. Die Erklärung des Abg. Wagner über die Mittelpartei laute heute etwas anders als in Nauen, da sollte eine sol%e Mittel- partei gegründet werden aus Konservativen, Freikonservativen und Nationalliberalen ; das Centrum solle unter allen Um- ständen umgebraht werden. Heute habe der Abg. Wagner das nicht wieder gesagt, derselbe könnte es auch wohl seinen Freunden gegenüber nicht re&tfertigen. Nur mit dem Cen- trum könne die Sozial- und die Zoll- und die Steuerpolitik weitergeführt werden. Der Abg. Wagner habe eine patrio- tishe Aeußerung seines Freundes Schorlemer bemänge!t. Das sei cine arge Mißhandlung! Wenn man die Katholiken als Heloten behandele, dieselben in kirhliher Beziehung bedränge und quäle, dann sollte man hier angesihts dessen, was im Osten und Westen beransiürme, Gott danken, wenn ein Mann wie Schorlemer, der seinen Muth auf den Shlachtfeldern erwiesen habe, sich in dieser Weise äußere. (Zuruf: Das ist selbstverständl!ch!) Das sei gar nicht so selbstverständlich! Sehe man si die deutshe Geschichte an, die Sonderbündnisse mit Frankreich und Schweden! Solchen Dingen gegenüber sollte man niht von verdammter Schuldigkeit sprehen. Es verstehe si, daß die Katholiken ihre Pflicht thun würden, aber sorge man dafür, daß sie sie gern thun würden. Nur der Uebermuth könne eine solhe Sprache sprechen !

Demnächst nahm der Finanz-Minister von Scholz das

Wort :

Der Abg. Dr. Windthorst hat im Nede die Möglichkeit eines Mißverständnisses bekundet, daß ih sofort autschlicßen muß. Es ift mir natürlich nicht in den Sinn gefommen, die Verantwortlibkeit für eine Negierungshandlung oder für die Regierungëpolitik, an der i betbeiligt bin, irgend ablehnen oder dafür bei der Krone Deckung suchen zu wollen. Jch habe mich einfa berufen auf einen Saß der Thronrede vom vorigen Jahre und ich glaube, meine Herren, Thron- reden gehören doÞd wohl in die Diskussionen der Par- lamerte, an die sie gerihtet sind. Jh habe nit für mögli gebalten, daß daraus wieder die alte, so oft schon erêtterte, in der besten Weise vom Herrn Reicskanzler wiederbelt erledigte Frage der Minikerverantwortlichkeit in Preußen auftauben könnte und daß Mißverständnisse gewisser- maken gewaltsam daraus hergeleitet werden könnten. Meine Herren, ih babe mich nur gewundert, daß ein solber Saß der Thronrede vom vorigen Jahre, die ja doch mehr ist als eine gelegentliche Rede, die bier im Hause gehalten wird, nicht tiefer dem Gedäcbtniß si eingeprägt hatte, um es auszus&ließen, mi beute wegen dieser längst programmmäßig festgestellten Regierungspolitik zu apostrophiren, als ob sie von gestern datirte.

Ein Antrag auf S(luß der Debatte wurde angenommen. Es folgten persönlihe Bemerkungen.

Der Abg. von Benda bemerkte, nach den lczten Erklä- rungen des Ministers müsse er wiederholen, daß er au ferner in der Kritik der Finanzpolitik si an keinen Anderen als den Finanz-Minister wenden werde.

_ Der Abg. Frhr. von Sthorlemer-Al| entgegnete, der Abg. Wagner habe ihm vorgeworfen, daß er Sachen in der De- batte über den Etat vorgebracht habe, welche gar nickt zum Etat gehörten. Ueber die Frage, was in der Generaldebatte ge- sagt werden dürfe, habe einzig und allein der Präsident zu entscheiden, und nickt der Abg. Wagner, sonst hätte derjelbe sich selbst heute mindestens drei Mal zur Ordnung rufen müssen. Ferner habe ihm der Abg. Wagner eine patriotishe Aeußerung vorgeworfen, indem der Abg. Wagner gesagt habe, derselbe könne ihm als Deutscher dafür nit dankbar sein. Das sei nur die verdammte Pfli&t und Schuldigkeit der Katholiken. Was seine patriotische Pflicht und Sculdigkeit sei, wisse er sehr wohl und das könne er sagen, daß er diese Schuldigkeit bereits mit dem Säbel in der Hand gethan habe, als Abg. Wagner noch die Feder hinter dem Ohr gehabt habe, nnd noch nicht die Ehre gehabt have, dem preußishen Staatsverbande anzugehören. Der Abg. Wagner habe ferner gesagt, er hätte spöttish über die Mittel- partei gesprohen. Der Abg. Wagner habe gar nitt begriffen, welche Mittelpartei er gemeint habe, er habe nur von der Mittelpartei gesprochen, wel@er der Abg. Wagner angehören würde und Hr. von Knoblo, wenn er im Hause wäre.

Der Abg. Wagner erklärte in Bezug auf die Aeußerungen des Abg. Windthorst über die Mittelpartei rathe er demselben, nh darüber genau zu informiren; das verlange man vom Papst, also könne man es auch von ihm verlangen. Was \ließzlih seinen Ausdruck „verdammte Pfliht und S&uldig- keit“ betreffe, so könne er nur sagen, daß derselbe in allen Gesellschaftskreisen gang und gäbe sei, und er wende den Aus- druck auf die Kouservativen ganz gerade so an, wie auf die Katholiken.

