1883 / 286 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Wed, 05 Dec 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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E (Et É E I e A Me: init p.

St. Petersburs, 5. Dezember. (W. T. B.) Die Reich s- bank hat die ganze hier zum Verkauf aufgelegte Quote der neuen

oldrente begeben. _ ias, 4. Dezember. (W. T. B.) Der Passus der Botschaft über die Rückzahlung der 43% Obligationen lautet: Es würden mindestens noch 4 Jahre vergehen, che man mit der Einlösung der 43 9% Obligationen b:ginncn könne. Wenn aber tie Vermehrung der Einnahmen später in demselben Maße fortdauere, würden die 43 9% Obligationen am Fälligkeitttermire bezahlt werden fönnen und die zur Einlösung der 4 9/9 Obligationen erforderlichen Fonds si schon mehrere Jahre vor dem Fäligkeitstermine im Staats- ichatze befinden. .

New-York, 3. Dezember. (W. T. B) Weizenverschif-

fungen der lebten Wode von den atlantischen Häfen der Ver- einigten Staaten nach Großbritannien 52000, do. nach Frank- reich 5000, do. nab anderen Häfen des Kontinents 10000, do. von Kalifcrnien und Oregon nah Großbritc:innien 50 (00, do. nah dem Kontinent 5600 Qrtrs. : E «s: New-Vork, 4. Dezember. (W. T. B.) Die Waarenausfuhr aus den Vereinigten Staaten betruç; in der verflossenen Woche 5 162 000 Doll. im Werthe.

Verkehrs-Anftalten.

Essen, 4. Dezember. (W. T. B.) Die „Rheiniscb-Westfälische Ztg.“ meldet aus der heute inDüsseldor f stattgehabten Generalversamm- lung tes Vereins zur Wahrung der gemeinsamen wirth- schaftlichen Fntcressen von Rheinland und Westfalen: Die von W. Funke (Hagen) beantragte Resolution betreffend den Bau von Güter-Scbleppbahnen wurde mit 174 gegen 40 Stimmen abgelehnt, dagegen der folgende Antrag des Dr. Natorp (Cffen) angenommen: „In Etrmägung, daß der Verein von seiner Begründung an die billice Güter: beförtcrurg auf Wasserstraßen als cincs der wirksamsten Mittel zur Förderung wirthscastliden Gedeihens erkannt hat, daß insbesondere im rheintsd-weslfäliscen Intusiriebezirk die Ermäßigung der Güter- frachten cin unabweisbares Bedürfniß ift, dessen Befriedigung mit alen Mitteln, au dur Herstellung künstliher Wasserstraßen, an- zustreben ist; daß der Verein demgemäß stets für die Verbisserung der vorhandenen und für die Anlage neucx künstlicher Wasserstraßen eingetreten ift, daß er hierbei geleitet wurde von der Er- kenntniß, daß in Folge der Besonderheiten beider Transportmittel die Wasserstraßen nicht als Konkurrenz . sondern als nothwendige Ergän- zungen der Cisenbahnen zu betrachten scien leschließt die Gencral- versammlung, den Vorstand tes Vereins zu beauftragen, in einer Eingabe das Königlihe Staats-Ministerium zu ersuchen, baldigst, wern möglich noch im Laufe der gegenwärtigen Session, dem Land- tage den Gesetentwurf, ketrcffend dcn Vau eines Schiffahrtskanals von Dortmund nach den Emshäfen mit den inzwischen etwa noth- fir Vi gewordenen Äenderungen und Erweiterungen aufs Neue vor- zulegen.

i: “Bremen, 4, Dezember W, T. B) Der Dampfer des Notdoeut[chGen Llovd Od 1 heute Vormittag 9 Ubr in New-VNork eingetroffen.

Verlín, 5. Dezember 1883.

Der Staatssekretär des Reichs-Postamts, Dr. Stephan, besichtigte gestern Abend die im Berliner Haupt-Tele- graphenamt von der Firma Siewens und Halske hergestellte elektrishe Beleuchtungsanlage. Der große Avparat- saal von 880 qm Flächeninhalt wird durch 17 Bogenlicht- Lampen erleuchtet, welche so zwelmäßig angebracht sind, daß in allen Theilen des Saales ein ausgezeihnetes Licht vor- handen ist und an sämmtlichen Telegraphenapparaten mit voll- kfommenster Sicherheit gearbeitet werten kann. Es befinden sih im Saale 213 Telegraphenapparate, und zwar 48 Hucçhes- Tyvendrucckapparate und 165 Morse - Shretbapparate, ab- gesehen von den zur Umschaltung 2c. erforderlichen technischen Einrichtungen, welche cbenfa!lls ein fehr gutes Licht empfangen.

Die neue Unlage bietet darin noch einn wesentlichen Vor- theil, daß die Luft in den Betriebêräumen nah Wegfall ter Gas- flamnen rein bleibt und die Temperalur eine mäßige ist. Bei der {rüheren Beleuchtung mit 121 Gasflammen, von denen 20 zur allgemeinen Beleuchtung und 101 zur Veleuchtung der einzelnen Apparattische dienten, wurde die Luft drückend und s{wül, und es entwielte sih troy zweckmäßig angebrachter Wasser- strahl-Bentilatoren (Acolen) eine sehr hohe Temperatur, welche nicht selten bis zu 22 Grad Réaumur in maximo stieg. Jn Folge der elektrishen Beleuchtung is diescs Maximum ganz erheblich, und zwar beispielsweise im November und Dezember auf 15 Grad gesunken, die Lust im Saale überhaupt so er- boblih verbessert worden, taß der Aufenthalt in demselben für die Beamien wohlthuend ist.

Die Betriebskrast wird durch 2 Dampsmaschinen geliefert, neben denen noch eine dritte zur Reserve aufgestellt ist. Jede der beiden Dampfmaschinen betreibt 2 Dynamo-Maschinen, von denen jede einen Stromkreis von 5 Lampen speist. 5m Ganzen sind also 4 Stromfkreise mit zusammen 20 vxLampen (17 im Apparatsaale, 3 in den Annahme 2c.-Näumen) im Betriebe. Durch Regulator-Vorrihtungen ist ein fo gleihmäßiger Gang der Dampfmaschinen erzielt, daß stoß- weise Erschütterungen so gut wie gar nit eintreten und daher anch von den Lcmpen ein sehr ruhiges Licht geliefert wird.

Die “elektrische B.leuchtung wird oom Eintritt der Dunkel- heit bis 12 Uhr Nachts angewendet; von da ab verbleiben nux noch 74 Apparate (mit zusammen 62 und von 2 Uhr Nachts ab 17 Beamten) im regelmäßigen Betriebe, so daß aus Ersparnißrücksichten die fernere Beleuchtung mit Gas be- wirkt wird.

