nischen Ehrendienst im Königlichen Palais das Dejeuner ein- genommen hatte, wohnte Höchstderselbe dem Gottesdienst auf dem „Prinz Adalbert“ bei, verabschiedete Sih hier von den Offizieren und Mannschaften und begab Sich unter dem Salut der deutshen Kriegsschiffe an Bord der „Sophie“,
um dieselbe zu besihtiaen und sich auch hier von den Offizieren Und Mannschaften zu verabschieden. Hierauf stattete der Kronprinz dem Kommandanten
des italienishen Ges{hwaders an Bord des „Duilio“ einen Besuch ab und nahm auf dem Rückwege von der Landungs- treppe nah dem Königlichen Palais über die dort aufgestellten Truppen die Revue ab. Auf das Regenwetter vom Vormit- tag ist Nachmittags heller Sonnenschein gefolgt. Die Abreise des Kronprinzen nach Rom ist auf heute Nat 121/, Uhr festgeseßt. . H Genua, 16. Dezember, Abends. Der Kronprinz empfing Nachmittags die Spißen der hiesigen Behörden sowie den deutshe1 Generalkonsul Bamberg mit einer Deputation der deutschen Kolonie, wel&e cine Adresse überreichte. Der Kronprinz unterhielt Sich auf das Huldvollste mit den Mit- gliedern der Deputation und sprach Seine hohe Befriedigung über die Sympathiekundgebungen aus, die Er auf Seiner Reise überall von den Deutschen erfahren habe. Nachdem der Kronprinz hierauf dem Bürgermeister der Stadt einen Besuch abgestattet hatte, fand das Diner statt, zu welhem 22 Ein- ladungen ergangen waren. Zur Rechten des Kronprinzen saß der Botschafter von Keudell, zur Linken der Bürgermeister.
Der Kronprinz brahte einen Toast auf die Stadt Genua aus, welhen der Bürgermeister durch einen Toast auf Se. Majestät den Kaiser Wilhelm
und die Mitglieder des preußischen Königshauses erwiderte. — Später stattete der Kronprinz der Marquise Durazzo- Pallavicini einen Besuch ab. — Die in der Nähe des König- lihen Palais vorüberführenden Straßen waren illuminirt und alle Zugänge zu dem Palais von dihten Menschenmassen angefüllt, welhe den Kronprinzen, so oft Höchstderselbe Sich zeigte, mit lebhaften Zurufen begrüßten. — :
Genua, 17. Dezember, früh. Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz ist Nachts 1211/2 Uhr nah Rom abgereist. Nuf dem festlih geshmücten und glänzend erleuhteten Bahnhofe
war eine Ehrencompagnie aufgestellt, deren Musikcorps die preußishe Volkëhyn:ne spielte. Rußexdem hatten sh die Mitglieder der hiesigen Behörden, die
Angehörigen der genuesishen Adelsfamilien, die deutsche Ko- lonie sowie die Kommandanten und Offiziere der deutschen Kriegsschiffe zur Verabschiedung am Bahnhofe eingefunden. Unter den begeisterten Hohs der Deutschen und unaufhör- lihen Evvivas der massenhaft herbeigeströmten italienischen Bevölkerung seßte sich der Zug in Bewegung.
Genua, 16. Dezember, Abends. (W. T. B.) Der Kronprinz empfing bei dem dem Bürgermeister im Stadthause abgestatteten Besuch den gesammten Gemeinderath, sprach dem- selben Seine hohe Befriedigung über den Jhm zu Theil ge- wordenen herzlichen, enthusiastishen Empfang ous und ersuchte zugleich den Bürgermeister, Seinen Dank zur Kenntniß der Bürgerschaft Genuas zu bringen. Der Bürgermeister hat in Folge dessen die folgende Bekanntmachung erlassen und durch Maueranschlag zur öffentlihen Kenntniß gebracht :
.Genuesen! Se. Kaiserliche und Königliche Hoheit der Kronprinz des Deutschén Reichs, der unserer Stadt, in den Personen unseres Munizipiums im Stadthause, einen Besu abgeattet hat, hat mir den ehrenvolien Auftrag aegeben, Euch tie Gefüßle der hberzlibsten Dankbarkeit mitzutheilen für den ehrenvollen und freundlichen Empfang, welchen er jeßt und immer bei Euch gefunden hat. Diese Wechsel- beziehungen edler Empfindungen zwis#en einem erlauchten Fürsten und einer vatriotishen und bochgebildeten Vürgerscbaft, welche bei dieser Gelegenheit die treue Dolmetscberin des großen italienisden Vaterlardes war, mögen ein ncues und dauerndes Band zwischen den beiden großen Nationen, Deutschland und Jtalien, bilden uud ein neues und berechtigtes Band des Friedens und der Civilisation sein.“
An dem Diner bei dem Kronprinzen haben außer den bereits genannten Personen auch der Präfekt, der Divisions- General, der Hafenkommandant und der englishe Konsul theilgenommen. — Zu dem Empfange beim Kronprinzen hatte sih auch das gesammte Konjular-Corps eingefunden.
Rom, 16. Dezember. Se. Kaiserliche Hoheit der Kronprinz wird morgen Mittag 121/25 Uhr hier eintreffen. Se. Majestät der König mit Sr. Königlichen Hoheit dem Kronprinzen von Ftalien und Se. Königliche Hoheit der Herzog von Aosta, welcher Leßtere morgen früh 7 Uhr hier cintrifst, werden zum Empfange des Kronprinzen am Bahnhof anwesend scin, während Jhre Majestat die Königin den Erlauchten Gast im Quirinal erwarten und begrüßen wird. — Morgen Abend findet in den kapitolini- {hen Museen eine musikalishe Soirée statt, welcher die König- lihe Familie und der Kronprinz beiwohnen werden. Gleich- zeitig wird das Forum erleuchtet sein. Am Dienstag ist Empfang der Behörden sowie des diplomatishen Corps und Nachmittags Galadiner; am Mittwoch Truppenshau und Festvorstelung im Theater.
