1883 / 300 p. 2 (Deutscher Reichsanzeiger, Fri, 21 Dec 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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aetep-d vthndand,

Anmerkuno. Die Namen2unterschriften des Landes-Direktors und der beiden Mitglieder des Provinzial-Auss&ufses können mit Lettern oder Facsimileftempeln gedruckt werden, to& muß jede An- weisung mit der eigenhändigen Namensunterschrift eines Kontrol- beamten versehen werden.

Die Anweisung ist zum Unterschiede auf der ganzen Blattbreite unter den beiden leßten Zinsscheinen mit davon abweichenden Lettern in nacbftehender Art abzudrucken :

ter Zinsschein.

. tcr Zinsschein. |.

Anweisung.

Minisierium der geifilihen, Unterrichts- und Medizinal-Angelegenheiten.

Dem Oberlehrer am Realgymnasium am Zwinger zu

Breslau, Julius Lendin, ist das Prädikat Professor beige- legt worben.

Ministerium für Handel und Gewerbe.

Dem Major a. D. Meyer is die Stelle des Aichungs- Inspektors für die Provinz Sachsen übertragen worden.

Justiz-Ministerium.

Der Gerichts-Assessor Eiler in Bonn is zum Notar für den Amtsgerichtsbezirk Rhaunen, im Landgerichtsbezirk Trier,

mit Anweisung seines Wohnsitzes in Rhaunen, ernannt worden.

Hauptverwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung.

Bei der heute in Gegenwart eines Notars öffentlich bewirkten 6. Verloosung von Schuldverschreibungen der 4pr0- zentigen Staatsanleihe von 1868A sind die in der Anlage verzeihneten Nummern gezogen worden.

Dieselben werden den Besißern mit der Aufforderung gekündigt, die in den ausgeloojten Nummern verschriebenen Kopitalbeträge vom 1. Juli 1884 ab gegen Quittung und Rückgabe der Schuldverschreibungen und der nach dem 1. Juli k. J. fällig werdenden Zinsscheine Reihe V Nr. 2 bis 8 nebst Anweisungen zur Reihe ŸI bei der Staatsschulden-Tilgungs- kasse hierselbft zu erheben.

Die Zahlung erfolgt von 9 Uhr Vormittags bis 1 Uhr Nachmittags mit Ausschluß der Sonn- und Festtage und der leßten drei Geschäftstage jeden Monats. Die Ein- lösung geschieht auch bei den Regierungs-Hauptkassen , den Bezirks-Hauptkassen der Provinz Hannover und der Kreiskasse in Frankfurt a. M. Zu diesem Zwecke können die Schuld: vershreibungen nebst insscheinen nd Zinsscheinanweisungen einer dieser Kassen hon vom 1. Juni k. J. ab eingereiht werden, welche sie der Staats\hulden-Tilgungskasse zur Prü- fung vorzulegen hat und nach erfolgter Feststellung die Aus- zahlung vom 1. Juli 1884 ab bewirkt.

Der Betrag der etwa fehlenden Zinsscheine wird von dem Kapitale zurück@behalten.

Mit dem 1. Juli 1884 hört die Verzinsung der verloosten Shuldverschreibungen auf.

Zugleich werden die bereits früher ausgeloosten, auf der Anlage verzeihneten, noch rüdcständigen Schuldverschreibungen wiederholt und mit dem Bemerken aufgerufen, daß die Ver- t derselben mit dem Tage ihrèr Kündigung auf-

ö

Die Staatsschulden - Tilgungskafse kann fich in einen Schriftwehsel mit den Jnhabern der Schuldverschreibungen über tie ZBahlungsleistung nit einlassen.

Formulare zu den Quittungen werden von den oben gedachten Kassen unentgeltlih verabfolgt.

Berlin, den 14. Dezember 1883.

Hauptverwaltung der Staatëschulden. Sydow. Hering. Merleker. Rüdorff.

aatsanlehen von i mber 1862. Bei der am 4. d. Mts. stattgefundenen Febenzehnten Verlooïung en

der Partial-Obligationen des unter Vermittelung des Bankhauses ne in Franffurt a. M. negoziirten

M. À. von Rotbichild & Sök 4%/gigen, vormals Nafsauiscben Staatzanlehens von 720009 Fl, L d. 30. Servtember 1862, sind nachverzeicbnete Obligationen gezogen worden:

593 603 720 963 973 1537 1557 1586 1723 2027 2067 2201 2255 9326 2370 2395 2722 2947 3195 3727 3 386 4133 4221 4299 4387 5107 5704 5741 5999 3700 Fl. oder 6342 Æ 91 s.

Litt. O. à 200 Fl. = 342 4A 86 . Nr. 36 452 582 766 1137 1185 1436 1870 1886 = 9 Stüd über 1500 Fl. oder 3985 M T4 S.

Litt. P. à 500 F. 553 635 744 965 1064 9539 2962 3088 3238 3304 3 4448 4862 5152 5290 5452 5: 6820 €891 6980 7139 T1399 7 oder 41 142 A 72 S.

Litt. Q. à 1000 Fl. = 1714 Æ 29

1

T M14 S. Nr. 161 359 512 528

300 1314 1474 1532 1624 1944 2299 3420 3572 3732 3745 3851 3989 4045 S6 5596 5719 5839 5886 6472 6509 58 7899 = 48 Stüd über 24000 Fl.

¡s 4. Nr. 369 427 5409 609 s09 925 945 1167 1400 1992 1933 9006 2063 2173 = 14 Stüd über 14 000 Fl. oder 24000 A 6 S. Summa 1098 Stüdck über 43 500 FL. oder 74571 M 43 S.

