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Advokat Martin. Jm Stáänderath wurde der Abgeordnete von Neuenburg, Staatsrath Humbert, auf den Präsidentenstuhl be- rufen, während ihm Bürgermeister Dulis von Zürich als Vice- äsident folgt, (Köln. Z. N

Li Brü 23, Januar. Der König, der acht Tage auf dem Schlosse von Ardenne zubrachte , ist seit vorgestern wieder zu Laeken, — Der Ministerrath hat sich in einer seiner leßten Versammlungen mit dem Geseßentwurfe über die öffentliche Wohlthätigkeit beschäftigt, dessen Ausarbeitung vollständig beendigt ist und den der Justizminister nächster Tage der Repräsentanten- Kammer vorlegen wird, — Die mit Prüfung des Geseßentwurfs bezüglich der Verfälschung der Lebensmittel beauftragte Central- Section der Kammer hat demselben ihre Zustimmung ertheilt und ihren Berichterstatter ernannt. — Das Weichen der Getreide - preise dauert auf fast allen Märkten des Landes fort. ;

Großbritaunien und Jrland. London, 23. Januar. Das Segeltransportschiff} „Nelson“ hat Portsmouth gestern ver- lassen, um 460 Tonnen Proviant nah Konstantinopel zu schaffen. — Der Transportdampfer „Jndian““ ging, ebenfalls von Ports=- moutÿ, nach Plymouth, um daselbst Truppen einzuschiffen. — Die Schrauben-Kanonenboote „Tikler““ und „Sandfly“ sind von Sheer=- neß in Portsmonth eingetroffen, um sich der Kanonenboot-Flotille anzuschließen , die daselbst für die Ostsee ausgerüstet wird. — Zweihundert Mann der Lincolnshire-Miliz haben sich in den lebten Tagen zu freiwilligem Eintritt in die Armee, besonders in die Coldstream-Garde gemeldet. Wie es heißt, hat die neue kriegsministerielle Verordnung, der zufolge den freiwillig Eintretenden die Gratification ohne alle Abzüge ausgezahlt wird, auf den Kriegsmuth der Lincolnshirer bereits ihren Einfluß geübt, — Jn Sunderland hat sich ein patrioti {her Marine - Verein gebildet zu dem Zweck, eines oder mehrere jener Kanonenboote, die dafelbst gebaut werden, zu be- “_mannen. Man hat sich zu dem Behuf mit einer Anfrage an das Gouvernement gewandt und von dem Lettern eine herzliche Zu- stimmung als Antwort erhalten. Das erste Meeting fand am Montag statt und von verschiedenen Firmen wurden 20, 50 und selbst 100 Pfd. gezeichnet. Man ‘hat vor, jeden Mann nur für die Dauer der nächsten Campagne zu engagiren und gewährt jedem Eintretenden ein Handgeld von 10 Pfd.

Gestern hatte Graf Clarendon cine Audienz bei Jhrer Majestät der Königin, uud im Lauf des Tages begab sich auch Sir Georg Grey nach Sch{loß Windsor.

Die Königin hat in West-Australien einen neuen Bischofssi (unter dem Namen Bisthum Perth) gegründet und den Ar(hi- diafonus von Adelaide, Mr. Matthew Hale, zum Bischof desselben ernannt.

An die Lord-Kommissare der Admiralität, die unterm 7, Mrz 1850 eine Belohnung von 20,000 resp. von 10,000 Pfd. St. für denjenigen ausseßten, der die Schiffe und Mannschaften der Frank= linschen Expedition auffinden oder zu deren Auffindung führen oder zuerst sichere Nachricht über ihr Schicksal geben würde, hat nun= mehr Dr. Rae, gestüßt auf jene Proclamation, die Forderung von 40,000 Pfd, gestellt. Die Admiralität, indem sie diese Forderung zur Kenntniß bringt und dabei Mittheilung macht, daß innerhalb 3 Monaten über die Ansprüche Dr. Rae's abgeurtheilt werden Würde, fordert zugleih alle diejenigen, die auf das Ganze oder einen Theil der Belohnung ebenfalls einen Anspruch zu haben glauben, auf, innerhalb 3 Monaten diesen Anspruch geltend zu machen, da nach Ablauf dieser Zeit jedes Recht auf weitere For- derungen erlischt.

