1904 / 202 p. 3 (Deutscher Reichsanzeiger, Sat, 27 Aug 1904 18:00:01 GMT) scan diff

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Personalveränderungen.

Königlich Preußische Armee.

Offiziere, Ne x. Ernennungen, Beförde- rungen und Versetzungen. Im aktiven Heere. Wilhelms- höhe, 24. August. v. ie Oberst und Chef des General- itabes 1V. Armeekorps, für die Zeit vom 3. bis 15. September d. Le, zur Dienstleistung beim Königin Elisabeth Gardegren. Negt. Nr. 3, Frhr. v. Seckendorff, Oberitlt. und Militärlehrer an der Kriegs- afademie, vom 3. bis 15. September d. I. zur Vertretung des abkommandierten Chefs des Generalstabes 1V. Armeekorps, kom- mandiert. j

Abschiedsbewilligungen. Im aktiven Heere. Wil- belmshöhe, 24. August. Müller (Ernst), Lt. im Kulmer Inf. Reat. Nr. 141, auf sein Gesuch zu den Offizieren der Landw. Feldart. 1. Aufgebots übergeführt.

Königlich Sächfische Armee.

Offiziere, Fähnriche 2c. Ernennungen, Befördezungen und Versezungen. Im aktiven Heere. 9. August. Gebhardt, Lt, bisher im 2. Ostasiat. Inf. Negt. der Ostasiat. Besaßzungsbrig., mit dem Ausscheiden aus dieser Brig. in der Armee, und zwar als Oberlt. mit einem Patent vom 19. Juni 1904 Pp 1, im 7. Königsinf. Negt. Nr. 106 wiederangestellt. -

12. August. Frhr. v. Wangenheim, Fähnr. zur See der Res., in der Königl. Sächs. Armee, und zwar als Fähnr. mit dem E vom 22. April 1902, im 7. Königsinf. Regt. Nr. 106 angestellt.

" 91. August. v. Rabenhorst, Gen. Lt. z. D., zuleßt Kommandeur der 2. Div. Nr. 24, der Charakter als Gen. der Art. verliehen. E :

99. August. Graul, Major aggreg. dem 8. Inf. B Prinz Fohann Georg Nr. 107, als aggregiert zum 15. Inf. Negt. Nr. 181, Wagner, Oberlt. im 15. Inf. Negt. Nr. 181, zur Arbeiterabteil., Schmidt (Karl), Oberlt. im 8. Inf. Negt. Prinz Johann Veorg Nr. 107, zur Unteroff. Vorshule, verseßt. Fischer, Lt. im 4. Inf. Regt. Nr. 103, Maaß, Lt. im 12. nf. Regt. Nr. 177, in dem Kommando zur Dienstleistung beim Königl. preuß. Eisenbahn- regt. Nr. 2 bezw. beim Königl. preuß. Telegraphenbat. Nr. 1 bis 30. September 1905 belassen.

Fm Beurlaubtenstande. 22. August. Die Oberlts. der Ref. : Swönherr des 1. (Leib-) Gren. Regts. Nr. 100, Pfitner des 9. Gren. Regts. Nr. 101 Kaiser Wilhelm, König von Preußen, Wespy des 9. Inf. Negts. Nr. 133, zu Hauptleuten, Kreßner des 1. Hus. Regts. König Albert Nr 18, zum Nittm. ; Wiebe, Lt. der Res. des 10. Inf. Regts. Nr. 134, v. Bodenhausen, Lt. der Res. des Karab. Regts, zu Oberlts., Illing, Bär, Oberlts. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks D E Mey, Oberlt. der Landw. Feldart. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, zu Hauptleuten, Plaßmann, Lt. der Landw. Jäger 1. Aufgebots des Landw. Bezirks 11 Dresden, Gontard, Lt. der Landw. Kav. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Großenhain, zu Oberlts., Zickmantel, Oberlt. der Landw. Feldart. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, zum Hauptm., die Vizefeldwebel bezw. Vizewacht- meister: Winter des Landw. Bezirks I Dresden, zum Lt. der Ref. des 7. Königsinf. Regts. Nr. 106, Schulze des Landw. Bezirks T Dresden, zum Lt. der Res. des Schüten-(Füf.)Regts. Prinz Georg Nr. 108, Geri des Landw. Bezirks Freiberg, zum Lt. der Nes. des 1. Jägerbats. Nr. 12, Reich des Landw. Bezirks Bauten, zum Lt. der Nes. des 2. Jägerbats. Nr. 13, v. Römer, des Landw. Bezirks Pirna, zum Lt. der Res. des Gardereiterregts., befördert.

Abschiedsbewilligungen. Jm aktiven Heere. 22. August. Werner, Lt. von der Unteroff. Vorschule, der Abschied bewilligt. Winkler, Lt. im 1. Pion. Bat. Nr. 12, mit dem Vorbehalt der Miederanstellung bei den Offizieren des Beurlaubtenstandes für den Fall der Wiederherstellung bis zur Garn. Dienstfähigkeit innerhalb der allgemeinen Vienstpfliht, mit Pension der Abschied bewilligt und gleidzeitig ausnahmsweise die Aussicht auf Anstellung im Garn. DBerwaltungsdienst erteilt.

Fm Beurlaubtenstande. 22. August. Grimm, Hauptm. der Mes. des 4. Inf. Negts. Nr. 103, mit der Erlaubnis zum Tragen seiner bisherigen Uniform, Gerlach, Hauptm. der Landw. Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Plauen, mit der Erlaubris zum Tragen der Landw. Armeeuniform, Engel, Lt. der Landw Inf. 1. Aufgebots des Landw. Bezirks Zwickau, wegen überkommener Feld- und Garn. Dienstunfähigkeit, Schneider, Oberlt. der Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Glauchau, Kögel, Oberlt. der

Landw. Inf. 2. Aufgebots des Landw. Bezirks Leipzig, beiden E Üeberführung zum Landsturm 2. Aufgebots, der Abschied be- willigt.

