1856 / 94 p. 3 (Königlich Preußischer Staats-Anzeiger) scan diff

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Württemberg. Stuttgart, 18. April. Jhre Majestät die Königin der Niederlande is gestern Nachmittags zum Besuche der königlichen Familie hier angekommen. (Schw. M.)

Baiern. München, 19. April. Durch eine Königliche Ver= ordnung, so meldet die „A. A. Z-.“ telegraphisch, wird ein neues Strafverfahren im Heere eingeführt, das im wesent - lichen in Uebereinstimmung steht mit dem allgemeinen Strafpro- zesigeseß vom November 1848. Die bisher übliche Beweistheorie ist aufgehoben und Mündlichkeit eingeführt. Die Hauptverhandlung geshieht vor erkennenden Richtern; die Oeffentlichkeit ist in- sofern gewährt, als Militairpersonen der Zutritt gestattet ist.

Hesterreich. Wien, 18. April. Die Hälste der öster- reihischenOccupationstruppen in den Donaufürstenthümern wird schon jeßt, wie der „A. A. Ztg,“ gemeldet wird, den Rück- mar \ckch nach Oesterreih antreten. Der Befehl hierzu is bereits gestern an General Coronini abgegangen. / :

Wir vernehmen, {reibt die „Oesterr, Corr.““, wie telegraphisch

\{on erwähnt, daß Se. Majestät der Kaiser am 15ten d. M. die

Ratifications-Justrumente des am 30. März zu Paris abgeschlosse-

nen Friedensvertrags unterzeichnet und gleichzeitig durch ein an

den Herrn Minister für Kultus und Unterricht, Grafen v. Thun, | den Kriegs-Minister, ob es wahr sei, daß die Negierung die Absicht hege,

erlassenes Handschreiben angeordnet haben, daß für die Herstellung des Friedens in Europa in allen Kirchen des Reiches ein Dank- gottesdienst abgehalten werden soll, Die diesfállige Geier in der hiesigen Metropolitaukirhe von St. Stephan wird Sonntag den

20sten d. M. um 11 Uhr stattfinden. E Belgien. Brüssel, 18. April, Jn der heutigen Kammer-

Gränzen ihrer Macht und unter ihrer Verantwortlichkeit zu han- deln, Der Gescßentwurf wurde durch Abstimmung ten Sectionen

überwiesen.

die Kosten auf ihr Budget überrehmen müßten, damit dem Könige

Franken zu votiren haben, deren Verausgabung cine große Kom- mission zu leiten hätte, die ihrerseits ein speziel mit Anordnung der Festlihkeiten zu beauftragendes Comité ernennen könnte, Die

vom Prásidenten entwickelte Jdee wurde von der Kammer sehr bei- | fällig ausgenommen, und dieselbe entschied, taß eine Kommission

von neun Mitgliedern mit dem Vorstande über die Ausführung

des Planes der unter Anderm ein von beiden Kammern der König= |

lihen Familie zu veranstaltendes großes Bankett einshließt, näher berathen, die Abstimmung aber über die zu bewilligenden Fonds am nächsien Mittwoch in öffentlicher Sißung erfolgen solle. Niederlande. Haag, 18. April. Die Zweite Kammer hat vorgestern dem Abgeordneten van Bosse Erlaubniß gegeben, eine Interpellation an das Ministerium zu richten, bezüglich der Gründung eines Kredit-Justitutes zu Luxemburg, welches seine Operationen zum großen Theil auf das Königreich der Nieder- lande erstrecken zu wollen heine. Der Tag für die Behandlung dieses Gegenstandes wird näher bestimmt werden, Den jüngsten Nachrichten aus Westindien zufolge war die niederländische Flotille, welche seit dem 9. Februar vor La Guayra lag, im Begriff, nach Curaçao zurü{zukehren, indem die friedlichen Unterhandlungen unter Vermittlung Großbritanniens wieder aufgenommen werden sollten, Am 23, Márz wurde zu Caracas ein Protokoll zwischen dem niederländischen General-Konsul, dem venezuelanischen Minister des Aeußern und dem eùglishen Geschäftsträger, Herrn Bingham, unterzeichnet, mittelst dessen übereingekommen war : daß die hollän- dischen Kriegsschiffe vorläufig die venezuelanishen Gewässer ver= lassen sollten; daß das am 5. März seitens der Niederlande ange- botene Ultimatum einstweilen sistirt und eine Unterhandlung zn Caraccas erôffnet werden sollte, und daß, falls dieselbe in drei

Monaten nicht zu einem Vergleich wegen der Entschädigungsfrag und der Aves - Jnseln führte, ein Bevollmächtigter der Republik Venezuela nah dem Haag entsandt werden sollte, um die Unter=- handlungen daselbst fortzuseßen. (Köln. Z.)