In der Stadt Lincoln ist Major Sibthorp an Stelle des s Oberst Sibthorp zum Parlamentsmitglied gewählt worden.

Die ingenieuse Maschine zur Anfertigung von Zündhütchen, die neuerdings vom englishen Gouvernement erstanden wurde und bei dem Besuch des Königs von Sardinien in Woolwich dessen besondere Aufmerksamkeit erregte, wird jezt in dem Laboratorium daselbst für immer aufgestellt werden. Die Vorzüge dieser Maschine bestehen darin, daß sie die einzelnen Hütchen zu gleicher Zeit formt und füllt. Sie liefert 3000 Stü in 1 Stunde, ohne daß, mit Ausnahme des hinterher erfolgenden Firnißüberzuges, irgend welche

Nachhülfe der Hand nöthig wäre, Sie ist die Erfindung Mr. Wright's, eines amerikanishen Jngenieurs. |

Spanien. In der Cortes-Sizung vom 19, Januar sprah Calvo Asensio den Wunsch aus, daß das Ministerium, ide alle Fâden der Verschwörungen , deren erste am 7. Januar gegen die National-Repräsentation ausbrach, in Häuden haben muß, be- ruhigende Aufs{lü}e ertheile. Der Minister des Jnnern er- widerte: „Jedermann weiß, daß die Regierung nur Ein offizielles Organ, die „Gazetta von Madrid“, hat und deshalb nur für das verantwortlich ist, was dieses Blatt enthält. Die übrigen Journale können Neuigkeiten und Reflexionen veröffentlichen, denen die Regierung vollkommen fremd is, Um Pre den Ueberbreibungen der vom Ministerium unabhängigen Presse zu begegnen, erkläre ih, daß fein Grund vorhanden is, die

Wiederholung von Vorfällen, wie jene des 7, Januar zu befür-

ten; sollte, wider alles Erwarten, die öffentlihe Ruhe unglücklicher-

weise gestört werden, so zähll die Regierung auf vie Nationalgarde, und besonders auf die Mitwirkung aller Abgeordneten, ohne Unter= \hied der Partei, zur Aufrechthaltung der Ruhe.“

Portugal. Lissabon, 16, Januar, Bekanntlich hat der Finanzminister Fontes in England eine Anleihe von 1,500,000 Pfd. abgeschlossen. Davon sollen 1,000,000 Pfd. zum Baue zweier Eisen- bahnen, deren eine die portugiesische Hauptstadt mit Oporto, die andere sie mit der spanischen Gränze verbinden wird, und 500,000 Pfd. sollen zu anderen öffentlichen Bauten verwandt werden, Auch ist es Herrn Fontes während seines Aufenthaltes in England gelun- gen, die portugiesische Schuld den englischen Gläubigern gegenüber durch eine Renten-Conversion zu regeln.

Türkei. Die „Mil. Ztg.“ berihtet: Nicht uninteressant sind die lebten Nachrichten aus Kars über Tiflis, welche von der tür- kish=anatolischen Armee Folgendes bringen: Sie zählte zu Anfang des Feldzuges noch 30,000 Mann, aus Kars hatten sich 3000 Mann glülih durchges{chlagen, 2000 Mann waren im Laufe des Sommers gefangen genommen worden, 8500 waren Krankheiten erlegen, -oder bei dem Sturm am 29. September, oder in einzelnen Gefechten gefallen, 7000 in die Heimat entlassen und 8000 zu Kriegsgefan- genen gemacht. Die Festung wurde von 6 Bataillons russischer In- fanterie, nebst einer reitenden Batterie besetzt.

