1883 / 302 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Mon, 24 Dec 1883 18:00:01 GMT) scan diff

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nabme ticser Architektur hoffentli% Veranlassung bieten, die Blide des j

bauenden Publikums nah der in Italien vor Avgen tretenden reihen wie mannigfaltigen Kunft der Profanbauten zu lenken, deren Studium befructend ouf den fünfstlerisch bildenden Sinn wirken muß. Die Arckitektur ftrebt erfahrungsmäßig immer selbstbewußter und tüchtiger nab reinen Formen, und Italien ift vorzugsweise ge- eignet, durch die Mannigfaltigkeit seiner Vorbilder den Geschmack in so vielen Richtungen zu veredeln. Ueberdies hat Mothes den über- ¿ecugenden Beweis geliefert, daß ein gutes Stück deutscher BVolkskraft in der italicnishen Baukunst mitgewirkt bat; z. B. im Innern des prächtigen Domes zu Orvieto ift der Chor fehr fein gotbish mit maner dcutshen Reminiscenz; ferner germanische Anklänge leuten uns auf den Inseln bei Venedia aus den letzten Kunftwerken des Mittelalters entaegen. Die eigenthümlibe und eingehende Behandlung des Gegenftandes, die zuverlässigen fkorreften und ftyl- getreuen Holzscbnitte, ramentlih die Abtrücke nab der cigenez sebr forgfälticen Aufnahme an Ort und Stelle sibern dieser Seschiäte der Biukunft des Mittelalters in Italien vorautfihtlih cinen blei-

benden Werth. Sewerbe und Sandel.

Nat der -Ffatiftishen Ermittelungen des Vereins deutscher Eijen- und Stablindustrieller belief sib die Robeisen- produktion des Deutschen Reichs (einschließli Luremburas) im Monat November 1883 auf 282019 t, darurter 176 049 t Puddel- Robeiser, 7896 t Spiegeleisen, 35 454 t Bessemer-, 31099 t Thomas- Nobeisen und 29 501t Gießerei-Robeisen. Die Produktion im Norember 1882 betrug 276761 t. Vom 1. JIaruar bis 30. November 1883 wurden produzirt 3 088 659 t aegen 2 887199 t im Vorjahre.

Die Bucbdruckerei von Otto Elsner, Ritterftrafe 13 hier- Et, bat au ¿um JIakre 1884 eiren Comtoir-Kalenrder ges

at, wel&er an Ges{mack im Arrangement und Sauberkeit der 1EfüUbrung muftergültig ift. Den von einem Oval umfaßten Ka- der in zweifarbigem Druck umgiebt ein viercckigcer äußerst zierlier Rakbmen in grün-goldigem Muster. Den Zwischenraum zwischen dicsem Rabmen und dem Oval füllen Arabeëk:n in grün auf grau- grünem Erunde. Die geschmadckvole Farbenzusawmenstellung thut tem Auge wohl.

Nürnberg, 22 Dezember. (Hopfenmarktberit von Leopold

c Held.) Am Hopfenmarkte ift seit Donnerstag keine Veränderung ein- getreten. Geîtern wurden in animirtem Verkebr über 500 Ballen zu

Lis festen Preisen gehandelt. Heute war das Gesckäft bei ganz belang- loser Babn- und Landzufubr etwas rubiger, doch beträgt der Umsatz bis Mittag immerbin gut 309 Sâcke. Der Vorrath reduzirt fi in Folge der mangelnden Zufubren fortgeseßt. Die Eigner zeigen bier und auf den Produktiontpläten wieder große Zurückhaltung und stellen tägli4 böbere Notirungen. Die Notirurgen lauten: Württem- berger prima 170—175 Æ, mittcl 155— 160 Æ, Hallertauer prima 168—17 en prima 170—175 Æ, mittel É mittel 140—150 Æ, GebirgEbovfen 160— 168 Æ, Marftwaare 145—155 Æ, Aiscgründer 145—155 ESiaégow, 22, Deze W. T. B.) Die Vorrätbe von Mobeisen in den Stores belaufen stch auf 583 50 Tons, geaen 608 900 Tons im vorigen Jahre Hochöfen 103 gegen 112 im v

Verfcebrs-Anftalten.

Hamburg, 23. Dezember, (W. T.“B.) Der Poftdamvfer „Westphalia“ der Hamrburg-AmerikanischenPadketfahrt- Aktiengesellschaft hat beute früh 6 Uhr auf der Heimreise Kap Lizard pafsirt.!

Verlin, 24, Dezember 1883.

Konsulatsberichte. Belgrad, den 8. Dezember 1883. Die diesjährige Ernte in Serbien.

Die Ernte in Serbien hat na den aus den verschiedc- 7:cn Kreisen einlaufenden Berichten nicht jenen Erwartungen crtsprocen, zu welchen der schöne Stand der Früßblingsfaaten terehtigt hat. Große Dürre während des Sommers, sowie -canerishe Witterung während der Ernte haten die Eni- elung der Körner behindert, während häufige Hagelschläge im Lauf2 des September an den ohnehin wenig entwidckelten Reben und Früchten bedeutenden Schaden angerictet haben.

Den:zufolge stellt sich das aügemeine Ernteresultat fol- gendermaßen dar:

1) Halmfrüchte gaben zwar genügenden Ertrag, doch sind die Körner zum Theil leiht, so daß sh die Halmerrte als eine „u.ittelmäßig:“ darstellt.

2) Zu croßen Besorgnißfsen gab der Mais Anlaß, défsen Entwidelung dur die lange Dürre gehemmt wurde. Spätere Niederschläge bewirkten jedoch allenthalben eine Erbolung dieses vornehmsten Nahrungêmittels der Bevölkeruna, so daß die Getreideausfuhr aus Serbien, wenn auch in beshränfktem Maße, immerhin mögli sein wird.

3) Harf und Taback sind allenthalben ziemlich gerathen ; dagegen gaben

4) Hülsenfrüchte, Kartoffeln, Bohnen 2c. guten Ertrag.

5) Die Heuernte war allenthalben rorzüglih und auch die Grumme:ernte ging in Folge des späteren Regens in günstiaster Weise vor sich.