Im Sanitätskorps. 22. August. Dr. Richter, Ober- arzt beim 5. Inf. Regt. Kronprinz Nr. 104, zum 15. Inf. Negt. Nr. 181, Dr. Schäfer, Oberarzt beim 15. Inf. Negt. Nr. 181, unter Belassung in scinem Kommando zum Stadlkrankenhause in Dresden-Friedrihstadt, zum 4. Inf. Negt. Nr. 103, versetzt. Bülau, Unterarzt beim 9. Inf. Regt. Nr. 133, zum Assist. Arzt befördert. Dr. Großmann, Oberarzt der Landw. 1. Auf- gebots im Laudw. Beziuk 11 Dresden, zu den Sanitäts- offizieren der Res. zurückverseßt. Die Assist. Aerzte der Res. : Dr. Wemmers, Dr. Lobeck, Dr. Rothfeld im Landw. Bezirk Chemnitz, Dr. Hofmann im Landw. Bezirk Döbeln, Dr. Thümer, Dr. Paliß\ch im Landw. Bezirk 11 Dresden, Dr. Schaß im Ländw. Bezirk Glauchau, die Assist. Aerzte der Landw. 1. Auf- gebots : Dr. Haupt im Landw. Bezirk Chemniß, Dr. Ba ck im- Landw. Bezirk 11 Dresden, Dr. Prinïe im Landw. Bezirk Leipzig, Niemann im Landw. Bezirk Plauen, zu Ober- ärzten, Burkhardt, Unterarzt der Res. im Landw. Bezirk T1 Dresden, Fa cilides, Unterarzt der Res. im Landw. Bezirk Zwickau, zu Assist. Aerzten, befördert. Den Stabsärzten der Nes. : Dr. Meurer im Landw. Bezirk Döbeln, Dr. Fernbacher im Landw. Bezirk 11 Dresden, Dr. Roesger, Dr. Müller (Wilhelm) im Landw. Bezirk Leipzig, diesen beiden mit dec Er- laubnis zum Tragen der bisherigen Uniform, behufs Ueberführung zum Landsturm 2. Aufgebots der Abschied bewilligt.

Kaiserliche Marine.

Wilhel mshö he, 24. August. v. Bosse, Oberlt. im 1. See- bat. und Adjutant des Marineerpedition8korps, aus dec Marine au®- geschieden und in der Schußtruppe für Südwestafrika, unter Ernennung zum Adjutanten des Kommandos der Schußtruppe angesteUt.

Statistik und Volkswirtschaft.

Unfälle auf d “Eisenbahnen Rußlands im Jahre 1902.

Nach den ben der „St. Petersburger Zeitung“ ereigneten sich im Jahre #902 auf den Eisenbahunez Rußlands 10 291 Unfälle, von denen 5301 Unfälle mit dem Eisenbahnbetrieb im Zufammen- hang standen, 4990 Unfälle durch vom Betriebe unabhängige Ursachen bervorgerufen wurden. Auf die Staatsbahnen des europäishen Rußland entfielen 3617 Unfälle (996 Getöôtete und 2621 Verleßzte), auf die Staattbahnen des asiatischen Rußland 412 Unfälle (109 Getötete und 303 Verlette), auf die Privatbahnen 1213 Unfälle (408 Getötete und 805 Verleßte). Auf je 1 Million Fahrgäste enlfielen bei den Staatsbahnen d:8 europäischen Rußland 6,27, bei denen des asiatischen Rußland 7,90 und bei den Privatbahnen 5,99 Unfälle. Im Durchschnitt entfielen auf 1 Million Fabrgäste 1,01 Getötete und 4,99 Verleßte, auf E ppe D O auf Le eer O ee Verlette. Die mate

ereigneten \sich auf der Kursk, Charkow-Sewaitopoler Eisenbahn (auf 1 Million Fahrgäste 11,68 Unfälle). nor is

Zur Arbeiterbewegung.

Beratungen der Kommissionen der Eisengießereivertreter und der streikenden Berliner Former (vgl. Nr. 201 d. Bl.), die gestern abend stattsanden, führten, wie die „Deutshe Warte“ mitteilt, nah langen Auseinanderseßungen zu einem vorläufigen Resultat, das jedoch noch der Bestätigung der Generalversammlungen der beiden Parteien bedarf. Das Ergebnis wird heute der Gesamt- arbeitnehmerschaft im Formereiberufe zur endgültigen Beschlußfassung unterbreitet. / /

«In Basel ist, wie die „Frkf. Ztg.“ erfährt, der Ausstand der Gipser, der aht Wochen dauerte, durch amtliche Vermittelung in einer für die Ausständigen günstigen Weise beigelegt worden.

Zum Ausstand der Schiffsleute in Marseille (vgl. Nr. 201 d. Bl.) wird dem „W. T. B.“ gemeldet, daß der Präfekt gestern Abordnungen der Dotarbeiter und der eingeschriebenen Seeleute empfing, die ihm mitteilten, daß sie die Arbeit nur unter der formellen Bedingung annehmen würden , d der Achtstunden- a mit einem Lohne von 6 Francs eingeführt würde. Sie gaben ferner bekannt, daß, wenn nicht innerhalb 18 Stunden ihre Forderungen bewilligt würden, die Vereinigung die Be- wegung auf alle französishen Häfen ausdehnen würde. Die Direktoren der Messageries Maritimes und der Compagnie Trans- atlantique erklärten einem Mitarbeiter des „Figaro“, daß die Lage in Marseille sehr ernst sei. Nur ein Eingreifen der Regierung könne ihr ein Ende machen.

Aus Mailand wird der „Voss. Ztg.“ telegraphiert, daß die Steinbruhbesißer von Massa Carrara mit vollständiger Schließung der Betriebe drohen, wenn die ausständigen Arbeiter die L N niht aufnehmen. Hierdurch würden 9000 Steinarbeiter brotlos werden.

Literatur.

