1856 / 71 p. 4 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

538

Auslande zurückgehaltenen Individuen. Ju Folge der Ereignisse im Juni 41848 waren, unter der Republik, 11,000 Personen zur Transportation nah Algerien verurtheilt worden; durch die Milde des Präsidenten sind nur 306 in Afrika geblieben. Im Dezember 1851 sollten 141,201 Judividuen transportirt oder ausgetrieben werdenz die durch den Kaiser bewilligten Begnadigungen haben deren Zahl auf 1058 vermindert. Aus Anlaß der Geburt des Kaiserl. Prinzen hat Se. Majestät bestimmt, daß die Ermächtigung, nah Frankrei zurüczukehren, allen denen ertheilt werden solle, die ihre loyale Unterwerfung unter die Regierung, welche die Nation sich gegeben hat, erklären und sich auf Ehrenuwort verpflichten wür= den, deren Gesebe zu respektiren, Schon bei der Jnauguration des Kaiserreihs war dieser großmüthige Aufruf erlassen worden + der Kaiser hat verfügt, daß er von Neuem wiederholt werde. Fortan werden sich außerhalb des vaterländischen Bodens nur noch jene befinden, die darauf beharren, den Nationalwillen und die von ihm gegründete Regierung zu mißkennen.“ den Empfang der den Kaiser beglückwünschenden Staatskörper hatte der „Moniteur“ zu erwähnen vergessen, daß der Prinz Napoleon da- bei anweseud warz er bemerft daher heute ausdrüdlih, daß der Prinz sich während dieses Empfanges zur Seite des Kaisers befand. Das allgemeine Journal des öffentlichen Unterrichts meldet, daß auf die Aufforderung des Unterrichts -Ministers der Kaiserliche Unterrihtsrath sich kürzlich mit der Revision des Textes von Vol- taire’s Siècle de Louis XIV. beschäftigt hat, um dieses Buch zum Schulgebrauche geeignet zu machen. Der Gemeinderath von Paris hat dem Kommandanten Favé, der ihm im Auftrage des Kaisers die Nachricht yon der Geburt

eines Throuerben überbrachte, cine Leibrente von 10,000 Fr. zu- |

erfanut. Man will wissen, daß alle Beamten unter 6000 Fr. Gehalt aus Anlaß der Geburt des Prinzen eine Gratification er= halten würden.

Großkreuz des Ordens der Ehrenlegion verliehen wird, Nach

so wie des Kaiserlichen Prinzen ausgezeihnet, jenes des Prinzen Jerome befriedigend.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 15. März: „„Vestern Abends waren alle Deputirte, die dem Plane beigetreten sind, eine große liberale Partei zu bilden, welche die Regierung

machen soll, bei dem Vice-Präsidenten der Cortes, Marquis P e - rales, versammelt, wo sie eine Deputation von sieben Mitgliedern

Post bezweckt. Den Cortes liegt auch {hon ein Entwurf vor, der den Staat zum Ersaßbe aller von Post-Beamten verübten Ver= untreuungen verpflichten soll, Jun der heutigen Cortes=Sibung

wurde die Berathung des Gesebentwurss über die Grundlagen der Verwaltungs-Einrichtung beendigt.

meldet: „Laut Berichten aus der Krim hat General Lüders sämmtliche auf Urlaub in Odessa weilende höhere Offiziere zurük- berufen, Jn Nikolajef, Perekop und Cherson stehen ‘nur nockch 42,000 Mann.

Aus Konstantinopel, 10, März, wird dem „Constitutionnel“ geschrieben, daß der griechische Klerus nicht bloß unter der Hand gegen den Christen-Ferman schürt, sondern ofen die Absicht kund i l " entschuldigt, Jn ähnlicher ise äußerte fi Eine ted r Beschlüsse niht zur Ausführung kommen zu lassen. Der E S griechische Patriarh, der deswegen wiederholt zur Pforte beschieden | 907,000 Dollars fosten. Kriegsmini Se Der griechische Klerus sucht nun auch den großen Haufen | 8 E zu Uverzeugen, daß diese Reformen theils illusorisch wären, theils und eines anderen am East River, dem Fort Schuyler gegenüber,

giebt, er werde alles, was in seiner Macht stehe, aufbieten, um wurde, hat Antworten gegeben, die nichts weniger als befriedigend

den wahren Interessen der Christen i zuwiderliefen. briden, nas, 4. März, wird dem Constitutionnel“ a n „Der Vice-König, der sich die größte Mühe giebt, um S en zu civilisiren, hat Befehl gegeben, das Gerichtswesen zu verbessern. Das Haupthinderniß war jedoch die Stellung der