6) Die Traube lieferte allenthalben reihlihen Ertrag an Most; die Witterung jezoch war der Entwickelung des Zucker- gehaltes ungünstig, so daß der Wein in qualitativer Hinficht viel zu wünschen übrig lassen wird, um so mehr, als die Witterung wätrend der Reife und der Lese sehr regnerisch war.

7) Das Hochobvst hat durch den Hagel viel Schaden er- litten; immerhin sind noH genügende Quantitäten eingebracht worden, was insbesondere von dem Hauptexportartikel, den Pflaumen, gilt, Aver auch bezüglih dieses Exportartikels macht sih bereits die Devastirung der ehemals berühmten serbishen Waldungen fühlbar, indem bereits in mehreren Kre:se1 das Holz zum Trocknen der Pflaumen mangelte, und in Folge dessen ein großer Theil der zum Export bestimmten Pflaumen in Branntwein verwandelt werden mufte.

8) Aus demselben Grunde weist der Ectrag der Wälder einen ständigen Kückstand na, was fich inébesondere bezüglich der für die Schweinemast so wichtigen Eichelernte und der bisher im Großen exportirten Knoppern fühlbar mat.

Dis diesjährige Ernte kann als eine mäßige Tittclernte bezeichnet werden, welhe für ten Export nur in sekundärer Weise in Betracht kommen kann.

Auf Grund des S. 2 des Gesetzes über die Schonzeit des Wildes rom 26. Februar 1870 in Verbindur.g mit § 94 tes Zuständigkeits- aeciet F « äFagd auf Hasen, Auer-, Birk-,

: 1 ¿ln innerhalb des Regierungë- m mit Atlauf vo: : Sonnabend, den 19, Januar 184

Um die Zwede und Aufgaben einer öffentliben Sparkafse, welbe darin bestehen, die segenbringenden wirtbschaftiliben und sittliben Vor- theile des „Sparens für die Zukunft“ allen Volkskiafsen, namentli auch den weniger bemittelten möglidft zugängig zu machen und zu sibero, nod umfangreiher und vollfommener zu erreichen, ift bei der städtisden Sparkaffe zu Plauen, na ciner Mittheilung des Ober- Bürgermeisters Kuntze daselbft, die Einrihtung getroffen worden, daß von derselben au Siuieten auf fa. gesperrte Sparbücher von Jedermann angenommen werden. :

Die Einrichtung der gesperrten Sparbücher befteht darin, daß Rüdlzablungen auf die in folde Sparbücher gemadten Einlagen auf cine im Voraus bestimmte Zeit, oder auf so lange, bis die Einlagen cine bestimmte Summe erreicht beben, binausgescoben, vertagt, d b. die betreffenden Sparbücher „gesperrt“ werden können, dadur, daß ter Einleger auédrücklich erkiärt, er wolle bis zu einem beftimmten Termine auf Geltendmachung der ftatutarisben Kündigungefristen verziten, also nichts von den Einlagen zurücknehmen, und daß die Sparfkafienverwaltung diese Verzichtserklärungen auëdrücklih annehmen und beachten zu wollen erflärt.

Um, fo lange rit besondere gesperrte Sparbücher kergestellt ird, die Füalicbkeit zu bieten, jedes gerwöhnlibe Sparkaffenbuch als ein gesperrtes Sparbub benutzen zu können, sind Zettel hergestellt worden, welcbe die erwähnten Verzicbtserklärungen enthalten und nach erfolgter Auéfüllung und unterschriftlider Vollziehung Seitens des S varers in das gewöhnlihe Sparkafsenbuh an entspretender Stelle eingeklebt werden können.

Ueberdies if ein „Beibub nebst Gebrauc(hsanleitung für ge- srerrte Sparbücher“ ausgearbeitet worden. :

Diese Einrichtung foll gleibzeitig dazu dienen, die Sparer an ein wirthschaftlibes Denken und Vorausberechnen fowie an eine ein- fa%e Bucbfübrung zu gewöhnen.

Für die Einführung der aesperrten Sparbücher und die Einrich- tung der Beibücber zu denselben sind zunächst zwei Hauptribtungen, in denen die Aufgabe und Wirkurz der Sparkassen sich geltend zu machen baben, maßgebend gewesen, nämlich erstens: es soll daturch das Miitel geboten werden, für regelmäßig wieder- kebrende beftimmte bez. größere Ausgaben durch regelmäßige kleinere Theilzablungen eine größere bez. cine bestimmte Summe überhaupt, nad und na zurüdlegen, aufsparen und sier anfammeln zu können, zweitens foll diese Einribtung das Mittel sein, nit nur diefen ersten Sparzweck zu erreicen, sondern au des Vortheils der Vergrößerung der einfachen baareingezablten Sparsummen durch den denfelben zu- zusblagenden Zins auf Zins während einer längeren Reibe ven Jahren, fi zu versichern und dadur den auf möglihster Sicherung der zukünftigen materiellen Eriflenz des Sparecs gerihteten Sparzweck in erböbtem Maße, sier und in Voraus zu berebnender Weise, zu er- reihen. Auf diese Weise wird durch die Sparkasse für Ieden, auch den Unbemittelten, namentlich auc den Lohrarkteitern, die Gelegenheit geboten, sib für die Ausgaben einer beslimmten Zeit, namentlib aub für daë érmwertêloïse Alter tur eigene Thatfkraft einigermaßen zu dedcken.

