1856 / 30 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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d’Assas (zwischen Lasarew und de Castries) ein feindliches Schiff gesehen und deshalb seinen Weg zu Fuß fortseßen müssen, wobei er nahe bei einem feindlichen Piquet vorübergekommen war. Sogleich wurde Befehl gegeben, die Anker zu lichten; in der Nacht kam man glücklich über die beiden Barren vor der Bai weg und traf am folgenden Tage auf ein amerifanishes Schiff, welches an der Vorderbram » Stange die russische Kriegsflagge führte und sich bald als der „William Penn“ auswies, der 150 Mann von der Besaßung der gescheiterten „Diana“ mit 8 Offizieren und 20,000 Pfund Pulver an Bord hatte. Unglück- licherweise lief das Schiff auf eine Sandbank und konnte erst nah mehr- tägigen Bemühungen wieder flott gemaht werden. Am 5. Juni waren alle russishen Schiffe bei dem Cap Lasarew angekommen, wo sie sich wie- der in Schlachtordnung aufstellten. Zehn Tage später war eine Ufer- Batterie mit aht Vierundzwanzig-Pfündern armirt. Am 17. Juni kam der Admiral Putiatin mit dem Schooner „Chedda“ , den er selbst in Japan im Laufe von zehn Wochen durch seine Matrosen hatte erbauen lassen, und mit dem er dann nach Petropawlowsk gesegelt war, von dort beim Cap Lasarew an, nachdem er wie durhch ein Wunder den feindlichen Schiffen, mit denen er mehrmals fast zusammen- stieß, entgangen war. Er lief soglei in den Liman ein und seßte seine Neise mit demselben stromaufwärts bis zu dem Nikolas-Posten fort. Auf dem Schooner befanden sich außer Putiatin 7 Offiziere und 40 Mann. Da es shwer gewesen wäre, sich beim Cap Lasarew gegen einen überle- genen Feind zu halten, wurde die Ufer - Batterie wieder abgeiragen und alle Scbiffe in den Amur, alles Kriegsgeräth nach dem Nikolas - Posten gebracht, wo in der Mitte des Juli auch die zweite und dritte Abthei- lung der Amurflottille mit einer Menge Ansiedler ankam. Putiatin fuhr am 11. Juli mit dem kleinen Schraubenschiff „Nadeshda“ den Amur 400 Werft aufwärts. Dann seßte er die Neise auf einem kleinen Schiffe fort.

Amerika. Der „Atlantic“ ist mit der new-yorker Post vom 18ten in Liverpool eingetroffen. Es war noch kein Sprecher ge- wählt. Beim 1416. Ballot hatte Banks 94, Richardson 68 Stim- men. Eine Resolution, den Mr. Banks zum Sprecher und Mr. Cullom zum Schriftführer zu ernennen, war auf den Tisch des Hauses niedergelegt worden. Eine heftige Debatte hatte sich dar- über erhoben. Nach Nachrichten aus Neu-Orleans war das Fli-= bustierwesen daselbst im Zunehmen. Die Abberufung Mr. Bu = hanan’s vom Hofe von St. James hatte in Washington große Aufregung hervorgerufen, Der Präsident war entschlossen, die Gründe darzulegen,

Telegraphische Depeschen.

Der Schnellzug aus Berlin hat am 1. Februar c. in Halle a. d. S. den Anschluß an den Zug nach Frankfurt a. M. nicht erreicht.

Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat am 2, Februar

in Gerstungen den Anschluß an den Zug nach Berlin uicht erreicht

Wien, Freitag, 1. Februar, Nachmittags, (Wolfs Tel, Bur.) Die „Oesterreihishe Correspondenz“ meldet : Heute Mittag traten bei dem Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Grafen Buol, die Repräsentanten Oesterreihs, Frankreichs, Englands, der Pforte und Rußlands zusammen und gefertigten ein Protokoll, wodurch die Friedens - Práliminarien bindende Kraft erlangen , dabei ein Waffenstillstand grundsäplich festgestellt ist. Die förmliche Zeichnung der Präliminarien erfolgt zu Paris, wo die Konferenzen spätestens binnen drei Wochen beginnen werden.

