1856 / 40 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Gui j ‘inl den außerordent=

während erst die zweite das Einlommen aus d e E sab (Anleihen 2c.) mit n O Pee Nach der ersten Uebersicht betrugen allerdings die laufenden Ein- egen die Gesammtausgaben sich

c Æ L D : N nahmen 63,364,605 Psd. Se n Nad beiden Uebersihten zusam-

4 80578 , St, stellten, Í auf 84,505,787 Pfe E K Linanien aber folgendermaßen heraus,

ti mei lv a das El Staatseinkommen 63,364,605 Pfd. z 2) Er- Einnahme: 7) i 16 Mill. Pfd. : 15,995,200 Pfd. ; 3) Értrag trag der Anleihe von 16 20, Let E A ( der Bouds C., zahlbar 1857: 407,902 Psd,; 4) Ertrag der vom Parlamente bewilligten Ausgabe von 7 Mill, Pfd, Schaßkammer- scheinen, wovon erst die Hälfte realisirt ist : 9,900,000 Pfd. Summa: 83,267,707 Pfd. Ausgaben: 89,094,717 Pfd. Hiernach sind von den Ausgaben nur 2,327,010 Psd, ungedeckt; da jedoch an Schlusse 1855 im Schaße noch ein Bestand von 3,088,004 Pfd, beruhte und außerdem noch 37 Mill, von den bewilligten Schaßkammer-

scheinen disponibel bleiben, so sind die Ausgaben des Jahres 1855 durch die ordentlichen und außerordentlihen Einnahmen vollkom- men gedeckt worden,

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung zeigte der Earl von Car- digan an, er werde sich in der nächsten Sißung dem Kriegs - Minister Lord Panmure gegenüber vollständig über sein Verhalten als Befehls- haber einer Kavallerie-Brigade auf der Krim aussprechen, indem er glaube, daß der Bericht der von der Regierung eingeseßten Untersuchungs-Kom- mission ein ungünstiges Licht auf ihn werfe, und indem er die Ueberzeugung hege, daß er im Stande sei, alle gegen ihn erhobenen Anklagen zu wider- legen, De Earl von Lucan beschwert sich gleichfalls Über die im Kommissionsbericht enthaltenen Verdächtigungen seiner Person. Er er- klärt, daß ex diesen Beschuldigungen in einem an Lord Panmure ge- richteten Briefe aufs feierlichste widersprochen und den Kriegs - Secretair gebeten habe, diesen Brief sofort zu veröffentlichen. Doch sei derselbe bis jeßt noch nicht erschienen. Er bitte daher Lord Panmure, das er- wähnte Schreiben auf den Tisch des Hauses niederzulegen, odex ihm zu gestatten, daß er es selbst veröffentliche. Lord Panmure entgegnet, ein Angriff auf den Charakter Lord Cardigan’'s habe der Absicht der Kom- missare durchaus fern gelegen; sie hätten vielmehr nux ihre Ansicht über einzelne Punkte der Heer-Vertwvaltung ausgedrückt. Er habe Lord Lucan's Brief einem der Kommissare übergeben, und dieser habe erklärt, die Beschuldigungen, auf welche Lord Lucan Bezug nebme, seien durch Berichte erhärtet, die der Kommission an Ort und Stelle exstattet und mit dem Berichte veröffentlicht worden seien. Die Antwort des Kom- missars werde morgen fertig sein und dem Hause so bald wie möglich Vorgelegt werden. Dex Cart von Derby fragr, was für Wege zu threr Rechtfertigung anderen Offizieren, die in dem Berichte getadelt seien und die keine Gelegenheit hätten, sih im Parlamente zu vertheidigen, offen ständen. Er wünsche, zu erfahren, ob es denselben gestattet sei, ibre Ant- wort auf die gegen sie vorgebrachten Veschuldigungen zu veröffentlichen. Lord Panmure erwiedert, er könne die Veröffentlichung amtlicher Do- Uet U Oie mot zug@Wen. Wenn aber irgend ein Offizier ihm ein aufflärendes Schreiben über derartige Punkte zu- sende, so berspreche er, dasselbe dem Hause Doe Det Carl Pon Hardwicke bemerkt, manche dieser Offiziere seien wegen ihres Verhal-