Nachdem der Antrag von Benda wegen Uekerweisung verschiedener Etatstitel an die Budgetkommission angenommen n hut sich das Haus- um 5!/, Uhr auf Mittwoch,

t.

Eingang seiner

Statiftishe Nachrihten.

__ Der Zeitschrift des Königlich bayerischen Statifti- \chben Bureaus, redigirt vom Vorstand des Statistishen Bureaus, Königlichen Regierungs-Rath Dr. Ludwig von Müller (fünf- zehnter Jahrgang 1883. Nr. 3) entnehmen wir: In den öffentlichen Sparkassen in Bayern waren am Schluß des Jahres 1880 89 255 353 M eingelegt. Während des Jahres 1881 wurden ein- s{liezlichd der unerboktenen fapitalisirten Zinsen 25152931 M neu eingelegt, dagegen wurden 16454554 A zurückgenommen, jo daß sid eine wirklihe Mebrung der Spargelder von 8798307 oder 9,8% und für den Sahres\chluß 1881 ein Stand der Einlagen von 98 053 730 M ergab. Auf den Kopf der Bevölkerung trifft hiernad in 1881 eine Gesammt- einlage von 18 A 37 4 gegen eine solhe von 16 Æ 89 am Schluß des Jahres 1889. Die wirkliche Zunahme der Einlagen be- trug gegen das Vorjabr in 1881 auf den Kopf der Bevölkerung 1 4 48 „\. Die größte Einlagesumme hatten am Swluß des Jahres 1881 die Sparkassen von Mittelfranken mit 23 999 228 gegen 22202262 A am Sdluffe des Vorjahres; rergleiht man den Stand der Einlagen mit der Bevölkerunasziffer, so nahmen wieder die Spar- keen in Mittelfranken die erste Stelle ein, indem dort am Sluffe des Jabres 1881 auf den Kopf der Bevölkerung 364 86 „4 Gesammteinlagen gegen 34 & 48 4 am Swlufse des Jahres 1880 trafen. Am Scblufse des Jahres 1839 betrug die Zahl der Einleger bei den Sparkassen

des Königreichs 320 246; dieselbe vernehrte sih bis zum Schluß des

Zabhres 1881 um 21485 oder 6,6% und betrug somit zu diesem Zeitpunkte 341 731. Es trafen auf 100 Personen der Bevölkerung des Königreichs 6 Einleger am S&luß der Jabre 1880 und 1881. Verglciht man die Zahl der Einleger mit dem Stand der Einlagen, so findet man, daß am S{luß des Jahres 1881 auf einen Einleger 286 Æ Cinlagen gegen 277 A am Swluß des Jahres 1880 trafen.

In den zehn Jahren von 1870 bis 1879 wurde Stiftungé- ¿weden im Königreiche die Gesammtsumme von 22 292 334 M zu- gewendet; es trifft sonach auf ein Jahr im Dur{schnitt der Betrag von 2229233 Æ#; am niedrigsten stand das Jahr 1874 mit 1859 350 4, am bhôdften das Jabr 1872 mit 2552675 A Da nun der Gesammtbetrag der Stiftungszuwendungen in 1880 2461 856 Æ und in 1881 2 409 792 M betrug, fo stehen Eeide Fabre über der Durscnittsziffer der vorauégegangenen 10 Zahre, obne je« do den höchsten Stand dieser Jahre zu erreichen. Irn Jahre 1881 ver- tbeilt sih die Gesammtsumme von 2499792 4 auf: a. 1108 392 4 = 46,0% auf Zwedcke des Kultus, b. 1074927 M = 44,6% auf Zwede der Wohlthätigkeit, e. 170190 A = 7,1% auf Zwecke des UnterriÞts und d. 56283 M = 2,3%/9 auf Zwccke der Gemeinde.

Für das Jahr 1882 betrug die Zahl der Gewerbean- meldungen im Königreib Bayern 41 902, jene der Abmeldunaen 33 954, wona sid ein Zugang von 7948 Betrieben ergab. Die Gewerbeanmeldunge-n haben sid, wie {on seit dem Jahre 1877 alljäbrlic, wieder gemindert; sie betrugen im Jahre 1881 45 149, im Jahre 1878 47 441. Der Ueberschuß der Gewerbeanmeldunger über die Niedcrlegungen (7948) bat si in 1882 gegen das Iahr 1881, in welWwem er nur 3953 betrug, wieder dem in den vorautgegangenen Iabren (8501 im Jahre 1878) genähert. Von den 41 902 Gewerke- anmeldungen trafen 13007 oder 31°/6, von den 33954 Gewerbe- nicterlegungen 10563 oder 31,1%, auf die unmittelbaren Städte diesseits des Rheins und die 11 größeren Städte der Pfalz. 28 895 oder 69 ?%, bezw. 23 391 oder 68,9 9/5 auf das übrige Land. Die weit- aus größte Zahl der Anmeldungen traf auf die Gruppe XVII. (Handels- gewerbe); sie betrug im Königreich 16 316 oder 39%, sobin mehr als ein Drittel der Gesammtanmeldungen, in den sämmtlichen unmittelbaren Städtcn diesseits des Rheins und in den 11 größeren Städten der D zusammen 5991 oder 14,3 °%, im übrigen Land 10 325 oder 24,4 °/o.