Die betreffende Mittheilung an die Bundes = Versammlung wird nächsten Donnerstag erfolgen. Der Anschluß Deutschlands wird gehofft.

Warschau, Freitag, 1. Februar, Morgens 10 Uhr, (Wolffs Tel, Bur.) Fürst Paskiewitsch ist heute ents{chlafen.

Statistishe Mittheilungen,

Berlin, 1. Februar. Die Kosten für die Unterhaltung der Staats-Ch ausseen betrugen nah demvorjährigen Etat 2,209,375 Rthlr.'; fie sind in dem diesjährigen Etat auf 2,215,625 Nthlr., mithin auf 6250 Nthlr. mehr veranschlagt. Diesen Mehrbetrag absorbiren die Unterhaltungskosten für fünf Meilen Staats-Chausseen, welche im verflossenen Jahre hinzugekom- men sind, mit dem anerkannten Normalsaße von 1250 Rthlr. pro Meile. Beim Beginne des vorigen Jahres waren 1767: Meilen , gegenwärtig sind 17725 Meilen Staats-Chausseen in Benutzung. (Pr. C.)

Landwirthschaft.

Wie bekannt, soll zu den bereits bestehenden höhern landwirt h- \chaftlichen Lehranstalten zu Proskau bei Oppeln und zu Poppelé- dorf bei Bonn noch eine dritte zu Waldau, einer Domaine zwei Meilen bon Königsberg in Preußen, an der nach Gumbinnen führenden Chaussee gelegen, treten. Die wegen der vorhandenen beshränkten Räumlichkeiten nothwendigen Bauten und die sonstigen für die Zwecke der An- stalt zu treffenden Einrichtungen machen es indessen nicht wahr- scheinlich, daß schon im Laufe des Jahres 1856 dieselbe zur Eröffnung gelangen wird, die Kosten zur Uebernahme und Vervoll-

ständigung der Wirthschaft auf der behufs der Benußung für die Lehr- anstalt gepachteten Domaine Waldau sind auf 32,844 Rthlr., die Kosten der wegen der Lehranstalt selbst auszuführenden Bauten auf 79,591 Rthlr., die Kosten für andere Ausgaben, wie Beschaffung der Lebensmittel, eines landwirthschaftlih botanischen Gartens 2c. auf 9000 RNthlr., die Einrich- tungsfosten überhaupt auf 121,435 Nthlr. veranschlagt, von denen 98,000 Nthlr. aus dem für die Provinz Preußen vorhandenen Landes - Unter- stüßungsfonds, die übrigen 23,435 Rlhlr. aus Staatsfonds herzugeben sein würden. (Pr. C.)

Gewerbe- und Handels-Nachrichten,

Am 6. Januar e. ist auf der Stargard - Posener Eisenbahn in dem kombinirten Güter - und Personenzuge Nr. 1. zwishen Wronke und Samter eine Achse unter dem brädrigen Personenwagen Nr. 102 wäh- rend der Fahrt ohne weitere nachtheilige Folgen gebrochen. Der Bruch ist auf der inneren Seite der Nabe, circa 15 Zoll von derselben entfernt, erfolgt. Die fraglihe Achse ist eine englishe Patent-Bündelachse und im Jahre 1847 aus der Fabrik von Wöhlert in Berlin bezogen worden. Dieselbe hatte vom 29. April 1851 bis zum Tage des Bruchs 50512 Meilen durchlaufen, und mag einschließlih der nicht mehr zu ermitteln gewesenen Meilenzahl vor dem 29. April 1851 im Ganzen Überschläglich 7500 Meilen zurückgelegt haben. Seit der leßten Revision hat fie 745,2 Meilen durchlaufen. :

farktpreise, Berlin, den 2. Februar.

Zu Lande: Roggen 3 Rthir. 15 Sgr., auch 3 Kthlr. 2 Sgr 6 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 12 Sgr. 6 Pf, auch 2 Rihlr. 11 Sgr. 3 Pf. Kleine Gerste 2 Kthlr. 10 Sgr., auch 2 Rthlr. 7 Sgr. 6 Pf. Hater 1 Kthlr. 16 Sgr. 3 Pf., auch 1 Rihlr. 12 Sgr. 6 Pf.

e Honstantimopel, 16. Januar. Wechselcours: London

3 Monat 148—147{; Paris 235; Marseille 234; Wien 544 bis 546 ;

Triest 545. Geldcours wie vorige VVoche.