Rom, 17. Dezember, Vormittags 9 Uhr 45 Minuten, Ungeachtet des strömenden Regens werden die Straßen, durch welche der Einzug des Kronprinzen erfolgt, festlih ge- schmüdt. Sänrnitliche Zeitungen widmen Demselben warme Begrüßungsartikel. Die Zeitung „Capitano Fracassa“ bringt eine ausführlide Biographie des Kronprinzen mit einem Bilde, welches die vier Generationen des Deutschen Kaiser- hauses darstellt.
Rom, 17. Dezember, Mittags 12 Uhr 30 Minuten. Der Kronprinz ist soeven hier eingetroffen.
(W.
Serbien. Belgrad, 15. Dezember. ( = 2) Entgegen den Zeitungëenachrihten über angebliche Konferenzen des Königs mit Ristic wird von kompetenter Seite ge- meldet: der König habe Ristic auf dessen Ansuchen in Audienz empfangen, wobei Ristic gegen die Beschuldigung, daß er die Elemente der Unordnung und Revolution unterstüßte, fich ver- wahrt und erklärt habe, daß er mit denselven Nichts gemcin habe. Die Angaben üker eine Kabinetskrisis seien vollflommen unbegründet.
Bulgarien. Sofia, 16. Dezember. (W. T. B.) Jn der Nationalversammlung erflärte gestern der Minister Balabanoff in Beantwortung einer wegen des Exarchats über Bulgarien und dessen Stellung zu dem Exarchat in Kon- stantinopel an die Regierung gerichteten Jnter pellation: die bulgariihe Regierung stehe der Frage des Exarchats, zu welchem Bulgarien in kfir(licer Beziehung gehöre, nicht gleichgültig gegen- über; die Gerüchte von einer Aufhebung des Exarchats in Konstan- tinopel seien indeß übertrieben. Die bulgarische Kirche habe im Allgemeinen mit großen Schwierigkeiten zu kämpfen, die mit ihrer Existenz unter den verschiedensten politishen Verwal-
tungen zusammenhingen, diese Schwierigkeiten ließen sich nur lösen, wenn man mit Geduld und der größten Klugheit zu Werke gehe, ohne irgend welches Engagement zu übernehmen. Die Regierung müsse lh in dieser wichtigen Frage volle Aktionsfreiheit vorbehalten.
Rußland und Polen. St. Petersburg, 16. De- zember. (W. T. B.) Der neu ernannte französische Bot- schafter, Appert, ist gestern hier eingetroffen.
Dänemark. Kopenhagen, 15. Dezember. (W. T. B.) Dem König wurde heute eine Adresse mit 106 000 Unterschriften aus allen Ständen und Gegenden des Landes überreiht, welche sich gegen die Linke und deren Opposition gegen Vertheidigungsmaßregeln aus- spriht. Der König antwortete bei Entgegennahme der Adresse: dieselbe sei ein sicheres Zeihen, daß die Ueberzeugung durhdringe, daß Vertheidigungsmaßregeln nothwendig seien. Die Adresse stärke seine Hoffnung, daß die bisherigen Hindernisse bald überwunden sein würden. Der König {loß mit den Worten: „Ueberbringen Sie den Unterzeihnern meinen Dank; bitten Sie dieselben, nicht zu erwüden in den Bestrebungen, die nothwendigen Verthei- digungsmaßregeln des Landes durhzuführen. Jch theile die Ueberzeugung: Opfer dürfen keine Hindernisse für die Be- dürfnisse des Landes sein.“
Asien. Hongkong, 17. Dezember. (W. T. B.) Das „Reutersche Bureau” meldet: Ein Transport von 6000 Mann französischer Truppen ist mit einer aus Kanonenbooten und Schaluppen bestehenden Flotille nah Sontay abgegangen. Die Truppen landeten fieben Meilen von Sontay und bezogen ein Lager, ohne auf Wider- stand zu stoßen. Die feindlihen Streitkräfte werden auf 20 000 Mann geschäßt; die Besaßung von Hanoi besteht gegenwärtig aus vier Compagnien. —
Japan. (W. T. B.) Der japanishen Gesandtschaft in Washington ist die Nachricht von Veränderungen im japanishen Ministerium zugegangen. Danach hat der bisheriye Justiz-Minister Ogi das Unterrichts-Ministerium an Stelle Fukuoka’s übernommen, welcher Leßtere an die Spiße des Staatsraths berufen wurde ; der bisherige Minister des JFnnern Yamada i}st zum Justiz-Minister und das Mitglied des D Yamagata zum Minister des Fnnern ernannt worden.
Afrika. Egypten. (W. T. B.) Der „Observer“ vom 16. d. M. meldet aus Kairo, daß eine Herabseßung des Zinsfußes sür die unifizirte Schuld nicht beabsichtigt werde. Das Gesammtdefizit beirage, einschließlich der Entschädigung für die Okkupationskosten und der durch die Rebellion in Sudan erwachsenen Unkosten, 6 Millionen Pfd. Sterling. Die egyptishe Regierung hoffe, daß die Mächte die Verwendung des für den Tilgungsfonds zurüdckgeseßten Be- trages gestatten würden, welcher hinreite, um die Zinsen einer neuen zur Deckung des Defizits bestimmten Anleihe zu liefern, einen mäßigen Tilgungsfonds zu sichern und die Verwaltung zu erleihtern. Die Baumwollen- und Zuckerernte sei übrigens diesmal ausnehmend gut.
Zeitungs8fstimmen.
