1856 / 77 p. 2 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Das 13te Stück der Geseg - Sammlung, welches heute auê=- gegeben wird, enthält unter

i ; {tigungs - Urkunde, betreffend die Statuten di iE s TE A 4 Firma „Bexgischer Gruben- und Hütten-

Verein“ mit dem Domizil zu Düsseldorf errichteten

Actien-Gesellschaft. Vom 10, März 1856.

Berlin, ten 34, März 1856.

Debits-Comtoir der Gese -Sammlung.

Fustiz-Biinisterium.

Der bisherige Kreisrichter von Gostkowskty in Rummels- burg ist zum Rechtsanwalt bei dem Kreisgerichte in Bütow, mit | Anweisung des Wohnsißes daselbst, und zugleih zum Notar im |

Departement des Appellationsgerichts zu Cöslin ernannt; und

Dem Advokat-Anwalt Paul Joseph Eller die nachgesuchte | Entlassung von dem Amte als Anwalt bei dem Landgerichte zu |

Bonn ertheilt worden.

Preußische Bank,

Verfügung vom 27. März 1856 betreffend die Grundsähe in Beziehung auf die Benußung der i Bankanstalten.

Wir haben bemerkt, daß die meisten Provinzial-Bankanstalten von den Grundbesißern nur sehr selten benußt werden. Der Grund | hiervon kann nicht darin S daß die Grundbesiger anderswo |

billiger als zu dem Bankzins fönnten.

laut geworden sind. leihtern, stellen wir nachstehend die Grundsäße zusammen, nach welchen bei derartigen Anträgen zu verfahren ist:

1) Was den Wechselverkehr anlangt, so unterliegt es zu- | nächst keinem Bedenken, daß Wechsel, welche aus dem Betriebe

ländlicher Gewerbe, wie aus dem Ankauf von Getrcide und Kartoffeln zur Brennerei, von Oelsaaten für Oelmühlen, aus dem Verkauf von Holz, Getreide, Spiritus u, st. w. hervor=

gegangen find, auch ohne Zutritt eines faufmän-=- |

nishen Verbundenen auf den Namen von Gutsbesißern allein diskontirt werden dürfen, wenn die Sicherheit unzweifelhaft ist, die Wechsel an einem Bankorte zahlbar gemacht sind und nicht über drei Monate zu laufen haben. Um den Grundbesißern

aber die Benußung der Bank noch mehr zu erleichtern, wollen | wir hierdurch ferner genehmigen, daß in den Zeiten des ge- |

wöhnlichen Geldbedarfs der Grundbesißer, insbesondere also ‘um die Zeit der Wollmärkte und der Ernte auch solche Wechsel, welche aus dem landwirthschaftlihen Gewerbe nicht

hervorgegangen; sondern nur zu dem Behufe ausgestellt sind, um sich über die vorübergehenden Geldbedürfnisse hinwegzu- |

helfen, von den Bankanstalten diskontirt werden dürfen.

Wir wissen sehr wohl, daß die Diskontirung dieser Wechsel mit ganz besonderer Schwierigkeit verknüpft ist, weil ihnen die Grundlage fehlt, welche den rihtigen Eingang der aus dem Geschäft selbst entsprungenen Wechsel verbürgt. Die

Zeiten ausgedehnt Betheiligten entsprehenden Betrag beschränkt wird und. stets dessen eingedenk bleiben, daß die ganze Maßregel nur den Zweck hat und haben kann, den Grundbesißern über einst-

weilige Bedürfnisse hinwegzuhelfen, nicht aber ihnen das feh- | lende Betriebskapital zu verschaffen, so besorgen wir uicht,

daß aus der Diskontirung . dieser Wechsel irgend erhebliche Gefahren und Verluste für die Bank entstehen werden,

Posen.

uße Kredit finden, da allgemein gerade darüber geklagt wird, daß sie, namentlich in den östlichen Provinzen, | schr {wer und nur uuter den lästigsten Bedingungen Kredite erhalten | Noch- weniger haben wir Veranlassung anzunehmen, daß | die Bankvorstánde den Grundbesißern die Benußung der Bank irgendwie erschweren, da Klagen der Art noch von keiner Seite Um die Benußung der Bank thunlichst zu er-

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Rükfsichtlich der übrigen Modalitäten bleiben die allgemeinen Bestimmungen in Kraft. Es wird daher in der Regel auf drei gute Unterschriften zu halten sein, wenn die vorhandenen zwei niht unbedenklich sicher sind und eine Erneuerung des Wechsels nur ausnahmsweise und niemals für länger als für weitere drei Monate zu genehmigen sein, Sind die Wechsel bei der Bankanstalt selbst zahlbar gemacht, so is von der Be- zahlung einer Provision für die hiermit verbundene Mühwal- tung Abstand zu nehmen.