B. Zur Rüdckzahlung auf den 1. Dfktober 1854:

Litt. N. à 100 SL = 171 A 43 S. Nr. 383 445 473 507 09 519 543 1023 1138 1232 1417 1466 1487 1847 1995 2236 9966 2365 2372 2555 2913 3418 3462 3574 3806 4111 4447 4672 4837 5342 5398 5425 5456 5515 5647 5760 5770 5913 5983 = 29 Stü über 3900 Fl. oder 6685 M T7 A.

Litr. O. à 200 Kl. = 342 4 86 A. Nr. 293 322 472 776 1018 1057 1170 1298 1448 1460 1899 1992 = 12 Stüd über 9400 ZL. oder 4114 Æ 32 À. :

Liítt. P. à 500 Fl. = 857 Æ 14 A. Nr. 204 538 651 826 226 §52 1023 1139 1233 1277 1410 1435 1676 2087 2097 2132 9184 9535 2760 2908 3091 3129 3145 3151 3215 3331 3729 3827 23837 3853 3925 3963 4122 4292 4458 4566 5184 5246 5323 5541 6301 6224 6269 6351 6547 6954 7437 T657 T889 T7906 =2 ;Stück

über 250090 AL oder 42 857 M E L Litt. Q. à 1000 L. = 1714 A 29 Nr. 336 492 581 598 612 649 1204 12095 1586 1592 1608 1683 1892 = 13 Stück über 13006 Fl. cder 22285 M 77 4. Summa 114 Stütck über 44 250 Kl. oder 75942 M 86 s Die Inbaber dieser Obligationen werden hiervon mit dem Bemerkzn benagigridtigt, daß die Karitalbeträgz, deren Verzin-

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sung nur bié zum betreffenden NRücßablungstermin ftattfindet, bei fols

_ Bei dem Bankhause M. A. von Rothschild & Söhne in Franffurt a. M, bei der Königlichen Regierungs- Hauptkasse in Wiesbaden, fowie bei jeder anderen Königlichen Regierungs-Hauptkasse, bei der König- lichen Staats\{ulden-Tilgungskasse in Berlir, der Königlichen Kreiskasse in Frankfurt a. M. und den Königlichen Bezirks-Hauptkassen in Hannover, Lüne- burg und Osnabrück. Die Auszablung erfolgt gegen Rückgabe der Obligationen mit den dazu gehörigen Zinsscheinen und Zinsscein-Anweisungen und zwar bei den unter A verzeichneten Obligationen mit den Zins- seinen Reibe 1I1 Nr. 8 und bei den unter B verzeibneten nur mit Zinsschein-Anweisungen. E Der Geldbetrag der etwa fehlenden Zinsscheine bei den Obliga- tionen 8ub A wird an dem zu zahlenden Kapitale zurückbebalten. Soll die Einlösung von dergleiden Obligationen weder bei dem vorgenannten Bankhause, nob bei der Königlichen Regierungs-Haupt- fañe in Wiesbaden oder bei der Königlichen Kreiskafe in Franffurt 2. M,, sondern bei einer der anderen Kassen bewirkt werden, so find die betreffenden Obligationen nebft Zinsscbeinen und Zinsscbein- Anweisungen bezw. nur mit leßteren dur diese Kafse vor der Aus- zablung an den Unterzeichneten zur Prüfung einzusenden, weshalb diese Schuldverschreibungen einige Zeit vor dem Rückfzablungêtermine eingereiht werden fönnen. Rückständig sind noch aus den Verloosungen: vro 1. Oktober 1876: P. 5821, vro 1. April 1881: N. 120 1507 3944, P. 5136, vro 1. April 1882: N. 633, 0. 790, P. 7122, pro 1. Oktober 1882: N. 146 2911 3593 5833, 0. 548 1289, P. 2267 6750, pro 1. April 1883: N. 353 444 1026 3582 4883, 0. 1008 1483 1797, P. 469 521 648 2046 3710 6418 7288, Q. 550 866. ver 1. Oftober 1883: N. 106 233 1098 2322 3123 3203 Ic 3757 3777 4826 5187 5322, 0. 167 368 1043 1239 1583 1850, P. 18 473 531 1299 1327 1832 2036 3065 4699 4837 5150 5526 6119, Q. 471 7109 1143 1726 1769, Wiesbaden, den 11. Dezember 1883. Der Regierungs-Präsident. von Wurmb.

In der heutigen andel!sregister-Beilage wird Nr. 51 der Zeihenregister- Bekanntmachungen veröffentlicht.

Nictamlliches. Deutsches Reich.

Preußen. Berlin, 21. Dezember. Unter dem Vorsig des Staats-Ministers von Boetticher wurde am 20, Dezember eine Plenarsißung des Bundesraths abgehalten. Die Vorlage, betreffend die Herstellung einer Statitik der öffentlichen Armenpflege, wurde dem zu- ständigen Ausshu}e zur Vorberathung überwiesen. Der Vorsitzende theilte der Versammlung mit, daß für die deutsche Einfuhr nach der Türkei an Stelle des in Ausfüh- rung des Artikels 16 des Handelsvertrags zwischen dem deuten Zollverein und der Türkei vom 20. März 1862 vereinbarten türkishen Zolltarifs, dessen Revision beantragt worden, bis zur Vereinbarung eines neuen Zolltarifs wieder der in Artikel 5- des genannten Vertrages vereinbarte allge- meine ahtprozentige Wertbzol getreten ist. Die Ausshuß- anträge betreffend Ursprlingsberheinigüag für die uñäter Ziffer F der Ausführungsbestimmungen zu den Hanbels- verträgen mit Jtalien und Spanien bezeihneten Gegen- fände bei dem Eingang aus dem Hamburger Frei- hafengebiet, wurden genehmigt; der Antrag auf Rück erstattung des Zolls für ein durch Uebershwem- mung verloren gegangenes Quantum Petroleum wurde abgelehnt. Die Versammlung ertheilte dem Haupt-Zollamte zu Swinemünde die Ermächtigung zur Abfertigung von Waaren der Nummern 22e und f des Zolltarifs zu anderen als den höôsten Zollsägen der betreffenden Tarifpositionen. Schließlich wurden abschlägig beschieden die Eingaben, betreffend: eiserner Weinzollkredit; angebliche Verlegung des S. 180 des Strafgeseßbuchs.