Rußland und Polen. Aus St, Petersburg, 24, Ja- nuar, wird telegraphisch gemeldet: Der Kaiser habe durch Ukas dekretirt, zehn neue Serien Papiergeld, eine jede zum Betrage von drei Millionen Silberrubeln zu emittiren und acht früher ausgege- bene, im Betrage von 24 Millionen, zu erneuern. Jm Ganzen für 54 Millionen Silberrubel.

Helsingfors, 10. Januar. Die Direction der finnishen Bank hat unterm 2. d, Mts. bekannt gemacht, daß zur Bestreitung der außerordentlichen Staats-Ausgaben für dieses Jahr für Rechnung des Staates ein Anlehen von 600,000 R. Silber dur die Direc- tion gegen zinstragende Obligationen aufgenommen werden soll.

Nachrichten aus Warschau vom 21sten d, M. zufolge is der Gürst Obolensfi, Flügel - Adjutant des Kaisers und Garde-Oberst, aus Petersburg daselbst angekommen.

Dánemark. Kopenhagen, 23, Januar. Jn der gestri- gen Sipung des Volksthings legte der Minister des Innern eine Karte über die Hauptrichtung vor, die er in Betreff der pro- jeftirten Eisenbahn durch Schleswig und Jütland bis nah Frede- rikshavn festzuhalten beabsihtigt, und begleitete diese Vorlage mit einigen ins Detail gehenden Bemerkungen.

Amerika, Folgendes is der noch übrige, die Sklaverei= Grage betreffende Theil der Botschaft des Präsidenten der Ve r - einigten Staatênze |

„Unter den Umständen örtlichen Verhältuisses, örtlicher Interessen und Nechte, worin ein Theil der Staaten, der einen bedeutenden Abschnitt der Union bildet, von den übrigen si unterschied, und namentlich von einem andern Abschnitt derselben, war der wichtigste die Eigenthümlichkeit einer verhältnißmäßig stärkeren farbigen Bevölkerung in den südlichen als in den nôrdlihen Staaten. Eine in Unterwürfigkeit gehaltene Bevölkerung dieser Art gab es fast in allen Staaten, aber im Süden ivar sie, wegen der erklärlihen Unterschiede des Klima's und der Pro- duction, zahlreicher als im Norden ; und es ließ si voraussehen, daß aus demselben Grunde, aus welchem diese Bevölkerung in einigen Staa- ten sih verringern und früher oder später ganz aufhören würde, sie in andern zunehmen dürfte. Die eigenthümliche Beschaffenheit und Bedeut- samkeit dieser die örtlihen Nechte betreffenden Frage, nicht blos in ihren materiellen, sondern noch mehr in ibren sozialen Beziehungen, veranlaßte, daß sie in die besonderen Bestimmungen der Verfassung aufgenommen ivurde, Es wurde nämlich der Central-Regierung, sowohl durch die aufge- zählten, ihr verlichenen Befugnisse, wie durch die niht aufgezählten, ihr also verweigerten, die Auffassung dieser Angelegenheit, sei es angriffs- oder vertheidigungsweise, und die letzteren, gleich allen anderen örtlichen Jnteressen der einzelnen Staaten, im Sinn der Vertheidigung gegen An- griff oder innere Gewaltsamkeit unter den Gesammtshuß der Union ge- stellt. Jeder Staat stipulirte ausdrücklih für sih, wie für alle und jeden seiner Bürger, und jeder Vürger jedes Staates wurde durch seinen pflibtshuldigen Gehorsam gegen die Verfassung feierli verpflichtet, daß jede in dem einen Staat zu Dienst oder Arbeit gehaltene Person, wenn sie in einen anderen Staat sich flüchtete, in Folge der in diesem etwa geltenden Gesehe oder Vorschriften nicht von solchem Dienst oder solher Arbeit befreit, sondern vielmehr auf Verlangen derjenigen, denen kraft der Geseße unseres Staats solcher Dienst oder solche Arbeit zu leisten wäre, ausgeliefert werden solle, So, und nur so, durch gegenseitigen Schuß aller Nechte jedes Staats gegen Einmischung von Seiten eines anderen, wurde die gegenwärtige Negierungsform von unseren Vätern begründet und uns überliefert, und auf keine andere Weise vermag sie zu bestehen. Sobald Ein Staat auf- hört, die Nechte eines anderen zu achten, und sih aufdringlih in dessen örtliche Juteressen einmischt, — sobald Ein Theil der Staaten si her- ausnimmt, ihre Jnstitutionen den anderen aufzunöthigen oder sich der Erfüllung seiner Verpflichtungen gegen denselben zu weigern, — so sind wir nicht mehr vereinigte, befreundete Staaten, sondern auseinanderge- rissene,. feindliche, und es bleibt uns wenig Fähigkeit mehr übrig, dem allgemeinen Bestén zu dienen, statt dessen aber Mittel in Menge, uns