Großbritannien und Jrland. London, 18. April, Der Lord-Mayor gab gestern im Mansion House ein großes Diner zu Ehren des nenen amerifanishen Gesandten, Herrn

Dallas, und brachte die Gesundheit des Herrn Dallas aus.

Dann ergriff der amerikanische Gesandte das Wort. Er spra davon, wie sein Aufenthalt in England vom Augenblicke seiner Landung an eine ununterbrochene Reihe - von Kundgebungen des herzlichsten Willklommens und der freundlihsten Gastlichkeit gewesen sei, und betheuerte, daß von seiner Seite Alles aufgeboten wer= den solle, um den englis - amerikanischen Zwist einer freundschaft- lichen Schlichtung entgegenzuführen. Schließlih wünschte er den Engländern Glück zur Beendigung des Krieges und pries die Segnungen des Friedens.

Der ehemalige General-Gouverneur von Ostindien, Lord Dalhousie, ist auf seiner Rückreise nach England am 10ten d. Mts, in Malta angekommen.

Jn der gestrigen Ob erhaus-Sißung fragte der Earl v. Elgin

die britischen Streitkräfte in Canada bedeutend zu verstärken. Lord Pan- mure: Es ist im Publikum die Meinung verbreitet, daß cine sehr große Truppenzahl im Begriff stebe, sie nach dem britishen Nordamerika ein- zuschiffen. Nun ift es allerdings wahr, daß wir die Absicht haben, eine

| gewisse Anzahl von Regimentern, die zu Kriegszwecken aus Nordamerika Sibung entwickelte Herr Verhaegen den von ihm vorgelegten Ge- entfernt wurden, dorthin zurück zu schicken. Auch ist es nit unwahr- seßentwurf, dessen einziger Artikel jete Konstituirung einer anonymen Kredit- oder Bank - Gesellschaft von einer besonderen legislativen Anerkennung abhängig macht. Herr Verhaegen sicht in derartigen - Institutionen große Gefahren , sie schaffen eine A 120 Agiotage. Er weist auf den französischen Credit-Piobilier hin, dejjen man bon ( t | Mingel selbst E M r Gsfeten Presse gerügt wed Eine dem britischen Nordamerika geschickt werden sollen, Die Absendung dieser anonymeGesellschaft sei eine privilegirte, eine fingirte Civiiperson, darum Gegenstände erklärt fich ganz einfach daraus, daß während des Krieges intervenire selb} in den Vereinigten Staaten und in England die

scheinlich, daß in Folge der in Aussicht stehenden neuen Eintheilung des Heercó nach Divisionen und Brigaden die in sämmtlichen nordamerikani- schen Provinzen stehenden britischen Truppen cine unbedeutende Verstärkung erhalten werden. Die Annahme aber, als ständen wir im Begriffe, eine große Streitmacht zu Angrifföszwecken dorthin zu senden, ist völlig unge- gründet. Sodaun spricht man von großen Quantitäten Munition, die nach

alle Munitions-Verräthe aus den british-amerikanischen Magazinen fort-

Geseßgebung bei derartigen Schöpfungen. Der Finanzminister er- | geschafft worden sind und jeßt durch andere erseßt werden müssen. widerte darauf, daß nach seiner inuigen Ueberzeugung ein auf ge- sunder Basis berußendes Credit-Mobiliar-Justitut sehr ersprießlich | für die allgemeine Wohlfahrt sein müsse; feine der Besürchtungen, | welche der Redner ausgesprochen , sei der Ausmerksamtkeit der Re- | gierung entgangen, doch müsse man es ihr überlassen, in den

Das Unterhaus hielt keine Sißung, da sich nicht die hinreichende Zahl von Mitgliedern eingefunden hatte.