ülfsverein fcierte gestern in der festlich er- Betklehcemékir@e sein 50. Jabresfesi. Nach der Fest- Lic est betrat Konsistorial-Rath Berner die Kanzel, rzen n ein Bild der Geschichte des Vereins zu eat- Im Iabre 1833 zeigte sich unter den Soldaten der biesizen besonderes Verlangen nab der beiligen Schrifi. Ihrer er im Oktober desselben Jahres zusammen und* grün- detea iner Kaserne den Militär - Bibelverein, aus dem db allmätli&%, nabdem auch Mitglieder aus dem Civilftand beti- getreten, ter Bibelßülfsverein entwickelte. Obwohl die Mitglieder des Vereins zumeist aus armen Leuten bestanden, so war die Thätigkeit des Vercins de nit unbedeutend. In den erften 25 Jahren seines Bestehens sind über 10000 Bibeln verbreitet worden. Die Agenten des Vereins thaten dazumal ähnlide Dienste, wie jeßt die Stadtmissionare. In den letten Jahren ift die Thâtigkeit des Vereins leider etwas zurückgetreten. In dem ganzen Zeitraum von Oktober 1833 bis Dezember 1883 sind 11507 Bibeln und 73 Neue Testamente zur Vertheilung gelangt. Die Ausgaben beliefen sih in den leßten 10 Jahren auf 1451 die Einnabmen betrugen 1630 Æ, so daß z. Z. nur ein Bestand von 179 Æ vrorbanden ist. Am Schluß der Feier wurden durch Pastor ron Hanstein eine Anzabl Bibeln, die die Haupt-Bibelgesellschaft zum 59, JIahretfest geschenkt, an Kinder und Bedürftige vertheilt.

a ed.

1884 ist, wie

Das „Berliner Adreßbuch* für das Jahr & S. Löwenthal + 1

4

\&on seine leßten Vorgänger, im Verlage von W. V erscienen; die Redaktion hat, mit Benußung amtlicher Quellen, A. Ludwig kbesorgt. Einer besonderen Empfehlung dieses für den Eroßftädter in der That unentbehrlihen Rathgebers bedarf es um so weniger, als die Sorgfalt der Bearbeitung eine seit Jahren be- wôbhrte ist. Die Anordnung der Viaterien ift nicht wesentli ver- ändert worden; aber immerbin darf man si den reiben Inhalt im Cinzelnen noÞ§ einmal vergegenwärtigen. In erster Linie ftebt natürli der Name der Einwchner in alphabetisher Ordnung mit Angabe von Wohnung, Stand 2c.; diesem Nachweis entspriht der zweite, der sich auf die Angake der ein- zelnen Hausgrundstüde mit ihren resp. Bewohnern be- zicht. Wie in ten früheren Jahrgängen findet man im Anhang aleibd sorgfältige Angaben über Bewohner und Grundstücke der umliegenden Ortschaften, nämli von Charlottenburg, Borhagen- Rummelétburg, Friedenau, Friedribésberg, Libtenberg und Wilkelméë- berg, Groß-Üchterfelde, Pankow, Plögzensee, Rirderf, Schöneberg und Tempelhof, welche Ortschaften allerdings in so enger Verkehrêver- bindung mit der Hauptstadt ftehen, daß solde Nachweise in einem Berliner Adreßbuch nit entbehrt werden können. Sehr nüßlich und namentli für Gewerbetreibende unentbehrlich ift der Nachweis der Einwohner nab Stazd, Beruf und Gewerbe. Den 4. Theil des Adreßbuhs endli bilden die Na@weise über das Königlibe Haus, den König- lihen Hof, die deutschen Reiché-, preußishen Staats-, die Provin- zial- und ftädtisben Bebörden, über Kirwen und Schulen, öffentliche Anstalten, Gesellschaften und Vereine; \{ließlid finden sich bier Nachweise über die in Berlin erscbeinenden Zeitungen und Zeit- schriften. Der Anbang if interefsant dur seine Mittheilungen 8ber das Post- und Telegraphenwesen, durch allgemeine statisti]he Mittheilungen und eine Zusammenstellung der Sehenéwürdigkeiten der Residerz. Anstatt des sonft üblichen Planes der Stadt Berlin liègt dem Iahrgange 1884 eine sehr gute und im Farbendruck s{ôn auêgeführte Karte der Umgebung von Berlin und Potëdam bei. orer, 22. Dezember. (W. T. B) Siebzehn gerettete Per- on dem durch cine Feuerébrunft uniergegangenen fspanischen r „San A uguftia* sind hier gelandet und weitere sechE ds eingetroffen.

Greenodck, 22. Dezember. (W. T. B.) Der nach New-York gehende Dampfer „Bolivia“ ift in der Warnißbay gestrandet und kat sid mit Waffer gefüllt. Die Passagiere wurden wohlbehalten gelandet ; die Ladung ift sehr beshâdigr.

Southshbields, 22. Dezember. (W. T. B.) Die geretteten Personen des auf See verbrannten spanischen Dampfers San Auguftin“ erzählen von s{chrecklichen Szenen an Bord tes Swbif Dem Kapitän fei das eine Bein durch ein niederfallertes Geräth fortgerifien worden, worauf derselbe sich ins Wasser stürzte, während der zweite Offizier fih ershoß und wehrere andere Personen h erftohen oder ebenfalls ins Wafier gestürzt haben sollen.

Die Luftspiel-Novität „Der Probepfcil“ von Oëcar Blumenthal hat am Sonnabend im „Deutschen Theater“ cinen lauten äußer- lihen Erfolg gehabt. Sie wurde ganz vorzüglich gespielt und der Verfasser nab jedem Akt bhervorgklatscht. Wir kommea noch näher darauf zurlick.