Elambrarg, 1. Februar, Nachmittags 2 Uhr 35 Winuten.

Schluss - Course: Preussische 4{proz. Staats-Anleihe 1005. Preus- sische 3Fproz. Prätmien-Anleihe 112. Oesterreichische Aproz. Loose 116. 3proz. Spanier 36. 1proz. Spanier 225. Englisch - russische 9Proz. Anleihe —. Berlin-Hamburger 112. Cöto-Minden 1602. Meck!enbur- ger 944. Magdeburg- VVittenberge 47. Berlin - Hamburger {ste Prio- rität 1027. Cöln-Minden Bte Priorität 90 G. Börse stiller und einige

Effekten erheblich niedriger. Stieglitz 90.

Getreidemarki VVeizen nominell, Roggen flauer und ge- schäftslos. Oel, pro Februar 32, pro Mai 315, 2, pro October 28. Kaftee und Zink stille,

London lang 13 Mk. 27 Sh. not., 43 Mk. 32 Sh. bez., London kurz 15 Mk. 53 Sh. not., 13 Mk. 6% Sh. bez. Amsterdam 35, 95. Wien 807.

‘Disconto 45 pCt.

Frankfart a. FR., 1. Februar, Nachmittags 2 Uhr 50 Min. Ohne bekannten Grund merkliche Reaction in österreichischen und sPa- mischen Fonds, welcke bedeutend niedriger verhandelt wurden. Eisen- bahnen wenig verändert.

Schluss - Course: Neueste Preuss. Anleihe 113. Preuss Kassen- scheine 1055 Br. Cöln - Mindener Eisenbahn- Actien —. Friedrich- Wilhelms - Nordbahn 502. Ludwigshafen - Bexbach 1542. Prankfurt- Hanau 78. Berliner VVechsel 1054 Br. Hamb. Wechsel 883. Lond. VVechsel 118%. Pariser VVechsel 935. Armsterdamer Wechsel 1002. Wiener VVechsel 111. Frankfuri. Bank-Antheile 1193. SProz. Spanier 375. Aproz. Spanier 237. Kurhessische Loose 395. Badische Loose 47. Sproz. Metalliques 80. 4!proz. Metalliques 705. 1854er Loose 97%. Oesterr. National - Anlehen 813. Oesterr. Bankantheile 1144.

Wien, 1. Februar, Nachmittags 1 Uhr. ( Woltff’s Tel. Bur ) Valuten fest.

Schluss-Course: Silber-Anleibe 87. 5proz. Metalliques 85%. 41proz. Metalliques 757. Bankactien 1035. Nordbahn 239 1839er Loose 138. 1854er Loose 1047, National - Anleben 874. Certificate 240. London 10, 27. Augsburg 1087. Hamburg 78. Paris 1243. Gold 124. Sil-

ber 85.

A ATerdAm., 1. Februar, Nachmittags 4 Uhr. (VWVolffPs Tel. Bur.) Lebhaftes Geschäft bei etwas niedrigeren Coursen.

Schluss - Course: Sproz. österreich. National - Anleihe 785. SÖproz. Metailiques Litt. B. 835. Sproz. Metalliques 762. 25proz. Metalliques 39/7. proz. Spanier 234. 8proz. Spanier 377. 9proz. Russen Stieglitz 875. Mexikaner 204. Holländische Integrale 634.

Getreidemarkt. Weizen und Roggen unverändert und stüille. Baps, pro Frühjahr 102. Bübsöl, pro Frühjahr 49.

i Paris, 1. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Wolfs Tel. Bur ) Die Jproz. eröffnete per Liquidation zu 70, 80, hob sîìich auf 71, 40, und schloss belebt und sehr fest zu 71, 30. Die 3proz. per Ende Monat eröffnete zu 71, 90, stieg auf 72, 50, und schloss zur Notiz. Alle Werthpapiere fest, Consols von Mittags 12 Uhr waren 902, von Mittags 1 Uhr 90% gemeldet. i

Schluss - Course: B3proz. Rente 72, 40. 4tiprar. Rente 95, 25. Iproz. Spanier 377. Aproz. Spanier —. Silberanleihe —.

