1856 / 77 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Paris, Sonntag, 30. März, Nachmittags 3 Uhr. (Wolff's Tel. Bur.) So eben isst der Friede unterzeihnet worden. Die „Assemblée nationale“ hat ein zweites Avertissement er-=

halten.

Paris, Sonntag, 30. Márz. (Wolffs Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ meldet, daß der Kaiser den General Ney zu Lord Clarendon, dem Grafen Cavour und dem Grafen Orloff gesendet habe, um ihnen seinen Dank für die in der Krim bei Bekanntwerden der Geburt des französischen Prinzen abgefeuer= ten Kanonensalven und stattgehabten Fllumination auszudrücken.

Die Zproz. wurde gestern Abend auf dem Boulevard zu 73

40 gehandelt.

Paris, Sonntag, 30. März, Nachmittags 4 Uhr 50 Minuten (Wolffs Tel, Bur.) Um 3 Uhr verkündeten die Kanonen des Jnvaliden-Hotels den ges{lossenen Frieden.

An den Straßenecken befindet sich so eben folgender Anschlag : Um 1 Uhr wurde ein Vertrag unterzeichnet, der dem Kriege ein Ende sept, indem er die orientalische Frage regelt und die Ruhe Europas auf soliden, dauerhaften Grundlagen sichert. Eine Extra- Ausgabe des „Moniteur“ enthält nur dieselbe Mittheilung.

Paris, Montag, 31. März. (Wolffs Tel. Bur.) Der heutige „Moniteur“ theilt mit, daß die Auswechslung der Ratificatio- nen in vier Wochen, wo möglich noch früher, in Paris stattfinden werde. Die im Friedensvertrage stipulirten Punkte werden vor der Ratification niht veröffentlicht werden. Nach Schluß der gestrigen Konferenz-Sißung wurden sämmtliche Bevollmächtigte in den Tuilerieen empfangen. Die gestern Abend stattgehabte Jllu- mination ist glänzend ausgefallen.

Aus Konstantinopel eingetroffene Nachrichten vom 20. d. mel den, i sich der Gesundheitszustand der französischen Truppen da- selbst gebessert habe.

Der heutige Constitutionnel theilt mii, daß der Graf Orloff eingeladen worden sei, sich bei der morgen stattfindenden Revoue der Suite des Kaisers anzuschließen. Oesterreichishe Offi- ziere, die in besonderer Mission hier anwesend sind, haben eine gleihe Einladung erhalten. Lord Clarendon reist bald na London ab, um den Parlaments-Sißungen beizuwohnen.

London, Sonntag, 30. März, Abends 10 Uhr 15 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) Die Kanonen des Tower verkündigen eben London den Frieden. Große Menschenmassen befinden sich auf der London Bridge.

Gewerbe- uno Handels-Nachrichten.

Am 1. April d. J. werden in Kolberg und in Köslin elegxaphen-Stationen eröffnet.

[540] Steckbrief. [541]

Der Dienstknecht Johann Friedrich Wils- helm Kuhl, am 17. N 1834 zu Bollen- dorf bei Dahme geboren, evangelischer Konfession, zuleßt in Schönefeld wohnhaft, ist wegen Dieb- stahls zu einer dreimonatlichen Gefängnißstrafe und Untersagung der Ausübung der bürger-

Friedrich Giraud

verurtheilt worden.

Da der jeyige Aufenthalt des Angeklagten nit zu ermitteln gewesen, so ersuchen wir alle Civil - und Militair - Behörden dienstergeben|t, auch den 2c. Kuhl gefälligst vigiliren, ihn im Betretungsfalle verhaften und an die nächste Gerichtsbehörde, welche zugleich vorbehaltlich besonderer Requisition um vorläufige Voll- streckung der erkannten dreimonatlichen Gefäng- nißstrase ersucht wird, abliefern, auch Mitthei- lung davon sofort hierher gelangen zu lassen.