Die gesammte Berufsbevölkerung nab der Zählung vom 5. Juni 1882 entziffert im Königreid Bavern 2 569 350 männliche, 2699411 weiblibe, zusammen 5 268 761 Personen. Davon trafen auf die Erwerbsthäuigen (eins{ließlib der bäuélihen Dienstboten) 2 547 896 Personen, wovon 1 591 (99 oder zwei Drittel mänrlicen

und 956797 oder ein Drittel _weitliwen Gescblechts waren. Die Vertheilung der Erwerbstbätigen nah dem Geswlechte au] die einzelnen Berufëgruppen zeigt folgende Uebersicht:

Landwirtbs{aft und Gärtnerei 819 273 männlide, 673 815 weibliche, im Garzen 1493088; Forstwirth\ck@aft und Fis&erei 12 623 männ- libe, 301 weiblibe, im Ganzen 12924; Industrie und Bergbau 527 402 männlibe, 102 017 weibliche, im Ganzen 629419; Handel und Verkehr 117 085 männlibe, 54 923 weibliche, im Ganzen 172008; Lohnarbeit we{felnder Art 7096 männliche, 15494 weiblide, im Ganzen 22590; Oeffentlicher Dienst und fog. freie Berufsarten 105 392 männlie, 16498 weibliche, im Ganzen 121890; Hâäus-

lidbe (nit gewerbliche) Dienstboten 2228 männliche, 93 749 weiblide, im Ganzen 95 977. on den 2547 896 erwerbs-

tätigen Personen waren innerhalb der Berufégrupve: Land- und Forstwirths\chaft 458 416 selbständige und Gescäftsleiter, 1047 596 Gebülfen und Lehrlinge, Industrie und Baugewerbe 253 137 selbst- ständige und Geschäftsleiter, 376 282 Gehülfen und Lehrlinge, Handel und Verkehr 77 291 selbständige und Geschäftéleiter, 94717 Gehülfen und Lehrlinge, im Ganzen 788 844 selbständige und GBeschäftsleiter, 1518 595 Gebülfen und Lebrlinge. Von den erwerbstbätiaen Personen trafen 1 856 441 auf die Katholiken, 671 645 auf die Protestanten, ties auf die Israeliten und 2548 auf Angehörige sonstiger Kon- essionen.

Von der erwerbsthätigen Bevölkerung standen im Alter von unter 15 Jahren 67 348 Personen = 2,6 %/%, von 15—2W Sabren 411928 Perfonen = 16,2 9%/%, von 20—30 Fahren 650891 Personen = 25,5 %/0, von 30—40 Sabren 474228 Personen = 18,6 °/9, von 40—50 Jahren 410068 Personen = 16,1 9/6, von 50—60 Jahren 310337 Personen = 12,29%, von 60—70 Jahren 117575 Perfonen = 7,0%/0, von 70 und mehr Jahren 45523 Personen = 1,8 %%.

Erwerbstbätig waren im Alter von unter 15 Fahren: 36016 Knaben und 31332 Mädten, im Alter von 15—60 Jabren: 1404772 Männer und 852678 Frauen, und im Alter von 60 Jahren und darüber: 150311 Männer und 72787 Frauen.

Dem Statistishen Jahrbub für das Großherzogthum Baden (XYXIV. Jahrgang 1881, dritte Abtbeilung) entnehmen wir folgende Daten: Die Zahl der im Jahre 1881 vorgetfommenen Verbrecen und Vergehen in den Landgerictsbezirken des Großherzog- thum Baden betrug: 1) Verbrehen und Vergehen gezen das Reichs- strafgeseßbub: 18 426 Fälle, davon 10492 verurtheilt ; 2) Vergehen gegen andere Reichsgeseße: 525 Fälle, davon 441 verurtheilt; 3) Ver- gehen gegen LandeSgeseße: 569 Fälle, davon 545 verurtheilt; im Ganzen 19 529 Fälle, wovon 11 478 verurtheilt. Im Fahre 1881 waren im Großherzogthum Baden: 1) Geboren: ebelicbe: 52739 Kinder (27091 männlit, 25 648 weiblich); uneheliche: 4433 Kinder (2240 männlid, 2193 weiblih); zusammen 57 172 Kinder (29 331 männlich, 27 841 weiblich); darunter waren todtgeborene Ebeliche 1569 Kinder (862 männli, 707 weiblib); Un- chelicbe 161 Kinder (90 männlich, 71 weibli), zusammen 1730 Kin- der (952 männlib, 778 weiblid). 2) Gestorben 39832 Personen (erc. Todtgeborene), 20 282 männlid, 19 550 weiblich ; davon Verhei- rathete 9303; Verwittwete 5443; Geschiedene 35; Ledige (14- und mebrjährig) 5117; Kinder (excl. Todtgeborene) unter 14 Jahren 19 902; unbekannter Familienstand 32. Im ersten Lebenëjahre star- ben im Ganzen 13371 Kinder (7387 männlih, 5984 weiblich). 3) Ches®@lüsse in 1881 10028 gegen in 1880 10 070 (darunter waren in 1881 Mann ledig, Frau ledig: 8056, Frau Wittwe 407, Mann Wittwer 1303; Mann Wittwer, Frau Wittwe : 213).

Die Gesammtzahl der Selbstmorde betrug in 1881 306 (1 Fall e heig Einwohner) gegen in 1880 338 (1 Fall auf 4646 Eins wohner).

In den Sparkassen im Großherzogthum Baden betrug das Sutbaben der Einleger: Ende 1881 145 384 570 4, gegen 1880 134 670 005 & Die Zakl der Einleger (Sparbücher) betrug: Ende 1881 184 775, gegen 1880 177081; das durscnittlihe Guthaben eines Ginlegers betrug: in 1851 787 Æ, in 1880 760 M

Die Einnahmen der Staatsdomänen betrugen: in 1881 6438182 e, gegen in 1880 6696566; die Ausgaben: in 1881 3827916 M, gegen in 1880 3 822 593 L; Rein-Einnahme in 1881 2610 266 A, gegen in 1880 2 873 973 M

Die Domänenwaldungen im Jahre 1881 waren 92 917 ha groß, der Holzertrag betrug 381057 fm, davon wurde erzielt 1735481 Æ Reineinnahme (auf 1 ha 19,48 6).