Kadi's, welche von der Pforte ernannt werden und ihre Stellen in |

Jn seinem Berichte über |

Konstantinopel kauften. Mohamed-Said hat den Preis dieser A zurückgezahlt und sich das Recht bewilligen lassen die Lie my lichen, halb geistlihen Beamten unmittelbar ernennen zu dür- sen. Um aber nicht allein die Verantwortung zu tragen, hat er die Wahl zur Besepung dieser Stellen seinen Unterthanen selber anvertraut. Die Abstimmung ist geheim, die Zettel werden in eine Büchse geworfen, und "wer die meisten Stimmen hat, wird Kadi, Die Unterzeichnungen für den Suez - Kanal wurden bei dem holländischen General -Konsul eröffnet, Die Liste begann mit 30 Millionen Franken, die der Vice - König zeichnete, dann folgten die Priuzen, Kaufleute, Banquiers, Makler, Aerzte, Krämer U. \, w so, daß die für Alexandria bestimmten 15 Millionen in zwei Tagen gezeichnet waren. Dazu kommen nohch zwei Millionen, die der Vize= König für feine Armee gezeichnet hat, 1 Million für die Offiziere und 1 Million für die Unteroffiziere und Soldaten. Jun Kairo wurden die 1,900,000 Franken, welche für diese Stadt ausgeseßt worden, sofort von funfzig Personen gezeichnet, : 4 Nußlaud und Polen. Moskau. Am 1., 4. und 12, Viärz trasen hierselbst die auf dem Wege nach Archangelsfk und Kronstadt begriffenen tshernomorishen Seeleute ein, die tapfe- ren Vertheidiger von Sebastopol, Jedesmal waren dem „SEchelon““ Abgeordnete der städtischen Behörden entgegengegangen und die Bolkömenge hatte die braven Krieger mit Liebe und Begeisterung begrüßt, Die Hausbesizer hatten es sich niht nehmen lassen, für Einquartirung und Unterhalt der Leute unentgelilich zu sorgen z die

e C h 2

| Znhaber von BVade-Anstalten hatten ihnen den Gebrauch der Bäd

f ï , D er freigegeben, und die Kaufmannschaft ließ jedem Mann beim Ab-

marsch zwei RNub. Slb, auszahlen. Die Kaufmannschaft l) i \ awer s i ; atte |i ferner beeifert, den Offizieren Wohnungen zur Verfügung zu tellen der General-Gouverneur von Moskau, der Adel, der Kaufmanns- ilubb, und die Gräfin Sakrewski nebst einigen Moskauer Damen

“hatten eine Reihe glänzender Feste zu Ehren der Offiziere ver-

21. Márz. Der heutige „Moniteur““ enthält ein Kaiser- | anstaltet, womit Liebhaber - Theater - Vorstellungen zum Besten der

lihes Dekret, wodurch dem Grafen Tascher de la Pagerie das |

anwesenden Marine - Equipagen abwechselten. Ueberall und 20D : | | i d au alle Weise sprah sih die lebhafteste Sympathie für die e i

den Bülletins von heute Morgens i das Befinden der Kaiserin, waderen als besheidenen Gäste aus,