tens befördert oder dekorirt worden. Wenn ex einex von ihnen wäre |

und später solhe Angriffe über sich ergeben lassen müßte, so würde er seinen Orden vom Leibe reißen und der Königin - zurückschicken. Lord Lyndhurst zeigt an, er werde in der nächsten Sißung beantragen, daß das Haus fich als Privilegien - Auss{uß konstituire und das Patent Lord Wensleydale's prüfe. Dieser Ausschuß werde unter Anderem auc Zeugen zu vernehmen haben. Earl Grey verlangt von Lord Clarendon Aufklärung über einen Widerspruch, der zwischen zwei englischen Depeschen aus Konstantinopel bestehe, nämlich einer Depesche des Obersten Nose vom 25. März 1853 iner Depesche Lord Stratford de Red- clisfe’'s vom 27. Mai desselben Jahres. Erstere enthalte den Haupt-Jn- halt einer Verbalnote, welche Fürst Mentschikoff der türkischen Negierung am 16. März mitgetheilt babe, und zwar sei eben diese Analyse der er- wähnten Note dem Dolmetscher der englischen Gesandtschaft, Herrn Pisani, durch Rifaat Pascha und den Groß-Vezir mitgetheilt worden. Lord Strat- ford hingegen sage in seiner Depesche, und berufe sich dabei gleichfalls auf Herrn Pisani , Rifaat Pascha habe durchaus nicht bewogen twer- den können, das Vorhandensein einer solchen Note einzuräumen. Dieser Widerspruch erheische eine Aufklärung, da sonst ein nachtheiliger Ver- dacht auf Lord Redeliffe oder Herrn Pisani oder auf Beiden haften bleibe. Lord Clarendon antwortet, er vermöge den Widerspruch nicht vollständig aufzuklären und bedaure, daß Earl Grey eine solche Frage angeregt habe, die in dem gegenwärtigen Augenblicke durchaus von fkei- nem praktishen Nußen sein könne. Ohne Zweifel seien die türkischen Minister durch die drohende Sprache des Fürsten Menschikoff eingeshÜch- tert und von ihm bewogen worden, das Vorhandensein der Note dem englischen Gesandten zu verbergen. Daraus erkläre sich jene Abweichung, Er habe die IJnterpêllation Lord Grey's nach Konstantinopel telegraphirt, und aus der Anwort, welche von dortber (a Di sei, gehe hecvor, daß Pisani noch immer behaupte, der türki- [9e A p Auswärtigen habe von dem Vorhandensein der erwähn- dte nichts wissen wollen.

new Sub M haus gestern, der Tagesordnung qgemäß, i zu das Wöttt uin Ma us\chuß fkonstituirte, erbat Sir H. Willo ughby sich e! e arauf aufmerfsam zu machen, daß die im vorigen Jahre

von dem Hause bewilligten Veranschla n bedeutend übers{Litte worden seien, und daß es ranschlagungen bedeutend überschritten 2 c b es hm höchst gefährlich scheine, ein solches Prin- zip aufkommen zu lassen, da die Neagier s auf diese Weise in ibrex Macht haben würde, Geldaus M A 9 qui Mit E E den vom Unterhause bewil dgaden ganz nach Belieben , über | ewilligten Belauf hinaus d ohne desse Genebmigung, zu machen L ) Hinaus und oyne dessen E Bo seien im verflossenen Jahre über

