1926 / 293 p. 5 (Deutscher Reichsanzeiger, Thu, 16 Dec 1926 18:00:01 GMT) scan diff

wußte das auch. Troßdem nimmt die englishe Regierung unter dem Ducte der s¿anzösishen eine vollfkfomn.en ablehnende Siellung ein. Eine solhe Erklarung hätte uns also damals dem Frieden um feinen Schritt näher gebracht. Auch ein unwiderstehlicher Druck der öjfentlihen Veeinung in England auf die Regierung wäre dur eine solche Erklärung nicht ausgelöst worden: die Regierungen waren im Kriege außerordenlih stark. Fnsonderheit die englishe Demokratie hatte erkannt, daß thr größtcs Privi- legium die Verleihung absolut diktatorisher Macht war. So hatte Lloyd George eine Machtvollkommenheit, die bei uns weder für die oberste Heeresleitung noch für die Krone möglich war. Vie Kurie würde einem Wunsche nah Mitteilung des Briefwechsels ein absolutes Nein entgegengeseßt haben. Es bestand die größe Gefahr, den Friedensschritt der Kurie bei der Entente vollkommen indisfutabel zu machen. Denn sobald der private und vertrauliche Schristwechsel mit dex Kurie bekannt wurde, wäre bei unseren Gegnern sofort der Verdacht entstanden, die Kurie handle / in Deutschlands Fnteresse. Dadurh wäre jede Möglichkeit, an unjere Gegner bezüglih einer Friedensmöglichkeit heranzukommen, ver- nichtet worden. Jh würde daher Vals mit genau der gleichen Entschlossenheit die Verantwortung für ein gleihes Handeln wieder übernehmen. Das Wesen der diplomatischen Korrespondenz ist auh heute noch die Vertraulichkeit. Auch in einem rein parla- mentarischen System würde ein Außenminister dieselben Er- wägungen ‘anstellen und zu demselben Resultat kommen müssen.

Auf Befragen durch den Abgeordneten Dr. Bergsträßer (Dem.) bekundete der Zeuge: Am 28. Saa stellte der W.:ener Nuntius fest, daß der päpstliche Gas )ritt durch die Ableh- nung jeder italienischen Forderung bezüglih des Trentino s Oesterreich zu voller Hoffnugslosigkeit verurteilt sei. Funerli war ich überzeugt, daß, wenn erst einmal Friedensverhandlungen eingeleitet seien, dann die politische Leitung Macht genug besißen würde, um gewisse Reserven zu beseitigen. Der Rest hätte sih dann von selbst erledigen lassen. Die Auseinanderseßungen mit den preußischen Staatsministerium über die belgiscze Frage haben nicht ixrgendwelche erheblihen Friktionen oder Gegensäßlichteiten ergehen. Daß die offizielle deutshe Antwort an die Kurie vor dem inoffiziellen Schreiben, daß gewisse Vorbehalte der Obersten Heeresleitung berüdsichtigte, eingetroffen ist, ist historisch voll- fomnmen unmöglich.

Auf eine Frage des Abgeordneten Dr. Bergsträßer (Dem.) erklärte Staatssekretär von Kühlmann, der Auftrag des neutralen Mittelsmannes sei ganz präzise gewesen, die volle Souveränität und Fntegrität Belgiens E zuzufagen, wenn die Gegeuseite erkläre, daß diese Zusage Friedensverhandlungen ur Folge habe, deren Vorausseßung wicderum die Integrität des eutjhen Territoriums und des deutschen Handels nah dem Kriege wäre. i

Ubg. Dr. Bergstcäßer: Warum ist diese Erklärung nicht auch gegenüber dem Papst abgegeben worden?

Staatssekretär von Kühlmann : Weil sie nux untex der Bedingung der Gegenerkllärung der anderen Seite abgegeben werden sollte. Fede Erklärung an den Papst würde aber ösfent- lih gewesen sein.

Abg. Dr. Bergsträßer: Daraus scheint sich mir zum mindesten zu ergeben, daß doch zu vershiedenen Zeiten von Deutschland über Belgien verschiedene Erklärungen abgegeben worden sind, aus denen Unklarheit der deutschen Politik gefolgert werden konnte. Bestand denn nicht die Möglichkeit, den Siebener- Ausfchuß insoweit zu informieren, daz er niht über die ganze Aktion notwendig falsche Vorstellungen haben mußte, ja geradezu gegenteilige Folgerungen ziehen mußte? Aus dieser falschen Fol« gerung ergab sich, daß die damalige Fortshrittspartci und das Oa die Parteien derx Friedensrefolution, sclbst im Fahre 1918 E die Friedensresolution sozusagen auf Eis gelegt hatten, weil sie sie für verfehlt hielten. Hôtte das niht vermieden werden können? /

Staatssekretär von Kühlmann: Jch habe es nicht für tunlih gehalten und würde es unter den gleihen Verhältnissen wiedex nicht für tunlih halten, diese vertraulihen Nebenaktionen ohne Zustimmung des Gegenspielers einer parlamentarishon Lörperschast mitzuteilen. Die atemlose Spannung von damals ließ eine Judiskretion leider als sehr naheliegend erscheinen. Der Redner erinnert in diesem Zusammenhang an das Bekanntwerden der Denkschrift des Grafen Tshernin dur eine vertcaulihe Mit- teilung eines Zentrumsabgeordneten in einer Parteiversammlung und an die Verbreitung der Denkschrift des Grafen Lichnowsky durch Flugzeuge der Entente, obwohl die Denkschrift nux in einigen numerierten Exemplaren an bestimmte Persönlichkeiten gelangt tvar. its h

Abg. Dr. Bergsträßer: Trobdem bleibt bestehen, daß der Siebener-Ausshuß über die zweite Antwort nicht informiert worden ist.

Staatssekcetär von Kühlmann : Der Brief hatte nux den Zweck, die Antwort mehr zn präzisieren, weiter nichts.

Dr. Bergsträßer: Warum hat man nicht {hon bei der ersten Antwort präzisiert und daß dann gleich dem Siebener- Aus\{chuß vorgelegt?

Staatssekretär von Kühlmann: Weil der Brief vom 24. September in seinem ersten Teil eine indirekte Mitteilung an die englishe Regierung und in seinem zweiten Teil eine Erklä- rung an den Nuntius is. Dem Ansshuß wurde er nicht mit- geteilt, weil es sich um geheime Korrespondenz handelte.

Abg. Dr. Bredt macht auf den Widerspruch aufmerksam, der darin liegt, daß die Antivort Gasparis von èiner Zerschlagang eder Friedensmöglichkeit durch die deutshe Note spricht und die

eutsche Regierung troßdem den Mut fand, die Note überhaupt noch abzuschicken. Gewiß, man könne einen Aus\{huß in der roßen Politik nicht über alles informieren, aber der Siebener=- us\chuß sei doch nux zu dem Zweck eingesekt worden, um Aus- funft zu bekemmen über die Aniwort an den Payft.