Bei Gelegenheit der Bisichtigung hat dexr General- Postimeister auch noch von den an demselben Tage begonnenen Versuchen Kenntniß genommen, mit Dynamo - Elektri- Zita auitali mil Datterteitromen ¿U tele: graphiren. Diese Versuche haben auf oberirdischen Leitun- gen von Berlin nah Magdeburg, Franksurt (Main), Cöln (Rhein), Königsberg (Pr.) und Niga stattgefunden und fowohl mit Hughes- wie Morse-Apparaten ein durchaus befriedigendes Ergebniß geliefert. E

Cöln, 5. Dezember, 12 Uhr 35 Min. Vorm. (Tel.) Die englische Post vom 4. Dezewber früh, platz in Verviers um 8 Uhr 13 Min. Abends, ist ausgeblieben. Grund: Unwetter im Kanal.

Nachdem der Staatë-Minister von Goßler die durch das an- erxkennenswerthe Entgegenkommen der Behörden und Privaten dem zu errichtenden Hygiene-Museum überwiesenen zahlreihen Gegen- stände kürzli einer eingeher.den Besichtigung unterworfen hat, if gegenwärtig die Kommission für Bildung dieses Museums damit beschäftigt, dieselben behufs Ueberwinterung sorgfältig verpacken und magaziniren zu lafsen. Bis zur definitiven Regelung aller, für das Museum noth zu erledigenden Fragen wird sich die Kommissioa mit der Ausstellung eines von ckcm Kultus-Minister zu genchmigenden Organisationêplans zu beschäftigen haben. Wünschenêwerth erscheint es, um die Interessen des Museums nach jeder Richtung hin zu för- dern, daß mit allen Denjenigen, welche auf dem Gebiete der Gesund-

heitépflege und des Rectiungéwesens thätig sind, nahe Füblung ge- wonven werde, und daß fortdauernd dem Museum die Erzeugnisse der Wissens&aft und Praxis zur Verfügung gestellt werden. Allen, welchen die Förderung tes durÞ das Museum vorgesteckten Zweckes am Herzen liegt, ist daher die Verbindung mit der Kom- mission, deren Büreau auf dem Terrain der Hrgiene-Auésftellung (Alt-Moabit) sich befindet, dringend zu empfehlen.

Der heute stattfintenden Generalversammlung dcs8 landwirthschaftliden Centralvereins für den Re- gierung8bezirk Potsdam ging gestern Abend im großen Saale des „Norddeutsden Hofes* eine Dilegirten- Versammlung der zum Centralverein gehörenden Spezial- vereine voran. Nachdem der Vorsitende des Central- vereins, Nittershaftsdirektor von Wedell-Malchorwo, die Versammlung eröffnet batte, erstattete der Schriftführer dcs Centralvereins, Oekonomie-Rath Frhr. Dr. von Canstcin (Berlin) den Geschäfts- bericht, dem etwa Folgendes zu entnehmen war: Im verflossenen Ge- \chäâftsjahre wurde der Centralvercin für den Regierungsbezirk Potsdam durch 66 landwirtbschaftlide Kreis- und Lokal- vereine, durch den Potsdamer Fischerei - Vercin und den Märkisc{en Centralvercin für Bienenzußt gebildet. Außerdem zählten zu demselben die 59, zu einer besonderen Deputation der „Märkischen Oekonomischen Gesellschaft“ zusammengetretencn, un- mittelbaren Mitglicder des Centralvercins. Eingegangen sind die Vereine zu Barnewitz, Meyenburg und Werder. Die Kreis- und Lokalvercine zählten insgesammt 5901 Mitglieder ; ihre Jahres- einnahmen betrugen 25609 Æ, ihr aufgespartes Vermögen 49519 ÆM;, ana den Centralverein haben diese Vereine gezahlt 6969 e Von Seiten des landwirthschaftliden Ministeriums ift der Centralveretn im verflossenen Geschäftsjahre mit 22400 A unter- stützt worden. Der Centralverein bat verausgabt für Prämien auf Thierschauen 2c. 12653 #4, zur Begiündung von Zuchtstiergenofsen- schaften 6600 4 Es haben im vergangenen Jahre Thierschauen stattgcfunden in Wittstock, Wusterhausen, Angermünde, Bernau, Belzio, Strasburg, Zecklin, Gransce und Wilsnack. An den Märkischen Centralverein zur Förderung der Bienenzucht sind 1200 Æ, an den Potsdamer Fischereiverein behufs Förde- rung der Fischzucht 400 4 und an ten Frankfurter Fischereiverein behufs Beseßung von tiefen Seen mit Corregonen-Brut 250 M ge- zahlt worden. 2400 F sind als Zuschuß zum Gehalt des land- wirthschaftlißen Wanderlehrers verwendet werden. Die Landwirth- schafitsbule zu Oranienbura, welche aut\{&ließliß von der Provinz ressortirt, hat bereits cinige 60 Schüler auegebildet. Die Landwirth- \cafts-, Ackerbau- und Wicsenbauschulen zu Dahme entwickeln si, mit Aukënahme der letzteren, vortrefflich. Die Landwirthschaftéschule zählt 92, die Actertau- 22, die Wiesenbauschule dagegen gegenwärtig nur 1 Scülcr, Garz voctrefflid bat sich aub die landwirthschaft- lihe Bersuchs\station zu Dahme bewährt. Die Landwirthe der Pro- vinz haben vielfah landwirtbschaftlice Betriebsmittel der Station behufs Prüfung übersandt und find im verflossenen Jahre 484 solcher Prüfungen vorgenommen worden. Die Handarbeitsschule dcs Lehrers Und ¡u MeCentbin Lat @ŒreuliWe Crfolae zu Beviete nen, Die Versuche, einen Milchinstruecteur für den Bezirk zu engagiren, sind wegen zu geringer Theilnahm2e gescheitert. Es ift deshalb nunmehr mit dem Versu begonnen worden, jungen Leuten dur Gewährung von Stipendien ven Besuch von renommirten Meolfercisulen zu erleichtern, um dadur den immer dringender an den Centralverein herantretenden Anforderungen, zur Hebung des Molkercibetriebes etwas beizutragen, ¿u genügen. Unter den dem Centralverein durch das Ministerium für Landwir1hschaft übertragenen Arbeiten sind hervorzuheben: die Erqueten über die bäuerlichen Besit- und Wohlstandsrerhältnifse und über die Ecnte- und Anbaustatistik. Der Vorstand ist bemüht gewesen, die vorjährigen Bestlüsse der Delegirtenversammlung zur Ausführung zu bringen. Nach Ertheilung der Decharge wurde Ritterschaftedirektor von Wcdell-Malchow roiedberum in den Deutschen Landwirthschaftsrath und das Landes- Orkonomiekollegium, und als Stellvertreter dcssclben Dekonomie- Rath Schüße (Heinsdorf) gewählt, Frhr. Dr. von Canstein be- richtete hierauf über die Zuchtstier-Versicherungsgesellschaft für die Mark Brandcnburg und die Niederlausiß. Es zählen zu dieser Ver- sicherungsgesellshaft 75 Vercine resp. Genossenschaften. Im Ganzen sind im verflossenen Geschäftsjahre 123 Stiere mit 46 319 6 ver- ficher! gewesen. Der Ueberschuß der Gesellschaft betrug 1134 M