Dem „Centralblatt für die Bauverwaltung“ entnehmen wir Folgendes : E S fe
Der Weitstreit zwischen Frankreih und Deutschland auf dera Gebiete des Handels und der Jndustrie beschäftigt die betheiligten Kreise in Frankreih in zunehmendem Maße und es ift beahtenëwerth, wie offen und rüchaltlos gegebenenfalls ein Uebergewiht Deutschlands eingestanden wird. Einen neuen Beleg hierfür liefert ein Aufsaß in der neuesten Nummer des französishen Journals „Le Génie civil“ vom 8, Dezember d. J., in welhem als Gradmesser für den Handel und die Jndustrie der beiden Länder ein Vergleich angestellt wird in Betreff der Beförderung von Briefen, Rei- fenden und Gütern:
Nachdem der Verfasser die Einrichtungen der deutsch{en Post- verwaltung einer im Allgemeinen sebr günstigen Beurtheilung unter- zogen und bezüglih der Beförderung der Briefe und fonstiaen Post- fawen zahlenmäßig nacbgewiesen hat, daß die deutshe Post dem Handel zablreichere und bedeutendere Vortheile bietet, als dies in Frankreih geschieht, indem beispielsweise das Porto für einen gewöhn- lichen frankirten Brief beträgt
bei 15g 30g 45 g 60 g bis 250 g Gew. in Deutschland 0,10 0,20 0,20 920 0,20 Æ in Frankfreih 0,12 0,24 0,36 90,48 2,00 -—
stellt er folgende Betra®tungen über verschiedene Punkte des Eisen- bahnwesens in beiden Ländern an: i in Deutschland bestehen 33 707 km Eisenbahnen, in Franfkreib 28366 „, - ; Hiervon entfallen mit Rücksicht darauf, daß in Deutschland 45 234 061 Einwohner auf 540 473 gkm, in Frankreih 837 672 048 ; , 528401 „ kommen, in Deutsc(land 6,23 km Eisenbahnen auf 100 gkm und 7,44 km auf 10009 Einwohner, in Frankrei 5,37 km Eisenbahnen auf 190 gkm und 7,53 km auf 10009 Einwohner. Wäbrend sonach Deutscland in Bezug auf die Vertheilung der Eisenbahnen nach der Einwohnerzahl ziemlich gleihen Stand wie Frankrei habe, besite ersteres ein erheblich aus8gedehnteres Eisen- bahnney nach der Vertheilung auf den Flächeninhalt des Landes. Die verschiedenen Preise für die Personenbeförderung seien ferner im Durcbschnitt für das Kilometer
1. 2, 3, 4 Klafse in Deutschland 0,078 9,054 0,035 0,020 A in Frankrcich 0,095 9,071 0,053 —_—— also in Deutschland um 18/5 249/59 349/99
oder durbscnittlich 25% billiger.
Hierzu wird ferner bemerkt, cs sei sehr beabtenswer1h, daß die Preisverminderung zunehme mit der geringeren Klasse und daß in Deutschland eine vierte Klasse bestehe, welde man in Frankreich nit finde. „Sollte denn der aristokratishe Grundzug, welcher in der ganzen deutschen Organisation vorherrs{cht, dem unbemittelteren Theil der Bevölkerung vortheilhafter scin als der demokratishe?" Wenn auch von weiteren eingehenden Vergleihen abgesehen werden könne, so dücften doch einige „Jedermann bekannte Dinge“ nicht verschwiegen werden, zum Beispiel, daß die zweite Wagenklaffe in den deutsben Personenzügen in Betrcff der Ausftattung und zweck- mäßigen Einrichtung der ersten Wagenklasse in französischen Per- fonenzügen gleichfomme, daß die erste Wagenklasse in Deutschland mit außerordentlihem Luxus ausgestattet sei und daß die dritte Wagenklasse daselbft Gestelle für das Handgepäck besitze, welche man in Frankrei in dieser Wagenklasse vermisse. — Bezüglich der Güterbeförderung bemerkt der Verfafser unter Anführung einiger besonderen Beispiele, daß die französisben Preise durchweg böher seien, als in Deutschland, daß die Eilgutsäße für das Kilometer in Franfreich faft Fonstant blieben, während dieselben in Deutschland mit der größeren Gntfernung abnähmen und daß die Frachtgutsäßtze
für das Kilometer auf deutshen Eisenbaknen mit ter zunehmenden Sans viel s{neller abnähmen, als uf den französischen Eisen- ahnen.
— Die „Deutsche volkëwirthshaftlihe Corre- spondenz“ theilt aus einem an Hrn. Mulvany in Düfel- dorf gerihteten Briefe des Hrn. A. Gobert in Brüssel, der als Sachverständiger allgemein anerkannt wird und in diesem Jahre die Vereinigten Staaten von Amerika und Kanada be- fut hat, um dort seine in Belgien gemahten Erfahrungen auf dem Gebiet des Kanalwesens zu vermehren, die folgenden Thatsachen mit :
1) Rentabilität. Der Kanal von Charleroi, wel{er unser Koblenrevier mit Brüssel verbindet und 72 km lang if und 55 Stleusen hat, war in den dreißiger Jahren ungefähr gleizeitig mit der parallel laufenden Eisenbahn gebaut, und bat nit nur durch die Gebühren die Zinsen und die Reparaturkosten bezahlt, sondera hat auch das ganze Baukapital 5 mal zurückbezahlt.
Der Willebroeckanal, welher im Jahre 1861 vollendct war, bringt der Stadt Brüffel jährliß eine Brutto - Einnahme von 360 900 Fr. und eine Netto-Einnahme von 300 000 Fr. Reparatur- kosten und Betriebskosten betragen 60000 Fr. Dieser Kanal hat, troß einer Gebühr von 1 Cts. pro Tonne-Kilometer, eben fo viel Verkebr, als die ibm varallel laufende Eisenbahn, das heißt über eine Million Tonnen jährlich. S
2) Vertiefung und Vergrößerung von Kanälen. Der Welland- Kanal in Kanada ift seit 1825 drei Mal auf immer größere Dimen- sionen gebaut worden. Die leßte Vergrößerung fing 1875 an und wurde 1882 vollendet. Die Schleusen sind 80 m lang, 14 m breit und haben 44 m Wafsertiefe am Tremmel. Dieser Kanal ist ein Gc- birgsfanal und hat 25 S{leusen von je 4 m Fall, und wird jährli 6 Monate durch Eis gesperrt.