49. April. Das, Morn. Chron.““, welches dem englischen Kabinet in seiner gegenwärtigen Zusammenseßung durchaus nicht gewogen ist, will wissen, daß Lord Palmerston gleich nach erfolgter öffentlicher Ver-

| kündigung der Friedens-Ratifikation das Parlament auflösen werde. | „Daily News““ erklären die Nachricht, daß Sir I. Graham und | Sidney Herbert ein Plaß im Kabinet angewiesen worden sei, für

; j / Si i r. Der durch den Tod Sir C. Hotham?s erledigte Posten H l gestrigen geheimen Sißung der Re-= | unwahr. Der durch den Tod Ooiham's erledi E at s M a gege a Péloat - Burgets ge- ines Gouverneurs der australishen Kolonie Victoria ist dem Earl , M D widmet war, zeigte der Präsident an, daß der Vorstand der Kam- Mt mer sich mit dem Vorstaude des Senats und mit dem Minister P üglich d i ü nzigjährigen Regierungs - Jubi= 2 ) y : | 5 hie leraibént, dabe: Man babe: Get, | welchem sie das von den Oesterreichern in Italien den Piemontesen daß die Kammern bei dieser National feier an die Spibe treten und gegenüber beobachtete Verfahren scharf tadelt und die Bemerkung

von Elgin von dem Kolonial-Minister angeboten, jedoch abgelehnt

Die heutige „Morning Post“’ enthält einen Leitartikel , in

macht, daß dasselbe leiht schlimme Folgen herbeiführen könne, Zu

| E c i |"gleiher Zeit spricht sie ihr Bedauern darüber aus, daß die italie- ihn persönlih angehender Geseh - Entwurf zur Unter= | 8 ° i Per Ds I : : A aa A ies tbe na würde tem- | Nische Frage nit auf den pariser Konferenzen gelöst worden sei,

gemäß, wenn sie der Ansicht ihres Vorstandes beipflichte, 150,000 |

Die zu Lewes befindlichen russishen Gefangenen haben jenen Ort verlassen und vor ihrer Abreise den Behörden ihren Dank für die ihnen zu Theil gewordene Behandlung ausgesprochen.

Die Königin und Prinz Albert hielten gestern eine Heerschau über die zu Aldershott versammelten Truppen ab.

Der Notenumlauf der Bank von England ist während der am 12. April abgelaufenen Woche um 565,285 Pfd. Sterl. und ihr Metallvorrath um 41,562 Pfd, Sterl. gestiegen

Der Earl von Ellenborough erwähnte in der gestrigen Oberx- haus - Sißzung eines in der leßten ostindishen Poft mitgetheilten Falles der Anwendung der Tortur in Bengalen. Es gereiche ihm zur Freude, bemerkt er, daß derjenige, welcher sich dieses Vergehens schuldig gemacht habe, zu fünf Jahren in Eisen verurtheilt worden sei. Er führe diesen Fall nicht an, um den Gegensaß zwischen der gerechten Strenge

| dieser Strafe und der ungehörigen Milde, mit welcher man ähnliche

Gräuel in der Präsidentschaft Madras bestrafe, hervorzuheben , sondern um die Negierung zu ersuchen, daß sie sich einen ausführlichen Bericht über den Vorfall einsenden lassen möge. Der Herzog von Arghll ver- spricht, dem Hause den verlangten Bericht vorzulegen. --— Der Marquis von Salisbury beantragte die Vorlegung von Papieren, welche sich auf die Entlassung gewisser Sträflinge vor Ablauf ihrer vollen Strafzeit (Ticket of leave men) beziehen, und glaubte aus diesen Fällen auf einen Mißbrauch des Shstems schließen zu dürfen. Der Her- zog von Argyll wiederseßte fih dem Antrage. Earl Stanhope spricht gegen das Ticket of leave - Shfstem. Der große Uebelstand, daß ein entlassener Sträfling in England keine ehrliche Beschäftigung finden könne, lasse sich nun einmal nicht wegräumen. Die Regierung werde wohl thun, zu erwägen, ob es nicht zweckmäßig wäre, eine Straf-Kolonie zu gründen, wo Verbrecher eine neue Laufbahn beginnen könnten. Nun sei er allerdings der Ansicht, daß man in keine englische Kolonie Sträf- linge senden dürfe, wenn die Kolonie sich dagegen sträube: doch glaube er, daß sowohl West - Australien, wie Moreton - Bah bereit sein würden, Sträflinge aufzunebmen, Der Marquis von Salisbury zieht schließ-

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lih seinen Antrag zurück, und Earl Stanhope zeigt an, daß er später die Ernennung eines Untersuchungs-Ausschusses beantragen werde.