Mao, 2 Joan Se Kavserlive Soli der Kronprinz fiattete gestern cinigen hervorragenden Persönlichkeiten, unter ihnen dem Erzbis{of von Madrid, Patriarchen von Indien, Besuche ab und folgte um 2 Uhr einer Einlatung der K3niglichen Familie nach Sloß Pardo, das etwa 15 km von Madrib entfernt liegt. Se. Maj-stät der König lenkte die Pferde felbst; mit der Königin saßen auch die Infantinnen Jfabell«a und Eulaliax in dem vier\pännizen Wagen; in cinem zweiten folgte tte Begleitung, Der Weg führte über die große Terrasse or dem Königlihen Schlosse, durd die Gärten, welwe sie umkränzen, nach dem Manzanares, welcher auf einer zter- liden Brücke überschritten wurde. An den Ufern des Stromes ging es entlang, bis ein Wald die Reisenden umfing, in dessen Mitte das alte Iagd{bloß ich erhebt. Kênig Heinrich 111 war sein Er- bauer; Karl V hat oft und gern hier geweilt, und zahlreiche Herrscher Spaniens haben es weiter gebaut und vershönert. An den rier Thürmen, welche es flankiren, sieht man noch alte Inschriften «us den Tagcn Karls Y. Das Innere, welches zahlreiche Gemächer birgt, isl in veforativem Stvck gehalten und enthält sehr sehensmerthe Freskogemälbe von Gaspaid Bccerra. Ueberall begegnet man alten \chönen Lapisserien, die nach den Originalen von Goya oder David Teniers ia Madrid gearbeitet find. Ein mit Obstbäumen bepflanzter Gzrten dehnt sih vor dem Schlosse aus, dessen unmittelbare |lim- gebyungen von einer 75 bis 80 km langen Maner einges{lossen werden Ir, dicser wciten Einfriedung liegen noch zwei andere Besitzungen, die wie Pardo waidwännisch mit Geweihcn von Damwild geziert sind. Die eire, La Zarzucla, liegt in cinem wahren Paradiese. Der Infant Don Fernando ließ sie erbauen, widmete die Räume der Pflege der dramatischen Kunst und dem Gesange und hiec soll auch die spanische komische Oper, nach der1 kleinen Schlosse Zarzuela genannt, thren Ursprung haken. Die zweite Besißung, mit Nanen La Quinta, liegt etwa einen Kilometer abwärts und ebenfalls zwischen den {chönsten Gärten mit hohen Wasserkünsten, Der viel besungene Manzanares dur&scchneidet Pardo von Norden nach Süden; seine Ufer sird mit dem satten Grün der Olive bedeckt, und die berauschenden Düste der Orangen erfüller. die Luft. Mit berecztigter Freute führte König Alfons feinen erlauchten Gast ur diese prächtigen Gärten ; der Kronprinz machte aus seiner Ueberraschung und seiner Befriedizung kein Hehl. Als die Sonne sank, wurde der Heimweg angetreten. Dicsmal waren die Wagen jeder mit sechs nicdlichen andalusischen Ponny® bespannt, deren Geschirc mit allerlei Behängen, Troddeln, Quasten und Scellen aufgepußt war; es war ein echt fpanisches Bild. An der Seile des Kronprinzen nahm die junge Infantin Isabella Play, welche mit sicherer Hand die Ponnys der Hauptstadt zulenkte. -

Für den Abend war große Gala-Oper angesagt; man spielte Meyerbeers „Hugenottea“. Das Parquet, der ecste und zweite Nang des mächtigen Saals warer. von ter Aristokratie und vornehmsten Be- amten beseßt. Die Pracht der oon den Damen zur Schau getra- genea Toiletten war unbeschreiblich. Der König und der Kronprinz erschienen in Givil; der König mit dem breiten ponceaurothen, goldberänderten und so die Farben Spaniens darstelenden Bande des Militär-Ordens von San Fernando, der nur an Feldherren verliehen wird, welche siegreihe Schlachten geschlagen haben. Die Aufführung der Oper, deren Hauptrollen in den Händen der Primadonna Theodorini und des Tenoristen Masini lagen, war eine mustergültige. Als zum Schlusse das „Heil Vir im Siegerkranz(“ ertönte, bezeugte das Publikum durch Erheben von

den Pläßen dem Kronprinzen von Neuem seine Sympathie.

Stolze’ scherStenographen-Vereir. Hauptversammlung: Donnerstag, den 6. Dezember, Abends 8 Uhr, in der Alten Poft, Burgstraße 7, I. Tagesordnung: 1) Vortrag des Hrn. H. Sthott- länder über das Cirkular des Kultus-Ministers, betr. den Steno- grapbieunterriht an den Schulen. 2) Vortrag des Hrn. Väckler über die Systemreform. 3) Vereinsangelegenhbeitcn.

Kiel, 5. Dezember. (W. T. B.) In Folge des Nordo ft- sturms, wcl@&er gestern und in der verflossenen Nacht herrsbte, ist hier Hochwasser eingetreten, der niedriger gelegene Stadttheil ift übers{wemmt.

New- York, 4. Dezember. (W. T. B) Der Dampfer „Alaska*“ hat in der Nähe von Fire IJésland ein Lootsenboot niedergerannt, in welchem sich 10 Personen befanden; bis jeßt ist Nicmand als gerettet gemeldet, und man nimmt daher an, daß alle 10 Personen den Tod in den Wellen gefunden haben.

Die Königliche Oper hat mit der gesdigen ersien Aufführung zu den anderen längst beliebten Haxptwerken Albert Lortzings, „Czar und Zimmermann“, „Waffenschmied“ und ,Wilts{üt“, nunmehr aub seine „Undine“ în ihr Repertoire aufgenommen. Daß sie mit diesem Scbritt den Neigungen des Publikums entgegenkommt, bewies die beifällige Auf- nahme, welche das Werk gestern gefunden hat. Jun streng musikali- cer Beziehung zwar anspru(slos, erfreut dasselbe dafür durch frische Erfindung und lieben2würdig beiteren, zu der Senitimentalität der Fouqué’schen Dichtung cinen glückliben Kontrost bildenden Humor. Dieser kommt, wie in den anderen Opern Lorßings, so auch in diesem „romantischen Zaubermärchen“ dur eine Anzahl von Couplets und Liedern zum Auédruck, welch&e, in volkstkümlihem Ton gehalten, kleine Meisterwerke ihrer Ait und des Erfolges stets sicher sind. Wie das Czarcnlied ous seiner beliebtesten Oper, so sind das Trinklied des Kellermeisters, die Lieder Köbleborns und des Knappen längst Ge- meingut. Sie erhielten im Munde so ausgezeichneter Sänger wie Hr. Krolop, Hr. Bct und Hr. Liban einen ganz besonderen künst- lerischen Werth und Reiz und wurden mehrfab da capo verlangt. Die Aufführung war überhaupt bei glänzender Inszenirung cine ganz vortreffliche; außer den {on aufgeführtcn Namen bürgt dafür au die Besetzung der anderen Hauptrollen (Hr. Eryst: Ritter Hugo von Ring- stetten, Frl. Beeth: Undine, Frl. Horina: Bertalda). Die Ausstattung in Dekorationen und Kostümen ist fast dur weg neu, sehr malerisc und, wie es ciner Zauberoper angemessen, reich an Ueberrashungen. Auch für s{öón arrangirte Ballet-Einlugen, welche Hr. Charles Guillemin erfunden hat, ist gesorgt. Nach dem lebhaften Beifall zu urtheilen, welcer der anmuthigen Oper gestern zu Theil wurde, dürfte dieselbe ein gern gesehenes Repertoirestück bleiben.