Im Neuen Friedrich{-Wilbelmstädtisen Tbeater fand am Sonnabend die Aufführung der Lecogschen Operette „Dr. Piccolo“ ftatt und fand eine beifäâllige Aufnahme. Die Hand, lung des Stückes it, wie in dea meisten Operetten, cine lockergeschürzte und brirgt eine Reihe von Unwahrsceinlibkeiten mit si, Über welte ter Zustauer sid dur das flotte Spiel und tie Auf, einanderfolge lustiger Scenen binwegbelfen muß ; die Erfindung derselben ift gerade nicht neu oder originel. Dr. Piccolo, ein luftiger junger Arzt erwirbt durch cine glücklihe Kur an einer vornehmen Dame die Gunst des Vizekönigs von Siciliens und zugleid das Herz eines bei einem Hofball als Maskenkönigin auftretenden Blumenmädgtenz' Ein in der Umgegend gesubter Räuberhauptmann, Namens Tivolini weiß den Doktor Piccolo durch Verwecélung eines ihm eigenthüm- liben mit besonderen Abzeiwen verfseheren Hutes in den Verdatt zu bringen, als sei Piccolo der gesubte Bandit. Er wird in Folge dessen ;um Tode verurtheilt. Dur die Fürbitte namentlich des Blumen- mädchens Fioretta und seine endli erwiesene Unschuld wird er vorr Tode gerettet und gewinnt die Hand seiner Retterin, welche die Be, werbungen des Vizekönigs bisher standhaft auszesblagen hat. Die Handlung reit eben für ein Operetten-Libretto bin; eine eigentlite Vermittelung findet nicht ftatt, es ist vielmehr eine lose Aufeinarder- folge einzelner Scenen; das flatterhafe Wesen des Titelbélden \chließt jede ticfere Handlung aus. Die Musik ist anmuthig und leit und raufckt zwanglos und munter am Zuhörer vorüber, die Motive sind sauber und anspre(end gearbeitet. Anklänge an bekannte Meister finden \sich nicht wenige. Was die Aufführung felbst an- betrifft, so ging dieselbe glatt vor sid und half baup!sälih zu dem Erfolge mit. Frl. Stubkel gab den Piccolo mit Gescbick, wenn au mit etwas zu viel Lebhaftigkeit, ein etwas rubigeres Spiel in Wort und Geste würde die Rclle des Piccolo gewitücer ersbeinen lasen. Hr. Wellhof gab den Vizekönig Don Melchior mit gewobnter fomi- \cher Vollendung und erntete reiben Beifall. Dem Frl. Collin war noch etwas mehr Feuer und Hingabe an ihre Rolle zu wün- sen, wenn dieselbe allen Ansprücen genügen soll. Frl. E. Smidt entledigte sfi ihrer Rolle als Ortensia de Santa Marina mit er- s{ütternder Komik und fand allgemeinen Beifall. Dafselbe gilt von Hrn. Binder als Polizei-Minister. Aub die übrigen Herren unt Damen spielten flott und gefällig. Daß die Dekoration somie die effekivellen Aktabs%lüfe nidtis zu wün]chen übrig ließen, braut wobl kaum erwähnt zu werden, und ift anzunehmen, daß die Wieder- holung des Stüds ftets vor gutbeseßtem Hause stattfinden wird.

Das „Apfelrö2chen“, welches die Dirckiion Wilken so zux- fiäftig ins Central-Theater eingeführt hatte, wurde geftern dur eine neue Gefangéposse „MeinHerzenEfritßz *, von W. Ma-nstädt, ab- gelöst. Die Novität, deren Gesangétext von Görß, deren Musik von G. Steffens berrührt, hat bei dem gut geftimmten Publikum einen vollen Erfolg gehabt, und wenn man keine höheren Anforderungen an die Pofse ftellen will, als daß sie ihr Publikum belustigen soll, so bat sie ihren Erfolg {on um der unwiderstebli&en Wir- kungen auf die Lachmuskeln willen hinreiherd verdient. Was man fo „Handlung* neznt, kam ratürlih nvr sparsam und \{chüch- tern unter dem reichen theatralisben, gesanglihen und sonstigen kemi- sen Beiwerk zum Vorschein. Die alte und doch ewig junge Fehde zwiscen Herz und Verstand, oder in volkëttkümlihe Moral Üükcrseßt, zwiscben Liebe und Geld ift der Grundzug der Verwicklung. Ein aus Amerika zurücckgekehrter Vetter entdeckt in der Heimath von Neuem sein Herz, welÞes unter dem Verstante und dem Geschäftssinn bei- nabe erdrückt worden ist. Daß noch mindestens drei andere Liebcépaare mit ihren Scbicksalen hemmend in den Gang der bäufig unmotivirten Han*lung einfallen, ift na berähmteren Vorbildern riet unnatürli&. Das eigentlich Wirksame des ganzen Opus find die luftigen Einfälle und die nie verfagenden derbkomishen Wite, welhe das Pubtlifum unauêgesett bei guter Laune erbalten. Man gebßi wobl nit febl in der “fle ri daß dieser übermütkige Aufvuß des Manrstädtshen Stückes nit ohne Beihülfe des Direktors und Hauptdarstellers Heinrih Wilken zu Stande gekommen ift, wenigstens tragen viele lcunize Redewendungen das Gepräge des Wilkensichen Humors und werden von ihm mit unverwüstlicer Komik vorgetragen. Frl. Ely Bender (Alice) stand ihm mit ihren Leistungen tapfer zur Seite; voll Laune und Anmuth führte die Dame ihre Verkleidungêrolle durch, welche besonders durch die berzige Wärme ibrer Darstellung immcr sympathish berührte. Unter den Übrigen mitwirkenden Damen und Herren sind Fr. Lid (Adelire Bimstein), Hr. Kraaßz (Frit Krause) und Hr. Tielsher (Zeisig) ber- rorzubeben. Verfasser und Darsteller wurden na jedem Akt gerufen und mit rauschendem Beifall begrüßt.

Circus Renz. Hr. Renz hat Alles mobil gemact, um während der Festwocde der Sthaulust nab jeder Rihtung hin Genüge zu leisten. Meiterinnen und Reiter, Gymnastiker, Eguilibriften unt Cliowns, von Ersteren die Damen Milles. Fillis, Drouin, Regina, Aguimoff, Nicolaisen und die Geschwister Girah, dann die kühnen Parforcereiter Hrn. Wells, Robert Roberts, Hernandez, Stracker und Gaston, ferner die anmuthigen Luftooltigeusen Mifsses Emma und Teresita Guillos, die brillanten Parterregymnastiker Mrs. Gatley und Warne sind aufgebotcn und werden mit ibren besten Nummern in den Programmen für die Feflvorstellungen vertreten sein. Ferner werden rerschiedene große Quadrillen zu Pferde, Iockev- und Damen- Rennen, sowie die bestdressirten Pferde, die Thier bändigerin Mik Senide und Mr. Lockhart mit seinen beiden Elephanten das Pro- gramm verrollftändigen, so daß jede der Vorstellungen, die überdie mit cirer der vrädbtigen großen Pantomimen des Renzschen Re- pertoires abs{lickt, des Sehenëwertben in Fülle bringen wird.