Nat einer von „W. T. B.“ übermittelten Meldung der Wiener

Blätter ist die österreihishe Dichterin Marie von Najmajer baa 60 Jahre alt, in Aussee gestorben. Sie stammte aus Budapest. Von ihren Werken sind zu nennen „Schneeglöckchen“ (Gedichte), „Die Shwedenkönigin“ (Roman), „Johannisfeuer“ (Epos), „Der Sturm von Navarra* (Roman), „Der Göttin Eigentum“ (Gedichte), „Kaiser Julian" (Tragödie). : Deutsche Erde. eitihrift für Deutschkunde, Beiträge zur Kenntnis deutschen Volfstums allerorten und allerzeiten, herauëgegeben von Professor Paul Langhans. Gotha, Justus Perthes. 3. Jahr- gang (Preis 8 6). Heft 2 erschien mit folgendem Inhalt: „Deutsch- land im Beginn unserer Zeitre{nung, 11: Das deutsche Land" von Sgulrat, Professor Dr. Hermann Töpfer; „Die Deutschsprehenden im Königreich Belgien“ von Profcssor Dr. Ernst Hasse; „Beamte des heiligen römischen Reiches im französisben Sprachgebiet Lothringens und Burgunds* von Archivar Dr. Hans Witte; „Deutscher katholischer Gottesdienst in welschen Landen“ von Dr. Rudolf Hoß - Linder ; „Der deutsch - shweizerische Seefahrer Bavier“ von Privatdozent Dr. Albrecht Wirth; „Der Anteil der Deutschen an der Erschließung des mittleren Westens (von den Alleghanies bis zum Mississippigebiet)“ von Dr. Otto Hößsch; „Die Verdienste der Deutschen um die Er- forshung Südamerikas, 1: Im 16. Jahrhundert“ von Dr. Viktor Hanbsch; „Statistik der Deutschen, T: Belgien, die deut\ch, die vlämisch und die französis Sprechenden 1900“ von Professor Dr. Ernst Hasse; Neues vom Deutshtum aus allen Erdteilen; Deutsche wirtschaftliche Betätigung im Auslande; Berichte über wichtige Arbeiten zur Deutshkunde; Karten zur Verbreitung und Betätigung des Deutschtums auf der ganzen Erde. Farbige Kartenbeilagen : Die Verbreitung der Deutschsprehenden in Belgien 1900 und die deuts (vlämisch)-französische (wallonische) Sprachgrenze, 1 : 1110 000, entworfen von Paul Langhaus, mit einer Nebenkarte; Deutschsprechende in Brüssel und den umliegenden Gemeinden; Deutschland vor 1900 Jahren, 1 : 8 000 000. Das 3. Heft hat folgenden Inhalt: „Wo liegt in Ostelbien die Grenze zwischen Niederdeutsh und Mitteldeutsch ?* von Oberlehrer Heinrich Fischer ; „Deutschland im Beginn unserer Zeitrechnung, 111: Die Germanen und der germanisckche Staat“ von Schulrat, Professor Dr. Hermann Töpfer; „Der gegenwärtige Stand des Deutshtums im Wallis" von Pfarrer Eduard Blocher; „Die deutsche Bevölkerung der deutshen Schußgebiete in Afrika" von Dr. Eduard Wagner; „Die Verdienste der Deutschen um die Erforschung Südamerikas, I1.: Fm 17. Jahrhundert“ von Dr. Viktor Hanßsh; Neues vom Deutschtum aus allen Erdteilen; Deutsches Kirchen- und Missionswesen im Auslande; Berichte über wichtige Arbeiten zur Deutschkunde; Die Herkunft der Deutschen am Süd- abhang der Alpen, Rede und Gegenrede von Oberlandesgerichtsrat A. Schiber und Professor Dr. G. Buchholz. Farbige Kartenbeilagen : Die Grenze zwishen Mitteldeutsch und Niederdeutsch in Ostelbien, nah Haushalter und Bremer entworfen von Paul Langhans, 1 : 1506 000; Verbreitung der Deutschen im Kanton Wallis nah Gemeinden 1900, entworfen von Paul Langhans, 1 : 450 000.

Die Mark. Jlluslrierte Berliner Zeitschrift für Ausflügler. Herausgeber: G. E. Kitler. Verlag „Die Mark*, Berlin, Dresdener Str. 39. Bezugspreis halbjährlih 1,25 4 In der Nr. 2 dieser neuen Halbmonatsschrift erhebt der Herausgeber den Ruf: „Schutz unseren Waldungen!“ und befürwortet, mit dem Verkauf von Waldbeständen zwecks Bebauung mit Fabriken und Villen- folonien innezubalten. Er weist nah, wie durch langsames Wachsen der vor Jahren angelegten Villenkolonien und neu errihteten Gemeinden große Waldbestände -naÿ und nach niedergelegt worden sind, wie z. B, Oberschöneweide in 9 Jahren von 600 Einwohnern auf 10 000, und die erst 1894 an- gelegte Villenkolonie Karlshorst bereits auf 4000 Einwohner ange- wachsen ist auf Kosten des Waldes. Der Herausgeber fordert, die Bautätigkeit und die Errichtung von Villenkolonien auf kahles Ge- lände abzudrängen und überhaupt nur auf solchem zu gestatten. Auch der übrige Inhalt der Nr. 2 ist interessant. Dur die guten Jllu- strationen, die nur Ansichten aus der Mark darstellen, gewinnt die Zeitschrift den Charakter eines Sammelwerks.

: Russish-japanischer Kriegsschauplat. Karte Il: Südmandschurei, Korea, Nordost-China im einheitlichen Maßstabe von 1 : 2000 000. Format 74 : 90 cm. Verlag von Dieirich Reimer (Ernst Vohbsen) in Berlin SW. Preis 1 4 Im Gegensag zu den meisten bisher erschienenen Kriegskaiten, die die Maßstäbe 1 : 5000090 und 1: 4500000 haben, ist die vorliegende Karte des voraussichtlihen russish:japanischen Kriegsshauplaßes in dem über doppelt so großen Maßstabe 1 : 2000 000 entworfen, bietet also demenisprecend arößere Klarheit in der Darstellung und mehr “nformationen als andere. Sie reiht von Charbin im Norden bis Quelpart und Safeho im Süden, von Tientsin im Westen bis Wladiwostok im Osten. Die Darstellung von Korea bes ruht hauptsählich auf der neuen Karte des Japaners Dr. Koto, die als die zuverlässigste zu gelten hat, Doch ift alles ältere Material zur Ergänzung und Bereicherung herangezogen. Das Gebiet der Man- dschurei und Mongolei ist nah der ruisishen 40 Werst-Karte bezw. der 80 Werst- Karte der Mandscharei von Borodowskly gezeichnet. Die Darstellung des eigentlichen China und der Halbinsel Liao-tung entspricht der von der Kartographischen Abteilung der Königlich preußishen Landesaufnahme herausgegebenen Karte von Ost- dina im Maßstabe von 1: 1000000. Neuere Einzelauf- nahmen sind berücksihßtigt, unter anderen die Routen von Dr. A. Donaldson Smith und C. W. Campbell- in der Mongolei, die von W. Anz in E und von Dr. K. Vogelsang im nörd- lichen Tschili. Ein Uebersichtskärthen im Maßstabe von 1 : 12000 000 zeigt das auf der Hauptikarte dargestellte Gebiet in seinen Beziehungen zu den javanishen Inseln. Die Karte i} in lithographishem Stich und Farbendruck hergestellt.

Land- uud Forstwirtschaft. Arbeiten über die Seßhaftmachung von Landarbeitern.

Die Frage, ob es mögli ist, die Arbeiterfluht vom Lande da- dur zu verhindern, daß man ländliche Arbeiter durch Vergebung von

Landbesiß oder Landpacht seßhaft macht, i keine neue. Staatlicher- seits ist man dieser Frage \chon näher getreten. Gesellschaften, die ein gleihes Ziel anstreben, baben sih gebildet, und au Gro grund- besiger sind der Frage praktisch näher getreten. Trotz alledem ist bis jest immer noch nicht die Antwort darauf gegeben worden, ob die Seßhaftmahung von Arbeitern auf dem Lande wirklich den gewünschten aa haben wird.

n Anbetracht dieser Salage hatte vor einiger Zeit die Deutsche Landwirtschafts-Gesellshaft einen Sonderausschuß für Seßhaftmachung von Landarbeitern gebildet, der es sh zux Aufgabe gestellt hatte, Material auf diesem Gebiete zu sammeln und festzustellen, welche Gründe zu einer glücklihen Durhführung der Seßhastmachung von Landarbeitern geführt haben, bezw. warum Bestrebungen, die auf diesem Gebiete si gezeigt haben, ohne Erfolg geblieben find.