Sachverständiger Dr. Herb: Das ist bestritten worden!

Dr. Bredt: Aber Michaelis hat es doh geschrieben!

Abg Scheidemann: Das ist am 22. August mit dem Reichskanzler verabredet worden.

Dr. Bredt: Nun hat der Siebener-Ausschuß tie Bezug- nahme auf die Friedensresolution in der deutschen Antwort ge- wünscht, weil ex darin einen klaren Verziht auf Belgien sah. Wenn die Kurie dann anderer Ansicht war, mußte man das doch dem Ausschuß mitteilen. Tat man es nicht, so konnte doch nicht von einem Vertrauensverhältnis die Rede sein. E O

Staatssekretär von Kühlmann: Rein schematish ist die Antwort auf die Papstnote unter Bezugnahme auf die Friedens- resolution die einzige offizielle Antwort gewesen. Sie enthielt nach der neaativen Seite jedenfalls den Verzicht auf jede Annexion, meiner Ansicht nah positiv auch das Versprechen, auf Wieder- herstellung Belgiens. Ein privater Brief kann eine offizielle amtliche Aeußeruna niemals restringieren und abändern. Fch kann hier also keinen Widerspruch sehen. Beide Schriftstücke enthalten im wesentlihen dasselbe, da sie derselben Intention entsvringen, und der Empfönger hat auch England mitgeteilt, daß er diese Auf- fassung hatte. Jm übriaoen bilden die Nten nur Teile des komvli- zterten Gedankenaustausches, und das Material, das uns pur Ver- füanung steht, reiht nicht aus, um die geschichtliche Wahrheit dar- zvstellen. Anf eine Frage des Abaeordneten F oos (Zenir.) er- widert von Kühlmann, die Ergebnisse der neutralen Sondierungen bôtten noch nicht vorgelegen, als die Note des Paystes eintraf. Abaeschlosson sei die Sache erst worden d'1rch das spanische Zirkylor vom 15. September, in dem ausoœsyrohen wurde, die vatikanische Aktion müsse als eiy Schlag ins Wasser erscheinen.

Abg Joos: W-onn die wesentliche deutsche Antwort durch die KQurie sck@on abgelehnt war und die private svätere Mitteilung noch eine Abschtvächung enthielt, dann mußte doch dieses Schreiben vom 24, September das Ende bedeutet haben. Mir ist aus den lehten Tagen mitgeteilt worden, daß die einwandfreieste Persön- lichkeit, die es in dieser Beziehnng überhaupt geben kann, be- hanvtet hat, als im Früßfahr 1918 an Rom erneut das Ansinnen gestellt wurde. einen Friedensfühler auszustrecken, habe Rom refolut abaeclehnt, mit dem Hinweis auf den Ausaang der Aktion vom Herbst 1917, Hier steht Vehauptung gegen Behauptung, \o-

lange die Kurie nicht alles vorlegt, was fie leider nicht iut. Nicht nur der Siebener-Ausshuß, fondern auch Erzberger, von dem man annehmen mußte, daß er von Kühlmann gut informiert sei, tappten vollkommen im Dunkeln. Jch selbst war übrigens unter den gwei- bis dreihundert Menschen in der Versammlung in Frankfurt a. M, in der die Denkschrift Tschernins pre18- gegeben sein joll. Jh habe nichts gehört, Die vertrauliche Jn- formation geshah in einem ganz kleinen Kreise. (Von Kühl- mann: Jch habe teine Zahl genannt.) Aber die Preisgabe in der Versammlung ist öffentlih behauptet worden.

Staatssekretar von Kühlmann : Jst es nicht schwer er- klärlih, daß ein Mann wie Jhr verstorbener Fraktionskollege. der in ständigem Meinungsaustausch mit Nom stand, so spät erjahren hat, daß der Brief vom 24. September den Abbruch der päpst- lichen Friedensbemühungen bedeutete? Glauben Sie das? Jh nicht! Es wäre jedenfalls fehr merfwürdig, wenn ein politisch so hoh begabter, mit einem ausgebauten Jnformationsapparat, der fast dem Auswärtigen Amt gleichkam, versehener Mann, der eine so große, wenn nicht gar maßgebende Rolle gespielt Hat, nicht früher um die Zusammenhänge gewußt haben joll,

Abg. Jo08s8 : Er 1st tot, er kann sih nicht verteidigen.

Staatssekretär von Kühlmann. Jh habe immer in der angenehmsten Weise mit thm zusammengearbeitet und gerade deswegen scheint es mir so unwahrscheinlich. Uebrigens wird das auch widerlegt durch den lebten Passus der Note des Papstes, den ih bisher noch nicht verlesen habe: „Wenn die Regierungen der Ententemächte, beflügelt von dem Wunsch nach Frieden, ivie sie es zweifellos sind, nicht ablehnen wollen, in Verhandlungen einzutreten, so ist der Heilige Stuhl vollfkemmen bereit, feine Dienste anzubieten, indem er auf seine eigene Jnitiative hin weitere Erklärungen und präzgisere Definitionen anfordern wtrd in bezug auf die verschiedenen Punkte, welhe dem Heiligen Stuhl von den Ententemächten bezeihnet werden können.“ Das zeigt doeh flar, daß der Heilige Stuhl am 28. September volU- fommen überzeugt war, prägifere Erflärungen zu erlangen, wenn die Ententemächte prinzipiell auf Friedensunterhaltungen etn- gehen wollten. ;

Abg. Graf Wefstar þ (D. Nat.) fragt den Zeugen von Kühl- mann, ob die Darstellung des Abg. Scheidemann in seinem be-

fannten Buch über die Unterredung am 9. September richtig sei.