LiterarisheNeuigkeiten und periodisheSchriften,

Centralblatt für allgemeine Gesundheitspflege. 12. Heft. Inhalt: Leichenbeerdigung oder Leichenverbrennung ? Ein Vortrag, gehalten im Verein für öffenilidbe Gesundheitêpflege In Hamburg, am 19, März 1883. Von Dr. Hiasch. Die allgemeine Deutsche Au€stellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungé- wesens. Originalberiht von Dr. K. V. Nachweisung über Kranken- aufnabme und Bestand in den Krankenbäusern aus 54 Stätten der Provinzen Westfalen, Rheinland u2d Hefsen-Nafsau pro Monat Oftober 1883. Sterblichkeits-Statistik von 57 Städten ter Pre- R R EM en, Rheinland und Hefsen-Nafsau pro Monat Ofto- er 1883, -

Forstliwe Blätter. Heft 12. Inhalt: I. Aufsäße. Die neuen Ertragêtafeln der deutschen forftliden Versuchsanstalten und die aus denselben zu ziehenden Folgerungen, insbefondere betref des gemeinwirthscaftlid vortheilhaftestea Hauktarkeitsalters. Von B. Boragreve. II. Mittheilungen. :

Monatsschrift für das Turnwesen, mit besonderer Be-

rücksihtigung des Schulturrcns und der Gesundheitépflege. Zweiter Jahrgang. Heft 12. Inhalt: Abhandlungen: Hermann Otto Kluge. 1. Die äußeren Lebentumrisse. Ven C. Euler. (S@&[luß.)

Das Ball-Werfen und -Fangen als nothwendige Fertigkeiten zur Betreibung der Ballspiele. Von A. Hermann-Braunschweig, (Sluß.) Aus der „Allcemeinen deutschen A-sftellung auf dem Gebiete der Hygiene und des Rettungéêwesens in Berlin“, Von G. Edler. (Zch(luß.)

Redacteur: Riedel. Berlag der Expedition (Kesfecl). Drei Beilagen

(eins(lieëlich Börsen-Beilage).

rlin: E Druck: W, Eléêner.

(14764)

M 302.

: Erste Beilage zum Deutschen Reichs-Anzeiger und Königlich Preußischen Staats-Anzeiger.

Berlin, Montag, den 24. Dezember

13,

Œ Inferate für den Deutschen Reich8- und Königl. Preuß. Staats-Anzeiger und das Central-Handels8- register nimmt an: die Königliche Erpedition des Deutschen Reihs-Anzeigers und Königlich

Preußischen Staats-Anzeigers : Berlin SW., Wilbelm-Straße Nr. 32.

1. Steckbriefe und Untersuchnngs-Sachen.

2. Snubhastationen, Aufgebote, Vorladungen u. dergl.

3. Verkänfe, Verpachtungen, Submissionen ete. #4

4. Verloosung, Amortisation, Zinszahlnng

u. 8. w. von öffentlichen Papieren.

Deffentlicher Anzeiger.

A] M Inserate nehmen an : die Annoncen-Expeditionen des 5. Industrielle Etablizsements, Fabriken und „Zuvalidendauk“, Rudolf Mose, Haaseufteiu Grosshandel. & Vogler, G. L. Daube & Co., E. Sélotte, 6. LESMIERS Deszinimachungen. Büttner & Winter, sowi- alle übrigen größeren (. Literarische Ánzeigen. 9 8. Theater-Ánzeigen. | In der Börsen- SEIOON « IARE, 9, Familien-Nachrichten. beilage, K

Steckbriefe und Untersuchungs - Sachen.

[56334]

Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Handels- mann Gustav Kroner, welcher ftücktig ist, ift die Untersubungshaft wegen wiederholten wißentlichen Meineides in den Aften U. R. I. 846. 83 verbängt. Es wird ersut, denselben zu verhaften und in das Untersubung8gefängniß zu Alt-Moabit 11/12, abzu- liefern. Berlin, Alt-Moabit Nr. 11/12 (NW.), den 21. Dezember 1883. Der Untersucbungsrichter bei dem Königlichen Landgerichte I. Loewe. Beichrei- bung: Alter 46 Jahre, geb. 16. 5. 37 zu Berlin, ESröôße 1,67 m., Statur unterseßzt, Haare s{warz, Stirn frei, Augenbrauen s{warz, Augen braun, Nase gewöhnli, Mund gewöhnli, Zähne voll- ständig, Kinn oval, Gesi®t breit und oval, Gesihts- farbe gesund, Sprache deuts. Besondere Kenn- zeichen: geht gegenwärtig lahm.

[56330]

Stedckbrief. Gegen die Kaufmann2frau Nosalie Gruschfa, aeb. Hirscbberg, und deren Ebemann Louis Gruschka, zuleßt in Bialla wohnbaft, ist die Untersuhungshbaft wegen betrügerifben Bankerutts, resp. Theilnahme beschlossen, Es wird ersucht, dieselben zu verhaften und in das Justizgefängniß zu Lyck abzuliefern. Lyck, den 17. Dezember 1883. Der Erfte Staatsanwalt.

Subhaftationen, Anfgebote, Vsor- ladungen u. dergl. [56211] In Sacwen des Agenten Friedrih Hogrefe zu Salder, Gläubigers, wider den Brinksiter Heinri Ehlers zu Oelber a. w. W., Sghuldner, wegen Hypotbekenkapitals und Zinsen, wird, nahdem auf Antrag des Gläubigers die Be- \&lagnabme des dem Schuldner gehörigen unter Versicherungs-Nummer 15 zu Oelber a. w. W. be- legenen Brinksitzerwesens sammt Zubehör, insbe- sondere einem Arealbestande von 10 Morgen 92 Quad.-Rutben = 2 ha 69 a 34 qm, zum Zwette der Zwangsversteigerung dur Beschluß vom 12, De- zember 1583 verfügt, aub die Eintragung dieses Beschlusses in das Grundbuch an dem'elben Tage erfolgt ift, Termin zur Zwangsversteigerung auf deu 29. April 1884, Nachmittags 3 Uhr, vor Herzoglichem Amtsgerichte Salder in der zu Oelber a. w. W. belegenen Oppermannshen Gaît- wiribs{aft angeseßt, in welchem die Hrpothekgläus biger die Hypothekenbriefe zu überreicwen haben, Salder, den 14. Dezember 1883. Herzogliches Amtsgericht. Kunze.