Londen , 1. Februar, Nachmittags 3 Uhr. (Woltf*s Tel. Bor.) Consols eröfsneten 904, wichen auf 90%, hoben sich nach und nach bis aus’ Notiz,

Consols 905. 4proz. Spanier 23%. Mexikaner 204, Sardinier 89. 5proz. Russen 104. 44proz. Russen 923.

Getreidemarkt. VVeizen geschäftslos, 1 bis 2 Schillinge billiger als vergangenen Montag. Mehl 1 bis 2 Schillinge niedriger. Frühjahrs- getreide wurde ebenfalls etwas billiger verkauft.

Liverpool, 1. Februar. (Wolff's Tel. Bur) Baumwolle;

12,000 Ballen Umsatz. Preise gegen gestern unverändert,

Königliche Schauspiele. Sonntag, 3. Februar. Im Opernhause. (22ste Vorstellung) :

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Czaar und Zimmermann. Komische Oper in 3 Akten, Musik von | Balletmeister Hoguet.

Lorbing. Tanz von Hoguet.

König von Creta. Große heroishe Oper in 3 Akten, nach Varesca,

bearbeitet von C, Niese, Mittel=-Preise. Jm Schauspielhause. (35ste Abonnements-Vorstellung.) Maria

Musik von Mozart, Tanz vom Königl,

Mittel-Preise, Fremden-Loge 2 Rthlr, Erster Rang und | Lesczinska. Jutriguen - Lustspiel in 5 Aufzügen, nah dem Fran=-

Balkon daselbst, inkl. der Prosceniums = Logen daselbst und am 1e Parquet = Loge und | Schlivian. Proscenium des zweiten Ranges 1 Rthlr. Zweiter Rang 22:4 Sgr. Dritter Rang und Balkon daselbst 174 Sgr.

Orchester 1 Rihlr. 10 Sgr. Parquet,

Amphitheater 10 Sgr. Arzt seiner Ehre.

Spanischen des Calderon, von C. A. West, gehörige Musik ist von G, A. Schneider. Kleine Preise. Montag, 4. Februar. Im Opernhause.

Trauerspiel in 5 Abtheilungen, nach dem

Dienstag, 5. Februar,

zösischen des Leon Gozlan (le gâteau des reines), Deutsch von Kleine Preise,

Im Opernhause. (24ste Vorstel=

Parterre 15 Sgr. | A E aal Oper in 3 Abtheilungen, nah dem Fran= | zöstschen von Th. Haupt, Musik von Rossini, Ballets vom König= Jin Schauspielhause. 34ste Abonnements - Vorstellung, Der | lichen Balletmeister P. Tcg]toni. Mie Breite, :

Im Schauspielhause. (36sstte Abonnements-Vorstellung.) Auf

Die zur Handlung | Begehr: Die Jäger, Ländliches Sittengemälde in 5 Abtheilungen,

\ : von A, W, Jffland. (23ste Vorstellung.)

; Kleine Pre ise, Der Billet - Verkau

f zu den Dienstags - Vorstellungen beginnt

Auf Allerhöchsten Befehl, als vierte Karnevals-ODper: JIdomeneus, | Montag, den 4, Februar.

[1934] Nothwendiger Verkauf beim Königl. preußishen Kreisgerichte zu Halle a. d. S. 1, Abtheilung.

Das dem Müller Friedrich Krabbes im Hypo- thekenbuhe von Halle Band VII. mit Nr. 24ba. eingetragene Grundstü :

Ein am Kazer Plan hierselbst belegenes Wohnhaus mit Seitengebäuden, Hof und Garten und sonstigem Zubehör, abgeschäßt nah Abzug der Lasten und Abgaben nach der, nebst Hypothekenschein und Bedingun- gen, in der Ragistratur (— cine Treppe hoch, Kimmer Nr. 13 ) einzuschenden Taxe auf 9067 Thlr., soll am, 9, JUli 1896, Vormittags 11: 199, an ordentlicher Gerichtsstelle hierselbst, eine Treppe hoh, Zimmer Nr. 5, vor dem Deputir- ten Herrn Kreisgerichtsrath Bosse meistbietend verkauft werden.