Nachrichten aus Warschau vom 17, d, Mets. zufolge is

| daselbst der außerordeniliche Gesandte und Kaiserlich russische be-

vollmächtigte Minister am österreichischen Hofe, Fürst Gorczakow,

aus Wien angekommen und hat seine Wol i Fónigli

| aus Lten d hat je ohnuung in dem Königlichen y : / 7 | j | C rzesé Litewski eingetr i:

unterstüßen und die Opposition der äußersten Parteien unwirksam | d getroffen

Dánemark. Kopenha 19, In | j E, gen, 19, März. Jn der gestrigen Sihung des Reichsraths legte u. A, der Minister des Junern einen

j Gesebentwurf, die Erwei ; h: j L Ut ernannt, die sich heute Abends zu Espartero begeben wird, um ihm E s, die Erweiterung des Staats-Telegraphen betreffend, die A O der neuen Partei kund zu machen. Die amtliche Zeitung veröffentliht heute ein Dekret, das Koyen f IGAARS ae e U E a i lblanimga-von, Gelbbtlefen ac: n H Kopenhagen, Korsör und Nyborg nach Friedericia und von da \o-

vor, Für die Finanzperiode 1896—58 soll demzufolge zur Anlage einer neuen oberirdischen Telegraphenleitung von Helsingör über

wohl durch Jütland nach Frederifkshavn , als von Friedericia nach

| Hamburg, ferner zur Erweiterung der bereits- vorh \ber- | irdischen Leitung von Beobeck 6 E O Minister O os | von 14 neuen und Erweiterung von einzelnen jeßt bestehenden Ministerium , da jevt der Karlisten - Aufstand unterdrückt sei, die ihm vor einem Jahre übertragenen Ausnahme=-Vollmachten nieder= legen werde, ausweichende Antwort, die lautes Murren hervorrief. | Der Civil -= Gouverneur hat etwa 2600 Vagalbunden, vie sich | hier umhertrieben, ausgewiesen und in ihre Heimat zurückgeschickt.““

Eine Depesche vom 19, März lautet: „Es besteht gegründete Hoffnung einer demnächstigen Verständigung mit Rom. Ju Lorca brachen unbedeutende Unruhen aus, Unter den Demo- kÉraten dauern die Uneinigkeiten fort. Die Statuten des Credit | Mobilier werden demnächst genehmigt werden, Jm Kongreß |

Staliozen ein Vetrag von 320,000 Nthlr, bewilligt worden. Bom 1, April bis 31. Dezember 1855 hat der Telegraph einen Ueberschuß vou 17,000 Rthlr. ergeben. i Ï Das Ossiziercorps auf dem vor Altona liegenden Wachtschiffe Ee A U Jahr i Capitain - Lieutenant Bijelke, ais Ches; Premier = Ueutenant F, Lund und Seconde = Lieut J C Lieutenant + 4 62 Ç 2 : - 1 ae e i Ie T La: New-York, 9, März. Jm Senate zu Washington fand am 2A &ebruar, nach dem die Korrespondénz in Bezug auf den englischen Borschlag, die Auslegung des Clayton-Bulwer=Vertrages einem Schiedsgerichte zu überweisen, vorgelesen worden war, eine

E über die Differenzen mit England statt. Der erste S A i | " Redner war Seward, der sich gemäßigt und versöhnli pr

Türkei. Das „Journal de Constantinople“ vom 10. Márz R “andere T ) g ßig c h1 lich aussprach. | keit, die Entschlossenheit und den Freimuth pries, wodurch sich

Fi Der L { ( Sf 7 j Einen anderen Ton schlug Pearce an, der die Máännlich-

die amerifaniscen Depeschen auszeihneten, während er behaup- tete, daß dieselben guten Eigenschaften sich dem britischen Theile

| der Korrespondenz niht nachrühmen ließen. Außerdem bezeichnete

er vie Sprache, deren sich Lord Clarendon ten Vereinigten Staa- ten gegenüber bediene, als belcidigend und meinte, England habe sich wegen seiner Werbungen noch keineswegs in genügender Weise

der n Kriegsschaluppen, zu deren Bau der Senat am 3, März seine Ermächtigung ertheilt hat, wird den Voranschlägen gemäß

einen Bericht über die Befestigungen von New = York vorgelegt in welhem er die Errichtung eines Forts auf Sandy Hool

so wie den Wiederaufbau des Forts Tompkins auf Staten-Jsland anempfiehlt. Die Kosten des Forts ‘auf Sandy Hook sind auf 1,500,000 Dollars veranshlagt. Der „Washington National Zntelligencer“ enthält einen von Herrn Crampton unterzeichneten Brief, in welchem derselbe erklärt, er sei von Lord Clarendon fkei-

39

neswegs angewiesen worden, die Ueberweisung der central - amcri- kanischen Frage an ein Schiedsgericht vorzuschlagen, sondern er habe nur Herrn Marcy davon in Kenntniß seßen sollen, daß Herrn Buchanan ein solcher Vorshläg gemacht worden sei, Der demokratische Konvent des Staates Virginia hat sich für Buchanan als Prásidentschafts-Kandidaten entschieden.