Der Ausschuß des Bu ndesraths für Handel und Verkehr trat heute zu einer Sißung zujammen.

Auf Grund éiner Allerhöhsten Kabinetsordre vom 4, Dezember if, wie die „N. A. Ztg.“ schreibt, die zur militärishen Ergänzung der Wehrordnung vom 28. Septem- ber 1875 von der Admiralität neu zusammengestellte Mar in e- ordnung nunmehr veröffentliht und von der Königlichen Hofbuchhandlung von Viittler u. Sohn dem Buchhandel über- geben worden. Die Redaktion einer Marineordnung war im Hinblick sowohl auf die in Heer- und Wehrordnung vielfach zerstreut umherliegenden Bestimmungen, als auch auf die zahlreichen seither nothwendig gewordenen Ergänzungen und Erläuterungen der genannten beiden Ordnungen im Laufe der Zeit zu einem unabweisbaren Bedürfniß geworden. Zu diesem Zweck hat man die Réfkru- tirungs- und die Landwehrorbnung des Heeres derart für die Marine bearbeitet, daß die wichtigsten einschlägigen Bestimmungen, in übersihtliherer Form mit den nöthigen Zusägen versehen und fireng syftematisch nah der Materie ge- ordnet, für den handlihen praftishen Gebrauch zusammen- gefaßt worden find. Die neue Marineordnung behandelt demgemäß in ihrem ersten Theil die Rekrutirung, das Aus- scheiden aus dem aftiven Seedienft und dem freiwilligen Dienst, und im zweiten die Liftenführung, die allgemeinen Ver- hältnisse der Personen des Beurlaubtenstandes sowie die Ergänzung und die besonderen Dienstverhältnisse der Offiziere des Beurlaubtenstandes. Aus beiden Theilen geht hervor, daß den Lebens- und Erwerbsinteressen der für den Dienst zur See Berufenen in größtwmöglicher Weise Rehnung ge- tragen und ihnen bei Ableistung der Dienstpflicht felbst jede im Allgemeinen statthafte Erleichterung gewährt worden ist; so dürfen beispielsweise Militärpflichtige der seemännischen Bevölkerung zum Abdienen eines, resp. dreier Jahre, nah den gleichen Bestimmungen wie für das Binnen- land, als Freiwillige auch über den Etat der Besaßung eingestellt werden ; desgleichen können die Kommandanten im Auslande Freiwillige der Landbevölkerung des Deutschen Reiches, bie sich zu vierjährigem aktiven Dienst verpflichten, einstellen, ohne an bie geseßlichen Einstelungstermine des 1. Februar und 1. Oktober dabei gebunden zu jein. Wie die für den Fall einer Mobilmachung vorgesehenen Bestimmungen sind diejenigen von allgemeiner Wichtigkeit, welche sich auf die Annahme von Freiwilligen in Offizier- und Dedcoffizier-

rin Stoll ckn tbcben reren Eanrnen: ie §4 CLCUCT: CLUV V bes §33.

stellen beziehen. Jn denselben heißt es:

Nacb auêge’procherer Mobilbabuncç, können zur Beseßung der- jenigen Stellen in der Kaiserliden Marine, die zwar ein Fee technisches oder fecmännishes Geshick, nit aber eine speziell mili- tärishe Vorbildung verlangen, geeignete Personen, aub ohne zuvor in der Kaiserliden Marine gedient zu haben, behufs Bese ung von Offiziers- und Dcckoffiziersftellen ais Kriegsfreiwillige eingestellt werden Diese Persoxen müsen Reichsangebörige, gesund und nit dienftpflihtig sein, aub dürfen sie nit zu dem bereits aufgebotenen Theil des Landfturmes gehören. Es können eingeflellt werden als Hülfs Kapitän-Lieutenants: Schiffer auf großer Fahrt, die mindestens 4 Jahre ein tranéatlantisbes, bauptsäblid für den Pafsagierverkebr verwendetes Pos:dampfschif geführt haben; als Hülfs-Lieutenants zur See: Stiffffer auf großer Fahrt, die mindestens ein Jahr ein trans- atlantishes Dampfscif geführt haben; als Hülfs-Unter-Lieutenants : Swiffer auf großer Fahrt, die entweder ein Jahr als erfter oder zwei Jahre als zweiter Steuermann auf tran®atlantischen, haupt\ädlih für den Pafsagierverkehr verwendeten Postdampfschifen gefahren oder ein anderes größeres Seedampfschiff geführt haben, inaftive Deckoffiziere der Kaiserlihen Marine, inaktive Unteroffiziere der Ma- rine und Armee, die si in ciner entsprebenden bürgerlichen Lebens- stellung befinden. Dieselben treten als Feldwebel oder Deoffizier ein und fönnen na dargelegter Qualifikation zu Hülfs-Unterlieute- nants befördert werden. Sie finden in der Regel nur Verwendung am Lande bei den Matrosen- und Werftdivisionen, den Seebataillonen und den Matrosen-Artillerie-Abtheilungen ; als Hülfs-Maschinen- Unteringenieure: Masciniften erster Klasse, die mindestens ein Jahr lang eine Maschine von über 1000 indizirten Pferdeftärken auf tranéatlantisben, bauptsäblid für den Pafsagierverkehr verwendeten Poftdampfscifen felbftändig geleitet haben, inaktive Dtermasinisten (früher Deckoffiziere erster Klasse) der Kaiserliden Marine. Die auf- geführten Kategorieen werden auf Vorslag des Stations-Chefs von Chef der Admiralität vorbebaltli® der Allerböbften Genehmigung für die Dauer des Krieges ernannt ; se rangiren binter den See- webr-Offizteren ihrer Charge und unt:r sib na Charge und Datum der Ernennung. Ihr Verhältniß als Vorgesetzte wie als Untergebene wird ledigli dnr die Funktion, nit dur die Charge geregelt. Auf sie sinden alle auf die Offiziere bezüglichen geseßlichen und fonstigen Vorscbriften Anwendung. Auégenommen hiervon find nur die Beftim- mungen über die Ehrengeridte und über die Wahl der Offiziere, und sollen Hülfsoffiziere 2c. an den Ebrengeribten und der Offizier- wabl weder tbeilnehmen, no ihnen unterworfen sein. Alle erbalten Seitens des fie Ernennenden eine Bestallung. Die Kompetenzen der Hülfsoffiziere regelt das Krieatgeldverpflegungs-Reglement für die Kaijserlihe Marine. Die Hülféoffiziere und Hülfsmascbinen-Unter- ingenieure tragen die Uniform ibrer Charge, daneben an jeder Seite auf dem Rockragen den unklaren Anker mit Krone der Ober-Boots- leute. Bei Aufhören des mobilen Zustandes scbeiden die hier beban- delten Personen ohne Weiteres wieder aus. Wäbrend des mobilen Zustandes kann ihre Entlaffung von derjenigen Bebörde, welche ihre Ernennung ausgestellt hat, verfügt werden.