[56214] _ Aufgebot. 5

Das Sparkassenbuch Nr. 74847 des Danziger Syarkassen-Aktien-Vereirs, lautend über 59 A, ift angeblich verloren gegangen. E

Auf Antrag des Kaufmanns Otto Auft wird der Inhaber dieser Urkunde aufgefordert, spätestens in dem Aufgebotstermine

den 11. Juli 1884, Mittags 12 Uhr,

(Zimmer Nr. 6) seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloëerklä- rung derselben erfolgen wird.

Danzig, den 17. Dezember 1883,

Königliches Amtsgericht. XI.

LELTOpI Aufgebot.

Der Arbeitsmann Audreas Pape aus Rieder ist seit länger als-.10 Jahren verschollen

Der erbberehtigte Bruder desselben, Arbeitêmann David Pape aus Weddersleben hat das Aufgebot des p. Andreas Pape zum Zwecke der Todes- erklärung beantragt. :

Diesem Antrage ist stattgegeben und wird dem- gemäß der verschollene Andreas Pape hierdurch öffentlih aufgerufen, spätestens in dem auf

Sonnabend, den 3. Mai 1884, Vormittags 10 Uhr,

vor Herzoglihem Amtsgerichte hierselbft, Zimmer Nr. 9, angeseßten Termine zu erscheinen, widrigen- falls derselbe dur das auf Antrag zu erlassende Urtheil für todt erklärt wird.

Ballenstedt, am 25. September 1883.

Herzoglich Anhaltishes Amtsgericht. gez. Heinemann. Au3gefertigt : Höhne, Gerichtsshreiber Herzogl. Amtsgerichts.

[45467] Aufgebot. / Die Erben resp. Erbeserben der am 21. Juni 1866 verstorbenen Rademacbertochter rau fe Jaeger

zu Altkalen, nämli: 1) die Schlachterfrau ¡Friederike Gagert, geb. Jaeger, zu Gnoien, 2) der efonom

einrih Jaeger, 3) der Bäcker Eduard Jaeger, Beide zu Altkalen, 4) der minorenne Friedrich Jaeger zu Altkalen, vertreten durch den Vormund, Schulzen Groth daselbst, 5) der minorenne Carl Eggert und 6) der minorenne S{hlachtersohn Franz Eggert, Beide zu Gnoien und vertreten durch den Vormund

tober 1864 für ißre genannte Erblafferin Louise Jaeger ausgestellten angeblid verloren gegangenen Hypotbekeniceins über eine Fol. 3 des Grund- und Hypotbekenbu&s der Büdnerei Nr. 1 zu Altkalen eingetragene Forderung von zweibundert vier und vierzig Thalern 24 S. Court. beantragt. Der In- haber der Urkunde wird aufgefordert, späteftens in dem auf den 3. Mai 1884, Vormittaas 10 Uhr, vor dem unterzeibneten Gerichte anberaumten Auf- gebotstermine seine Rechte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftlos- erflärung der Urkunde erfolgen wird. Dargun, den 13. Oktober 1883. Großherzogli Medcklenburg-S{&toerinsches Amtsgerit. gez. Chbrefstin. Zur Beglaubigung: L. Jürges, A.-G.-Dér.

[54810] Aufgebot.

Die Ebefrau des Bankiers Eduard Strohmeyer, Karoline, geborene Stadelhofer, in Baden hat das Aufgebot der bad. 35 Gulden-Loose Serie 4984 Nr. 249 174 und Serie 5497 Nr. 270 335 deren Besiß und Verlust glaubhaft gemacht wurde, be- antragt. Der Inbaber der Urkunden wird aufge- fordert, spâteïtens in dem auf

Dienstag, den 8. Juli 1884, Vormittags 19 Uhr, vor dem Großh. Amtsgerichte hierselbff| I. Stock Zimmer Nr. 1 anberaumten Termine seine Rechte anzumelden und die Urkunden vorzulegen, widrigen- falls die Kraftloserklärung derselben erfolgen wird.

Karlsruhe, den 12. Dezember 1883.

Gericht#shreiverei Großherzoalihen Amtsgerichts, W. Fran f.

[51596] Aufgebot.

Die Ziegler Friedri und Heinrib Meise auf Nr. 34 in Oberwüsten Haben das Aufgebot von zwei gestohlenen Vüchern der städtishen Sparkafse zu Salzuflen, und zwar:

1) über Einlagen des Friedri Meise

rom 21. Novbr. 1874, Nr. 6113, zu 330 #,

13; VDeibr, 18759, C00 169 29, Dezbr. 1876, -& 6018 , 10-5

94: Novbr. 1877, 8636, 150 4. Dezbr. 1878 „, 9604 ¿150 zusammen zu 985 Æ, worauf jedo 375 zurückgezahlt sind; 2) über Einlagen des Heinri Meise vom 13. Dezbr. 1875, Nr. 7169, zu 150 , « 29 Dezbr. 18/0 I 0. 26 obe, 181, S D. 4 r S O O. ¿usammen zu 525 M, worauf 150 46 zurüdckgezablt sind, beantragt. Der Inhaber der Urkunden wird aufgefordert, spätestens in dem auf Freitag, den 4. Juli 1884, Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeichneten Gerichte auf Zimmer Nr. 2 anberaumten Aufgebotstermine feine Rechte anzu- melden und die Urkunden vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunden erfolgen wird. Salzuflen, den 23. November 1883. Fürstlihes Amtsgericht. I. (gez.) Bröffel. Bealaubigt : Ebert, Gerihtsschreiber Fürstl. Amtsgerichts.

[56217] Amtsgericht Hamburg. S Aufgebot.

Der Restaurateur H. C. L. Kiel in Boiztzen- bnrg, vertreten durch den Rebteanwalt Dr. Klein- \chmidt, hat das Aufgebot beantragt zur Kraftlos- erflärung des Depositenscheins der biesigen Reichs- banfkhauptstelle Nr. 258, über diverse vom Antragsteller hinterlegte Werthpapiere, versihert mit M 15 009.

