1856 / 44 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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i Â Ê den amts - Kandidaten zu befähigen, später als Lehrer an Primärshulen den in denselben zu ertheilenden Unterricht da- durch zu vervollständigen, daß die Schüler in den wesent-

i S Landwirthschaft und der Gartenzucht prakis Elie a vbei 27 Der BNEtC« bringt wieder eine für

instig ausfallende Zusammenstellung der in der zweiten

Dire “6 va n bestandenen Fleisch- und Brodpreise mit den gleichzeitigen Preisen beider Artikel in 19 bedeutenden Städten des Auslandes. Am Eröffnungstage der Konferenzen, a ge- nauere Feststellung einzig von der früheren oder späteren Ankunft des Oroßvezirs Ali Pascha abhängt, wird im Ministerium des Auswärtigen ein großes Diner stattfinden, dem die Bevollmächtig- ten, die Minister und die Präsidenten der großen Staatskörper beiwohnen werden. Den Vorsiß in den Konferenzen wird, wie ver- lautet, in Folge allseitiger Zustimmung Graf Walewöski führen,

Der Kaiser und die Kaiserin besuhten gestern Nachmittags den Bau des von der Kaiserin gegründeten Erziehungshauses für junge Arbeiterinnen im Faubourg Skt. Antoine. Jn der Tuilerieen-Kapelle leistete heut der neu ernannte Bischof von Frejus unter Assistenz mehrerer anderer Bischöfe den Eid in die Hände des Kaisers.

18. Februar. Der heutige „Moniteur“ berichtet, daß der Kaiser gestern Lord Clarendon, der durch Lord Cowley vorge- stellt wurde, in besonderer Audienz empfangen habe. Graf Wa = lews ki war bei dieser Zusammenkunft zugegen.

Nah dem „Journal des Débats“ wird die Türkei die Zer- störung von Nikolajeff und die Festseßung der asiatischen Grenze M Rußland sei wenig geneigt, dies ohne Entschädigung zu- zugestehen.

Spanien. Man schreibt aus Madrid vom 12, Februar: ,„Nach_ der amtlichen Zeitung beläuft sih die zur Deckung der bud= getmäßigen Ausgaben pro Februar erforderlihe Summe auf 113,987,315 Realen. Demselben Blatte zufolge betrug die schwebende Schuld Ende Januar 634,441,000 Realen, Den Monat vorher belief sie sch nur auf 585,435,888 Realen. Die Staatsschaß - Bons wurden an Private zu 75 bis 9 Pro= zent und an die Bank von San Fernando zu 8 Prozent verah= folgt. Jn der gestrigen Cortes=Sibßung begann die Berathung des Budgets des Finanz-Ministeriums. Herr Ramirez fragte den Finanz=-Minister, ob er darauf rechne, größere Erspa- rungen zu bewirken, als sein Vorgänger. Santa Cruz ant= wortete, daß er das Budget so belasse, wie Bruil es vorgelegt habe, mit Ausnahme der Aenderungen, die er im Einnahme-Budget zu treffen gedenke, Jun der heutigen Sißung wurde die siebente Grundlage des Wahlgeseßes mit einer von der Kommission bean= tragten Abänderung genehmigt, welche bestimmt, daß von 1860 an jeder Spanier, um- Wähler zu werden, lesen und schreiben können muß. Ausgenommen sind jene, die hon vor diesem Zeitpunkte Wähler waren. Die De- putirten der drei baskishen Provinzen werden zusammentreten, um gemeinsam ihre Ansicht über die Maßregel auszusprechen, welche die Regierung bezüglich der Vollziehung des Güterverkaufs in jenen Provinzen angeordnet hat. Sie scheinen geneigt zu scin, der Be- völkerung Gehorsam gegen die Verfügungen der Regierung anzu= empfehlen , befürchten aber , vielleiht niht ohne Grund, daß die Geistlichkeit sich der Fastenpredigten zur Aufregung des Volkes bedienen werde. Als der Kriegs-Minister O’ Donnell heute aus dem Wagen stieg, um sich in die Cortes-Sißung zu begeben, trat der Capitain der wahhabenden Miliz - Compagnie , dessen in der Artilleries{ule befindliher Sohn in mehreren Prüfungen durchfiel, an ihn heran, gab das Mißgeschick seines Sohnes einer Laune des Ministers Schuld und überhäufte denselben mit den ärgsten Schmähungen, während die Milizen shweigend zuhörten, Der Minister bewahrte die größte Ruhe und ging, ohne zu ant= worten, in den Palast, Sein Beleidiger wurde kurz darauf in das Büreau des Präsidenten berufen; was weiter mit ihm geschah, ist noch unbekannt.“ :

