1856 / 46 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

346

der diesjährigen Feier des Allerhöchsten Geburtsfestes Sr. Majestät des Königs, Berlin, den 11. Januar 186.

Direktorium und Senat der Königlichen Akademie der Künste,

Di: E. H. ToelfTen, Geheim. Regierungs-Rath 2c, Secretair der Akademie.

Professor Herbig, Vice-Direktor.

Finanz: Deinisteriua. Haupt - Verwaltung der Staatsschulden.

Bekanntmachung vom 20, Februar 1856 be-

treffend die Ausreichung der Zins - Coupons

Sex. Il, zu den Schuldverschreibungen der Staats- Anleihe vom Jahre 1852.

Vom 3. k. M. ab werden die den Zeitraum vom 1. April | zu den |

4856 bis dahin 1860 umfassenden Zins-Coupons Ser. IL

PO

Schuldverschreibungen der Staats-Anleihe vom Jahre 1852 bei der | Kontrole der Staatspapiere hierselbst, Oranienstraße Nr. 92, VBor= mittags von 9 bis 1 Uhr, mit Ausnahme der Sonntage und der |

|

drei leßten Tage jedes Monats, ausgereicht werden.

Zu diesem Behufe müssen die Schuldverschreibungen mit einem, |

nah den Apoints und Nummern geordneten und aufgerehneten Verzeichnisse, wozu Formulare ebendaselbst unentgeltlich zu haben |

sind, dort eingereiht werden. an: : Auswärtige können ihre Obligationen entweder dur

Bevollmächtigte beim Annahme - Büreau präsentiren lassen, oder Me

unter dem portofreien Vermerk : : - | „Schuldverschreibungen der Staats-Anleihe von 1852 zur Beis fügung neuer Coupons“’ resp, „mit neuen Coupons‘

L

an die nächste Regierungs-Haup!kasse einsenden, und werden sie mit

den Coupons portofrei durch dieselbe zurückerhalten.

Die Portofreiheit wird jedoch nur bis zum 1. November d. J. fortdauern. f svolhe Scnduagen etn, und es werden auch die Dokumente mit den beigefügten Coupons den Einureichern auf ihre Kosten zurückgesandt werden.

Uebrigens kann weder die unterzeichnete Haupt - Verwaltung |

der Staatsschulden noch die Kontrole der Staatspapiere sih mit

wechsel einlassen, und werden alle derartige Schreiben, welche etwa dessenungeachtet bei uns eingehen, ohne Weiteres zurükgesandt werden.

Berlin, den 20. -Februar 1856. Haupt-Verwaltung der Staatsschulden.

At aN. Node Vamet, Nobilißig.

Berlin, 21. Februar, Se, Majestät der König haben Allergnädigst geruht: dem General -Jntendanten der Séhauspiele, Kammerherrn von Hülsen, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Prinzen und Regenten von Baden Königliche Hoheit ihm ver- liehenen Commandeur - Kreuzes erster Klasse mit dem Stern des Ordens vom Zähringer Löwenz so wie dem Hof-Staats-Secretagir des Prinzen von Preußen Königliche Hoheit, Geheimen Hofrath Borck, zur Anlegung des ihm verliehenen Commandeur - Kreuzes zweiter Klasse desselben Ordens zu ertheilen,

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 241, Februar. Nach Eröffnung der gestrigen (10ten) Sipung des Herrenhauses wurde zur Berathung des Antrages der Herren von Buddenbrock und von Maltzahn, betreffend die Rücknahme der Verordnung vom 26. November

hiesige |

Mit diesem Tage tritt die Portopflichtigkeit für alle |

|

|

|

!

|

|

|

|

|

| | \ 1 \ l l

| | | | |

\

y i ; ; E _—_ | sehs östlihen Provinzen. irgend Jemanden wegen Ausreichung der Coupons in einen Schrist= | | en H d