400,000 Pfd. mehr für den Marinedienst verausgabt worden, als das Haus votirt hatte. Herr W. Williams empfahl, im Hinblick auf einen möglichen Frieden, daß die Veranschlagungen gegenwärtig nur für einen Theil des Jahres bewilligt werden möchten , versicherte jedoch, daß er dabei nicht die Absicht habe, den öffentlichen Dienst irgend- wie zu verkürzen, indem er vielmehr überzeugt sei, daß freigebige Bewil- ligungen für die Kriegszwecke den Kampf eher beendigen, also auch wohl- feiler machen würden. Jndeß glaubte er doch, daß es angemessener sein würde, das Votum desjenigen Theils der Marine - Veranschlagungen, welcher cine Verstärkung der Mannschaft um 6000 Köpfe im Vergleich gegen das vorjährige Votum in sih schließe, bei dem jeßigen Stande der Friedens-Unterhandlungen noch aufzuschieben. Höffentlih würden diese Unterhandlungen nur kurz sein, welches Resultat sie auch haben möchten. Das Haus verwandelte sich nun in einen Subsidien-Ausshuß über die Marine- Veranschlagungen. Sir Charles Wood, als erster Lord der VNdomivalitat Ubernahm es, seine Vorlagen zu rêechtfer- tigen. Was die Mehrausgabe betreffe, auf welhe Sir H. Willoughby aufmerksam gemacht, so sei dieselbe, bemerkte der Minister, nur eine scheinbare und der genaueren Berechnung zuzuschreiben, welche Sir J. Graham in diesen Dienstzweig eingeführt, so daß nunmehr alle Ausgaben genau in dem Jahre verrechnet würden, in welchem sie gemacht seien, und nicht, wie früher, Uebertragungen in das folgende Jahr ent- ständen. Während aber, nah der sonstigen Art der Buchführung die 204,982 Pfd., welche er heute zuerst als eine nachträglihe Bewilligung für das vorige Jahr von dem Hause zu begehren habe, erst in dem neuen Marine-Budget würden verrehnet worden sein, nehmen sie jeßt in der Verrechnung ihre richtige Stelle ein. Auf die Veranschlagungen für das Jahr 1556 1857 UÜbergehend, exklärte der Minister, dieselben seien zwar ‘in der Vorausseßung einer ununterbrochenen Fortdauer des Krieges gemacht; aber es werde für jeßt nux ein Theil von jedem Votum verlangt und das Uebrige bis dahin ausgeseßt werden, wo der Ausgang der bevorstehenden Konferenzen bekannt sein werde. Die Re- gierung werde also die Bewilligung nicht für ein ganzes Jahr, sondern nur für so lange fordern, als hinreichen würde, um die Periode zu decken, über welche die Unterhandlungen wahrscheinlicher Weise sich er- strecken dürften. Man werde dann wissen, ob man Frieden haben oder den Krieg fortzuseßen genöthigt sein würde. Unterdessen aber müßten dis Nüftungen so betrieben werden, daß der Krieg, wenn die Unterhandlungen fehlschlügen, energischer und in größerem Maße, als je bisher, geführt wer-