Der Steuerbetrag auf den Kopf der Bevölkerung betrug an direkten Steuern in 1881 6,84 Æ, in 1880 6,78 Mz an indirekten Steuern in 1881 6,07 A, in 1880 5,07 A; überhaupt an Steuern in 1881 12,91 M, in 1889 11,85 4

Am Stluffe des Jahres 1881 erschienen im Großherzogthum Baden 83 politisbe Blätter (3 zwölfmal wöentlih, 29 sechs- oder siebenmal wöentli, 49 drei- oder viermal wöcentli, 11 zweimal wöcentlich); und 73 Blätter und Zeitschriften sonstigen Inhalts.

f S V A

1 280,

Zweite Beilage zum Dulschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Mittwoch,

den 28. November

1883.

des Dentsen Reihs-Anzeigers und Königlich

Insera e fü-den Deulshen Reibs- und Königk. Preuß. StaatAnzeiger und das Central- Handels- register nim{t an: die Königliche Erpeditioa | 1. Steckbriefe und Untersnchungs-Sachen.

. Subhastationen, Anfgebote, Vorladungen a. dergl.

D

7 Deffentlicher Anzeiger.

95. Industrielle FEtablissements, Fabriken und Gresshande!l. 6. Verschiedene Bekanntmachungen.

Inserate nehmen an: „Juvalidendauk“, Rudolf Mosse, Haasenstein & Vogler, G. L. Danbe & Co., E. Shlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größereu

F K

die Annoncen-Erreditionen des

Annoucen - Bureaur. 4

pußischen Staats-Anzeigers : 3. Verkäufe, Verpachtungen, Submissionen ete. | 7. Literarische Anzeigen. Berli SW., Wilhelm-Straße Nr. 32, 4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung | 8. Theater-Anzeigen. } In der Börsen- M pi 5E T s. W. von öffentlichen Papieren. 9. Familien-Nachrichten. beilage, M ckbrie/ und Untersuchungs - Sachen. | [49619 18690 zu Born, daselbst zulezt wobnbaft, 50) Eduard s . Oeffentliche Ladung. Die na&bcnannten Per- | Karl Christoph Rahn, geboren am 7. Fe- {51826] ef Gegen den unten beschriebenen | sonen: 1) Friedrib Wilbelm Gustav Baerwald, bruar 1861 zu Barth, daselbst zuleßt wohn- Stekb:es. «i S Es geboren am 30. April 1860 zu Born, zulett wobn- | haft, 51) JIobaxn Karl Friedrib Ramm, ge-

BildbauerPaul Robert Hankewitß, am 6. März 1854 in serlin geboren, weler si verborgen bält, soll eine-urch vollstreckbares Urtheil des Königlichen Landgerdts T. zu Berlin vom 2. Februar 1883 er- kannte Scfängnißstrafe von 6 Wehen vollstreckt werden Es wird ersut, denselben zu verhaften und i das Amtsgericbtsgefängnif: des Ergreifungs- orts ozuliefern. Berlin, den 16. November 1883. Könicibe Staatsanwaltschaft beim Landgericht T. Bes-reibung: Alter 29 Jahre, Größe 1 m 55 bis 60 m, Statur flein und {wächli&, Haare dunkel- bran und fraus, Stirn fri, Bart blond (trug Sonuvrrbart), Augenbrauen s{chwarz, Nase kurz ¿twas dick, Mund gewöhnli, Zäbne vollständig, Finn oval, Gesidbt rund, Gesichtsfarbe blaß, Sprace euts. Kleidung: graucr Anzuz und grauer Filz- zut. Besondere Kennzeichen: sieht beim Gehen auf die Erde und läßt den Kopf nach unten sinken.

[51734] Steckbrief. L

Gegen die Dienstmagd Therese Höhne aus Dorf-Sulza, zulezt in Naumburg a. S., welbe si verborgen hält, ift die Untersuhungshaft wegen Diebstahls verbängt. :

Es wird ersucbt, dieselbe zu verhaften und in das Gericbt:gefängniß zu Naum“urg a. S. abzuliefern

Naumburg a. S., den 20, November 1883,

Königliches Amtsgericht. [51735] Steckbrief. ,

Gegen die unten besch:iebene unvcreheli&te Dienst- magd Louise Stolze aus Naumburg a. S, welbe si verborgen bält, ist die Untersubungéhaft wezen Betrugs rerbängt. : :

Es wird ersubt, dieselbe zu verhaften und in das GerichtEgefängniß zu Naumburg a. S. abzuliefern, Naumburg a. S., den 24. Novembec 1883. Königliches Amtsgericht.

Beschreibung: Alter 19 Jahre, Größe 1,60 m, Statur unterseßt, Haare braun, Stirn frei, Augen- brauen braun, Augen braun, Nase und Mund ge- wöhnli, Kinn \pitß, Gesid:t rund, Gesichtsfarbe ge- sund. Besondere Kennzeichen: \t.ifer Gang. [51737] Steckbrief.

Gegen den Zimmergeselen Hermann Friedri Wilhelm Tänzer aus Altenburg a. S., welcer flüchtig ist, ift die Untersubungshaft wezen Dieb- stahls verhängt.