1855, nach wel{cher die Steuervergütung für die Ausfuhr von Branntwein bis auf Weiteres nicht gewährt werden soll, -geschrit= ten, Die siebente Kommission beantragte: Das Herrenhaus wolle beschließen: „die Erwartung einer Vorlage der Verordnung vom 26, November 1855 zur nachträglihen Genehmigung beider Häuser des Landtages auszusprechen, im Fall eine König= lihe Staats =- Regierung nicht bereits beschlossen haben sollte: bei Wegfall der Befürchtung einer Hungersnoth, jeßt, beim Sinken der Getreidepreise und des voraussi{tlich frei werdenden Handels, im Laufe der gegenwärtigen Brennperiode, die Bonification wieder eintreten zu lassen,“ Hierzu haben Freiherr von Gaffron und E. Graf zu Stolberg folgenden Verbesserungs-Antrag gestellt: „Das Herrenhaus wolle beschließen: die Erwartung auszusprechen, die Königliche Staats-Regierung werde, im Hinblick auf den Inhalt des Geseßes vom 19. April 1854 und auf die bei Berathung Labn der Landesvertretung gemachten Zusagen, so wie auf die erhobenen Zweifel gegen die Zulässigkeit der Einstellung der Export-Vergütung für Spiritus auf administrativem Wege und auf das Erforderniß stetiger und gesicherter Verhältnisse für einen der Landwirthschaft so eng verbundenen Zndustrie- Zweig, sowobl die im Gesche vom 19. April 1854 ausgesprochene Steuer- Vergütung für exportirten Spiritus wieder eintreten lassen, sobald der Nothstand, der die Aufhebung derselben hervorgerufen, gewichen sein wird, als auch künftig die Aufhebung dieser Steuer-Vergütung, falls sie nöthig werden follte, nur im Wege der Geseßgebung verfügen.“ : ___ Nah einer längeren Diskussion wurde über das Gaffron? sche Amendement namentlich abgestimmt, und dasselbe mit 107 Stimmen gegen 9 angenommen. |

__— Im Hause der Abgeordneten erfolgte gestern zunächst die Vereidung der zu Mitgliedern der Staatsschulden -= Kommission erwählten Abgeordneten Büchtemann, Lehnert und Frh. von Herteseld, Der Handvelsminister von der Heydt übergab sodann im Allerhöchsten Auftrage einen Gesebes=- Entwurf, betref= send den Bau einer Eisenbahn von Kreuß über Lands- berg a. W. nah Küstrin und Frankfurt zum Anschluß an die Niederschlesisch - Märkische Eisenbahn, und vou Küstrin mit - Doppelgeleise nach Berlin;z i zum Bau einer Eisenbahn von Saarbrücken nach Trier einerjeits , andererseits von Saarbrücen auf Luxemburg zum Anschluß an die Luxemburgishe Eisfenbaßbu. Die Kosten sind von Kreup bis Berlin auf 8,400,000, bei ‘er Saar= brüder Eisenbahn auf 5,000,000 Rthlr., im Ganzen alfo 14 Millionen Thaler festgestellt. Durch die erste Eisenbahn wird die direkte Verbindung zwis{chen Berlin und Königsberg in Preußen hergeftellt und die bisherige Verbindung um 6 Meilen verfürzt. Der Minister stellt außerdem zwei Geseß = Entwürfe betreffend die Gewährung einer Staatsgarautie für die Hinter= pommernsche Eisenbahu und rie Sieg - Ruhr - Eisenbahn in Aus= sicht. Es folgte sodann die Abstimmung über tas in voriger Woche be=- rathene Geseß. betreffend die ländlichen Ortsobrigkeiten in den sel | : Bei Namensaufruf erklärten sich 4186 Abgeordnete für und 113 Abgeordnete gegen das Geseh, Das Haus ging darauf zur Berathung über den Gesetz - Entwurf, betreffend die Landgemeinde = Verfassungen in den fechs óstlichen Po, U Du S es Geselzes wurde chließlid ohne Debatte angenommen. | j E

