1856 / 31 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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. bis 13. September. . bis 20. September. . bis 27, September. . bis 11. Oktober. . bis 18, Okiober. ._ his 25; Oktober. . bis 8. Novemver. _ bis 15, November. bis 22. November. . bis 6. Dézember. . bis 13. Dezember. . bis 20. Dezember. 12, bis 17. Januar 1857. 19, bis 24. Januar. 9. bis 7. Februar. 9, bis 14. Februar. 16. bis 21. Februar.

izier-Prüfun g wie im Juli, ür Portepcefähnriche aller Kategorieen.

Off f

B. Bémerlungen.

Die vorgeschriebenen Papiere (nah den resp. Schema's der Ver-

ordnung vom 26. März 1846), als:

a) National, : A

b) Führungs- Zeugniß des Truppentbeils (ohne besonderes Würdig- teits - Protokoll) nah dem Erlaß der Königlichen General-

Jnspection des Militair-Erziehungs- und Bildungswesens vom

13. Februar 18953, : : -

c) Vorprüfungs - Zeugniß (ohne besonderes Führungs- Zeugniß der Divisionsschule), 2 j

d) Curriculum vitac nebft Unterrichtsnachweisung und

e) ein selbst angefertigtes und dahin attestirtes Croquis, | sind für die, im Juli zur Prüfung gelangenden Portepee-iFähnriche bis zum 20. Juli, die Namen sämmtlicher, in der Vorprüfung be- sriedigend Bestandener aber, unter Angabe des Hauptresultats nach ihren Truppentheilen und dem Datum thres Patents geordnet, {hon unmittelbar nah der Vorprüfung an die Ober - Militair - Examina- tions - Kommission zu dem Zwecke einzusenden: um die Aeltesten \o- gleih zu den beiden Zuli - Terminen berufen, und den übrigen Examinanden, nach dem Datum ihrer Patente die Termine be- stimmen zu können

Den Anmeldungen für Portepee - Fähnriche, welche als frühere Studirende, nah §. 19 der Bestimmung vom 27. Oktober 1848 (Militair - Wochenblatt Nr. 45) gleih nah ibrer Ernennung zum Portepee - Fähnrich die Offizier - Prüfung ablegen können, find die betreffenden Universitäts-Zeugnisse beizulegen.

Die Berufung zu allen Offizier - Prüfungen erfolgt nach Ein- gang der vorschriftlichen Papiere:

ad A 4a b unter alleiniger Berüeksichtigung des Datums der Ernennung der bereits 6 Monate als Portepee- Fähnriche dienenden Examinanden, daher für diese das Datum und event. Litt. des Patents anzu- geben ist.

ad Ae u, d nah Maßgabe der Anmeldung.

Die ad B 1a bd und e bestimmten Papiere bedürfen keiner Doppelanfertigung, sondern gelangen mit dem Vorprüfungs- Zeugniß c an die Ober-Militair-Examinations-Kommission.

Jeder Examinand hat sein Neißzeug mitzubringen.

Jm Allgemeinen sind die Prüfungspapiere bis zum 20sten des dem Prüfungstermin vorhergehenden Monats einzureichen. Anträge auf Ertheilung des Zeugnisses der Reife zum Portepee- Fähnrich für die mit einem von der Prüfung befreicnden Maturi- täts - Zeugniß Eingetretenen, so wie für die als charakterisirte Portepee-Fähnriche in die Armee eingestellten Kadetten, und für die vor vollendeter Gmonatlicber Dienstzeit Examinirten, nachdem die- selben mindestens 5 Monat anhaltend dem praktischen Dienste ob- gelegen und das Alter von 175 Jahren erreicht haben , sind all- monatlich zum 20sten mit dem National, Würdigkeitsprotokoll und resp. D S Han, dies lepgtere bei Zweifeln an dessen Vollgültigkeit aber 4 Wochen früher an die Ober - Militair- Examinations-Kommission einzusenden. Maturitäts-Zeugnisse nicht preußischer Gymnasien müssen seitens des Königlichen Ministe- riums der geistlichen 2c. Angelegenheiten mit dem Anerkenntniß der Gleichberechtigung mit diesseitigen Reifezeugnissen versehen sein 40915, Bestimmung vom 17, März 1849, Militair - Wochenblatt

r. ;

Alle Examinanden, von welchen die Auswärtigen im Dienstlokal der Ober - Militair - Examinations - Kommission, Heilige Geiststraße Nr. 10, bei ihrer Ankunft Quartier erhalten, haben fich daselbst am Freitage bor dem ihnen bestimmten Termine, oder früher, je nach ihrem Eintreffen , sogleih bei dem Jnuspizienten Major z. D. Wittcke zu melden. Berlin, den 19. Januar 1856.

