1856 / 89 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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v. Jhenplib, betreffend die Erhebung eines Einzugsgeldes in Landgemeinden. s Bericht der Zehnten Kommission über den Antrag des Herrn v. Ploey und Genossen, betreffend die Stiftung von Familien- fommissen aus Grundvermögen; und über den Antrag des Grafen v. Ipenplig, betreffend die Feststellung ermäßigter Annahme-Taxen für die in Erbgang kommenden Bauergüter. 4) Bericht der Eisenbahn-Kommission über den Sechsten Bericht des Ministers für Handel, Gewerbe und öffentliche Arbeiten, betreffend den Fortgang des Baues der Ost-Bahn, der West= fälishen und der Saarbrücker Bahn bis zum Schlusse des Jahres 1855.

Angekommen: Der General-Major und Commandeur der

9ten Infanterie - Brigade, von Bequignolles, von Frank=

furt a. d. O, gi

Berlin, 14. April. Se. Majestät der König haben Aller=- gnädigst geruht : dem Schloßhauptmann von Koblenz, Kammerherrn und Landrath Grafen von Boos-Waldeck, die Erlaubniß zur Anlegung des von des Prinzen und Regenten von Baden König-

liche Hoheit ihm verliehenen Commandeur-Kreuzes erster Klasse des Ordens vom Zähringer Löwen zu ertheilen.

Nichtamtliches.

Preußen. Charlottenburg, 13. April, Jhre Majestäten der König und die Königin wohnten heute dem Gottesdienste in der hiesigen Schloßkapelle bei. Nachmittags fand bei Allerhöchstdenselben Familientafel und Abends eine musikalische Soirée statt, in welcher die Sängerin Valent. Bianchi, der Sänger Stockhausen, Konzertmeister Laub, Pianist von Bülow, so wie der Hofpianist Dr. Kullack mitwirkten.

Berlin, 414. April. Das Herrenhaus erledigte in seiner (25sten) Sipung am 12. d. M, ohne Diskussion : 1) den Bericht der ver - einigten Kommisionen für Finanzen und für Handel und Gewerbe über den Geseßentwurf, betreffend die Einführung eines allgemeinen Landes -= gewichts z 2) den Bericht der vereinigten Kommissionen für Finanz= sachen und für gewerbliche Angelegenheiten über den Handels- und Schifffahrts = Vertrag mit der mexikanischen Regierungz 3) den Bericht der Gewerbe - Kommission über den Geseh - Entwurf, betreffend die Einführung der für die älteren Landestheile geltenden Bestimmungen über die gewerblichen Unterstüßungs-Kassen in den hohenzollernschen Landen und 4) den Bericht der Finanz-Kommis= sion über den Geseß-Entwurf, betreffend die Einrichtung des Salzver= faufs in den hohenzollernschen Landen, nah den Anträgen der betreffen= den Kommissionen, gleihlautend mit den Beschlüssen des Hauses der Ab= geordneten. j

Jn Betreff des von Herrn Sen fft von Pilsach gestellten Antrags, welcher die Besißer von Eisenbahnen, Fabriken 2c., zur Armenpflege für die bei ihnen beschäftigten Arbeiter verpflich= ten soll, beantragte die Kommission: „Das Herrenhaus wolle beshließen: die Königliche Staats-Regierung zu ersuchen, in Er= wägung zu nehmen, ob. nicht im legislativen Wege die Besißer von Ei fenbahnen, Fabriken, Manufaktur- und Unternehmungen für B ergbau und andere Gewerbe angehalten werden können, mehr

für die Erleichterung der Armen-Verbände in Betreff der Armen-

pflege der von ihnen beschäftigten Arbeiter und deren Familien zu leisten, als den bis jeßt bestehenden Geséße vorschreiben.“ Damit erklärte sich der Antragsteller einverstanden. Der Herr Handels-= minister bemerkte, daß die Regierung der Sache ihre volle Aus= merksamkeit schenke, wovon die vielfachen Einrichtungen Zeugniß ablegen, welche sih in anderen Staaten gar nicht vorfänden. Bei den Eisenbahnen bestehen Unterstüßungskassen, welche bedeutende Zuschüsse von der Staatsregierung erhielten und glaube er, daß die Zustände in dieser Beziehung in Preußen niht zu beklagen seien. Die Regierung werde dem Gegenstande unausgeseßt ihre Aufmerksamkeit zuwenden. Der Kommissions-Antrag wurde \ch{ließ- lich angenommen.