Der Inhaber der Urkunde wird aufgefordert, spätestens in dem auf Mittwoch, den 2. Juli 1884,

Vormittags 10 Uhr, vor dem unterzeihneten Gerichte, Dammthorstr. 10, Zimmer Nr. 24, anberaumten Aufgebotstermine seine Nechbte anzumelden und die Urkunde vorzulegen, widrigenfalls die Kraftloserklärung der Urkunde erfolgen wird. Hamburg, den 17. Dezember 1883. Das Amts3geriht Hamburg. Civil-Abtheilung UV. Zur Beglaubigung : Romberg, Dr, Gerichts - Sekretär.

[56215] Amtz3geriht Hamburg.

Auf Antrag des hiefigen Rechtsanwalts Dr.

Hartmann, als curator absentis

1) Heero Hinrich oder Hinrihs Börherts,

2) Friedrich Frauck

was E Aufgebot dahin erlassen:

DA

1) E am 27. Februar 1822 zu Hespenhausen, Ostfriesland, geborene Heero Hinrich oder Os Börcherts, welcher seit dem 24.

ovember 1871 an welchem ce der

aenannte Curande als Steuermann mit dem Hamburgischen Schiffe „Therese und Dora“, Kapitän W. Bast, von England abgesegelt ist, mit dem genannten Schiffe ver- \chollen ift,

30, Dezember 1869 an wel%em Tage der Genannte ron San Franciéeo [leßt Nachricht von \ib gegeben hat ver- sollen ift, biermit aufgefordert werden, fich spätestens in dem auf Montag, 7. Juli 1884, 10 Uhr V.-M., anberaumten Aufgebotêtermine im unterz:ei- neten Amtsgeribt, Dammtborftraße 10, Zimmer Nr. 23, zu melden, unter dem Reebtsnacbtbeil, daß fie werden für todt, beziebentlib, daß die rhe des Heero Sinrih oder Hinrihs Bör- cherts mit Louise Magdalena Wilhelmine, geb. Wiebe, werde für aufgzeboben erftlärt werden; T. daß alle un genannten Verschollenen hiemit aufgeford

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ekannten Erben und Gläubiger der j ert wer-

den, ihre Anspräche spätestens in dem obbe- zeidneten Aufgebotstermin im unterzeichneten

Amtsgericht arzumelden und zwar Auswär- tige unter Bestellung eines biesigen Zustellungs- bevollmächtigten unter dem Rechtsnachtkeil des Ausfcblu}ses und ewigen Stillschweigens. Hamburg, den 18. Dezember 1883. Tas Amtsgericht Hamburg. Civil-Abtheilnng kX. Zur Beglaubigung: Romberg, Dr.,

ori tz Apr ot HeriMTS" Ceiretar.

[56216] Amtsgericht Hamburg. Auf Antrag von August Diederih Möller als Testamentsveollstreter der Gbeleute Friederih Ger- hard Clasen und Rofina Sophie Clasen, aeb. Moll, vertreten dur den Rehtzanwalt Dr. Büller, wird ein Aufgebot dabin erlassen : daß Alle, welbe an den Natlaß der Ebeleute Friederich Gerhard Clasen (verstorben bier- felbst am 22. Iuli 1878) und Rofina Sophie Clasen, geb. Moll (verstorben bierselbft am 8, November 1883) Erb- oder sonstige Ansprüche zu haben vermeinen, oder den Bestimmungen des von den genannten Cheleuten am 4. Fe- bruar 1873 errichteten, am 8, August 1878 hieselbst publicirten wechselseitigen Testaments, wie auch den dem Antragsteller als Testaments- vollstrecker ertheilten Befugnissen, insbesondere der Umscchreibungäbefugniß desselben wider- sprechen wollen, biemit aufgefordert werden, folde An- und Widersprüche spätestens in dem auf Montag, 18. Februar 1884,

10 Uhx Vorm., anberaumten Aufgebotstermin im unterzeichneten Amtsgericht, Dammthorstraße 10, Zimmer Nr. 23, anzumelden und zwar Auswärtige unter Bestellung eines hiesigen Zustellungs- bevollmächtiaten bei Strafe des Aus\c{bluses,

Hamburg, den 14. Dezember 1883. Das Amts3gericht Hamburg,

Civil-Abtheilung 1A.

Zur Beglaubigung :

Romberg, Dr,

Gerihts-Sefkretär.

[56212] Oeffentliche Ladung. Nachdem die Gemeinde Lindenau die Eintragung des feither nit fkatastrirten, in der Gemarkung von Lindenau belegenen Grundeigenthums, als: Bl. 1 Nr. 104 öffentliße Wege im Dorfe Lindenau a 13 qm, : unter glaubhafter Nachweisung eines zehnjährigen ununterbrochenen Eigenthumsbesißes in das Grund- buch von Lindenau beantragt V4 so werden alle diejenigen Personen, welhe Rechte an jenem Grundstück zu haben vermeinen, aufgefordert, solche im Termin den 6. Februar 1884, Morgens 10 Uhr, bei der unterzeichneten Behörde anzumelden, widrigen- falls nach Ablauf dieser Frist der bisherige Besigzer als Eigenthümer in dem Grundbuch eingetragen werden wird und der die ihm obliegende Anmel- dung unterlassente Berechtigte nicht nur seine Ansprüche gegen jeden Dritten, welcher im redlichen Glauben an die Richtigkeit des Grundbuchs das oben erwähnte Grundvermögen erwirbt, nicht mehr geltend macben kann, sondern auch ein Vorzugérecht gegenüber Denjenigen, deren Rechte in Folge der innerhalb der oben geseßten Frist erfolgten Anmel- dung eingetragen sind, verliert. F. 18/83. Sontra, Reg.-Bez. Cassel, am 4. Dezember 1883. Königlitzes Amtsgericht. gez. Koch. j Wird veröffentliht: Sontra, wie oben. Der Gerihtéshreiber Königlichen Amtsgerichts :

Lich, v. c.

