1856 / 48 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

n ( 5 fe E; Off Sec. Lt. bon der : Sec. Lt, vom 2. Aufgeb. desselb. Bats., E , Es ; Artill, 2. Aufgeb, des 3. Bats. 28. A atb iden mit ibrer bisher Unif., sämmtlichen der i beiden mit ibrer bi Militair-Aerzte,

i Den 9, Februar. : zarzt vom 26. Juf. Negt., zum Stabs- und -Ar s 2, Bats. 2. Garde-Ldiv. Negts., Dr. Schärnack, Unter- C on. Negt., zum Assistenzarzt ernannt. Den im Neserve- u Landwehr - Verhältniß befindlichen Aerzten und Wundärzten Dr. Berger vom 12, Dr. Krebshmar, vom 20. Landw. Negt., der Charakter „Assistenz-Arzt““ beigelegt. Charafkte [istenz O Sea Den im RNeserbe- und Landwehr-Verhältniß befindlichen Aerzten und Wundärzten: Schmidt, vom 20., Dr. Schulz, vom 10.,, Hr. Nen -

Dr. Hesse, Assisten

trop, vom 17., Dr. Ackermann, vom 28. Landw. Negt., der Charakter Assistenz - Arzt beigelegt. Dr, Wiedemann, Assistenz - Arzt vom 5,, Dr. Sommer, Assistenz - Arzt vom 8., Dr. Disse, Assistenz - Arzt vom | 15. Landw. Negt., Oebler, Assistenz-Arzt vom 7. Artill. Negt., diesem mit Pension nebst Aussicht auf Civilversorg., sämmtlichen der Abschied bewilligt. Í Militair-Beamte, Den 9. Februar. E : Cane S0 Lea O und Sablmaister“ von 6, QUs! Negt, die

Genehmigung ertheilt, seine frühere Üniform als Lieut, und Nechnungs- führer dieses Negts. mit den für Verabsch. vorgeschr. Abzeichen zu tragen. Durch Verfügung des Kriegs-Ministeriums:

Den 24 Sanuar. ;

Franz, Pr. Lt. a. D. und Zahlmeister 1. Klasse vom 2. Kür. Regt.

(Königin), mit Pension der Abschied bewilligt. Dén 29 Januar.

Westphal, Czerlinski, Alpert, Kathe, Sekretariats-Applikan- ten bei der Militair-Jntendantur des 11. Armee-Corps, zu Sekretariats- Assistenten ernannt.

De 00 San ar.

Neich elt, Sekretariats-Applikant bei der Militair Zntendantur des

Vi. Armee-Corps, zum Sekretariats- Assistenten ernannt.

Nichtamtliches.

Preußen. Berlin, 23, Februar. Jun der gestrigen Sihung des Hauses der Abgeordneten kam zuerst der Bericht, betreffend ven Etat für Handel, Gewerbe und Bauwesen, zur Erle- digung, indem die einzelnen Posten angenommen wurden z; dasselbe geschah mit dem Bericht über die Etats der Domainen- und For st -

Verwaltung. Der Finanzminister überreichte sodann einen Geseß=- Entwurf wegen Abseßung der Tara- Gebühren für Kaffee in rohen Ballen und Säcken. Ohne erhebliche Debatte wurde Daroi Mrlediai ber Clat fux die Justtz - Verwaltung, 4 Zum Schluß der Berathung wurden die Etats der Verwaltung des Staatöschaßes und des Münzwesens, der Münze, der Post-, Geseß-Sammlungs- und Zeituugs - Verwaltung, desgleichen der Telegraphen-Verwaltung und für die Porzellan- und Gesundheit®= Geschirr = Manufaktur nach den einzelnen Positionen angenommen, Die beantragte Ermäßigung des Preises der Geseß - Sammlung wurde von dem Hause angenommen, :

Der gestrige Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat in Gerstungen den Ans{luß an den zweiten Zug hierher nicht erreidt.