In der Philharmonie brachte vorgestern Atend Hr. Martin Röder, ein begabter jüngerer Musiker, zwei von ihm ge\chaffene Werke zur Auffükrung, von welchen cines der \ymphonischen, das andere der oratorishen Gattung angehört. In dem erstercn \childert er als dichtender Symphoniker die Freuden und Leiden einer Azoren- [ahrt UNnD musikalischen Stimmung malerei der rubigen Große des Meeres wie des- erschüttern» den Aufruhrs der Elemente eine imponirerde Veherrscung der orchestralen Ausdruckêmittel. Er kat sich richt nur die Er- rungenschaften der neueren musikalischen Richtung durch unver- kenabar fleißiges Studium vollkommen zu eigen gemacht, fondern cr strebt auch durch eigene Erfindung mit Glück nah neuen Effekten, deren packende Wirkung, namentli in der mit Hülfe höchst naturaliftischer Rythmen und raffinirter Klangfarben erreibten Nach- ahmurg eincs Sturmes auf dem Mecere, geradezu die Grenze des cuf symphonishem ebiet Möglichen darstellt. Andere Partien von greßer sinnlider Formschönheit bieten zu diesem Toben der clementaren Mächte einen so berückenden Gegensatz, me Un Me Vau co n Wen Sontra ¡adt Hatte sih Hr. Röder in diesem das Concert einleitenden Werk, welches übrigens von dem Philharmonischen Orchester unter seiner Leitung vorzüglich aufgeführt wurde, als cin Anhänger des gegenwärtig auf allen Kunstgebieten herrs{cndei Naturalis8mus offenbart, so durfre man sehr begierig sein, ¿n hôren, wie er die Aufgabe gelöst habe, die er sich in einer mit dieser Richtung în so ausgeprägtem Widerspruch stehenden oratorischen Schöpfung gestellt. Diese betitelt sh „Maric: Magdalena”, Mysterium (bcilige Handlung) in drei Äbiheilungen für Soli, Chor und Orchester, und zerfällt in drei Theile: „Am Tibertas\ee*, „Fest im Hause Simons des Pharifäers von Bethanien“ und „Auf Gol- gatha“. Der Komponist, welcher sich selbst den Text nach der heiligen Schrift zurechtgelezt, hat mit dem neuen Namen durchaus keine neue Kunstgartung erfunden und auch mit der in dem Tertbuchß voran- geschiten Einleitung über seine eigentlichen Absichten keine triftige Aufklärung gegeben. Ein Mystcrium gehört in die Kirche oder in einen ad hoc errichteten, nicht verweltlihten Raum und etfordert Kostüme und scenis{che Andeutungen, während der Komponist (wohl durch den „Parsifal“ von Richard Wagner auf diesen Abweg verleitet) ein Zwitterding ohne rechte Basis und Unterkunft geschaffen hat, welches man wegen seines hoch dramatishen Charakters auf das Theater ver- weisen möchte, wohin es aber andererseits wegen des rein religiösen Stoffes nicht gehört, das als Mysterium zur volkethümlichen Ver- ständlichkeit viel zu raffinirte Musik verwendet und das also \ch{licß- lih doch wie das Oratorium nur im Concertsaal sein Scheinleben zu führen betimmt sein dürfte. Der Komponist bewährt in dem übrigens schr interessanten Werke nicht nur wieder seine souveräne Herrschaft über alle Ausdrucksmittel des Orchesters, sondern dementsprehend auch wirksame Gestaltungskraft in allen Chören und Ensembles, während die Soli weniger hervortreten, ja bäusig von der Wucht der Tonmassen hes Orchesters erdrückt werden. Von den älteren Formen, dem Canon und der Fuge ist nur spärlih Gebrauch gemacht, und da ferner auch die Orgel nicht zur Mitwirkung kommt, so bleibt der theatralishe Eindruck vorherrshend und läßt cine ernstere religiöse Sammlung nit recht aufkommen. Dazu fehlt es zu sehr an der erforderlichen Schlichtheit und Vertiefung; der Komponist \{chwelgt auch hier nur zu viel in der Stimmungs- malerei, die seiner Symphonie so zu Statten kommt. Auch das Ganze leidet an Uebershwängli{bkeit; es fehlt das Maß, welches eine Sitcigerung ermöglichen und einzelne wirklih {ne Nummern mehr hervortreten lassen, den Hörer vor Üeberreizung und Ermüdung be- wahren würde. Weniger wäre mehr; das gilt aub von der un- mäßigen Länge des Werks, welches, troßdem eine der Pausen und das Orchestervorspiel zu dem leßten Theil wegfiel, mehr als drei Stunden in Anspruch nahm und vor bedenklic lückenhaftem Saale zu Ende ging- Die Aufführung, durch 5 Solisten, einen Dilettantenhor und das Philharmonishe Orcbester war übrigens eine mik Sorgfalt siudirte und im Ganzen recht wohlgelungene. Das Titelsolo sang Fr. Pietsh-Lankow, welche Anfangs mit einer ge- wissen Befangenheit und ihrem in der Höhe niht recht nachgiebigen Mezzosopran zu kämpfen hatte, aber spätcr und wo die zarte, wohl- gebildete Stimme nicht von dem Orchester verdeckt wurde, ihre {nen Mittel wirksamer entfaltete. Die Partie des Jesus, welche Hr. Eugen Hildach ausführte, trat ebenfalls vor den Chören und der begleitenden \ymphoniscen JIllustration mehr als zukömmlich in den Hintergrund. Von ten drei anderea Solopartien war der Simon nicht genügend vertreten, während Fr. Müller-Ronneburger in dem Solo des Engels auh nícht gerade Anlaß hatte, besonders zu glänzen. Die Chöre hielten sich mit der Orchesterbegleitung wie a capella durchaus waer.