__ Um nun ein möglidhst reihhaltigs Material zusammenzubringen, richtet die Deutsche Landwirtschafts-Gesellshaft an alle diejenigen Landwirte, die bereits die Seßhastmahung von Landarbeitern durch- geführt haben, mag es sich um Abgabe von eigenem Besiß oder Lands pacht handeln, die Bitte, ihr davon Mitteilung zu machen, damit sie die Einrichtungen an Ort und Stelle \tudiere und diese der Allgemein- heit nüßlih gemacht werden fönnen. Es wird gebeten, die Mitteilungen an die Hauptstelle der Deutschen Landwirtschafts - Gesellschaft, Berlin SW., Dessauer Straße 14, zu richten.

Gesundheitswesen, Tierkrankheiten und Absperrungs- maßregeln. Gesundheitsstand und Sang der Volkskrankheiten. (Aus ben „Veröffentlichungen des Kaiserlichen Gesundheitsamts", Nr. 34 vom 24. August 1904.)

Pest. Aegypten. Vom 6. bis 13. August sind nur in Alexandrien noch neue Pestfälle zur Anzeige gelangt, und zwar 4 Erkrankungen

neben 3 Pesttodesfällen. Außerdem ist in dieser Woche in Zagazig -

1 Pestkranker gestorben.

British-Ostindien. Während der am 30. Juli abgelaufenen Wodhe sind in der Präsidentshaft Bombay 2878 neue Er- kfranfungen (und 2029 Todesfälle) an der Pest zur Anzeige gelangt, davon 68 (58) in der Stadt Bombay. Fast die Hälfte aller sonst ale S Fálle, nämli 1338 (914), entfiel auf die 3 einander

enahbarten Bezirke von Belgaum, Dharvar und Bijayur.

China. Im Gebiete von Kwang-Ts\chou-Wan sind vom 17. Juli bis 1. August 68 Pesttodesfälle festgestellt worden.

Mauritius. In der Zeit vom 17. Juni bis 7. Juli wurden auf der Insel 6 Erkrankungen und 5 Todesfälle an der Pest gemeldet.

; British-Südafrika. Aus Port Elizabeth wurde in der Zeit vom 10. bis 16. Suli ein neuer Pestfall gemeldet, dagegen find im Bezirke &Fohannesburg und in den übrigen Bezirken des Witwatersrand auch vom 17. bis 24. Juli weder Erkrankungen noch Todesfälle an dex Pest vorgekommen.

In Durban und Maritzburg befand sich am 9. Juli kein Pesikranker mehr in Behandlung, nahdem während der abgelaufenen Wodcte der letzte Pestkranke geheilt entlassen war.

Queenbland. Vom 2. bis 9. Juli war im Staate Queens- land kein neuer Fall von Pest bei Menschen zur amtlihen Kenntnis gefommen, doch wurden von 266 in Brisbane untersuhten Ratten noch 22 als vestinfiziert befunden.

Neu-Süd-Wales. In Shoney wurte am 21. Juni ein weiterer Pestfall bei einem jungen Mädchen festgestellt, welches bereits am folgenden Tage starb. Unter den auf Veranlassung der Behörde gefangenen Ratten und Mäusen wurden bis zum 6. Juli noch pest- infizierte Tiere entdeckt.

Westaustralien. Nah einem am 9. Juli veröffentlichten amtlien Ausweise sind in Perth am 26. und 30.° Juni 2 Pestfälle zur Anzeige gekommen, von denen der leßtere tödlih verlaufen ift. Von den im pathologischen Laboratorium untersuhten Ratten hatte sih seit dem 20. März keine mehr als pestkrank erwiesen.

Pest und Cholera.

British-Ostindien. Fn Kalkutta starben in der Woche vom 10. bis 16. Juli 5 Personen an der Pest und 7 an der Cholera.

Cholera.

Türkei. Nah dem Ausweise Nr. 30 vom 9. August über den Stand der Cholera find weitere 926 Erkrankungen (und 964 Todes- fälle) an der Seuche angezeigt; davon entfielen auf Tarvet 179 (168), auf 13 andere Ortschaften des Distrikis Nedjd 450 (426), auf Suleymanie 131 (228) und auf 5 andere Ortschaften des Distrik!s Mos sul 62 (60), auf Mendelli 30 (22), auf Bagdad 36 (22) und auf Basfsra 2 (2). Mitte Juli batte fich die Cholera auch in Maskat und in der Umgegend von Kuweit gezeigt; auf den Bahreininseln war sie zufolge einer Mitteilung vom 14, Juli dem Erlöschen nahe.

Persien. Zufolge einer Mitteilung vom 28. Juli hatte die Cholera sich über nahezu ganz Persien ausgebreitet und trat besonders stark in Schiras auf. Jn Teheran und Umgegend hatte damals die Seuhe {hon abgenommen, nachdem ihr dort etwa 10 000 bis 15 000 Menschen erlegen waren Europäer waren bis dahin von der Krankheit nuc wenig betroffen worden, weil fie sich rechtzeitig zu s{chüßen wußten. Bon vornehmen Personen sollen im allgemeinen wenige gestorben sein, weil diese si den Vorschriften der Aerzte zum größten Teil Fügten, die große Masse des Volkes beharrte aber bei ihren? Fatalismus; besonders viele Frauen waren der Seue erlegen, weil sie meist in der Stadt und in den Landhäusern verblieben, während die Männer auf die Berge flüchteten.

__Im persischen Hafen von Lingah hatten sich zufolge einer Mit- teilung vom 14. Juli seit einiger Zeit keine neuen Pestfälle mehr gezeigt. Auch in den Ortschaften an der Straße Buschär—Schiras hatte ein wesentliher Nükgang der täglihen Sterblichkeitsziffer statt-

gefunden. Gelbfieber.

Es gelangten zur Anzeige in Nio de Janeiro vcm 13. bis 26. Juli 6 Erkrankungen (und 3 Todeéfälle), in Limon vom 17. bis 23. Juli und in Panama vom 20. Juni bis 18. Juli je 1 (1), in Merida und Tampico vom s. bis 9, Juli 4 bezw. 6, und in Vera Cruz vom 17. bis 23. Juli 3 Er- krankungen; ferner in Guayaquil vom 30. Juni bis 13, Juli 13 Todesfälle, in Coayacoalcos vom 10. bis 16. Juli 1 Todesfall. Jn Bahia de Caraquez (Ecuador) starb am 6. Juli eine Person an Geibfieber, welche am Tage vorher aus Tumaco mit einem Küstendanipfer - angekommen war; Tumaco ist eine Küstenstadt in Columbien, unweit von Panama.