56382]

l Auf den Antrag der Neustädter Weide-Interessent-

schaft, welche glaubhaft gemacht hat, daß sie das

Eigenthum an folgenden innerhalb der Ortsgemeinde

Neustadt-Harzburg belegenen Grundstüen, als:

1) einem 1 a 28,8 qm großen Terrain, begrenzt im Westen von dem Kupferbache, im Süden von dem Schmidt’shen Anbauerwesen No. ass. 200 hieselbst, im Osten und Norden von dem Erndtewege ;

2) cinem 2 a 82,30 qm großen Terrain, begrenzt im Westen von dem Ackerplane des Großköthers Friy Götting, im Süden von dem Holzplaße des Kleinköthers und Holzhändlers Andreas

Oekonom H. Jaeger zu Altkalen, haben das Auf- gebot des vom Großh. Amt Dargun unterm 31, Ok-

2) der am 20. August 1832 zu Kirchwärder geborene Friedrich Franck, welcher seit dem

wieter'schen Anbauerwesen No. ass. 129 bieselbst, im Norden von dem Erndtewege ;

3) einem 1 a 66,4 qm großen Terrain, begrenzt im Westen und Norden von Anger der Neu- städter Weide-Interefsentshaft, im Often von der Herzog-Wilhelmstraße. im Süden von dem Anbauerwesen des Maurermeisters Hermann

_ Bosse hier No. ass. 239

besißt, merden gemäß §. 23 der Grundbuchordnunç

S8. 823 ff. der Civilprozeßordnung und §,

Geseßes vom 1. April 1879 Nr. 12 der

und Verordnungsammlung alle Diejenigen,

Rechte an den bezeihneten Grundstücken zu

vermeinen, aufgefordert, soldbe spätestens am

Freitag, den 22. Februar 1884, Bormittags 9 Uhr,

hier anzumelden und zwar unter dem Rebtênatbtkeile,

daß nach Ablauf der Frist die genannte Weide-

Interefsentschaft als Eigentbümerin in das Grundbuch

für Neuftadt eingetragen werden wird und daß, wer

die ihm obliegende Anmeldung unterläßt, sein Recht gegen einen Dritten, welcher im redlihen Glaube: an die Richtigkeit des Grundbus das Grundftück erworben hat, niht mebr geltend maten fann. Harzburg, 17. Dezember 1883. Herzogliches Amtégericht. Thielemann.

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Bekanntmachung.

dem unterm 1. d. Mts. erlassenen Aufgebot on dem ¿Hufner Iürgen Siert in Norby

ecbr. 1867 über 600 # Sl. H.

Cour. ausgestellte Obligation ift der Name des

Gläubigers irrthümlich Claus Siert ftatt Claus

tes angegeben.

Edckernförde, den 21. Dezember 1883. Königliches Amtsgericht. I. aez. bbes. Veröffentlibt: Schröder, Gerißts!{reiber.

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[55975]

Lage. Die Vormünder der minderjährigen Kin- der des am 9. d. M. verst, Kaufmanns Oberftadt von hier haben die Erbschaft nur mit der Wohl- that dcs Inventars angetreten, Antragëmäßig wer- den daher Alle, welhe Ansprüche auf Befriedigung aus derselben zu haben vermeinen, zur Anmeldung und Klarftellung derselben auf

Mittwoch, 6. Februar 1884,

Morgens 10 Uhr, hierher verabladet. Nicht angemeldete Ansprüche sollen später nur insoweit berüdcksichtigt werden, als die Erben zur Herausgabe des Emvfangenen nach allgemeiner Rechtsvorscbrift noch verpflichtet sind. Schuldner der Erbmafse baben Zahlung an dfe Vormünder, die Kaufleute R. Thomas zu Bielefeld und E. Schäffer in Lage, oder an Einen derselben zu leisten.

Lage, 15. Dezember 1883,

Fürstlich Lippisches Amtsgericht. Nieländer.

] Oeffentliche Aufforderung.

Dem mit unbekanntem Aufenthalt abwesenden Georg Adam Haumüller von Darmstadt wird er- öffnet, daß scin am 15. April l. Is. verstorbener Vater, Gefängnißbeschließer Georg Haumüller von Darmstadt, dur Testament vom 15. April 1882 ihn zu Gunsten seiner Kinder, Elisabetha und Louise Haumüller, enterbt hat. Auf Antrag des Vertreters der Letzteren wird er aufgefordert, sich spätestens bis zu dem Termin:

Bag, den 12. Februar 1884, ormittags 10 Uhr, Zimmer Nr. 20, zu erklären, ob er das Testament als rechtsgültig anerkennt, und wenn nicht, bis dahin dessen klagen- weise Aafechtung nachzuweisen, als dasselbe sonft als Ens angesehen und in Vollzug geseßt werden wird. Darmstadt, den 18. Dezember 1883. Großherzoglich Hessishes Amtsgericht Darmstadt. I. Schäfer.

[56213

Jm Namen des Königs! Verkündet am 7. Dezember 1883. aez. Dülßner, Juftiz-Anwärter, als Gerichtsschreiber. Auf den Antrag des Gutsbesißers Johann Friedrich MNudolph zu Hainichen erkennt das Königliche Amtsgeriht zu Eilenburg durh den unterzeichneten Richter für Recht: Die Rechtsnachfolger des Auszüglers Johann Christian Bille werden mit ihren Ansprüchen und Rechten auf die aufgebotene Post von 250 Thlr. Termingelder aus dem Kaufvertrage vom 15, Oktober 1830 und eingetragen Hainichen Band I. Blatt 8 Abtheilung 1II. Nr. 2 ausgeschlofseu, die auf die Post ange- meldeten Rechte : l : 1) der Wittwe Friederike Amalie Bille, geb. Klotzsch, zu Wurzen, i 2) des Schmiedemeisters Theodor Bille zu Deuben, i : 3) der verwittweten Tischlermeister Zeising, Sidonie, geb. Bille, zu Wurzen, ; 4) des Schmiedemeisters MNobert Bille zu Wurzen, : werden vorbehalten und die Kosten des Verfahrens dem Antragsteller auferlegt.

[56254]

Koch hier, im Osten von dem Heinrih Käse-

gez. Beinert.