Das Haus der Abgeordneten seßte in seiner S'3ung am 12, d, Mts. die Berathung der rheinisheu Gemeinde- Ordnung fort. Nah der Annaÿme einiger Amendements und Beendigung der Spezialberathung, folgte die Abstimmung über die prinzipiellen Fragen: über den Antrag des Abgeord- neten Reichensperger, der dahin geht: das Haus wolle beschließen: dem Gesehß-Entwurfe niht seine Zustimmung zu geben, vielmehr die Erwartung auszusprechen, daß der Geseß-Ent- wurf dem rheinischen Provinzial-Landtage zur Begutachtung vor= gelegt werde, Bei der Abstimmung über den Antrag wurde derselbe abgelehnt. Ein Antrag v. Auer s wald" s: obüberhauptin der Rhein- provinz eine Trennung der Stadt- und Landgemeinde-Ordnung statt= zufinden habe, wurde bejaht, womit also die Trennung zwischen Stadt und Land angenommen itz \{ließlich wurde der Entwurf einer Städte-Ordnung für die Rheinprovinz angenommen.

Sachsen. Gotha, 10. April. Gestern ist der Ausschuß

des gemeinschaftlihen Landtags zur Vorberathung des von der Staatsregierung vorgelegten Geseß-Entwurfs über eine Justiz-Or- ganisation mit Einführung des öffentlihen und mündlichen Ge- rihtsverfahrens hier. zusammen getreten. (L. Z.)

. WVWaiern. München, 11, April, Der Antrag auf Erwei- terung des Privilegiums der baierschen Hypotheken- und Wechsel- bank und Ermächtigung derselben zur Vermehrung der Banknoten- Emission wurde heute von der Kammer der Abgeordneten nach zweitägiger Debatte mit 59 gegen 58 Stimmen verworfen.

12. April, Der Vertrag mit dem Eisenbahn-Konsortium wurde heute von Sr. Majestät dem König sanktionirt, die Kon= zession zu dem Bau der östlihen Eisenbahnen ertheilt und die Statuten genehmigt. (N. C.)

Velgien. Brüssel, 11. April. Jn der heutigen Kammer- Sivung interpellirte Herr Verhaegen die Regierung über die Be- gründung des belgischen Credit Mobilier, dessen Actien jeßt son, ehe das Institut noch ins Leben getreten, mit 20 Prozent Agio auf der Börse angeboten würden. Der Finanz=-M inister erwiderte, daß die Regierung alle ihre Beschlüsse mit ihrer Verantwortlichkeit decken werde, daß er aber über die näheren Bedingungen einstweilen nichts Genaueres mittheilen könne, (Köln. Z.)

Großbritannien und Jrland. London, 141. April, Der Earl v. Malmesbury richtete in der gestrigen Sißung des Ober- hauses an Lord Panmure die Frage, ob es wahr sei, daß die Regierung die Absicht habe, die in der Krim befindlichen Kavallerie- und Artillerie - Pferde vor Einschiffung der betreffenden Waffengattungen zu verkaufen. Seines Erachtens sei ein solcher Schritt durchaus nicht zu empfehlen, indem er die Wirkung haben werde, das mili- tairishe Ansehen Englands in den Augen anderer Nationen her- abzuseßen. Wenn man die Pferde an die Russen verkaufe, so werde es diesen leicht sein, ihren Landsleuten einzubilden, daß sie (die Pferde) im Kriege erbeutete Trophäen seien. Lord Panmure bemerkte, wenn man die Pferde auf den im Schwarzen Meere befindlichen Trans- portschiffen nach England schaffen wollte, so würde die Beförderung eines jeden Pferdes nicht weniger als 47 Pfd, kosten, und wenn man Trans-

-portschiffe von England nach der Krim schickte, so würde die betreffende

Summe sogar die Höhe von 67 Pfd. erreichen. Er könne nichts für England Herabwürdigendes darin erblicken, wenn man die Pferde, welche man nicht brauche, an die Türkei verkaufe. Auch werde es nicht {wer sein, sie in England durch andere zu erseßen. :