Holstein, eor, 19 S Al gestrigen Abend wurde noch eine Sizung der Ständeversammlung gehalten. Den Gegenstand der Berathung machten die Schlußberathungen rid- sichtlih der Ausshußberihte über die Geseß-Entwürfe , betreffend die Verfassung für Holstein und betreffend Den Gebrauch des ge= stempelten Papiers aus, Zum Entwurf des Verfassungs-Geseßes waren zwei Amendements gestellt worden, Zum §, 3 des Entwur-= fes, welcher über die gemeinsamen Angelegenheiten der Gesammt- monarchie und über die besonderen Angelegenheiten Holsteins handelt war vom Abgeordneten Grafen Th. Reveutlow der Zusaß beantragt, daß die Verwaltung der holsteinishen Domainen ohne Einwilligung der holsteinischen Ständeversammlung nicht vom Ministerium für die Herzogthümer Holstein und Lauenburg auf das Ministerium sür die gemeinschaftlihen Angelegenheiten übergehen könne, und daß sie ihre Einwilligung dazu nicht gebe. Ferner hatte der Ab- geordnete Wyneken zu §. 15 des Entwurfes, betreffend das Nor= mal-Budget, einen Zusaß vorgeschlagen, wonach zur Prüfung des Budgets und der Revision der jährlichen Staats - Rechnung über die besonderen Einnahmen und Ausgaben Holsteins ein ständiger Ausschuß von fünf Mitgliedern der Ständeversammlung gewählt werden solle, welchem das Budget vom Ministerium vier Wochen vor der Zusammenberufung der ordentlihen Ständeversammlung zur vorläufigen Prüfung vorzulegen sei, Ueber diese Amendements, \0 wie über §. 7 des Entwurfes, betreffend die Aufhebung der Patrimonial - Gerichtsbarkeit, entspann sich eine längere Debatte, Rücksichtlih des §. 7 is beschlossen, diesen Paragraph ausfallen zu lassen. Zu §. 17, betreffend die Theilnahme des Ministers an den Sibungen ver Stände =- Versammlung, is ver Beschluß ge- faßi, daß dem Minister ein solches Recht nur in der Eigen- schaft als Königlicher Commissair zustehe, Das oben erwähnte

ferner cinen Gesebßes - Entwurf

auf

347

Reventlow*\{che Amendement ist angenommen, das Amendement vom Abgeordneten Wyneken dagegen abgelehnt. Mit dem mor- genden Tage is die Frist abgelaufen, welche der Stände = Ver- sammlung zur Erledigung ihrer Geschäfte geseßt war, (H. N)

TVúürttemberg. Stuttgart, 19, Februar, Der König hat den Fürsten Ernst v. Hohenlohe=-Langenburg zum Prä-= sidenten der Kammer der Standesherren ernannt, 5

Großbritannien und Jrlaud, London, 19. Februar.

Außer den Anleihe-Bedingungen wurden ven gestern Nach= | K E E U mittags auf dem Schaßamte versammelten Kapitalisten von dem |* ommission shwerlich ohne Abänderungen gutheißen wird, machte

Schahßkanzler auch die Bedingungen der beabsihtigten Schah= |

\chein-Konsolidirung mitgetheilt. Es sind folgende:

Der Vetrag der zu konsolidirenden Schaßscheine beläuft sich auf | Hinterlegt werden am. 26. Februar 1856 20 pCt. Die | übrigen Einzahlungen erfolgen am 13. März mit 20 pCt., am 29. März |

3,000,000 Pfd.