Civenbuta, 24, Februar. Eine am heutigen Tage ausge- gebene landesherrlihe Verordnung publizirt den Beschluß der deut- schen Bundesversammlung vom 6. Juli 1854 wegen Bestimmungen zur Verhinderung des Mißbrauchs durch die Presse. Es wer= den zugleich die erforderlichen Ansführungs-Anordnungen getroffen, so weit solhe niht als dem Gebiet der allgemeinen Strafgeseße augehörend, der künftigen Landesgesceßgebung vorbehalten sind. Die Caution für politische Zeitschriften soll bei denjenigen, welche wöchent-= lih ófterer als dreimal erscheinen, 1000 Nthlr., bei denjenigen, welche wöchentlich dreimal oder weniger erscheinen, 500 Rthlr. be- tragen. (Wes.-Z.)

Nassau. Wiesbaden, 21. Februar. Nach dem neuesten „Verordnungsblatt“ hat der Herzog zu dem für 25jährigen treuen | Dienst und untadelßaftes Betragen unserer Offiziere bereits beste- henden Dienst-Ehrenzeichen eine weitere Klasse gestiftet , unt diejenigen Offiziere und Militair - Beamten mit Offiziersrang, welche im aktiven Dienste das 50ste Dienstjahr zurückgelegt Haben, dur eine besondere Auszeichnung zu belohnen, Es wird danach ein Dienst-Chrenzeichen für 50jährigen Dienst gestiftet. :

Württemberg. S tuttgart, 21. Februar, Die Kammer cer Abgeordneten hat heute die Wahl einer Legitimations- Kommission vorgenommen, um über die verschiedenen, zum Theil sehr bedeutend ersheinenden Wahlanfechtungen Bericht zu erstatten, Die sieben Mitglieder derselben sind: Duvernoy, Nagel, vou Gemmingen, Rumelin, Schuster, Camerer und Pfeifer. Die Kammer hat a beschlossen, rine Adresse quf die Eröffnungsrede nicht zu erlassen.

Baden, Karlsruhe, 21, Februar. Der in der ersten Kammer von Hrn, Hofrath Zöpfl angezeigte Kommissionsbericht über

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die Adresse der 2en Kammer vom 29, Januar d. J., die weitere Ausbildung der deutschen Bundesverfassung betr., ist bereits im Druck ershienen, Der Schluß desselben lautet:

„Jhre Kommission hegt die Ueberzeugung, und rechnet dabei auf Jhre volle Zustimmung, daß unsere hohe Staatsregierung zu keiner Zeit die Ausbildung der deutschen Bundesverfassung in einer für das Wohl des gesammten deutschen und unseres engeren Vaterlandes erspricßlichen Weise aus den Augen verloren hat, und auch jederzeit bereit sein Mid, Mersuv im Bexeine mt den ibligen ften und- boben Bundesregicrungen kräftig zu wirken. Daher is JZhre Kommission

| der Ansicht, daß eine an den Stufen des Thrones niederzulegende

Adresse nicht den Zweck haben kann, die Aufmerksamkeit unserer

| hohen Staatsregierung erst auf jene große deutsche Angelegenheit hin-

zulenken, und daß es hierzu einer Adresse nicht bedürfen würde, Viel- mehr fann die vorgeschlagene Adresse nur den Zweck haben, der großen Bedeutung einen Ausdruck zu geben, welche auch die Landstände des Großberzogthums der Ausbildung der deutschen Bundesverfassung und den Bestrebungen der hohen Staatsregierung in dieser Beziehung bei- legen, Die von der Zweiten Kammer beschlossene Adresse, welche nun- mehr der Berathung und Zustimmung auch dieses hohen Hauses unter- breitet ist, spriht nur Dasjenige als einen Wunsch aus, was auh nach der Wiederherstellung der deutshen Bundesversammlung in dieser selbst mebrfach von den böchsten und hohen deutshen Regierungen als eine nicht länger zu berschiebende Angelegenheit bezeichnet worden ist, nämlich die Ausbildung der Bundesbverfassung auf bundesgeseßlihem Wege. Es kann daher Zhre Kommission keinen- Anstand nehmen, den Antrag zu stellen: Die hohe Erste Kammer wolle beschließen, der von der Zweiten Kammer unter dem 29, Januar d. J. beschlossenen Adresse in unver- änderter Fassung beizutreten.“ (B. Ldsz.)

Großbritannien und Irland. London, 21, Februar, Der Börse is gestern folgende, die neue Auleihe betreffende Anzeige des Schatzamtes zugegangen : : |

Downing Street, 19. Februar 1856.