Es wird ersuchbt, denselben zu verhaften und in das Gerichtsgefängniß zu Naumburg a. S. abzu- liefern.

Naumburg a. S., den 24. November 1883.

Königliches Amtsgericht.

{51736]

Der unterm 7. Mai cr. gegen den Sattleraesellen Carl Friedrid Deutsch aus Mühlhausen i. Oft-Pr erlaffene Stebrief wird bierdur erneuert.

Naumburg a. S., den 24. November 1883

Königliches Amtsgericht. [51772]

Nr. 1834, Gegen Otto Mayer, Sohn des Raphael Mayer bier, weiler wegen Befreiung vom Militärdienst dur& auf Täuschung berecnete Mittcl besbuldigt ift und im Auslande verweilt, habe ic gemäß R. St. G. B. §. 143 und St. P. O. §. 112

Haftbefebl erlaffen.

Mannheim, den 26. November 1883. Der Großh. Untersubungsrichter am Landgericht Mannheim.

{51829] Stecbriefs-Erledigung. Der gegen den Kauf- mannslehrling Willy Blumenthal wegen Ver-

brecbens gegen die Sittlichkeit in den Aften I. I. b. 818. 83. unter dem 8. Oktober 1883 erlcssene Ste- brief wird zurückgenowœxmen, Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12, NW., den 26. ?! ov:mber 1883, Königliches Landgericht T. Der Untersuchurgsrichter. Fatken.

[51828]

_Steckbricfs-Erledigung. Der binter den Pferde- händler Julius Johann Christian Graumann , gc- born am 11. Mai 1850 zu Ziebingen, Kreis Stern- berg, unterm 27, Oktober 1883 in den Akten 88 D. 792. 83. erlassene Steckbricf ift erledigt. Berlin, den 21. November 1883. Königliches Amtsgericht I. Abtheilung 88. (Unterschrift.)

[51827]

Les -Exleviaung, Der gegen den Arbeiter Carl Fricdrid Halpapp, am 8. September 1863 in Landsberg a. W. geboren, wegen Diebstahl€ und Unterschlagung in den Akten 83 G. 1446. 83/J. 1I a, 245. 83 unicr dem 24. Mai 1883 von dem Königlichen Amtsgericht T. Berlin, Abtbeilung 83, erlassene Steckbrief wird zurückgenommen. Berlin, den 20. November 1883. Staatsanwalt-

schaft bei dem: Königlichen Landgericht I.

[51830]

Steckbriefs-Erledigung. Der unterm 4. August 1876 vom ehemaligen Königlichen Stadt- und Kreis- geriht hierselbst binter den Schriftsteller Wilhelm Friedri Ernst Shumann, geboren am 31. Mai 1853 zu Falkenhagçen, zulcßt in Erker bei Berlin, erlassene Steckbrief ist erledigt. Magdeburg, den

baft ebendaselb#, 2) Iobann Cbristian Eduard Bankofsty, geboren ara 21. Mai 1862 zu Hohen- barnefow, zuleßt wobnbaft ebendaselbst, 3) Johann Heinrich Christoph Wehuke, acboren am 9. Juli 1862 zu Carmin, zuleßt wohnhaft ebendort, 4) Guftav Friedri Karl Wilbelm Beu, geboren am 10, Dezember 1862 zu Trinwillerébagen, daselbt st zuleßt wobnbaft, 5) Karl Wilbelm Martin Brod- hagen, geboren am 9. April 1861 zu Saatel, zu- leßt wobnhaft zu Cummerow-Hof, 6) Matrose Christoph Iohann Ferdirand Brunn, geboren am 9. September 1860 zu Fublendorf, daselbst zulett wohnhaft, 7) Iobann Karl Friedridb Borgwardt, geboren 12. Mai 1862 ¿zu Günz, daselbst zuletzt wohzaxbaft, 8) Wilbelm Friedrid Karl Borgwardt geboren am 4. Juli 1862 zu Tribtohm, daselbst zu- lest wohnhaft, 9) Krecht Johann Friedri Wil-

helm Buck, geboren am 26. Septem- ber 1862 zu Hugoldédorf, daselbst zuletzt wobnbaft, 10) Matrose Wilhelm Robert Rein-