2) Rücksichtlich des Lombardverkehrs behält es bei den be=- stehenden Bestimmungen sein Bewenden. Da uns aber Mit- theilung gemacht worden is, daß sich namhafte Beträge der in verschiedenen Provinzen ausgegebenen Kreis-, Deichbau- und ähnlicher Obligationen in den Händen von Grund- besißern befinden, so wird hierdurch genehmigt, daß auch diese Obligationen bis zu 77 des Courswerthes, oder, wenn sich dieser nicht sofort ermitteln läßt, bis zu 77 des Courswerthes derjenigen inländischen Papiere beliehen werden dürfen, welche ‘bei gleichem Zinsfuße ungefähr dieselbe Sicher- heit gewähren. Die leßte Vergünstigung kann übrigens auch anderen Personen, welche auf Papiere dieser Art Darlehne aufnehmen wollen, gewährt werden.

Berlin, den 27, März 1856. Königlich Preußisches Haupt - Bank - Direktorium.

An

| sämmtliche Provinzial-Bank-Anstalten.

Angekommen: Der Fürst Adam Czartoryski, von

Der Minister-Resident bei der Republik Mexiko, Freiherr von

Richthofen, von Mexiko.

Se. Excellenz der Herzoglich anhalt = bernburgishe Staats- minister von Schaetell, von Bernburg.

Abgereist: Se. Excellenz der Wirkliche Geheime Rath, Graf von Renard, nach Groß-Strehliß. Í :

Berlin, 31. März, Se. Majestät der König haben Aller= gnädigst geruht: Dem BVerghauptmann von Dechen zu Bonn und dem Geheimen Ober-Finanzrath Dr, von Viebahn zu Ber- lin die Erlaubniß zur Anlegung des von des Kaisers der Franzosen Majestät ihnen verliehenen Offizierkreuzes des Orrens der Ehren= Legion, so wie dem Hofmaler Professor Hensel zu Berlin zur An= legung des von des Prinzen und Regenten von Baden Königliche Hoheit ihm verliehenen Ritterkreuzes Tes Ordens vom Zähringer Löwen zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Charlottenburg, 30. März. Ihre König-=- lihen Majestäten wohnten heute Vormittag dem vom Ober- Hofprediger Dr. Strauß gehaltenen Gottesdienste in der Schloß- fapelle hierselbst bei. Mittags war bei Allerhöchstdenenselben Familien= tafel, während welcher die Nachricht von dem zu Paris heute stattgefundenen Abschluß des Friedens eintraf, Aus dieser Veran- lassung fand Abends 8 Uhr in der festlich erleuhteten Schloßkapelle eine Dankfeier, unter Absingung des ambrosianischen Lobgesanges, statt, an welher Jhre Majestäten Der König und die Königin, die anwesenden Mitglieder der Königlichen Familie,

; ; j | vi fonen des Königli staats und andere hochgestellte Diskontirung solcher Wechsel wird daher auch stets die Aus- | viele Personen des Königlichen Hofstaats )ochgeste

nahme bilden müssen. Wenn die Bankvorstände aber darauf | sehen, daß die fo gewährte Hülfe niht über die gedachten |

und ‘auf einen den Verhältnissen der nahmen.

Personen, so wie die hiesigen Königlichen und Stadt-Behörden, die Geistlichkeit, ein Theil der Garnison und mehrere durch das Ein= láuten der Feier herbeigerufenen Bewohner Charlottenburgs Theil

Der Oberhofprediger Dr. Strauß hielt das Dankgebet, eine Abtheilung des Domchors wirkte bei Ausführung des Gesanges mit *).

«) Jm Zahre 1763 am 30. März hielt König Friedrich 1). Majestät

gleichfalls in der Schloßkapelle zu Charlottenburg nah stattgefundenem cFriedensshluß des siebenjährigen Krieges eine Danfkfeier.

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Berlin, 31. März. Dem Herrenhause erstattete in seiner Sihung am 29, März Graf von Aruimse- Boißen-= burg Bericht des Gesammt-Ausschusses des Hauses über die Ange-

legenheit der Herren von Rochow und von der Marwigy. Der |

Gesammt - Aus\huß beantragte: das Haus wolle auf das an das

Prásidium des Herrenhauses gerichtete Schreiben des General-Kom- | 4) ‘Da |

mandos des 3, Armee-Corps folgenden Beschluß fassen : das Mitglied des Hauses Herr von Rochow sich unmittelbar nach

|

|

dem Duell mit dem Herrn von Hinckeldey der Militairbehbörde zur Untersuchung ge#tellt hat, so bedarf es der Genehmigung des Hausfes |

ur Einleitung des weiteren Verfahrens nicht; 2) zur Einleitung ô H j t

der Untersuchung wider das Mitglied des Herrenhauses Hrn. v. D. | Marwiy ertheilt das Haus die beantragte Genehmigung. Ohne

Diskussion wurden diese Anträge angenommen. Breslau, 29, März. | hiesigen Universität, Dr. Ambro#ch, in einem Alter von 51 Jahren.