Nachrichten aus Demerara vom 26, Februar zufolge hatten in ganz Britisch=Guyana ernstlihe Ruhestörungen stattgefun- den, Die Negerbevölkerung hatte nämlich die Läden der in jener Kolonie angesiedelten portugiesischen Gewerbtreibenden geplündert.

Nachrichten aus Jaemel (auf Hayti) vom 28. Februar zu-=- folge war Kaiser Soulouque wieder nach Port-au-Prince zurüd- gekehrt. Wie aus Valparaiso, 31, Januar, gemeldet wird, wurde die Eisenbahn zwischen dort und Santiago auf einer Strecke von vier Meilen befahren.

In der brasilischen Gesepgebung und Rechtspflege |

finden sich hauptsächlich zwei Dinge, welche eine lebhaftere Ein= wanderung aus Europa und eine deutsche Einwanderung insbe= sondere erschweren nämlich die zur Zeit dort bestehende Weise,

Nachlassenschaften zu verwalten und die Gesebesbestimmung über protestantishe Ehen. In der ersteren Beziehung ist

{hon seit einiger Zeit eine Aenderung in Aussicht gestellt ; der brasilishe Finanzminister soll sogar im Begriff stehen, das von ihm angekündigte neue Reglement über die Berwal- tung der Nachlassenschaften noch vor der Wiedervereinigung der geseßgebenden Versammlung zu veröffentlichen. Ein nicht minder bedauerliches veraltetes Ueberbleibsel früherer Zeit i jedo e zur Zeit (1! diesem Lande 40 Recht beste= hende Ansicht über protestantishe Chen. Die protestantishe Ehe, so wie alle anderen ohne die Genehmigung der katholischen Kirche geschlossenen Ehen werden in Brasilien als nichtig betrachtet. Es beruht dies auf einem alten portugiesischen Geseße, nah welchem in Ehesachen die geistlichen Gerichtshöfe allein kompetent sind. Diese Gerichte sehen aber, dem kanonishen Recht gemäß, uur katholische Ehen für gültig an, Jn neuerer Zeit sind zwar {hon hie und da Zweifel darüber ausgesprochen worden, ob die betreffende Praxis auf Gesebßesbestimmungen fuße. Das brasilishe Justiz=- ministerium is dieserhalb au befragt worden: das Vorhandensein des Geseßes wurde alter auh Seiten des Ministers uns bestätigt, Dem Vernehmen nah soll jedoch bei einer solchen Anfrage das bezeichnete Ministerium neuerdings sich vahin ausgesprochen haben, daß auch in dieser Hinsicht eine Aenderung vorbereitet werde, Der Entwurf einer Geseßesvorlage zur Herstellung der Rechtsgültigkeit protestantischer Ehen in Brasilien foll bereits ausgearbeitet sein, um der geseßgebenden Versammlung bei deren nächster Zusammen-

war von der britischen Admiralität unlängst dayon benachrichtigt worden,

daß mehrere mit Sklaven beladene Schisse die Küste von Asrika

verlassen hätten und eine Landung in Brasilien versuchen vürsten.

Demgemäß sandte derselbe verschiedene der unter seinem Befehl

stehenden Schiffe zum Kreuzen aus, jedoch ohne Erfolg. Die bra- silische Flagge war in ihren Ermittelungen glücklicher. Am 29, Jauuar

“wurde von der brasilishen Kriegs - Schooner - Brigg „Olinda““, | befehligt vom Lieutenant erster Klasse, Coureiro, das uordameri-

fanische Paketschiff „Mary Smith“, mit mehr als 370 Sklaven am Bord, in den Hafen von Bahia eingebraht, Das Schiff war am