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gegenseitig zu schaden und zu beeinträchtigen. Prafktisch genommen, ist es gleichgültig, ob aggressive Einmischung zwischen den Staaten oder ge- flissentliche Weigerung seitens irgend eines derselben, seinen verfassungs- mäßigen Obliegenheiten nachzukommen, aus irriger Ueberzeugung oder aus blindem Vorurtheil hervorgeht, und ob sie direkt oder indirekt ge- chieht. Jn beiden Fällen ist dadurch die Dauer der Union {wer be- droht oder gefährdet. ; f i f “Ju meiner Stellung als oberste Magistratsperson und Cxekutiv- beamter des ganzen Landes liegt mir die Pflicht ob, dafür zu sorgen, daß die Geseße getreu erfüllt werden, und schreibt mir die Verfassung besonders vor, den Kongreß von dem Zustand der Union in Kenntniß zu seßen; es würde daher eine offenbare Pflichtversäumniß von meiner Seite sein, wollte ih einen Gegenstand wie diesen übergehen , der mehr als Alles in der gegenwärügen. Zeit etne Lebens frage Ur: die ins dividuelle Und dfsentliche Sicherbett 1st, Es. war s@merziich, zu sehen, wie Staaten, welhe durch ihre Dienste bei der Gründung dieser Republik hervorragen und an den Vorzügen derselben gleichen An- theil - haben, ihre. verfassungsmäßigen Obliegenheiten gegen dieselbe mißachteten. Obgleich sie sehr wohl wissen, daß fie nicht im Stande sind, eingestandene und fühlbare soziale Ucbel bei sich selbst zu. Heilen „die - dow - vollständig. im ck Bereich: (wWhrer Zuriss diction liegen, lassen sie sich in das verlezende und boffnungslose Unternehmen ein, die inneren Jnstitutionen anderer Staaten zu refor- miren, über welche sie nicht die geringste Kontrole und Autorität haben. Jn der vergeblichen Erstrebung von Endzwecken, welche für sie ganz un- erreichbar sind und welche sie auf geseßlichem Wege durhzusezen nicht im Stande sind, gefährden sie geradezu die Existenz der Verfassung und all die zahllosen Wohlthaten, welche diese gewährt hat. Während die Bevblkerung. der [lodliwen Staaten 19x e Aufmerksamkeit auf 1h12 igen en Nngelege neten beschränkt und sich keine zudringliwe Einmischung in die sozialen Einrichtungen der nördlichen Staaten gestattet, Nd nur zu viele bon den Ein- wobnern derletteren beständig in Assoziationen organisirt, um die ersteren durch Unbilden zu kranken, ele zwisMen fremden Mäwhten hinrei ende U ae zum Kriege ein würden und inunserein Sh stem nur deshal), nit dazu ren Weil fle Unter Cem Dane C non De U werden. : e E „Es ist unmöglich, diese Sache so darzustellen, wie die Wahrheit und der Anlaß es erheischen, ohne der iviederholten und grundlosen Behaup- tung zu gedenken, daß der Süden fortwährend Ansprüche gemacht und Vor- theile in der praktischen Verwaltung der Central-Negierung erlangt hatte, zum Nachtheil des Nordens, und in welche der leztere sich gefügt habe. Das heißt, die Staaten, welche Angriffe auf die Rechte der Personen und des Eigenthums in anderen Staaten befördern oder dulden, behaup- ten oder bilden si ein und betheuren beständig, um ihre eigene Ungerechtigkeit zu bemänteln , daß diejenigen, deren verfassungsmäßige Nechte so systematisch angegriffen werden, selbst die Angreifenden seien. Gegenwärtig löst die- ser ihnen schuldgegebene Angriff, der nux auf den unbestimmten, dekla- matorischen Anschuldigungen von Seiten politischer Agitatoren beruht, in eine unrichtige Auffassung oder Auslegung der Grundsäße und Thatsachen der politischen Organisation der neuen Territorien der Vereinigten Stags- ten sih auf. Was sagt die Stimme der Geschichte? Es ist nicht voraus- zuseßen, daß, als die Verordnung, welche die Negierung des Gebiets nordwestlich vom Ohio-Fluß und dessen eventuelle Zertheilung in neue