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Redacteur: Riedel. Berlin:

Verlag der Expedition (Kessel). Druck: W. ElêEner, Vier Beilagen

(einschließlich Börsen-Beilage).

| Regt. Nr. 103, unter Bela. in

i Dr. Kampf

Y Berlin, 2 / E des Sg 27. November. v. Roques,

| N 3 5 j ; gie rlaufe der gestrigen (8.) Sigßung des Hauses dexr

| Unverändert genehmigt.

Erste Beilage

um Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußise E S )s-Anzeiger und Königlich Preußischen

Berlin, Mittwoch, den 5. Dezember

Staats-Anzeiger.

Personalveränderuugen.

Königlih Prenßische Armee. Ernennungen, Beförderungen und Versetzungen. m aftiven Heere. Berlin, 22. November. Naumann, ec. Lt. a. D., zuletzt Wachtm. im Garde-Kür, Regt., eine etatsmäß. ec. £18. Stelle bei dem Inralidenbause zu Berlin mit ciner , Ste H a z E it cinem Patent seiner Charge, verliehen. 27, November. v. Wich- mann, Gen. Lt. und Commandeur der 16. Div., zum komman- direnden General des VI. Armee Corps ervannt. v. Med in g, Major vom Füs. Regt. Nr. 90, unter Beförd zum Oberst Lt., aïs ctatsmäß. Stadbeoffiz. in das Inf. Regt. Nr. 31, v. Westernhagen , Major v. Inf. Regt. Nr. 31, als Bats. Commandeur in das Gs. Regt. Nr. 90 verseßt. v. Loeben, Major vom Inf. Regt. Nr 53, unter Besör- derung zum Oberst-Lt., zum etatemäßigen Stabsoffizier, Magd e- burg, Major von dems. Negt., zum Bats. Commandeur errannt. Ha ad, Major vom Inf. Regt. Nr. 32, zum Obe stt-Lt. befördert. Schuch, Major vom F]. Negt. Nr. 80, unter Beförd. zum Oberst-Lt S zum etatêmáäß. Stab2offiz ernannt. v. Len gerte, Major vom Füs s C L ) o 0 , « Las S Ee 2 E N Regk. Nr. 80, als Bats. Commdr. in das Inf. Negt. Nr. 69 versetzt. v. We lbien, Major vom Inf. Reat. Nr. 13, unter Beförder. zum Oberst-Lt. zum ctatêmäß. Stabscoffiz., Köhnemann, Major von dems. Negt., zum Bats. Commandeur ernannt. Becker, Major vom Inf. Regt. Nr. 69, unter Beföcder. zum Oberst-Lt., als etats- mäß. StabLoffiz, in das Inf. Regt. Nr. 87, v. Holbach, Major vom Inf. Regt. Nr. 87, in das Füs. Regt. Nr. 80, verseßt. v. Brause, Maj. vom Inf. Regt. Nr. 87, zum Bats. Comm. ernannt. Buttman n, Maj. vom Gren. Regt. Nr. 1 der Charakt. als Oberst-Lt 9 ob or a A H K C Oreg Ls verlieben. „Pirscher, Major und Inspectcur der 1. Festungs-Fusp., zum Dverst-Lt. befördert. Hoffmeister, Pr. Lt. à la suite des Garde-FÜ]. Negts., dessen Kommando als Ordonnanzoffiz., bet des Großherzogs von Baden Königl. Hoheit bis auf Weiteres verlängert. von der Groeben, Ge L von Dg Negt. Nr. 12, dessen Kommando zur Dienstleift. bei des Prinzen Georg vor Preußen Königl. Hoheit um cin Jahr verlängert. l Us O S i; U 4bschiedsbewilligungen. Imaktiven Heere, Berlin, 27. November. Sue, Pr. Lt. à la suite des Fuß-Ar!:. Regts. Nr. 8 und Direkttonsassist. bei der Art. Werkstatt in Deut, als Dauptm, mit Pens. unv feiner bisber. Vnif. der ÄLschied bewillixt. X77. (@öniglih Süchsisczes) Armee-Corps. Ernennungen, Beförderungen und Verseßungen. Im Ven Hecre. 23. November. Frhr, v. Gregory, Pr. Lt. im Gren, Negt. Nr. 101 vom 1, Dezember cr. an, unter Stellung L ais des Regts, auf ein Jahr beurlaubt, v. Kirc{ba ch, Dberst à la suite des Qus. Negts, Nr. 18, z, 2. mit Führung der Kav. Brig. Nr. 23 beauftragt, unter Belass, à la suite gen. NRNegts., m. Führ. d. Kav. Brig. Nr. +4, QU bel, Oberst u. Comm. des Farab. Regts Unter Stellung à la suite diejes Regts. , mit der Führung der Kav. Zeig. Nr. 29, Frhr. v. Wangenheim, Major und etatsmäßiger Dtabsoffiz, im Hus. Negt. Nr. 19, unter Stellung à la suite des Karab. Regts, mit der Fübrung dieses Negts. beauftragt Poten Nittm und (Fer dr Cbe , e M N aaa) R r „Ug „Und Socadr. Cbef im Hus. Regt. Nr. 18, zum Major und etatsmäß, Stabsoffiz. im Hus. Negt. Nr. 19, v. Oppen-Hulden- berg IL., corafterif. Nittm. im Garde-Neiter-Negt. und Adjut. des Krie18-Ministers, unter Verleiß, eines Patents feiner Charge vom Tage der Cha raktcrif. u. unter Belafs. auf d. Etat d. Pr.Lts,, zum Rittm. ernannt E L Major à la suite des Fuß-Art. Regts. Nr. 19 unter Velass. alé Mitglied der Art. Prüf. Kommisston zu Berlin, à la suite des Feld-Art, Regts. Nr. 28 gesteUt. Weigel, Devrient p, Stkandtfest, außeretatémäß. Sec Lts. des Feld-Art. Regts. 2 Pfingsten, Bde Q O außeretatsmäß. Scc. Lts. des Feld-Art. Regts. Nr. 28 En elte, Weber, außeretatämäß Si, 26, Vis Quel A 5 4 Weder, außeretatêmáß. El, Li9, des ¿FUz-Ark. RMegts. r. 12, zu ectatêémäß. Seconde- Lieutenants Der T ernannt. N E at „Fm Beurlaubtenstande. 23. November. Dodel, Sec. D Ur Landi. Kav. des 1, Bats. Landw. Regts. Nr. 1086, ' unter ücversc{.ung zu den Offizn. der Res. des Hus. Negts. Nr. 19, zum Pr. Lt, der Ke], SchGmerler, Secc. Lt, der Landw. Inf. des 1. Bats Land. Regts, Nr. 104, zum Pr. Lt. der Landw Inf. befördert M 7 E r . o , S E S Abfciedsbewilligungen. Im aktiven Heere. 23. N o- a R c. v. Schüß, Hauptm. und Comp. Chef im Inf. Regt. fia R Genchmigung seines Abschiedsgesuches, mit der geseß- lte 21 : o rl- E C s U S L 1 Ten]. und der Erlaubniß zum Forttragen der Regts, Unif. mit en vorgeschriebenen Abzeichen, zur Disp. gestellt. See L A btenstande. 3.November. Frhr. v. Wel ck, M er Ref, im Inf. Regt. Nr. 134, der erbetene Abscied be- N Sue a OVenber, Dr. Kunze, Pr. Lt. der Landw. Inf D 1A è N ant8 f {6 A 0 ats, Landw. Regts. Nr. 105, mit der Erlaubniß zum Tragen Gne row. Armee-Unif. Scbwarzenberg, Pr. Lt. der Landw. Ql D U Landiv, Vals, Ny, 108, Geger, Ver, U. der Und b e O, Bals. Nr. 108, diesem mit der acsetzl. Pens. r Sriaubniß zum Tragen der Landw. Armee-Unif. der erbetens Abschied Pewillict. g . Urmec-Unif., der ecbetene Ob Im Sanitäts-Corps, 20. November. Dr, Meißner er-Stabsarzt 1. Kl, und Negts. Arzt des Inf. § Z e unter Befentia M vVLeg1s. Arzt des Inf. Regts, Nr. 107, Vefehligung als Chefarzt des Garn. Lazarctbs Leipzi, Dilaane N as fue ian Darn. Lazaretbs zu Leipzig und N etner Funktion als Div. Arzt der Inf. Div. Nr. 24 en Etat der Garn. Aerzte verscßt. Dr. Fröblid - Staböarat 9 e : Aerz 81. Dr, Fröblih, Ober- : rzt 2, Kl. und Garn. Arzt Leipzi ichzeiti Entbindung Lo Dee Die ¿r zu Leipztg, unter gleichzeitiger Gre G ‘herigen Hunktion als Chefar;t des Garn. des Anf Nets 9, zum Ober-Stabsarzt 1. Kl. und Regts. Arzt N}, Regts, Nr, 107 Dy Que Cb E S Nr 1068 n el 200 : e, Stabsarzt im Inf. Negt. O, ¿Um ber-Stabsarzt 2, K P 9 8 Reots. Nr. 17 bers “. Al. und Regts. Arzt des Ulan. S L O LEIVEOCTE De E S f Sóbule zu Mart ( =. =lntler, Stabsarzt der Unteroff, “ure zu Marienberg, zum 2 Bat. Inf N 3: Dr, Be b, Stabsarzt a „% Dal. Infant. Regts. Nr. 133, Marienberg, verseßt. Dr ge gigen. Regt. zur Unteroff. Schule zu ¡CBl, i O U Arzt 1. Kl. im Inf. Universität Leit einem dermal. Kommando zur P t Dr Md! J Stabsarzt bet dem 2. Bat. Inf. Negts. nt Ac cel) U Arzt 2, Kl. im Kavab. Negt Ner,ten f V, Assist. Arzt 2, Kl. im Inf. Negt. Nr. 107, zu Affe! roten 1, Kl. befördert. O