__ Eine Depesche vom 16, Februar lautet: Die Cortes haben die Aushebung von 16,000 Mann zur Ausfüllung der Lücken des Heeres genehmigt, Die Gesellschaft Prost hat heute im Finanz= Ministerium die in ter Konzessions-Urkunde vorgeschriebene Caution von 4 Millionen Realen hinterlegt.“

Italien. Aus Genua, 14, Februar, wird dem „Consti= tutionnel“ geschrieben: „General della Marmora \chi}t sich nach der Krim ein, deren Räumung in den Konferenzen des Kriegs= rathes bes{lossen worden zu sein s{heint, bevor man Kenntniß von der Annahme der Friedensbedingungen durch Alexander 11, hatte.“

_Túrkei, Aus Marseille, 17. Februar, wird die Ankunft des ,„„Jourdain““ mit der konstantinopeler Post vom 7, Februar tele-

graphirt, Die einundzwanzig Artikel des Kaiserlichen Hatticherif N M r des Rajahs werden nach Paris geschickt E L A E Griedens - Traktate beigeshlossen zu werden. | ete A aen über die Donau = Fürstenthümer sind auf= ge orden , dem Vernehmen nach wegen der Schwie= | riglellen, welhe diese Frage bietet, über die der Kongreß | #

in Paris die Entscheidung treffen wird. Der armenische Pa- triarch hat den Redacteur des zu Konstantinopel erscheinen- den armenishen Blattes, das in der Streitfrage über die Vereini= gung der armenischen mit der römischen Kirche diese Vereinigung verfiht, vor seine Gerichtsbarkeit laden lassen und behauptet, ihn zur Einkerkerung in das Patriarchats - Gefängniß verurtheilen zu können. Die „Presse d’?Orient“ verfiht die Erörterungs - Freiheit in dieser Frage mit großer Lebhaftigkeit. Die Nach= richten aus der Krim sind vom 2, Februar, An diesem Tage dauerte das Kanonenfeuer des Forts Konstantin gegen die Stellungen der Verbündeten noch immer fort. Fünftausend Engländer rüsteten sich zur Abfahrt , dreitausend andere wer- den in Malta erwartet, Die Gesundheits = Verhältnisse der Truppen haben sich gebessert, die Krankenzahl ist auf die Hälfte ihrer früheren Höhe herabgesunken. Jn Eupatoria, 30, Ja= nuar, wurden Klagen über Fleishmangel laut, Die Post von Batum ist vom 24. Januar, Omer Pascha steht mit 32,000 Mann in Redut=-Kale. Das tunesishe Truppencorps hat von der Kälte so gelitten, daß es bis auf den vierten Theil seines früheren Effektivbestandes zusammengeshmolzen is, Jn den Blättern wird der Wunsch ausgesprochen, daß man die Trümmer dieses Armee- Corps nah Tunis zurückshicken möge. Der neue Sheriff von E hat Konstantinopel verlassen, um sich auf seinen Posten zu vegeben.