Kriegs - Ministerium. AUgemeines Kriegs-Departement. Wasserschl eben. von Clausewißt.

1) 2)

Preußische Bank.

Monats -= Uebersicht der preußischen Bank, gemäß §. 99 der Bank - Ordnung vom 5, Oktober 1846, Aktiva.

Geprägtes Geld und Barren...

M Wan 0 bl eere eeeoe 0) À,010,100

furt eingeführt worden.

3) Wechsel-Bestände ....*.---

4) Lombard-Bestände.....-..--- N

5) Staats = Papiere, verschiedene Forderungen : i A, r uietoti H L001 000

Daten

6) Banknoten im Umlauf...

7) Depositen-Kapitalien.

8) Guthaben der Staatskassen, Jnstitute und Privat - Personen, mit Einschluß des Giro-= : Verkehrs... D h e 120990

Berlin, den 31, Januar 1856.

Königlich preußishes Haupt -Bank= Direktorium, ia Lire, Witt. Meyen. Schmidvt. Dewhendv, Woywod.

33,556,000 Rthlr., 9,197,200 »

20,136,000 24,619,700

qa E E S lite

Angekommen: Se. Durchlaucht der Fürst Otto Victor

| von Shönburg-=Waldenburg, von Waldenburg.

Se. Excellenz der General - Lieutenant, Bevollmächtigter bei der Bundes =- Militair - Kommission und Ober-Befehlshaber über die Truppen in Frankfurt a. M., Freiherr von Reißenstein, von Frankfurt a, M.

Der General =- Erb =- Land = Postmeister im Herzogthum Schlesien,

| Graf von Reichenbach, von Goschüß.

Nichtamtliches.

___ Prenßen. Am 29, Januar d. A. is der Regiérungs-Prâ= sident_ oon Selchow durch den Ober - Präsidenten, Staats= Minister a. D. Flottwell, bei der Königlichen Regierung in Frank= Pr. C.)

A S S ; ( + . h S 5 Holstein. Jueho e, 2. Februar, Die Ständeversamm-=-

" lun g’ hat heute die Beschwerdeführung gegen den Minister Scheel

mit 40 gegen 7, und die Anklage desselben wegen Verfassungs-

Heute

Verleßung mit 41 gegen 6 Stimmen angenommen,

Sachsen, Altenburg, 1. Februar. Morgen

wurde unsere Landesherrschaft durch die Geburt eines Erbprinzen | hoh erfreut; 101 Kanonenschüsse verkündeten so eben der Residenz- | stadt das freudige Ereigniß.

Dr S)

Baden. Karlsruhe, 30, Januar, Die hiesige Zeitung

| theilt heute seinem Wortlaut nach das Aktenslüc mit, kraft dessen der Prinz-Regent den Beschlüssen der leßten Generalsynode die | landesherrliche Sanction ertheilt hat. \

4, Februar, Jn Folge einer Einladung des Staats-

" Ministers Freiherrn von Rüdt reiste heute der größere Theil der | Kammermitglieder nach dem Oberlande, um der feierlichen Er= | ófffnung der Bahnstrecke von Basel nach Waldshut beizuwohnen, _welche am | (Bad. Lsztg.)

Aen d, dem Betriebe übergeben „werden wird.