bold Burmeister, geboren am 25. Juli 1858 zu Micbaclédorf, zuleßt zu Neuerderf- Haide wohnhaft, 11) Wilbelm Christian Heinrib Dahlgrün, ge- boren am 31. Jaruar 1862 zu Düvelsdamm, da- felbst zuleßt wohnhaft, 12) Karl Christovh Wilbeim Deitmann, geboren am 31. Dezember 18§2 zu Gruel, daselbft zuletzt wobnkaft, 13) Matrose Robert Wil- belm Ebrenfried Dinse. aeboren zu Barhöft am 14, März 1860, zulezt zu Stralsund wohnhaft, 14) Friedri Wilkelm Cbristian Diebenkorn, ge- boren am 28. April 1862 zu Schuenhagen, daselbst zuleßt wohnhaft, 15) Matiose Karl Nicolaus Elias Dittmann, geboren am 26. März 1860 zu Fuhlen- dorf, daselbst zuleßt wohnhaft, 16) Robert Karl Ludwig Dobbertin, getoren am 15. September 1862 zu Oberbof, daselbs zulett wohnhaft, 17) Sriedrid Martin August Ehlert, geboren am 11. Ja- nuar 1862 zu Kateernow, daselbst zuleßt wohnhaft, 18) Gottfried Lazarus Engel, geboren am 6. Ja- nuar 1860 zu Zingst, daselbst zuletzt wobnhaft, 19) Iohann Friedrich Albert Fett, aeboten am 23. Ok- tober 1£62 zu Cainin, daselbs zuleßt wohn- haft, 20) Matrose August Aikert Frit, geboren am 9. Juli 1860 zu Gutaelück, daselbst zu- lett wohnhaft, 21) Karl Friedrid Ioacbim Görs, geboren am 5. März 1857 zu Spoldershagen, da- jeltít zuleßt wohnhaft, 22) Karl Friedri Wilhelm Görs, geboren am 1. April 1862 zu Kückenshagen, daselbst zuleßt wohnkaft, 23) Johann Martin Chriftian Hüwel, geboren am 24. Dezember 1862 zu Lüderéhagen, Dorf, zuleßt zu Ravenbo:st wohn- haft, 24) Heinri Friedri® Christian Hagenow, getoren am 24. Juni 1862 zu Bartb, daselbst zuleßt wobnhaft, 25) Iobann Friedri Wilbelm Harder, aeboren am 22, September 1862 zu Saatel, zuletzt zu Lüdersbagen, Dorf, wohnhaft, 26) Albert Fried- rich Mar Haß, geboren am 1. Februar 1862 zu Pantelit, daseltst zulezt wohnhaft, 27) Johann Friedri Gusta» Solzerland, geboren am 19. De- zember 1862 zu Carnin, daselbst zuletzt wohnhaft, 28) Karl Theodor Mar Hopp, geboren am 13. Sep- tember 1862 zu G:oß-Damit, daselbft zuleßt wohn- baft, 29) Johann Heinri Fricdrih Hückstedt, ge- boren am 31. Januar 1862 zu Zipke, zuleßt zu

Nisdorf wohnhaft, 30) Johann Karl Wilhelm Hüpenbecker, getoren am 2. März 1862 zu Endingen, zuleßt zu Velgastderf wohn-

haft, 31) Iobann Eduard Gustav Kirhmanu, geboren am 2. Jaruar 1862 zu Kl. Damiy, daselbst zuleßt wohnhaft, 32) Wilhelm Karl Hein- rih Köster, geboren am 10. Dezember 1862 zu Hefsenburg daselbst zuleßt wohnhaft, 33) Johann Fricdrid Wilhelm Kols, geboren am 23. Séeptem- ber 1862 zu Wobbelkow, zuleßt zu Frauendorf wobnbaft, 34) Matrose Iohann Heinrich Ferdinand Kraeft, geboren am 10. Juli 1860 zu Zingîst, da- felbst zuletzt wohnhaft, 35) Friedri Karl Heinrich Krohn, geboren am 14. Februar 1862 zu Planig, zuleßt wohrhaft daselbst, 36) Johann Ludwig Chri- tiian Kurth, geboren am 26. Januar 1862 zu Kindéthagen, zulett zu Lüdershagen, Dorf, wohnhaft, 37) Matrose Franz Emil Julius Laa, geboren am 6. März 1859 zu Barth, daselbst zuleßt wohn- haft, 38) Johann Karl Friedrich Lange, geboren am 17. Mai 1862 zu Küstrow, zuleßt zu Redebas wohnhaft, 29) Wilhelm Joachim Christian Leon- hard, geboren am 16. Februar 1862 zu Negast, da- felbst zuleßt wohnhaft, 40) August Friedrich Theodor Lewerenz, g:boren am . No- vember 1862 zu Drechow, daselbst zuleßt wohnhaft, 41) Johann Friedrich Christian Lippstreu, geboren am 8. November 1862 zu Buch- holz, daselbst zu'eßt wohnhaft, 42) Gustav Heinrich Wilhelm Meier, geboren am 23. Februar 1862 zu Semlow, daselbft zuletzt wohnhaft, 43) Matrose Jo- hann Karl Theodor Möller, geboren am 15. Sep- tember 1860 zu Hermannéhagen-Hof, zuletzt zu Hermanréhagen-Haide wohnhaft, 44) Matrose Albert Heinrich Ferdinand Nehls, geboren am 21. August 1859 zu Gutglück, zuleßt daselbst wohnhcft, 45) Jo- hann Friedri Wilhelm Oesterreich, geboren am 20. März 1862 zu Parowo, daselbst zuleßt wohnhaft, 46) Seefohrer Hartwig Wilhelm Theodor Parow, geboren am 3. Juli 1860 zu Zingst, daselbst zuletzt wohnhaft, 47) Heinrich Wilhelm Ludwig Peters, geboren am 7. August 1862 zu Oldendcrf, zuletzt zu Precbß wohnhaft, 48) Johann Karl Friedrich Pohl- mann, geborcn am 2. Februar 1862 zu Weiten- hagen, daselbft zuleßt wohnhaft, 49) Matrose Karl