Staaten anordnete, im Bundes - Kongreß angenommen wurde, die |

Frage über die künftige relative Macht der Staaten, , welche eine zahlreihe farbige Bevölkerung behielten, und derjemgen, die keine solhe Bevölkerung behielten, der Aufmerksamkeit ent- ging oder nicht in Erwägung gezogen worden sel. Und doch war es größtentbeils das Werk des Staats Virginien und des Südens, daß jenes ungeheure Gebiet, welches jeßt der Siß von fünf dexr

Aßten Glieder de j ist, den Interessen und Meinungen der nörd- | ren __ M : p E größten Glieder der Union ist, den Juteressen und Y 9 wünschung, daß sich eine solche Gelegenheit gefunden hatte, unsere vor-

lichen Staaten eingeräumt wurde. Als Louisiana in den Besiß der Ver- tnigten Staaten kam, war es nicht weniger eine Acquisition für den Norden, als für den Süden, denn während es für das an der Mündung des Mississippi gelegene Land von Wichtigkeit war, das Emporium für das höher auswärts liegende Land zu wexden, war es bon noch größerer Wichtigkeit für die ganze Union, jenes Emporium zu haben; und obgleich die neue Provinz, wegen ihrer- unbolllommenen Ansiedelungszustände, hauptsächlich als am Golf von Mexiko gelegen betrachtet wurde, so er- streckte sie sich nach den entgegengeseßten Gränzen der Vereinigten Staa- ten hin, hatte oben cine weit größere Breite als unten und ivar, in Hin- siht ihres Gebiets wie alles Anderen, wenigstens eben so sehr ein ZU- wachs. fr die: nordlien. Staaten, « Es l daber nichts als Täuschung und Vorurtheil, von Louisiana als von einer Er- werbung im besonderen Jnteresse des Südens zu sprehen. Die patriotischen und gerehten Männer, welche an jenem Aft theilnahmen, wurden durch Motive bestimmt, welche weit über alle Sections-Eifersucht erhaben waren. Es war in der That dies große Ereigniß, welches, indem es uns in vollständigen Besiß des Mississippi-Thals brachte und unserem Handel den Zugang zum Golf vou Mexiko öffnete, der ganzen Con- föderation Einheit und Stärke verlich und den Osten und Westen, wie