Gläubiger, welche wegen einer aus dem Hypo- thekenbuche nicht ersichtlichen Realforderung aus den Kaufgeldern Befriedigung suchen, haben ihren Anspruch bei dem Subhastationsgericht anzumelden.

Der in unbekannter Abwesenheit lebende Schuhmachermeister Friedrih August Schuster in Brachwiß und August Schuster in Halle werden zu obigem Termine hierdurch öffentlich vorgeladen.

[181] Gerichtlichc Bekanntmachung.

Den ihrem Aufenthalte und Leben nach un- bekannten Kindern des zu Münster verstorbenen Negierungs-Secretairs August Wilhelm Meyer, nämlich:

a. Ferdinand

b. Moriß

c. Conrad Geschwister

à. Otto Le DET

e. Wilhelm |

f. Auguste sep. Mühlner wird hierdurch bekannt gemacht, daß sie in dem am 27. Juni 18595 publizirten Testamente des Kaufmanns Friedrich Leopold Meyer der Ehe- frau desselben als Erben substituirt worden ind.

Berlin, den 28. Januar 1856. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen.

[186] Bekanntma umg Jn dem Konkurse über den Nachlaß des hier- selbst verstorbenen Kaufmanns Julius Milchien ist der Rechts - Anwalt Vaske hierselbst zum definitiven Verwalter der Masse bestellt worden. Weßÿlau, den 29. Januar 1856. Königliches Kreisgericht, 1. Abtheilung.

[187] Ediktal-Citation.

Auf die Anklage dex Königlichen Staatsan- waltschafi hierselbst vom 11. September v. J. ist mittelst Beschlusses des unterzeichneten Ge- rihts vom 18. September v. J. gegen den Tagearbeiter Johann August Ratteh aus Tzscheeren wegen einfachen Diebstahls im Rüdck- falle aus §§Y. 216 und 58 des Strafgeseßbuches

as

die Untersuchung eröffnet und zum mündlichen Verfahren ein Termin auf

Den O0, JUNnt 1896, Vormittags 9 Uhr, im Sigungszimmer des unterzeichneten Gerichts angeseßt worden.

Ver seinem Aufenthalt nah nicht zu ermit- teln gewesene Angeklagte wird zu obigem Ter- min hierdurch ediftaliter mit der Aufforderung vorgeladen, zur festgeseßten Stunde zu erscheinen und die zu seiner Vertheidigung dienenden Be- weismittel mit zur Stelle zu bringen, oder solche dem unterzeichneten Gericht so zeitig vorx dem Termine anzuzeigen, daß sie noh zu dem- selben herbeigeschafft werden können.

Im Falle des Ausbleibens des Angeklagten

| wird mit der Untersuchung und Entscheidung

in contumaciam berfahren werden.

Als Belastungszeuge ijt der Feldhüter Karl Adolph Lucian aus Forst zum Termine mit vorgeladen worden.

Sorau, den 19, Januar 1896.

Königliches Kreisgericht. Abtbeilung 1.

[155] Edittal- Citation

Von dem unterzeichneten Gericht ist über das Vermögen des sich heimlich von hier entfernten Uhrmachers und Kaufmanns S. Salomon am 20, Ul ar Pr Der NONTUYS croner Un ber offene Arrest verhängt worden. Dies wird den Gläubigern des gedachten Gemeinschuldners öf- fentlich mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß ein Termin auf

den 2 Mal 1890, Bom rag s 1 U:

an gewöhnlicher Gerichtsstelle vor dem Depu- tirten Herrn Hülfsrichter Ziese angeseßt ist, in welchem sie ihre Ansprüche an die Konkursmasse gebührend anzumelden und nachzuweisen haben.