24. November 1883. Der Erste Staatsanwalt.

Heinrih Emil Prohn, qçéboren am 14. Oktober '

boren am 11. Septcmter 1862 zu Grenzin, daselbst zuleßt wobnbaft, 52) August Joachim Wilhelm Röwer, geboren am 24. Mai 1862 zu Hermannê- hagen-Hof, zuleßt zu Cawit wohnhaft, 53) Fried- rid JIoacbim Karl Saß, geboren am 22. Januar 1862 zu Eruel!, zuleßt zu S§lemmin wohnhaft, 54) Arbeiter Karl Heinrib Ludwig Schubbe, ge- boren am 23. Scptember 1862 zu Neuendorf- Hof, daselbst zulexzt wobnbaft, 55) Hermarn Moritz Adolf Schumather, geboren am 2d. Juni 1862 zu Ricbhten- berg, zuleßt zu Rolofshagen wohnhaft, 56) Friedri Christoph Theodor Schumann, gcboren am 15. No- vember 1862 zu Ricbtenberg, daselbst zuleßt wohn- baft, 57) Wilhelm Friedrib Christian Siewert, geboren om 17. Februar 1862 zu Barth, däselkst zulezt wohnhaft, 58) Jobarn Friedrid Wilhelm Spading genannt Lange, gebcren am 9, Juni 1862 zu Neuenrost, daselbst zulett wobnbaft, 59) S{lätter Karl Joacbim Friedri Stolt, geboren am 4. März 1860 zu Rubig, zuleßt zu Barth wobnbaft, 60) Swiffézimmermann Frayz Friedrib Martin Tramp, geboren am 16. Auguft 1860 zu Gr. Kedings- hagen, daselbft zuletzt wohnhaft, 61) Matrose Karl Joachim Friedrid Mar Uecker, geboren am 25. Juni 1860 zu Grünau, zulett zu Barth wobnhaft, 62) Matrose Arthur Wilbelm Fricdribd Vesper- mann , geboren am 24. Septe:nber 1860 zu Bar- öft, daselbst zuleßt wobrbaft, 63) Zimmermann Cbristoph Jokann Karl Völker, geboren am 25, April 1862 zu Spoldersbagen, daselbst zulei:t wohn- baft, 64) Kuect Iobann Kar! Friedri Vollmann, geboren am 11. Juli 1862 zu Neuenplecn, daselbst zuleßt wehrbast, 65) Oekonom Hermann Alfred Wallis, geboren am 26. März 1860 zu LangenhanÞ2- hagen, zuleßt zu Barth wohnhaft, 66) Wiibelm Karl Cbristian Wegner, geboren am 20. April 1862 zu Wobsen, daselbft zuleßt wobnbaft, 67) Ma- trose Iohann Heinri Chriftian Wendt, geboren am 6. F‘ruar 1860 zu Probn, zuletzt zu Negast

wohnhaft, -E8) Johann Heinri August Wendt, geboren zu: Neuendorf, Hof, am 28. Juli 1862, daselb zuleßt wohnhaft, 69) Fobann

Wilbelm Tbeodor Wiebrecht, geboren am 7. Februar 1862 zu Ober - Mütkow, daselbst zu- leßt wobnbaft, 70) Karl Friedrid Christovh Wied- busch, geboren am 1. Februar 1862 zu Semlow, da- selbst zuleßt wohnhaft, 71) Karl Cheistian Friedrich Wilde, geboren am 10 Oftober 1862 zu Cumme- row-Dorf, zuleßt zu Planit wohnhaft, 72) Matrose Karl Hermann Ludwig Witt, geboren am 29. Ok- tober 1860 zu Prerow, dafelbst zuleßt wohnhaft, 73) Sciffszimmermann Wilbelm Johann Joachim Zellin, geboren am 14. Juli 1860 zu Cummerow- Dorf, zulegt zu Bussin wohnhaft, 74) Friedri Wil- belm Iobann Ziegler, gcboren am 22, Dezember 1862 zu Steinhagen-Dorf, zuleßt zu Quitin wohnhaft, werden beschuldigt, als Wehrpflichtige in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundesgebiet verlassen zu haben oder nach erreihtem militärpflihtigen Alter sich außerhalb des Bundesgebietes aufzuhalten, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 Str. - G. - B. Dieselben werden auf den 28. Januar 1884, Vormittags 117 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsgerichte zu Stralsund zur f „tverhandlung geladen. Bei unentschuldigtem

usbleiben werden dieselben auf Grund der nah 8. 472 der Strafprozeßordnung von dem Civilvor- fißenden der Ersatkommission des Kreises Franz- burg unterm 21. September 1883 über die der Anklage zu Grunde liegenden Thatsachen ausge- stellten Strang verurtheilt werden. Das Ver- mögen der Angeklagten ist in Höhe von je 300 M zur Deckung der dieselben möglicherweise treffenden Geldslrafe und Kosten durch Beschluß der Straf- fammer des Königlichen Landgerichts hierselbst vom 27, Ofktodver 1883 mit Beschlag belegt. Greifs- wald, den 6. November 1883. Königliche Staats- anwaltschaft.

[49618] :

Oeffentlihe Ladung. Der Seefahrer Julius Friedrich Karl Niemann, geboren am d. Februar 1860 zu Stralsund, ebendaselbst zuleßt wohnhaft, wird besuldigt, als Wehrpflichtiger in der Absicht, sich dem Eintritte in den Dienst des stehenden Heeres oder der Flotte zu entziehen, ohne Erlaubniß das Bundcs- gebiet verlassen zu haben, oder na erreihtem mili- tärpflibtigen Alter fich außerhalb des Bundesgebictes aufzuhalten, Vergehen gegen §. 140 Abs. 1 Nr. 1 St.-G.-B. Dersclbe wird auf den 28. Januar 1884, Vormittags 113 Uhr, vor die Strafkammer bei dem Königlichen Amtsqerichte zu Stralsund zur Hauptverhandlung geladen Bei unentshuldiatem Aus- bleiben wird derselbe auf Grund der nach §. 472 der Strafprozeßordrung von dem Civilvorsißenden der Eriaß-Kommission des Stadtkreises Stralsund

uïterm 11. Juni 1883 über die der Anklage zu (Grunde liegenden Thatsachen ausgestellten Erklärung vcrurtbeilt werden. Durch Beschluß der Straf- kammer des Königlichen Landgerichts zu Greifswald