Danach hätte Herr von Kühlmann dem Abg. Scheidemann mit- geteilt, die Kurie sei bereits informiert und sei damit einver- standen, doß über Belgien nicht öffentlich geredet werden soll. Der Vatikan erwarte keine andere Antwort, als sie von Kühl- mann in der am folgenden Tage stattfindenden Sißung des Siebener-Aus schusses vorlegen tverde. i Staatssekretär von Kühlmann: Fn diesem Punkte ift die Darstellung des Abg. Scheidemann zweifellos unrichtig. Jch habe, um möglichst die gesamten Mehrheitsparteien in Ueberein- stimmung bei der Antwort auf die Papstnote zu bringen, ver- sucht, in einer den Verhältnissen entsprechend fehr diplomatifh gehaltenen Unterredung dem Abg, Scheidemann tyenigjtens f0- weit Einblick in die Vorgänge zu geben, daß er unsere Gründe wenigstens andeutungsweise kennen lernte, Jch habe feine Auf- zeichnungen über diese Unterredung gemacht, aber wenn ich die in seinem Tagebuch wiedergegebenen Darlegungen gemacht hätte, so würden sie unwahr gewesen sein. Und ein jo shwacher Diplo- mat bin ih nie gewesen Lügen, auch diplomatische Lügen haben kurze Beine —, daß ich Herrn Scheidemann, der unmittel- bar darauf mit Erzberger zusammen kam, etwas mitteilte, dessen Unrichtigkeit Erzberger kennen mußte. Herr Scheidemann hat sehr präzise und wörtlich aufzufassende Dinge in einem all- gemeinen Sinne verstanden. Da kommt die berühmte Frage des roten Kanapees, die in der Literatur und im zweiten Aus- chuß schon eine Rolle gespielt, aber leider zu einer Vereinigung und Vereinigung seiner und meiner Aeußerungen nicht ge- führt hat. : Abg. Graf West arp (D. Nat.): Sie sprachen von der Ver- bindung des Abg. Erzberger mit der Kurie und seiner eifrigen Tätigkeit. Sind Jhnen durch Erzberger Jnformatitonen zu- gegangen über die Auffassungen, die in der Kurie bestanden haben? Hat er Jhnen gesagt, in welcher Form er mit der Kurie verkehrt? : : R Staatssekretär von Kühlmann: Jn jener Zeit habe ich pecsönlih nur ganz wenige Unterredungen mit dem Abg. Ergz- berger gehabt. Auf die Einzelheiten kann ih mi nit befinnen, Hingegen stand der Abg. Erzberger mit dem Referenten des Aus8- wärtigen Amtes in Verbindung. Jh habe zweifellos den Ge- samteindruck gewonnen von der Auffassung der Kurie, daß sie einen großen Wert darauf legen würde, daß wir expressis verbis die Erklärung über Belgien abgeben, daß fie fich aber nolens volens damit abfinden würde, wenn wir dies nicht täten. Wir mußten ja auch der Kurie gegenüber immer den Stand- punkt wahren: Die Kurie is für uns eine außenstehende Macht, deren Wünsche sorgfältig geprüft und beachtet werden mußten, aber für un8 nicht ausshlaggebend sein durften. : Abg. Scheidemann (Soz.) beharrte dabei, daß feine Dar- stellung unbedingt der Wahrheit entspreche. j Staatssekretär von Kühlmann richtete darauf an den Abg. Scheidemann die Frage: Glauben Sie, daß dec Abg. Erz» berger für die Papstnote in diefer Form gestimmt hätte, wenn er die Ueberzeugung gehabt hätte, daß die Note in dieser Form der Kurie nicht akzeptabel ift? : j L Abg. Scheidemann verneint diese Frage. / Darauf wurden die Verhandlungen auf Freitag vertagt.

Dex Aeltestenrat des Preußischen Landtages beschloß gestern, daß die Weihnachtsferien am kommenden Freitag beginnen sollen. Neben dec allgemeinen Aussprache zum Haushalt will das Haus auch nochch, voraussihtlich am Freitag, verhandeln über die nichtstrittigen Punkte zur Typhusepidemie in Hannover. Außerdem soll mit beschränkter Redezeit auch die dritte Lesung des schlesishen Umgemeindungsgesetes noch behandelt tverden, ferner die Vorlage über die Weihnachtszulage.

E

Der Hauptaus3shuß des Preußischen Landtages nahm in seinex gestrigen Siyung, dem Nachrichtenbüro des Ver- eins Deutscher Zeitungsverleger zufolge, einen Antrag Winck- ler (D. Nat.) übec den Ausbau des Dortmund-Ems- Kanals in der Fassung des Ausschusses an, wonach das Staats- ministeriumt exsucht wird, bei der Reichsregierung dahin gu wixken, daß dex Ausbau zu einem Schiffahrtsweg für solche Schiffseinheiten, die eine Angleihung der Frachten auf dem Dortmund-Ems-Kanal an die Rheinfrachten gestattet, schnellstens ecfolgt. Dabei soll beachtet werden, daß dur die von der Reichs- regierung bereits bewilligte Fertigstellung des Mittelland-Kanals sowie dur die in Aussicht gestellte Vertiefung des Fahrwassers der Weser von Minden abwärts, endlih unter Umständen durch den Bau des S das Stück des Dortmund-Ems- Kanals von Schleuse 7 bis Bergeshövede eine große Verkehrs8- steigerung erfährt und ohne Rüdcksicht auf den sonstigen Verkehr auf dem Dortmund-Ems-Kanal auf alle Fälle ausgebaut werden muß. Die für diesen Teil des Kanals benötigten Bausumnmen sollen bei der Ausgestaltung der Kanaltarife dem eigentlichen Dortmund-Ems-Kanal-Verkehx niht in Rehnung gestellt werden dürsen. Dem Anspruch Preußens auf eine organische Gestaltung des Tarifs auf dem Dortmund-Ems-Kanal soll unter tunlichster Schonung der bestehenden Vexhältnifse dadurch Rechnung getragen werden, daß entiveder grundsäbßlih das vor 1921 gültige Tarif- system auf dem Dortmund-Ems-Kanal tviederhergesteilt wird, die Einbeziehung des oberen Dortmund-Ems-Kanals in das Tarifschema des ‘Mittelland-Kanals also wieder aufgehoben wird, oder daß durch Ausdehnung des Systems von Ausnahmetarifen auf die wichtigsten bisher in dieses Systgm nicht einbezogenen Güter die Wettbewerbsfähigkeit des Lortmund-Ems-Kanals wiederhergestellt wird. Ferner fand Annahme der deutsch- nationale Antrag auf Bau ciner Bahnlinie Erbacch—Die r-

dorf zum Rhein; es soll nach dem Antrag dahin gewirkt werden, daß der Vau noch in das gegenwärtige Arbeits beshajfungsprogramm der Reichsregierung aufgenommen wird. Der Ausschuß beschäftigte sih ferner mit dem Antrag von Winterfeld (D. Nat.) auf eine Hilfsaktion für die durch das Hohwasser geshädigten Bewohner des3 Spreewaldes. Jn dem Antrag wird darauf hingewiesen, daß besonders in Burg-Kauper und noch schlimmer in Burg=- Kolonie Not und Elend herrshen und daß im vergangenen Fahr auch die Aecker ersoffen sind, so daß keine Herbst- und vielleicht auch keine Frühjahrsbestellung möglich ist. Nach wärmster Befür= wortung durch den Berichterstatter Abg. Dermitßel (D. Nat.) und weiteren Ausführungen der Abgg. Lindner (D, Nat.), Dr. Shmedding (Zentr.) und Stendel (D. Vp.) wurde der Antrag angenommen, das Staatsministerium zu ersuchen, den notleidenden Bewohnern des Spreewaldes sofort, ohne Rüefsicht aui Zahlung von Provinz und Kreis die für ihren Lebensunter- haelt und zur Fortführung ihrer Wirtschaften notwendige Hilfe aus Staatêsmitteln zu gewähren sowie Mittel für sofortige sani- târe Maßnahmen berettzustellen, insbesondere unverzüglih ein Brojekt zur Entwässerung des Spreewaldes aufzustellen und es tunlihst noch im Fahre 1927 zur Durchführung zu bringen