Meine Herren! Es ist Viscount Palmerston und mix in Bezug auf die Anleihe von 5,000,000 Pfd. und die Konsolidirung von Schaßscheinen zum Betrage von 3,000,000 Pfd. vorgestellt worden, daß es wünschens- werth wärè, wenn das zu hinterlegende Depositum auf 10 Prozent, statt, wie in den bereits veröffentlichten Bedingungen angegeben is , auf 20 Prozent, festgeseßt würde. Jch ersuche Sie deshalb , morgen bei Er- öffnung der Börse bekannt zu machen, daß die am Dienstag, 26. Februar, zu hinterlegenden Depositen 10 Prozent betragen werden, und daß die Einzahluug von weiteren 10 Prozent, welche erforderlich sind, um die ersten 20 Prozent voll zu machen, am Montag, den 3. März erfolgt. Die übrigen Einzahlungen finden in der ursprünglich angegebenen Weise Sa S ube Die Ce 26

O C Lewis.

An den Gouberneur und Vice-GBoubverneur der Bank bon England,

Das Haus Rothschild hat gestern der Börse folgende Anzeige zugehen lassen :

Die Herren N. M. Rothschild und Söhne erlauben sich, dem Pu- blikum mitzutheilen, daß sie bereit sind, Subscriptionen für die beabsich- tigte Anleihe und füx die Konsolidirung von Schaßscheinen bis zum Don- nerstag um 2 Uhr von denjenigen, welche sich dabei zu betheiligen wün- schen, entgegenzunehmen. Jede Subscription muß von einem Depositum in baarem Gelde zum Betrage von 20 Prozent begleitet sein. Wird der begehrte Betrag nicht zuerkannt, so erfolgt die sofortige Nückerstattung des entsprechenden Theiles der hinterlegten Summe. Alle Subscriptionen werden als sowohl für die Anleihe, wie für die Konsolidirung gültig betrachtet. NB. Um Ungenauigkeiten in den Empfangsscheinen zu ver- hindern, werden die Subscribenten ersucht, ihre Namen vollständig zu unterzeichnen.

New Court, St. Swithin's Lane, 18, Februar 1856.

Bis zum 31, Dezember 1855 sind in Gemäßheit der betreffenden Parlamentsakte des vorigen Jahres 1,000,000 Pfd. aus dem konsoli- dirten Fonds an Sardinien vorgeschossen worden, und zwar die erste Hälfte im Mai, die zweite im November. Zur Amortisirung dieser Summe hat Sardinien bis jeßt 2500 Pfo, nah England ge- sandt. Für Zinsen und Amortisation des von England garan- tirten Theiles der griechischen Anleiße har der konfolidirte Fonds im verflossenen Jahre 47,494 Pfd. und scit dem Jahre 1844 im Ganzen 598,734 Pfd, gezahlt; davon hat die griechische Regierung 31,084 Pfv. abgetragen, so daß sie noch mit 567,649 Pfo. im Rückstande ist,

Die Königin hielt gestern Nachmittags um 2 Uhr in St, Jaanes Palace ist erstes Lever während der diessährigen Saifon, Graf Björ nstjerna, Kammerherr des Königs von Schweden und Norwegen, hatte bei dieser Gelegenheit eine Abschieds-Audienz bei Ihrer Majestät, Der preußische Gesandte stellte Herrn von Katte, Attaché der preußischen Gesandtschaft, vor.

Der „Globe“ \{chreibt: „Wir haben Grund zu glauben, daß sofort eine Militair - Kommission ernannt werden wird, um genau zu untersuchen, wie es sich mit den gegenwärtig so viel besprochenen Anklagen verhält, welche der Bericht des Sir John M'Neil und des Obersten Tulloch gegen gewisse Offiziere erhebt,“

Der Contre-Atmiral Sir Richard Saunders Dundas kam gestern Vormittags in Portsmouth an und hißte von Neuem seine Flagge als Oberbefehlshaber der Ostsee-Flotte an Bord des „Duke of Wellington““ (131 Kanonen) auf. Contre-Admiral Baynes hat seine Flagge auf der Dampf - Fregatte „Retribution““ zu Sheerneß wieder aufgehißt, Zum dritten Befehlshaber der

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Ostsee-Flotte is Capitain H. J. Codrington ernannt worden. Jn Rolge davon wird vermuthlich Capitain H. Keppel den Befehl über eine Division der Kanonenboot - Flottille übernehmen. Die übrigen Divisionen derselben werden die Capitaine Yelverton, Peel und Key befehligen.