„Sine frühere Mittheilung über den Einsturz der arme-

nischen Kirche in Konstantinopel war übertrieben, Eine Taube habe so meldet ein Korrespondent berihtigend eine Fenster= scheibe zerbrochen und das dadurch entstandene Geräusch einen solchen panischen Schrecken unter den Anwesenden erzeugt, daß Alle mit lautem Geschrei den Ausgang zu erreichen suchten, im Gedränge eine alte Sáule niederrissen, wobei zwei Personen den Tod fanden und mehrere andere verlegt wurden, (Triest. Z.) Dem i Journal de Constantinople‘’ wird aus Sebastopol, 30, Januar, geschrieben, daß das Feuer vom Fort Konstantin, welches seit den lebten Tagen fortwährend an Stärke zugenom= men, mit @äußerster Heftigkeit noch immer fortdauere und \chlecht zu den Griedens - Botschaften passe. Uebrigens finde der Friede überhaupt auf der Krim nur Ungläubige, da derselbe unter dem Civil wenige und unter den Militairs noch weniger Anhänger zähle. Aus Balaklava wird dem „Journal de Con- stantinople‘“ die Absendung von 3000 Mann nebst zwei Bat= terieen nah Kertsh mit dem Zusaye gemeldet, auch dort sei die Haltung der Russen so drohend geworden, daß die Garnison \{leunigst um Verstärkung gebeten habe,

Man schreibt der „Pr. C.“ aus Rust\chuk unter dem 25. Ja- nuar: „Seit einigen Tagen war die Communication mit dem andern Donau =- Ufer in Folge des eingetretenen starken Thauwetters nur noch mit Lebensgefahr möglich. Dennoch wagten einzelne Wage- bâlse, darunter hauptsählich Matrosen der Schleppschiffe der Vonau = Dampfschifffahrts = Gesellschaft den Uebergang zu wiederholten Malen, Gestern fanden einige Bewegun= gen des Cises statt und unterbrahen jede Communication ; doch war bei dem beständigen Steigen des Wassers auf einen bal- digen Bruch des Eises und ein Zustandekommen des Eisgangs mit Gewißheit zu rechnen. Heute in den Frühstunden vernahmen wir ein starkes, anhaltendes Brausen in der Entfernung von einer halben Stunde stromaufwärts, dort hatte sih das Eis in Bewegung ge- seßt, Unter der bei unserer Stadt noch feststehenden Eisdecke ging nun das Eis mit gleichem Brausen weg, ohne die Eisdecke zum Bruch zu bringen. Plözlich, gleich nach Sonnenaufgang, hob sich die vor uns liegende Eisdecke um ungefähr d Guß und seßte sich mit einer wunderbaren Schnelle in Bewe- gung; dabei wurde eine Eisfläche von circa 1000 Quadrat- Klaster bis an die ersten Häuser am Hafen 100 Fuß weit ge- shleudert. Durch den plöblichen Andrang des Wassers wurden einige im Lom (einem Flüßchen, das si hier bei Rustschufk in die Donau ergießt, und als Sicherheits-Hafen benußt wird), liegende

große Donauschiffe über neben ihnen liegende fleine Schiffe weg-

gehoben, An der Mokan=Jnsel, eine Stunde unterhalb hier, blieb

der Cisstoß stehen, das Wasser s{chwoll immer mehr und mehr, _vlöglih aber brach die Eisdecke in Mitten des Flusses, Jeßt | bot uns der Eisgang eines jener Schauspiele dar, die si nicht beschreiben lassen. Mit Blipßes\chnelle entstanden vor “unseren Augen Eisberge von 50 60 Fuß Höhe, wurden in

5 S L z Längen von 100 Fuß weggerissen und immer wieder durch neue

| ersept. Die Strömung war sehr stark. Um Mittag endlih war die ganze Cismasse gelöst und weggeströmt, \o daß einige Fischer es wagten, mit ihren Neßen auszufahren. Bis gegen Abend stieg

die Donau um 10—12 Fuß und seßte die ganze Ramadan - Insel unter Wasser, Erheblicher Schaden wurde durch diesen überall sehr heftigen Eisgang nicht verursacht.“

Nußland und Polen. Warschau, 16, Februar. Der GJürst Gortschakoff hat beim Empfange der Behörden im Schlosse angekündigt, daß er, durh einen neuen Beweis des Vertrauens

leines Monarchen beehrt, wieder hier erscheine, Er lobte die

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Tapferkeit derjenigen aus diesem Lande, die in der Krim fech- ten und deren Namen unter den ruhmvollsten der Offiziere des russischen Heeres genannt werden. Er werde si bestreben , die Trauer über den Verlust des hochgestellten Mannes zu lindern, und hoffe, daß er stets mit dem Eifer und der Hingebung in den Dienst des Monarchen zufrieden sein werde. Einem Befehle des Kai- sers zufolge, soll mit dem Bau der Eisenstraße von Czenstochau an die preußische Gränze sogleich vorgegangen und dieselbe noch in diesem Jahre beendigt werden. (H, B, H,)