den Norden und Süden durch unauflöslihe Bande bverknüpfte. Was |

Florida betrifft, so war dies nur eine Uebertragung von Gebiet an der Ostseite des Mississippi-Stromes von Seiten Spaniens an die Vereinigten Staaten im Austausch gegen cin beträchtliches Gebiet, welches die Ver- einigten Staaten an der Westseite jenes Stromes an Spanien übertrugen, wie aus der ganzen diplomatischen Geschichte dieser Verhandlung erhellt. Ueberdies war es eine von den Handels-Jnteressen und der Sicherheit der ganzen Union erheishte Acquisition. Unterdessen war die Beböl- kerung der Vereinigten Staaten zum gehörigen Bewußtsein ihrer Stärke hecrangewachsen, und in einem kurzen Kampfe mit Frank- reich, so wie in einem zweiten ernsten Kriege mit Gro ane hatte sie Alles abgeschüttelt, was ihr noch von ungebührlicher Ehrerbietung

für Curopa geblieben war; sie batte fich über die Atmosphäre jener trans- atlantischen Einflüsse erhoben, welche die jugendliche Republik umgak, und angefangen, ihre Aufmerksamkeit der vollen und systematischen Ent- widckelung der neueren Hülféquellen der Union zuzuwenden. Unter den bverschwindenden Kontrobersen jener Zeit war die hervortretendste die Frage, ob der Kongreß die sozialen Verhältnisse der künftigen, in dem Gebiet von Louisiana zu gründenden Staaten zu ordnen habe. Die Ver- ordnung binsichtlih der Negierung des Gebiets nordwestlich vom Ohio- Strom hatte eine Bestimmung enthälten, welche den Gebrauch von Sklaven- arbeit in demselben verbot, jedoch mit der Bedingung der Auslieferung von Flüchtlingen, welche aus ihrem in irgend einem anderen Theil der Vereinigten Staaten schuldigen Dienst entliefen. Nach Annahme der Ver=- fassung hörte diese Bestimmung als Gesecß auf, denn an die Stelle ihrer Wirlung als solches trat unbedingt die Verfassung. Aber die Erinnerung an die Thatsache erregte in cinigen Sectionen der Conföderation den Eifer sozialer Propaganda, und als ein zweiter Staat, der Staat Missouri, in dem Gebiet von Louisiana gebildet wurde, machte man den Vorschlag, auf das leztere Gebiet die Beshränkung auszudeh- nen, welche ursprünglich für das Land zwischen den Flüssen Ohio und Mississippi gegolten hatte. So höchst fraglich dieser Vorschlag in allen seinen konstitutionellen Beziehungen war, erhielt er dennoch die Sanction des Kongresses, mit einigen geringen Modificationen in der Fassung, um die bestehenden Rechte des beabsichtigten neuen Staats zu wahren. Mit Widerstreben willigten die südlichen Staaten darein, als in ein Opfer zu Gunsten des Friedens und dex Union, ein Opfer nicht nur der durch den Louisiana-Vertrag stipulirten Rechte, sondern des durch die Ver- fassung verbürgten Prinzips der Gleichheit unter den Staaten. Die nördlichen Staaten nahmen den Vorschlag (so wie er durchgegangen war) mit erbitterter und grollender Verwerfung und Klage auf, weil ex nicht Alles bewilligte, was sie drängend gefordert hatten. Nachdem er die Formen der Geseßgebung passirt hatte, nahm er seinen Play im Statuten- Buch ein, der Wiederaufhebung offenstebend wie jeder andere Akt von zweifelhafter Verfassungsmäßigkeit, der Null- und Nichtig-Erklärung von Seiten der Gerichtshöfe ausgescßt und ohne eine mögliche Kraft, die Nechte der Staaten zu beschränken, welche späterhin aus irgend einem Theil des ursprünglichen Gebiets Louisiana gebildet werden möchten. Wenn in alledem cine Aggression, eine Neucrung gegen vorher bestehende Nechte lag, welchen Theil der Union trifft dann der gemachte Vorwurf ? Doch diese Kontroverse ging mit ihrer Veranlassung vorüber, und es blieb davon nichts übrig, als der schlafende Buchstabe des Statuts. Aber lange nachher, als durch den vorgeschlagenen Anschluß der 9 cpublif Texas die Vereinigten Staaten ihren nächsten Schritt auf dem Weg ihrer Gebietsgröße thun sollten, ereignete sih ein äbnlicher Fall und wurde der Anlaß zu systematischen Bersuchen, in die inneren Angelegenheiten eines Abschnitts der „Union“ einzuschreiten, troß ihrer Rechte als Staaten und troß der Bestimmungen der Verfassung. Diese Versuche nahmen eine prak- tische Nichtung an in der Gestalt beharrlicher Bemühungen einiger der Nepräsentanten in beiden Häusern des Kongresses, die südlichen Staaten des vermeintlichen Vortheils der Bestimmungen der die Organisirung. des