Nath Mittheilungen aus Oesterreih ist von der Di- rektion der A. p. Kaiser Ferdinands-Nordbahn zu Wien für den 28. Dezember d. J. bis Mittags 12 Uhr eine Sub- mission auf Lieferung von 3000 Metercentner Petroleum E 1300 Metercentner Mineral - Shmieröl ausgeschrieben worden.

Die näheren Bedingungen liegen im Bureau der Ma- terialverwaltung am Nordbahnhof in Wien zur Einficht aus.

Wird in einer Privatsirafklage wider besseres Wiffen der Beklagte einer strafbaren Handlung beschuldigt, fo ift na einem Urtheil des Reichsgerichts, I. Strafsenats, vem 22. Oktober d. J., der Privatkläger wegen wissentli Leider Anschuldigung aus §. 164 Str. G. B. zu be

rafen,

Der Kaiserliche Gesandte am Königlich niederländisten Hofe, von A vensleben, hat einen ihm Allerhöchst bewil: ligten furzen Urlaub angetreten. Während der Abwesenheit desselben vom Haag fungirt der Legations-Sekretär von Tümpling als interimistisher Geschäftsträger.

_ Die Bevollmächtigten zum Bundesrath, Königlich baye risher Ober-Regierungs-Rath Sh midtkonz und Großherzog: li mecklenburg-\{chwerinsher Ober-Zolldirektor Oldenburg, fowie der Bundesrathskommissar der Landesverwaltung für Elsaß - Lothringen, Kaiserlihe Ober - Regierungs - Rath Hauschild find von hier abgereist.

Der General-Lieutenant von Olszewski, Com mandeur der 20. Divifion, hat sich nah Abstattung persón- T Meldungen gestern in seine Garnison Hannover zurüd-

egeben.

Der heutigen Nummer des „Reihs- und Staakt- Anzeigers“ ift eine „Besondere Beilage“ (Nr. 10’, enthaltend Entscheidungen des Reichsgerichts, beigefügt.

Bayern. München, 20. Dezember. (W. T. B.) Jn der heutigen Sißung der Abgeordnetenkammer wurdé der Antrag des Deputirten von Soden auf größere Bt rücksihtigung von Vertretern der Landwirthschaft in Eisenbahnrath, mit einem Zusaßzantrage des De- putirten Biehl auf gleihmäßige Vertretung der Handel#- fammern und der Gewerbefammern im Eisenbahnratt, angenommen. Der Staats-Minister von Crailsheim hatte beide Anträge bekämpft. Für die Annahme stimmte die ganze Rethté, gegen dieselbe die gesammte Linke. Die nächste Siguns wurde auf den 3. Januar anberaumt.

Baden. Karlsruhe, 19. Dezember. Die „Karlsruhe: Zeitung“ meldet: Von Sr. Großherzoglichen Hoheit der Prinzen Ludwig Wilhelm sind fortwährend gute Naë- rihten eingelaufen. Am 16. Dezember hat der Prinz Neapét: verlassen, nahdem Höchstderselbe viele Ausflüge in die Un gegend unternommen hatte, und traf am Abend des gleicher Tages in Nom ein, wo Se. Großherzogliche Hoheit in der Hotel di Londra Wohnung genommen hat. Am 17. Dezembe: wurde der Prinz von Jhren Majestäten dem König und der Königin von Jtalien in besonderer Audienz empfangen un? wohnte dann dem Einzuge Sr. Kaiserlichen und Königliche? Hoheit des Kronprinzen an. Der Prinz wird längere Zeit 7 Hom verweilen.

Mecklenburg. Sternberg, 21. Dezember. (W. T. B. Der Landtag ist gestern geschlossen worden.

Oesterreich-Ungarn. Wien, 19. Dezember. (Prasf[ Abendbl.) Die Handelsvertragsverhandlungen mi: S sollen ncch vor Neujahr beendet werden. Daé

«sultat dürste in der Prolongation des mit Februar 12° ablaufenden Provisoriums auf unbestimmte Zeit gegen beid? seitige einjährige Kündigung bestehen.

Agram, 19, Dezember. (Prag. Zta.) Im Laufe der heutigen Sißung des Landtages wurden noch folgen? Jnterpellationen eingebracht: von Vojnovic : ob die K gierung gewillt sei, eine Vorlage wegen der Abänderung oe

eges betreffs der Verantwortung des Banus einzubringen ; von Brandtner: ob die Regierung gesonnen sei, das Haus- fommunionswesen der Grenze zu regeln, und von Markovic

s der stummen Wappenschilder.