Telegraphische Depeschen,

Dirschau, 18, Februar. Seit der am 12ten vorgegangenen Bewegung des Weichseleises ist dessen Lage ungeändert. Durch starken Frost ist indeß viel neues Eis gebildet, welches jeßt auf der Nogat die Ueberfahrt zu Marienburg hindert. Das in Polen am 14ten aufgebrochene Eis ist niht hier eingetroffen. Wasser- höhe zu Piekel 11 Fuß, zu Marienburg 10 Fuß, hier 17 Fuß.

Dirschau, 18, Februar. Neues Treibeis in den Strömen in

Folge des anhaltenden heftigen Frostes. Auf der Nogat treiben

die Schollen sehr dicht und verursachen zeitweise Unterbrechung des

Trajekts, Voraussichtlich wird dort das Eis wieder zum Stehen |

fommen, Wasser im Steigen.

London, Dienstag, 19. Februar, Vormittags. (Wolffs Tel. Bur.) „Times“ sagt, fünf Millionen Anleihe seien nur temporär, weitere se{chszehn Millionen würden vor Schluß der Session gefor= dert werden. Der Schatzkanzler erwarte nur bessere Conditionen, wenn der Friede abgeschlossen sei.

Kunsi und Wissens\Ga ft

Paris, 195. Februar. Der „Moniteur“ bringt ein Decret, wona E d) E O E durch die Fürsorge des Ministers des öffentlichen Unterrichts und der

Kulte eine Sammlung der alten französischen Dichter veröffentlicht wer- | den soll, deren Kosten auf das Budget des Unterrichts-Ministeriums zu | | Januar 1856: 4 Fahrzeuge (ein russisches, ein türkishes, ein walachisches.

übernehmen sind. Ein dem Decrete vorausgehender Bericht des

Unterrichts - Ministers hebt bervor,+ wie wig c fux Mas |

Studium der hvaterländishen Literatur sei, die reichen Schäße der heroishen und romantischen Poesie, die während des Mittel- alters im Norden, wie im Süden Krankreihs entstanden, zu- gange Und mebr verorentet ¡U maGen. Nur ein fkleinex Theil dieser werthvollen alten Poesieen sei bis jeßt neu herausgegeben

worden; von manchen der hervorragendsten habe man seither blos Bruch- |

ssttüte veröffentli Die Bemühungen einzelner Gelehrten könnten für ein so umfassendes Werk literarisher Wiedergeburt, wie es die Samm-

lung der besten altfranzösischen Poesieen sei, nicht ausreichen; von |

der Regierung aber unterstüßt und unter einer gemeinsamen Lei- tung Vborenigb, wütden . he alle Hindermsse bewälngen, Den bnen dazu Nnoigen Saur cut Der Bed vom Quer

und veranschlagt sodann den Umfang der zu bveranstaltenden |

Sammlung auf etwa 40 Bände, deren jeder ungefähr 60,000 Verse enthalten würde. Den Anfang sollen die Sagenkreise Karls des Großen und des Königs Artus bilden, die zusammen eilfmal hundert- tausend Verse umfassen; der Reihe nah sollen sich dann anschließen: die

Poefieen, die ihren Stoff der Bibel, der griechischen und römischen Ge. |

schichte entnahmen, die abenteuerlichen Romane, die satyrischen und alle- gorischen Gedichte (Roman du Renart, Roman de la Rose). Besondere Abtheilungen follen einerseits die minder umfassenden Gedichte, Hhmnen,