Oldenburg, 28. März, Gestern Vormittag ward unser Landtag dur den Minister-Prásidenten v. Rössing eröffnet, Die

von den Ständen zu berathenden Vorlagen betreffen die Erlassung |

ines en Steuergeseßes, den Vortrag des Zollvereins mit | pi T. S O BLAR 6 eines neuen Steuergeseßes, L V Z Z | d. M.: „Seit dem 1, Januar d. J. bis 13, März sind in unsere Häfen

Bremen und die Bewilligung von Geldmitteln zur Deckung ver- schiedener dringliher Staats - Ausgaben, Bureaus Prásident Zedelius, Vice - Präsident ward die Zuziehung eines Stenographen nung der Verhandlungen genehmigt, von neun Mitgliedern behufs Einbringung von Vorschlägen, wie die Geschäfte des Landtags erledigt, d, h. welche Ausschüsse ge=

Pankraßz 2c. zur Aufzeich-

Heute Morgen starb der Professor der |

Schwarzen Meere ‘dauert fort. Die Zahl der während der neu=

| lihen Stürme gescheiterten Schiffe wird auf 24, ja, laut andern Be-

rihten, auf 40 angegeben. Nachrichten aus der Krim zufolge besserte sich der Gesundheitszustand der französischen Truppen, Wieaus Eupa - toria, 12, März, gemeldet wird, waren zwischen dem feindlichen Heere Vorbesprechungen im Hinblick auf den Abschluß eines Waffen- stillstandes gehalten worden.

Marschall Pelissier hat folgenden Tagesbefehl erlassen :

„Soldaten! Die Königin von England’ hat zum Andenken an den Krieg auf der Krim eine Denkmünze schlagen lassen. Es war der Wille der erhabenen Bundesgenossin unseres Kaisers, daß dieselbe als Beweis dafür diene, wie hoch sie so viele mit ihren eigenen Soldaten getheilte Mühen und Gefahren zu s{chäßen weiß. Jhr werdet dieses edle Zeichen empfangen, welches auf eurer Brust Zeugniß von den glorreichen und brüderlichen Thaten ablegen wird, die in zwanzig Schlachten und wäh- rend einer ewig denfwürdigen Belagerung vollbracht worden-sind. Wenn

| ihr zu euren Familien zurügekehrt seid, so wird. diese Denkmünze auch

Nacch der Wahl des |

in den entlegensten Dörfern an das Bündniß zweier großen Völker erinnern. P elififbe r. Man schreibt der „Pr. C.“ aus Galaß unter dem 19ten

113 Schiffe eingelaufen. Davon gingen beladen fort, nah neu= tralen Häfen: 17 Schiffe mit 5088 Quarter Weizen, 6447 Quarter

| Roggen, 3600 Quarter Mais und 600 Quarter Gerste. Die

wählt und welche Personen dafür bestimmt werden sollen, ernannt | wel{cher Ausschuß morgen Bericht erstatten wird und endli | das Präsidium ermächtigt, eine Deputation von ueun Mitgliedern |

zur Erwiderung des Grußes Sr. k, Hoheit des Großherzogs zu ernennen. (D. J)

Hessen. Darmstadt, 28. März. Se. Königl, Hoheit der Großherzog hat den Ministerresidenten zu Paris, Kammerherrn und Oberst - Lieutenant Frhrn. von Grancy, zum außerordentlichen Gesandten und bevollmächtigten Minister am Kaiferl, französischen Doe ernan, C

Mainz, 28. März. Von den verschiedenen hier garnisoniren= den Königl. preußischen Truppentheilen sinv heute Morgen mehrere Stabsoffiziere als Deputationen nah Koblenz gereist, wo morgen die Nachfeier des Geburtsfestes Sr. Königl, Hoheit des Prinzen von Preußen begangen wird. (Fr. P. Z)

Nassau. Wiesbaden, 28 März. Heute Nachmittag hielt die Zweite Kammer Sißung. Sie wählte das Büreau. Zum Präsidenten ward der Abgeordnete Wirth ernannt. Derfelbe be= kleidet dies Ehrenamt {on 9 Jahre. (Mittelrh. Ztg.)

Großbritannien und Jrlaud. London, 29, März. Der Hof fiedelt am Montag von Windsor nah Buckingham-Palace

Z 5 l Y Éi F B ci D ne ; C . ferner ein Aus\chuß Geschäfte sind noch immer sehr flau.