Kaiserliche Marine.

Beförderungen, Verseßungen 2c t Major und Commandeur

Ernennungen,

(op R. 40 - q BVee-Baïis,, zum Oberst-Lt, besördert,

E Titel

die erf

tage fe projeft Holzzöl zollvorl

der Ein Beweis auf die lage be Konfur

welche beruhe, im Nei

tollegiu wiesen

man fo bereits

holz ei derselbe gung Kosten beantra

wélcher holzes

Nigdkamfklichßes.

Preußei:. Berlin, 5, Dezember.

Im weiteren bgeordneten wurde di i

e die zweite Berathung des Ent: (Dolitnes fortecbt, il a Etats G: 1884/86 Ì GEjEBt, LZilel 3, sowie der ganze Resi innahmen, ferner das ganze Ordinarium der Mikabin di

mänen muß ich

was die wentgen

es jeßt Antrage Tommissi

geführt

terial zu folcbes n irifft ja

man das Qualität Heerd de genöthigt

als eincs

\strômen se steiger

Faktor fi

liben Ve

besonders auch der

abbängige Nußtholzp Ein anlagen.

O0mänenverwaltung (6 864 940 6) wurden ohne Debatte

geworden,

Holz namentlih au

Nun sei im Neichstage,

ein folher Nothstand werthvollen Nußholze

verfahre.

natürlih zwischen Festmet

lommission und eventuell die Regierung aufzufordern, Nuß- und Brennholz getrennt in Einnahu Hause ferner jährlich eine Uebersicht zugehen zu lassen, aus

schiedenen Taxllassen für Hierauf ergriff der Minister fü: La

welche ül jettdem verflossenen Monaten und ich meine, da das Forftjaßr von Oftober aljo vollig

dem adgescblossenen Etatsjahr, Wenn die damaligen Zc.hlen nit zur Bildung

Lage gewesen ift, (n größerem Umfang das als Brennholz zua verwerthen.

haben; nahdem die S jeßt {on auf

Steigerung in der Bay

3 folgte der Etat der 1. (Für Holz aus dem

reuliche Mittheilung gemacht, daß

ine Vorlage mchr habe machen wollen

auf den Gegenstand zurü z:1 fommen, fo

Tee ung Zu i exorstwirthschaftsjahre vom 1. Oftober 1883/84 (4 597 200 46) bemerk: y i in der Eivnleitungsrede zum Etat habe

e der Abg. Dirichlet, der Finanz-Minister die Einnahme aus

in Folye einer stärkeren Nußholzausbeute bedeutend zugenommen haben, und an diese Mittheilung eine Bemerkung geknüpft, welhe am ersten Ta i iei, daß die Negi-rung in absehbarer wegen Erhöhung der Holzzölle vorzu die am folgenden Tage duch den Fin präzisirt sei, daß die Regierung lediglih dem jeßigen Reihs-

ge dabin verstanen

Zeit mit ihrem Plane gehen dic Absicht habe, und

anz-Minister dahin

, h aber vorbehalte, vald eine dem Zoll-

günstigere Zusammenseßung des Reichstages vorhanden.

le, der gän

tage, }peziell in der Kommission für die ol der gänzliche Mangel an statistishen Daten über die einthlagenden Thatsachen das Hauvthinde

rniß sür die Holz-

age gewesen. Behauptung habe gegen Behauptung ge-

standen Solche statistishen Daten könne das

Reich ohne Mithülfe

zelregierungen niht beschaffen. Wenn sich nun die ganze

führung sür die Nothwendigkeit de Behauptung stüße, daß der Wald finde, und daß diese Nothlage du renz des ausländischen Nußholzes

r höheren Holzzölle sih in einer Noth- rch die übermäßige hervorgerufen fei,

daß die ¿Forstbesizer genöthig1 seien, werthvolles Nußholz als ODrennholz zu schlanen, so ‘tehe die ¡eß

ige Mehreinnaÿme,

zum großen Theile aus ciner besseren Nußtholzausbeute

damit in sharfem Kontrast. Die chstage ein viel geneigteres Ohr gef

noch vor zwei Jahren it

Zollerhöhung würde unden haben, wenn

ck gewejen wäre, und wenn die Einshläge O es in Brennholz wirklich stattgefunden hätten. Veiläufig bemerke er, daß die größte Auto gierung für ihre Absicht ins Feld führe, d Dandcelmann, :

rität, welche die Ne- er Vber:Forstueister n Landesökonomte-

m „mit sitilicher Entrüstung die Behauptung zurückge- habe, daß die preußische Forstverwaltung so irrationell