In Tehuantepec (Mexiko), wo seit Anfang Mai d. J. das Gelbfieber heftiger als vorher aufgetreten ist, R zufolge einer Mitteilung vom 16. Juli die Regierung den Auftrag erteilt, alle stehenden Gewässer, Tümpel trocken legen zu lassen, do verspricht man sich von dieser Maßnahme wenig Erfolg. Eine Kanalisation existiert nicht am Orte.

Fledckfieber.

Deutsches Reich. Am 18. August ist ein aus Rußland nah Königsberg eingeshleppter Fleckfieberfall gemeldet worden; derselbe wird tn der doitigen medizinischen Unive:sitätsklinik behandelt.

Spanien. In Madrid sind während des-Monats Juli neben 26 Todesfällen an Typhus, 21 an Poken, 48 an Masern, Keuchhusten, Grippe, Diphtherie und Scharlach noch immer 37 an „anderen an- deren ansteckenden Krankheiten“ vorgekommen.

Verschiedene Krankheiten.

Pocken: Moskau, St. Petersburg je 2, Warschau 28, Kon- stantinopel (vom 1. bis 7. August) 2 Todesfälle; Paris 7, Skt. Ho 12; aria (Krankenhäuser) 59 Erkrankungen; Fle ck- ieber: St. Petersburg 3, Warschau (Krankenhäuser) 2 Er- krankungen; Rückfallfieber: St. Petersburg 9 Erkrankungen;

enickstarre: New York 25 Todesfälle; Brechdur fall: Nürn- E 98, Hamburg 95 Erkrankungen; Notlauf: Puvapest 24, Wien 28 Erkrankungen; Influenza: Berlin 4, St. Petersburg, Warschau je 3 Todesfälle; Keuchhusten: London 21 Todes fälle; Reg. - Bez. Schleswig 21, Hamburg 17, Kopen- hagen 40, New York 21 Erkrankungen; Krebs: Berlin 33, Altona, Danzig je 4 Todesfälle. Ferner kamen Erkrankungen zur Anzeige an Masexn in Berlin 22, Breslau 74, in den Reg.-Bezirken Marienwerder 256, p 137, S{hle3wig 130, in Nürnberg 29, Hamburg 41, Budapest 51, Kopenhagen 48, New York 183, Paris 88, St. Petersburg 48, Wien 63; desgl. an Scharlach în Berlin 27, Budapest 61, London (Krankenhäuser) 189, New York 88, Paris 47, St. Petersburg 51, Wien 30; desgl. an Diph- therie und Krupp in Berlin 30, Hamburg 25, Budapest 35, London (Krankenhäuser) 105, New York 202, Paris 54, St. Peters- burg 43, Wien 61; desgl. an Unterleibstyphus in den Reg.- Bezirken Düsseldorf 41, Trier 31, în New Vork 83, Paris 50, St. Petersburg 47.

Prüfungen von Seeleuten in der Gesundheitspf lege. Den im Jahre 1903 im Reichsgebiete abgehaltenen Prüfungen in der Gesundhcitspflege an Bord yon Kauffahrteischiffen haben si 464 Seeleute unterzogen, von denen 427 die Prüfung bestanden. Bei 418 erfolgreih geprüften (und bei 36, die nicht bestanden) war die Prüfung im Ans@luß an den an den Navigationsshulen erteilten Unterricht erfolgt, bei 9 (1) war ein solher nicht vorausgegangen.

Ergebnis der amtlichen E N von Seeleuten auf Farbenblindheit im Jahre 1903.

Unter 1486 im Reiche zum ersten Male untersuhten Seeleuten wurden 18, d. \. 1,749/0, Farbenblinde und 17, d. f. 1,27 9%, Grün- blinde gefunden; 1451 oder 96,99 9/0 besaßen einen ausreichenden Farbensinn. Von 14 zum zweiten Male untersuhten Seeleuten er- wiesen sih 4 als gänzli farbenblind, 1 als grünblind und 9 als nicht farbenblind. Wiederholte Untersuchungen ‘haben im Berichts- jahre niht stattgefunden. Unter Berücksichtigung der zweiten Unter- suchungen stellt sich_ das exdgültige Ergebnis folgendermaßen : von 1500 untersuhten Seeleuten waren 22, d. \. 1,47 9/0, farbenblind, 18, d. f. 1,29%, grünblind, 1460, d. \. 97,33 9/0, besaßen einen aus- reichenden Farbensinn.

Aegypten.

Der internationale Gesundheitsrat in Alexandrien hat die für Herkünfte von Jodia und Porbandar angeordneten Quarantänemaßregeln wieder aufgehoben. (Vergl. „NR.-Anz. vom 29. April d. I., Nr. 101, und vom 30: Fuli d. I., Nr. 178.)

Tes en, 26. August. (W. T. B.) Nach amtlichen Feststellungen über die hier ausgebrohene Typhusepidemte wurden von der Krankheit bisher 89 Zivil- und 47 Militärpersonen befallen. Mit Ausnahme einiger Fälle nimmt die Krankheit, deren Grund wahr- \cheinlich in einer Infizierung der Wasserleitung liegt, einen leichten Verlauf. Der Scnitälsdienst wurde entsprechend organisiert, die Zahl der Erkrankungen nimmt ab.

Handel und Gewecbe.

(Aus den im Reichsamt des Fnnern zusammengestellten Nachrichten für Handel und Industrie “.) Kupferproduktion der Welt im Jahre 1903.

Nach einer von der Firma Merton u. Co. in London veröffent- lihten Statistik gestaltete sh die Kupferproduktion der Welt im Fahre 1993, wie folgt :

1902 1903 Tons

Afrika: Kapkokonie . 4 450 5 230 Asien:

Uan e e I TTS 31 360

Australasien . 28 640 29 000 Europa:

Deutsmland.. -= 21 605 21 205

Spanien und Portugal . . 49790 49 740

M a a an i, ONO 10 320

Motveden e o e 4 565 5 915

Se e 3 370 3 100 Südamerika: :

G a e 28 930 30 930

V 7 580 7 800 Nordamerika:

C 42 19 320

M v O DO 45 315

Nereinigte Staaten . ._. 292 870 298 650

nsaesamt eins{chl. anderer 4 age 1d C OULZDO 565 820.

(Daily Consular Reports.)

Allgemeine Geschäftslage in den Vereinigten Staaten von Amerika zu Anfang August 1904.