Bei Sulina werden nun von Seiten Oesterreichs Versuche zur Beseitigung der Barre ge- troffen, Ein damit beauftragter Stabsoffizier will dies durch Ver= senkung von mit Pulver gefüllten Flaschen bewirken, durch deren Sprengung er den festen Sandboden der Barre zu lodern getenktt. Nach hier eingelaufenen Nachrichten soll der Bojar Theodorize Bal, früherer Hettmann der moldauishen Miliz, die meisten Hoffnungen zur Kaimakamie für die Moldau und der Bojar

" Krezzulesco in Bukarest für die Wallachei haben.

über, wo er vermuthlich 8—10 Tage bleiben wird, um sich daun

nach der Insel Wight zu begeben. Dem „Mornine Herald“ zufolge ist Grund zu der Annahme

vorhanden, daß der englisch - persishe Zwist bald geschlichtet sein

und daß Herr Murray auf feinen Posten nah Teheran zurück L | d kehren wird.

Franftreich. Senatssißung verlas der Präsident ein ihm vom Staatsminister übermahtes Duplikat des Geburtsaktes des Kaiserlichen Prinzen. Jn der gestrigen Sißung des geseßgebenden Körpers wurde ein

Gescßzentwurf vorgelegt, wonach im Jahre 1857 ein Kontingent D Cf ) “. C

Paris, 29. Mrz... In 2001 vorgemgen

von 140,000 Mann der Klasse von 1856 zum Dienst einberufen

werden soll.

Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 24, Märzt | „Die Königin hat, altem Brauche gemäß, am Charfreitage acht |

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zum Tode verurtheilten Verbrechern das Leben geschenkt.“ Eine De pesche vom 27. März lautet: „Die Cortes haben die

allgemeine Verathung der Grundlage des organischen Geseßes über |

die Gerichte beendigt,“

Eine Depesche aus Madrid vom 28. Márz lautet: „Die |

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ersten Grundlagen des organischen Geseßes über die Gerichts= hófe sind von den Cortes genehmigt worden. Die Berathung des von Santa Cruz vorgelegten Fingnzplanes wird unmittelbar nachher beginnen.“

“Jtalien. Turin, 25. März. Der Verkauf der den Be= darf des Armee - Trains übersteigenden Pferde und Maulthiere ist in mehreren Städten von dem Kriegsministerium angeordnet worden.

Türkei. Aus Marseille vom 29, März wird telegraphirt: Der „Sinai“ ist mit Nachrichten aus Konstantinopel vom 20sten in unsern Hafen eingelaufen, Das s{chlechte Wetter im

Dánemark. Kopenhagen, 28. März. An des verstor= benen Geheimen Raths Stemann Stelle ist der frühere Minister Graf A. W. Moltke auf Bregentved zum Ordenskanzler und Oberkammerlherrn ernannt worden.

Amerika. New-York, 10. März. Der Präsident der Vereinigten Staaten hat in einer an den Senat zu Washington gerichteten Botschaft die Bewilligung von 300,000 Doll. verlangt, die zur Unterdrüung der Feindseligkeiten gegen die Fydianer in Oregon verwandt werden sollen. Einer Depesche ausWajhington vom heutigen Tage zufolge ist es demOberstenWheeler, demGesandten der Vereinigten Staaten in Nicaragua, troß beharrliher Bemühungen noch nit gelungen, den Staatssekretair Marcy davon zu überzeugen, daß er ein Recht gehabt habe, die neue Regierung jener Republik anzuer= tennen.

Er ist in seinen Instructionen angewiesen worden, seine Thätigkeit in Central - Amerika auf den Schuß

der amekikanishen Interessen zu beschränken.

Dir\chau, 30. Mrz. Erneuerte Kälte von 7 Grad hat das Trelbeis in der Weichsel sehr vermehrt und den Eisstand in der Nogat bis oberhalb von Marienburg fortgeseßt, so daß dort jeßt der Uebergang verhindert if.

Cúóln, 29, Márz. Die Post aus England von heute ist aus= geblieben.

Der Eisenbahnzug aus Frankfurt a. M. hat am 29. Márz c. in Kassel den Anschluß an den 11, Zug nah Berlin nicht erreicht.

(Wolff's Tel, Bur.)

Triest, Sonnabend, 29, Márz, Abends.

Die Ueberlandspost ist eingetroffen und bestätigt durch Nachrichten | aus Singapore vom 21. Februar, daß Jeddo, die Hauptstadt

Japans, durch ein Erdbeben zerstört worden ist, viele Menschen da- bei ums “Leben gekommen sind und daß das Elend außerordentlich groß sei. Der Kaiser von Japan und dessen Familie sind unver= leßt geblieben.

Aus Victoria in Australien wird gleichfalls mitgetheilt, daß der dortige Gouverneur Charles Hotham gestorben ist.