Bekanntmachung. 500 . Belohnung. Am I. November d. I., Abends 74 Uhr, wurden auf der Babhnístrecke zwishen Trebbin und Luckenwalde, etwa 23 10 von dcr Hammerfließbrücke auf dem süd- öfilidben Schtierengeleise der Berlin - Ankaltisben Eisenbahn von dem die Strecke revidirenden Bahn- wärter ein 3 m langer 7 cm ftarker Baumpfahl, ein großer eiserner Schraubens{lüßsel und ca. 4 aus der angrenzenden Königlichen Forst entnommene 1 m lange, 11—12 cm ftarfe Rundbölzer in einer solhen Weise über die Scienen gelegt aufgefunden, daß unzweifelhaft die Absicht eines Verbrechens ange» nommen werden muß. Demjenigen, der uns den Thâter derart nabweist, daß dessen Bestrafung zu bewirken ist, siccrn wir hierdurch eine Belohnung von 500 Æ zu. Berlin, den 24. November 1883. Königliches Eisenbahn-Betriebs-Amt (Direk- tions: Bezirk Erfurt).

[51763]

Subhaftaiionen, Aufgebote, Vor- ladungen u. dergl. [51833]

In Zwangsvollstreckung#sahen des Johann Nicol Edstein von Rüteréwind gegen Andreas Eckfstein daselbst ift Termin zum Verkauf des dem Beklagten eigenthümlih zustehenden Grundbesitzes, bestehend aus einem Gut und in verschiedenen walzenden Grundstücen der Flur Rückerswind, insgesammt taxirt auf 25 88: dessen nähere Beschreibung aus den Anscblägen an der hiesigen Gerichtstafel und in den beiden Wirthsfäufern in Rückerswind ersictlib ist, auf

Mittwoch, den 9. Januar 1884, Nachmittags 2 Uhr, im Döbrib’schen Wirthsbause in Rücker8wind ander- weit anberaumt werden.

Zn diesem Termin erfolgt der Zuschlag ohne Rücksicht auf das Verhältniß des Gebots zum Schäßungswerth an den cinzigen Bieter oder den Meistbietenden.

Schalkau, den 14. November 1883.

Herzogl, S. M. Amtsgericht. Krause. um Zwccke der öffentlihen Zustellung an den z. Zt. in unbekannter Ferne befindliben Schuldner Andreas Ekftein, Landwirth von Rückerswind, wird soics hiermit bekannt gemacht. Schalkau, €0. Die Gericbts\chreiberei des Herzogl. S. M. Amtsgerichts. Apoley.

[518341 Verkaufs-Anzeige und

Aufgebot. In Sawen, betreffend die Zwangéversteigerung des dem Sclach- termeister Louis Jacobi zu Osterode a. H. gehörigen Wohnhauses, soll auf Antrag des Gläubigers das dem 2, Jacobi gehörige, am Rollberg in hiesiger Stadt unter Hausnummer 117 belegene Wohn- und Reihehaus nebst Hofraum, Neben- und Hinter- gebäuden und ällem Zubehör, beschrieben in der Ge- bäudesteuerrolle für Osterode mit Parzelle 65, Kar- tenblatt 39, in einer Größe von 3 a 93 gm in dem damit auf Dienstag, den 22. Januar 1884, Vormittags 10 Uhr, im hiesigen Gerichtélofale anveraumten Termin offentlih meistbietend verkauft werden.

Kaufliebhaber wollen fch dazu einfinden.

Zugleich werden alle Diejenigen, welhe an dem genannten Immobile Eigenthums-, Näher-, lehn- rechtliche, fideikommissarische, Pfand- und andere dingliche Rechte, insbesondere auch Servituten und Realberechtigungen zu haben vermcinen, aufgefordert, ihre Rechte spätestens in dem Verkaufstermine unter Vorlegung der bezüglihen Urkunden anzumelden, unter dem Verwcarnen, daß im Falle der Nichtan- meldung ihr Recht im Verhältniß zum neuen Er- werber verloren acht.

Osterode a. Harz, den 19. November 1883. Königliches Amtsgericht. Ti]. (gez) Schwake. Veröffentlicht : _ (L. 8.) Moriß, Amtsgerichtssekretär, Gerichtsschreiber. [37333] Aufgebot. Die nachgenannten Personen haben das Aufgebot der je bei ihrem Namen näher bezeichneten Urkunden

beantragt: 5 1) Der Maschinenführer Eduard Koeppe in Untermhaus, des Scbuldbubs der Fürstlichen Sparkasse zu Gera Litt. D. Nr. 22184 über 2294 M. 45 D, L E L E : 2) die ledige Emilie Tischendorf von Weißig, jeßt in Loitscb, des Schuldbuchs der Fürstlihen Spar- fasse zu Gera T. 3 Nr. 33 972 über 697 M 22 ». Die Inhaber der Urkunden werden aufgefordert, spätestens in dem auf : den 14. März 1884, Vormittags 11 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte Landhaus, S{loß-

vom 7. Juli 1883 ist das Vermögen des Angeklag- ten in Höhe von 300 Mark zur Deckung der denselben möglicherweise treffenden Geldstrafe und Kosten mit Beschlag beleat. Greifswald, den 8. November 1883, Königliche Staatsanwaltschaft.

straße 2 Treppen, Zimmer Nr. 6, anberaumten Auf- gebotstermine ihre Rechte anzumelden und die Ur- kunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung ter Urkunden erfolgen wird. Gera, den 11. August 1883.

Fürstliches Amtsgericht.

Wendler, Aff. i, V.