Die Lage des Handels und der Industrie in den Vereinigten Staaten von Amerika war in der ersten Augustwoche 1904 noch schwankend und niht dana angetan, um aus thr sichere Schlüsse für die Zukunft ziehen zu können. Fortgeseßt gute Berichte über die Maisernte und sehr günstige Aussichten für den Ertrag der Baum- wollpflanzungen vermochten niht ganz den Eindruck der unleugbar enttäuschenden Nachrichten über die Ernte des wichtigsten Getreides, des Weizens, auszugleichen. Eine \häßenswerte Vergrößerung des Warenabsaßes is in den Pläßen des Westens ek in den Zahlungen für Warenlieferungen ‘trat eine kleine ufbesserung ein, und die Nachrichten aus den Südstaaten lauteten, von günstigen Ernteaussichten gehoben, sehr optimistish. Im Eisenges{äft war au eine Aufbesserung zu verspüren, und selbst der Handel mit bituminöser Kohle bekam einen Anstoß zur Wiederbelebung. Andere wichtige Industriezweige befinden sich hingegen in weniger günstiger Lage. Die Anthrazitförderung muß eingeschränkt werden, und die Nachfrage nah dieser Kohlensorte ist \{chwach, abgesehen vom Westen, wo die Vorräte einer Ergänzung bedürfen. Der Bedarf von Stiefeln und Schuhen im Großhandel bleibt hinter dem vorjährigen zurüd, woraus man folgern fann, n aus dem Vorjahr erhebliche Be- stände übrig geblieben sind. Das Geschäft in Leder ist dagegen lebhaft und bringt steigende Preise, zum Teil infolge der Einwirkung des Schlächterstreiks auf den Häutemarkt. N

Einige bedeutende Arbeiteraus\tände O {huld an einer be- merkenswerten Untätigkeit in vershiedenen Großgewerben. Der Aus- stand in den Textilfabriken von Fall River läßt noch keine Anzeichen für eine Beendigung erkennen ; die Schwierigkeiten im Anthrazitkohlen- revier sind weniger kritish. Die Aussichten auf neue Verwicklungen

im Arbeitsmarkt für Bauhandwerker in New Vork verursachen Be- .

unruhigung und Schaden. ; : j Die ruttoeinnahmen der Bahngesellschaften für Juli jen egenüber den vorjährigen eine fleine Abnahme erkennen. Vie

anfverre(nungen beweisen eine Beschränkung des Umsayes im Handel gegenüber der entsprehenden Zeit des Vorjahres. Von Bankrotten waren weniger bedeutende, aber mehr kleine zu verzeichnen als 1903. Da die neue Winterweizenernte auf den Markt ge- kommen ist, steigerte ih der Geldbedarf im Innern des Landes, aber troydem blieb ungewöhnliher Weise das Geld an großen Pläßen auf niedrigem Zinsfuß und leicht zu haben. ; :

les in allem kann man sagen, daß die Lage im allgemeinen nicht ungünstig ist, daß sie aber, um gut zu bleiben, noh dringend gute Ernten und die Beseitigung der Schwierigkeiten im Arbeits- marfte benôötigt. (Nach Bradstreet 8.)

Nicaragua.

olltarifänderung. Laut Dekrets des Finanzministers vom 2. u d. I. sind von dem Tage der Veröffentlichung dieses De- ets a a. Drahtnägel von ?/ Zoll bis 9 Zoll b. vieredige Eisennägel von 5—12 Zoll und i c. e Nägel für Radfelgen von gewöhnlier rôöße - mit 30 Centavos für 1 kg zu verzollen. : Die Nummern 542 und 642 des Zolltarifs vom 15 November 1902 find dementsprehend geändert. : : Zahlung der Einfuhrzölle in Gold. Ein Dekret des Finanzministers vom 14. Mai d. I. bestimmt: L Artikel 1. Der Wert der für die Einfuhr zu erlegenden Zollgefälle nebst Aufs&lag ist in gemünztem Golde oder in Gestalt von erst- flassigen kaufmännishen Sihtwechseln auf die Vereinigten Staaten von Amerika oder Europa zu entrichten. O Artikel 2. Die Abrechnung soll auf der bisherigen Grundlage erfolgen ; obald der Gesamtbetrag der an den Staat zu entrihtenden Einfuhrzölle am Fuße einer Zollabrechnung festgestellt ist, wird in dem Verhältnis 5 zu 1 oder 20 9/6 die Umrechnung auf den Goldwert vorgenommen. : Artikel 3. Den Zollshuldnern steht das Recht zu, „ihre Ver- pfliGtungen mit Goldzahlung zu erfüllen oder dur Entrichtung des Gegenwertes in nationalem Papiergeld zum kaufmännischen Wechsel- verkaufskurse am Plaße am Tage der Zahlung. Zu diesem Zwette wird das Finanzministerium wöchentlich die Kurênotierungen von den Firmen einsammeln, die in der Lage sind, Wechsel zu verkaufen, und diese Notizen im Hauptshaßzamt anschlagen. lassen. : Artikel 4. Die umlaufenden Bonos dürfen niht zur Begleichung der Abrechnungen über Seezölle verwendet werden ; solche Bonos jedoch, die gegenwärtig jenes Vorrecht genießen, sollen monatlih zum Werte von 10 000 Pesos durch Barzahlung getilgt werden, und zwar n dieser Betrag auf die verschiedenen Arten jener Bonos în einem hrem Werte entsprechenden Verhältnis verteilt werden. Die Tilgung findet an jedem leßten Tage eines Monats statt. Artikel 5 usw.

Zollämter von El Bluff (Bluefields) und Cabo Gracias à Dios und soll 30 Tage nah Erlaß in Kraft treten.

Einfuhr von Ton- und Glaswaren in Aegypten im

Artikel 6. Das gegentoärtige Dekret erstreckt sich nicht auf die |

Fahre 1903.

Die Einfuhr von Steingut und Porzellan in Aegypten be- wertete si 1901 auf 68245 L.E., 1902 auf 60 751 L.E. und 1903 auf 67 365 L.E. E

Hieran waren die Houpteinfuhrländer folgendermaßen beteiligt:

1901 1902

1903

L.E. L.E. L.E. Deutschland . . . . mit 18023 14213 20 197 S E „9/906 13 053 12 841 A e _- RST3 10 379 11 772 Oesterreih-Ungarn. . . 10119 9 767 9 555 (Lou rtanniet . + s 6 704 6 541 6 266 Sale e h 6 212 3781 3 723 China und Ostasien . . y 1 473 2 344 2913.

Deutschland hat demnach den Vorrang, den es schon in früheren Fahren in diesen Waren besaß, zu erhalten gewußt; die starke Kon- furrenz, welhe ihm besonders Italien bis 1901 durch billige Mafsen- artifel gemacht hat, ist in den leßten beiden Jahren erheblich zurüd- getreten. Auch die englische Einfuhr ist eher etwas zurückgegangen.