Wir versichern die sofortige Erstattung der dadurch erivachsenen Auslagen und den verehr- lihen Behörden „des Auslandes eine gleiche

Steckbrief. Oer nachfolgend näher bezeichnete Kaufmann | ort: Thorn, 14) Früherer Aufenthaltsort: unior hierselbst, über | Thorn. Bekleidung ist unbekannt.

dessen Vermögen der kaufmännische Konkurs eröff- —— net, und welcher des betrüglichen Bankerutts drin- 2 g o U hat D N entfernt, und [547] | oll auf das s{leunigste zur Haft gebracht wer- lichen Ehrenrechte auf ein Jahr, rechtskräftig | den. Jeder, wer N dem R E des Entwichenen Kenntniß hat, wird aufgefordert, mögen der kaufmännische Konkurs eröffnet, ‘und solchen dem Gerichte oder ver Polizei seines Wohnorts augenblicklih anzuzeigen, und diese Behörden und Gendarmen werden ersucht, auf den Entwichenen genau Acht zu haben und denselben im Betretungsfalle unter sicherem Geleite an das unterzeichnete Kreisgericht ge- gen Erstattung der Geleits- und Verpflegungs- Kosten abliefern zu lassen. :

Thorn, den 27. März 1856.

Königliches Kreisgericht. 1. Abtheilung.

Signalemént des

| riedrich Gi ; 1) Größe: 5 Fuß 5—6 A

Leipzig, 29. März. Leipzig - Dresdener 2577 Br. Löbau-Zit- taner €3 G. Magdeburg - Leipziger 322 Br.» Berlin - Anhaltische —. Berlin-Stettiner —. Cöln-Mindener —. Thüringische 116 Br., 1155 G. Friedrich - Wilhelms - Nordbahn —. Altona-Kieler —. Anhalt-Dessauer Landesbank-Actien Litt. A. u. B. 139 Br.; C. 1224 G. Braunschweigsche Bank-Actien Litt. A. u. B. 1452 Br. Weimarische Bank- Actien Litt. A. u, B. 1242 Br., 123% G. Wiener Banknoten 100 G. Oesterreickhische S5proz. Metalliques 86 Br. 4854er Loose —. 1854er National - An-

leihe 86% G. Preuss. Prämien-Anleihe —.

Wien, 31. März, Nachmittags 12 Uhr 45 Minuten. (Wolff. Tel. Bur.) Abwartende Haltung, lebloses Geschäst, Geldklemme.

Silber - Anleihe 89. Sproz. Metalliques 86. Azproz. Metalliques 76%. Bankactien 1094. Nordbaho 301. 1839er Loose 137. 1854er Loose 110. National - Anlehen 865. Bank - Interinas - Scheîne 342. London 10, 05. Augsburg 101%, Hamburg ‘74%. Paris 1197. Gold 5%. Siber 3.

Paris, 30. März, Nachmittags 2 Uhr 30 Minuten. (Wolffs Tel. Bur.) In der Passage war man auf das Kesnultat der heutigen Konfercenz-Sitzung gespannt. Die 3proz. eröffnete zu 73, 40, stieg auf 73, 50 und schloss zu 73, 40.

Königliche Schauspiele.

Dienstag, 1. April. Jm Opernhause. (64ste Vorstellung.) Die Stumme von Portici. Große Oper in 5 Abtheilungen, von Sçribe. Musik von Auber. Ballets vom Königlichen Balletmeister P. Taglioni. Mittel-Preise,

Im Schauspielhause. 89s\te Abonnements-Vorstellung : Narziß. Trauerspiel ‘in 5 Akten, von A. E. Brachvogel.

Kleine Preise. Parquet-Logen 20 Sgr. Tribüne 20 Sgr. Parquet 20 Sgr. Fremden-Loge 1 Rthlr. 10 Sgr. Erste Rang- Logen 1 Rthlr. Erster Balkon 1 Rthlr. Zweite Rang = Logen 15 Sgr. Zweiter Balkon 15 Sgr. Parterre 15 Sgr. Dritte Rang-Sperrsiße 10 Sgr. Amphitheater 77 Sgr.