Lieder, Fabeln, Märchen 2c., andererseits die dramatischen Gedichte, reli- | giösen wie geschichtlihen Jnhalts, enthalten. Neben den Sängern aus | | Hafer 1 Rthir. 13 Ser. 9 Dé, auch 1 Riblr, 11 Ser. 11 PE Erbeen

dem Norden Frankreichs und namentlich aus der Picardie (den

Trouvères) sollen auch die Troubadours des Südens in dieser Samm- | lung den ihnen gebührenden Plaß finden; das Jdiom des Nordens und |

das des Südens twerden hier in ihrer alten Nebenbuhlershaft auftreten,

aus welcher die moderne Sprache hervorging. Zum besseren Verständniß | aller dieser älteren Poesieen sollen Kommentare und Glossarien beigegeben | werden. Am Schlusse des Berichtes sagt der Minister, daß für das Werk, | dessen Veröffentlichung anzuordnen er dem Kaiser vorschlage, der größere | Theil des Stoffes hon vorbereitet sei und daß tüchtige Sprachforscher, |

deren Leben dem Studium der Geschihte und der Sprache des Vater- landes gewidmet sei, ihm ihren Beistand versprochen hätten.

Statistishe Mittheilungen, Die Berliner Stadi-Briefpost lieferte vor ihrer im Jahre 1851 eingetretenen Umgestaltung welche als eine wesentliche Verbes-

serung der frühern sehr mangelhaften Stadtbr derung bon allen Seiten anerkannt wird

| Friedrich- Wilhelms-Nordbahn —.

ief - Bestellung und Befôr- | einen Ueberschuß der Ein- | /¿

nahme gegen die lokalen Betriebskosten von circa 17,000 Rtdlr., seit dieser Umgestaltung hat sie einen Zuschuß erfordert, allein es stellt fih als er- freuliches Ergebniß heraus, daß derselbe sich von Jahr zu Jahr ver- mindert. Die Einnahmen der hiesigen Stadtpost sind im diesjährigen Etat angeschlagen auf 119,000 Rthlr., die Ausgaben auf 127,930 Rtblr., so daß der Etat hierfür einen Zuschuß von 8930 Nthlr. in Anspruch mmmti. Dagegen aber müssen auch die Leistungen in Rechnung gebracht werden, welche von der Stadtpost im Jnteresse anderer Bes hörden unentgeltlich übernommen werden. Unter diesen Leistungen gewährt insbesondere die bestellgeldfreie E der gericht- lichen Erlasse dur die Stadtpost der Staatskasse insofern eine wesentliche Erleichterung, als dadurch die Zahl der Boten beim Stadtgerichte um ein bedeutendes hat vermindert werden können. Jm Jahre 1855 sind befördert worden : 913,040 Erlasse ohne Jnsinuations-Dokumente, 299,367 Dev m ZJnsinuations-Dokumenten , erstere mit 6 Pf. Bestellgeld ge- rechnet geben 5212 Nthlr. , leßtere mit 1 Sgr. 9978 Nthlr. , zusammen 15,180 Rthlr. Hiermit ist also der jezt noch bestehende Zushuß s{hon um ein Anfehnliches überstiegen. Uebrigens hat si dieser Zuschuß (ohne die Entgegenrechnung) vom Jahre 1852, wo er 35,360 Ntblr. betrug, bis zum Jahre 1855 durch wachsende Einnahme bereits bis auf 13,510 Nthlr. bermindert. Es läßt sich daher wohl erwarten, daß durch ferne- res Steigen der Einnahme die Stadtbriefpost etwa von 1858 ab die da- mit in Verbindung stehenden Ausgaben vollständig decken werde. (Pr. C.)

Gewerbe=- und Handels-Nachrichten.