L emberg, 21. Dezemkter. (W. T. B.) Der „Gazeta Narodova“ zufolge ist der galizishen Staats anwaltschaft aus Wien die Weisung zugegangen, fortan der Verbreitung falsher Alarmnacrihten über militärische Vorkehrungen Rußlands entgegenzutreten und streng darauf zu achten, daß man bei dem Polenprozeß in den Aus- führungen über russische Zustände sich nicht mehr eines Tones befleißige, welcher das freundnachbarliche Verhältniß trüben fönnte. _

Pest, 19. Dezember. Die „Ungarische Post“ meldet aus Agram: Das gestern verbreitete Gerücht, das gemein- same ungarische Ministerium habe angeordnet, bei dem hie- figen Postamte die Schilder abzunehmen und mit Wappen ohne Inschrift zu vertauschen, ist unbegründet und darauf zurückzuführen, daß ein Schild vom Eingange zur Fahrpost- Abtheilung abgenommen wurde, um die tcoatishe Jnschrift aufzufrischen und die deutsche wegzulassen.

Schweiz. Bern, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Nationalrath und der Ständerath haben die inter- nationale Uebereinkunft, betreffend den Schuß des gewerblihen Eigenthums, genehmigt.

Großbritannien und Jrland. London, 18. Dezember, Ein in Dover stationirtes Regiment (die Royal Dublin Füsiliere) hat Befehl erhalten, nah Alexandrien zur Verstärkung der britishen Okkupationsarmee in Egypten abzugehen, während das in Davonport statio- nirte Süd-Lancashire-Regiment nach Malta beordert wurde, um im Nothfalle ebenfalls zu dem Offkuxationsheere im Nil- lande zu stoßen, dessen Stärke auf nahezu 7000 Mann ge- bracht werden soll.

W. Dezember, Abends. (W. T. B.) Das Polizei- geriht von Bowstreet hat die Voruntersuchung gegen Wolf und Bondurand wcgen ungeseglichen Besißes von Sprengstoffen beendet und die Angeklagten dem Schwurgericht überwiesen.

2. Dezember. (W. T. B.) Von gautorisirter Seite wird die Nachricht hiesiger Zeitungen dementirt, daß die Regierung Besehl gegeben habe, die englishe Armee in Egypten zu verstärken. Die einzige Truppenbewegung, welche bis jeßt stattgefunden, habe in der Sendung gewötn- liher Detachements bestanden, welche dazu bestimmt sind, die Effeftivstärke der in Egypten stationirten englishen Regimenter herzustellen.

Gibraltar, W. Dezember (W. T. B.) Der englische Transportdampfer „Euphrates“, welcher mit einem Truppentransport nah Bombay bestimmt war, ist an der Küste nahe bei Tarifa gescheitert. Ein Kanonen- boot wurde ihm zu Hülfe gesaudt.

20. Dezember. (W. T. B.) Die dem Transport- dampfer „Euphrates“ zu Hülse gesandten Remorqueure sind mit den Frauen und Kindern, welche sich an Bord des Dampfers befanden, hier eingetroffen. Der „Euphrates“ ist auf einer Sandbank festgefahren, aber niht leck, und man hofft, ihn bei günstigem Wetter wieder flott maden zu können. Nöôthigenfalls werden die Remorqueure die Soldaten aufnebmen und ans Land bringen.

21. Dezember. (W,. T. B.) Der Transportdampfer „Euphrates“ ist unter Beihülfe spanischer Kanonentoote wieder flott geworden.

Frankreich. Paris, 20. Dezember. (W. T. B.) Der Senat berieth heute tdie Tongkingkredit-Vorlagen. Der Herzog von Broglie griff die von der Regierung in Tongfing befolgte Politik auf das Hestigste an. Der Kriegs- Minister Campenon erwiderte: Frankreich sei stark genug, um eine Kolonial- und eine Kontinentalpolitik zu treiben, aber die erstere müsse der leßteren untergeordnet werden. Die Behauptungen von einer Uneinigkeit im Kabinet über die Tongkingfrage seien unbegründet. Der Berichterstatter der Kommission, Jauréguiberry, erklärte: Tongking auf- geben würde die französishe Flagge entehren heißen. China werde sich in die Lage finden, sobald Frankreih si in Tongkfing ordentlich festgeseßt habe. Sollte China den Krieg erklären, so werde Frankreih es wie 1860 machen, wo es einen glücklihen Krieg führte, ohne die Häfen zu blofiren und ohne die Rechte der neutralen Máchte zu verleßen. Freycinet führte aus: alle früheren Kabi- nete seien der von Broglie inaugurirten konstanten Poli- tik gefolgt; er selbst habe bei Unterzeichnung des Ver- trages vom Jahre 1874 dazu gerathen, China aufzufordern, sofort die Truppen zurückzuziehéèn, widrigenfalls man zu einer Pfändung schreiten müsse. Der Minister-Präsident Ferry verlas das unten mitgetheilte Telegramm des Admirals Meyer aus Hongkong, vom 20. d., und fügte hinzu: in zwei Tagen werde die Regierung uverlässige Nachrichten haben. Die diplomatische Lage rankreihs China gegenüber sei gegenwärtig zwar eine seltsame, doh seien die diplomatischen Beziehungen nicht abge- brohen. Frankreih habe China noch immer ein Feld zu Unterhandlungen offen gelassen, doch könne er nicht sagen, welhen Weg Frankreich jeßt einschlagen werde. Der Minister-Präsident bestritt, daß eine Liga der neutralen Mächte bestehe ; die Regierung sei in freundschaftliher Weise davon benachrichtigt worden, daß die betheiligten Mächte ih ver- ständigt hätten, im Falle eines Seekrieges die Europäer in China zu s{hüßen; ein solcher werde aber nicht stattfinden. Keine Regierung habe Frankreih anläßlich der Tongking - Affaire Unzufriedenheit oder Uebelwollen gezeigt; die rflärungen der englishen und der deutschen Regierung seien loyale gewesen und sehr be- ruhigender Natur. Die größte Gefahr würde das Aufgeben Tongkings sein. Er bitte, die verlangten Kredite mit mög- lihst großer Majorität zu bewilligen, um unterhandeln und dann, falls es nothwendig, losschlagen zu können. (Beifall.) Der Kredit von 9 Millionen wurde schließlih genehmigt und sodann auch der von 20 Millionen mit 215 gegen 6 Stimmen angenommen. Jm Laufe der Sihung wurde das Budget eingebracht. S