3) Swnelligkeit der Beförderung. Auf dem Welland-Kanal werden die 25 Schleusen auf einer Stirecke von 44 km nebst 25 Brüten in 11 Stunden passirt.
Auf der „Zuidwillenwaart“ fährt täglid von Maastribt nah Hertogenbosh ein Dampfschiff, welches die 120 km und die 20 Stleusen in 16 Stunden zurüdcklegt. i:
Kanäle können also sehr rentabel sein und können mit großer Geschwindigkeit befahren werden. In manchen Fällen find fehr große Schleusen als zweckmäßig betrachtet worden, troß der großen Steigung.
Gewerbe uud Handel.
Die Anweisung des Ministers des Innern und des Ministers für Handel und Gewerbe, zur Ausführung des Gesetzes vom 15, Juni 1883, betreffend die Krankenversicherung der Arbeiter, vom 26. November 1883, ift in der Norddeutschen Buch- druckerei und Verlagsanstalt (Berlin SW., Wilhelmstr. 32) zum Preise von 30 Pf. kfäuflib. Ebendaselbst ist auch das Krankenversiche- rungs8geseß selbst zu haben (30 Pf.).
Glasgow, 15. Dezember. (W. T. B.) Die Vorräthe von Roheisen in den Stores belaufen sich auf 583 200 Tons, gegen 610 400 Tons im vorigen Iahre. Zahl der im Betriebe befindlichen Hochöfen 102 gegen 112 im vorigen Iabre.
St. Petersburg, 16. Dezember. (W. T. B.) Die Russische „St. Petersburger Zeitung“ will wissen, daß man in Regierungékreisen gelegentlid der Emission der Goldrente sh auch mit anderen Maßnahmen zur Hebung des Werths der Kreditbillets beschäftigt habe. Unter Anderem sei es in Frage gekommen, in den inneren Verkehr neben der Silberwährung resp. Kreditbilletwähruna nah und nah die Goldwährung einzuführen und den Reichskassen zu gestatten, Zahlungen auch in Goldmünzen ew Silbermünzen nah dem jeweiligen Course entgegenzunehmen und zu leisten.
New-York, 15. Dezember. (W. T. B.) Der Werth der Ausfuhr von Brodstoffen aus den Ver. Staaten betrug im Monat November 14 657 000 Doll.
Verkehrs-Apvftalten.
Bremen, 15, Dezember. (W. T. B.) Der Dampfer des Norddeutschen Lloyd „Rhein“ ift heute früh 3 Uhr in New- Vork, und der Dampfer „Braunschweig“ derselben Gesellschaft ist gestern Nachmittag 2 Uhr in Antwerpen eingetroffen.
Hamburg, 16. Dezember. (W. T. B.) Der Postdampfer „Lessing“ ‘der Hamburg-Amerikanischen Padcketfahrt-
ftiengesellschbaft ist, von New - York kommend, heute früh Uhr in Plymouth eingetroffen.
4 Glasgow, 15. Dezember. (W. T. B.) Der für den Nord-
deutschen Lloyd in Bremen hier erbaute Scnelldampfer
„Eider“ ist beute Mittag glücklih von Stapel gelaufen,
Berlin, 17, Dezember 1883.
Eröffnung des Hafens bei Thorn. (Centralbl. der Bauv.) Für die Erweiterung des vor mehreren Jahren an der Weichsel bei Thorn bergestellten, nur 50 Fahrzeugen Unterkunft gewährenden Sicherheitshafens waren, da er den Bedürfnissen nicht mehr genügte, seinerzeit 145 000 Æ auf den Bau-Etat gebraht; die Erweiterung war dabei so geplant, daß künftighin 100 Fahrzeuge gleichzeitig im Hafen Aufnahme finden können. s ift nun, troß der Schwierig- keiten, welche der in diesem Jahre anhaltend höhere Wasserstand der Bauausführung entgegen]ette, do gelungen, die Arbeiten so zu för- dern, daß die Eröffnung des erweiterten Hafens am 8. d. M. noob vor dem Eintritte des {hwereren Grundeistreibens erfolgen konnte.
Halberstadt, 15. Dezember. (W. T. B.) Heute Vormittag 11 Ubr brach in der hiesigen Gasanstalt Feuer aus; eine Retorte erplodirte. Der Direktor Grisbow und mehrere Arbeiter wurden vershüttet; man befürhtet, daß dieselben ums Leben ge- kommen find.
New-York, 15. Dezember. (W. T. B.) Das Standard- Theater ist gestern Abend vor Beginn der Vorstellung abge- E Der entstandene Schaden wird auf 75000 Dollars ges{chäßt.
Am gestrigen Abend trat die gefeierte Gastin des Königlichen Opernhauses, Frau Lucca, zum zweiten Male und zwar in der Rolle der Zerline im „Don Juan“ auf. Wie schon so oft, so hat die geniale Künstlerin auch diesmal das bis auf den legten Plaß gefüllte Haus dur ihren eigenartigen, herrlichen Gesang ebenso wie dur ihr Spiel entzückt. Viele Hervorrufe und der reiste Beifall gaben davon Zeugniß. Die Arie im 2. Akt: „Jb weiß ein Mittel“ wurde stürmisch da capo verlangt und bei der Wiederholung von der Künstlerin in italienisher Sprache gesungen. Unsere heimischen Kräfte unterstützten die berühmte Gastin aufs Beste. Der ‘Masetto des Hrn. Krolop ist vor Allem lobend zu erwähnen, ferner aber auch die Donna Anna der Fr. Sachse-Hofmeister und Hr. Oberhauser in der Titelrolle. Da Frl. Lehmann verhindert war, die Donna Elvira zu singen, fo mußte Frl. Horina für dieselbe eintreten, welcher für diese Bereit- willigkeit gewiß Dank gebührt. Der Vorstellung wohnten Se. Majestät der Kaiser bei.