Mittwoch, 2. April. Im Opernhau e. (65ste Vorstellung) : Auf Begehren: Der Barbier von S a E 2 Abtheilungen. Musik von Rossini. (Frau Bürde-Ney, Königl, sächsische Kammersängerin: Rosine, vorleßte Gastrolle, und wird die- selbe folgende Mufsikstücke einlegen: 1) „Liebhen, wo weilest Du?‘ von Marschner. 2) Arie aus der Oper „Die diebische Elster‘‘, von Rossini. 3) Walzer von Venzano.) Zum Schluß: Persische Tänze, für die Königlihe Bühne eingerichtet von dem Königlichen Balletmeister Taglioni, ausgeführt von Fräul. Marie Taglioni, in Begleitung der Frls. Koh, Köbisch, Lilienthal, Soldansky, so wie der Hrn. Ehrich, Ebel und des Corps de Ballet. Der Gesang wird ausgeführt von den Herren Friese, Tägener und Chor, Die Musik ist nach Nationalweisen vom Kaiserl. russischen Kapellmeister Stefani arrangirt. Hohe Preise.

Im Schauspielhause. (90e Abonnements-Vorstellung): Wie man Häuser baut. Lokales Zeitgemälde in 4 Akten, von Charlotte Birch-Pfeiffer. Kleine Preise,

nzeiger.

Sprache: deutsch und polnisch. 13) Geburts-

Ste@bries Der nacfolgènd näher bezeichnete Kaufmann Theodor Elsner bon hier, über dessen Ver-

welcher des betrüglihen Banquerutts dringend verdächtig, ist am 26. März c. der Haft ent- wichen, und soll auf das Schleunigste zur Haft gebracht werden.

Jeder, wer von dem gegenwärtigen Auvfent- haltsorte des Entwichenen Kenntniß hat, wird aufgefordert, solchen dem Gerichte oder der Po- lizei seines Wohnorts augenblicklich anzuzeigen, und diese Behörden und Gendarmen werden. ersucht, auf den Entwichenen genau Acht zu haben und denselben im Betretungsfalle unter 1 ficherm Geleite an das unterzeichnete Gericht oll, nit ganz genau. | gegen Erstattung der Geleits- upd Verpflegungs-

Rechtswillfährigkeit. 9) Haare: blond. 3) Süirn: frei. 4) Augen- | Kosten abliefern zu lassen.

Das Signalement kann nicht angegeben werden. Berlin , den 20. März 1856.

Königl. Kreiegericht, T. (Kriminal-) Abtheilung.

evangelisch.

brauen: blond. 5) Augen: grau. 6) Bart: Schnuxrbart. 7) Zähne: äuf 8) 6

farbe gesund. 9) Statur: stark. 10) Religion: : 11) Gewerbe: Kaufmann. 12) 1) Familiennamen: Elsner; 2) Vornamen:

Thorn, den 27. März 1856.

esichts- Königliches Kreisgericht. I. Abtheilung. Signalement:

Theodor; 3) und 4) Geburts- und Aufent- halts8ort: Thorn ; 5) Religion : evangelisch ; 6) Alter: 33 Jahr; 7) Größe: 5 Fuß 6 Zoll, 8) Haare: dunfelblond; 9) Stirn: frei; 10) Augen- brauen: dunkel; 11) Augen: blaugrau ;- 12) Nase: mittel ; 13) Mund: gewöhnlich ; 14) Bart : dunkel, trägt einen Kinnbart; 15) Zähne gut; 16) Kinn: bewachsen ; 17) Gesichtsbildung: oval und voll; 18) Gesichtsfarbe: gesund; 19) Ge- stalt: stark; 20) Sprache: deutsch und polnisch; 21) besondere Kennzeichen: er spricht lang- sam und mit grober Stimme. Bekleidung: 1 {warz dicktuchener Ueberzieher, 1 s{warze seidene Weste, 1 Paar braune Buxkinhosen, 1 hraune Plüschmüße, 1 Paar Stiefel mit halb- langen Schäften,