Unter der Benennung „Bergbau - Gesellschaft Neu- Essen“ ist zu Essen. im Kreise Duisburg eine Aktien- Gesellschaft zu- sammengetreten, welche den Betrieb der drei Steinkohlenfelder Julius Wilhelm, Heinrih Theodor und Johanna, welche nördlich von Ofen in dem zum Bergamte von Essen gehörigen Distrikte liegen, die Förderung und Verwerthung der aus denselben kommenden Steinkohlen und Eisen- stein-Erze, die Bereitung der Coaks, so wie die Erwerbung und Con- struction alles dessen, was zur Erreichung des vorerwähnten Zweckes erforderlich ist, beabsichtigt. Die Dauer der Gesellschaft ist auf 50 Jahre, das Grundkapital derselben auf 500,000 Thaler, dargestellt durch Nominal-Aftien zu je 500 Thalern , verabredet. Da das Unternehmen unbedenklich als ein gemeinnüßiges anzuerkennen war, so ist den Statuten der Gesellschaft unter einigen Modifikationen die Allerhöchste Genehmigung

Ct Oen Cv C)

Odessa, 4. Februar. Nach amtlichem Berichte hat der Schiffs- verkehr des Hafens von Odessa im vorigen Jahre Ende Januar auf- gehört. Die Bewegung ergiebt für das Jahr 1855 folgende Ziffern:

| Jm Quarantaine- Hafen blieben zur Ueberwinterung bis zum 1. (13.)

Januar 1855: 26 Fahrzeuge; es kamen im Laufe des Jahres dazu: drei ¡Fahrzeuge (zwei mit und eins ohne Ladung) ; über die Grenze gingen ab : 29 (9 mit und 16 ohne Ladung); es blieben im Hofen bis zum 1. (13.)

und ein griechishes). Die Küstenschifffahrt bot gar keine Bewegung Jm Prafktika-Hafen blieben 11 russische Fahrzeuge (9 Segel- und 2 Dampfs- schiffe). Der Gesammtwerth der Odessaer auswärtigen Handels - Opera- tionen, sowohl des Jmports wie des Exports von Waaren und Geld, ergiebt für das Jahr 1855 eine Summe von 2,761,046 Silber - Nubel (noch nicht so viel, wie sonst im Durchschnitt ein halber Monat); der Werth der importirten Waaren überstieg den der exportirten um das Achtfache. Nach der Lage Odessa's übertraf die Ausfuhr stets die Ein- fuhr an Quantität und an Werth. (H. B. H.)

Marktgreise, Berlin, den 18. Februar.

Zu Lande: Roggen 3 Rihlr. 138 Ser, 9 V, auch 2 BRthle. 25 Ser. Grosse Gerste 2 Rthlr. 8 Sgr. 2 Pf., auch 2 Kthlr. 6 Sgr. 3 PE. Hafer 1 Rthlr. 17 Sgr. 6 Pf., auch 1 Rihlr. 13 Sgr. 9 Pf. Erbsen 3 Rthlr. 10 Sgr. Zu Wasser: Weizen 4 Rthlr. 23 Sgr. 9 Pf, auch 3 Rthlr. 414 Ser. 3 Pf Roggen 3 Rthlr, 12 Sgr. 6 FL, auch 9 Riblr. 9 Sgr. 8 Pf. Grosse Gerste 2 Rthlr. 11 Sgr. 3 Pf, auch 2 Rthlr. 6 Sgr. 3 E

3 Rilile. 16 Ser S PE, auch 9 Ri S S J Sonnabend, den 16. Februar,

Dzs Schock Strob 9 Rihlr. 15 Sgr., anch 8 Rthlr. 15 Sgr. Der

Centner Heu 27 Sgr. 6 Pf, geringere Sorte auch 29 Sgr. : | Kartotfeln, der Schefse! 1 Kthlr. 2 Sgr. 6 Pf., auch 22 Sgr.-6 Pf.

metzenweis 2 Sgr., auch 1 Sgr. 6 Pf.

Löbau-Zit-

y " L S x » Q à p Ja G | Leipzig, 18. Februar. Leipzig-Dresde ner 22093 (. S E L G Magdeburg-Leipziger 338 Br. Berlin-Anhaltische 167 Br. c L 2 . 4 C A -

Cöln-Mindener —. Thüringische 114 G, Altona-Kieler —. Anhalt-Dessaner Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 129 G.; C. 119 G. Braunschweiger Rank - Actien: Litt. Au. B, 1325 G. d eimarische Bank-Actien Litt A u. B. 116 G. Wiener Banknoten 98; G. Oesterreichische Sproz.

Berlin - Stettiner 172 Br.