Redacteur: Riedel. Verlag der Expedition (Kessel). Vier Beilagen (einschlielih Börsen-Beilage).
Berlin:
Druck: W,. Elsner.
(14444)
M 296.
¿ Er ste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats- Auzeiger.
Berlin, Montag, den 17. Dezember
Fans era e für den Deutsten Reis- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels- register nimmt an: die Köuigli®ze Expedition
des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich
Preußishen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilhelm-Straße Nr. 32.
L, Steckbriefe und Untersuchungs-Sachen.
2. age ror O Aufgebote, Vorladungen R. dergl.
3. Verkänfe, Verpachtungen, Snubmissionen ete.
4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlung
K .—
0, 8. w. von öffentlichen Papieren.
Deffentlicher Anzeiger.
[S3
5, Indnustrielle Etablissements, Fabriken und | ” GresshandeL 6. Verschiedene Bekanntmachnngen. 7. Literarische Anzeigen. 8, Theater-Anzeigen. | In der Börsen- beilage. Æ
Inserate nehmen an: die Annoncen-Expeditionen des
Zuvalidendank“, Rudolf Mosse, Haasenftein
& Vogler, G. L. Daube & €Cgo., E. Schlotte, Büttuer & Winter, sowie alle übrigen größeren
Annoucen - Bureaux. aci E
Subhaftationen, Aufgebote, Vor- ladungen n. dergl.
[54972] E . E In Satben des Herzoglichen Leihhaufes zu Helm-
tedt, Klägerin, Í Rer 1 den Anbauer Christian Dreyer zu Rottorf, Be-
klagten, wegen Forderung, wird, nahdem auf Antrag der Klägerin die Beschlag- nabme des dem Beklagten ge örigen Anbauerwesens No. 888. 48 zu Rottorf nebst Zubehör zum Zwecke der Zwangsversteigerung durÞþ Besc&luß vom 6, d. Mts. verfügt, auch die Eintragung dieses Be- \cklufses im Grundbucte an demselben Tage erfolgt ifl, Termin zur Zwangsverfteigerung auf den 28, t 7) 1884, Morgens 10 Uhr, vor Herzoglidbem Amtsgeridbte angeseßt, in welbem die Hvpothekgläubiger die Hypothekenbriefe zu über- reien haben. Königslutter, den 11. Dezember 1883, Herzoglides Amtsgericht. Brinckmeier.
(50445) Aufgebot.
Es ist das Aufgebot folgender Fundsachen: 1) Eines am 9, März 1883 gefundenen Einhun- dertmark-Sc{eins und cines am 2. April 1883 ge- fundenen Fünfmark-Seins, beide in dem Geschäfts- lofal des Kaufmanns F. Mattfeldt hierselbst, Play vor dem Neuen Thore Nr. 1a. gefunden, von dem Kaufmann F. Mattfeldt hier,
2) zweier am 15. Juni 1883 an der Ste{bahn
gefundenen Fünfmark-Scbeine. von der Wittwe Elisa Marquardt, Adalbert- straße Nr. 34,
3) eines am 20. Juni 1883 in der Leipziger-
straße gefundenen Portemonnaies mit 94 #Æ 50 -, von dem Klempnermeister Friedrih Staßlmann, Mauerstraße Nr. 70,
4) der beim Einkassiren von Gas- und Wafser- re{nungen am 19. Januar 1883 an den ftädtischen Gelderheber Suchan zu viel bezahlten 90 #,
vom Magistrat hierselbst,
5) des Erlôses von 67 # für das Fleis eines am 3, Dezember 1882 von dem Polizei-Thierarzt Siegel auf der Ausladerampe des der hiesigen Stadt- gemeinde gehörigen ftädtishen Central-Viehbofes ge- fundenen Schweines,
rom Magistrat hierselbft,
6) eines am 13. Juni 1883 in dem Amtslokal der | Stadt-Hauptkaffe hierselbst gelegentlih der Zahlung von Zinsen und Provision beim Umtausch der 4prozentigen Berliner Stadtobligationen de 1869 und 1870 auf dem an dem Fenster angebrachten Zahlbreite gefundenen Zehnmarkstückes,
vom Magistrate hierselbft, beantragt.
Die Verlierer oder Eigenthümer dieser Gegen- Ne werden hierdurch aufgefordert, spätestens in
em auf
den 30. Jaunar 1884, Mittags 12 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte, Jüdenstraße Nr. 58, Zimmer 21, anberaumten Termine ihre An- lprüde und Rechte anzumelden, widrigenfalls ihnen nur der Anspruch auf Herausgabe des durch den
und erlangten und zur Zeit der Erhebung des An- spruds noch vorhandenen Vortheils vorbehalten, jedes weitere Recht derselben aber ausges{lossen werden wird.
Berlin, den 1. November 1883.
Königliches Amtsgericht T. Abtheilung 48.
44782 |
l Aufgebot.
Nacbbezeichnete Wechsel : Z
1) der von C. Trimpler auf die Saolschloß-Aktien- Bierbrauerei-Geselsshaft in Giebichenstein an
etgene Ordre gezogene, von dieser acceptirte und bei H. Schoenlicht in Halle a. S. domizilirte, von C. Trimpler an H. F. Lehmann, von die- sem an die Königlihe Bank, Kommandite in Halle a. S, girirte Wechsel d, d. Bruce, den 13. August 1872, über 500 Thlr., zahlbar
3 Monat a dato,
2) der die Unterschrift des Ausftellers nicht ent- haltende, auf die Saals{loß-Aktien-Bierbrauerei- Gesellschaft gezogene, von dieser acceptirte, bei H. Stoenlicht in Halle a. S. domizilirte, von
S, Trimpler an den Creditverein von Thorwest Naegler & Comp. und von diesem an die König- lide Bank-Kommandite zu Halle a. S. girirte Wesel d. 4, Brucke, den 3. September 1872, 3 Über 500 Thlr., zahlbar 3 Monat a dato, F?) der von C. Trimpler auf die Saalshloß-Aktien- | Bierbrauerei-Gesellshaft an eigne Ordre ge- ¿0gene, von dieser acceptirte Wechsel d. d. Bruke, den 8. November 1872, über 481 Tblr. 10 Sgr.