den könne. Zweifeln und Zögern in dieser Frage, würde den Zweck ver- eiteln, der gewiß Allen am Herzen liege. Aber ex müsse dem Hause au bemerken, daß, selbst wenn der Frieden zu Stande komme, die Veran- schlagungen für dieses Jahr doch noch nicht sehr vermindert werden föónnen. Schon dex bloße Umstand der Abbezablung der Schiffe würde beträchtliche Summen erheischen. Der Minister ging nun die einzelnen Posten seiner Vorlagen durch und gab Erläuterungen zu jeder derselben. Für den aktiben Dienst der Marine werden 76,000 Matrosen und Sol- daten verlangt, 6000 mehr als im vorigen Jahre, Es befinden sich darunter 10,000 Schiffsjungen. Der Sold für diese Mannschaft ist auf 3,237,893 Pfd. angeseßt, 352,396 Pfd. mehr als im vorigen Jahre. Von Der Une erd en eo Ur egr nue 2 Millio- Nen Veran gur Lebenanttol even COOOO Po mebr als im vorigen Jahre begehrt, aber auch bei diesem Posten will die Negierung sih vorläufig mit einer Abschlagsbewilligung begnügen. Jn dem Posten für die Admiralität aver glaubte Sir C. Wood keine Verkürzung zulassen zu Tônnen, weil, auch wenn der Frieden zu Stande käme, die Beibehal- tung des jegigen Verwaltungspersonals erforderlich sein würde, um die Geschäfte abzuwickeln. Der Plan, die Küstenbevölkerung zum freiwilligen Dienst in der Marine aufzurufen, hat sid, wie dex Minister bemerkte, nicht als praktis erwiesen, wenigstens den Erwartungen nicht ent: sprochen; doch will er denselben noch nicht ganz aufgeben, da, wenn die Schiffe abbezablt würden, mehr Dienstsuchende vorhanden sein müßten; die Veranschlagung für diesen Budgetposten ist aber reduzirt worden. Einen neuen Posten in diesem Budget bildet die Besoldung katholisher Kaplane in jedem der Häfen, wo Schiffe als Kapellen für den Gottesdienst eingerichtet sind, weil es nicht wünschenswerth sein konnte, daß die katholischen Seeleute fih zum Gottesdienst ans Land begeben müßten, während die protestantischen ibre Andacht an Bord verrichten fônnen. Der Gesammtbelauf der neuen Marine-Veranschlagungen- ist auf eine Ausgabe von 12,148,641 Pfd. St. berechnet, 291,135 Pfd. mehr, als im vorigen Jahre, und dazu noch die 204,982 Pfd. zur Deckung der Mehrausgaben des vorigen Jahres gegen die damaligen Veranschla- gungen, Nachdem Sir C, Wood die Dienste gerühmt, welche die Marine in diesem Kriege geleistet, gab er eine Uebersicht von den Maßregeln, welche getroffen worden, um die Stärke und Tüchtigkeit dieser Waffe in dem ctwanigen neuen Feldzuge zu erhöhen. Unter Anderem seien 152 neue Kanonen- und Mörserboote im Vau und in der Ausrüstung, wodurch die Gesammtzahl dieser Art von Fahrzeugen auf 200 werde ge- bracht werden, welche bei Beginn des Feldzuges für den Dienst in der Ostsee bereit sein würden. Jm Ganzen werde England, venn der Quieg Jortdduan solle m Claude in, 3920 Wüimpe nah der Ostsee und 100 nach dem Schwarzen Meere zu schicken, sobald die Zeit für die Wiederaufnahme aktiver Operationen ge- fommen sein würde. Sir Charles Napier wünschte dem Lande von ganzem Herzen Glück zu der Erklärung des ersten Lords der Admira- lität, daß eine starke Flotte bon Kanonen- und Mörserbooten nah der Ostsee segelfertig sei, er gab auch zu, daß in den leßten Jahren im Bau der Schiffe große Verbesserungen stattgefunden und daß viele andere ein zelne Maßregeln in der Verwaltung alle Anerkennung verdienten; abe durch eine größere Konzentrirung der Administration, meinte er, wär noch viel mehr und manche Ersparniß zu erreichen. Nach weiteren Er- drterungen, welche zum Theil sehr ins Einzelne gingen und nicht von

allgemeinem Interesse find, wurden sämmtliche Posten der Marine - Ver-

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anschlagungen ohne Amendements genehmigt. Das Votum der 76,000 Mann für den aktiven Dienst wurde von der Regierung vorläufig nur

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auf 3 Monat verlangt, und in den Geld - Voten wurden nur die oben erwähnten Abselagsfunmen beantragt und betvilligt.

412, Februar Abends. Lord Palmerston hat heute dem Unterhause mitgetheilt , daß Sardinien keinen Theil an den zu Konstantinopel in Betreff des Protektorats der christlichen Unter= thanen in der Türkei abgehaltenen Konferenzen genommen habe. Der Privilegien - Ausshuß des Oberhauses lud den Baron Parke ein, sich nächsten Donnerstag vor ihm einzufinden.