In der Unterhaus-Sizung fragte Ewart Lord Palmerston, ob es nicht thunlich sei, mit der russishen Negierung ein Abkommen zu tref- fen behufs der Abschaffung jener lästigen Beschränkungen, welchen bri- tische Kaufleute in Nußland namentlih durch die Gilde-Ordnung in Be- zug auf Kauf und Verkauf von Ein- und Ausfuhr-Artikeln unterworfen seien. Lord Palmerston: Jch weiß sehr wohl, daß die russische HZan- delsgeseßgebung äußerst ungünstige Bestimmungen für Ausländer enthält. Auch werden sich die Minister Jhrer Majestät bemühen, jede passende Gelegenheit zu benußen, um der russishen Negierung auseinander zu segen, wie sehr es selbst iu ihrem eigenen Juteresse liegt, ein freisin- nigeres Hondelssystem in ihrem Gebiete herzustellen. AUein das Haus wird einsehen , daß der gegenwärtige Augenblick, wo wir noch in Unterhandlungen, welche die Wiederherstellung des Friedens in Europa betreffen, begriffen sind, nicht der geeignetste ist, um eine derartige Frage anzuregen. Die russishe Regierung würde aller Wahrscheinlichkeit nach Einsprache dagegen erheben, wenn man Gegenstände, die sich auf ihre Handels - Politik beziehen, zugleich mit der Fricdensfrage verhandeln wollte. Wir müssen daher eine passendere Gelegenheit abwarten ; doch kann ih dem Hause die Versicherung ertheilen, daß die Negierung nicht verabsäumen wird, diesem Gegenstande ihre Aufmerksamkeit zuzuwenden. 2! ord F: Russell Lbringtz seinen dag: Unterxichbswesen betreffenden Reform-Vorschlag zur Sprache und beantragt, nachdem ex sein Bedauern darüber ausgesprochen, daß Cobden, der ein Amendement an- gekündigt habe, durch einen Trauerfall in seiner Familie verhindert sei, der Debatte beizuwohnen, die erste der bereits früher von uns mitge- theilten Nesolutionen. Dieselbe lautet: „Nach Ansicht des Hauses ist es wünschenswerth, die Verfügungen des Unterrichts - Ausschusses des geheimen Rathes auszudehnen, zu revidiren und zu konsolidiren.“ Sir J. Graham wendet sich, nachdem er seine Freude darüber ausgesprochen, daß der Gegenstand der Debatte “ffcht als Parteifrage aufgefaßt werden könne, gegen Lord J. Russell. Die vorgeschlagenen Neuerungen bezeichnet er als unnöthig, da es kein Land in Europa gebe, wo das Unterrichtswesen so rasche und erfreuliche Fortschritte gemacht habe, wie gerade in England cine Behauptung, welche er durch stati- tische Beweise erhärien könne. Zudem würde die Ausführung des Planes höchst kostspielig sein, alle freiwilligen Beiträge würden aufhören, alle Ausgaben, mit Ausnahme des Ertrages der Schulsteuern, würden der Regierung zur Last fallen, und die zu bestreitende Summe würde nicht geringer sein, als die Armen- und Grafschafts - Abgaben zusammen- genommen. Der Entwurf sei ferner in konstitutioneller Bezie- hung gefährlih, vermöge des damit verbundenen ausgedehnten Stellen - Vergebungs - Nechtes. Er stüße sih auf ein Negierunge- Monopol und leide an einer unseligen Halbheit, indem ex weder religiôs, noh weltlich sei. Sir J. Pafkington erklärt sich mit dem Haupt- inbalte der Resolutionen einverstanden , bemerkt jedo, daß er die Ab- sicht habe, in Bezug auf verschiedene Einzelheiten Alnendements zu stellen. Das freiwillige System reiche nicht aus, und wenn Sir J. Graham be- haupte, daß es in England mit dem Volksunterrichte gut stehe, so müsse er das leugnen. Jn einigen Theilen Englands sei in dieser Hinsicht ge- radezu cin Rückschritt unverkennbar. Auch thue man unrecht, wenn man ‘den Nesolutionen Mangel an Freisinuigleit vorwerfe, da ihr Zweck doch nur der sei, ein System der lokalen Besteuerung unter Leitung und Auf-