Der Heimstättenausschu des Preußishen Landtages verhandelte gestern abend über den soztialdemo- kratishen Antrag auf Bereitstellung höherer Mittel, um zu ers reihen, daß im Jahre 1927 in Preußen mindestens 200000 Wöhnungen erbaut werden. Vertreter des Finanz- mimisteriums und des WohlfahrtsFminisieriums erflärten dem Nachrichtenbüro des Vereins Deutscher Zeitung3- verleger zufolge, daß für den Wohnungsbau des nächsten Jahres 430 Millionen bereits durch den Etat zur Verfügun aecstellt seien. Für , den staatlichen Anteil habe die Staatsbank, ür den Gemeindeanteil hätten Banken und Sparkassen die Be- vorschussung übernommen. Es könne daher ohne weiteres mit dem Bauprogramm begonnen werden, sobald die Witterung es zulasse. Ueber ein zusäßlihes Bauprogramm und seine Finxn- zierung seien zwishen den Reihsministerien und dem preußischen Staat3ministeriuum Verhandlungen im Gange Es besiche die Hoffnung, daß ein erhöhtes Wohnungsbauprogramm im nächsten Jahre durchgeführt werden könne.

Handel nnd Gewerbe, Berlin, den 16. Dezember 1926. Telegravhiihe Auszahlung.

D P

15, Dezember Geld Brief

1,717 1,72L 4,191 4,201 2045 2,049 20,889 20,94L 2,112 2,122 20,398 20,408 4,197 4,207 0,494 0,496

4,955 4,265

167,87 168,29 5/34 5,36

58,39 58,53 8147 81,67 10,557 10,997 18,63 18,67 7,402 T7422 111,866 L11214

21,575 21,625 106,02 106,28 16,666 16,70 124a3 1247 81,14 81,34

3,032 3,042 64,14 64,30

112,14 112,42 59,17 99,3E 5,867 5,887

16. Dezember Geld Brie? 1,718 1,722 4,191 4,201 2,055 92,059 20,889 20941 2,115 2,125 20363 20,413 4,1955 4,2055 0,495 0,497 4,29 4,26

167,83 168,25 5,34 9,36

58,39 98,93 81,47 81,67 10557 10,997 18,88 18,92 7,39 7,415 111,79 112,07

21,495 21,545 1059,79 106,25 16,85 16,89

12,424 12,464 81,12 81.32

3,032 3,042 63,99 64,15

112,12 112,40 59,18 59,32 5,875 5,895

Buenos- Aires . Canada . aat. Kairo 1 äavpt. Pf. Konstanttinopel | 1 türk. £ London l £ New Vork. . 118 Nio de Janeiro | 1 Milreis

1 Goldpeso

Uruguay .

Artnsterdam- 100 Gulden 100 Drachm.

Notterdam . Athen Brüssel u. Ant- werpen 100 Belga 100 Gulden 100 finnl. 100 Lire

Danzig Helsingfors

100 Dinar 100 Kr.

Jtalien Sugoslawien. . Kopenhagen . . Lissabon und

100 Escudo 100 Kr. 100 Fres. 100 Kr.

Doi» +

DICI0 s pa ¡

Paris . « 100 F1cs. 100 Leva 100 Peseten

Prag 06M . Schwetz « s Sofia 100 Kr. 100 Scilling 100 000 Ker.

1 Pap.-Pef. 1 fanad. § 1 Yen

Shpanien . . « Stockholm und

Gothenburg . Bien. a9 Budapest « «

Ausländische Geldsorten und Banknoten.

15. Dezember

Geld Brief

20,38 20,48

4,198 4,218

4,187 4,207 418 4/20 1696 1/716 du 0,485 0,505 du 4 419

20;43 20,32 20,42

20,428 | 20,32 20,42 —_ 208 2,125

58,63 58,40 958,70 112,18

11157 112,13 81,66 | 8120 81,60 1056 | 1050 1056 17,0t

16,79 16,83 167,43 168,27

167,90 168,34 18,85 18,95 18,6 18,77 7,39 4 5

, 7,405 105,63 105, 106,32

16. Dezember Geld Brief 20,37 20,47

4,198 4/218 Amerikanische : 1000—5 Doll. 4,186 4,206 2 und 1 Doll. 4,179 4,199 Argentinische i _— Brasilianische . ‘ei Canadi\che. . . Engliscke: O ¿e ia £ u. darunter Türkische. . .. Belgische . Bulgarische Däniche . « « « Danziger. . « « Finni\he. ... Französische . olländische . . talieni}che: über 10 Lire Jugoslawische . Norwegische . . Rumänische: 1900 Lei und neue 900 Lei unter 500 Lei Schwedische . . Schweizer . Svyvanische . .. T)checho - low. 5000 fr. . 1000Kr. u.dar. Oesterreichische Ungarische .. «

Sovereigns 20 Fres.-Stücke Gold-Dollars .

20,33 20,328

58,33

111,62 81,25 10,50 16,93

1 türk, Pfd. 100 Belga 100 Leva

100 Fr.

100 Gulden 100 finnl. M 190 Fres. 106 Gulden

100 Lire 100 Dinar 100 Kr.

2,20

111,82 81/06 64/05

12,41 12,41 59/02

2,24

11238 §146 64/37

12,47 12/47 59,32

100 Let E am 100 Lei a 100 Kr. 111,72 100 Fres. 81,15 100 Pefeten 63,74

100 Kr. 12,41 100 Kr. 12,41 100 Schilling | §9,07 100 000 Kr. 5,84

119,28 81/55 64/06

12,47 12,47 59,37

5,88

Die Liquidationsfurle tür medio Dezember 1926 stellen sich wie foigt: Allgem. Deutsche Eitenb. 94 00, Deutsch- Aust al. Dampf 168 00, Hamburg-Amerikanitche Packetfahrt 168,00, Hamburg - Südamerifan. Dampt 181,00, Hanja Damyt1chiffahrt 192,00, Kosmos Dampfichiftahrt 168,00, MNorddeut)cher Lloyd 164,00, Allg. Dis Credit-Anstait 141,00, Barmer Bank - Verein 143.00, Berliner Handels - Gesellihaft 268,00, Commerz- u. Privat - Bank 19900, Darmstädter u Natidnalbank 251,00, Deut\che Bank 178,00. Diskonto-Kommandit 169,00 Dresdner Bank 159,00, Mitteldeutsche Kredit - Bk. 144 00, Schultheiß - Papenhoter 296,00, Allgem. EClektrizitätsges. 1567,00, Bergmaun Elektrizität 192,00,

zum Deutschen Reick

Ir. 293.

s Untertucungsjiachen

. Aufgebote, Verlu1t- u. Fundfachen, Zustellungen u. dergl. . Verkäufe, Verpachtungen, Verdingungen 2c.

. Verlosung 2c. von Wertpapieren.