Hesterreich. Wien, 2, Februar. Der telegraphisch be

reits erwähnte Artikel der „Wiener Zig,“ lautet, V folgt „Dn Folge der allseitigen Annahme des bereits zur Oeffentlichkeit ge-

langten övsterreichishen Entwurfs von Friedenspräliminarien sind gestern, den 1. Februar, Mittags 12 Uhr, die Repräsentanten Eng- lands, Frankreichs, der hohen Pforte und Rußlands in dem K. K. Ministerium der auswärtigen Angelegenheiten zusammengetreten, um

"in Gemeinschaft mit dem Herrn Grafen von Buol - Schauenstein,

als dem Repräsentanten Oesterreichs, ein Protokoll zu unterzeichnen, durch welches die erwähnten Friedens-Präliminarien bindende Kraft erlangen.

“In dem unterzeichneten Aktenstücke i} zugleih der zu bewerk- stelligende Abschluß eines Waffenstillstandes grundsäplich festgestellt und dabei bestimmt worden, daß die spätestens innerhalb drei Wochen von gestern zu Paris zusammentretenden außerordentlichen Bevollmächtigten der fünf Höfe, nah förmlicher Unterzeichnung der heute paraphirten Friedenspräliminarien, den definitiven Friedens- traktat abzuschließen ermächtigt sein sollen.

Der Deutschen Bundesversammlung werden die abgeschlossenen Friedenspräliminarien in der nächsten Donnerstags-Sibßung von dem

K, K. Prásidial-Gesandten mitgetheilt werden.

Es kann keinem Zweifel unterliegen, daß die hohe Versamm= lung sich im Namen des Deutschen Bundes mit warmem Jnteresse dem glücklich erzielten Ergebniß anschließen wird,“

Schweiz. Bern, 1. Februar, Nachdem heute noch in

| einer sehr belebten Sizung des Nationalraths die freiburger Ab- | E das Wort im Westbahnkonflikt ergriffen und besonders

ornerod und Blösch die Versammlung zu bestimmen gesucht, sich

|

für die Murtner Linie zu entscheiden, wurde zur Abstimmung ge- | Miene und mit 78 gegen 931 Stimmen der Antrag der Kom- " missionsmehrheit (für Freiburg) angenommen. me 0 :40/702,000 Rihlr, | E O M A

(Fr. Bl.)

Niederlaude, Haag, 1, Februar. Die Zweite Kammer

| wird am 5. d, Mts. ihre Arbeiten wieder aufnehmen. Die so

2 eben erschienene offizielle Uebersicht der vorjährigen Handelsbe= wegung zeigt eine Zunahme an der Einfuhr von Kaffee (73 Mill, Pfd. gegen 59 Mill, in 1854), von Reis (56 Mill. Pfd. gegen 40 Mill.), so wie von Zinnz eine Abnahme hingegen in der Ein-= fuhr von Zucker (97 Mill, Pfd. gegen 112 Mill. in 1854) und von JIndigo. Mit Ausnahme des Zinns sind die Ausfuhren dieser Ko=

lonial-Produkte um ein Geringes gestiegen, Nachdem die lebten Arbeiten an der Ysselbrücke bei Westervoort nunmehr beendigt sind, ist die Eröffnung der Eisenbahn zwischen Arnheim und Emmerich, dem Vernehmen nah, bestimmt auf den 18. dieses Monats fest- gefeßt.

Großbritannien und Jrland. London, 1. Februar. Gestern nach Anhörung der Thronrede versammelten fich im Oberhause wiederum die Lords um 5 Uhr. Nachdem die Thronrede vom Lord- Kanzler und einem der Schriftführer nochmals verlesen worden war,

stellte Graf Gosford den Antrag auf eine Antworts - Adresse an die |

Königin. Er erklärte zu gleicher Zeit, daß er an die Gerechtigkeit des

gegenwärtigen Krieges glaube und der Ansicht gewesen sei daß derselbe | ge ( t h

in der nächsten Campagne mit äußerster Anstrengung geführt werden müsse. Plößlich sei der Frieden vor der Thür, und er sehe sich gegen Erwarten in die Lage verseßt, den Advokaten des Friedens zu machen. Er werde indeß einer Friedenspolitik insoweit seine Ünterstüßung leihen, als dieselbe im - Auge - behielte ,… daß Rußlands nicht nur gegen die Türkei hin, Seiten ei Ende genaGt werden „Mmllle, Nachdem Lord Abingdon den Antrag auf eine Adresse unterstüßt hatte, erhob si Lord Derby und erklärte, daß er keineswegs gesonnen sei, den Erlaß einer Adresse zu bekämpfen. Nichtsdestoweniger müsse er die Thronrede