4 6 Pf., zahlbar 2 Monat a dato,
) der von der Saalschloß - Aktien - Bierbrauerei- Besellshaft auf Friedri Haerter in Leipzig an eigne Ordre gezogene, aber nit acceptirte, von der Ausstellerin auf Carl Trimpler, von diesem an den Creditverein von Thorwest Naegler & Comp., von diesem an die Königliche Haupt-
ant-Kommandite in Halle a. S., von dieser an das Königlich Preußische Hauptbank-Direk-
den 8. September 1872, über 1090 Tblr., zahl- _ bar 3 Monat a dato, sind angeblich verloren gegangen. Auf Antrag des Kaufmanns Paul Swhaufeil zu Eisleben als Konkursverwalter der Konkurêmasfe C. Trimpler Soehne in Brucke werden hierdur die Inhaber der vorbezeichneten Wechsel aufgefordert, ihre Recbte späteftens in dem auf deu 14. Mai 1884, Vormittags 11{ Uhr, anberaumten Aufgebotstermine bei dem unterzethne- ten Gerichte, Zimmer Nr. 31, anzumelden und die Wesel vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftlos- erflärung erfolgen wird. Halle a. S,, den 12. Oktober 1883, Königliches Amtsgericht, Abtheilung VII.
[46751] Aufgebot.
Auf Antrag des Stellmachers Friedrich Körber aus Ronnenberg wird der unbekannte Inhaber des angeblich verlorenen Leihkassesheins der Königlichen Residenzstadt Hannover Litt. C. Nr. 1793 über 200 M aufgefordert, seine Rechte spätestens im Ter-
mine vom 3. Februar 1885, 11 Uhr, anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloëerkflärung der Urkunde erfolgen wird. Hannover, 12. Dezember 1881. Königliches Amtsgericht, Abtbeilung 7. Sabartb.
[36165] Aufgebot.
Es hat die verebelichte Frau Wilhelmine Nagel, geb. Riede, verwittwet gewesene Boelemann, früher in Görzig, jeßt in Geuz, das Aufgebot der als Schuldurkunde über je 584 Tblr. 18 Sgr. 6 4H = 1753 AÆ 85 J vâterlives Erbtheil und sonstige Leistungen den minorennen Geschwistern Gottfried Carl Ludwig und Auguste Emilie Boelemann aus Görzig ertheilten, angebli verloren gegangenen Nebenausfertigung ihres vom früheren Herzogl. Kreisgericht hierselbst ausgefertigten Kaufbriefes vom 18,/23, Dezember 1857 über die ibr gehörigen, im Grundbuhe von Görzig Bd. Iï. Bl. 15 ein- getragenen früher Gottfried Boelemann’schen Grund- stüde beantragt.
Der Inhaber dieser Urkunde wird bierdur auf- gefordert, pätestens in dem auf
Mittwoch, 27. Februar 1884, : Vormittags 9 Uhr, im Herzogl. Amtsgeriht hierselbst, Zimmer 15, anberaumten Aufgebotêétermine zu ers@einen, feine Rechte anzumelden und die betr. Urkunde vorzulegen, widrigenfalls auf der Antragstellerin Antrag die Kraftloserklärung der Urkunde ausgesproben wird. ‘Urkundlich unter Gerichtssiegel und Unterschrift. Cöthen, 13. August 1883. Herzogl. Anhalt. Amisgerit. I. (L. 8.) Holzmann.
[48111] ___ Anfgebot.
Die Frau Wittwe Kon]ul Ba, Marie, geborene Kehrmann zu Dstende, vertreten dur die Recbts- anwälte Carftanjen und Schniewind, hat das Auf- gebot der unter den Nummern 2054, 2055, 7538 und 7539 ausgefertigten, zuleßt auf den Namen der Antragstellerin übertragenen vier Aktien der Concordia, Kölnische Lebens-Versicherungs-Gesellshaft zu Cöln, lautend über je 3000 Mark, beantragt. Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Donnerstag, den 11. Juni 1884,
Vormittags 10 Ügr, vor dem unterzeichneten Gerichte an ordentlicher Gerichtsftelle anberaumten Aufgebotstermine seine Nechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls deren Kraftloserklärung erfolgen wird. Cölu, den 29. Oktober 1883. Königliches Amtsgericht, Abtheilung X. Beglaubigt : L __ Kump, Kanzleirath. Erster Geriéhisschreiber des Königlichen Amtsgerichts.
IRVOLO) Aufgebot.
Der im Jahre 1847 verstorbene Färbermeister Christian Wilhelm Schweißgut zu Groß-Gerau und deen Ebefrau Anna Elisabetha, geborene Schüler, Leßtere verstorben am 25. November 1882 errich- teten am 18. April 1837 ein gerichtliches Testament, worin sie sih gegenseitig zu Erben einseßten und darin unter Anderem weiter bestimmten, daß das nach dem Ableben des Zuleßtversterbenden etwa noch ver- bleibende gemeinsame Vermögen in zwei Hälften getbeilt undje den nah dem Gesetze berufenen Erben beider Ehe- leuten zufallen solle. Da sich die Erben des Christian Wilbelm Schweißgut beziehungsweise deren Rechts- nafolger der Person und dem Aufenthaltsorte nach größtentheis nit ermitteln laßen, so werden die- selben hiermit aufgefordert, etwaige Ansprüche an den dahier fkuratorisch verwalteten Nachlaß der Christian Wilhelm Schweißgut Eheleuten spätestens im Aufgebotstermin :
Mittwoch, den 30. Januar 1884,
Vormittags 10 Uhr,
bei dem unterzeihneten Gerichte anzumelden, widri- genfalls Verzicht auf gedachte Ansprüche unterstellt und der Gesammtna{hlaß, sofern sich nah Bezahlung
9, Familien-Nachrichten. schaft unter der Rechtswohlthat des Inventars an- getreten haben, überwiesen werden würde. Groß-Gerau, den 12. Dezember 1883. Großh. Amtsgericht Groß-Gerau. gez. Dr. Arnold. Für die Ausfertigung: Wendeberg, Hülfs-Gerichtéschreiber.