Den

mit 39 pCt.,, am 10. April mit 20 pCt.,, am 24. April mit 10 pCt. l Kontrahenten steht es frei, ob fie für die zu fonsolidirenden Schaßscheine unter denselben Bedingungen, wie unter den für die Anleihe geltenden, kfontrahiren wollen. Falls die Kontrahenten es vorziehen, in Geld, statt

in SWaßWena, ju ablen, mird dasselbe u 100 Tod 9e ur e a, E N E O asselbe 3 Pf L Tut Je | Zu streichen, trop des Widerstandes des &Ginanz - Ministers, mit

100 Pfd. in Schaßscheinen angenommen werden. Auf mehrseitig

Schaßkanzler, der Gesammtbetrag der gegenwärtig vorhandenen | schwebenden Schuld belaufe sich auf ungefähr 23,000,000 Psv. Wie |

verlautet, beabsichtigt das Haus Rothschild, eine Liste sowobl für vie Anleihe, wie für die Kenfolidirung der Schaßscheine aufzulegen z

man erwartet, daß ein Rundschreiben dies im Laufe des heutigen | Tages zur Kenntniß bringen wird, Der günstige Eindruck, welchen | die Nachricht von dem geringen Betrage der Anleihe gestern auf | der Börse hervorbrachte, ward einigermaßen durch die kurze Dauer |

der Einzallungs fristen neutralisirt,

Lord Palmerston hatte gestern Nachmittags eine Audienz |

bei der Königin, Die Königlichen Marine = Bataillone zählen gegenwärtig über 16,000 Mann.

"

an ihn ergangene Anfragen erwiderte der |

Der Admiralität ist vom eng- | liC v5 « 3405 - Q n s in S A l . Die Nach icht 4 70 (8 * (0 D | L i é 7 “a lischen General-Konsul in Hamburg die Nachricht zugegangen, daß Díd : I : S A

S : A S : 7 7 O Es : H em! Ü De A9 j ‘148 A Ae ¡ ti C Cs der Quartiermeister und 15 Matrosen des gescheitetten Schiffes [chemil ist Herr Mussurus mit der Führung der Gesandtschafts-

„Polyphemus““, die sh in den beiden Booten befanden, von einem | vánishen Schifse gerettet worden und von Hjerting aus in Ham- |

burg eingetroffen sind.

Jn der gestrigen Oberhaus-Sißung verlas der Lord-Kanzler einen Brief Lord Wensieydale's, in welchem derselbe es ablehnt, sich durch seinen Sachwalt vor dem Privilegien - Auss{chuß vertreten zu lassen. Das Haus fkonstituirte sich darauf als Privilegien-Ausschuß, und nach längerer Diskussion zeigte Lord Lyndhurst an, er werde am Frei- tag cine Resolution beantragen, in welcher es als die Meinung des Aus- {usses hingestellt werde, daß weder das Patent Sir J. Parke's, noch das in Folge desselben ausgefertigte Einladungs - Schreiben, im Ober- hause zu exscheinen, ihm ein Necht verleihe, im Parlament zu sißen und seine Stimme abzugeben. Nachdem die Auéschuß-Sißzung vorüber war, fragte der Earl von Hardwicke, wann die Regierung die auf den Fall von Kars bezüglichen Papiere vorzulegen gedenke. Earl Granville lehnte es ab, eine bestimmte Antwort darauf zu geben. Der Earl von Albe- marle überreichte eine Petition der Kaufleute von Singapur und anderen ostindishen und chinesischen Handelsplähßen, und fragte, was für Schritte die Regierung gethan habe, um die Seeräuberei in den chinesischen Ge- wässern zu unterdrücken. Earl Granville entgegnet, der General-Gou- verneur Ostindiens habe zu diesem Zwecke einen Dampfer des ostindischen Geschwaders detachirt.