soudern an allen

aufs schärfste kritisiren; sie sei die ungenügendste, die er jemals gehört | was früher | und die |

habe. Eine solche Kahlheit und Magerkeit überstiege Alles, dagewesen sei. Die Rede enthielte nichts über den Handel Finanzen des Landes; sie erwähne Jndiens mit keinem Wort, sie sage nichts über die Kolonieen. :

der Türkei mit keiner Shlbe Erwähnung geschehen sei. Kein

Wort über Kars und seine tapfere Vertbeidigung.

Parlament und das Land seiner gedacht habe.

der Gegenstand einer eingehenden Untersuchung werden. Er könne nicht

glauben, daß Lord Stratford der Schuldige sei. Ev hoffe, daß alle hier- | auf bezüglichen Papiere auf den Tisch des Hauses niedergelegt würden. | Was die schwebenden Negationen anginge, so gedenke er, in keine D

bildeten ein des Par-

FFricden

Aufgabe täglichen wolle er

darüber einzugehen. - Krieg und Q Nd S A Ie Bezug auf dieselben zum Aber die Hoffnung

kussionen Prärogativ der anat O n

der Königin zu machen. aussprechen,

daß kein Waffenstillstand abgeschlossen würde, der unter allen

Uniständen für Nußland vortheilhafter scin müsse, als für England. Daß der Beziehungen zu Nord-Amerika ebenfalls niht Erwähnung ge-

schehen sei, müsse er lebhaft bedauern, und er hoffe, daß dies Verfahren | der Amerikaner nicht als ein Shweigen der Verach- |

von Seiten tung gedeutet werden würde. . Jm Uebrigen entsage er jeder Opposition gegen Abfassung einer Adresse und erkläre, daß weder er noch seine Partei gesonnen seien, Verhandlungen hindernd in den Weg zu treten, die darauf aus wären, einen. gerehten und ehrenvollen Frieden zu erzielen. Lord Clarendon ergriff nach ihm das Wort und ließ sich zunächst darüber aus, was Oesterreih in Bezug Qui OIe gegenwärtigen Negotiationen und im FJutevesse des Friedens ge- ian V G Oie O, L G M e Diskusfion über die Dauer des Waffenstillstandes nicht eingehen könne, doch glaube er, daß derselbe kurz sein werde. nahme der Friedensbedingungen großen moralischen Mutl gezeigt, und er (Lord Clarendon) hoffe, daß er denselben auch ferner noh, und zwar

durch eine, dem Wort und Geist des Vertrages gemäße Haltung bes | Abschluß eines ehrenvollen |

Gehe Das, 107 [6 Der

weisen werde, Solcher Frieden indeß müsse auch ehrenvoll für Nuß-

Friedens nah. Tan e on Q Da aden Que

bringen.

Im Unterhause stellte Mr. Bhyng den Antrag auf eine Adresse | und wurde durch Mx. Baxter in einer längeren Nede unterstüßt. Nab |

beiden ergriff Mr. Disraeli das Wort und äußerte sich dahin, daß er

die Ansicht des ganzen Hauses auszusprechen glaube, wenn er mit dem | Antragsteller (Mr. BVyng) darin übereinstimme, daß man Jhrer Majestät | die Befriedigung und den Dank des Hauses über vorläufige Unterhand-

lungen , die einen ehrenvollen Frieden in Aussicht stellten, zu erkennen

geben müsse. Zn gleicher Zeit sei in der Adresse eine Genugthuung dar-

über auszusprechen, daß Jdre Majestät bei Führung der Verhandlungen entschlossen sei, die Zwecke und Ziele nicht aus dem Auge zu verlieren, um derentwillen der Krieg unternommen wurde.

günstig seien. Eine Täuschung sei freilich immerhin denkbar; in solchem all aber würde das Land die Genugthuung haben, zu wissen, daß Jhre tajestät, zur Fortführung des Kampfes, vertrauensvoll die Unterstüßung des Parlaments erwarten êöônne. Nach ihm erhob sich Lord Palmerston und bemerkte, daß es zur Zeit für Jhrer Majestät Minister unmöglich