[54505] Kollektivproklam. Von dem unterzeichneten Gericht werden folgende Aufgebote erlassen: 1) an den unbekannt abwesenden, am 30. März 1801 zu Güldenftein geborenen, im Jahre 1816 zu Loviühn konfirmirten Marcus Detlef Kundfen, alias Johann Hinrich Kundsen, Sohn des Bedienten Daniel Albrecht Kundsen daselbst, — auf Antrag seines Vormundes, 2) an die unbekannt abwesende, am 16. Dezember 1810 zu Gosdorf geborne Ehefrau Anna Margaretha Henriette Bunzen, verheirathet gewesene Hinzelmann, geb. Bumann, — auf Antrag thres Vormundes, 3) an den unbekannt abwesenden, am 21. August 1804 zu Riepsdorf geborenen August Heinri Bendix Reis, Sohn des Krügers Claus Reis und der Wil- helmine Charlotta, geb. Bubelach, — auf Antrag seines Vormundes und der Wittwe Elsabe Margaretha Wilhelmine Kühlsen, geb. Reis, in Neustadt als nâchît berechtigte Erben, 4) an die unbekannten Erben und Kinder des wail. Joachim Chriftian Thurau aus Oldenburg und seiner ersten Chefrau, — auf Antrag des ihnen zur Verwaltung eines ihnen zukommenden Vermögens von 30 M 75 H gestellten Vormundes, 5) an die unbekannten Inhaber einer von Hans Heinrih Kohrn unterm 19, Januar 1830 für den Kontroleurassistenten Heinrid FriedriÞd Siegfried Raedel ausgestellten Obligation über 1440 #, 2c., protokfollirt im Oldenburger Schuld- und Pfand- protokoll Vol. II. Fol. 103 — auf Antrag des jeßigen Folieninhabers, Uhrmachers H. H. Kohrn hierselbft, 6) an den unbekannten Inhaker einer von Johann Jocim Knuten in Damlos unterm 21. April 1820 für die Vormünder der Kinder des Schmieds Johann Jochim Knuyten aus Damlos ausgestellten Obli- gation über 33 Thlr. 66 bß. Silber sowie etner von Johann JIochim Christian Knußen in Damlos unterm 25. Juni 1830 zu Gunsten der Kinder erster Che des Johaun Jocbim Christian Knuten n Damlos ausgestellten Obligation über 22 Thlt. 26 bß. Silber, protokollirt im Sculd- und Pfant- protokoll des vormals großfürstlihen Amts Olden- burg auf dem Folio der Großbödnerstelle der Aus- steller — auf Antrag des jeßigen Folieninhabers Vödners und Schmieds Friedrih Röper aus Damlos, 7) an den unkbekannten Inhaber der Akte vom 8. Oktober 1807, in welcher Jochim Heinrich Popp zu Dldenburg das väterliwe Vermögen der Kinder des wail. Asmus Ewers, Namens Claus Friedrich, Catharina Dorothea und Johann Daniel, zum Be- trage von je 7 Thlr. 48 ÿ. dän. Rm. dur Ver- pfändung feines Grundbesißes sicher stellt, proto- follirt im Oldenburger Schuld- und Pfandprotokoll Vol. II. Fol. 66 — auf Antrag des jeyigen Folien- i Schuhmacher Julius Daniel Kohrn von ier, 8) an den unkekannten Inhaber der Adjudikations- acte vom 1. Februar 1867 über das z. Z. dem Vöttcher Heinrih Smidt hierselbst gehörige, im 3. Quartier Burgthorstraße hierselbst belegene Halb- bürgerhaus, aus welcher im Oldenburger Scbuld- und Pfandprotokoll Vol. II. Fol. 450 für den Land- sassen F. Schwertfeger in Segalendorf annoch 1400 Æ zu 40/0 protofollirt stchen — auf Antrag des jeßigen Foltien-Inhabers, Böttcher Heinrich Schmidt in Oldenburg, 9) an den unbekannten Inhaber des Sparkassen- buches der hiesigen Spar- und Leihkaffe II. H. B, Fol. 287, ausgestellt auf den Namen des Arbeits- manns Christian Güldenzopf aus Gramdorf, lau- tend auf 554 M 90 4, bis Ende Dezember 1874 — auf Antrag des p. Güldenzopf, und zwar dahin, daß die sub 1 bis 3 genannten unbekannt Abwesenden, die sub 4 genannten unbe- kannten Erben und die sub d bis 9 genannten Do- fumenteninhaber, sowie Alle, welhe an dem hier verwalteten Vermögen der unbekannt Abwesenden, der unbekannten Erben oder an den sub 5 bis 9 peraune Dokumenten, resp. den in leßteren ver- rieften Forderungen und Pfandrechten Ansprüche irgend welcher Art zu haben vermeinen, \ich resp. ihre Ansprüche unter Produzirung der Dokumente in dem auf Freitag, deu 4. April 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Amtêgeriht anberaumten Aufgebotstermin anzumelden haben, widrigenfalls : ad 1 bis 3: die unbekannt Abwesenden werden für todt erklärt und ihr Nachlaß den bekannten Erben unter A aller nicht angemeldeten Erb- oder sonstigen Ansprücbe wird ausgeliefert, ad 4: das hier verwaltete Vermögen den bekannten Erben wird ausgeliefert, ad 5 bis 9: die betreffenden Do- fumente und Pfandrehte werden für kraftlos er- flärt und die hierüber in den Schuld- und Pfand- protokollen noch wachende Kosten werde delirt, werden. Oldenburg i. H,, den 26. November 1883. Königliches Amtsgericht,
orium und von diesem an H. C. Plaut girirte Wechsel d, d. Giebichenstein bei Halle a. S,
der Schulden etwa noch Aktivmasse ergeben sollte, den Erben der Ehefrau Schweißgut, welche die Erb-
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[54959]
Aufgebot behufs Todeserklärung.