5. Kommanditgesellsha}ten auf Attien, Aktiengesellschaften

und Deutiche Kolonialgesell!chaften

F Befristete Anzeigen mlissen & rei Tage vor dem

Dritte Beilage ¿Sanzeiger und Preußischen Staatsanzeiger

Berlin, Donnerstag, den 16. Dezember

Öffentlicher Anzeiger.

Anzeigenpreis für den Naum einer 5 gespaltenen Einheitszeile (Petit)

1,05 Neichs8marê.

1926

6. Erwerbs. und Wirtschaftsgenossenschaften. 7. Niederlassung 2c. von Ytehtsanwälten.

8. Unfall- und Inpaliditäts- 2c. Versicherung, 9. Bankausweise.

10. Verichiedene Bekanntmachungen.

11. Privatanzeigen.

Einrückungstermin bei der Geschäftsstelle eingegangen fein. "S8

2. Aufgebote, Ver- luft- und Fundsachen, Zustellungen u. dergl.

[94368]

Durch Ausschlußurteil vom 9. 12, 1926 Find die unverzinslichen Schatßzanwei]ungen des Deutichen MNeichs „E“ von 1924 Folge 1 Gruppe Ib bis IV b Nr. 426903/ 06 und 426981/90, und zwar Gruppe L über je 259 GM, TLT über je 26,25 GM 111 über je 2750 GM, 1V über je 938,75 GM, für fraftlos erklärt worden.

Amtsgericht Berlin-Mitte, Abt. 216,

F 1440. 26, den 9. 12. 1926. [94367]

Durch Aus\{lußurteil des Amtsgerichts in Nem!cheid vom 1. December 1926 sind die Aktien Nr. 901 bis 1000 und Nr. 3001 bis 3005 der „Pelkara“ Nheinisch-West- fälishen Werkzeug - Aktiengetellshaft in MNem)cheid tür kra1tlos erflärt 3 F. 4/26.

Amtsgericht Remscheid, den 1. Dezember 1926, [94369] S

Durch Auësc{lußurteil vom 9. 12. 26 ift das am 30, Juni 1926 fällige, von I. Baron in Berlin, Rosenthaler Str. 8a, afzeptierte, bei der Handelsbank A. G. in Berlin, Königitraße 34/36, zahlbare und von der Firma Max Nußbaum ausgestellte Wechselblankett Nr. 201 über 171 NM für fkrati!os erflärt worden.

Amtsgericht Verlin-Mitte, Abt. 216,

F. 3411. 26, den 9. 12. 1926.

94372] s

Durch Ausf{lußuteil vom 10. Dezember 1926 ift der Wechjel über 500 ftünf- hundert Neichsmaik, tällig am 15. De- zember 1925, afzevtient von der Harzer Berabar und Industriebahnengesellfchait m. b. H. in Goëlar, ausgestellt und giriert von dem Norddeut|hen Boden- verwertungsverein e. G. m. b. H, in Berlin- Scböneberg, für kraftlos erklärt.

Goslar, den 10, Dezember 1926,

Das Amtegericht. [94370]

Durch Auéschlußurteil vom 11. 12. 1926 sind für kraftlos erflärt worden: 1. der bon Herm. Liejegang in Berlin N. 39, Lynarstraße 26, af;eptierte, am 25. Februar 1326 fällig gewesene und von Gebrüder Weise in Beilin ausgestellte Blanko- wechiel Nr. 308 über 166 NM; 2. der von Kaufmann Harry Goldstein in Firma „Hago" Schuhgroßhandlung Harry Gold- sicin in Berlin C. 34, Nosenthaler Straße 40/41, afzeptierte, am 9. Apul 1926 fällig aewetene, von Pampel und Müller in Berlin ausgestellte Blaukowechsel Nr. 474 über 600 It,

Amtsgericht Berlin-Mitte, Abt. 216,

F368, 26, den 11. 12, 26. {94371

In der Aufaebotssahe der Neichsbank- nebenstelle in Detmold hat das Lippi1che Umtsgericht C in Detmo!d durch den Gerichteassessor Dr. Jacobs für Necht er- kannt: Die am 3. Dezember 1925 fällig gewetenen protestienten 3 Wechiel, aus- gestellt: a) Seesen, 31. Augult 1925, von der Seesener Blechwarenfabrik Seesen über 20900 RNM, der von der Ausstellerin auf die Firma Ernst Moler in Hiddesen (eiogen und von dieser angenommen ift zahlbar bei der Neicbsbank in Detmold, b) Barntruy, 15. Oktober 1925, yon Her- mann Bunte in Barntrup über 250 NM, der von dem Auésteller auf die Technische Handelêgefellscha)t in Detmold gezogen und von diejer angenommen ist, zah1ibar bei der Lippiichen Landesbank in Detmold, c) Braunchweig, 3. November 1925, von Gebr. Kökfer in Braun|hweig über 130 NM, rer von der Auséstellerin auf Chr, Nugart in Detmold gezogen und von diesem angenommen ist, werden für frastlos erflärt.

Dr. Jacob.

[94374] Jin Namen des Volkes!

In der Autgebots)ache der evangel. Kirchengemeinde bezw. Kirche zu Brauns- berg, vertreten durch den evangel. Ge- meindekirchenrat, hat das Amtsgericht in Braunsberg durch den Amts- gerichtérat Wobbe für Recht erkannt : Die verlorengegangenen Hypothekenbriete : a) bom 28. Avril 1885 über die auf dem Grundbuchblatte des Grundstücks Braunsberg, Nitterstraße 34 trüber Haus Vorstadt Nr. 372 Bd. 7 Bl. 641 in Abt. II1[ Nr. 8, b) vom 12. Jannar 1888 über die auf dem Grundbuchblatt des Grundstücks Braunsberg, Holzstr. 5a früber Garten Vorstadt Nr. 11 Bd. 21 Bl. 160 in Abt. i1l Nr 1 eingetragenen, zu 5% vom 1 Mai 1885 bezw. 1. Zuli 1915 verzinélihen Darlehnéforderungen von ad a: 6000, ad b: §8000 Æ werden für kraftlos erklärt,

(94357] Beschluß.

Den Erben des am 22, 10. 1921 zu Cröv verstorbenen Winzers Jofet Trofsen ift von dem unterzeichneten Nachlaßgericht am 21, 5. 1926 ein gemein}1chaftlicher Grbschein erteilt worden, wonach die Ehe- frau des Winzers Peter Klein, Maria geborene Junglen, in Cröv als Miterbin zu 8%, am Nachlaß beteiligt tein foll. Dieser Erbschein ist unrichtig und wird daber für fraftlos erflärt.

Traben-Trarbach, den 4. Dezember 1926, Amtsgericht.

[94366] Ausschiußurteil. Im Namen des Volkes!