Der Transport-Dampfer „Cleopatra““ ist gestern mit Truppen an Bord von Portsmouth nach Korfu, Konstantinopel und Bala- tflava abgesegelt, Eine der zu Sebastopol erbeuteten großen Glocken, welche sih gegenwärtig zu Woolwich befinden, soll auf Befehl der Königin nah Schloß Windsor gebracht werden, Auf den Scthiffs= werften zu Pembroke herrscht unausgeseßt die größte Regsamkeit, Die Arbeiter beginnen ihre Thätigkeit mit Tagesanbruch und ar- beiten bis zu einer so späten Stunde, wie es nur irgend angeht. Es sind daselbst in den leßten Tagen wieder zwei neue Kanonen- boote, „Pet“ und Nettle‘’ mit Namen, vom Stapel gelassen worden.

Die unter die Fahne berufene Miliz zählt gegenwärtig 127,000 Mann , das Freiwilligen-Corps 14,500 Mann und das der Armee beigegebene Arbeitercorps 3470 Mann. Fügt man diese Truppen- Abtheilungen zu dem 275,000 Mann starken regelmäßigen Heere, so erhält man eine Streitmacht von 420,000 Mann, und bringt man außerdem das 250,000 Mann starke indishe Heer mit in An- \chlag, so beläuft sich die Gesammtstärke des britischen Heeres auf niht weniger als 670,000 Mann. Von den königlichen Truppen jedoch stehen 26,000 Mann im Solde der ostindischen Compagnie und 2000 Mann werden als „nicht efffektiv“ aufgeführt. Das Parlament hat also im Ganzen die zur Erhaltung von 391,000 Mann erforderliche Summe zu bewilligen.

22. Sebruar, Das Haus Rothschild hat die neue Anleihe mit dem Schatzkanzler zu 90 abgeschlossen.

Frankreich. Paris, 22. Februar, Ali Pascha is} heute Nachmittags hier eingetroffen. Eine Note des „Moniteur“, welche die Abfahrt der englischen Flotte nach der Ostsee als niht un- wahrscheinli darstellt, hat Befürchtungen unter den Spekulanten erregt.

Spanien. Nach einem Schreiben aus Madrid vom 15, Februar gab der Minister des Junern auf Anfragen mehrerer demokratischen Deputirten die Erklärung, daß eine Einmischung Hrankreihs in die inneren Angelegenheiten Spaniens nicht zu be- fürhten sei, Eben so wenig sei für Cuba von Seiten der Nord- Amerikaner etwas zu besorgen, Diese Insel bleibe in spanischer Gewalt, und etwaige Versuche, sie derselben zu entziehen, werde nicht blos die dortige Truppenmacht, sondern die ganze Bevölke- rung bekämpfen.

Eine Depesche vom 20. Februar lautet: „Heute soll im öffentlichen Aufsiriche die Zuschlagung des Abschnittes der Nord- Bahn von Burgos bis Valladolid stattfinden. Die Mandatare der Provinzen, welche diese Strecke durchzieht, der Credit Mobilier und das englische Haus Henderson treten als Bewerber auf,“