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den Vergrößerungs - Plänen |

Auf das entschiedenste vermisse er eine warme und herzliche Anerkennung des Muthes und der Entbehrungen unserer Armee, | und kfaum minder müsse es ihn überraschen, daß Sardiniens und |

c N ung. Doch“ General Williams solle in seiner Gefangenschaft wenigstens hören, daß das | Der Fall von Kars müsse

Nathgeber |

Der Kaiser von Nußland habe durch An- |

Ex set von Jhrer Vielttt| zum Bevollmächtigten für die pariser Konferenzen ernannt worden und | er habe diese Ernennung mit der festen Absicht angenommen, die Unter- | handlungen, so viel an ihm läge, zu einem befriedigenden Schluß zu |

Er hoffe, daß das Haus | in kluger und hochherziger Weise Abstand dabon nehmen werde, Jhrer | Majestät Ministern Schwierigkeiten zu bereiten, wünsche aber nicht minder, daß man alleVorgänge mit äußerster Wachsamkeit verfolge. SeinerMeinung nach sei es unmöglich, die Ueberzeugungn icht zu haben, daß alle Aussichten dem Frieden

sei, in irgend welche Details betreffs der proponirten Unterhandlungen einzugehen. Er stimme mit Mr. Disraeli darin überein, daß es die Pflicht des Gouvernements sei, in einem Kriege nicht länger zu beharren, wenn die Zwecke desselben dur Unterhandlungen erreicht werden könnten. Wenngleich man annehmen dürfe, daß die.Chancen cines fortgeseßten Krieges für England sein würden, so würde dadur ein Zurückweisen bon Anerbie- tungen, die eine Ausficht auf einen gesunden und ehrenvollen Frieden eröffnen, doch niemals gerechtfertigt werden. Das Land sei jeßt in einer Verfassung, daß wenn die bevorstehenden Unterhandlungen ohne Schuld Englands wiederum scheitern sollten, die Hülfsquellen, die Energie und die Ent- schlüsse des leßtern ausreichen würden, die vorgesteckten Ziele zu erreichen. Kein Prinzip solle wvähreud der Negotiationen aufgegeben werden, aber ebenso gewiß würde das Gouvernement einen versöhnlichen Geist an den Tag legen. Mr. Noebuck nahm, wie die „Times“ bemerkte, seine übliche mehr befkrittelnde als oppositionelle Stellung ein und erklärte zu- nächst, daß man vergessen zu haben seine, um welcher Zwecke willen der Krieg überhaupt unternommen worden sei, Diese Zwecke hätten ge- beißen: „un Zuteresse der Humanität“ und gegen die Präponderanz Rußlands. Er müsse darauf bemerken , daß die Art und Weise, in dex man den Krieg geführt habe, das volle Gegentheil jener vielgenannten Humanität gewesen sei, und daß die Friedensbedingungen, wie sie jeßt vorlägen, s{werlich im Stande wären, jenem russishen Uebergewichte ein Ende zu machen. Zu diesem Zwecke wäre es besser gewesen, einen neuen Feldzug zu beginnen, die Russen aus der Krim zu treiben und Bessarabien und die Donaufürstenthümer zu einem selbstständigen König- reiche zu machen. i Z j

4 Februar. Jm Oberhause kündigte Lord Lyndhurst gestern an, daß er am nächsten Montag bestimmte Resolutionen hinsichtlich der Pairschaft auf Lebenszeit auf den Tisch des Hauses niederlegen werde. Darauf vertagte sich das Haus. i : /