In dem Aufgebotsverfahren zum Zwecke der Todeéerklärung des verschollenen Arbeiters Max Voigt aus Brandenburg- Havel bat das Amtégericht in Branden- burg a. d. Sav:l, Abt. 9, auf die mündliche Verhandlung vom 1, Dezember 1926 durch den Gerichtéassessor Dr. Weiße tür Recht erfannt: Der verschollene Arbeiter Max Voigt, geboren am 24. De- zember 1873 zu Schneidemühl, wird für tot erflärt. Als Zeitpunkt des Todes wird der 31. Dezember 1917 festgestelUt. Die Kosten des Verfahrens fallen dem Nachlaß zur Last.

Dr. Weiße.

[94379] Oeffentliche Zustellung.

Die Ehefrau Hermann Sawictßky, ver- witwete Schammel, geb. Zinken, tn Gonmern, Prozeßbevollmächtigter: Nechts8- antwvalt Vêéöller in Godesberg, flagt gegen den Hermann Sawiczky, |irüher in ommern, unter der Behauptung, daß der Betlagte für ibren Unterhalt nicht gesorgt und fie wiederholt mißhandelt habe, mit dem Antrag auf Ehescheidung. Die Klägerin ladet den Beklagten zur münd- lichen Verhandlung des Mechtsstreits vor die 4. Zivilkammer des Landgerichts in Bonn auf den 18, Februar 1927, vorm. 95 Uhr, mit der Aufforderung, sich durch einen bei diesem Gerichte zugelassenen Rechtsanwalt als Prozeß- bevollmächtigten vertreten zu lassen.

Bachmann, Justizober!ekretär,

Gerichts|hreiber des Landgerichts.

[94385] Oeffentliche Zusteliung.

Die Ebeirau Anna Katharina Kaulen, aeb. Leroi, tin Hohenbudberg, Prozeßbevoll- mächtigter: Nechtsanwalt Dr. Camphausen in Crefeld, klagt gegen den Maurer Ger- hard Wilheln Kaulen, früber in Hohen- budberag, auf Grund § 1568 B. G-B, mit dem Antrag auf Ebeicheidung, Die Klägerin ladet den Beklaaten zur münd- lichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die 1. Zivilkammer des Landgerichts in Crefeld aut den 22. Februar 1927, vormittags 97 Uhr, mit der Aufforde- rung, fih durch einen bei diesem Gericht zugelassenen MNechtsanwalt als Prozeß- bevollmächtigten vertreten zu lassen.

Crefeld, den 11. December 1926.

Der Gerichtsschreiber des Landgerichts.

[94381] Oeffentliche Zustellung.

In Sachen Schultheiß, Sofie, Metall- drückersehe/rau und Arbeiterin în Fürth i. B, Scbüyenhof 3 11, Klägerin, ver- treten durch Rechtsanwalt Dr. Stahl in Fürth gegen Sch{ultheiß, Thomas, Metalldrücker, zu.eßt in Fürth, nun un- bekannten Äufenthalts, Beklagten, hat unterm 8. Dezember 1926 tftlägerischer Prozeßbevollmächtigter Klage zur Zivil- fammer des Landgerichts Fürth i. B. wegen Ehbe)\cheidung eingereiht mit dem Antrage, durch UÜrteil zu erkennen : 1. Die Ehe der Streitéteile wird aus Ver- schulden des Beklagten geschieden. IT. Der Beklagte hat die Kosten des Rechtsstreits zu tragen. Klagépartei ladet den Beklagten zur mündlichen Verhandlung des Nechtsstreits vor das Prozeßgericht zu dem auf Mon- tag, den 21. Februar 1927, vorm. 9 Uhr, anberaumten Termia mit der Aufforrerung, einen bei dem genannten Prozeßgerichte zugelassenen Nechtsanwoalt zu 1einer Vertretung zu bestellen. Dies wird zum Zwecke der öffentlichen Zustellung bekanntgegeben.

Fürth i. B., den 18. Dezember 1926.

Gerichtsschreiberei des Landgerichts.

[94384] Oeffentliche Zustellung.

Luise Christine Noller, geb. Stahl, in Lomersheim, Prozeßbevollmächtigter : Rechtéanwalt Menstell in Maulbronn, klagt gegen ihren mit unbekanntem Auf- enthalt abwetenden Gbhemann Gottlob Noller, Schreiner, früher in Lomeréheim, wegen Ehe)cheidung auf Grund des § 1568 B. G.-B., mit dem Antrage: Die zwichen den Parteien am 23. Juni 1921 vor dem Standesamt Lomersheim geschlossene Ehe roird geschieden, der Beklagte wird für deu s{uldigen Teil erklärt und hat die Kosien des Nechtéstreits zu tragen. Die Klägerin ladet den Beklagten zur münd- lien Verhandlung des Vtechtéstreits vor die H. Zivilfammer des Landgerichts Heil- bronn auf Freitag, den 18, Februar

1927, vormittags 9 Uhr, mit der

Aufforderung, einen bei dem genannten Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen Heilbronn, den 10. Dezember 1926. Gerichtsschreiberei des Landgerichts.

[94386)

Frau Maria Anna Ewald, geb. Diehm, hier, Prozeßbevollmächtigter: HNehtsanwait Dr. Moekel, hier, ladet ihren Ebemann, den Taglöhner Georg Philipp Ewald, zuleßt hrer jeßt unbefannten Aufenthalts, zur mündlichen Verhandlung des EChe- 1cheidungerechtt streits auf den 22. Februar 1927, vorm. 9; Uhr, vor die 3. Zivil- kammer des Landgerichts Mannheim mit der Aufforderung, einen bei dem Gericht zugelassenen Anwalt zu bestellen.

Mannheim, den 10, Dezember 1926.

Der Gerichtsschreiber des Landgerichts.

[94390]

In Sachen des minder]. Helmut Karl Bockelmann, früher Suvianeck, geb. 29, 9, 23, gef. vertr. durch das Jugendamt Bremen, Prozeßbev.: Verw.-Inspy. Wilie, Bremen, Bahnhofstr. 12, gegen Karl Stephan Breitkopf, unbekannten Auf- enthalts, ist von Amts wegen neuer Termin zur mündlichen Verhandlung des NRechtés- streits vor dem Amtsgericht zu Bremen, Gerichtehaus8, Zimmer Nr. 84 (Eingang Ofstertorstraße), auf den 28. Januar 1927, vormittags 93 Uhr, anberaumt. Der Beklagte wird hierdurch geladen. Zwecks ösffentliher Zustellung bekannt- gemacht.

Bremen, den 9. Dezember 1926.

Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts,

[94398] Deffentliche Zustellung.