Nußland und Polen. Aus St, Petersburg, 16, Fe- bruar wird der „H. B. H.“ mitgetheilt. Die jüngsten Nachrichten von der asiatishen Grenze melden: Die russischen Truppen hätten die Umgegend von Kars verlassen. Jedoch kounten nicht alle Regimenter auf russishes Gebiet zurückkehren, Man ließ eine Brigade der 18, Jufanterie-Division als Beobachtungs-Corps zurü und ein kleines Detachement unter Befehl des Essaul der donischen Artillerie, Kulgatschefff. Ueberall in den unterworfenen Sandschaks herrschte Ruhe, die Einwohner zahlten die ihnen auferlegte Bachri- Abgabe regelmäßig ein. Jm Sandshak Göl wurde die Ruhe gestört, indem Oélan Pascha mit seiuem Bruder, an der Spihe von 400 Mann, die Dörfer Seinot, Chorowank und Tschulpenck beseßte und die Einwohner ausmeßelte. Diese Schaar wurde von dem Essaul am 1, Januar zerstreut, wobei 60 Mann Türken nie= dergemebelt, 10 Verwundete gefangen und 30 Pferde erbeutet wur= den, Die Russen hatten uur 4 verwundete Kosaken, von denen einer starb; dann ein todtes und ein verwundetes Pferd. Am 2. Januar war der Essaul, nah Wiederherstellung der Ruhe, wie- der in Ardaghan eingetroffen, Aus Persien wird berihtet: Die persische Regierung bereite sich zu cinem Heereszuge nach Herat, um dies vor der Eroberungslust des Emir Dost-Mohamet Khan von Kabul zu beshüßen und sammle auch Truppen in Adjerbeidschan zur Vertheidigung gegen die Engländer, Die Zerwürfnisse zwischen der Regierung des Schachs un® der englischen Gesandtschaft, welche Teheran am 8, Dezember verlassen, fügt der Bericht des russischen Blattes hinzu, hatten die Rüstungen unerläßlich gemacht.

L Ll egr.a p bi sche D eip es ch en. Deußg, 22, Februar, Die Post aus England hat in Verviers den Anschluß an den Zug nah Köln nicht erreicht,

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i London, Sounabend, 23. Februar, Nachts, (Wolfs Tel. Bur,) Der Lord Schatkanzler erllärte im Unterhause, daß die Einnahmen des abgelaufenen Finanzjahres um 15 Millionen ge-

ringer, die Ausgaben um 2 Millionen größer gewesen, als veran=

{lagt worden sei, und verlangt die Summe von 5 Millionen zur Deckung der Ausgaben bis April. Dieselben, so wie andere Voten für das Heer werden vom Hause sofort bewilligt.

Im Oberhause wurde die Angelegenheit, betreffend die lebens- längliche Pairie des Lord Wensleydale, verhandelt. Es fanden zwei Abstimmungen statt und blieb die Regierung in der einen mit 31, in der auderen mit 35 Stimmen in der Minorität.

Landwirthschaft.

__— Nach den neuesten Berichten, die der „Pr. C.“ aus Aachen zu- gingen , werden die Fortschritte der Landes-Kultur im Ne- gierungs-Bezirk Aachen rühmend hervorgehoben. Die Gemeinden fahren in erfreuliher Weise fort, die bisher zur Viehtrift benußten Grundstücke in Pacht zu geben und durch Planirungs- und Kultur-Ar- beiten nußbar zu machen. Jm Wege der Auseinanderseßung auf Grund der (Hemeinheits-Theilungs-Ördnung für die Nheinprovinz vom 19, Mai 1851 wurde in dem Bezirk innerhalb der Jahre 1852 bis 1854 im Gan- zen 4849 Morgen, während des abgelaufenen Jahres aber 6841 Morgen getheilt, respektive servitutfrei gestellt. Ein großer Theil der in der legten Zeit getheilten Grundstücke ist auch im Laufe des Sommers bereits gerottet und demnächst mit Wintersaat bestellt worden. Bei den hohen Grundpreisen des Jülicherlandes und dessen steigender Bevölkerung ist der Vortheil, welcher aus der Vermehrung nußbaren Ackerlandes erwächst, für die Landeskultur um so höher anzuschlagen, als ex nit auf Kosten der Holzkultur erreicht worden ift. ;

Gewerbe- und Handels - Nachrichten.

B Neminiscere-Messe zu Frankfurt a. O. ist in diesem Zahre ausnahmsweise sehr früh gefallen, was einem lebendigen Verkehre nachtheilig ist. Dazu tritt noch die anhaltende Theuerung der gewöhn- lichen Lebensbedürfnisse und die wegen der Ninderpest angeordnete strenge Sperre gegen die Gränzen des russischen Staates; die polnischen Ein- käufer wurden nicht nur hierdurch zurückgehalten, sondern auch andere Geschäftsmänner, welche bei dem Verkehre mit Polen aus den Provinzen Preußen und Posen sich sonst betheiligen. Für diese ungünstigen Kon- junkturen waren nun die auf die Friedenshoffnungen basirten Zufuhren an în- und ausländischen Waaren zu groß, indem fie circa 1001009 Ctr. O, und kann die Messe daher nur als eine mittelmäßige bezeichnet verden.