21, Januar in der Nähe der Barre von S. Matheus (Provinz Espirito Santo) vor Anker gefunden und genommen worden. Der Befellshaber dieses Schiffes soll Bürger der Vereinigten Staaten |

sein und die Besaßung aus Amerikanern und Portugiesen bestehen. Das Schiff soll am 24. August v. I. von Boston nach Evanka an der Westlüste von Afrika abgesegelt sein, um dort Sklaven auszu- nehmen und in die Provinz Espirito Santo herüberzuführen,

Paris, Donnerstag, 20, März, Abends, (Wolss’s Tel. Bur.) Heute hat keine Konferenz-Sißung stattgefunden, wahrscheinlich aber wird morgen oder Sonnabend eine Sizung sein,

Das Milchfieber ter Kaiserin vermindert sich,

Der Prinz Jerome hat heute das Bett verlassen,

Auf dem Boulevard wurden heute Abend die 3proz., zu 72, 35 gehandelt, Ein Gerücht wollte wissen, daß der Handel mit öster- reichishen Credit-Actien verboten werden soll.

Paris, Freitag, 21, März, Abends. (Wolffs Tel, Bur.) Heute fand keine Konferenz - Sißung statt, nur das Redactions= Comité war zur Berathung zusammengetreten.

Auf dem Boulevard war die Stimmung heute Abend eine ziemli feste, Es hieß, es werde demnächst eine Armee-Reduction stattfindea und die Bank würde das Diskonto ermäßigen, Die

Zprozeutige begann zu 72, 45, hob sich auf 72, 55 und wurde chließlich zu 72, 50 gehandelt.

Kunst und Wissenschaft.

Der durch ausgezeichnete Leislungen auf dem Gebiete der wissen- schaftlichen Orthopädie und operativen Chirurgie rühmlich bekannte Kö- nigliche Sanitätsrath Dr. H. W. Berend hat vor Kurzem der Kaiser- lichen medizinischen Akademie zu Paris eine Denkschrift über ein von ihm erfundenes und mit großem Erfolg angewendetes unblutiges Ver- fahren zur Heilung von Hüftgelenk-Difformitäten nach rheumatischer Ent- zündung vorgelegt. Die in französisher Sprache verfaßte Denkschrift ist gegenwärtig hier in der Hempelschen Buchhandlung erschienen und dürfte für Sachkenner von hohem Interesse sein. *

Statistische Mittheilungen,

Die große Sammlung, welche die allgemeine Statistik von Frankrei ckch (mit Ausnahme Korsika’s, dessen Kataster noch nicht vollendet ist) umfaßt, ist neuerdings durch einen vierzehnten Band, „Boden und Bebölkerung“ betitelt, vermehrt worden. Die Angäben über die Boden- verhältnisse find aus dém jedes Departement betreffenden Kataster, die Angaben übex die Bevölkerung aus den Ergebnissen der leßten Volks-

| zählung (1851) und den Civilstands - Registern (Heirathen, Geburten,

Todesfälle) jeder Gemeinde genommen worden. Es haben bei dieser Ar- beit, ungerehnet der gebotenen Hülfsmittel, große Schwierigkeiten Über- wunden werden müssen, und es wird derselben nachgerühmt, daß sie der ib so nahe kommt, als es bei einem Gegenstande dieser Art möôg- ih ist. ; Nach diesen Angaben enthält das französische Gebiet: 52,305,744 Hektaren (5487 Hektaren machen eine Quadratmeile aus) oder 9617 Quadratmeilen. Dieser Boden besteht aus: 25,500,075 Hektaren Ackerland 7,688,286 Waldung 7,133,282 Haideland, Sümpfen, Felsen, Bergen, obne Anbau und Ertrag —- 5,159,179 Wiesen 2,088,048 Weinbergen 41,102,122 Wegen aller Art, Straßen Gassen, Pläßen und Spaziergängen 1,047,684 Holzungen und Besißungen, welche nihts einbringen 627,704 Gärten und Baumschulen 559,029 Kastanienpflanzungen 439,572 Flüsse, Bäche, Seen, 150,458, die nicht besteuert sind 109,261 Oel-, Mandel-, Maulbeerpflanzungen 177,168 Teicke 64,429 Erleu- und Weidengebüsh 17,372 Pfüßen, zur Bewässerung bestimmte Ka- näle (canaux d'’ir:igation), Viehtränken (ab:reuvou s) 12,27T2 zur Schiff- fahrt bestimmte Kanäle 14,742 von öffentlichen Gebäuden , Kirchen, Kirchhöfen bedeckt 3566 Steinbrüche und Bergwerke. Es giebt in Frankreich 7,462,545 Häuser. Durchschnittlich ist jedes Haus von noch niht fünf Personen bewohnt. —- 313,619 Häuser haben nur eine 1,805,422 zwei 1,433,642 drei 996,348 vier 692,685 fünf 2,220,757 sechs und mehr Oeffnungen. Die 126,210,194 Parzellen, in