Die minderjährige Eva Hesse in Osna- brü, Klägerin, vertreten dur den Beru}s- vo1mund Stadtfekretär Steins in Oéna- brück, flagt gegen den Arbeiter Mathias Weinsberg, Früher in Osnabrück, jetzt unbekannten Aufenthalts, unter der Be- hauptung, daß der Beklagte zur Unter- haltszahlung verpflichtet )ei, mit dem An- t1age, das Urteil des Amtsgerichts Osna- brü vom 7. Februar 1923 dahin tb- zuändern, daß der Beklagte der Klägerin vom 1. 12. 26 ab eine in voraus zu ent- richtende Geldrente von vierteljährlich 90 NM zu zahlen hat, zahlbar am 1. 12., 1. 3, 1. 6. und 1. 9. jeden Jahres, bis zur Vollendung des fechzehnten Lebent- jahres, fowie dem Beklagten die Kosten des Rechtsstreits au!zuerlegen und das Urteil für vorläufig vollstreckbar zu er- tlâren. Zur mündlichen Ver: andlung des Nechtéstreits wird der Beklagte vor das Amtsgericht in Osnabrück auf den 29, Ja- ide 1927, vormittags 10 Uhr, ge- aden.

Osnabrüeck, den 6. Dezeniber 1926. Das Amtsgericht. Gerichts\chreiberet 1V,

[94052] Oeffeutliche Zustellung.

Der Landwirt Mathias Aldenhoven, Köln-Sülz, Weißhausstraße 6, Prozeßbe- vollmächtigter : NeehtsanwaIlt Dr. Kahn [Uk in Köln, klagt gegen die Ehejsrau Otto Ernst Liebhardt, Susanna geborene Blache, früher in Köln, Flandrische Straße 6, zurzeit unbekannten Aufenthalts, unter der Behauptung, daß der mit der Beklagten am 3. Februar 1923 abge- \{lossene notarielle Vertrag hinsichtlich Verkaufs und Auflassung von Grund- stückten zum Preije von 5 Millionen in Ermangelung der Genehmigung der Ver- waltungs8behöde des in Wirklichkeit abge- \chlossenen Vertrages mit einem Kaufpreis von 15 Millionen nichtig sei, mit dem Antrage, die Beklagte fkostentällig zu ver- urteilen, die Umichreibung der tür die Be- flagte im Grundbuch von Köln-Nondor? Band 37 Blatt 1468 eingetragenen Grund- ftüde Flur 55, Nr. 1187/29, 1265/29, 1266/29 auf den Namen des Klägers zu bewilligen. Der Kläger ladet die Be- klagte zur mündlichen Verhandlung des Rechtsstreits vor die sechste Zivilkammer des Landgerichts in Köln auf den 22. Fe- bruar 1927, vorm. 94 Uhr, Saal 251, mit der Aufforderung, sich durh einen bei diejer Gerichte zugelaffenen Nechts- anwalt als Prozeßbevollmächtigten ver- treten zu lassen.

Köht, den 10. Dezember 1926.

Der Gerichtsschreiber des Landgerichts.

[94394] Oeffentliche Zustellung.

Der Dr. med. Necken in Köln, Platz der Republik 7, Prozeßbevollmächtigte : MRechtéanwälte Dr. Schreier und Wahlen in Köln, klagt gegen die Cheleute Heinrich Bauermeister, \rüher in Köln, Nieder- länder Ufer 31, unter der Behauptung, daß die Beklagten sih unbekannten Wohn- ortes aufhalten, mit dem Antrage auf öffentliche Zustellung der Klage|chtuift an die Genannten. Zur mündlihen Ver- handlung des Rechtsstreits werden die Beklagten vor das Amtsgericht in Köln, Zimmer 144, auf Dienstag, den 8, Februar 1927, vormittags 9 Uhv, geladen.

Köln, den 10. Dezember 1926.

Gerichtsschreiber des Amtsgerichts.

[94055] Oeffentliche Zuftellung.

Die Frau Barbara Krawiec, geb. Neichel, in Karschin, Kreis Grünberg, Prozeßbevollmächtigter: N.-A. Kenrkut in Unruhstadt, flagt gegen den Einwohner Johann Gottlieb Mustroph, srüher in Prittag, jeßt unbefannien Aufenthalts, auf Grund der Behauptung, daf: sie ibn vor dem Kriege auf die für ihn im Grundbuch Ka1|hin Bl. 27 [Ik 26 eingetr. Lypothek von 49 Tlr. 25 Sgr. betriediat, die versprochene Löichgs.-Bew. jedoch nicht erhalten habe, mit dem Antrag auf Vers urteilung zur Einwilligung in die Lö!chung der Hypothek. Die Klägerin ladet den Beklagten zur mündlihen Verhandlung des Nechtsftreits vor das Amttgericht in Kontopy auf den 9, Februar 1927, vormittags 9 Uhr, Zum Zwette der öffentlichen Zustellung wird dieser Auszug der Klage bekanntgemacht.

Kontovp, den 2. Dezember 1926. Der Gerichtsschreiber des Amtégerichts,

[94056] Oeffentliche Zustellung.

Die Frau Ba1b..ra Krawiec, geb. Reichel, in Ka1schin, ProzeßbevoUmächtigter : Nechts- anwalt Karkut in Unruhstadt, tlagt gegen die Witwe Anna Elisabeth Wuschus, aeb. Nowak, früher in Gr. Nelke, jest unbektanuten Aufenthalts, auf Grund der Bebauptung, daß sie dicse vor etwa 20 Jahren auf die für sie im Grundbuch Kar|chin Bl. 27 I1IT 3 eingetragene Hypothek von 20 TlIr. 12 Sgr. befriedigt, jedoch die Löschungsbewilligung nicht er- halten habe, mit dem Antrage auf Ver- urteilung zur Einwilligung in die Löschung der Hypothek. Die Klägerin ladet die Beklagte zur mündlichen Berhandlung des Nechtéstreits vor das Amtsgericht in Kontopvy auf den 9, Februar 1927, vormittags 9 Uhr. Zum Zwecke der öffentlichen Zustellung wird die)er Auszug der Kiage bekanntgemacht.

Kontovy, den 2, Dezember 1926. Der Gerichté)]chreiber des Amtsgerichts,

[94057]

Der Landmann Johann Bährs in Marne, Prozeßbevollmächtigtêr: Rechtsanwalt Jas- cobjen in Marne, flagt gegen den Henuing D, Plath, z. Zt. unbekannten Aufents- halts, mit dem Antrage, den Beklagten tostenvflihtig und vorläufig vollstreckbar zu verurteilen, in die Lölchung der im Grundbuch von Marne Band VI11 Art. 49i in Abt. 111 Nr. 1 für Henning D. Plath eingetragenen Hyvothek von PM 600 zu willigen. Zur mündlihen Verhandlung des Mechtéstreits wird der Beklagte vor das Amtsgericht in Marne auf den 10. Fe- E 1927, vormittags 9 Uhr, ge- aden.

Marue, den 10. Dezember 1926.

Der Gerichtsschreiber des Amtsgerichts,

[94399] Oeffentliche Zustellung.