Der Wahrheit nahe kommen kön nstatire, ob in der That die Preise

ne man nur, wenn der Nußholzklascn

an die Preise des Brennholzes heranreîichten, wobei

ne Relation fixirt werden müsse.

er Nuzholz und Raummeter Bren1:-

Komme auch nur

Preis heraus, dann könne von cinec solchen Nöthi-

niht mehr die Rede sein, Da DIE er)part

des Vrennholzeinschlages

ge die Verweisung dieses Titels

erheblichen WULoden, Cr die Budget-

an für den Fall der Ablehnung: in Zukunst die. Einnahmen aus

e zu Een Dent

1) der Prozentsaß des zum Verkauf gestellten Nußz-

zum Gesammteinschlage, 2) vie P

und Forsten, Dr. Lucius, daz W

Meine Herren! Nach den Ausführungen d

eigentlih annehmen, daß er Mate-ial

zur Wiedereinbringung des Untrages auf (Erhöhung der Holzzölle, Vas ge]ammte Matcrial, was der Herr V Köntglicbe Verwaltung überbaupt besißt, hat ihm ja vor

Monaten vorgelegen in der Komntiss ber die Erhöhung der Ho!

nicht mögli, außer Stande fein, wenn des Hrn. Abg. Dirichlet folgen

on anderes Material vor¡ubringen an Zahlen, als die aus die wochenlang diskutirt worden sind.

haben, dann werden wir jeßt auch n

überzeugendes Material beizubringen.

_ Dann ist der Herr Abgeordnete wieder in den Irrthum zurük- verfallen, den ih au schon früher glaube bekän die Forstverwaltung in der Lage wäre, nach

Nußholz zu verarbeiten oder zu Brenn

wird nur vas gescklagen, was als Nutholz nicht Das, worüber wir uns beklagt haben, be- gerade d.efen Punkt, daß die Forstverwaltung nicht in der Nußholz abzusetzen, sondern es Es ift eine befannte Thatsache, daß

iht abset:bar ist.

Holz nicht Jahre lang aufheben kann, verliert, sondern daß es verfaulend 8 Ungeziefers wird. Die Forstverwaltur

/ unter Ümsftänden selbst dergleichen unabjctzbare Produkte zu verbrennen. Ich glaube doc darauf hinweisen æorstverwaltung in dieser

der Mittel um eine höhere Holzverwert

wollten wir ja gerade nach meiner Meinung —- die Erhöhung der Holzzölle,

1d auf die heimischen Holzpreise gewirkt

ist allerdings eine Hoffnung und Annabme, dec die Sache abgelehnt ist, sehe ih keine Veranlassung, uf diese Frage weiter zurück;ukommen. Daß bei Bildung der Holzpreise und bei der Holzverwerthung nicht

nd, darüber ist auch in der früheren

Streit gewesen; wir sind vollständig einig darü ganze Reihe von anderen Momenten von für die Holzverwerthung.

Holzpre

höhere Verwerthung des Nutzholzes

rozente, sondern sie ist bedingt zunächst d iese - werblichen Aufschwung, L S anderer erheblicher Faktor dabei sind die Kommunikations-

Jede Eisenbahn, wie sie jetzt z. B.

Haide aufscließt, ijt von der größten Bedeutun

sie ist eins der Momente, die be

orredner gefordert hat, und

Holzzélle verhandelte. _1]t leinerlet neues Material eingegangen

neues Material zu beschaffen. Jch würde

eigenec Wahl alles Ma-

cocstvern es Beziehung ebenso handelt, wie jeder andere Geschäftsmann oder Waldbesizer. Auch die Forstverwaltung ist be-

strebt, einen mögli\t guten Absatz für ihre Produkte zu finden und

die dazu geführt hätte, das Ein- des fremden Holzes einigermaßen zu beschränken. Daß

t der größlen Bedeutung sind zvert 1 Cine Hebung der gesammten wirth|chaft- rhältnisse, wie sie in den leßten Jahren eingetreten ift, eine l- und gewerblichen Thätigkeit, eine Steigerung des Bergbaues, hat in der Regel unmittelbar eine Steigerung uh î ise zur Folge. Wenn wir in diesem Jahre mit einer für diese Verwaltung immerhin erheblichen Steigerung der Einnaÿ- men hoffentlih abs{ließen werden, fo erklärt durch cinen höheren Einschlag, nicht dur eine

reise für die ver-

Nuß- und B-ennholz ersichtlich seien.

ndwirthschaft, Do- ort:

es Herrn Vorredners zu sammeln wünscht

} nr 8 Mot H8tago8 ion det Helwstages,

In diesen vier zu Oktober läuft, ift O Daus dun sollte, der Budgct-

bestimmter Ansichten it in der Lage sein,

pft zu haben, als ob

ho!z. Zu Brennholz brauchbar oder als

daß es nit nur an fogar im Walte ein 1g ist dadurch fogar

zu dürfen, daß die

hung zu ermöglichen, schr motivirterweise

haben würden, das wir uns hingegeben

die Zölle der einzige Diskussion nie ein ber, daß noch eine

sich das nicht etwa von unserer Willkür oder Steigerung der

die Johannisburger für den Holzabsaßz

1853,

werthung des Holzes für dieses Jahr zur Geltung kommt, ebenso der Gean von SUN E und dergleichen mehr.