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fiht der Ortsbehörden einzuführen. Nachdem L israeli einen vergeb- lichen Versuch gemacht hat, die Regerayg, zu einer Erklärung über ihre Stellung zu den Resolutionen zu veranlassen , wird die Fortseßung der Debatte vertagt. 4 nsélg ,

S 12. April. Das Unterhaus konstituirte sich gestern als Comité zur Besprechung der Unterrihts-Frage, und Lord John Nussell nahm die vertagte Debatte wieder auf. Zunächst sprach er sein Erstau- nen über die in der vorigen Sißung von Sir J. Graham gehaltene Rede aus, welche in Bezug auf den Unterricht ausschließlich das Prinzip der Freiwilligkeit zur Geltung gebracht wissen wolle und jedes Einschrei- ten der Regierung verdamme. Nun bestehe aber in keinem civilisirten Staate ein solches Freiwilligkeits - System und dürfe auch nicht bestehen, da es mit der Sicherheit des Gemeindewesens nicht verträglich sei. Wenn der Staat seinen Angehörigen nicht die Mittel biete, sich darüber zu belehfen, was ret und unreht, was erlaubt und unerlaubt sei, so laste die Verantwortlichkeit für die aus einer solchen Unwissenheit entspringenden Verbrechen auf ihm. Uebrigens sei es ihm fürs Erste nur darum zu thun, daß das Comité seine fünf ersten Resolutionen annehme, welche die Ausdehnung, Revision und Konsolidirung der Verfügungen des geheimräthlichen Erziehungs - Aus- \{husses, die Ernennung von Schul - Jnspektoren und die Bildung von Schul - Distrikten sanctioniren. Sir G. Grey vemerkt, das Haus und das Land werde die Beweggründe, durch welhe Lord J. Russell veranlaßt worden sei, seine Talente und seinen Einfluß der Ausdehnung des Volks - Unterrichts zu widmen, vollkommen zu würdigen wissen. ZFede Dis- fussion dieser Frage zeige jedoch nur ünmer wieder von Neuem, mit wie großen Schwierigkeiten sie umgeben sei. Was die erste Resolu- tion angehe, so gebe ihr die Regierung von ganzem Herzen ihre Zu- stimmung; in Wirklichkeit geschehe auch bereits von Seiten der Regie- rung das, worauf die Resolution dringe. Wenn aber die Negterung die Russell’shen Vorschläge als Ganzes in's Auge fasse, so könne sie die Verantwortlichkeit nicht übernehmen, sih für sie zu erklären, um eine darauf gegründete Bill dem Parlamente vorzulegen. Nur mit der erften Resolution sei die Negierung einverstanden. Gladstone meinte, Lord J. Russell handle als guter Feldherr, indem er denjenigen Theil seines Plans über Bord werfe, welher zu den Wünschen und Ansichten des Volks einen zu schroffen Gegensaß bilde. Wenn man das Land in Schul- Distrikte eintheile, so” liege die Gefahr einer Centralisirung des Unter- rihtswesens nahe. ; gefährlih. Wenn man sie einführe, so spreche man damit den durch frei- willige Beiträge unterhaltenen Schulen das Todesurtheil. Wenn man Arbeitsgeber zwinge, für den Unterricht der von ihnen beschäftigten Kin- der Geld zu bezahlen, so besteuere man damit geradezu die Arbeit. Auch habe die Geseßgebung nicht eher das Recht, die Eltern zu zwingen, daß fie ihre Kinder in die Schule schicken, als bis sie alle andere Mittel, den Schulbesuch zu heben, ershöpft haben. Die Resolutionen sind nah der Ansicht des Nedners geeignet, den Unabhängigkeitésinn, welcher die englische Nation bisher in so hohem Grade auszeihnete, zu untergraben. D is ra eli vermag schlechterdings nicht zu begreifen, weshalb Lord J. Nussell einen mit so lauten Trompetenstößen angekündigten Plan, wenn auch nit eingestandenermaßen, doch der Sache nach zurückzieht, und zwar schon jeßt, da die Debatte noch kaum begonnen hat. Seines Er- achtens würde es ein aufrihtigeres und anftändigeres Vexfahren sein, wenn er glei alle seine Resolutionen' auf einmal zurüczöge und offen gestände, daß es ihm klar geworden sei, wie dieselben im Hause keinen Anklang fänden. Lord J Nussell entgegnet, er werde das thun, was seiner Ueberzeugung vas für die Förderung des Unterrichtswesens am ersprießlichsten sei. So halte er es nicht für rathsam, seinen ganzen Plan durch eine Abstimmung aufs Spiel zu seßen, und ziehe es deshalb vor, blos in Bezug auf einen Theil desselben die Meinung des Hauses ent- gegen zu nehmen. Henley beantragt, daß der Vorsißende des Comités seinen Plaß verlasse, mit anderen Worten, daß über die erste Nesolution Lord J. Nussell’s gar nicht abgestimmt werde. Dieser Antrag wird mit 260 gegen 158 Stimmen angenommen und die Resolutionen Lord J. Nusfsell's sind somit für diese Session durchgefallen.