[549 Steckbrie s,

Die unverehelichte Er nestine Müller aus Klein - Dobritsh, Kreis Sagan, früher hier im Dienst, ist durch rechtskräftiges Erkenntniß vom 1. Februar 1856 wegen einfachen Diebs- stahls zu einer 14tägigen Gefängnißstrafe ver- urtheilt worden. : E

Da ihr Aufenthalt nicht zu ermitteln 1st, so werden sämmtliche resp. Behörden ersucht, auf die 2c. Müller zu vigiliren, sie im“Betre- tungsfalle verhaften und an das nächste Gericht transportiren zu lassen, welches ersucht wird, die 1átägige Gefängnißstrafe an der Müller zu bollstrecken und uns biervon Nachricht zu geben. i :

Sorau, den 27. März 1856. i

Königl. Kreisgericht. I. Abtheilung.

E

[590] Ster :

Der frühere Scharfrichter Johann Friedri Ceder, welcher wegen einfachen Diebstahls durch unser Erkenntniß vom 17. September d. J. zu einem Monat Gefängniß rechtskräftig verurtheilt worden ist, hat sich seit etwa drei Monaten aus seinem früheren Wohnorte Forst entfernt, und fich dadurch der Strafyollstreckung entzogen, und ist sein gegenwärtiger Aufenthalt bis jeßt nicht zu emnitteln gewesen.

Wir fordern daher einen Jeden, der etwa von dem jeßigen Aufenthalte des 2c. Ceder Kenntniß hat, hiermit auf , davon der nächsten Gerichts- odex Polizei-Behörde zur weiteren Veranlassung ungesäumt Anzeige zu machen. Alle Civil- und Militair - Bebörden aber ersuchen wir dienster- gebenst, auf den 2c. Ceder zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verbaften, uns aber hiervon event. zu weiterer Verfügung \hleunigst zu be- nachrichtigen. :

Sorau, den 21. Dezember 1853.

Königliches Kreisgericht.

Signalement.

Der scinem Namen, Geburts- und Wohnorte nach oben näher bezeichnete 2c. Ceder ist evan- gelischer Religion, Alter 52 Jahre, Ordße: 9 Fuß 10 Zoll, Stirn: schmal und bedeckt, Augen: braun, Nase: \piß, Mund: gewöhnlich, Kinn: spiz, Gesichtsbildung : oval, Gestalt : mittelmäßig, Sprache: deutsch.

Bekleidung: kann nicht angegeben werden.

[939 P r o can a Die abwesende Ehefrau des hiefigen Juweliers Friedrih Louis Zulius Harnisch, Karoline Albertine Luise, geborne Küter, welche angeb- lih im Dezember 1851 sich nach London be-

geben hat, daselbst zur Deportation nach Van-

diemenóland in KRustralién ‘verurtheilt worden ist, die Kolonie aber wieder verlassen haben soll, wixd auf Ansuchen ihres genannten Ehe- mannes, welcher behauptet, von ihrem jeßigen Aufenthalte aller angewandten Mühe ungeachtet keine Nachricht erhalten zu haben, hierdurch aufgefordert, sih binnen neun Monaten und spätestens in dem auf den 19. Dezember d. Vi, Vormittags 115 Thx, : im Stadtgerichte, Jüdenstraße Nr. 59, Zimmer Nr. 24, angeseßten Termine vor dem Stadt- gerer Herrn Mayet zu gestellen und ie wegen böslicher Verlassung angestellte Ehe- scheidungsklage zu beantworten, widrigenfalls die böslihe Verlassung für dargethan ange-

nommen und auf Trennung der Ehe erkannt

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und der ausbleibende Ehegatte für den allein

huldigen Theil erklärt werden wird. Berlin , den 18. März 1856. Königliches Stadtgericht, Abtheilung für Civilsachen, Deputation für Ehesachen.