Die Deputirtenkammer genehmigte das Budget im Ganzen. Der Deputirte Bert richtete die Anfrage an die Negierung, ob die Vertagung der Berathung der Fnter- pellation Gaudins über das Dekret, betreffend die Einfuhr Mgen Fleishes aus Amerika, eine Verzögerung er Jnkrastsehung des betreffenden Dekrets herbeigeführt habe. Der Minister crwiderte ausweichend. Bert änderte darauf

seine Anfrage in eine Jnterpellation um. Die Berathung derselben wurde auf Sonnabend festgeseßt.

Das oben erwähnte, dem Marine-Minister zuge- gangene Telegramm des Admirals Meyer lautet: „Hongkong, 20. Dezember. Der Kapitän eines englischen Pud Enns, welches direkt von Tonfking kam, brachte die

ahricht mit, daß die fran ösishen Truppen unter dem Befehl Courbets die Tbecoi Vertheidigungëwerke von Sontay genommen haben, und daß der Sturm auf Sontay definitiv am 17. d. M. erfolgen sollte.“

Eine Depesche des Admirals Courbet, datirt: vor Sontay, den 16. d. M., meldet- Das Expeditions- corps, welches am 11. d. M. von Hanoi aufgebrochen war, nahm das Fort Phusa und alle am User des Songkoi und auf den Höhen von Sontay errihteten Befestigun- gen. Der Angriff wurde durch die Marine-Jnfanterie und die algerishen Tirailleurs ausgeführt; die Flotte unterstüßte denselben sehr wirksam. Der Feind, welher sehr gut be- waffnet war, leistete unerschrockenen Widerstand. Die Hal- tung der Truppen aller Waffengattungen war eine auë- gezeichnete.

Die „Agence Havas“ meldet: Aus Saigun, vom 20. d. M., 9 Uhr Abends, wird berichtet: Yoc Duc if zum König von Annam ernannt worden. Unter den Ein- geborenen herrschte eine gewisse Erreguna, und man fürchtete einen Angriff auf die franzöôsishe Gesandtschaft, do hat die feste Haltung Champeaux die Verwirkl:chung feindseliger Ab- sichten verhindert. Das Fort Thuanan hat nach Hue 1509 Mann Vecstärkungen unter dem Oberbefehl Radiguets ent- sandt. Es erscheint dringend nothwendig, Hue mit hin- reihenden Streitkräften zu beseßen; an einen Widerstand Hue's glaubt man nit.

Die erste Truppensendung ron 3000 Mann mit den Generalen Millot, Negrier und Bricre de Liéële geht am 23. d. M. nah Tongking ab, die zweite von 3200 Mann folgt am 10. Fanuar.

__— 21. Dezember. (B T, B) Das „Journal officiel“ veröffentliht die Ernennung des Admirals Courbet zum Großoffizier des Ordens der Ehrenlegion.

Italien. Rom, 20. Dezember, Nahm. 12 Uhr 5 Min. (W. T. B.) Se. Kaiserlihe und Königliche Hoheit der Kronprinz besuchte heute Vormittag, begleitet von dem General Grafen von Blumenthal, die Ueberreste des Forum Romanum. Gegen Ende des niht angekündigten Besuches erschien der General-Direktor der Alterthümer, Senator Fiorelli. Um 11 Uhr folgten ZJhre Majestäten derx König und die Königin, Se. Kaiserlihe Hoheit der Kronprinz, Se. Königliche Hoheit der Prinz Amadeus und Se. Hoheit der Prinz Ludwig Wilhelm von Baden einer Einladung des deutschen

Köni;s saß die Ehrendame der Königin, Martesa di Villa- marina, zur Linken Frau von Keudell ; gegenüber vom Könige hatte der Kronprinz Seinen Plaß, Jhm zur Rechten saß die Königin und zur Linken Madame Minghetti. Unter den fünfzig Anwesenden befanden fi die Minister Mancini und Minghitti, die obersten Hofchargen und das Gefolge des Kronprinzen.

20. Dezember. (W. T. B.) D.x König, die Königin, der Kronprinz und der Herzog von Aosta machten heute Nach- mittag eine Spazierfahrt und kehrten um s Uhr über den Corso nah dem Quirinal zurück.

Der Deputirte Dezerbi ersuhte den Minister Mancini, im Namen der Jnsel Jschia Sr. Kaiser- lien Hoheit dem Kronprinzen für die durch das deutsche Comité —, dessen Präsident Höchstderselbe war geleistete Bei- hülfe zu danken. Der Minister erwiderte: er werde ih glüdck- lih shâgen, dem Kronprinzen den Dank Dezerbi's und der übrigen Deputirten Neapels für Jêchia übermitteln zu können.

20. Dezember, Nachmittags 3 Uhr. (W. T. B.) Während der heutigen Sißung der Deputirtenkammer warf ein Mann, Namens Oldrini Flaminio, unter dem Ruf: cs lebe Oberdank! kleine Zettel mit einem gedruckten Mani- fest darauf von der öffentlihen Tribüne in den Sizungssaal. Derselbe wurde auf Befehl des Präsidenten unverzüglich ver- haftet. Einige Minuten später warf ein Anderer von der reservirten Tribüne weitere Zettel mit Manifesten herunter unter den Rufen: es lebe Jtalien und Oberdank! Auch dieser wurde sofort festgenommen.