| Staates Missouri autorisirenden Akte zu berauben. Der gesunde Sinn des

Volkes aber und die Lebenskraft der Verfassung triumphirten über

| Sectious8-Vorurtheile und über die politischen Jrrthümer des Tages, und

der Staat Texas kehrte zur Union zurück, wie er war, mit den sozialen Einrichtungen, welche seine Bevölkerung für sih gewählt hatte, und mit

| derx in der Reannexirungs - Akte ausdrücklich festgesezten Uebereinkunft,

daß er in mehrere Staaten getheilt werden könne. Welche Vortheile immer das Jnteresse der südlichen Staaten als solcher hierdurch gewin- nen mochte, so waren diese doch in ihren Nesultaten, wie diese im Vers lauf der Zeit sich ergaben, weit geringer als diejenigen, welche aus früheren

| von dem Süden gemachten Zugeständnissen entsprangen. Für jeden denkenden

Freund der Union, für die wahren Patrioten, für Alle, die auf den vollständigen Erfolg dieses großen Experiments republikanisher Jnsti- tutionen harrten und hinarbeiteten, war es cine Ursache der Beglü-

dringende Gewalt auf diesem Kontinent zu bekunden und der Welt er- höhte Bürgschaft für die Stärke und Festigkeit der Verfassung zu geben. Wer möchte wünschen, Florida noch als eine europäische Kolonie zu sehen? Wer möchte sih freuen, Texas als einen einsamen Stern zu be- grüßen, statt als einen Stern in der Milchstraße der Staaten t Wer würdigt nicht die unberehenbaren Vortheile der Acquisition von Louisiana? Und doch würden engherzige Ansichten und Sectionszwecke fie alle unvermeidlich von der Union ausgeschlossen haben !“

Berlin, 25. Januar. Der Ehren-Bürger brief, welchen der Magistrat am 24sten d. M. unjerem gefeierten Gelehrten Alexander von Humboldt überreicht hat, lautet: E

„Wir, der Magistrat der Königlichen Haupt - unv Nest A adt Berlin, urkunden und bekennen biermit, daß wir n Etnberstandnisje mit

Stadtverordneten-Versammlung i : E N den S Wirklichen Gebeimen Rath, : MgieD

der Afademie der Wissenschaften 2c, Nitter des Schivarzen Adler- Ordens Herrn Freiherrn e Î

N Wilhelm Heinri dh Alexander von Ae dem Ebrenmann des deutschen Volkes, dem Er eue reiche Ne e Fortbildung, Belehrung und sittlichen Erhebung geworden L h Dienste der Wissenschaft während eines langen mühevollen U AnR seltener Geistesklarheit und Herzenswärme die ausgezei netsten Erfo ge ers reichte und Sich Selbst cinen unsterblichen Nuhm und Namen errang É der insbesondere den Gesehen der Natur in dem organischen Leben Y allen Erdtheilen nachforschte, diese Geseße mit Scharfsinn erkannte us da zur Klarheit brachte, wo bisher Verwiurung herrschte, dessen ¡Garte Blicke das Înnere der Erde und das Geheimniß der Gestaltung der S oberfläche sich erschloß, und dex in allen Gebieten der Naturwissenschaft