Jn der Unterhaus-Sizung lenkte Eir E. Perry die Auf- merksamkeit auf das stets größer werdende Defizit der indischen Einkünfte. In dem mit dem April 1855 verstrihenen Jahre habe es sich auf mehr als 2,500,600 Pfd. belaufen, und er zweifle gar nicht daran, daß auch das des gegenwärtigen Jahres die Summe von 2,000,000 Pfd, über- steigen werde. Eine lange Reihe von Jahren hindurh hätten die Res venuen Jndiens bedeutend zugenommen seit einiger Zeit sei das Gegen- theil der Fall. Der Präsident des ostindishen Büreau's behaupte, das Defizit habe seinen Grund vornehmlich in den durch die öffentlichen Bauten verursachten Kosten. Er aber sei überzeugt, daß s dur die Reihe vou Kriegen, in welche sich die indische Negierung eingelassen habe, und durh die Gebiets - Einverleibungen verur- sacht worden sei. Die Verwaltung Lord Dalhousie's verdiene in dieser Hinsicht Tadel. Auch die Einverleibung des Königreichs Aud h lasse sih nicht rechtfertigen. Die Schilderungen von der Mißregierung, die in jenem Lande geherrscht habe, seien übertricben. Allein, selbft wenn das nicht der Fall wäre, so werde dadurch die Schuld nicht von Eng- land abgewälzt, indem gerade die seit den Tagen Warren Hastings" be- stehende unselige Verbindung mit der indo-britischen Negierung das Un- glück von Audh gewesen sci, Die Einverleibungs-Politifk sei schon aus finanziellen Gründen bverwerflih, noch weit mehr aber aus Gründen der Gerechtigkeit und Sittlichkeit. Das Parlament habe die Pflicht, einzu- schreiten, und einem Systeme der Gebiets-Vergrößerung, welches den bri- tishen Namen shände und die Grundlage der britischen Herrschaft er- schüttere, Einhait zu thun. Vernon Smith bemerkte, ev werde erst, wenn das indische Budget zur Vorlage komme, näher auf diesen Gegenstand eingehen. Ueber die Zweckmäßigkeit von Gebiets-Einverleibungen lasse sich nicht‘ gut in abstiacto sprehen. Man müsse vielmehr den einzelnen Fall insAuge fassen, und es sci unbillig, aufGrund des Nesultats der erstendk—Z5Jahre

cin Urtheil zu fällen. Was das Defizit des mit dem 1. April 1855 zu Ende | _ / | : : : | Konstantinopel bis zum 10ten d, Mts. eingetroffen. Die

| „Presse d’'Orient‘““ bestätigt, daß der auf die Christen bezügliche

gegangenen Jahres angehe, fo komme, wenn die von Sir E Perry an- geführten Zahlen richtig seien, beinahe die Hälfte desselben auf Nechnung

der öffentlichen Bauten. Daß auch in Gebietsvergrößerungen ein bedeu- | "Sie P hinzu, daß die aufzuhebende Beseßung der Donaufürsten- O ; D 0m. das | thümer formell festgestellt fei. Zehn Linienschiffe und sechs Fre- Haus 1m Besiye der auf die Einverleibung von Audh bezüglichen Papiere | gatteu sind so A Kümierd A D a sei, so werde es sich darüber wundern, wie es möglich gewesen sei, einen | 6 / E

solchen Zustand der Dinge so lange fortbestehen zu lassen, Uebrigens be- | Z_ “- R S A f 2 hen 2 Ze ange f E U O 9 Kamiesh beträchtlihe Einkäufe. Asif=Bey ist am 9ten mi dem

Pfd. Otway hält es für durchaus verwerflich, von dem Gebiete cines Text des Friedensvertrages eingetrossen. Der Ministerrath ver-

Staates unter dem Vorwande, daß derselbe schlecht regiert werde, Besiß zu | ergreifen, und bezeichnet die Einverlcibung von Audh geradezu als einen | Vertragsbruch. Hogg macht auf gelegentlichen Mißwachs und auf die | y /€ DEV Lj s l / j haben zu Kutaya und Tokat stattgefunden , deren Ursache man die erlitten, als auf theilweise Ursachen in dem Ausfalle der Einkünfte auf- | : 9 \ sach

mexksam. Zudem seien zur Errichtung von Kasernen für europäische |

tender Theil seinen Grund babe, räume er cin. Doch werde später ein Steigen der Einkünfte die Folge dieser Vergrößerungen scin. Wenn das