Fraukreich. ruft die Bestimmungen eines Dekretes vom Juli 1854, welches

das Verbot der Ausfuhr und Wiederausfuhr von Waffen, Munition | neral = Capitanat von Valencia nimmt und an seine Stelle eine

und anderen für den Krieg geeigneten Gegenständen auf die Sen-

dungen aus Algerien nach dem Auslande ausdehnte, Dem Ma- | ler Dubufe soll die Anfertigung eines großen, die Mitglieder des | Der Sefkre= | tair Ali Pascha?s wird mit der türkischen Ratification des Friedens- Vertrages {werlich vor dem 18, oder 20, April von Konstantinopel ab=- reisen und also erst in den lebten Tagen des Monates hier eintreffen. Bis dahin wird also der Austausch der Ratisicationen verschoben

Kongresses darstellenden Gemäldes übertragen sein,

werden müssen, | : 412, April, Der heutige „Mouiteur“ enthält eine Mitthei- lung des Marschalls Pelissier aus der Krim vom 7ten , nach

welcher der Gesundheitszustand der französishen Truppen sich im

Allgemeinen sehr gebessert hal.

Die Verminderung bes Heeres, zwar niht um 200,000 Mann, wie es hieß, aber do um 80—100,000, is eine aus ernsten ófo- nomishen Gründen fest beschlossene Maßregel und bereits sind meh-= rere darauf bezüglihe Anordnungen erlassen worden, Namentlich soll die Kavallerie bedeutend reduzirt werden z die Stämme sämmt= licher Regimenter bleiben jedoch unverändert, Wie verlautet, wird dem Staatsrathe nächstens ein Geseßentwurf zugehen, der éine dritte. Kategorie von Journalen schaffen soll, die als rein lite= rarisch feine Caution zu stellen haben werden. Diese Kategorie wird alle Vlätter umfassen, die s{ch weder mit Politik“ noch mit

Auch eine Zwangsbestimmung zu Schulzwecken sei |

Paris, 41. April. Ein Dekret wider- |

Staats-Oekonomie beschäftigen. Die Swhuldenlas|t der Kaiser- lihen Civilliste soll in Folge der sehr beträchtlichen Ausgabe L leßten Zeit bereits auf 50 Millionen Francs angewachsen seinz in diesem Umstande sieht man einen Hauptgrund des, wie früher gemeldet, dem Senate abverlangten Beschlusses, wodur der Ver waltung der Civilliste erweiterte Befugnisse bezüglich der Kron= Domainen ertheilt werden sollen. Nah dem „Moniteur de l'Armee‘“’ sind auf Befehl des Kaisers 500 Exemplare der mili tärischen Medaille an die englische Regierung mit dem Ersuchen C. M eas N die Unteroffiziere und Soldaten ce zu verthei di | Srinds uge n a heilen, . die fich im seßt beendigten _—_— 13, April, Der heutige „Moniteur“ enthält einen Beri über das Bankett, welches gestern in den T uilerieca stattfand. taa Kongreß - Bevollmächtigten, das diplomatische Corps, die hohen Würdenträger und die Minister wohnten demselben bei, An der Seite des Kaisers saßen Lord Clarendon und Graf Buol, an der des Prinzen Napoleon Graf Orloff und Ali Pascha. Der Kaiser brachte einen Toast aus auf die o glücklih erzielte Eintracht zwischen den Souverainen und wünschte derselben lange Dauer. n A e # i bin eine dauernde sein, wenn sie r Necht un eretigkeit un i = a Interessen s Völker rit e. L E E