_— 20. Dezember, Abends. (W. T. B.) Der Kron- prinz wohnte heute in Begleitung des Ministers des Aus- wärtigen, Mancini, und des deutschen Voischasters von Keudell der Sizung der Deputirtenkammer einige Zeit bei und wurde daselbst von dem Minister-Präsidenten Depretis und dem Vize-Präsidenten Spantigatti begrüßt. Die Abreise des Kronprinzen is auf Mitternacht festgeseßt. General Carava und Oberst Casati werden Se. Kaiserliche Hoheit bis nach Ala begleiten. Die Abendblätter widmen dem Kron- prinzen herzliche Abschiedsgrüße.

21. Dezember, früh 1 Uhr. (W. T. B.) Der Kron- prinz hat soeben die Rückreise nach Berlin angetreten. Se. Majestät dec König und die Prinzen gaben Sr. Kaiser: lichen Hoheit bis zum Bahnhof das Geleit. Troß der späten Stunde hatte sich eine große Menschenmenge am Bahnhofe eingefunden, welche die Fürstlihkeiten mit enthusiastischen Kundgebungen empfing.

Rom, 21. Dezember. (W. T. B.) Um 11 Uhr 50 Mi- nuten Nachts zeigten Kanonenschüsse die Abfahrt des Königs, des Kronprinzen, des Prinzen Amadeus und des Prinzen Ludwig Wilhelm von Baden vom Quirinal nah dem Bahnhof an. Nachdem dec Kronprinz Sich von der Königin im Quirinal verabschiedet hatte, fuhren die Wagen nebst Begleitung lang- sam unter fortwährenden Hochrufen der Menge durch die Via Nazionale. Auf dem Perron und im Königssalon hatten die Spitzen der Militär- und der Civilbehörden sowie Mitglieder der deutschen Kolonie sich zur Verabschiedung eingefunden. Bei der Ankunst der erlauchten Herrschasten stimmte die Militär- musik die italienische und die preußische Hymne an. Se, Kaiser- liche Hoheit der Kronprinz verabschiedete Sich von den Versammel- ten, indem Höchstderselbe wiederholt Seine große Genugthuung über die sympathishe Ausnahme ausdrückte, die Er in Rom O habe. Der Minister Mancini verabschiedete sich vom

ronprinzen gnit den Worten, daß die Glücfwünsche des ge- sammten Jtaliens Denselben begleiteten. Im Königssalon blieben der Kronprinz, der König und die M noch einige ¿Zeit im Gesprädh zusammen. Der Kronprinz umarmte, ehe Er den Zug bestieg, den König zu wiederholten Malen, ebenso den Prinzen Amadeus, und {hüttelte dem Prinzen Lubwig Wilhelm herzlich die Hand. Se. Majestät der König

trug über der Generalsuniform preußische Ordensdekl'orationen,

tschasters 1 Keude! I i; r Rechten des | n ¿ : i: ; Botschasters, von Keudell, zum Dejeuner. Zur Rechten des | fels das Mittelmeergeshwader nah Alexandrien zu

| fenden.

der Kapitalrenten/ i | beweglihen Vermögens begriffen wird.

fussionen stattfinden m1 1 j utu und von so vielfachen Rücksichten und Gesichtspunkten so natürlich, daß es gar nit erwähnt zu werden braucht.

is ferner der vorge) ( 1 1 ggeniaärligen „Stufen“ der Klassen- und (Finl'ommensteuer umfaßt (S

der Kronprinz über der Dragoneruniform italienishe. Unr Mitternacht seßte sich der Zug unter Hochrufen und unter den Klängen der Musik in Bewegung. Als der König um 121/, Uhr na dem Quirinal zurüdckehrte, wurde Se. Majestät von der daselbs harrenden Menge abermals lebhaft bzgrüßt. Florenz, 21. Dezember. (L. T. V.) Der Nron- prinz traf heute Vormittag 7!/, Uhr hier ein und wurde auf dem Bahnhofe von dem Präfekten, dem Bürgermeister, den hiesigen Mitgliedern der Deputirtenkammer und dem deutschen Konsul empfangen. Auf dem Bahnhofe war eine Ehren-Compagnie aufgestellt, wel&e die militärischen Ehren erwies. Der Kronprinz {ritt die Front derselben lang und trat nah kurzem Aufenthalt gegen 7/4 Uhr die Weiterreise an. _ Genua, 20. Dezember. (W. T. B.) Die von der hie- figen deutshen Kolonie zu Ehren der Offiziere der deutshen Kriegsschiffe „Prinz Adalbert“ und „Sophie“ veranstaltete, in einem Diner und Ball be- stehende Festlichkeit findet heute Abend im Stadthause siatt. Die Festräume sind bereits mit Flaggen und Blumen auf das Reichste geshmüdt.

Rußland und Polen. St. Petersburg, 20. De- zember. (W. T. B.) Die Reichseinnahmen vom 1. Januar bis zum 1. Oktober d. F. betrugen 452 306 942 gegen 453 285 488 Rbl. in demselben Zeitraum die Vorjahres ; die Reichsausgaben 472 337 555 Rbl. gegen 450 147 342 Rbl. in der gleichen Periode 1882.

_— 21. Dezember, Vormittags. (W. T. B.) Der Kaiser ist bei der vorgestrigen Jagd von einem Unfall be- troffen worden, welcher turch das Umschlagen des Kaiserlichen Schlittens herbeigeführt rwoorden ist. Der Kaiser zog sich dabei eine stark2 Kontusion der Schulter zu, welch2 zwar s{chmerz- haft ist, aber zu Besorgnissen keinerlei Anlaß giebt.