- Auf den Antrag der Ebefrau des Schiffscapitains Jürgen Orth, Anna Elisabeth, geb. Bornholdt, von hier, ferner des Eingesessenen Jobim Flege in Os- dorf, als des Bruders des Claus Flege, werden 1) der am 19. Dezember 1823 zu Blankenese ges borene und seit dem Jahre 1862 verschollene Schiffécapitain Jürgen Orth, 2) der am 9. Juni 1802 zu Datum geborene und „feit dem Jahre 1850 vers&ollene Claus Flege, sowie die unbekannten Erben der vorbenannten zwet Personen hierdurch aufgefordert, si bei dem unter- zeichneten Gerichte spätestens in dem auf Mittwockh, ven 2. April 1884, Mittags 12 Uhr, anberaumten Termine zu melden, widrigenfalls die Verschollenen werden für todt erklärt und es mit ihrem Vermögen der Verordnung vom 2. November 1798 gemäß wird verbalten werden. Blankenese, den 10. Dezember 1883, Königlidcs Amtsgericht.
gez. Kummer. Veröffentlicht : — Pahren, Gerichtsschreiber des Königlichen Amt8gerichts. [33562] Edictalladung. Bei dem unterzeichneten Amtsgerihte ist auf Todeserklärung des am 19, Oktober 1856 zu
Rüdigersbagen geborenen, vor 10 bis 11 Jahren nach Amerika ausgewanderten Christoph Bernhard- Rink angetragen. Dem Provokaten und den von ibm etwa zurückgelafenen, unbekannten Erben und Erb- nehmer wird aufgegeben, sch bei dem unterzeicbneten Gerichte oder in dessen Registratur {riftli oder persönli zu melden und daselbst weitere Anweisung zu erwarten und zwar spätestens in dem auf
den 8. Juli 1884, Vormittags 11 Uhr, anberaumten Termine unter der Verwarnung, daß der Verschollene selbst im Falle seines Nicht- ersdeinens für todt erklärt und sein Nachlaß dessen geseßliden Erben unter den geseßlihen Voraus- lezungen, Bedingungen und Folgen zuerkannt werden wird.
Worbis, den 13. Juli 1883.
Königlicbes Amtsgericht, Abtheilung Il.
[54974] Oeffentliche Aufforderung. Iohann Elter, Reisender in Amerika’ dessen Auf- enthaltsort diesseits unbekannt ift, ift zur Erbschaft seines Vaters Anton Elter, Landwirth in Hainstadt, mitberufen. Derselbe und beziehungäweise seine Rechtsnehmer werden biemit aufgefordert, fich binnen drci Monaten zur Empfangnahme ihres Erbtheils zu melden, widrigenfalls die Erbschaft Denen zugetheilt wird, welchen sie zukäme, wenn die Geladenen zur Zeit des Erbanfalls niht mehr am Leben gewesen wären. Buchen, den 10. Dezember 1883.
Der Gr. Notar :
I. Serger.
[54957] Bekanntmachung. In dem am 9. August 1883 publizirten Testas mente des Seidenwaarenfabrikanten Ludwig Heins rich Schoenau und seiner Ehefrau Friederike Emilie Sophie, gebornen Siebert, vom 5. Februar 1855, ift die verehelihte Seidenwirkermeister Moewes, Agnes, geb. Schoenau, resp. deren eheliche Descendenz zum Miterben eingesetzt. Dies wird auf Grund der Schoenau’schen Testa- mentsakten — T. 19573 — für den scinem Aufent- halte nah unbekannten Arbeiter Heinrich Moewes, geboren zu Berlin am 4. September 1858, hierdurch öffentlih bekannt gemadt. Berlin, den 5. Dezember 1883.
Königliches Amtsgericht 1. Abiheilung 61.
[54969] Berichtigung. Die am 28. November 1883 aufgebotenen 8 Branntweinsteuer-Bonifikation8anerkenntnifse sind am 7. bezw. 21. September 1888 (nicht 1882) ausgestellt. Breslau, den 14. Dezember 1883.
Königliches Amtsgericht.
[54980] Jm Namen des Königs! Verkündet am 4. Dezember 1883.
(gez) H. Schlüter, c. Gerichtsschreiber. Auf den Antrag der verwittweten Hausmann Cankena, Tanke Anna Catharina, zu Westerburer- Polder erkennt das Königliche Amtsgericht zu Esens dur den Gerihts-Assessor Dr, Mewes für Recht : Die unbekannten Prätendenten werden mit ihren etwaigen Cigenthumsansprüchen auf das Grundstü Bürgerkämve und Stückländer Vol. II. FoL 1177 ausgeschlo\ssen. : /
Die Kosten des Verfahrens hat die Antragstellerin zu tragen.
(gez.) Dr. Mewes. Beglaubigt: - H. Swlüter, : c. Gerichtsschreiber des Königlichen Amtsgerichts,
[54985] gacun
Bekanntmachung. Durch Auss\{luf-Urtheile des unterzeichneten Ge- rihts vom 21, November 1883 werden: 1) die Inhaber und Berechtigten resp. Rechtsnach- folger derselben unb insbesondere die des Ludwig
Kriele an der für die Ebefrau des Predigers Kriele, Caroline Sophie Wilhelmine, geborne Gebhardt,