funft vorgelegt und zur Annahme empfohlen zu werden. (Pr. C.) | welhe der Boden Frankreichs zerfällt, gehören 11,053,702 Eigenthü-

Man schreibt der „Pr. C,“ unterm 11. d. M. aus Rio de Ja=- | mern an.

neiro: Der hier stotionirte englische Contre-Admiral Hove Johnstone | ) ICatonSmii A ; ier st| E N | welche in fünf Vassins ausmünden und die eine Länge von 8817 Kilometer

Die Conmunicationsmittel bestehen aus: den schiffbaren Flüssen,

bilden (der Kilometer beträgt ungefähr eine Viertelmeile) 97 Kanälen, zusammen 4715 Kilometer auésmachend 654 Kaiserlichen Straßen mit einer Länge von 36,038 Kil. 1694 Departementalstraßen mit 45,626 dil. Länge 59 strategischen Straßen: 1,463 Kil. lang -—— 284,737 Gemeinrdewegen aller Art mit 558,441 Kil. Länge. Das gesammte Ver- bindungsneß, von welchem Frankreich bedeckt ist, beträgt: 655,737 Kil, ohne die Eisenbahnlinien zu renen, deren für 8860 Kil. entweder vollendet oder in Angriff genommen sind. Brücken von mehr als 20 Metres Länge (der Metre 3 Schuh 115 Linie) giebt es 1914, welche 8000 Vöôgen odex Jochspannungen enthalten. (Pr. C.) Ga

Jn dem Budget des französischen Krieg8ministeriums für 1857 wird die Stärke des Landheeres auf 366,064 Mann festge- stellt. Dabei sind aber die Garde de Paris, die Fremdenlegion und das Eingebornen-Corps Algeriens nicht mitgerechnet. Von den Truppengat- tungen wird die Jufanterie mit 220,268, die Kavallerie mit 62,988, die Artillerie mit 34,282, die Gendarmerie mit 22,712, das Jungenieur-Corps mit 9068, der General-Stab mit 4345, der Train mit 4971, das Ve- teranen-Corps mit 1135, endlich die Militair-Jntendantur mit 6299 Mann angescht. Die Fremden-Legion in Algerien soll 6110 und das Tirailleurs- und Kavallerie - Corps - der Eingebornen Algeriens 6737 Mann zählen, Die Zahl der Offiziere des eigentlichen Heeres ist, Beamte mit Offiziers- rang cingerechnet, auf 20,500, ohne die Militairbeamten auf 18,805 ge-

seßt. (Pr. C)

C ————A Een

Landwirthschaft.

Der etwa 25,000 Morgen große Drazßig-See bei Tempel- burg im neusteltiner Kreise, wurde bereits im Jahre 1788 um mehrere Fuß gesenkt, nachdem zu diesem Zweck das Gut Neppow bon des Königs Fricdrih Wilhelm 11. Majestät als Chatoullegut angekauft war. Da- mals blieb aber eine Mühle stehen, welche unterhalb des Sees auf dem Oragefluß licgt, und welche die weitere Senkung hindert. Jeßt wünscheu die betheiligten Grundbesißer eine weitere Senkung des Sees um 8 Fuß unter Cassation der vorgedachten Reppow- Mühle auszuführen. ZU diesem Zweck wurde die Mühle von einem der Hauptbetheiligten angekauft. Die Ablassung des Sees hat {hon im Herbst vorigen Jahres begonnen, und die Verhandlungen über die Vil dung einer Entwässerungs- Genossenschaft find

ts das Statut einer solchen der Aler-

so weit vorgeschritten, daß berei