In Glas- und Krystallwaren steht Deutschland weniger günstig. Der Wert dieser Einfuhr stellte fi 1901 auf 113 980 L.E., 1902 auf 118 537 L.E. und 1903 auf 135 622 L.E.

Die Haupteinfuhrländer waren :

90L 1902 1903

L.E. L.E. L.E. Oesterreih-Ungarn . . . mit 40558 42716 44 962 Belge a o ode 30300 33 806 43 765 Tan ¿13.990 11 862 11574 Sa „12 499 10 551 7 591 Großbruannien 6 6 782 8115 11-483 Deut Mland e 6155 7 906 12 761 Sa c s Ÿ 2 806 2 250 2/901.

Deutschland hat also immerhin in drei Jahren seine Einfuhr

hatte es 1903 unter Ueberholung von Frankreich, Großbritannien und Stalien den dritten inne. Dabei führt es fast gar kein Fenster- und Spiegelglas ein, welhes vornehmlich aus Belgien kommt. (Nah einem Bericht des Kaiserlichen Konsulats in Alexandrien.)

Die Verwendung der Zuckerrohrabfälle auf den Hawaiischen Inseln.

in ganz beträhtlihem Umfange verfügbar werdenden Zukerrohrabfälle zur Herstellung gewisser Dad erlabrik benußt werden. In Ermange- lung von Anlagen zur

arbeitenden Maschinen benußt. (Daily Consular Reports.)

Aus\cchreibungen.

tfember 1904, Vormittags 11 Uhr, gleichzeitig in der Direzions Ge- nerale del R. Arsenale in Spezia, Neapel und Venedig. Anschlag:

Regno d’Italia.)

Lieferung von eisernen Anlegepontons für die Häfen von Hellevoetsluis und Middelharnis (Niederlande). Anschlag: 48 000 Gulden. Die Vergebung erfolgt am 12. September 1904, Vormittags 114 Uhr, im Provinciaal Bestuur in ’sGraven- hage. Das bestek Nr. 172 kann durch die Buchhandlung Gebr. van Cleef daselbst gegen Bezahlung bezogen werden. (Neederlandsche Staatscourant.)

Verstärkung des Donauusfers bei Radaman im Hafen

breitet worden. Anschlag : 800 000 Lei. (Bukarester Tagblatt.)

betreffenden Entwurf ist von der Verwaltung dieser Stadt er- lassen worden. Die Preise für die drei besten Arbeiten betragen

für Bulgarien.)

Ausbau des Hafens von New Orleans. Die Stadt- verwaltung steht im Begriff, zu diesem Zwecke eine Anleihe in Höhe von 2 Millionen Dollars aufzunehmen.

(Bulletin Commercial.)

Projektierte Bahn in Brasilien. Die brasilianische Regierung hat vor kurzem den Bau einer wichtigen Eisenbahnlinie beschlossen, welhe die Hafenstadt Säo ranciêco mit Argentinien und Mara in Verbindung bringen \oll. Die Länge der Bahn wird etwa

000 km betragen. E im Besitze der Konzession befindliche Gefell- saft (ihr Name ist in der Quelle niht genannt) wird mit dem Bau der Bahn, die u. a. drei große Brücken erhalten wird, in nächster

Zeit beginnen. (Belgische Fnteressenten erhalten nähere Auskunft

e

über dieses Unternehmen im Ministère des Afffairos Etrangères, Direction du Commerce et des Consulats in Brüffel.) (Bulletin Commercial.)

Die Konzession für den Bau und Betrieb einer Eisenbahn von Tirúa nach Lumaco, Traiguen und Victoria (Chile) ist vom Ministerio de Industria i Obras Públicas in Santiago an Josó Campelo*) verliehen worden. Das endgültige Projekt ist binnen 18 Monaten der Regierung vorzulegen.

(Diario Oficial de la República de Chile.)

Umbau der Brüdcke über die Laguna de los Patos in der hilenishen Provinz Arauco. Der Director de Obras Públicas in Santiago ist ermächtigt worden, hierauf bezügliche An- gebote einzufordern. (Diario Official de la República de Chile.)

Der Bau einer Wasserleitung sowie einer elek- trishen Beleuchtungs- und Kanalisationsanlage in Nova Friburgo (bei Rio de Janeiro) ist von der Stadt- verwaltung ausgeschrieben worden. (Revista Commercial e Financeira, Rio de Janeiro.)

Zwangsversteigerun gen.

Beim Königlihen Amtsgericht I[ Berlin stand das Grundstück Prinz Albertstraße 17/18 in Borxhagen-Rummels- burg, dem Viehhändler Hermann Siebert gehörig, zur Ver- steigerung. 6,03 a. Nutßungswert 1226 6 Mit dem Gebot von 18 000 M bar und 17 000 M Hypotheken blieben Kaufmann Albert Kemper, Frankfurter Allee 78, und Viehhändler Aug. Schenk, Petersburger Straße 11, Meistbietende.

Täglihe Wagengestellung für Kohlen und Koks an der Ruhr und in Oberschlesien. An der Ruhr sind am 26. d. M. gestellt 17 744, niht recht-

zeitig gestellt keine Wagen. / In Oberschlesien sind am 24. d. M. gestellt 6928, nicht ret-

zeitig gestellt keine Wagen, am 29. d. M. 7022 bezw. 83 Wagen.

Im Halleschen Oberbergamtsbezirk waren im II. Quartal

| 1904 im Betrieb: A. 2 Steinsalzwerke (wie i. V.) mit einer

mittleren Belegschaft von 483 Mann (+ 1), darunter 302 eigent- lihe Berg- bezw. Salinenarbeiter (+ 1) und einer Neuförderung von 94 340 t (— 7598). Abgesett einschließlich Deputate wurden 76 733 t (— 2420), zur Bereitung anderer Produkte, ein\chließlich Ein- maß, wurden verwandt 16 265 t (+ 830). _ Bestand am Viertel- jahresabscluß 27 156 t (+ 4829). B. 15 Kalisalzwerke (+ 2) mit einer mittleren Belegschaft von 5954 Mann (—+ 498), darunter 4700 (+ 633) eigentliche Berg- bezw. Salinenarbeiter und einer Neuförderung von 310 078 t (+ 16 037). Abgeseßt einschließlich Deputate wurden 96 655 t (— 8787). Zur Bereitung anderer Produkte, einschließlich Einmaß, wurden verwandt 205 854 t (+ 22200). Bestand am Vierteljahres\{chluß 15 628 t (+ 5246). C. 6 Siedesalzwerke (wie i. V.) mit einer mittleren Belegschaft von 616 Mann (— 4), darunter eigentlihe Berg- bezw. Salinenarbeiter 222 (1 12) und einer Neuförderung von 26 665 t (+ 2414) Speisesalz: Abgeseßt einshließlich Deputate wurden 23 660 t (—+ 729). Zur Bereitung anderer Produkte, eins{ließlich Einmaß, wurden verwendet 1833 t (—+- 263). Bestand am Vierteljahres\{chluß 6788 t Speisesalz (— 2192). Endlich wurden neu gefördert 1843 t (+ 264) Vieh- und Gewerbe- falz und abgeseßt einschließlih Deputate 1706 t (+ 92). Bestand am Vierteljahres\chluß 389 t (+ 228).