Frankrei. Paris, 12, Februar. Nach dem „Moni= teur“ empfingen bei der Musterung, die der Kaiser gestern Nach= mittags über das Zuaven-Regiment der Garde im boulogner Wäld-= chen abhielt, eine große Anzahl von Militairs aller Grade aus seinen eigenen Händen das Kreuz der Ehrenlegion oder die mili- tairische Medaille, Wie verlautet, wird eine Erneuerung der unter dem Kaiserreiche bestandenen Einrichtung beabsichtigt, wonach die höheren Grade im Heere mit entsprechenden Adelstiteln ver- Fnüpft waren. —. General Martimprey 1 na der Krim zu-= rüdgereist, Der Kriegsminister sendet überhaupt fast alle mit Ur= saub in Frankreih befindlichen Offiziere der Orient-Armee einst- weilen auf ihre Posten zurück.

Italien. Rom, 5. Februar. Die Errichtung eines mag- |

netishen Observatoriums in Ancona ist beschlossen worden.

Mea. Lon C un von Se, Quo! eines der Zweige des altberühmten Hauses Caracciolo, welches so viele Sechelden, Krieger, Kardinäle und Päpste hervorgebracht hat, ist im Alter von 70 Jahren plöblich am Schlagflusse gestorben. Er gehörte der gemäßigt liberalen Partei an und war unter dem Ministerium Cariati Minister der öffentlichen Bauten.

Türkei. Die leßten Nachrichten aus Kerts\ch sind vom 24, Januar. Es heißt darin: Wir hören von unseren tatarischen

Spionen beinahe täglich, daß sich starke russische Abtheilungen bei |

A rgin verschanzen. Zweierlei läßt sich daraus schließen: entweder beabsichtigen sie wirklich, diesen Plaß anzugreifen, oder der Umstand, daß unsere Kanonenböte. jedes Befahren des Asow? schen Meeres so gut wie unmöglich machen, veranlaßt die Russen, sich der Land=- zunge von Arabat, vebufs Verpflegung ihrer Krim - Armee, nach Kräften zu bedienen, BVies Lebtere (f Wia sollten indes die Russen den Versuch machen, Kertsh wegzunehmen, o weren e ben o Gai Dan Ms Gene acta Vat, um Wet zu ea gnen, Der wohlverdiente

Ruf türkisher Soldaten im Aufwerfen von Erdwerken hat |

ch0 aus hler wrederum bewahrt Und * unler dex geleiten Leitung von Major Stoker ist das Fort Paul zu einem zweiten Malakoff geworden, in dem wir der ganzen russishen Armee Troß bieten können, wenn die Nothwendigkeit eintreten jollte, Kertsch

Tf

aufzugeben und uns auf jenes Fort zurückzuziehn, Die gesammte |

Truppe, über die General Vivian zur Zeit verfügt, besteht aus 16,000 Mann vom türkischen Kontingent, dem 71 Regiment, dem ten französischen Marine-Regiment, Abtheilungen

der Chasseurs d’'Afrique und dem 140ten französischen Husaren=- |

Regiment. Diese Trupyen bilden, nebst emiger Arnillene unter

Lieutenant Woolfe, die Besaßung von Kertsch, Yenikale und Fort |

St. Paul.

Aus Konstantinopel, ben 4. Fehruar, wird uber Lie

den 12/ Februar, beriGlel:. Heute deut vex Sultan, wis: das Gerücht geht, den Ball der französischen Gesandtschaft. Ali Pascha bereitet sich zur Abreise nah Paris, während seiner Ab- wesenheit wird Mechmet Kiprisli Pascha sein Stellvertreter. Die Türkei verspriht 5000 Mann für das britishe Kontingent. Die britisch - deutsche Legion ist nach Asien bestimmt, und zum Theil bereits nah Sinope abgegangen, 30 Feldkanonen und ägyptische Truppen sind nach Erzerum abgeschickt.