laufe sich das Defizit des eben verstrichenen Jahres auf weniger als 1,900,000

Störung, welche der Opium - Handel dur die chinesishe Revolution

Truppen und zu Unterrichtszwecken in den leßten zwei Jahren bedeutende

Summen verausgabt worden. Lord Chelsea fragt, ob Schritte ge- | than worden seien, um dem Herzog von Wellington in der St. Pauls- | kirche ein Denkmal zu errichten. Sir B. Hall entgegnet, der Grund, | Station Tschudowo geruhte Se. Majestät Halt zu machen, um nah R vg Me S an ivi einfa dem 1sten Bezirk der Ackerbau - Soldaten im Gouvernement Now= das Parlament noch keine Gelder zu diesem Zwecke bewilligt habe. Doch |

weshalb noch nichts in der Sache gethan worden, fei einfach der, daß

seien von den im Jahre 1892 für das VLeichenbegängniß des Herzogs von Wellington bewilligten 86,800 Pfd. noch mehr als 24,000 Pfd. übrig geblicben , und der Schaßkanzler weide vorschlagen, diese Summe zur

conformistishe Geistlichkeit.

eigen:lich aber, in Folge weiter übernommener lästiger Verbindlich-

keiten, 14 Prozent bezahlt habe, zur Verantwortlichkeit gezogen | werden solle. Madoz erwiderte, daß bei seinem Amtsantritte nur | | Anzahl von etwa sechs Tausend Mann, plöblih auf den Madckenzie- | Berg zukamen, indem sie die Tschernaja längs ihrer ganzen Aus= | dehnung durchwateten. Unsere Soldaten und Offiziere nahmen | sie herzlich auf und bewirtheten sie, womit sie konnten; die Franzosen " tanzten mit unseren Soldaten, gingen mit ihnen Arm in Arm um-= | her und viele blieben die Nacht über in unserem Lager, Jm All-

2300 Realen in der Staaiskasse geweseu seien. Um Geld zu be= Ffommen, habe er, nah zuvorerlangter Zustimmung des Minister- rathes, die harten Bedingungen der Kapitalisten genehmigen müs= sen, Die Versammlung beseitigte den Antrag vou Sanhez Silva dur die Tagesordnung, Am Schlusse der Sipung reiten mehrere Deputirte der gemäßigten Partei. cinen neuen Autrag gegen Madoz ein, werden aber wahrf fola : Sanchez Silva.

Die Madrider Zeitung vom 13. April enthält ein Dekret, das

dem kürzlih in seine Jufanten - Würde wieder eingeseßten Don | Enrique auch seinen Rang als Marine - Capitain wieder verleiht, |

und zwar „auf dessen ernstes Ansuchen, jedo blos als Super-= nnmerar-Offizier und ohne allen aktiven Dienst“.

Eine Depesche vom 17, April meldet: „Die Madrider Zeilung veröffentliht das Budget für 1856 und das erste Halbjahr von 1857, Die Ausgaben find auf 2,198,517,280 Realen , die Ein= nahmen auf 2,202,591,988 Realen veranschlagt. Die Opera- tlonen der Kredit - Gesellschaften finden sich durch das Verbot des Negoziirens ihrer Papiere an der pariser Börse gelähmt,

Eine Depesche aus Madrid vom 18, April lautet: „Das in Umlauf geseßte Gerücht, zu Granada sei bei Gelegenbeit des Loo= sens für die Conscription cine Meuterei ausgebrochen, erregte da- hier einige Unruhe, die s\{ch aber bald gelegt hat, Die mit Un- tersuchung des Verhaltens der ehemaltgen Minister beauftragte

cheinlich keinen besseren Erfolg haben, als |

Kommission {chlägt vor, Sartorius (San Luis) in Anklage= stand zu verseßen. Die amtliche Zeitung erklärt die Gerüchte von dem bevorstehenden Rüktritte Espartero?s für unbegründet,“

Frankreich. Paris, 18. April. Der Senat hat heute den Entwurf des Senatus-Konsultums in Bezug auf die Verwal= tung der Civil-Liste einmüthig genehmigt. Die Kommission hatte sih einige Einwendungen gegen den Entwurf erlaubt, ohne jedoch dessen Zurückweisung zu beautragen. Die legitimistishen Blätter berichten über einen Besuch , den der Bischof von Poitiers dem Grafen von Chambord gemacht hat. Der Stabs =- Oberst Tessaint hat im Auftrage des Generals Rosolan die Oertlichkeiten im Var-Departement ausgewählt und abstecken lassen, wo die zwei Lager nach neueren Angaben sogar drei für die auszuschif= fenden Krim-Truppen errichtet werden sollen.