_ Mit Tuchen war der Plaß nicht stark besucht, kaum halb fo stark, ivie sonst in den Frühjahrs - Messen, und konnte der Bedarf in guter, vollkommener Waare, die hauptsächlich für Amerika gesucht wurde, nicht gedeckt werden, sie gingen hierdurch zu steigenden Preisen, im Durchschnitt 6 bis 8 pCt. höher, als in der vorigen Messe ab. Für die geringeren Sorten war weniger Nachfrage, weil diesmal viele Schnittwaarenhändler aus den Provinzen ausgeblieben sind. /

Neben den amerikanischen Einkäufern war besonders auch Süd- Deutschland, die Schweiz, Schweden und die Türkei durch Engros- Einkäufer vertreten, welche die Fabrikorte Forft, Finsterwalde und Cott- bus bevorzugten. Mehrere Fabrikanten haben ihre Lager in der That vollständig geräumt und es sind namenitilich bon den Amerikanern nocch viele und zum Theil bedeutende Aufträge mitgegeben. /

Für in- und ausländische wollene, halbwollene und baumwollene Wag- ren war der Absay gering, und nur für sächsishe Stuhl- und Strumpf- waaren zufriedenstellend, für westfälische und rheinländische bedruckte und unbedruckte Nesseln aber gut und lohnend.

2 wärmeren, wie überhaupt für Winterstoffe aller Art, war das Geschäft, wie es auch in der Zeit der Messe liegt, unbedeutend. Seidene Bänder sind gut gegangen, minder befriedigte dagegen der Absaß in glatten seidenen und halbseidenen Waaren, ° :

¿Fur Leinwand war die Messe den gehegten Erwartungen entsprechend namentlih haben die Erdmannsdorfer Leinen guten Absaß gefunden. Unbefriedigend war dagegen wieder das Geschäft in kurzen Glas- und Eisenwaaren, ebenso in Porzellan und Steingut, Jn Sohlleder, Brand- soblleder und Fahlleder war die Messe bei guten Zufuhren nur mittel- mäßig und die Preise weichend. Es dürfte dies dadurch zu erklären sein, daß die Speculation in diesem Artikel anhielt und daß sie, wenn der ¿Friede zu Stande kommt, Nücschläge besorgt.

Die verschiedenen Sorten roher Felle, von denen fast in allen Gat- tungen große Quantiläten am Plate waren, erfuhren alle einen, wenn auch nicht erheblichen Nückgang des Preises, die Lager sind indessen dabet größtentheils geräumt worden.

Noß- und Kuhhaare fanden bei ziemlihen Zufubren zu gesteigerten Preisen willige Käufer, Schweineborsten blieben dagegen noch angeboten, doch ist das Geschäft hierin so wie für sämmtliche übrigen Rohprodukte noch nicht beendigt. Einkaufer für dieselben scheinen wie gewöhnlich am Playe zu sein, aber mit ihren Geschäften nicht zu eilen.

Jn Nauchwaaren war die Zufuhr nicht bedeutend, und wurden von Aen Hasenfelle, Füchse, besonders aber Jltisse zu guten Preisen ab- gefeßt.

An Federn waren circa 700 Centner am Markte und wurden die- selben zu annehmbaren Preisen geräumt.

An Wolle ist bis jeßt nicht viel am Plaße, und dürfte die Gesammt- zufuhr fich höchstens auf circa 2000 Centner belaufen, dabei ist nur noch wenig zu erwarten, da überhaupt auch außerhalb nirgends bedeutende Quantitäten lagern. ;

Die Wolle stand unm 5 bis 6 Nthlr. pro Centner höher als in der vorigen Marlini-Messe, und waren die feineren Arten gesucht.

An Pferden sind bis jeßt überhaupt nur circa 1400 Stück am Markte und ist der Handel darin sehr lebhaft und die Preise sehr boch.

Der Verkehr bei der hiesigen Bank - Kommandite war noch belang- reicher, als în der vorjährigen Reininis8cere-Messe,