Nach Briefen vom 14, Dezember und von General Williams

felbst geschrieben, war derselbe um jene Zeit in Tiflis und auf |

dem Wege nah Moskau. Er und seine Gefährten befanden sich alle wohl. 4

Alexandria, 2. Ura, n Damansonz, qui vem halben Wege nah Cairo, ist dem Vernehmen nach ein Beduinen- Aufstand ausgebrochen, dem sich auch mehrere andere Banden an= geschlossen haben. Geschüße und Truppen sind zu dessen Unter= drückung von hier dorthin befördert worden,

Dänemark. Kopenhagen, 12, Februar. Die Reichs= rathswahlen für Seeland sind: Prof. Fenger, Finanz - Minister Andr, Grossirer Broberg, Geh. Rath Ex - Minister Bluhme, Ca-= pitain Ankiär, Graf Holstein-Holsleinborg (einer fehlt noch)z für Fühnen, Lolland und Falster: Stists-Amtmann Unsgaard, Pro= kurator Aagaard, Grossirer Petersen; für Nord -Scleswig: Hufner Hans Krüger, Amtmann Helzen, Der Gehlende für See- land wird wahrscheinli Konferenzrath Madvig sein. (H. C)

Asien. Die „Times“ bringt ein kurzes Schreiben aus Erzerum vom 4, Januar: Es heißt darin: Die leßten Briefe aus Persien bestätigen, daß Mr. Murray auf dem Wege nach Bagdad ist, Der Schah hat an alle persishen Behörden Befehl

t

ertheilt, ihm überall mit der möglihsten Zuvorkommenheit zu be=

[sten englischen |

gegnen z hat indeß gleichzeitig einen Brief an ihn gerichtet, dessen Ton eine Ausgleichung völlig unmöglich macht,

Amerika. Aus New-York hat man in London am 11, Februar neuere Nachrichten erhaltenz sie sind mit dem ameri- kanischen Dampfschiff „Hermann“ eingegangen und reihen bis zum 26, Januar, Das Repräseutantenhaus hatte noch immer keinen Sprecher. Die Stimmen standen zuleßt folgendermaßen: für Banks 91, sür Richardson 67, für Fuller 29, für Campbell 5, für Pennington, Schorter und Porter je eine. Die erforderliche abso=- lute Majorität war aber 98, Herr Boyce hatte den Antrag gestellt, daß in Betracht des drohenden Charakters der Beziehungen zu Groß- britannien, welche auf den Vorabend der ernstesten Ereignisse hindeu-= teten, das Haus die gebieterische Pflicht habe, sich durch Wahl des Sprechers zu organisiren, Darauf entgegnete Herr Stephens, er wisse nichts davon, daß das Land sich am Vorabend eines Krieges befinde, Der Antrag wurde auf die Tafel des Hauses niedergelegt. Der Präsident hatte dem Senat noh eine vom 19, Januar 1853 datirte Depesche Lord John Russell’s in Bezug auf die central= amerikanishe Streitfrage mitgetheilt, und es sollte am Zen. m. Senat Wer Ves Grage debattirt werden. Jene Depesche bezieht sich auf die Mosquito - Angelegen= heit, Sie {ließt mit den Worten: „Unsere Politik ist, Alles zu thun, was die Ehre und die Humanität zu Gunsten der Mosquito-Nation erheishen. Wir beabsichtigen aber, an dem zu Washington am 19. April 1850 abgeschlossenen (Clayton-Bulwer=) Vertrag streng festzuhalten, und in Central-Amerika keine Sou= verainität, weder eine direkte noch indirekte uns anzueignen.“ Auch eine besondere, auf die Angelegenheiten von Kansas bezügliche Botschaft hatte der Präsident an den Kongreß eingesandt. Er erkennt darin die Gültigkeit der Akte der Legislatur von Kansas an Und tgnorirt die in Oyposiion gogen Dle vom Koön=