í

Ueber Chile als Absaymarkt für Musikinstrumente find den Aeltesten der Kaufmannschaft von Berlin vertrauliche Mit- teilungen zugegangen. Näheres ist im Verkehrsbureau der Korporation der Kaufmannschaft von Berlin, Neue Friedrichstraße 54 1, zu erfahren.

_— Nom oberschlesis{en Eisenmarkt berichtet die „Schles. Qa! U. a Die Abschlußtätigkeit gewinnt allmählih wieder an Leb- dastigkeit; die Neigung, sich bei den jeßigen Notierungen mit Walz- eisen auch für das kommende Jahresviertel einzudecken, hat in den Kreisen der Großverbraucher zugenommen. Aus der Zwischenhand

mehr als verdoppelt; während es 1901 den sehsten Plaß einnahm, |

Wie verlautet, können die auf den Hawaiischen Inseln jährlich |

apierfabrikatiou werden diese Abfälle ins j dessen dort als Feuerung8matezial für die auf den Zuterrohrplantagen | 9

| kommen zwar noch Angebote, unter der leßten Preislage stehend, | heraus, besonders auf süddeutsches E ae U doch find diese, nur auf eng bemessene Mengen geltenden Angebote niht von einshneidender Bedeutung im inländischen Hauptabsaßzgebiete gewesen. Der Auftragsbestand in s\yndizierten und niht syndizierten Sorten umfaßt eine Beseßung der Grobstrecken von 4 bis 9 Wochen, der Fein- und Mittelstrecken von 6 bis 8 Wochen. Im wesentlihen Umfange gehen die Bestellungen aus den Ver- feinerungsbetrieben ein, namentlich von den Kleineisenzeugfabriken und Konstruktionswerkstätten. Für einen großen Teil der eingehenden Auf- i träge wird seitens der Kundschaft die Einhaltung kurzer Lieferfristen efordert. Den Werken sind vom Großhandel bereits nennenswerte agerbestellungen für die nächsten Monate zugegangen. In bezug auf ¡ die Tätigkeit in den Maschinenfabriken, Kesselshmieden und Kon- struktionêwerkstätten ist ein Rückgang in der legten Zeit nit ein- getreten; bei den leßtea Angeboten find die Liefertermine länger an- egeben worden. Die Verbandspreise sind unverändert auf 1375 | bis 1424 A für die Tonne Grundpreis frachtfrei inländisckem Verbraucsort mit den bekannten Vergütungen für Händler und Hafen» bezw. Stapelpläße. Das Auslandsgescchäft läßt sh ein wenig

Lieferung von NRuderstangen aus Eshenholz für Zwetcke der italienischen Marine. Vergebungétermin : 10. Sep- |

45 600 Lire, Bietungskaution: 4560 Lire. (Gazzetta Ufficiale del }

von Giurgiu (Rumänien). Das diese Arbeiten betreffende | Projekt ist dem obersten techaishen Rate zur Genehmigung unter- ;

Ein Preisaus\chreiben für einen die Wasser- | O und Kanalisation von Varna (Bulgarien) |

12 000, 8000 und 5000 Fr. (Bericht des belgishen Generalkonfuls |

Geplant ist u. a. der Bau | umfangreiher Kaianlagen mit Elevatoren, Warenshuppen usw. |

besser an; die Preiserhöhung für Rumänien hat keine Verminderung | im Bestellungseingang nah sich gezogen. Auch in Dänemark und dem Orient zeigt \sich wieder größeres VInteresse für \{chlesishes | Eisen, insbesondere Shweißeisen. Die Trägerwerke erfreuen fi | eines befriedigenden Beschäftigungsstandes; die leßte Zeit hat au | neue Abschlüsse zu leßten Preisen zu Buche gebraht. Die Aus- | Tantsbeftelungen auf Träger halten sich in bisherigem flotten | Eingang. In Feldbahnschienen ist der Abruf sehr befriedigend; | meist können die Werke den Wünschen um schnelle Lieferung | nit nachkommen. In Eisenbahnnormalschienen reiht die Be- | schäftigung auf viele Wochen hinaus. In Gas- und Siederöhren hat | sich ein besserer Abruf bemerkbar gemat; auch die Ausfuhr in dünnen | Röhren nimmt zu. Das Eisenblehgeshäft ist nun auch in Handels- | sorten besser geworden. Erfreulicherweise macht sich sowohl in Brob- | blehen wie auch in Feinblehen der Fabrikbedarf geltend. Der Draht- | und Drahtstiftmarkt liegt nah wie vor sehr befriedigend. Die Liefer- | fristen sind noch verhältnismäßig lang. Der Roheisenmarkt blieb fest | gestimmt. Nach den vorliegenden Anfcagen und Abrufungen auf Ab- {hlüsse werden die Herstellungsmengen des vierten Vierteljahres vor- | aussichtlih ohne Stockung in den Verhrau übergehen. Die Preis- | richtung für alle Sorten blieb unverändert fest.

| In der gestrigen Sihung des Aufsichtsrats der Dortmunder | Union kam, laut Meldung des „W. T. B.“ aus Berlin, die Bilanz | für das Geschäftsjahr 1903/04 zur Vorlage. Sie ergibt einsließlih | des Vortrages aus dem Vorjahre von 164189,03 und | 1800 M für verfallene Dividendenscheine einen Bruttobetriebs- ! gewinn von 5431 255,24 M gegen 6 070 159,22 Æ im Vor- | jahre. Jm einzelnen ergab der Kohlenbergbau einen Gewinn | von 449 857,65 A gegen 911 097,02 M im Vorjahre, der | Eisensteinbergbau einen Verlust von 47 498,97 A gegen 151 251,42 | Verlust im Vorjahre, die Dortmunder Werke einen Gewinn von | 4 607 212,79 6 gegen 4980 205,77 J im Vorjahre, die Horster | Werke einen Gewinn von 200 200,49 6 gegen 36 612,55 im Vorjahre und die Henrichshütte für den bis zu ihrem Verkauf in Betraht kommenden Teil des Betriebsjahres einen | Gewinn von 5% 563,25 gegen 292295,30 # im ganzen | Vorjahre. Das geringere Erträgnis des Kobhlenbergbaues hat seinen

| *) Ueber den Wohnsiß dürfte die genannte Behörde Auskunft * geben können.