Jtalien. Turin, 17. April, Alphons Lamarmora ist zum General der Armee befördert worden. Nach der „Opinione““ hätte der Finanzminister in Parma seine Entlassung eingereicht.

Türkei, Die „Times“ enthält einen Brief vom 5, April aus dem Lager bet Sebastopol, Die Nachricht von dem Abschlusse des Griedens war von den Verbündeten am 2, April mit 101 Kanonen-= {uß begrüßt worden, während die russishen Geschüße s{hwiegen. Man- traf Anstalien zur Einschiffung der Truppen. Die Pioniere zu Balaklawa hatten zu diesem ZwedLe eine Anzahl Pontons erbaut, und man glaubte, daß in jenem Hafen täglich die Einschiffung von 7000 Mann bewerkstelligt werden könne. Die Soldzulage von täglich 6 D. (5 Sgr.) für die britishen Soldaten war seit dem Eintreffen der Friedensnachricht weggefallen.

Die „Donau“ ist am 19ten in Marseille mit Nachrichten aus

Hatti= humayan nicht in den Friedensvertrag aufgenommen ist.

der Krim bis zum Sten d. Mts. zufolge machten die Rufen in

einigte sich den Tag darauf, um die Ratification vorzunehmen. Der Sohn Fuad - Pascha wird als Ueberbringer der Ratification am l14ten d. Mts, von Konstantinopel abreisen, Neue Unruhen

neuerdings eingeführten Reformen angiebt.

Hußlan®d und Polen. St, Petersburg, 15. April. Se, Majestät der. Katser - verlieh am 2, Auril.. at 5, Ubr Morgens mit der Nikolai - Eisenbahu St. Petersburg. Auf der

gorod zu fahren, wo Cr Musterung hielt über die vierten Divi= sionen der ersten drei Regimenter der 2, leichten Garde-Kavallerie= Division und das auf dem Marsche aus dem Gouvernement Pul=

Errichtung eines Monuments zu verwenden. Das Haus konstituirt | tava nah St, Petersburg begriffene kleinrussische Kosaken-Regiment. sich hierauf als Subsidien - Comité und votirt 39,054 Pfd. für die nicht- | ; : ; : ___| Station Tshudowo zurück und reiste sofort mit der Eisenbahn nach __ Spanien. Aus Madrid schreibt man unterm 12, April: Moskau, wo Er am 10. April wohlbehalten eintraf. (R. J.) „Jn der heutigen Cortes-Sigung stellte Herr Sanchez Silva | den Antrag, daß der Ex-Finanz-Minister Madoz wegen der Anleihe | daß die Franzosen einmüthig und fortwährend unseren Truppen

von 5s Million Realen, für die er nominel 9 Prozent Zinsen,

Nr. 1. Se. Majestät kehrte um 47 Uhr Nachmittags nach der

Der General-Adjutant Lüders berichtet aus Bafktschissarai,

aufrichtige Freundschaft und Achtung beweisen, Nach dem Abschluß des Friedens hielt es der Oberkommandirende derselben für möge li, seine Vorpostenkette aufzulösen, was zur Felge hatte, daß am 23. März (5. April) Schaaren von Franzosen aller Grade, in einer

gemeinen is ihre Sympathie für uns auffallend. Es is jeßt nah Uebereinkunft mit tem Oberkommandirenden der französischen Trup=

| pen ausgemacht worden, den Zugang zu den beiderseitigen Lagern

gegen Billete zu gestatten. (R, J.)

Riga, 31. März. Gestern lief hier die telegraphishe Nach- richt ein: „der Friede ist ges{hlo}en!“ Welch? freudige Bewe-= gung erregten diese Worte! welchen Jubel! So stehen wir denn an der Pforte ciner neuen Zeit, in welher Kunst, Wissenschaft und namentlich Judustrie ihre Flügel mit erneutem Muthe entfal= ten werden. Bei uns wenigstens spricht man jeßt nur von (kLisen= bahnen und Actien, Alles hat die Pläne zu projektirten Arbeiten im Kopfe. (Jnl.)

Amerika. Ueber deu bevorstehenden Konflikt in Central- Amerika melten Berichte aus Costa Ríca vom 10, März noch folgende Einzelheiten: Walk er hatte bekanntlich, nachdem er sich in Nicaragua festgeseßt, Abgeordnete ‘an die verschiedenen Staaten Central-Amerikas abge{chickt, zu dem ostensiblen Zwecke, denselben seine friedlichen Gesinnungen zu versichern, in der That aber, um