Der Josef Wenzel, Befizer des Hotel- restaurants in Schmitten i. Taunus, Prozeßbevollmächtigter: Nechtéanwalt S. Kaiser, Frankfurt am Main, Kaiser- straße 6, ftlagt gegen den Dr. Ch. H. Leibbrand, jet unbekannten Aufent- halts, trüber in Schmitten i. Taunuk, Erholungsheim, unter der Behauptung daß Beklagter mit seiner Familie gegen einen vereinbarten Pensionspreis von täglich 24 NM in dem Hotel des Klägers gewohnt habe, mit dem Antrage auf Ver- urteilung zur Zahlung von 220 NM nebst 7 °%/9 Zinsen seit 15. September 1925. Zur mündlichen Verhandlung des Nechts- streits im Güteverfahren wird der Be- flagte vor das Amtsgericht in Usingen, Zimmer Nr. 16, auf Samstag, den 19 Februar 1927, vornmittags 9 Uhr, geladen.

Usingen, den 6. Dezember 1926.

Das Amtsgericht. Gerichtsschreiberei 2.

4. Verlosung x. von Wertyapieren.

{94400] 59/9 Roggenpfandbriese des Land- schaftlichen Kreditverbaudes für die Provinz Schleswig-Holstein in Kiel. Der nach § 52 unserer Satzung be- rechnete Durch|hnittspreis für 1 Zentner märk. Roggen beträgt NM 10,80. Demnach wird der am 2. Januar 1927 fällige Zinsschein Nr. 7 mit 24% Pfg. netto für den Zentner eingelöst. ; 8%/% Goldpfaudbriefe des Land- schaftlichen Kreditverbandes für die Provinz Schleswig-Hoistein in Kiel. Die Einlôtung des am 2. Januar 1927 fälligen Zinsscheins Vr.. 4 erfolgt mit einer Neichemark für je eine Goldmark. Kiel, den 13. Dezember 1926. Landschaftlicher Kreditverband

für die Provinz Schleswig-Holstein, |

Handcke. A. Jeß.

[94402] Bekanntmachung.

Der Ablösungswert der Mark« pfandbriefe der Landschaft der Provinz Westfalen gemäß § 9 der Verordnung vom 10. 12, 1925 Preußiidbe Ge]etzs fammlung Nr. 38, Jahrgang 1925 it auf 14,10 vom Hundert des Goldmarks bet1aas diefer Pfandbriefe testaesegt worden,

Münster (Westf ), 15. Dezember 1926, i Die Direktion der Landschaft der Provinz Weftfaleir,

(94596]

Dem Provinzialverbande von Sachsen ist das Necht zur Ausgabe von Schuld verschreibungen auf den Inhaber im JIn- lande für Zwette der Sächsi\iGen Prçe- vinzialbank bis zum Betrage von Reichs matrf 10000 000, wobei für jede Iteich- mark der Preis von 1/2799 kg Feingold zu rechnen ist, mit etner Verzinsung von 7 9% und einer Tilgung von 1F 9/6 vers- lieben worden.

Merseburg, im Dezember 1926.

Der Landeshauvtinmantt der Provinz Sachsen.

[94595] 7% Schuldverschreibuugenu des Provinzial!verbandes von Sachse, K. Ausgabe im Gesamtbetrage von 5 000 000 RNeichsmark Einge Reichsmark = 1/2790 k& Feingo!d —, Auf Grund des § 40 des Bö1sengesetes hat der Pieußiihe Minister jür Handek und Gewerbe durch Erlaß vom Ll. Nos- vember 1926. angeordoet, daß es zur Eins führung obiger Anleihe an der Berliner Börse der Einreichung eines Prospekl{s nicht bedarf. Die auf den Inhaber lautenden, mit 7 vom Hundert jährlich verzinólichen Schuldver|\chreibungen find in endgültigen Stücken im Gesamtbetrage von 5 000 000 Neichêmark (eine Rethêmark = !/2599 kg Feingold) ausgegeben und wie folgt eins geteilt: 350 Stücke Buchstabe A Nr. 1—350 zu je NM 5060,

450 Stücke Buchstabe B Nr. 351—800 zu je 9M 3000,

1400 Stücke Buchstabe C Nr. 801 —2200 zu je NM 1000,

800 Stücke Buchstabe D Nr. 2201— 3000 zu je NM 500,

1000 Stücke Buchstabe L Nr. 3001— 4000 zu je NM 100.

Die Zins\cheine sind bailbtöhrlih am l, April und 1. Oktober j. J. fâllia.

Die Anleihe wird vom 1. Oktober 1926 ab mit 1F v. Hundert zuzüglich der durch die fortshreiiende Tilgung des Kavitals ersparten Zinjen getilgt. Die Tilgung erfolgt durch Auslosung oder Ankauf, Verstärkte Tilgung oder Gesamttilgung ist zulä!fig. Etwaige Auslosung findet im Juni statt.

Kapital und Zinsen werden bci Fällig- feic in geseglihen Zahlung8mittein gezahlt. Für jede geschuldete Reichsmark ist der in Neidhäwährung ausgedrückte Preis von 1/700 kg Feingold zu zaßh!en. Dieser Preis ist der auf Grund der Verordnung vom 29. Junt 1923 —— RGBl. 1 S. 482 im Deutichen Neichs- und Preußischen Staatsanzeiger bekanntgeagebene Londoner Goldpreis. Maßgebend ift die letzte vor dem 15. des der Fälligkeit vorangehenden Monats erscheinende Bekanntmachung. Die Umrechnung dieses Goldvreises ertolgt zu dem am 15. des der Fälligkeit vorangebenden Monats amtlich notierten Berliner Börsen= mittelfurse für Auszahlung Wndon oder mangels einer Notierung an diejem Tage zu dem lezten vor diejem Tage amtlich notierten Kurse. Ergibt fich aus dieser Umrechnung für das Kilogramm Feingold ein Preis von ni%t mehr als 2800 NM und nicht weniger als 2780 NM, fo ist für jede ge\schuldete Reichsmark eine Neichs- aar! in gesezlihen Zahlungsmitteln zu zahlen.

Für die Anleibe haftet neben den Dar- lebnsforderungen und dem Vermögen der Sächsischen Provinzialbank der Provinzial- verband von Sachsen mit seinem gefamten Vermögen und seiner Steuerkraft.

Alle die Schuldverschreibungen betreffen« den Bekanntmachungen, insbesondere als- bald nach den Bingen die Nummern der gezogenen Stücke, fowie gleichzeiti, aber jährli mindestens einmal eine Liste der früher ausgelosten, aber noch nit eingelösten Stücke, werden im Deutschen Reichs- und Preußischen Staat8anzeiger veröffentlicht.

Die Zins\cheine der Wertpapiere sowie die gekündigten und ausgelosten Stücke werden kostenfrei in Berlin eingelöst, da- selbst auch die neuen Zinsscheinbogen aus- gegeben und im Falle einer Konvertierung der Anleihe eine Stelle eingerihtet und bekanntgegeben, bei der die Konvertierung kostenfrei erfolgt.

Merseburg, im Dezember 1926,

Der Landeshauptmann der Provinz Sachsen.