Spanten, Aus Madrid {reibt man unterm 5. Ayrilz: „Die Berathung des dem Finanz-Minister und den Progrestisini vereinbarten Finanzplanes i} gestern von den Cortes beendigt worden; sämmtliche nohch unerledigte Artikel wurden, gleih den srüheren, ohne erhebliche Diskussion genehmigt, und das Verbleiben des Ginanz-Ministers „im Amte, so wie überhaupt der Fortbestand des Kabinets ist vorläufig gesihert, Blos der Justiz- und Kultus= Minister Arias Aria, der nicht nur die Deputirten seiner Provinz, sondern au außerdem viele bedeutende Personen zu offenen Gegnern hat, wird in Kurzem ausscheiden und durch José Olozaga oder Portilla erseßt werden, Was den jeyt genehmigten Finanzplan angeht, \o ist derselbe blos provisorisch und einzig dazu bestimmt, die Aus=- gaben des laufenden Jahres und des ersten Semesters von 1857 zu decken, Ein gestern genehmigter Zusaßartikel verpflichtet die Regierung , noch dieses Jahr, Und zwar Anfangs November , ein auf die progressistishen Grundsäße gestüßtes vollständiges Finanz= System vorzulegen, das im Hinblicke auf die Reformen abzufassen ist, welche die Aufhebung der Tabak - und Salzregie nothwendig herbeiführen muß.

__ Eine Depesche aus Madrid vom 9, April lautet: „Die amt=

liche Zeitung veröffentlicht das Dekret, das dem Kaiserlichen Prin=

zen das goldene Vließ verleiht. Jn den Jourualen hat sih über

die Sendung der Junsignien dieses Ordens eine ziemlich lebhafte

Polemik entsponnen, Die amtliche Zeitung giebt in dieser Bezie=

hung e für unseren Botschafter zu Paris sehr ehrenvolle Er= ung.“ :

In einer zweiten Depesche vom 10. April heißt es: „Die Cortes haben einstimmig folgenden, von José de Olozaga gestèll= ten Antrag angenommen: „,Wir verlangen von den Cortes die Erklärung, daß sie mit dem tiefsten Bedauern die Ereignisse von Valencia vernommen yaben und daß sie entschlossen sind, der Re- gierung zur Ausführung der Geseße und Wiederherstellung der öffentlichen Ruhe ihre Unterstüßung zu gewähren.“

Eine Depesche vom 11. April lautet: „Die amtliche Zeitung bringt Nachrichten avs Valencia von gestern: Die Stadt

| war ruhig und im nämlichen Zustande, wie Tags vorher. “Gene=

ral Zabala war Tags zuvor zu Albacete angelangt. Truppen zogen von verschiedenen Seiten auf Valencia,“ Ferner enthält dieselbe ein Dekret, welches dem General Villalonga das Ge-

Kommission ernennt, die einen mit außerordentlichen Vollmachten versehenen und speziell die höhere Behörde vertretenden Minister (Zabala) an ihrer Spibe hat. Valencia ist ruhigz die Zusam- menrottungen haben merklich abgenommen. Die spanishe Han= delsgesellschaft ist konstituirt. Zu Madrid vollkommene Ruhe.“

Italien. Genua, 10, April. Die rückehrenden Krim- Truppen werden außer Spezzia auch in Cagliari ein Lager beziehen. Der „„Corriere mercantile** meldet, der Graf v. Chambord sei zum Besuche bei der Königin Amalie in Nervi, woselbst auch der Herzog von Nemours und der Herzog von Sachsen-Koburg=-Gotha si derzeit befinden, eingetroffen,

Turin, 9, April, Nach dem ministeriellen Blatte „Jl Risor= gimento“’ wäre eine Anordnung des Kriegsministeriums zum Behufe der Reduzirung der Armee nahe bevorstehend ; auch sei die Wei= sung zur Verabschiedung der Altersklassen 1832 und 1833 bereits im Zuge. Wegen der bedauerlihen Vorfälle in Parma sind einige fardinishe Truppenabtheilungen an die dortige Gränze beordert worden. Modenesische und parmesanishe Blätter bezeichnen die Gerüchte von einer Annexation der Herzogthümer an Piemont als abgeschmackte und müßige Erfindungen der Feinde des Friedens und der Ordnung. :

Túrkei, Die „London Gazette“ veröffentlicht einen aus dem