greß dort eingeseßte Regierung gehaltenen Konvente und Wahlen, „Ss werde - seine 5 gebteterisde Pilicht sein, sagt er, „die ganze Macht der Bundes=Exekutive aufzubieten, um die öffentliche Ordnung in jenem Territorium aufrecht zu erhalten, die Gesehe desselben, möchten sie föderativer oder lokaler Art sein, geltend zu machen gegen alle Versuche organisirten Widerstandes und so das Volk in der Feststellung seiner Justitutionen gegen jede Beunruhigung durch Uebergrisse von außen her zu \{üyen.““ Schließlich empfiehlt der Präsident dem Kongreß die Annahme eines Gesebes in Hinsicht auf die künftige Aufnahme jenes Terri= toriums in die Reihe der wirflichen Staaten der Union, sobald das Gebiet die hierzu erforderliche Bevölkerungszahl haben und die Erhebung desselben zu einem förmlichen Staat von seinen Einwohnern ge- wünscht werden wird. Man hatte übrigens keine neueren Nach= richten über die Vorgänge in Kansas; Senatoren aus dem Süden waren der Meinung, es könne ohne einen ernsten Bürgerkrieg dort nicht abgehen, Nach einer Korrespondenz aus Washington vom 23. Januar hâtte Herr Buchanan, der amerikanishe Ge= sandte in London, an seine Freunde geschrieben, er werde levenfalls am 12 Sebritay von Dort ara S moe nun ein NawGfolger sr Wn ernannt fein oder nicht: er. werde einstweilen dem amerifanischen Konsul in London, Herrn Campbell, die Functionen eines Geschäftsträgers übertragen, weil gegen= wärtig kein amerikanisher Legationssecretair dort befindlich ist, Von Dänemark war noch keine Antwort auf das Anerbieten ein= gegangen, welches Herr Marcy unterm 3, November der dänischen Regierung gemacht, statt der von ihr vorgeschlagenen Kapitalisirung des Sundzolls die Kosten für Leuchtfeuer und andere Veranstal= tungen zu Bunsten der Schifffahrt zu zahlen. Jn Nicaragua behauptet sich die Regierung Walker?’s und hat bereits eine Trup= penmacht von 8—900 Amerikanern zu ihrer Verfügung.

Der Postdampfer „Amerika“ wt am 11. d. Me 0 Xen e pool eingetroffen. Er bringt um fünf Tage neuere Nachrichten als der ebenfalls in Southampton eingetroffene Dampfer „H er= mann.“ Am 31, war inWashington noch immer kein Sprecher gewählt. Am 29. hatte Banks 99 Stimmen statt der nöthigen 106, Die Zeitungen enthalten keine Mittheilungen im Betreff der Disse- renzen mit England, so weit dieselben auf die Rekrutirungsfrage Bezug haben. Ueber die central-amerikauische Angelegenheit sprach Mr. Cas\\ 24 Stunde im Senat. Ansplielend auf eine Aeußerung des „National=Juntelligencer““, „daß das Land allmälig in Schwie= rigkeiten hinein triebe“, erklärte er, daß er umgekehrt der Mei= nung sei, das Staatsschisff segle cinen guten Cours und der Lootse thue seine Schuldigkeit. Jn Bezug auf England griff er zu starken Ausdrücken und nannte die Prätenjion desjelben, einen Köbuig über die Mosquito-IJndianer einzuseben, eine bloße Batyure, hinter der England eine wirklihe Souverainetät über jenes Land verberge. Mr. Clayton bestätigte die Aussagen des Mr. Caff und suchte durch Auszüge aus Dokumenten zu beweisen, daß der eng= lische Vice-Konsul der eigentliche Beherrscher der Mosquito-Küste sei. Eine Resolution, dahin lautend: „DaÞ jede Agita ion in Betreff der Sklavereifrage ungerecht gegen einen Theil des ameri kanischen Volkes und nachtheilig sür die Gesammtheit, um deshalb also nicht gut zu heißen je“, war mit einer Majorität von einer