In der Unterhaus - Sizung stand auf der Tagesordnung die zweite Lesung des die Neform des irischen Kanzleigerichtes und die Verschmelzung der Encumbered Estates Court mit demselben betref- fenden Geseßentwurfes. Fißgerald beantragte die Vertagung bis über ses Monate, d. h. die Verwerfüng der Vill. Nach langer Debatte er- flärte sich die Negierung damit einverstanden, die zweite Lesung bis über 14 Tage zu verschieben,

Frankreich. Paris, 19, Februar. l folge ist die Fregatte „Africaine““ vou Konstantinopel vorgestern zu Toulon angelangt. Tags zuvor waren- die Fregatte „Armida“ und die Corvette „Recherche“’ nach dem Senegal abgegangen, Ein Rundschreiben dres Kriegs-Ministers {här den Revisionsräthen ein, ihre Arbeiten zu beschleunigen, damit die lebte Aushebung von 140,000 Mann dem Heere baldigst einverleibt werten könne, Die Entbindung der Kaiserin wird zwischen dem 15. und 20, März erwartet. i : 5

20, Februar. Morgen wird der Bevollmächtigte der Pforte bei den Konferenzen, Großvezier Aali Pascha, in Marseille er- wartet. N :

Der „Moniteur“ meldet, daß die Eröffnung der Konferenzen zu Paris bestimmt auf Montag den 25, d. M. festgeseßt sei.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 14, Februar: ,„Der Finanz - Minister hat vorgestern in den Cortes seinen zur Deckung des Defizits bestimmten neuen Finanzplan verlesen. Die Consumos (Accise-Gebühren) sollen definitiv abgeschafft, dagegen die Octroi-Gebühren in allen Provinz-Hauptstädten und Seehäfen her- gestellt und vom 1. April an erhoben werden, Die frühere Ver= pachtung derselben fällt weg. Den Ertrag dieser Octroi-Gebühren veranschlagt der Minister auf 60 Millionen Realen und beabsichtigt zur

Dem „Moniteur“ zu= |

weiteren Deckung des Defizits die Einführung von indirekten Steuern die in allen dem Octroi niht unterworfenen Städten erhoben wer- den sollen und die nicht blos die meisten Verbrauchs - Gegenstände, sondern au den Grundbesiß und den Gewerbestand treffen würden, Den Gesammtbetrag der durch diese Steuern aufzubringenden Summe sollen die Cortes alljährlich feststellen; die Regierung wird dann bestimmen , wie viel jede Provinz aufzubringen hat, und die Provinzial - Deputationen werden die Last auf die einzelnen Ge- meinden vertheilen, Dieser neue Finanzplan, den die Budget-

gleich bei der Verlesung auf die Deputirten keinen günstigen Ein- druckz von den Journalen wird er heute fast einmüthig mißbilligt, und fast alle erklären, daß sie die Beibehaltung der Accise dieser indirelten Steuer vorgezogeu hätten, Jn der vorgestrigen Cortes- Sibung wurden die zwölf ersten Kapitel des Finanz-Budgets ge- nehmigt, Auf eine Frage Orense?s erwiderte Herr Figuerola, daß die |panijche Staatsschuld gegenwärtig 15,000 Millionen Realen etrage. In der gestrigen Sigung wurde ein Antrag von Gonzalez de la Vega, an ‘ven Kosten der Justiz 12 Millionen Realen

79 gegen 1 Stimmen in Erwägung gezogen..— Die: Regierung jendet hon heute an in jämmiliche Kirchen Agenten, um die Gasten = Predigten Zu überwachen ,„ in denen sich manche Geist- liche die hestigsten Ausfälle gegen sie gestatten. Zu Malaga ward kürzlich ein Geistlicher, der von der Kanzel herab die Regierung aufs gröbste geshmäht und verflucht hatte, noch spät Abends auf V ofoli! ho Ci nil _ A E Ae S A r , Besehl des Civil-Gouverneurs verhaftet und ins Gefängniß abge- führt,“ E i Eine Depesche vom ls, Februar lautet: „Vom 4. Juli ab müssen alle Briefe frankirt werden. Man kündigt an, daß die Gesellschaft du Grand Central auf die Bewerbung um die Eisen- bahn von Madrid nach Saragossa zu verzichten beschlossen hat.“ : «talien. Turin, 16. Februar. Jn Abwesenheit des zu den Konferenzen abgereisten türkishen Gesandten Mehemed Angelegenheiten beauftragt worden. _ Die Deputirten - Kammer beschäftigte sich in ihrer gestrigen Sibung mit einem Geseß-Entwurse, kraft dessen der Staat den dürstigen Clerus auf der Jnsel Sardinien mit einer Subsidien- Summe in Form eines in die Kirchenkasse einzuzahlenden Darlehns von 700,000 Fr. zu unterstüßen beabsichtigt.