[548] Bekanntmachung Auf der zu Vierraden belegenen, im Hypo- pothekenbuche dieses Ortes Vol. 11. Fol. 19 Nr. 64 verzeichneten Mittelbürgerstelle stehen unter rubr. Ul. Nr. 6 180 Thlx. zu 44 pro Cent Zinsen für den Amtmann Fiebelkorn zu See- hausen aus der Obligation bom 13. Januar 1808 laut Verfügung von demselben Tage ein- getragen. Aus den Antrag des Grundstücks- Besiyzers, welcher die Tilgung dieser Post be- hauptet, werden daher der Amtmann iFiebeiforn zu Seehausen und dessen unbekannte Erben, Ces- fionarien oder die sonst in seine Rechte getre- ten sind, vorgeladen, ihre Unsprüche an die ge- nannte Post innerhalb drei Monaten und \pâ- testens in dem auf den 9. Juli c., Vormitt. 11 Uhx,

an hiesiger Gerichtsstelle anberaumten Termine

“anzumelden, widrigenfalls sie mit ihren An-

sprüchen auf die Post werden präkludirt und dieselbe im Hypothekenbuche gelösht werden wird. Schwedt, den 17. März 18596. Königliche Kreisgerichts-Deputation.

[1686] Proclama.

Der verwittweten Dorchen Schwarzwald zu Krotoschin sind angeblih Ende August 1592 die Z¿prozentigen Posener Pfandbriefe:

Nr. 7/1196 Wieczyn, Kreis Pleschen über

500 Thlx. und Nx. 70/1220 Dobrojewo, Kreis Samter über 100 Thlr. ohne die dazu gehörigen Zins-Coupons entwen- det worden.

Die etwaigen Jnhaber derselben werden auf- gefordert, fich spätejtens in dem am 15. Juli 1896, Vormittags 11 Uhx, vorx dem Herrn Kreisgerichts -Yath Neumann in unserm FJustructionszimmer “anstehenden Termine zu melden, widrigensalls sie die- gânz- liche Amortisation dieser Pfandbriefe zu gewär- tigen haben.

Posen, den 0. September 1899. :

Königl. Kreisgericht, I. Abtheilung für Civilsachen.

[542] Konkurs - Exöffnung. Königl. Kreisgericht zu Pr. Stargard!1. Exste Abtheilung. den 29. März 1856, Nachmittags 4 Uhr. Ueber das Vermögen des Gutsbesizgers Ephraim Hirschberg ist der faufmännische Kon- furs eröffnet. R Zum einstweiligen Verwalter der Masse ist der Rechts-Anwalt Schoenau hierselbst betellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden aufgefordert, in dem auf i ; den -10. April d. J, Vormittag®9 10 Uyr, in dem Verhandlungszimmer Nr. 2 des Ge- richtsgebäudes vox dem gerichtlichen Kommissar Herrn Kreisgerichts - Nath Lesse anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibebaliung dieses Verwalters oder die Bestellung eines anderen Verwalters abzugeben. Allen, voelche vom Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ihm etwas verscbulden, wird aufgegeben, nichts an densel- ben zu verabfolgen oder zu zahlen ; vielmehr von dem Besiße der Gègenstände bis zum Zten Mai 1856 einschließli dem Gerichte oder dem Verwalter der Masse Anzeige zu machen, und Alles, mit Vorbehalt ihrer etwaigen Rechte, ebendahin zur Konkursmasse abzuliefern. Pfand- inhaber und andere mit denselben gleichberech- tigte Gläubiger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besige befindlichen Pfand- stücken uns Anzeige zu machen.