„10 wenn es mogUch 1st, dur eine Vereinigung von günstige Umständen die Nutholzprozente zu steigern, fs adt L E Verordnungen derart sind von der Centralstelle aus fast alljährlich egr N Sd, fönnte hier cine ganze Reihe von Refkripten dicser Ar verlesen, die auc in meiner Amtszeit ergangen sind, ¿. B. ans f Dezember 1881. Darin ist gesagt:

A ¿Ot Oberförster sind deshalb noh besonders darauf hinzuw isen, die Aus]onderung des Nutzholzes soweit gesteigert werden muß, al3 dies irgend zulässig erscheint, und daß der Maßstab einer rationellen GBerwerkthung des Holzes vorzugswcise in der Erzielung cines nôg- lit boben Dur(snittserlöses der gesammien Einsczlagsmasse zu finden ift. S „…_ Also auf den luminösen Gedanken, daß die Nuthcl:vrozente na Möglichkeit zu \teigern sind, ift die Forstverwaltung s{on lange ge- tfommen und sie befolgt ihn prattisb, sowcit sie irgendwie mit Vor- theil es fann. 5 L ms ___SO würde somit völlig außer Stande sein, in der Budgetkom- misfion, in die nah dem Antrage des Herrn Vorredners diese Position zuruückverwicesen werden soll, weitere Aufklärung zu geben als ih sie früher gegeben habe und als ih sie diesen Moment wiederum gegeben babe. : E Der Abg. Dirichlet erilärte, er habe mit seinem Antrag ¿eineéwegs die Holzzollerhöhung befürworten wollen, die be- zügliche Aeußerung des Ministers sei wohl nur ein leichter Scherz gewesen. Er wünsche nur, nah seinem Antrag für die künftigen Etats eine andere Form der Buchung der Hoizelnnahmen in der Budgetkommission vereinbart werde aus welcher der Preis des Nußtholzes in seinen Ab- stusungen nach Taxklassen, und das Verhältniß zum Gesammteinschlage erjihtlich werde. Nur jo werde sich zeigen, ob der JInstruktion bezüglih der möglichst hohen Nußholzausbeute in denfbar forrektester Weise nachge- fommen werde. Es sei eine Liebhaberei vieler Oberförster, gewisse hohe Taxen für Nuzholz zu erzielen, und davon nicht abzugehen ; fo lange also zwishen dem Preotfe des Brennhoizes und demjenigen der niedrigsten Nußholztaxklasse noch eine er- heblih2 Differenz bestehe, könne man von der erwähnten

der günstigen Ver-

Nöthigung nicht sprechen. Außerdem locke doch die Herab- sebung des Preises Käufer an, und fördere den Absatz. Dur[Gnittspreise könnten die verlangte Klarheit nicht bieten. VenJentigen, welche eine solche detaillirte Nachweisung nicht wün?chten, liege einfach daran, die Frage zu verdunkeln. /

Der Abg. Freiherr von Minnigerode bemerfte, troß der lehten Berdächtigung müsse er doch eine solche Trennung für nicht angezeigt erklären. Der Wunsch, eine andere Buchung einzusühren, inge ja sehr harmlos; das Haus könne es Indejen mcht für seine Aufgabe halten, in die tech- O Details der landwirtÿschaftlichen Verwaltung einzugreifen. Er würde der Kommission allenfalls ver- trauen, wenn j1tle aus lauter Männern dex grünen Farbe be- stande. Da dies nicht zutrefse, werde scine Partei den Antrag verwerfen.

…__ Der Abg. Seehusen erklärte, ein so gewiegter National- ötonom, wie der Abg. Dirichlet, sollte doch wissen, daß ver=- schiedenartige LTransportgebühren, Spesen und dergleichen in den verschiedenen Landestheilen ungemein verschiedene Holz- preije schassten. Nur wer diese örtlichen Verhältnisse kenne könne wissen, ob die Preise noch steigen würden. Die Forst: wirthe seien überall bemüht, die Nuzholzpreise zu steigern. Auf völliger Unkenntniß der Verhältnijfe beruhz aber die Be- hauptung des Abg. Dirichlet, die Forstwirthe ten die Holzpreise au dann nitt herab, wenn es dur die Ver- hältnisse gevoten sei. Die Nußholzausbeute werde sehr ge- wisjenhast gehandhabt ; aus manchen Schlägen würden 88 Proz. N 2 Wo ivthschof A / (ußholz herausgewirths\chaftlet. Manchmal müsse das Nugzholz selbft unter Brennholzpreisen abgeseßt werden. Der Brenn- holzpreis sei aber 1,5 bis 2 M pro Naummeter; die Taxen für Bauholz Jjeien 5 bis 9 s pro Festmeter. Dagegen fände man in Bexlin Holzpreise von 65 bis 75 pro Raummeter für Bretter und Bohlen, während in entlegeneren Gegenden nicht einmal 1,5 M. pro Festmeter zu erreichen seiev. Daraus gehe hervor, daß die Transportkosten diesen Unterschied schafften. Darum würden die Sekundärbahnen, welche auch diese Walddistrikte aufshlössen, ven ihm mit so großer Freude begrüßt. Die Holzzölle ständen in nahem Connex mit den Ge- lreidezölen und beide seien als kleine Meliorationen des Lan= des dem produzirenden Grund und Boden zugewendet.

Der Abg. Büchtemann bemerkte, es handele sich gar nicht um eine Melioration für das Land, sondern höchstens um eine für den Walobesiß. Er wünsche nur dem Landtage die volle Kenntniß, die derselbe zur Prüfung des Etats noth- wendig gebrauche. Er wolle niht, daß dur künstliche geseßz- geberische Maßregeln dec Preis des Holzes erhöht werde zu Gunsten der Großgrundbesigzer. Er könne si wohl denken, daß die RNechle nicht wünsche, zu sehr informirt zu werden. Sie habe eine ähnli®e Stellung eingenommen 1wie in der Schuk- frage. Dem Abg. von Minnigerode sei es in der That gelungen, aus dieser praktischen Frage eine politische zu machen, wäh- rend es seiner Partei gar nicht einfalle, in die innere Ver- waltung des landwirthschaftlihen Ministeriums eènzugreifen.

Demnächst nahm der Staats-Minister Dr. Lucius 2043 Wort:

Meine Herren! J muß wiederholt darauf hinweisen, daß. Sie die Informationen zu früh verlangen. Wir haben ja über diese Frage schon im Vorjahre diskutirt. Damals haben dieselben Herren bean- tragt, daß das Nuztholz in den Nehnungen von dea Brennholz ges trennt werde. Ih habe darauf erwidert, daß das eine s{chwierige Sache sei, die wahrscheinli) mit großer Vielschreiberei verbunden fein und daß die Rücksicht hierauf die Forstverwaltung, der ja auh an ih die genaue Kenntniß dicser Zahlen erwünicht wäre, an der Trennung wohl verhindern würde. Jch habe gleih damals zuge=- sichert, daß versuh8weise im nächsten Jabre cue LYrennung stattfinden ollte, Sie findet auch scil dem mit dem 2. Oktober 1883 be» gonnenen Forstjahr ftatt. Also ih bin absolut nitt in der Lags, bet aller Bereitwilligkeit, Jhnen weiter Auskunft zu erthcilen. ‘Da- gegen ist der zweite Antrag, wie iha beute der Abg. Dirichlet formulirt hat, cin so Tomplizirtcr, würde so viel neue Klassen in der Buchführung cinführen, das es für die uraktische Verwaltung undur(h- rührbar ist. Dasselbe würde ih in dec Kommission auch nur wieder- holen können. Es sind ja die Klazen in Forstkreisen bekannt, daß {on jetzt die Revierverwalter nt einer Last von Bureauarbeiten üÜberladen werden, die vielfach ihren Außendienst beinträctigt

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