Neapel, 16, Februar. Dem Vernehmen nah is die Diffe-

renz mit England und Frankreich nunmehr völlig ausgeglichen. __ Parma, 15, Februar. Die Auflösung der unbesoldeten Censur=Kommission und die Betrauung der Polizei mit der Auf- sicht über Druckwerke, für welche ein besonderer Beamter mit Gehalt angestellt wird, ist verordnet worden. Eine Kommission unter dem Borsiße des Hof-Bibliothekars wird bei Einsprachen gegen die diesfälligen Veschlüsse entscheiden,

Türkei, Dem „Moniteur de la Flotte“’ wird geschrieben, daß der Nord -= und Nordwestwind den ganzen Januar hindur auf dem Schwarzen Meere geberrsht und namentlich auf dem armeni= hen Plateau sich sehr empfindlich gemacht habe, Ein russischer Convoi von 75 Maun, welcher der kleinen in Kars zurückgelassenen Besaßung Leben®miitel bringen sollte, ist in einem Schneesturme, der 10 Stunden anhielt, bis auf den leßten Mann umgekomme n Das Schneetreiben war so stark, daß der Schnee an manchen Stellen die Höhe der Feftungömauern von Kars errecichte. Die russischen Streitkräfte, welhe im Gebirge lagern, sollen gleichfalls stark gelitten haben, durch den Schnee vom übrigen Lande ganz abgeschnitten und in “Gefahr sein, zu verhungern.

In Konstantinopel war -am 7% Februar stark die Rede von der nahe bevorstehenden Ankunft von 20,000 Many von der Krim-= Armee, Jhr Abzug soll sofort nah Verkündigung des Waffen- stillstandes erfolgen, Sie werden im Lager von Mazlaï bis zum Schlusse ter Konferenzen bleibenz dann erst werde ein Beschluß über ihre desinitive Bestimmung erfolgen.

„Daily News“ hat zwei Lager-Korrespoudenzen vom 5, Februar, Beide enthalten ausführliche Schilderungen über die Zerstörung des Fort Nicolas, Wir entnehmen dieser Schilderung Folgendes: Eine Zeit laag hatte vas Feuern vom jenseitigen Ufer unsere Ausf= merksamkeit in Anspruch genommen, als plöblich laute Exclama-= tionen uns veranlaßten, unsere Augen auf Fort Nicolas zu richten. Von der Westseite dieses mächtigen Baues her, kam lang- sam eine dichte riesige Rauchwolke herangewÄälzt und hüllte die ganze Nachbarschaft des Forts in einen dicken Nebel, Zu gleicher Zeit empfanden wir ein s{hwaches Erdbeben und vernahmen einen Ton, der wie ferner Donner klaug. Er war nicht laut und wedckte kein Echo, Während wir noch unser Auge auf diese Scene richteten, begann am Ostende des Forts das Werk der Zerstörung, Die mächtigen Mauern thaten sich auseinander und stürzten nieder, und nur große Massen von Qualm und Rauh erhoben si{ch d, wo noch vor Augenblicken der mächtige Bau selbst gestanden hatte. Das Ganze machte einen um so zauberhafteren Eindrud, als es beinahe geräuschlos und bei lahendem Himmel geschah und