[546] Konkurs-Eröffnung. Königliches Kreisgericht zu: Thorn. Erste Abtheilung, den 27. März 1856, Mittags 12 Uhr. Veber das Vermögen des Kaufmann Friedrich

Giraud jun. is der kaufmännische Konkurs eröff- net und der Tag der G I auf

7 den 25. März c. festgeseßt.

Zum einstweiligen Verwalter der Masse if der Kaufmann Kittlaus hierselbst bestellt. Die Gläubiger des Gemeinschuldners werden auf- gefordert, in dem auf den 14. April c., Vormittags 10 Uhr, in dem Verhandlungszimmer des Gerichtsgebäu- des vor dem gerichtlichen Kommissar, Herrn Affessor Bloebaum, anberaumten Termine ihre Erklärungen und Vorschläge über die Beibe- haltung dieses Verwalters oder die Bestellung eines andern einstweiligen Verwalters abzugeben.

Allen, welche vom Gemeinschuldner etwas an Geld, Papieren oder anderen Sachen in Besiß oder Gewahrsam haben, oder welche ibm etwas verschulden , wird aufgegeben, nichts an denselben zu verabfolgen oder zu zablen, viel- mehr von dem Besiße der Gegenstände

_ bis zum 20. April c. einschließli dem Gerichte oder dem Verwal- ter der Masse Anzeige zu machen, und. Alles, mit Vorbehalt ibrer etwaigen Rechte, n zur Konkursmasse abzuliefern. Pfand-Jnhaber und andere mit denselben gleichberechtigte Gläu- biger des Gemeinschuldners haben von den in ihrem Besitze befindlichen Pfandstücken uns Ans- zeige zu machen.

[545] Bekanntmachung.

Die Stelle des Predigers an der hiesigen Landgemeine, mit welcher das Diaconat an der Stadtkirhe verbunden, mit einem Einkommen von ungefähr 650 Thlr., wird in Kurzem erles digt und soll sobald wie möglich wieder beseßt werden. Qualificirte Bewerber laden «wir ein, bis zum 15. April c. ihre Meldungen \hrift- li, unter Einreichung ihrer Zeugnisse, bei uns anzubringen.

Sommerfeld, den 22. März 1856.

Der Magistrat.

[516] B ekanntmachung.

Der Noß- und Viehmarkt wird in der Stadt Posen am 3. und 4. Juli c., der zweite Vieh- markt am 26. September, der dritte Vieh- markt am 19. Dezember c. auf dem Kanonen- Play und den hierzu bestimmten anstoßenden Strafen abgehalten werden, was hiermit zur öffentlichen Kenntniß gebracht wird.

Posen, den 18. März 1856.

Der Magistrat.

| oirinaisde Eisenbal

húring Eisenbahn.

/ S S

Nach den Bestimmungen der §§Y. 10, 19 und 59 des Statuts ist die Dividende von dem Stamm- Actien - Kapital der Thüringischen- Eisenbahn- Gesellschaft - für das Betriebsjahr 1855 auf 6 Prozent oder 6 Thaler p. Actie festgestellt worden. Die Auszahlung derselben erfolgt vom 1ften bis 30. April c. / 1) in Erfurt bei unserer Hauptkasse in den gewöhnlichen Geschäftsstunden, Vormittags von 9 bis 12 Uhr; : 2

2) in den an der Bahn liegenden Städten durch die Einnehmér auf den Bahnhöfen nach 3 Tage vorher geschehener Anmeldung ;

in Berlin durch die Hrn. Breest sGelpckcke;

in Dessau dur Herrn J. H. Cohn; in Frankfurt a. M. durch die Herren M. A. von Rothschild und Söhne; in Leipzig durch die Leipziger Bank. Nach dieser Zeit geschieht die Einlòsung der Dividendenscheine nur durch unsere Hauptkasse in Erfurt. Erfurt, den 43. März 1856. Die Direction der Thüringischen Eisenbahn - Gesellschaft.