Jm Unterhause zeigte Mr. Noche seine Absicht an, binnen Kur- zem eine Bill in Bezug auf Abschaffung der Kirchentaxen einzubringen. Jn Erwiderung auf Lord Goderich erklärte Mr. Fredrick Peel, daß das bekannte Memorial der Garden von Seiten der Krone in Erwägung gezogen worden sei, da indeß einige der darin angeführten Gründe als irrig befunden worden wären, so habe man nicht die Absicht, in dem gegenwärtigen Beförderungssystem eine Aenderung eintreten zu lassen. E Auf die betreffende Anfrage Mr. Duncombe's erwiderte Lord Palmerston, daß er keine neuen Gesege hinsichtlih der ¿remden vorzulegen gedenke, Dann ‘zu dem Oberst Türr'schen Falle übergehend, erklärte er, daß das österreichische Gouverne- ment zugestimmt habe, den genannten Offizier an jede britische O zu übergeben, die Deer Jet In in Empfang zu nehmen. Jn Beantwortung einer Anfrage Sir John Pakington's ließ sich Sir George Grey ausführlih darüber aus, welche Versuche hinsichtlich der Errichtung von Besserungs-Schulen gemacht worden seien. Einige der erzielten Nesultate mittheilend, anerkannte er nichtsdestoweniger, daß das ganze Shstem vorläufig nur als ein Experiment zu betrachten sei, da es bisher noch an der hinreichenden Zeit gefehlt babe, fih über den praktischen Nußen zu vergewissern. Er habe deshalb nicht die Absicht, neue Maßregeln in Bezug auf diesen Gegenstand zu proponiren. Die Antivorts - Adresse auf die Thronrede wurde alsdann von Mr. Byng- vorgelegt und vom Sprecherstuhl us gelei 77 Sir John Pafkington beklagte es, daß die Thronrede nichts über Volks- erziehung gesagt habe. Dies überrasche ihn um so wehr, als während der leßten Session von Seiten der Minister in Bezug hierauf alle môg- lichen Zugeständnisse gemacht worden seien. Lord John Nussell habe hieher gehörige Anträge zu stellen versprochen, aber die Volkserzichung

| bedürfe mehr als bloßer Anträge. Sir George Grey anerkannte, daß die

Thronrede über diesen Gegenstand geshwiegen habe, weil in der That kein umfassender Plan zu Verbesserungen vorliege. Mx. Bentinck miß-

billigte die Bemerkungen, die bei Gelegenheit der Adreß-Debatte von Mr.

Soebuck gemacht seien und die Macht Englands zu einem siegreichen Einzelkampf mit Nußland in Frage gestellt hätten. Lord John Nufsell erklärte in Erwiderung auf Sir John Pakington, DUB: C7 NiCe mals die Absicht gehabt habe, scine Bemühungen auf das bloße Stellen von Anträgen zu beschränken. Was die Antworts - Adresse an- gehe, so müsse er seine Befriedigung über den Ton aussprechen, welcher während der betreffenden Diskussion geherrsht habe. Sollten unglüdck- licherweise die Verhandlungen scheitern, so hoffe er, daß die getrofsenen Vorbereitungen der Art seien, um den Krieg mit erneuerter Kraft forl- segen zu können. Er hoffe ferner, daß von Seiten des zremier-Ministers der Antrag auf ein Dankesvotum für die Armee gestellt werde, deren Muth den Fall von Sebastopol herbeigeführt habe. Mr. Noecbuck er- flärte dem Mr. Bentinck, daß er ihn völlig mißbverstanden habe, Der Ausschuß - Bericht über die Adresse ward hierauf angenommen und der Beschluß gefaßt, daß die Adresse selbst Jhrer Majestät am nächsten Montag überreicht werden solle.

Der Herzog von Cambridge nahm gestern über das 2te Bataillon der schottischen Füsilier - Garde, 600 Mann stark, eine Parade ab, ;

Jn Woolwich herrscht nach wie vor die größte Thätigkeit und man dringt in die Lieferanten, die Ablieferung des bestellten Kriegsmaterials zu beschleunigen. Alle Vorbereitungen zur Errich= tung einer konstanten Kanonengießerei sind bereits getroffen. Täg- lih treffen Kanonenböte ein, um ihre Armirung zu erhalten.

Der Dampfer „Great-Britain““ nimmt in Liverpool 600 Mann an Bord, wird in Queenstown noch große Abtheilungen irischer Miliz hinzugesellen und segelt dann unverzüglih nach Malta.

Der „Globe“ hebt hervor, daß Präsident Pierce in den Streitigkeiten mit England das wiederholte Anerbieten der leßteren Macht, wie es gestern Graf Clarendon im Oberhause auf's Be-