Asien. (W. T. B.) Eine Depesche des „New-York Herald“ aus Hongkong, vom 20. d. M., meldet: Die Franzosen nahmen die hauptsächlichsten, in fünf befestigten Dörfern bestehenden Vorwerke von Sontay nah hart- näâckigem Widerstand. Der Verlust der Franzosen wird auf 200 Mann und 15 Offiziere an Todten und Verwundeten angegeben. Von den dem Oberbefehl des Admirals Courbet unterstellten Truppen waren nur 4000 Mann bei dem Ge- fehte betheiligt ; die übrigen 3000 Mann bildeten die Reserve. Die Chinesen hielten die Festung noch beseßt. Der Sturm auf dieselbe vom Lande und von der See aus war auf den 17, d. M. festgesetzt.

Afrika. Egypten. Kairo, 19. Dezember. (W. D V) Wie das „Reutershe Bureau“ meldet, ist dem englischen Generalfonsul Baring feine Mittheilung davon zuge- gangen, taß die englische Regierung b:absichtigen soll, nöthigen-

Aus Khartum wird der „Times“ gemeldet :

Der erfte und einzige Ueberlebende von der Armee His Paschas ist hier angekommen; es ift ein wohlbekannter Cingeborner von Khartum, und nur in Folge des Umstande®, daß er feine Uniform trug. ist es ihm möglich geworden, zu entkommen. Er erzählt, daß die Truppen wegen der felsigen Beschaffenheit des Bodens ge- zwungen waren, in getrennten Abtheilungen zu kämpfen. Hicks fodt wie ein Löwe, und alle Mitalicder des Stabs fielen in ctner Gruppe kfämpfend. Der Ma hdi ordnete an, daß die verwundeten Soldaten und Vizetelly geschont werden sollten. Die Häupter der Stabs- offizicre und der egyptischen Offiziere wurden abgeschnitten und über den Thoren von El Obeid aufgesteckt. Die Araber beschlossen, ein Grab- mal üker His’ Leichnam zu erbauen, als Zeichen der Anerkennung für seine Tapferkeit. Der Mahdi sandte eine Erpedition gegen Slatin Bey, welcher die Garnison von Darfur befehligt. Der Prophet droht aud dem Stamme der Fargalla mit Strafe , weil er nit den Rebellen Beistand geleistet. Der Scheikh der Fargalla drobt jedo dem Mahdi und erklärt, daß er 15 009 Mann und Lebensmittel für 7 Jahre zur Verfügung habe. Der Mahdi bedroht auch den Stamm der Kabbabish, weil derselbe es mit der Regie- rung hâlt.

Zeitungsstimmen.

De „Germania“ sagt in einer Besprechung der die e Lai Gi und die Kapitalrentensteuer betreffenden Vor- agen :

Diese Vorlagen entspreben ter Stelluna, welche der Minister schon gegenüber der Februar-Resolution des Abgeordnetenhauses ein- genommen hatte, und es wird \{werlih irgend cin auf dem Boden

dieser Resolution stehender Abgeordneter und das sind ses

Siebentel des Hauses auch in den beiden Entwürfen felbst nicht einen ehrlichen und ernst gemeinten Versuch anerkennen wollen, der Resolution in ihren Pcinzipien möglichst gerecht zu werden auch

darin, was wir für die Liberalen noch einmal bemerken, daß unter

teuer nur die Kapitalrente, d. h. die Nente des

Es ift ein glücliher Fortschritt nach. so langem vergeblichen

Hin- und Herzerren, daß auf diese Weise im vergangenen Winter endlich die prinzipielle Basis für eine so wesentliche Steuermaßregel gefunden ist, und jeyt schon kfonkrete Gestalt gewonnen hat, in zwei Entwürfen, die für den Abschluß einer der wichtigsten unserer Steuer- fragen als geeignete Basis anerkannt werden können. Daß auf Grund dieser Basis sich die Einzelgestaltungen und Cinzelbestimmungen noch sehr verschieden denken lassen, und daß hierüber noch gründliche Dis-

issen, ist bei Vorlagen von solcher Bedeutung

Die „National-Zeitung“ urtheilt über die neue

Einkommensteuer :

Schon bei unserer ersten summarischen Erörterung der beiden

Gesetzentwürfe über die Reform der Personalbesteuerung wurde her- vorgehoben, daß die Absibt einer neuen Konsolidirung der preußischen, in den leßten Jahren vielfach durchbrochenen und noch, häufiger an- gefochtenen direkten Beskeuerung volle Zustimmung verdient; daß he nothwendig sei, darüber war in der vorigen Ses e erst und zweite Stufe der Klassensteuer abgeschafft wurde, Uebereinstim- mung zwischen den Parteien und mit der Megierung hergestellt. Es

sion, als die erste

ist auch durchaus zu billigen, daß die Ta cund der bisherigen Klassen- und der bisherigen fklaf i:

fommensteuer zu einer einheitlichen (Einkommensteuer vorgeschlagen wird; die Trennung hatte {hon seit längerer Zeit keinen Sinn mehr, da auch in der „Klassensteuer“ die Veranlagung nicht mehr, wie chedem, nach Bevölkerungsklassen, sondern gerade |o, wie bei der Einkommensteuer, na dem Betrage des abgeschäßten Ein- kommens erfolgt. Als ein Fortschritt in verschiedenen Beziehungen

ifizirten Ein-

chlagene Steuertarif anzuerkennen. Jede der q

rinkfommen von nicht ganz geringer Verschiedenheit in der

Größe z bei der Klassensteuer ist dies nicht von erheblichem (Gewicht, wenn z. B. in der 3, Stufe Einkommen zwischen 900 und 1050 M gleihmäßig 9 A, oder in der 12, Stufe Einkommen von 2700 bis 3000 M gleichmäßig 72 N bezahlen, Beträchtlicher ist die ungleiche