Diejenigen, welche in diesem Termine nicht | b | ig die ( _Ol E C tionen auf Grund des Y. 2 des Allerhöchst ver-

erscheinen und ihre Forderungen liquidiren, ha- ben zu gewärtigen, daß sie mit allen ihren An- sprüchen an. die Masse präkludirt und ihnen, den übrigen Gläubigern gegenüber, ein ewiges Still- schweigen auferlegt werden wird. i

Unbekannte oder am Erscheinen Verhinderte können sich an die hierselbst fungirenden Nechts- Anwälte Senff, Brachvogel und die Justizräthe Schulß 1, Schult U, Eckert und Landgerichts- rath Noquette wenden und selbige mit gehöô- riger legaler Vollmacht und Jnformation ver- sehen. ; Jn dem anberaumten Termin baben sich die Gläubiger zugleich über die Beibehaltung oder Ablehnung des zum Interims - Kurator und Contradictor bestellten Rechts-Anwalt Becker zu äußern, oder zu gewärtigen, daß ohne eine Er- klärung dieserhalb das Gericht pflichtmäßigem Ermessen von Amts wegen die fernere Verfügung treffen wird.

Bromberg, den 7. Januar 1856.

Königl. Kreisgericht, 1. Abtheilung.

[1043] Ediktal - Citation. Königl. Kreisgericht zu Guben, erste Abtheilung. Es is darauf angetragen worden, den August Ferdinand Clemenz von hier, welcher

Deffentlicver Nuzeiger.

am 12. Mai 1809 geboren ist und im Jahre 1828 als Tischlergeselle in die Fremde gegan- gen sein soll, ohne seit jener Zeit Nachricht von sich zu geben, für todt zu erflären. Dem- gemäß werden der August Ferdinand Clemenz, Sohn des im Jahre 1825 verstorbenen Schiffers Johann Samuel Clemenz von hier, und seine uns unbekannten Erben und Erb=- nehmer aufgefordert, sih vor oder in dem auf den 24, März 1856, Vormittags Un U Do an hiesiger Gerichtsstelle vor dem Kreisrichter N ehse anberaumten Termine schriftlich odex persönlich zu melden und weitere Anweisung zu erwarten, widrigenfalls der August Ferdi:

| nand Clemenz für todt erklärt und sein Ver: mögen an die sih legitimirenden Erben wird

ausgeantwortet werden.

| [182] Bekanntmachung.

Jn Gemäßheit des durch die Allerhöchste

Kabinets-Ordre vom 21. August 1852 dem wits

tenberger Deichverbande verliehenen Privile- giums (Geseß - Sammlung pro 1852 S. 557)

| zur Ausgabe von Deich - Obligationen im Be-

trage von 100,000 Thlr. hat durch die dazu ge- wählte Kommission des Deichamtes die Ausloo- sung der zu fündigenden und zu amortifirenden Deich-Obligationen im Betrage von 1025 Thlr. stattgefunden. Nachstehende Nnmmern der Deich-Obligationen sind bei dieser Ausloosung gezogen worden: 1) Littera A. Nr. 20 über 500 Thlr. 2) „B No 0 12 ube le 100 Thlr. 3) : C Nu. 20,107, 128, 169172 über 16 20 DOIL. E Jundem ih dies zur öôffentlihen Kenntniß bringe und gleichzeitig die gedachten Obligas

liehenen Privilegiums hiermit kündige, fordere ih die Jnhaber derselben auf, die ausgeloosten Deich - Öbligationen am 1. Juli e. der Kasse des wittenberger Deichverbandes zu Prebßsch nebst Coupons zu präsentiren, worauf deren Einlösung erfolgen wird. A

Jn Vezug auf die Präfklusiv - Beslimmungen,

| wonach ausgelooste oder gekündigte Deich-Obli-

gationen, deren Betrag in dem festgeseßten Ters- mine nicht erhoben wird, innerhalb der nächsten 10 Fahre auch in späteren Terminen zur Ein- lösung präsentirt werden können, dann aber keine Zinsen mehr tragen und nach Verfluß von 10 Jahren nach ihrer Fälligkeit ihren Werth ganz verlieren, beziehe 1ch mich auf Y. 5 des Allerböchsten Privilegiums, welches jeder Obli- gation beigedrudckt ist. Wittenberg, den 30. Januar 1856. Der Deichhauptmann, Landrath von Jagow.

e O Berlin -Potsdam - Magde- burger Eisenbahn.

In Gemäßheit unserer Bekanntmachung vom 28\ten v. Mts. in Nr. 283 dieses Blattes sind